Lieferengpässe, Wartezeiten, höhere Kosten: Experten befürchten Ansturm auf Wärmepumpen
Leipzig - Sachsens Heizungsbauer rechnen mit einem Run auf Wärmepumpen, wenn sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) mit seinen Plänen für den Neueinbau von Heizungen ab 2024 durchsetzt. Häuslebauer sind verunsichert.
Die Bausaison steht vor der Tür und die Diskussion um den Einbau der "richtigen" Heizung setzt sich fort. Richtig bedeutet in diesem Fall wirtschaftlich. "Für einen Handwerker entstehen beträchtliche Beratungsrisiken", so Thomas Schulze vom Fachverband Sanitär Heizung Klima Sachsen (SHK) mit Sitz in Markkleeberg bei Leipzig.
Ausgelöst wurde die Debatte von den explodierten Energiepreisen, erneut aufs Tapet gehoben hat sie Deutschlands oberster Energiepolitiker Robert Habeck. Er will, dass ab dem kommenden Jahr neu gebaute Heizungen zu 65 Prozent über erneuerbare Energien betrieben werden. Für Schulze eine Maximalforderung, wie er sagt.
Vorerst existiert sie allerdings nur als Entwurf. Setzt der sich durch, dürfte die Nachfrage nach Wärmepumpen erheblich steigen, heißt es vom Fachverband. Schon Ende vergangenen Jahres war diese Heizung laut dem Wärme-Index des deutschlandweiten Online-Portals DAA mit nach eigenen Angaben 500.000 Nutzern monatlich die gefragteste.
Auch in diesem Jahr werde der Schwerpunkt auf regenerativen Heizungssystemen liegen, prophezeit DAA-Geschäftsführer Rolf Steingrube.
Nachfrage nach Wärmepumpen soll erheblich steigen
Lieferengpässe? Möglich! Aber die werde die Industrie sicher beheben, heißt es vom Fachverband. Das Handwerk jedenfalls sei "in der Lage, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes umzusetzen". Ob die Immobilieneigentümer die deutlich kostenintensiveren Anlagen auch bezahlen können? Dafür hat Habeck schon Förderprogramme in Aussicht gestellt.
Übrigens: Welche Heizung sich gegenwärtig tatsächlich empfiehlt, dazu bietet die Sächsische Energieagentur SAENA am Mittwoch ein Online-Seminar.
Titelfoto: picture alliance/dpa/Jan Woitas