Kies machen auf Kosten der Natur? Wasserschutzgebiet in Gefahr!
Dresden - Die Bürgerinitiative "Würschnitz CONTRA Kiesabbau" sieht das Wasserschutzgebiet Radeburg durch die Verkippungen im Kiestagebau Laußnitz I gefährdet. Die Linke fordert eine Novellierung des Bundesberggesetzes, wie es auch der Koalitionsvertrag von CDU, Grünen und SPD festhält. Nur passiert ist bislang noch nichts.
Bisher profitiere vom Rohstoffabbau vor allem das jeweilige Unternehmen, sagte Antonia Mertsching (38), umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion, am gestrigen Donnerstag vor einer Anhörung des Umweltausschusses im Landtag zum Thema "Moorgebiete bei Großdittmannsdorf und Medingen".
"Genehmigungsverfahren sind intransparent, Klagerechte ungenügend und die Öffentlichkeit wird viel zu wenig beteiligt", so Mertsching.
Die Linke fordert demgegenüber ein umweltverträgliches Bergrecht, das sich stärker an der Kreislaufwirtschaft orientiert.
So sollen Unternehmen künftig den zusätzlichen Rohstoffbedarf vorab nachweisen müssen - anders als beim Kiesabbau bei Ottendorf-Okrilla, wo der Bedarf immer nur konstatiert werde, so Elisabeth Lesche (49) von der Bürgerinitiative "Würschnitz CONTRA Kiesabbau".
Sie beklagte einen Rückgang der einst größten Kreuzotterpopulation Deutschlands durch den Kiesabbau und einen negativen Einfluss auf das Wasserschutzgebiet "Speichersystem Radeburg".
Titelfoto: Montage: Candy Welz/picture alliance/ZB, Christian Juppe