"Vorspiel für dritten Weltkrieg": Polen warnt vor Niederlage der Ukraine
Berlin/Warschau - Sieg oder Niederlage der Ukraine im Krieg gegen Russland: Polen warnte nun vor einem dritten Weltkrieg, wenn das Nachbarland nicht genug Waffen erhält. Für einen ist dieser Krieg sogar längst im Gange.
Am Montag mahnte der polnische Ministerpräsident, Mateusz Morawiecki (54), in Berlin Deutschlands weitere Unterstützung im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg an und forderte wiederholt Waffen-Lieferungen an die Ukraine.
"Eine Niederlage der Ukraine könnte das Vorspiel für einen dritten Weltkrieg sein", sagte Morawiecki und bat um federführendes Handeln der Bundesregierung. Und das heißt vor allem, "alle Arten von Waffen" zu liefern.
Investitionen in schweres Kriegsgerät und Panzer in den vergangenen Jahren dürften nun nicht dazu führen, dass diese in den Lagerhäusern bleiben, sondern in die Hände der Verteidiger Europas gegeben werden, erläuterte der Politiker.
Auch Polens Präsident, Andrzej Duda (50), wollte beim Weltwirtschaftsforum, das derzeit in Davos stattfindet, noch einmal für die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine werben.
Markige Worte kamen unterdessen aus einer anderen Richtung.
Für Russland ist der Krieg weiterhin eine militärische "Spezialoperation"
Denn auch der tschetschenische Diktator, Ramsan Kadyrow (46), äußerte sich zu einem 3. Weltkrieg. Für ihn sei dieser bereits eingetreten. Der Konflikt werde zwar auf dem Boden der Ukraine ausgetragen. Betrachte man jedoch, welche Staaten das Land unterstützen und somit am Konflikt teilnehmen - die Rede ist von Europa, dem Nato-Block und den USA - "wenn wir diese Staaten die Weltgemeinschaft nennen, dann können wir sagen, dass dies der dritte Weltkrieg ist", sagte Kadyrow in einer Live-Übertragung auf seinem Instagram-Kanal.
Allerdings sei der Konflikt für Moskau weiterhin eine "lokale und vollständig kontrollierte" militärische "Spezialoperation" und kein Krieg, zitierte die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda den 46-Jährigen.
Er betonte, dass Russland zudem in der Lage sei, dem Nato-Block Widerstand zu leisten.
Laut einem weiteren Bericht der "Komsomolskaja Prawda", schlug Kadyrow bereits Ende vergangenen Jahres vor, dass der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (44), "nach Abschluss der Sonderoperation in Grosny verurteilt werden sollte". Wofür, das ließ er offen.
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