Verurteilter Mörder wird für Fronteinsatz begnadigt und tötet nach Rückkehr gleich wieder

Russland - Der verurteilte russische Mörder Maxim Volkov wurde begnadigt, weil er bereit war, an der Front in der Ukraine zu kämpfen. Nach seiner Rückkehr tötete er erneut. Die Strafe fällt milde aus, weil das Gericht der Meinung ist, das Opfer sei mitschuldig – weil es den Krieg in der Ukraine kritisiert habe.

Maxim Volkov (nicht im Bild) wurde von Jewgeni Prigoschin (†62) für den Einsatz in der Ukraine rekrutiert.
Maxim Volkov (nicht im Bild) wurde von Jewgeni Prigoschin (†62) für den Einsatz in der Ukraine rekrutiert.  © Uncredited/PRIGOZHIN PRESS SERVICE/AP/dpa

Aufgrund der schwierigen Lage an der Front und des großen personellen Verschleißes rekrutiert die private Militärfirma Wagner massiv in russischen Gefängnissen neue Soldaten.

Diese erhalten dann Straferlass, wenn sie im Krieg, der in Russland offiziell eine "spezielle Militäroperation" ist, mitkämpfen.

So auch Maxim Volkov, der Zona Media zufolge im Jahr 2022 zu acht Jahren Haft wegen Mordes verurteilt wurde, aber dann für die "spezielle Militäroperation" Freiheit gegen Kampf erhielt.

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Nach seiner Rückkehr von der Front habe sich Volkov tagelang mit einem Freund betrunken, geriet mit diesem dann aber in einen Streit, als der Saufkumpel die "spezielle militärische Operation in der Ukraine" zu kritisieren wagte.

Gericht: Opfer trägt Mitschuld, weil es den Einsatz in der Ukraine kritisierte

Der Fall Volkov erinnert an Igor Sofonov (37), der als verurteilter Straftäter nach einem rehabilitierenden Fronteinsatz zum Mörder wurde.
Der Fall Volkov erinnert an Igor Sofonov (37), der als verurteilter Straftäter nach einem rehabilitierenden Fronteinsatz zum Mörder wurde.  © Screenshot/X/mjluxmoore

Volkov sei dabei völlig ausgerastet und habe sein Opfer mindestens fünfmal mit einem Stuhl zusammengeschlagen und später nochmals mit einem Schläger attackiert.

Das Opfer starb schließlich "an einem erheblichen Blutverlust, der eine Komplikation war, sowie zahlreichen Prellungen im Gesicht und am Kopf", heißt es im Gerichtsurteil.

Das Gericht habe jedoch entschieden, dass das Opfer für die Eskalation des Konfliktes verantwortlich sei.

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Wörtlich heißt es im Urteil: "Im Laufe der Gerichtsverhandlung wurde festgestellt, dass das Opfer der Initiator des Streits war, seine Aussagen über die Militäroperation in der Ukraine haben die Gefühle von Volkov, der an dieser Militäroperation teilgenommen hat und buchstäblich am Vorabend des begangenen Verbrechens zurückgekehrt ist, stark verletzt."

Das Gericht erkenne "das rechtswidrige Verhalten des Opfers an".

Bei der Verkündung des Urteils berücksichtige das Gericht Volkovs Vorstrafen nicht als erschwerenden Umstand, während der Richter seine Beteiligung an der Invasion in der Ukraine und die erhaltenen staatlichen Auszeichnungen als mildernden Umstand betrachtete.

Den Angeklagten erwarten nun sieben Jahre Haft in einer Hochsicherheitsstrafkolonie. Ob er sich mit einem Fronteinsatz wieder "rauskaufen" kann, ist unbekannt.

Rehabilitierte Straftäter werden offenbar häufiger rückfällig

Dass begnadigte Straftäter nach dem Fronteinsatz töten, passierte in Russland nicht das erste Mal.

Vor einem halben Jahr wurde der Ex-Söldner Igor Sofonov (37) wegen des Mordens an sechs Menschen verhaftet.

Der 37-Jährige kam gerade von einem Fronteinsatz zurück, für den er 2022 der Svoboda zufolge während seiner Haft rekrutiert wurde, die er unter anderem wegen versuchten Mordes absaß.

Titelfoto: Bildmontage: Uncredited/Prigozhin Press Service/AP/dpa, Screenshot/X/mjluxmoore

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