12 Tote nach Mega-Explosion in Illegal-Lager für Feuerwerk: Betreiber eiskalt untergetaucht

Su-ngai Kolok (Thailand) - Nach der Explosion eines Lagerhauses für Feuerwerkskörper in Thailand ist die Zahl der Toten auf zwölf gestiegen. Inzwischen haben sich Betreiber der havarierten Halle ins Ausland abgesetzt.

Polizei und Journalisten am Ground Zero, einem illegalen Lager für Feuerwerk. Das Gebäude wurde bis auf das Fundament völlig zerstört.
Polizei und Journalisten am Ground Zero, einem illegalen Lager für Feuerwerk. Das Gebäude wurde bis auf das Fundament völlig zerstört.  © Facebook/Royal Thai Police

Wo sind Sompong Nakul und seine Frau Piyanuch Peungwirawat (beide 42)?

Das Ehepaar soll jahrelang einen schwunghaften Handel mit Feuerwerk betrieben haben. Inmitten eines Wohngebietes in der beschaulichen Kleinstadt Su-ngai Kolok im Süden Thailands richteten die Eheleute ihr Böller-Lager ein. Zur Tarnung öffneten sie im Erdgeschoss gar einen Supermarkt.

Ihre Ware verscherbelten sie offenbar nach Malaysia - wo strenge Gesetze den Umgang mit Feuerwerk regeln. Zur Grenze sind es nur wenige Kilometer.

Vater steckt Sohn (13) in Kühlbox – und rettet ihm dadurch das Leben!
Unglück Vater steckt Sohn (13) in Kühlbox – und rettet ihm dadurch das Leben!

Doch am Samstag explodierte das Illegal-Lager, zerstörte unzählige Existenzen und richtete verheerende Schäden an. Ein ganzes Stadtviertel wurde binnen Sekunden dem Erdboden gleichgemacht.

Traurige Bilanz: zwölf Tote, 121 Verletzte und 292 zum Teil unbewohnbare Häuser. Das berichtet die Tageszeitung "Bangkok Post". Noch immer dauern die Aufräumarbeiten an.

Die Einwohner von Su-ngai Kolok sind nur noch sauer. Sie wollen wissen, wieso ein Lagerhaus für Feuerwerkskörper überhaupt in ihrer Nachbarschaft stehen konnte, warum die Polizei all die Jahre wegschaute und wo die Skrupellos-Geschäftsleute jetzt sind.

Verzweifelte Anwohner laufen in den Minuten nach der Explosion durch die zerstörte Stadt.
Verzweifelte Anwohner laufen in den Minuten nach der Explosion durch die zerstörte Stadt.  © Montage: Twitter/jayz42400117
Ein ganzes Stadtviertel wurde dem Erdboden gleichgemacht.
Ein ganzes Stadtviertel wurde dem Erdboden gleichgemacht.  © Madaree TOHLALA / AFP
Helfer beräumen die Trümmer.
Helfer beräumen die Trümmer.  © Facebook/Royal Thai Police

Aus der Luft wird das Ausmaß der Zerstörung deutlich

Wo sind die skrupellosen Geschäftsleute jetzt?

Nach der Explosion müssen sich die Behörden unangenehmen Fragen stellen

Was wusste die Polizei?
Was wusste die Polizei?  © Facebook/Royal Thai Police

Eigentlich hätten Böller-Händler Sompong Nakul und Piyanuch Peungwirawat am Dienstag bei der Polizei zur Befragung erscheinen müssen. Doch sie türmten.

Dann wurde noch peinlicher für die Behörden: Wie sich herausstellte, wurde der Flüchtling schon 2016 einmal verhaftet. Bereits da soll er groß mit Feuerwerkskörpern und anderen brennbaren Materialien gehandelt und diese illegal gelagert haben. Aber die Staatsanwaltschaft stellte den Fall ein, berichtet "Bangkok Post" unter Berufung auf eine Polizeiquelle weiter.

Inzwischen hat die thailändische Polizei zugeben müssen, dass sich die Eheleute nach Malaysia abgesetzt haben. Entsprechende Ausreisedokumente liegen vor. "Der nationale Polizeichef wird sich mit der malaysischen Polizei abstimmen, um dabei zu helfen, sie zu verhaften und sie zurückzubringen, damit sie vor Gericht gestellt werden können", sagte ein Polizeisprecher.

Sechster Sturm in einem Monat: Acht Tote nach schwerem Taifun
Unglück Sechster Sturm in einem Monat: Acht Tote nach schwerem Taifun

Ob sich die Eheleute wirklich im Nachbarland aufhalten, ist völlig unklar. Die thailändische Regierung hat indes angekündigt die Explosions-Geschädigten beim Wiederaufbau zu unterstützen.

Titelfoto: Montage: Facebook/Royal Thai Police, Madaree TOHLALA / AFP

Mehr zum Thema Unglück: