"Unfassbar widerwärtig!": Strack-Zimmermann fassungslos über "Offenen Brief"-Unterzeichnerin
Berlin/Bonn - Der Offene Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) schlägt weiterhin hohe Wellen im politischen Berlin. Eine der Unterzeichnerinnen ist Professorin Ulrike Guérot (58) der Uni Bonn - ihre Meinung zum Ukraine-Krieg stößt vielen auf. Besonders Agnes Strack-Zimmermann (66, FDP) ist auf 180 - und das zu Recht, wie viele sagen.
"Der ungerechteste Frieden ist besser als der gerechteste Krieg", beginnt die Verteidigungsexpertin der FDP, Strack-Zimmermann, bei Twitter. "Frau Guérot, Professorin auf Abwegen, legt dar, warum es besser ist, Ukraine auszulöschen. Das ist so unfassbar widerwärtig. Und so jemand hat Lehrstuhl @UniBonn inne und natürlich offenen Brief gezeichnet. Irre."
Guérot bedient sich hier teilweise den Worten Ciceros.
Agnes Strack-Zimmermann hat stets die passenden Worte parat, wenn ihr etwas mächtig gegen den Strich läuft. So auch zum jüngst veröffentlichten, berüchtigten Offenen Brief, den "Intellektuelle" und Komiker, aber auch einige Wissenschaftler unterzeichnet haben.
Darin - überspitzt gesagt - steht paraphiert: Die Ukraine solle sich doch, bittschön, ergeben, da die Unterzeichner unter anderem mit der Lieferung von "schweren Waffen" einen langen Krieg erkennen wollen oder einen 3. Weltkrieg befürchten. Diese Meinung spaltet derzeit das Land.
Initiatorin der Epistel, "Emma"-Alice Schwarzer (79), verhaspelte sich am laufenden Band - sprach vom "ungarischen Holocaust" statt dem ukrainischen und wurde unangenehm laut in einem Interview.
Unterzeichner wie der ARD-Komiker Dieter Nuhr (61) ist seither bemüht, auf seinem Facebook-Kanal die Meinung wortreich zu relativieren. Er erklärt permanent, dass er "absichtlich missverstanden werde".
Auch Wissenschaftler wie Ranga Yogeshwar (62) wird seine Unterschrift verteidigen müssen - bei "Maybrit Illner" am heutigen Abend im ZDF.
"Der ungerechteste Frieden ist besser als der gerechteste Krieg"
Zurück zu Professorin Ulrike Guérot - sie schrieb auf Twitter: "Wie viel Leid wollen wir noch hochskalieren, bis wir endlich Frieden schaffen? Der ungerechteste Frieden ist besser als der gerechteste Krieg." Darüber sprach sie bei Bild-TV.
Sie sagt: "Ich stehe vollumfänglich zu diesem Brief - und wenn wir uns ums Leid bemühen und diese Bilder nicht haben wollen, dann müssen wir Frieden machen." Jede weitere Eskalation sei unvertretbar.
Die Ukraine-Unterstützung sei "hanebüchen" - als könnte man eine weitere Eskalation "einpreisen". Schwere Waffen seien für sie ein No-Go.
Vieles sei "eh völkerrechtlich strittig", wie auch die Lieferung "schwerer Waffen". "Wenn wir Frieden wollen", müsse man alles tun, um (Putin) keine Motivation zu geben, zu noch höherer Gewalt zu greifen.
"Was sind die westlichen Ziele für die Ukraine?", fragt sich Guérot, "die Ukraine in die EU? Das ist unrealistisch". "Die Ukraine hat selten eine territoriale Integrität gehabt" - weder für die EU noch die NATO.
Angesichts dieser Worte, kann man durchaus nachvollziehen, wenn Strack-Zimmermann schreibt: "Das ist so unfassbar widerwärtig." Das sehen auch viele Mitdiskutanten bei Twitter so.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa