Zwei Tage nach Bootsunglück im Roten Meer: Hoffnung auf weitere Überlebende sinkt

Kairo - Vor der ägyptischen Küste im Roten Meer ist am Montagmorgen ein Boot mit 44 Menschen an Bord gesunken, darunter etwa 30 Touristen aus verschiedenen Ländern - so auch drei Personen aus Deutschland! Bisher konnten 33 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet und zudem vier Leichen geborgen werden.

Der Gouverneur des Roten Meeres, Amr Hanafy (M), trifft ein, um nach Touristen und Einheimischen zu sehen, die vom gekenterten Touristenboot "Sea Story" gerettet wurden.
Der Gouverneur des Roten Meeres, Amr Hanafy (M), trifft ein, um nach Touristen und Einheimischen zu sehen, die vom gekenterten Touristenboot "Sea Story" gerettet wurden.  © Red Sea Governorate/dpa

Nach dem Bootsunglück haben Einsatzkräfte nun einen weiteren Überlebenden aus dem Wasser gezogen. Die ägyptische Marine habe einen Urlauber aus Finnland gerettet, teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit.

Sieben Menschen werden aktuell noch vermisst. Die Chancen, sie nach der inzwischen zweitägigen Suche noch lebend zu finden, sinken. Der Mensch kann mehrere Tage ohne Trinkwasser überleben. Ein Herzstillstand im offenen Meer ist aber auch wegen schwerer Unterkühlung möglich und das auch bei wärmeren Wassertemperaturen um 20 Grad Celsius.

Die mehrstöckige "Sea Story" war am Montag innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi unter Berufung auf Schilderungen der Besatzung und der Touristen nach dem Vorfall mit.

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Das Boot habe keine technischen Mängel gehabt und auch alle benötigten Zulassungen samt einer Inspektion im Frühjahr, schrieb Hanafi bei Facebook weiter.

Die meteorologische Behörde des Landes hatte für Sonntag und Montag schlechtes Wetter über dem Mittelmeer und dem Roten Meer vorhergesagt und empfohlen, Fahrten auf den Meeren an diesen Tagen auszusetzen.

Sieben Menschen werden noch vermisst, darunter sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche.
Sieben Menschen werden noch vermisst, darunter sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche.  © STR/AP

33 Überlebende im Roten Meer gerettet, 7 Personen noch vermisst

Die "Sea Story" ist eine erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere.
Die "Sea Story" ist eine erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere.  © Screenshot/X/@RehberTvHaber

Am Dienstag bargen Retter dann vier Leichen im Roten Meer. Sie wurden noch nicht identifiziert.

Außerdem seien an jenem Tag vier Überlebende - darunter zwei Belgier, ein Schweizer und ein Ägypter - gefunden worden.

Bisher seien 33 Überlebende nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die beliebt ist bei Tauchern und anderen Urlaubern. Sie sollten per Flugzeug und mit einer Fregatte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt werden.

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Unter anderem habe ein weiteres Touristenboot einige von ihnen aufgenommen, erklärte Hanafi. "Allen geretteten Passagieren geht es gut", sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.

Deutsche Urlauber vermisst

33 Überlebende konnten bisher gerettet werden.
33 Überlebende konnten bisher gerettet werden.  © STR/AP

Sieben von insgesamt 44 Menschen an Bord der "Sea Story" werden noch vermisst. Die Suche nach den Vermissten ging am Dienstag mit einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern weiter.

Unter den vermissten Passagieren sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei Deutsche.

Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung.

An Bord waren nach offiziellen Angaben 31 Touristen und eine 13-köpfige Besatzung.

Die "Sea Story" ist eine erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere. Reise-Anbieter bewerben sie als Boot für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer.

Sie legte nach Angaben Hanafis am Sonntag aus Port Ghalib ab und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen.

Originalartikel vom 25. November, 12.07 Uhr, zuletzt aktualisiert am 27. November 6.39 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/X/@Emergenza24, STR/AP

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