War es eine Falle? Politiker behauptet: Putin hat Prigoschins "Meuterei" geplant
Kiew - "Heute können wir sagen, dass es eine mit Putin vereinbarte Operation war", behauptet der ukrainische Politiker Oleksij Danilow (60) und bezieht sich dabei auf die angebliche Meuterei von Jewgeni Prigoschin (62).
Danilow ist der Vorsitzende des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine. Für den Beamten handelte es sich bei der ganzen Aktion Ende Juni um eine Operation, die die Loyalität der russischen Generäle auf die Probe stellen sollte, berichtet die ukrainische Zeitung Korrespondent.
Seinen Angaben nach soll Kremlchef Wladimir Putin (70) den angeblichen Putschversuch sogar persönlich genehmigt haben.
Auf diese Weise habe er sein Militärpersonal testen können - und herausfinden, welche Generäle nicht vollständig hinter ihm stehen, sagte Danilow.
Nach dem Aufstand seien dutzende hochrangige Militärangehörige in Russland vom Dienst suspendiert oder entlassen worden. Einige von ihnen sitzen bereits im Gefängnis.
"Es war eine ganz besondere Operation", fügte Danilow hinzu.
Wagner-Söldner halten sich in Belarus auf
Inzwischen halten sich Prigoschins berüchtigte Wagner-Söldner in Belarus auf. Unweit der Grenze zu Polen finden auf einem Truppenübungsplatz Manöver statt. Dabei sollen Kämpfer der russischen Privatarmee belarussische Soldaten ausbilden.
Das NATO- und EU-Mitglied Polen sieht das als Bedrohung und hat bereits weitere eigene Einheiten an die polnische Ostgrenze verlegt.
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