Von Finn Huwald
Nepal - Der Amerikaner Erik Weihenmayer (56) bestieg 2001 als erste blinde Person den Mount Everest - und ist heute vor allem über die Vermüllung der Himalaya-Region entsetzt.
"Der Mount Everest hat ein schreckliches Umweltproblem", sagt der 56-jährige Abenteurer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei angesichts der Massen an Bergsteigern in der Region aber kein Einzelfall.
Als er vor ein paar Jahren den Ama Dablam bestieg, hätten Menschen Säcke mit Müll von der Seite des Berges geworfen, berichtet Weihenmayer. Auf seine Frage hin, warum sie das taten, bekam er die Antwort: "Das ist ein Tal, wo niemand hingeht, also ist es ok." Dies habe ihn sehr entsetzt.
Weihenmayer wurde mit einer Augenkrankheit geboren. Als Teenager erblindete er vollständig. Heute lebt er in Colorado. Er hat unter anderem auch den Grand Canyon mit dem Kayak durchquert und auf jedem Kontinent den höchsten Berg erklommen (Seven Summits).
Als er damals den 8849 Meter hohen Berg bezwang, sei es ihm nicht um den Rekord gegangen. "Der Rekord war nur ein Nebenprodukt", sagt Weihenmayer. "Der Gipfel ist nur eine Stelle des Berges. Ich habe ihn erklommen, jede Kante des Berges. Das macht mich stolz."
Kosten für den Aufstieg steigen immer weiter
Nicht nur der Müll in der Region treibt ihn um - auch, dass die Kosten für den Aufstieg immer weiter steigen. "So wird es zu einer Art Spiel für reiche Leute", sagt Weihenmayer.
Anfang des Jahres hatte die Regierung Nepals angekündigt, die Gebühren für die Genehmigung zur Mount-Everest-Besteigung für ausländische Bergsteiger um mehr als 35 Prozent zu erhöhen.
Die amtliche Gebühr von 11.000 Dollar, die derzeit für den Aufstieg am höchsten Berg der Welt in der Bergsteiger-Hauptsaison im Frühling von März bis Mai anfalle, erhöhe sich damit auf 15.000 Dollar (etwa 14.400 Euro) pro Person, hatte der Leiter der Tourismusabteilung im Tourismusministerium, Narayan Prasad Regmi, gesagt. Ab September soll dies gelten.