Urteil gefallen: Umweltschützer Paul Watson wird nicht an Japan ausgeliefert

Von Steffen Trumpf

Nuuk (Grönland) - Der bekannte Walfanggegner und Umweltaktivist Paul Watson (74) wird nach Monaten in Gewahrsam auf Grönland nicht an die Walfangnation Japan ausgeliefert. Das hat das dänische Justizministerium entschieden.

Nach mehreren Monaten in Gewahrsam, darf Umweltschützer Paul Watson (74) endlich wieder zu seiner Familie nach Frankreich reisen.
Nach mehreren Monaten in Gewahrsam, darf Umweltschützer Paul Watson (74) endlich wieder zu seiner Familie nach Frankreich reisen.  © Alataq Moeller/Arctic Creative/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Der 74-Jährige könne nun zu seiner Familie nach Frankreich reisen, teilte eine Anwältin des Aktivisten, Julie Stage, der Nachrichtenagentur Ritzau mit.

Watson wurde nach Angaben der grönländischen Polizei nach der Entscheidung des Ministeriums bereits am Morgen (Ortszeit) auf freien Fuß gesetzt.

Damit findet ein mehrmonatiges Ringen um Watsons Auslieferung kurz vor Weihnachten ein Ende.

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Der kanadisch-amerikanische Staatsbürger war im Juli auf Grundlage eines von Japan ausgestellten internationalen Haftbefehls in der grönländischen Hauptstadt Nuuk festgenommen worden, nachdem er den dortigen Hafen mit dem Schiff "John Paul DeJoria" angelaufen hatte.

Paul Watson sollte wegen eines Vorfalles von 2010 ausgeliefert werden

Paul Watson zählt weltweit zu den bekanntesten Walschützern.
Paul Watson zählt weltweit zu den bekanntesten Walschützern.  © Alataq Moeller/Arctic Creative/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

Grönland ist weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum Königreich Dänemark. Die letzte Entscheidung über die Auslieferung lag damit beim dänischen Justizministerium.

Watson ist einer der bekanntesten Walschützer. Angesichts seiner konfrontativen Methoden beim Schutz der Meeressäuger betrachten ihn manche Umweltschützer als Helden, andere halten ihn für zu radikal.

Nach einem Vorfall mit einem Walfangschiff in der Antarktis 2010 hatten die japanischen Behörden den besagten Haftbefehl gegen ihn ausgestellt und ihm vorgeworfen, das Schiff damals beschädigt und die Walfänger an ihrer Arbeit gehindert zu haben.

Titelfoto: Alataq Moeller/Arctic Creative/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

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