Ukraine-Krieg: Selenskyj bricht Schweigen über Offensive bei Kursk
Ukraine - Der ukrainische Präsident spricht nach längerem Schweigen zum ersten Mal über den Vorstoß seiner Truppen bei Kursk.
Doch angesichts dessen warnt die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk. Es werde von "signifikanten militärischen Aktivitäten" in der Region berichtet, sagte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in Wien und appellierte "an alle Seiten, sich maximal zurückzuhalten."
Der tatsächliche Umfang und die genauen Ziele des ukrainischen Vorstoßes über die Grenze seit Dienstag blieben weiter unklar.
Als eine Reaktion beschoss die russische Armee am Freitag einen Supermarkt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka, wobei mindestens 14 Menschen getötet und weitere 40 verletzt wurden.
Alle Infos zum Geschehen in der Ukraine gibt es hier im Ticker-Format.
10. August, 20.11 Uhr: Selenskyj bricht Schweigen über Offensive bei Kursk!
Wenige Tage nach Beginn des ukrainischen Vorstoßes auf russisches Staatsgebiet bei Kursk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) erstmals direkt Stellung zu dem Angriff bezogen. Armeechef Olexander Syrskyj habe ihm über "die Vorverlagerung des Krieges in das Gebiet des Aggressors" berichtet, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Die Ukraine beweise damit, "dass sie wirklich in der Lage ist, für Gerechtigkeit zu sorgen, und garantiert genau den Druck aufzubauen, der nötig ist - Druck auf den Aggressor". Über den aktuellen Stand des Vorstoßes der ukrainischen Truppen auf russisches Gebiet machten weder Selenskyj noch die Militärs in Kiew genauere Angaben.
10. August, 17.49 Uhr: Russland lässt Zehntausende Zivilisten bei Kursk evakuieren!
Angesichts der schweren Kämpfe beim Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte auf russisches Staatsgebiet hat der regionale Zivilschutz bereits Zehntausende Menschen evakuiert.
Es seien bereits rund 76.000 Zivilisten aus dem Grenzgebiet evakuiert und in anderen Regionen Russlands untergebracht worden, teilte der Zivilschutz nach Angaben der Staatsagentur Tass mit.
10. August, 16.56 Uhr: Belarus warnt Ukraine vor weiterer Eskalation
Nach dem angeblichen Eindringen ukrainischer Kampfdrohnen in belarussischen Luftraum hat das Außenministerium in Minsk vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.
Derartige "kriminelle Handlungen" könnten zu einer radikalen Eskalation der Lage führen, teilte das belarussische Außenministerium nach Angaben der Staatsagentur Belta mit. Sie seien zudem ein "gefährlicher Versuch, die derzeitige Konfliktzone in unserer Region auszuweiten". Belarus (ehemals Weißrussland) werde sein Recht auf Selbstverteidigung nutzen und auf jede Provokation oder feindliche Handlungen angemessen reagieren.
10. August, 15.52 Uhr: Etwa 40 Tote - Kiew meldet Angriff auf russischen Gasturm!
Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische Soldaten getötet.
Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte, angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte. Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte.
10. August, 12.50 Uhr: AKW Kursk arbeitet wohl normal
Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom zufolge arbeitet das Kraftwerk Kursk trotz des ukrainischen Vorstoßes normal.
Wie die russische Nachrichtenagentur RIA mitteilte, hätten Unternehmens-Chef Alexej Lichatschew und IAEA-Chef Rafael Grossi (63) über die Lage im AKW telefoniert. Man habe aufgrund des Ausnahmezustandes beschlossen, die Anzahl der Arbeiter zu reduzieren, die beim Bau einer neuen Anlage in der Region helfen sollten.
10. August, 10.37 Uhr: USA geben weitere Militärhilfen für Kiew im Wert von 125 Millionen Dollar frei
Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von 125 Millionen Dollar (rund 114 Millionen Euro) zugesagt.
Das Hilfspaket unterstreiche "unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, die sich weiterhin gegen die russische Aggression wehrt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (61), am Freitag vor Journalisten.
US-Außenminister Antony Blinken (62) erklärte, die Hilfen würden unter anderem Abfangraketen für Luftabwehrsysteme, Munition für Raketensysteme und Artillerie, Mehrzweckradare und Panzerabwehrwaffen umfassen und aus US-Lagerbeständen kommen.
10. August, 9 Uhr: Ein Toter bei russischem Angriff in der Ostukraine
In der ostukrainischen Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk ist bei einem russischen Raketenangriff ukrainischen Angaben zufolge ein Mensch getötet worden.
Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben, schrieb der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram. Die Rakete habe ein Gebäude der kritischen Infrastruktur getroffen und es schwer beschädigt.
10. August, 8.55 Uhr: Ukraine evakuiert 28 Dörfer im Grenzgebiet von Sumy
Ukrainische Freiwillige helfen Dorfbewohnern in der nördlichen Grenzregion Sumy bei der Evakuierung - samt ihrer Haustiere.
Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Wolodymyr Artiukh werden 28 Dörfer in einer zehn Kilometer langen Zone entlang der russischen Grenze evakuiert. Nach Angaben der ukrainischen Polizei müssen 20.000 Menschen ihre Heimat verlassen.
10. August, 8.45 Uhr: IAEA warnt vor Atomunfall
Wegen des Kernkraftwerks Kursk rief Grossi als Leiter der Atomenergie-Behörde Russland wie der Ukraine die Grundsätze für die Sicherheit von nuklearen Anlagen in Krisengebieten ins Gedächtnis.
Und er erinnerte an die zusätzlichen Regeln, die für das russisch besetzte AKW Saporischschja in der Südukraine aufgestellt worden seien "und die auch auf diesen Fall anwendbar sind". Es spiele keine Rolle, wo ein Kernkraftwerk liege.
Obwohl völlig unklar ist, ob der ukrainische Vormarsch auf das AKW Kursk zielt, wuchs dort die Nervosität. Die russische Nationalgarde verstärkt seit Mittwoch den Schutz der Atomanlage in der Stadt Kurtschatow, die etwa 60 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
10. August, 8.40 Uhr: Russland verhängt offenbar Anti-Terror-Maßnahmen
Russland hat laut russischen Medienberichten Anti-Terror-Maßnahmen in drei an die Ukraine angrenzenden Regionen eingeführt.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA umfassen die Maßnahmen mögliche Umsiedlungen von Einwohnern, Verkehrsbeschränkungen in bestimmten Gebieten, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an sensiblen Orten sowie das Abhören von Telefonen und anderen Kommunikationsmitteln.
Nach Angaben örtlicher Behörden und des Nationalen Anti-Terror Komitees gelten die Anti-Terror-Regelungen für die Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk, berichtet die Nachrichtenagentur.
9. August, 21.45 Uhr: Bauarbeiter werden aus AKW Kursk abgezogen
Wegen des Vordringens ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Kursk werden Arbeiter von der Baustelle für zwei neue Atomreaktoren im Kernkraftwerk Kursk abgezogen.
Die Zahl der Bauarbeiter werde vorübergehend reduziert, teilte die Firma Atomstrojeksport mit, eine Tochter des staatlichen russischen Nuklearkonzerns Rosatom. Die anderen Fachkräfte setzten die Arbeit wie geplant fort.
9. August, 20.17 Uhr: Kiew schreibt "Ruhm der Ukraine!" auf neue Banknoten
Die ukrainische Zentralbank hat das Design aller ukrainischer Banknoten um die nationale Losung "Ruhm der Ukraine! Den Helden Ruhm!" ergänzt.
Geld sei nicht nur Wertmaßstab und Zahlungsmittel, sondern auch ein Symbol des Staates, das jeder täglich in der Hand halte, erklärte Zentralbankchef Andrij Pyschnyj.
Begonnen wurde mit den Geldscheinen für 1000 (rund 22,3 Euro) und 500 Hrywnja. Es folgen alle übrigen Nominale von 200, 100, 50 und 20 Hrywnja. Die Losung werde in der obersten rechten Ecke der Banknoten platziert. Das übrige Aussehen der Scheine bleibt demnach unverändert.
9. August, 16.07 Uhr: Zwölf Tote bei Raketenschlag auf Supermarkt
Bei einem russischen Raketenangriff sind in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka nach Behördenangaben mindestens 10 Menschen getötet und 35 verletzt worden.
Die Rettungsarbeiten dauern an. Nach Angaben des Innenministeriums brach ein Brand auf gut 1.000 Quadratmetern aus. Kostjantyniwka ist nur etwas mehr als zehn Kilometer von der Frontlinie zwischen ukrainischen und russischen Truppen entfernt.
9. August, 14.21 Uhr: Tote bei russischem Angriff aus Supermarkt in Donezk
Bei einem russischen Angriff auf einen Supermarkt im ostukrainischen Kostjantyniwka sind nach Angaben des Innenministeriums in Kiew mindestens zehn Menschen getötet und 35 weitere verletzt worden.
Innenminister Ihor Klymenko (51) gab die neue Opferzahl im Onlinedienst Telegram bekannt und veröffentlichte Fotos des Feuerwehreinsatzes in den Trümmern des Gebäudes. Demnach wurden bei dem Angriff in der rund 13 Kilometer von der Front entfernten Stadt auch nahegelegene Wohngebäude beschädigt.
9. August, 11.25 Uhr: Ukraine bestätigt Angriffe in Lipezk
Die ukrainische Armee hat sich zu einem Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk bekannt.
Bei dem Angriff seien "Depots mit Lenkbomben und andere Einrichtungen im Bereich des Luftwaffenstützpunkts" getroffen worden, erklärte am Freitag der ukrainische Generalstab. "Es brach ein Großbrand aus, und es wurden mehrere Detonationen gemeldet", hieß es weiter.
Die Ukraine hatte in der Nacht zum Freitag ihre Angriffe auf russisches Gebiet erneut ausgeweitet und Ziele in Lipezk ins Visier genommen. Örtliche russische Behörden meldeten einen "massiven" Drohnenangriff und einen Brand auf einem Militärflugplatz sowie Schäden an einem Elektrizitätswerk.
9. August, 7.05 Uhr: Menschen in Belgorod in Sorge
Die Region Belgorod kommt seit dem Durchbruch von Kämpfern von ukrainischer Seite im vergangenen Jahr nicht zur Ruhe. Gouverneur Gladkow zeigte sich bei einem Treffen mit Bürgern, die damals ihr Hab und Gut durch den Beschuss verloren. Demnach warten viele Menschen immer noch auf eine Entschädigung.
Anders als in Kursk, wo erstmals reguläre Truppen Kiews im Einsatz sind, bekannten sich zur Invasion im Gebiet Belgorod im vorigen Jahr Freiwilligenverbände mit Russen, die an der Seite ukrainischer Truppen kämpfen, zu dem Vorstoß.
Die Regionen und auch Putin stehen unter besonderem Handlungsdruck, weil sie immer wieder Versprechen abgegeben haben, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Viele fühlen sich im Stich gelassen. "Die Leute machen sich natürlich große Sorgen, was mit ihren Häusern wird, wo sie wohnen und arbeiten werden in Zukunft und wann sie den Schlüssel für eine neue Wohnung bekommen", sagte Gladkow. Diese Fragen sollten schnell gelöst werden.
9. August, 7 Uhr: Auch Region Belgorod meldet erneut Beschuss
Auch die grenznahe russische Region Belgorod meldete erneut Beschuss von ukrainischer Seite, darunter mit Drohnen.
Die russische Flugabwehr habe einige Ziele zerstört, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Eine Frau und ein Mann seien verletzt, mehrere Wohnungen und Gebäude beschädigt worden. Nach Darstellung Gladkows gab es auch Einschläge von Sprengsätzen in der Stadt, vier Autos seien dabei in Brand geraten.
Auch die Stadt Schebekino sei von ukrainischen Streitkräften beschossen worden, sagte Gladkow. Ein Mann wurde demnach mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Es gebe Schäden an zehn Häusern, zerschlagene Fenster, an Fassaden, Dächern und Zäunen.
9. August, 6.55 Uhr: Gesundheitsministerium spricht von mehr als 60 Verletzten
Nach Angaben des russischen Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der verletzten Zivilisten weiter – auf inzwischen 66 seit Beginn der Invasion.
Die Zahl der Toten wurde mit fünf angegeben. Kremlchef Putin (71) ließ sich in einer Videoschalte vom geschäftsführenden Kursker Gouverneur Alexej Smirnow über die Lage informieren. Er wies an, Bedürftigen 10.000 Rubel Soforthilfe auszuzahlen – das sind umgerechnet etwas über 100 Euro.
Tausende Menschen flohen aus den grenznahen Ortschaften, wo laut Behörden viele Häuser durch Beschuss zerstört wurden. Viele kamen nach offiziellen Angaben in Notunterkünften oder bei Verwandten und Bekannten unter. Die Lage galt weiter als gespannt.
9. August, 6.47 Uhr: Ukraine braucht solche Ergebnisse, so Selenskyj
"Ukrainer können ihre Ziele erreichen", sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft. Er habe sich vom Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, über die Lage im Kriegsgebiet informieren lassen.
Details nannte er nicht, betonte aber, dass die Ergebnisse so seien, wie sie das Land derzeit brauche. Zuvor hatte Syrskyj in sozialen Netzwerken ein Foto veröffentlicht, das ihn im Aufmarschgebiet zeigen soll – vermutlich in Sumy an der Grenze, von wo aus die ukrainischen Soldaten in die russische Region Kursk eingedrungen sind.
Im Gebiet Kursk gingen die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Soldaten in den vierten Tag. Laut russischen Militärbloggern festigten die Ukrainer teils ihre Stellungen, darunter in der grenznahen Stadt Sudscha. Es gab Berichte über ukrainische Militärhubschrauber, die in das Gebiet eindrangen, um Nachschub zu liefern und Verletzte abzutransportieren.
9. August, 6.41 Uhr: Russland laut Berater legitimes Ziel
"Das Unmögliche ist möglich geworden, und die mythische russische Brutalität und Maßlosigkeit haben sich nun gegen Russland selbst gewendet", sagte Podoljak am Donnerstag zur Lage in Kursk.
Ein großer Teil der Weltgemeinschaft halte Russland inzwischen für ein legitimes Ziel für beliebige Operationen und Waffen. Die Ukraine kämpfe heute nicht nur mit der Besatzungsarmee, sondern mit Erfolg auch gegen historisch starke prorussische Sympathien und gegen Ängste im Westen, sagte er.
Die Ukraine weist immer wieder darauf hin, dass Russland ein besiegbarer Feind sei und will auch mit diesem ersten Einmarsch einer ausländischen Armee seit Ende des Zweiten Weltkriegs dort zeigen, dass das Land verwundbar ist. Podoljak hatte zuvor im Fernsehen erklärt, dass die Kämpfe die Verhandlungsposition der Ukraine stärken sollen. Unklar ist aber, ob die Ukraine Erfolg haben wird im Gebiet Kursk.
9. August, 6.30 Uhr: Feuer auf Militärflugplatz in russischer Region Lipezk
Auf einem Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk ist nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen ein Feuer ausgebrochen.
Die russischen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass, die das Feuer am Freitagmorgen unter Berufung auf das örtliche Katastrophenschutzministerium meldeten, machten zunächst keine Angaben zur Ursache.
"Lipezk ist einer massiven Drohnenattacke ausgesetzt", wurde der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, von der russischen Staatsgagentur Tass zitiert. "Die Luftabwehr arbeitet dagegen an", hieß es demnach auf seiner Telegram-Seite. Beim Absturz einer Drohne sei eine Elektrizitätsanlage beschädigt worden, in der Folge gebe es Stromausfälle. Außerdem sei es fernab ziviler Infrastruktur zu einer "Explosion von Gefahrenstoffen" gekommen.
8. August, 22.05 Uhr: Selenskyj: Russland soll den Krieg spüren
Nach dem Vorstoß ukrainischer Truppen in der russischen Grenzregion im Gebiet Kursk gibt es aus Kiew nun erste mögliche Erklärungen zu dem Überraschungsangriff.
"Russland hat den Krieg in unser Land gebracht und soll spüren, was es getan hat", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Der Staatschef erwähnte die Kämpfe ukrainischer Soldaten auf russischem Gebiet im Raum Kursk nicht. Er sagte aber, dass das Land so schnell wie möglich einen gerechten Frieden erreichen wolle.
8. August, 13.04 Uhr: EU sieht Ukraines Vorstoß im Kontext des Selbstverteidigungsrechts
Die EU sieht den Vorstoß ukrainischer Truppen ins russische Gebiet Kursk im Kontext des Selbstverteidigungsrechts.
"Wir sind der Meinung, dass die Ukraine einen rechtmäßigen Verteidigungskrieg gegen eine illegale Aggression führt", sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel. Das Recht auf Selbstverteidigung schließe auch das Recht ein, den Feind auf dessen Territorium anzugreifen.
Die EU stehe voll und ganz hinter den Bemühungen der Ukraine, ihre territoriale Integrität und Souveränität wiederherzustellen und die illegale Aggression Russland zu bekämpfen.
8. August, 12.21 Uhr: Gasexport läuft trotz Kämpfen in Kursk normal!
Der russische Gasexport durch das von der Ukraine angegriffene Grenzgebiet Kursk läuft nach Angaben des Konzerns Gazprom weitgehend normal.
Heute werde mit der Durchleitung von etwa 37,3 Millionen Kubikmeter Erdgas gerechnet, teilte das Unternehmen in Moskau mit. Dies seien fünf Prozent weniger als am Vortag, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben.
Ukrainische Truppen haben bei ihrem Vorstoß über die Grenze die Stadt Sudscha mindestens teilweise unter Kontrolle gebracht und damit wohl auch eine Messstation der wichtigen Gaspipeline Richtung Westeuropa.
8. August, 6.29 Uhr: Ukraine hebt Schwelle für Gefängnis bei Kleindiebstahl an
Die Ukraine hat geringfügige Diebstähle wegen des geltenden Kriegsrechts neu definiert.
Das im Juli vom Parlament verabschiedete Gesetz wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterschrieben, wie ukrainische Medien meldeten. Nach Inkrafttreten der Novelle werden Diebstähle im Wert von umgerechnet bis zu rund 67 Euro nicht mehr mit Gefängnis bestraft.
Sie gelten vielmehr als Ordnungswidrigkeit und werden mit Ordnungsgeldern von umgerechnet bis zu etwa 114 Euro belegt. Im Wiederholungsfall drohen Geldstrafen von bis zu 380 Euro. Bisher galt ein Wert des Diebesguts von umgerechnet knapp 6,7 Euro als Höchstwert für geringfügige Diebstähle.
7. August, 19.57 Uhr:Russland erhöht Sicherheit an marodem Atomkraftwerk
Aufgrund des ukrainischen Vorstoßes ins russische Grenzgebiet Kursk hat die russische Nationalgarde den Schutz des Atomkraftwerks Kursk verstärkt.
Außerdem seien zusätzliche Kräfte für die Bekämpfung von Sabotage- und Aufklärungstrupps in den Gebieten Kursk und Belgorod herangezogen worden, teilte die Behörde mit. Das geschehe in Kooperation mit den russischen Grenztruppen und der Armee.
Das Atomkraftwerk mit vier Blöcken und einer Leistung von fast zwei Gigawatt befindet sich nur gut 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
7. August, 19.03 Uhr: Ukraine evakuiert Orte im Grenzgebiet zum russischen Kursk
Angesichts schwerer Kämpfe im russischen Gebiet Kursk haben die ukrainischen Behörden Evakuierungen weiterer Orte in der benachbarten Region Sumy angeordnet.
Die Maßnahmen betreffen 23 Siedlungen, sagte der Militärgouverneur von Sumy, Wolodymyr Artjuch, im ukrainischen Fernsehen. Etwa 6.000 Menschen, darunter mehr als 400 Kinder und Jugendliche, sollen aus der grenznahen Region in Sicherheit gebracht werden.
7. August, 17.37 Uhr: Moskau räumt Ukraine-Erfolg bei Kursk ein
Moskaus Generalstabschef Waleri Gerassimow hat die Zahl der ukrainischen Soldaten im russischen Grenzgebiet der Region Kursk mit bis zu 1000 angegeben.
Inzwischen seien mindestens 100 von ihnen getötet und 215 verletzt worden, sagte Gerassimow in einer Videoschalte mit Kreml-Herrscher Putin. Zu Verlusten auf russischer Seite gab er keine Angaben.
Ferner sei der Vormarsch der Ukrainer gestoppt worden, so Gerassimow. "Die Operation wird mit einer Zerschlagung des Gegners und der Rückkehr an die Staatsgrenze beendet", kündigte er an. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte noch am Dienstag behauptet, es habe keinen Durchbruch von ukrainischer Seite gegeben.
Nun räumte das Militär ein, dass Einheiten auf russisches Staatsgebiet eingedrungen seien. Russische Militärblogger sprachen indes davon, dass der Vormarsch weiter gehe und auch elf Ortschaften unter Kontrolle des Gegners seien. Das war weder von offizieller Seite bestätigt, noch unabhängig überprüfbar.
7. August, 16.48 Uhr: Ukraine-Grenzschutz hindert knapp 50 Männer an der Flucht
Der ukrainische Grenzschutz hat im Süden des Landes 48 wehrpflichtige Männer in einem Lastkraftwagen an der Flucht gehindert. Die Männer wollten sich in die von prorussischen Kräften kontrollierte moldauische Gebiet Transnistrien absetzen.
Die Zahl stelle einen neuen Rekord dar, teilte die Behörde mit. Drohnenaufnahmen zeigen, wie mehrere Gruppen von Männern nacheinander auf die Ladefläche des Lkw steigen und dieser später von Grenzschützern angehalten wird.
7. August, 13.28 Uhr: Moskau bestätigt Kämpfe in russischer Grenzregion
Nach schweren ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Kursk hat das Verteidigungsministerium in Moskau Berichte zu anhaltenden Kampfhandlungen dort bestätigt.
"Die Operation zur Vernichtung der Gruppierungen der Streitkräfte der Ukraine wird fortgesetzt", teilte das Ministerium in Moskau mit. Demnach gab es Gefechte in grenznahen Ortschaften auf russischem Gebiet gegen ukrainische Eindringlinge.
Noch am Vortag hatte das Verteidigungsministerium behauptet, dass ein Versuch, die Grenze zu durchbrechen, gescheitert sei. Nun hieß es, dass ein tiefes Eindringen auf russischem Staatsgebiet verhindert worden sei.
7. August, 13.23 Uhr: Tausende Menschen aus russischen Grenzorten geflohen
Aus den von ukrainischer Seite angegriffenen Grenzortschaften im russischen Gebiet Kursk sind nach Behördenangaben bisher schon Tausende Menschen geflohen.
Die Bürger hätten ihre Wohnungen in Privatfahrzeugen verlassen, sagte der geschäftsführende Gouverneur Alexej Smirnow in einer Videobotschaft. Zudem seien 200 Menschen in Transportfahrzeugen und Bussen aus den beschossenen Ortschaften in Sicherheit gebracht worden.
Smirnow sagte, er habe noch in der Nacht mit Kremlchef Wladimir Putin (71) telefoniert. Der Präsident habe die Situation unter persönliche Kontrolle genommen. Es seien auch Notunterkünfte mit rund 2500 Plätzen eingerichtet worden. Dort seien auch Psychologen im Einsatz.
7. August, 6.32 Uhr: Russen rücken im Osten weiter vor
Russische Truppen rückten in der Region Donezk in der Ostukraine weiter vor.
Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State berichtete, sei die Ortschaft Nju-Jork (New York) bereits zum Teil unter der Kontrolle russischer Einheiten. Unter anderem sei bereits die russische Flagge über dem Schulgebäude im nordwestlichen Teil der Ortschaft gehisst worden.
6. August, 20.01 Uhr: Heftige Kämpfe an russisch-ukrainischer Grenze
Russische und ukrainische Truppen haben sich an der Grenze beider Länder schwere Kämpfe geliefert.
Nach russischer Darstellung versuchten mehrere Hundert ukrainische Soldaten, mit Unterstützung von Panzern über die Grenze in der Region Kursk zu stürmen. "Der Feind wurde durch Artilleriebeschuss, Luftangriffe und den Einsatz von Kampfdrohnen zurückgeschlagen", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Abend mit.
Danach versuchten die ukrainischen Truppen demnach, sich auf ihrer Seite der Grenze festzusetzen.
6. August, 16.12 Uhr: EU-Staaten geben grünes Licht für neue Milliardenzahlung an Ukraine
Die EU-Staaten haben grünes Licht für eine Auszahlung von rund 4,2 Milliarden Euro Finanzhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine gegeben.
Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen ausgezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen.
6. August, 13.49 Uhr: Russischer Generalstabschef im Kriegsgebiet in der Ukraine
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat bei einem Besuch im Kriegsgebiet in der Ostukraine Soldaten nach den jüngsten Gebietseroberungen mit Orden für die Erfüllung militärischer Aufgaben ausgezeichnet.
Er wünsche ihnen weiterhin Erfolg, sagte Gerassimow laut einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video, das ihn in einem unterirdischen Kommandopunkt in verschiedenen Räumlichkeiten zeigt.
Der Chef des Generalstabs habe sich von Kommandeuren über die Lage an den verschiedenen Abschnitten der Front informieren lassen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach gab Gerassimow auch die nächsten Kampfaufgaben aus. Details wurden nicht genannt. Auch der Ort der Aufnahme ist geheim.
6. August, 10.57 Uhr: Ukraine und Russland greifen sich mit Drohnen und Raketen an
Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig mit Drohnen und Raketen angegriffen.
"Heute Nacht wurde die Stadt Sudscha von der Ukraine aus beschossen", teilte der geschäftsführende Gouverneur des russischen Gebietes Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit.
Es seien mehrere Wohnhäuser stark beschädigt und dabei mindestens fünf Menschen verletzt worden. Dazu veröffentlichte Smirnow Bilder der betroffenen Häuser. Auch im benachbarten Gebiet Belgorod informierten die Behörden über Schäden an Gebäuden und Autos.
Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind in der Nacht und den Morgenstunden 34 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass das russische Militär vier ballistische Raketen und zwei Luft-Boden-Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert habe.
6. August, 6.30 Uhr: Strack-Zimmermann fordert weitere Waffenlieferungen an Kiew
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert von Bundesregierung und anderen EU-Staaten weitere Maßnahmen, um die Schlagkraft der gerade an die Ukraine gelieferten amerikanischen F-16-Kampfjets zu erhöhen.
"Es ist ein wichtiges Signal und effektive Unterstützung, dass die F-16 jetzt endlich geliefert werden", sagte die FDP-Politikerin der "Rheinischen Post". Europa dürfe nicht nachlassen.
"Alle Staaten – nicht nur Deutschland – müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Ukraine zu schützen und zu befähigen, sich weiterhin zur Wehr zu setzen", mahnte Strack-Zimmermann. "Dazu gehören auch Luftabwehreinheiten und, ob das Kanzleramt es hören will oder nicht, nach wie vor der Marschflugkörper Taurus."
6. August, 6 Uhr: Russland liefert Iran Ausrüstung zur Luftabwehr
Russland hat einem Medienbericht zufolge mit der Lieferung von modernen Radaranlagen und Ausrüstung zur Luftraumverteidigung an den Iran begonnen.
Der Iran habe zuvor in Vorbereitung eines möglichen Krieges mit Israel moderne Luftabwehrsysteme von Russland angefordert, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei iranische Beamte, die mit der Kriegsplanung vertraut sein sollen.
Sie hätten entsprechende Berichte iranischer Medien bestätigt. Die Lieferung sei angelaufen, hieß es nach Gesprächen des Sekretärs des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, mit ranghohen Vertretern des Irans in der iranischen Hauptstadt Teheran.
5. August, 20.04 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst enttarnt russische Agenten
Der ukrainische Geheimdienst hat ein russisches Agentennetz enttarnt und aus dem Verkehr gezogen.
Über eine Chat-Seite auf der Plattform Telegram habe der russische Geheimdienst in sechs Regionen der Ukraine mögliche Mitarbeiter angeworben, teilte der Geheimdienst SBU in Kiew mit. Diese sollten demnach Informationen über kritische Infrastruktur und militärische Ziele weiterleiten. Der SBU habe die Spione eine Zeit lang beobachtet und jetzt zugeschlagen.
Insgesamt seien neun Männer festgenommen worden. Unter den Festgenommenen seien auch zwei städtische Verwaltungsbeamte aus Dnipro und aus Juschne in der Region Odessa. Sie seien angeworben worden, weil sie als "Kommentatoren" in kremlfreundlichen Chats aktiv waren. Auch ihr Führungsoffizier des russischen Geheimdienstes FSB sei enttarnt worden, hieß es weiter.
5. August, 15 Uhr: Ukraine erhält weitere Milliarden aus den USA
Die durch den russischen Angriffskrieg gebeutelte Ukraine hat neue Haushaltshilfen aus den USA von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro erhalten.
"Das ist ein äußerst wichtiger Beitrag zur Unterstützung des Staatshaushalts der Ukraine in der Zeit des Widerstands gegen die umfassende Aggression der Russischen Föderation", sagte Finanzminister Serhij Martschenko laut einer Mitteilung. Die Gelder dienen demnach der Zahlung von Gehältern für Lehrer, Zivilschutzmitarbeiter und andere Staatsangestellte und der Unterstützung von Binnenflüchtlingen. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden.
5. August, 14.58 Uhr: Russland schickt Schoigu zu Gesprächen in den Iran
Kremlchef Wladimir Putin (71) hat seinen Vertrauten Sergej Schoigu (69) inmitten wachsender Ängste vor einem Flächenbrand im Nahen Osten zu Gesprächen in den Iran geschickt.
Der frühere Verteidigungsminister, der nun Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates ist, traf in Teheran ein, um auch Fragen der regionalen und internationalen Sicherheit zu erörtern, wie russische Agenturen meldeten.
5. August, 13.41 Uhr: Mali bricht nach Rebellenangriff Beziehungen zu Kiew ab
Nach einem Rebellenangriff mit Dutzenden toten Soldaten und russischen Söldnern bricht Mali seine diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab.
Das teilte die malische Übergangsregierung am Sonntagabend mit. Ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes hatte zuvor angegeben, dass Kiew den aufständischen Tuareg bei einem Hinterhalt auf einen Konvoi der malischen Armee und der sie unterstützenden Wagner-Söldner vor gut einer Woche geholfen habe. Mali werde als Konsequenz künftig die Unterstützung für die Ukraine als Unterstützung des internationalen Terrorismus ansehen, hieß es in der Mitteilung weiter.
5. August, 6.10 Uhr: Ukraine rechnet mit Dutzenden Jets
Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen über 60 dieser Kampfjets aus amerikanischer Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten und des Bodenpersonals übernommen.
Die Waffen und Ausrüstung der Jets sollen nach amerikanischen Medienberichten aus den USA kommen. Deutschland, das keine F-16 in seinem Bestand hat, trug nicht zu dieser Stärkung der ukrainischen Luftwaffe bei.
4. August, 16.32 Uhr: Selenskyj stellt erste F-16 der Ukraine vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die ersten Kampfflugzeuge F-16 aus amerikanischer Produktion in den Diensten seiner Luftwaffe vorgestellt.
Zum Tag der Luftwaffe zeigte sich Selenskyj auf einem nicht näher beschriebenen Flugfeld vor zwei Maschinen, die sein Land von ausländischen Partnern erhalten hatte.
"Jetzt ist es eine Realität in unserem Himmel, die F-16 sind in der Ukraine". Auf einem auf der Plattform X verbreiteten Video sind diverser Kampfflugzeuge am Himmel der Ukraine zu sehen, darunter auch die F-16.
4. August, 14.25 Uhr: Regierung ordnet Evakuierung im Osten an
Die Ukraine hat am Sonntag die obligatorische Evakuierung von Kindern und ihren Erziehungsberechtigten aus Gebieten in der Region Donezk angekündigt.
Dort hatten die Russen in den letzten Tagen Vorstöße verzeichnet.
"Der Feind bombardiert die Städte und Dörfer dieser Gemeinden jeden Tag, deshalb wurde beschlossen, Kinder mit ihren Eltern oder anderen gesetzlichen Vertretern zu evakuieren", sagte der Gouverneur von Donezk, Vadym Filashkin, und listete Städte und Dörfer in Richtungen auf, in denen Russland nach eigenen Angaben Boden gutgemacht hat.
4. August, 13.32 Uhr: Russische Truppen dringen in Frontstadt Tschassiw Jar vor
Russische Truppen rücken nach übereinstimmenden Berichten in der strategisch wichtigen ostukrainischen Kleinstadt Tschassiw Jar weiter vor.
Dort hatte lange der Siwerskyj-Donez-Donbass-Kanal eine natürliche Verteidigungslinie für die Ukrainer gebildet.
Militärbloggern zufolge haben russische Einheiten den Kanal aber an mehreren Stellen überschritten und versuchen, sich in der Stadt festzusetzen. Auch das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) schrieb in seinem Abendbericht für Samstag, dass russische Truppen westlich des Kanals operierten.
Den östlichen Stadtteil jenseits des Kanals hatten die Ukrainer schon im Juli aufgeben müssen.
4. August, 8.04 Uhr: Bodo Ramelow will Nichtangriffspakt mit Russland
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (68) fordert mittelfristig eine europäische Friedensordnung unter Einbeziehung Russlands.
"Alle Teilnehmerstaaten müssen einen Nichtangriffspakt schließen und eine Verteidigungsgemeinschaft bilden, die sich darauf konzentriert, Konflikte auf dem europäischen Kontinent zu lösen", sagte der Linken-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Ramelow räumte ein, dass ein solcher Schritt aktuell nicht denkbar sei. "Natürlich geht das nicht mit einer Diktatur, einem Unterdrückungsapparat, und (Präsident Wladimir) Putin ist auch kein Vertreter von Freiheit und Frieden. Aber wir müssen das Land im Blick behalten - und diejenigen stärken, die Veränderung in Russland wollen."
4. August, 7.39 Uhr: Dank an Partner für Sanktionen gegen Moskau
Selenskyj dankte den Partner seines Landes einmal mehr für ihre Unterstützung, vor allem für ihren Druck auf Moskau.
"Alle Sanktionen, alle Beschlüsse, jede Form des Drucks auf den Aggressor wegen dieses Krieges müssen weiter wirken und verstärkt werden, damit der russische Staat die Sanktionen nicht umgehen kann", sagte der ukrainische Präsident.
Er fügte hinzu: "Je schwieriger es für Moskau ist, seine Militärproduktion aufrechtzuerhalten und die Armee zu versorgen, desto mehr wird es Russland tatsächlich zum Frieden zwingen."
3. August, 18.02 Uhr: Ukraine will russisches U-Boot versenkt haben
Die ukrainischen Streitkräfte wollen nach eigenen Angaben ein russisches U-Boot der Schwarzmeerflotte versenkt haben.
Das U-Boot "Rostow-am-Don" und ein russisches Flugabwehrsystem vom Typ S-400 seien während eines kombinierten Angriffs auf den Hafen Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim getroffen worden, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew mit.
"Das U-Boot ist sofort gesunken", hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Aus Moskau gab es zunächst keine Reaktion zu dem angeblichen Treffer.
Die 2014 vom Stapel gelaufene "Rostow-am-Don" ist ein dieselbetriebenes U-Boot der sogenannten "Kilo"-Klasse und kann unter anderem Marschflugkörper abfeuern.
3. August, 12.21 Uhr: London sieht weiter hohe russische Verluste in Ukraine
Großbritannien rechnet angesichts der russischen Angriffe in der Ukraine mit andauernd hohen Verlusten.
Im August würden wahrscheinlich weiterhin im Durchschnitt mehr als 1000 russische Soldaten jeden Tag getötet oder verwundet, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Grund seien die fortgesetzten Offensiven auf breiter Front zwischen Charkiw im Nordosten und Robotyne im Süden.
Im nordostukrainischen Gebiet Charkiw hätten die Russen ihre Positionen gefestigt, hieß es in London weiter. Deshalb hätten sich die russischen Verluste leicht reduziert.
3. August, 12.13 Uhr: Drohnen treffen Treibstofflager in Russland
Im Süden Russlands sind durch nächtliche ukrainische Drohnenangriffe mehrere Treibstofflager in Brand gesetzt worden.
Der russische Telegramkanal Mash verbreitete Videos, die solche Feuer im Gebiet Rostow zeigen sollen. Der Gouverneur des Gebiets, Wassili Golubjew, bestätigte Angriffe auf die Kreise Kamensk und Morosowsk, in denen mehrere Objekte beschädigt worden seien. Allein über dem Gebiet Rostow seien 55 ukrainischen Drohnen gezählt worden, schrieb er auf Telegram.
Den Mash-Berichten zufolge galten die Angriffe auch den russischen Luftwaffenstützpunkten Morosowsk und Millerowo in der Region. Weiter nördlich im Gebiet Orjol flogen demnach zwei fehlgeleitete ukrainische Drohnen in ein Hochhaus in dem Dorf Schilino. Mehrere Etagen seien beschädigt worden, Berichte über Opfer gab es aber nicht.
3. August, 7.25 Uhr: Kiew verfügt nur noch über kleinere Schiffe und Boote
Die ukrainische Flotte besaß zuletzt nur noch kleinere Schiffe und Boote.
Ihr Flaggschiff, die Fregatte "Hetman Sahajdatschnyj", wurde kurz nach Kriegsbeginn vor der Hafenstadt Mykolajiw versenkt - sie sollte den russischen Truppen beim damals befürchteten Vormarsch auf die Stadt nicht in die Hände fallen.
Kämpfe fanden 2022 nur wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt statt. Durch die von der ukrainischen Marine gegen die russische Flotte eingesetzten Seedrohnen ist allerdings die Bedeutung von Kriegsschiffen stark gesunken.
2. August, 18.45 Uhr: Ukrainisches Kriegsschiff in der Türkei zu Wasser gelassen
Das im März auf den Namen "Hetman Iwan Wyhowskyj" getaufte Schiff folgt auf die Korvette mit dem Namen "Hetman Iwan Masepa", die bereits im Oktober 2022 vom Stapel lief. Aktuell führt die Ukraine Testfahrten mit dem Schiff durch.
Beide Korvetten waren im Jahr 2020 schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine bestellt worden. Die mit moderner Tarnkappentechnik ausgerüsteten Küstenverteidigungsschiffe wurden in der Türkei geordert, da der eigene Schiffsbau der Ukraine zu rückständig ist.
Ursprünglich sollte der Endausbau in ukrainischen Werften stattfinden. Wegen des Kriegs ist das jedoch derzeit nicht möglich. Die ukrainische Flotte verfügte zuletzt nur noch über kleinere Schiffe und Boote. Ihr Flaggschiff, die Fregatte "Hetman Sahajdatschnyj", wurde kurz nach Kriegsbeginn vor der Hafenstadt Mykolajiw versenkt, damit sie den russischen Truppen beim damals befürchteten Vormarsch auf die Stadt nicht in die Hände fällt.
2. August, 12.14 Uhr: Russland übergibt Ukraine 250 Soldatenleichen
Die Ukraine hat von Kriegsgegner Russland die Leichen von 250 Soldaten zurückerhalten.
Es seien unter anderem Überreste von Gefallenen aus dem Donezker Gebiet bei Bachmut, Marjinka und Awdijiwka, aber auch aus der Hafenstadt Mariupol übergeben worden, teilte der Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange bei Telegram mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung von internationalen Organisationen umgesetzt worden. Bilder zeigten Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes.
Nach der Identifizierung der Leichen werden diese den Angehörigen zur Beerdigung übergeben, hieß es. Ob auch die russische Seite Leichen ihrer Soldaten erhalten hat, wurde nicht mitgeteilt. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen die russische Invasion.
2. August, 6.32 Uhr: Moskau berichtet von Angriff auf ukrainischen Flughafen
Das russische Militär berichtete gestern Abend von einem Angriff auf einen ukrainischen Militärflugplatz bei Mykolajiw im Süden des Landes.
Der Flugplatz, auf dem ukrainische Piloten "mit englischsprachigen Ausbildern" trainiert hätten, sei beschädigt worden. Angesichts der Berichte westlicher Medien über das Eintreffen der ersten F-16-Kampfflugzeuge aus amerikanischer Produktion in der Ukraine ist auf russischer Seite das Bemühen erkennbar, diese Bedrohung möglichst zu neutralisieren.
Von ukrainischer Seite gab es weder einen Kommentar zu dem angeblichen Angriff noch zu den Berichten über das Eintreffen der F-16. Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine rund 60 dieser Jets zugesagt. Deren Bewaffnung soll US-Medienberichten zufolge von den Vereinigten Staaten geliefert werden.
2. August, 6.30 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine
Im Osten der Ukraine dauern die schweren Kämpfe an, in deren Verlauf russische Truppen versuchen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
Selenskyj lobte den Einsatz der ukrainischen Verbände in der Umgebung des Donbass, die bei Torezk, Kupjansk, Kurachowe und Pokrowsk wiederholte Angriffe russischer Einheiten abgewehrt hätten. "Die Besatzer erleiden Verluste, wir arbeiten weiter", teilten die bei Torezk kämpfenden ukrainischen Spezialeinheiten mit.
Armeechef Olexander Syrskyj gestand kleinere Gebietsverluste ein, für die russische Einheiten mit schweren Verlusten einen "vergleichsweise überhöhten Preis" bezahlten. "Der Feind setzt seine Sturmbrigaden ein, um etwa bei Pokrowsk durchzubrechen", beschrieb er die Lage. Auch bei Kupjansk gebe es schwere Kämpfe. "Aber wir halten unsere Stellungen", fügte Syrskyj hinzu. Seine Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
2. August, 6.28 Uhr: Selenskyj will Ukraine zukunftsfähig machen
Derweil bemüht sich die ukrainische Staatsführung, ihr vom Krieg zerrüttetes Land wirtschaftlich und finanziell auf gesunde Beine zu stellen.
Die Ukraine müsse zukunftsfähig sein, betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Und das wird jetzt, in diesem Jahr, angesichts der bestehenden Herausforderungen und Bedrohungen unsere größeren Fähigkeiten garantieren."
Zu den Voraussetzungen für diese Zukunftsfähigkeit gehörten vertiefte Beziehungen zu ausländischen Partnern und langfristige Sicherheitsabkommen, wie sie Kiew in den vergangenen Monaten vor allem mit westlichen Partnern abgeschlossen hat."Natürlich besteht die Hauptaufgabe darin, die Verteidigungskräfte, den Staatshaushalt und die soziale Stabilität der Ukraine zu sichern", fügte Selenskyj hinzu.
1. August, 17.57 Uhr: Putin laut Sprecher täglich mit Krieg in der Ukraine befasst
Kremlchef Wladimir Putin (71) verbringt viele Stunden täglich im Kontakt mit seinen Militärs zum Verlauf des Kriegs in der Ukraine.
"Das ist eine Arbeit, die man nicht jeden Tag vor der Kamera sieht, eine Arbeit, über die man nicht in den Zeitungen liest", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in einem Radiointerview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte. Putin kümmert sich demnach jeden Tag in der Woche um den Verlauf der Spezialoperation, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine im Sprachgebrauch des Kreml genannt wird. Zudem telefoniere Putin häufig mit Frontkommandeuren und einfachen Soldaten an der Front. Dies sei "eine ständige Praxis".
Zu möglichen Gesprächen über eine Beilegung des Konflikts gebe es noch "keine für Russland annehmbare Agenda", sodass eine Teilnahme an möglichen Gipfeltreffen nur um der Teilnahme willen sinnlos sei.
1. August, 14.21 Uhr: Zoff um ukrainische Sanktionen - EU verpasst Ungarn Dämpfer
Im Streit um neue Sanktionen der Ukraine gegen den russischen Ölkonzern Lukoil nimmt die Europäische Kommission Kritik aus Ungarn und der Slowakei Wind aus den Segeln.
Ein Sprecher sagte in Brüssel, es gebe nach einer ersten Analyse derzeit keine Hinweise darauf, dass durch die Sanktionen die Versorgungssicherheit in der EU gefährdet sei.
So hätten fehlende Ölmengen von Lukoil zuletzt durch andere Lieferanten aus Russland ausgeglichen werden können. Diese können weiter Öl durch den Südstrang der Druschba-Pipeline leiten, die von Russland über die Ukraine nach Ungarn und in die Slowakei geht.
1. August, 11.48 Uhr: Russischer Exilant durch Drohnenangriff bei Kiew verletzt
Der ehemalige Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow ist an seinem Exilort in der Ukraine bei einem russischen Drohnenangriff verletzt worden.
"Heute ist, wie es aussieht, mein zweiter Geburtstag", schrieb Ponomarjow auf der Online-Plattform X und veröffentlichte ein Foto von sich mit blutüberströmtem Gesicht. Es sei bereits der fünfte Anschlag auf ihn gewesen, teilte er mit.
1. August, 6.22 Uhr: Spekulationen über Eintreffen von F-16 in der Ukraine
In der Ukraine wird Medienberichten zufolge derweil darüber spekuliert, dass die ersten Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 bereits dort eingetroffen sein könnten.
Allerdings blieb eine offizielle Bestätigung aus Kiew bislang aus. Auch die Verteidigungsministerien in den Niederlanden und Dänemark, deren Regierungen sich bereit erklärt hatten, der Ukraine die Jets zur Verfügung zu stellen, wollten sich vorerst nicht offiziell äußern. Ukrainische Piloten waren in den vergangenen Monaten in beiden Ländern an den Maschinen ausgebildet worden.
Auch die US-Regierung, die selbst keine F-16 an die Ukraine liefert, wollte sich nicht äußern und verwies auf die Zuständigkeit Kiews. Beim Nato-Gipfel sei bekräftigt worden, dass der Prozess der Lieferung der F-16 voranschreite, sagte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates in den USA. "Wir sagten, dass sie bis Ende des Sommers einsatzbereit sind, und wir haben keinen Grund, dies anzuzweifeln."
1. August, 6.21 Uhr: Lob für ukrainische Flugabwehr
Der Flugabwehr seines Landes zollte Selenskyj großes Lob. "Allein vergangene Nacht haben sie fast 90 "Shaheds" (Kamikaze-Drohnen) abgeschossen, das ist ein beachtliches Ergebnis", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache.
Dennoch müsse die Flugabwehr ausgebaut werden. "Und wenn wir jetzt ein so bedeutendes Ergebnis bei der Verteidigung gegen die "Shaheds" erzielen können, dann ist das ein klarer Beweis dafür, dass wir bei der Verteidigung gegen Raketen und bei der Verteidigung gegen russische Militärflugzeuge stärker sein können."
Dies wiederum hänge von den verfügbaren Waffen ab. "Wir brauchen zuverlässige Luftabwehrsysteme, wir brauchen eine ausreichende Reichweite unserer Waffen", sagte Selenskyj.
1. August, 6.18 Uhr: Selenskyj will Russland am Verhandlungstisch
Bei künftigen Friedensberatungen sollte Russland mit am Tisch sitzen, sagte der ukrainische Präsident.
"Ich bin - wie die meisten Länder - der Ansicht, dass beim zweiten Friedensgipfel im November Vertreter Russlands anwesend sein sollten, da wir sonst keine tragfähigen Ergebnisse erzielen werden. Sie sollen uns nicht bei der Ausarbeitung eines gemeinsamen Plans blockieren." Wenn alle Russland am Verhandlungstisch sehen wollten, dann könne die Ukraine nicht dagegen sein.
Um den von Russland vor zweieinhalb Jahren begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine besser abwehren zu können, hofft Selenskyj auf die Erlaubnis, militärische Ziele in Russland mit amerikanischen und europäischen Langstreckenraketen anzugreifen. "Leider haben unsere Partner derzeit noch Angst davor." Von China wünscht Selenskyj sich unterdessen gezielten Druck auf Moskau. "Ich wünschte, es würde Druck auf Russland ausüben, um diesen Krieg zu beenden. So wie die USA Druck ausüben. So wie die Europäische Union Druck ausübt."
31. Juli, 22.10 Uhr: Paukenschlag! Selenskyj erwägt, Gebiete an Russland abzutreten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) will ohne Zustimmung seines Volks keinesfalls auf Gebietsabtretungen im Zuge einer Friedenslösung mit Russland eingehen.
"Sie müssen verstehen, dass jede Frage, die die territoriale Integrität der Ukraine betrifft, nicht von einem Präsidenten, einer einzigen Person oder von allen Präsidenten der Welt ohne das ukrainische Volk gelöst werden kann", sagte Selenskyj im Interview der französischen Zeitungen Le Monde, Libération, L'Équipe sowie der französischen Nachrichtenagentur AFP.
Niemand habe der Ukraine bislang offiziell etwas angeboten. "Und die Ukraine wird niemals auf ihre Gebiete verzichten. Die Machthaber haben offiziell nicht das Recht, auf ihre Gebiete zu verzichten. Dazu muss das ukrainische Volk dies wünschen", sagte Selenskyj. Außerdem würde Putin so einen Schritt als Sieg sehen. "Deshalb ist diese Frage sehr, sehr, sehr schwierig."
31. Juli, 19.06 Uhr: Russische Truppen setzen Ostukraine unter Druck
Russische Truppen erhöhen im Osten der Ukraine den Druck auf die Verteidiger.
Wie der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mitteilte, wurden die ukrainischen Stellungen bei Torezk und Pokrowsk wiederholt beschossen, während russische Soldaten den Durchbruch versuchten. Die russischen Militärs haben schon seit einiger Zeit einen Schwerpunkt an diesem Frontabschnitt im Donbass gesetzt, um die ukrainischen Linien zu durchstoßen und die dahinter liegenden wichtigen Versorgungslinien zu erobern. Nach ukrainischer Darstellung wurden die russischen Angriffe abgewehrt.
31. Juli, 12.52 Uhr: Putin verdoppelt Sonderzahlung für Kriegseinsatz
Mit noch mehr Geld will die russische Führung mehr Freiwillige für ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinnen.
400.000 Rubel Einmalzahlung (rund 4200 Euro) erhält demnach jeder, der für einen Einsatz an der Front zwischen dem 1. August und dem 31. Dezember einen Vertrag unterschreibt, hieß es in einem von Kremlchef Wladimir Putin unterzeichneten Dekret.
Das ist mehr als das Doppelte der bisher gezahlten 195.000 Rubel. Hinzu kommt ein monatlicher Sold, der deutlich über dem russischen Durchschnittseinkommen liegt.
31. Juli, 10.57 Uhr: Brand nach ukrainischem Schlag auf Waffendepot bei Kursk
Nach einem ukrainischen Angriff auf die russische Grenzregion Kursk ist dort ein Brand in einem Lager für Waffen und Militärtechnik ausgebrochen. Der Generalstab in Kiew teilte bei Telegram mit, dass der Schlag mit einem umgebauten Raketensystem der ukrainischen Marine erfolgt sei. Am Ziel seien Explosionen beobachtet worden.
Die Marine verfügt über auch gegen Bodenziele einsetzbare Antischiffsraketen des Typs Neptun aus eigener Produktion. Diese können Ziele in knapp 300 Kilometer Entfernung erreichen. Kursk selbst ist nur etwas über 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium über einen abgeschossenen Marschflugkörper dieses Typs über dem Gebiet Kursk berichtet. Ein ausgebrochenes Feuer ist laut des geschäftsführenden Gouverneurs des Gebiets, Alexej Smirnow, eingedämmt worden. Zudem seien nach russischen Militärangaben insgesamt 19 ukrainische Drohnen über den Städten Belgorod, Brjansk, Kursk, Kaluga, Rostow und der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen worden.
31. Juli, 8.52 Uhr: Russland greift Kiew mit über 40 Kampfdrohnen an
Das russische Militär hat in der Nacht Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und in anderen Teilen des Landes mit Dutzenden Kampfdrohnen angegriffen.
"In zwei Wellen wurden über dem Raum Kiew und am Rand der Hauptstadt über 40 Drohnen des Gegners abgeschossen", teilte die Militärverwaltung von Kiew bei Telegram mit. Keine einzige Drohne habe ihr Ziel in der Hauptstadt erreicht.
Die Behörde bezeichnete den Angriff als einen der stärksten auf die Ukraine während des gesamten Krieges. Insgesamt galt in der Dreimillionenstadt in der Nacht über acht Stunden Luftalarm.
Über russische Drohnenangriffe wurde auch in anderen Regionen berichtet. Sechs seien über dem südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk abgeschossen worden - vier weitere über dem Gebiet Mykolajiw im Süden des Landes.
31. Juli, 6.20 Uhr: Luftalarm in Kiew am späten Abend
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie in anderen Städten wurde am späten Abend Luftalarm ausgelöst.
Die Militärverwalter berichteten auf Telegram von Einflügen von sogenannten Kamikazedrohnen und warnten zugleich vor möglichen Raketenangriffen.
31. Juli, 6.18 Uhr: Erste nordkoreanische Schützenpanzer an der Front gesichtet
Nach der zwischen Moskau und Pjöngjang vereinbarten engen militärischen Zusammenarbeit will die ukrainische Aufklärung erste Schützenpanzer aus nordkoreanischer Produktion im Kriegsgebiet gesichtet haben.
Demnach sollen Schützenpanzer mit dem Panzerabwehrraketen-System Bulsae 4 an nicht näher genannten Frontabschnitten entdeckt worden sein. Die Raketen haben eine Einsatzreichweite von bis zu zehn Kilometern.
31. Juli, 6.16 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine
Das ukrainische Militär berichtete von schweren russischen Angriffen in der Region um Kurachowe in der Oblast Donezk im Osten des Landes.
Im Laufe des Tages seien mehrere russische Angriffe, unterstützt von Dutzenden Panzern und Schützenpanzern, abgeschlagen worden.
Nach ukrainischer Darstellung wurden während der Kämpfe mindestens acht russische Panzer und zwölf Schützenpanzer zerstört, die Verluste der Angreifer wurden mit 36 Toten und 32 Verwundeten angegeben. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
31. Juli, 6.13 Uhr: Selenskyj besucht Truppen an Grenze zu Belarus
Selenskyj besichtigte auch die Befestigungen und Abwehrstellungen seiner Streitkräfte an der Grenze zu Belarus.
Bei dem Arbeitsbesuch in der Region Wolhynien wurde er von leitenden Militärs begleitet, wie aus der Präsidialkanzlei in Kiew verlautete. "Wir haben eine starke Verteidigung, sowohl was das Personal als auch die Verteidigungslinien betrifft", sagte Selenskyj. "Und wir werden sie weiter verstärken."
Die ukrainischen Militärs haben in den vergangenen Monaten die Grenze zum Nachbarland Belarus massiv verstärkt. Wegen der dadurch erkennbaren Truppenbewegungen auf ukrainischer Seite reagierte Minsk seinerseits mit der Verlegung von zusätzlichen Truppen an die Grenze. Erst vor einigen Tagen erklärte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Krise an der Grenze für beendet und ordnete den Abzug der zusätzlichen Truppen an.
30. Juni, 19.10 Uhr: Kiew berichtet von beschädigten russischen Bombern
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt im hohen Norden bei Murmansk für sich reklamiert.
Bei dem Angriff seien zwei russische Überschallbomber vom Typ Tupolew Tu-22M schwer beschädigt worden, sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow der Agentur Unian. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
"Wir sprechen von einer Explosion über dem Standort der Flugzeuge", sagte er und deutete damit an, dass der Militärflughafen möglicherweise von Kampfdrohnen angegriffen wurde. Der Angriff sei bereits am Nachmittag des 25. Juli erfolgt, das Ergebnis sei dem Geheimdienst erst jetzt bekannt geworden. Die Reparaturarbeiten an den beiden Bombern dürften mehrere Monate dauern, schätzte Jussow.
30. Juni, 13.35 Uhr: Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf in der Ostukraine
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der Region Donezk im Osten der Ukraine eingenommen.
Die Ortschaft Piwdenne sei "befreit" worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Bericht mit. Die Gemeinde liegt in der Nähe der Stadt Torezk, auf die russische Truppen seit Wochen vorgerückt waren. Die Ukraine bestätigte die Einnahme zunächst nicht.
Vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zählte das Dorf Regierungsangaben zufolge rund 1400 Einwohner. Piwdenne liegt rund sechs Kilometer südöstlich der Stadt Torezk, die weiter von der ukrainischen Armee kontrolliert wird.
30. Juli, 10.50 Uhr: Jeder Kriegstag kostet die Ukraine über 120 Millionen Euro
Der Westen greift der von Russland angegriffenen Ukraine zwar auch finanziell unter die Arme - Kiew kann trotzdem nicht alle Kosten decken. Nun müssen die Steuern erhöht werden.
Jeder Tag Krieg kostet die Ukraine nach eigenen Angaben umgerechnet mehr als 120 Millionen Euro. Die monatlichen Kosten für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich bezifferte der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko (43) in einem Interview der Agentur RBK-Ukraine auf umgerechnet über 3,7 Milliarden Euro.
Aktuell fehlten im Haushalt für 2024 dabei umgerechnet über elf Milliarden Euro. Diese sollen zum großen Teil über Steuererhöhungen eingenommen werden, zu denen die Regierung kürzlich einen Gesetzentwurf vorgelegt hat. Zu den vorgeschlagenen Neuerungen gehört eine Erhöhung der Militärabgabe von 1,5 auf 5 Prozent. Zudem sollen Auto- und Schmuckkäufe mit 15 beziehungsweise 30 Prozent Militärabgabe belegt werden.
30. Juli, 6.30 Uhr: Neue Leoparden aus Deutschland und ein US-Paket
Die Ukraine erhielt weitere acht Leopard-Panzer aus Deutschland und Dänemark.
Neben den Leopard 1A5 wurden Kiew auch zwei Bergepanzer sowie größere Munitionsmengen für den Flakpanzer Gepard aus Bundeswehr- und Industriebeständen übergeben, wie aus einer Auflistung der Bundesregierung über die militärische Unterstützung für die Ukraine hervorgeht.
Aus den USA bekommt die Ukraine ein weiteres Paket an Soforthilfe im Umfang von 200 Millionen Dollar. Darin enthalten seien Raketen für Flugabwehr- und Artilleriesysteme sowie Waffen zur Panzerabwehr, teilte das Pentagon mit. Ein weiteres Hilfspaket im Wert von 1,5 Milliarden Dollar sei in Vorbereitung.
30. Juli, 6.26 Uhr: Russische Marine beginnt umfangreiche Flottenübungen
Die russische Flotte hat ein großes Manöver unter Beteiligung der Marine im Nordmeer, dem Pazifik, der Ostsee und des Kaspischen Meeres gestartet. Beteiligt sind über 300 Schiffe mit mehr als 20.000 Matrosen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Eingesetzt werden bei dem mehrtägigen Manöver demnach auch bis zu 50 Flugzeuge und Hubschrauber. Auf Bildern wurden unter anderem Schießübungen bei der Abwehr von Seedrohnen gezeigt. Ausgenommen von den Übungen ist dabei die im Kampf gegen die Ukraine eingesetzte Schwarzmeerflotte.
Diese hat seit dem russischen Einmarsch in das Nachbarland im Februar 2022 erhebliche Verluste durch ukrainische Raketen und Seedrohnen erlitten und musste sich größtenteils von ihrer Hauptbasis in der Hafenstadt Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zurückziehen.
30. Juli, 6.16 Uhr: Flugabwehrsysteme sollen Energieversorgung absichern
Um die Energieversorgung abzusichern, arbeite die Ukraine laut Selenskyj weiter an der Konfiguration der Flugabwehr-Systeme.
"Oberbefehlshaber (Olexander) Syrskyj und die zuständigen Kommandeure werden eine aktualisierte Struktur unserer Flugabwehr-Systeme und neue Anforderungen an unsere Partner vorlegen - was genau wir bis Ende dieses Jahres bereitstellen müssen."
Selenskyj bat die westlichen Partner der Ukraine wiederholt um mehr Flugabwehr-Systeme, um einen wirksamen Schutzschirm gegen die ständigen russischen Raketen- und Luftangriffe aufbauen zu können. Zudem wartet Kiew weiter auf das Eintreffen der von ausländischen Partnern zur Verfügung gestellten Kampfflugzeugen vom Typ F-16.
29. Juli, 22.16 Uhr: Ukraine greift Russen-Infrastruktur an
Insgesamt habe man vier Umspannwerke in der russischen Grenzregion Kursk erfolgreich angreifen können, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee mit.
Infolge dessen kommt es in grenznahen Gebiet zu Stromausfällen. Auch der Bahnverkehr auf russischer Seite sei von der Attacke betroffen, hieß es. Mit welchen Waffen der Angriff erfolgt sei, ließ der Generalstab offen. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
29. Juli, 20.07 Uhr: USA stellen Ukraine weitere Militärhilfe bereit
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
Das neue Paket habe einen Umfang von rund 200 Millionen US-Dollar (rund 185 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und für das Luftverteidigungssystem vom Typ Nasams sowie Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter.
Die Ausrüstung stammt demnach aus Beständen des US-Militärs, was eine möglichst schnelle Lieferung sicherstellen soll.
29. Juli, 18.58 Uhr: Ukraine-Experte erwartet mehr Sicherheit am ukrainischen Himmel durch F-16
Die mit Spannung am Himmel der Ukraine erwarteten Kampfflugzeuge des amerikanischen Typs F-16 könnten nach Meinung eines Experten erheblich zur Sicherung des Luftraums vor russischen Angriffen beitragen.
"Schon ein Geschwader F-16 bietet viele Möglichkeiten zum grundlegenden Schutz des Luftraums", sagte der ukrainische Luftfahrt-Experte Anatolij Chraptschinski im Fernsehen. Ein Geschwader nach Nato-Standard besteht aus 18 bis 22 Flugzeugen.
Der Experte ging davon aus, dass die F-16 auf ukrainischen Militärflugplätzen sicher vor russischen Angriffen seien. "Wir sollten nicht vergessen, dass es bestimmte Technologien zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft gibt, insbesondere Flugabwehr-Systeme, die auch vor der Lieferung der F-16 zur Verfügung gestellt werden", sagte Chraptschinski.
29. Juli, 16.39 Uhr: Russische Straftäter flüchten vor dem Fronteinsatz
Eine Gruppe von Straftätern, die das Leben im Straflager gegen den Dienst in der russischen Armee eingetauscht hat, hat sich während der Ausbildung in der südrussischen Region Belgorod aus dem Staub gemacht.
Die neun Männer hatten sich für den Dienst in der russischen Armee im Ukraine-Krieg entschieden, um ihre Haftstrafen zu beenden. Sie saßen unter anderem wegen Mordes, Raubs oder Drogenhandels ein.Die gesuchten Männer saßen unter anderem wegen Mordes, Raubs oder Drogenhandels ein.
29. Juli, 14.18 Uhr: Indischer Soldat im Kampf für Russland in der Ukraine getötet
In der Ukraine ist ein indischer Soldat getötet worden, der für Russland an der Front war.
Die Familie habe von der indischen Botschaft in Moskau vom Tod des 22-Jährigen Ravi Moun erfahren, sagte dessen Bruder Ajay am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Moun war einer von mehreren Hundert Indern, die Moskau mutmaßlich zur Stärkung seiner Truppen in der Ukraine angeworben hat.
Der 22-Jährige war nach Aussage seines Bruders im Januar nach Russland gereist, wo ihm von einem privaten Jobvermittler eine Beschäftigung im Verkehrssektor versprochen worden war. Stattdessen habe er Waffentrainings durchlaufen und sei im März gezwungen worden, an die Front in der Ukraine zu gehen, erklärte Ajay Moun. In den vergangenen Monaten habe die Familie den Kontakt zu seinem Bruder verloren.
29. Juli, 13.45 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst nimmt FSB-Agenten in Odessa fest
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben sechs Verdächtige in Odessa festgenommen, die für Russland Sabotage betrieben haben sollen. Das teilte der SBU auf X mit.
Die Männer sollen unter dem Vorwand, Kurierdienst zu sein, mit ihren Motorrollern durch die Stadt gefahren sein, um die Parkplätze der ukrainischen Verteidigungsstreitkräfte auszuspähen. Auf Befehle des russischen Geheimdienstes FSB sollen die Verdächtigen insgesamt mehr als 15 Militärfahrzeuge in Brand gesetzt haben.
Ihr Beweggrund soll dabei vor allem leicht verdientes Geld gewesen sein. Sie wurden fast gleichzeitig in verschiedenen Teilen der Stadt festgenommen. Alle sechs seien Einwohner der Stadt Odessa im Alter von 18 bis 24 Jahren. "Ihnen drohen bis zu 8 Jahre Gefängnis", so der SBU.
29. Juli, 10.45 Uhr: Putin plant Treffen mit neuem iranischen Präsidenten
Der russische Präsident Wladimir Putin (71) bereitet sich russischen Medienberichten zufolge auf ein Treffen mit dem neugewählten iranischen Staatsoberhaupt Massud Peseschkian (69) vor.
"Die iranische Seite hat bereits eine gültige Einladung, und wir hoffen, dass der neue Präsident zum Gipfel kommen wird. Wir würden uns freuen, ihn zu sehen, und Präsident Putin bereitet sich auf den bevorstehenden Kontakt vor", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der "Iswestija".
Peseschkians Amtseinführungszeremonie findet am 30. Juli statt. Dem Bericht zufolge wird eine russische Delegation unter Leitung des Präsidenten der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, teilnehmen.
29. Juli, 10.40 Uhr: Kiew gedenkt der Getöteten von Oleniwka
In Kiew erinnertemn Tausende an die Explosion in einem von Russland-treuen Separatisten kontrollierten Gefängnis in Oleniwka vor zwei Jahren.
Soldaten und Zivilisten versammelten sich am Sonntag auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz, um der mehr als 50 Toten zu gedenken. Dabei riefen sie ihre Regierung dazu auf, mehr zu tun, um Russland zur Freilassung von Kriegsgefangenen zu bewegen.
Russland behauptet, die Explosion sei von einer ukrainischen Rakete verursacht worden. Recherchen der Nachrichtenagentur AP zufolge spricht jedoch vieles dafür, dass russische Streitkräfte verantwortlich sind.
29. Juli, 6.25 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff auf russische Infrastruktur
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat russischen Angaben zufolge ein Kraftwerk in der südwestrussischen Region Orjol beschädigt.
"Es gibt keine Opfer", erklärte der Gouverneur der Region, Andrej Klitschkow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Zwei Drohnen seien zerstört worden. Die genaue Zahl der abgeschossenen Drohnen ist zunächst unklar.
Weitere Details über das Ausmaß der Schäden am Kraftwerk und mögliche Auswirkungen auf die Energieversorgung liegen derzeit nicht vor.
29. Juli, 6.20 Uhr: Russland erobert nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften in Ostukraine
Russland hat nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen.
Russische Truppen hätten die wenige Kilometer voneinander entfernten Ortschaften Prohres und Jewheniwka unter ihre Kontrolle gebracht, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag.
Die Ortschaften liegen unweit der Stadt Pokrowsk, in deren Richtung die Armee in den vergangenen Monaten vorgerückt war. Der ukrainischen Generalstab erklärte am Sonntag, es sei ihm gelungen, 29 russische Angriffe abzuwehren
28. Juli, 6.15 Uhr: Russische Truppen bei Aufstellung angegriffen
Das ukrainische Militär fügte Berichten zufolge den russischen Truppen in Luhansk im Osten des Landes mit einem Raketenangriff schwere Verluste zu.
Angehörige einer Panzergrenadiereinheit seien bei einer Versammlung auf einem Übungsgelände mit ATACMS-Raketen beschossen worden, berichteten ukrainische Medien unter anderem unter Berufung auf russische soziale Medien und eigene Militärkreise.
Bei dem überraschenden Angriff, der bereits am Samstag erfolgt sein soll, seien mindestens 19 russische Soldaten getötet und weitere 71 verwundet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
29. Juli, 6.10 Uhr: Serie russischer Angriffe in der Ostukraine
Die russische Luftwaffe hat der ostukrainischen Region Charkiw hart zugesetzt. Selenskyj bezeichnete die Lage im Donezk-Sektor als besonders schwierig.
"In Pokrowsk gab es in den letzten Wochen die meisten russischen Angriffe", sagte er und lobte in seiner abendlichen Videobotschaft die dort eingesetzten ukrainischen Einheiten. "Wer diese russischen Angriffe stoppt und diese russische Schlagkraft vernichtet, erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Krieg."
Nach einer Mitteilung des Generalstabs in Kiew wurde allein der kleine Ort Wowtschansk von mindestens sechs Gleitbomben getroffen. Über eventuelle Verluste gab es keine Angaben. Ein weiterer Schwerpunkt russischer Angriffe lag demnach bei Pokrowsk. Im Laufe des Tages seien 16 Attacken abgewehrt worden, weitere seien im Gange.
28. Juli, 19.49 Uhr: Russland greift mit massiven Kräften Ostukraine an
Die russische Luftwaffe hat der ostukrainischen Region Charkiw hart zugesetzt.
Nach einer Mitteilung des Generalstabs in Kiew wurde allein der kleine Ort Wowtschansk von mindestens sechs Gleitbomben getroffen. Daneben griffen den Angaben zufolge russische Kampfflugzeuge ukrainische Stellungen an.
Ein weiterer Schwerpunkt russischer Angriffe lag demnach bei Pokrowsk. Über eventuelle Verluste gab es keine Angaben.
28. Juli, 14.52 Uhr: Russische Truppen verkünden erneut Vormarsch im Raum Donezk
Die russischen Truppen haben bei ihrem Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk erneut Erfolge verkündet.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldet die Einnahme der Dörfer Progress und Jewheniwka. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite für Jewheniwka gab es zunächst nicht.
Der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State hatte schon vor Tagen bei Telegram berichtet, das seit drei Monaten umkämpfte Dorf Progress im Kreis Pokrowsk sei von russischen Truppen besetzt worden.
28. Juli, 10.21 Uhr: Russisches Öllager brennt nach ukrainischem Drohnenangriff
Bei einem neuen ukrainischen Drohnenangriff auf das russische Gebiet Kursk ist nach Behördenangaben ein Öllager in Brand geraten.
Drei Treibstofftanks seien in Flammen aufgegangen, die Löscharbeiten dauerten an, teilte der amtierende Gouverneur Alexej Smirnow am Morgen in seinem Telegram-Kanal mit. "Unter den Bewohnern und den Arbeitern des Industrieobjekts wurde niemand verletzt."
Demnach sind Dutzende Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand zu löschen.
28. Juli, 7.15 Uhr: Ukrainischer Minister: Olympia-Teilnahme ist "unser Sieg"
Die Olympia-Teilnahme der Ukraine ist aus Sicht von Sportminister Matwij Bidny ein starkes Zeichen und eine Chance, die internationale Gemeinschaft stärker auf die Situation in dem Land nach Beginn des russischen Angriffskriegs aufmerksam zu machen.
"Es ist ein symbolischer Akt und es ist ein Zeichen, dass die Ukraine ein starkes Land mit widerstandsfähigen Menschen ist", sagte Bidny bei der Eröffnung des ukrainischen Hauses in Paris. Es sei sehr wichtig, dass Russland nur mit einem kleinen Team aus 15 neutralen Athleten in Paris vertreten sei.
Russland als Nation wurde wegen des Angriffskriegs vom Internationalen Olympischen Komitee ausgeschlossen. "Es gibt keine Flagge Russlands hier. Es gibt eine Flagge der Ukraine. Das ist unser Sieg", sagte Bidny.
27. Juli, 21.56 Uhr: Selenskyj kündigt bessere Versorgung von Kriegsversehrten an
Der ukrainische Präsident hat eine bessere Versorgung von Kriegsversehrten in seinem Land angekündigt.
Er habe die Schaffung eines modernen Rehabilitationskrankenhauses in der Ukraine angeordnet, sagte Selenskyj in Kiew bei einem erstmals in dem Land abgehaltenen Kongress zur Kriegsmedizin. "Wir müssen uns mehr um die Verletzten kümmern, müssen aufmerksamer denen gegenüber sein, die aus der russischen Hölle zurückkommen", sagte er.
27. Juli, 16.23 Uhr: Blinken kritisiert China wegen Hilfe für Russlands Rüstung
US-Außenminister Antony Blinken (62) hat China bei einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi (70) wegen der Unterstützung der russischen Rüstungsindustrie kritisiert.
Er machte deutlich, dass die USA weiter "angemessene Maßnahmen" ergreifen würden, wenn China nichts gegen diese Bedrohung der europäischen Sicherheit unternehme, wie ein Sprecher des US-Außenministeriums mitteilte. Auch brachte Blinken demnach seine Besorgnis über Pekings "destabilisierende Aktionen" im Südchinesischen Meer zum Ausdruck.
Chinas Außenminister wiederum warf den Vereinigten Staaten vor, ihre "Bemühungen zur Eindämmung und Unterdrückung Chinas nicht eingestellt, sondern sogar noch verstärkt" zu haben. Die Risiken in den bilateralen Beziehungen würden weiter zunehmen, heißt es in einer Stellungnahme des chinesischen Außenministeriums. Man befinde sich an einem "kritischen Punkt". Zudem unterstellte Wang, dass die USA ein falsches Verständnis von China hätten.
27. Juli, 15.36 Uhr: Kampfflugzeug in Russland abgestürzt
In Russland ist zum zweiten Mal in dieser Woche ein Kampfflugzeug des Verteidigungsministeriums abgestürzt.
Ein Kampfbomber vom Typ Suchoi Su-34 sei im Gebiet Wolgograd bei einem planmäßigen Trainingsflug in menschenleerem Gebiet aufgeschlagen. Die Piloten hätten sich aus der Maschine herauskatapultiert und seien am Leben, teilte das Ministerium mit. Demnach soll der Absturz eine technische Ursache haben. Details wurden nicht genannt. An Bord sollen keine Raketen gewesen sein.
27. Juli, 12.17 Uhr: Russlands zuversichtlich, dass die Kriegsziele in der Ukraine erreicht werden
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (74) hat nach einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi (70) in Laos betont, dass Moskau auf seinen Kriegszielen in der Ukraine besteht.
Anders als vom Westen gefordert, werde Russland nicht kapitulieren, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in Vientiane zum Abschluss des Außenministertreffens der Asean-Staaten. Alle Ziele des Krieges, darunter eine Verhinderung von Nato-Stützpunkten in der Ukraine, würden erreicht, sagte der Minister. "Daran gibt es keinen Zweifel." An dem Treffen der Vereinigung südostasiatischer Staaten (Asean) nahm auch US-Außenminister Antony Blinken (62) teil. Laos hat in diesem Jahr den Vorsitz über die südostasiatische Staatengemeinschaft.
27. Juli, 10.52 Uhr: Weiterer russischer Armeegeneral wegen Korruption verhaftet
Ein Gericht in Moskau hat gegen einen weiteren russischen Armeegeneral wegen Korruptionsverdachts Untersuchungshaft angeordnet.
Der frühere Vizeverteidigungsminister Dmitri Bulgakow (69) sei in das Untersuchungsgefängnis Lefortowo gebracht worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Dort sitze auch der frühere Vizeverteidigungsminister Timur Iwanow ein. Der 69-jährige Bulgakow hatte der Agentur zufolge erfolglos darum gebeten, die Untersuchungshaft im Hausarrest abzusitzen. Der General war in den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine für die materiell-technische Ausstattung der Streitkräfte zuständig gewesen, bis er nach zahlreichen Pannen am 24. September 2022 entlassen wurde.
27. Juli, 7.43 Uhr: Moskau stuft russische "Bild" als ausländischen Agenten ein!
Die russische Justiz hat den auf Russisch publizierten Online-Ableger der Bild-Zeitung als "ausländischen Agenten" eingestuft.
"Bild auf Russisch" habe unzutreffende Informationen über die russische Politik veröffentlicht, heißt es in der von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung der Justizbehörde. Zudem seien unzutreffende Informationen verbreitet worden, die darauf abzielten, "ein negatives Bild der Streitkräfte Russlands zu zeichnen". Die Bild-Gruppe sprach von einem Versuch, freien Journalismus zu verhindern.
26. Juli, 21.05 Uhr: Selenskyj spricht von schwieriger Lage im Osten
Die ukrainischen Streitkräfte sind im Osten des Landes nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) schwer unter Druck.
Vor allem die Lage rund um Pokrowsk im Gebiet Donezk sei von der Militärführung gründlich analysiert worden, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Dieses Gebiet war und ist nach wie vor der Schwerpunkt der russischen Angriffe."
Es müsse alles getan werden, um die ukrainischen Verteidigungspositionen in der Region zu stärken.
26. Juli, 20.28 Uhr: Donbass bleibt wohl Hauptziel der Russen
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffsprioritäten nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR rund um den Donbass.
"Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen", sagte HUR-Vertreter Andrij Jusow im ukrainischen Fernsehen. Rund um das Kohlegebiet in der Ostukraine werde an fast allen Frontabschnitten gekämpft. "An allen anderen Abschnitten führt der Gegner Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver durch."
Vor allem in der Region südlich der Großstadt Saporischschja seien zahlreiche Scheinangriffe registriert worden. In Wirklichkeit seien diese jedoch auf Umgruppierungen und Neuaufstellungen auf russischer Seite zurückzuführen.
26. Juli, 16.49 Uhr: Ukrainer ignorieren Russen bei Olympischen Spielen
Ukraines Olympia-Sportler haben die Zulassung von Russen und Belarussen als neutrale Athleten bei den Sommerspielen in Paris erneut kritisiert.
"Solange unsere Leute getötet, unsere Häuser in der Ukraine zerbombt und unsere Grenzen besetzt werden, hat Russland kein Recht, bei Olympia dabei zu sein", sagte Wadym Hutzajt (52), der Chef des ukrainischen Olympischen Komitees.
Er berichtete, wie sich seine Schützlinge derzeit im olympischen Dorf verhalten, sollten ihnen russische Sportler über den Weg laufen: "Für uns existieren die russischen und belarussischen Athleten nicht. Wir grüßen sie nicht, wir sagen nicht Hallo, wir sehen sie nicht mal an."
26. Juli, 13.10 Uhr: Kreml will auf Weitergabe von Russland-Vermögen reagieren
Russland wird nach Angaben aus dem Kreml auf die Weitergabe der Erlöse seines in der EU eingefrorenen Vermögens an die Ukraine reagieren.
Es werde keine sofortige Antwort erfolgen, sondern Russland werde seine nächsten Schritte überdenken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Aber natürlich werden solche Schritte der Europäischen Kommission nicht ohne Antwort bleiben."
Die EU-Kommission hatte zuvor erstmals Zinserträge über 1,5 Milliarden Euro aus dem Russland-Vermögen für Bedürfnisse der Ukraine freigegeben. Das Geld solle der Verteidigung und dem Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes dienen, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
26. Juli, 11.55 Uhr: EU gibt Erlöse aus Russland-Vermögen für Ukraine frei
Die EU gibt erstmals Zinserträge aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen für die Verteidigung und den Wiederaufbau der Ukraine frei.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte eine Überweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro an.
26. Juli, 10.20 Uhr: Russland attackiert erneut ukrainische Energieanlagen
Bei nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffen Russlands sind einmal mehr Energieanlagen in der benachbarten Ukraine getroffen worden. Betroffen seien Objekte in den Regionen Schitomir und Tschernihiw, teilte der Stromversorger Ukrenerho auf Facebook mit.
Im Umkreis von Schitomir sei die Energieversorgung von Haushalten und Industrie zeitweise ausgefallen, am Morgen aber großteils wiederhergestellt worden. Die Reparaturarbeiten dauerten an. Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte hat Russland für den Angriff 22 Drohnen und mindestens eine Rakete vom Typ Iskander-M eingesetzt.
Laut Flugabwehr wurden 20 Drohnen abgefangen. Allerdings melden die Militärs beider Kriegsparteien stets eine hohe Abfangquote, während es trotzdem oft massive Schäden am Boden gibt.
26. Juli, 6.50 Uhr: Grenzschutz der Ukraine verhindert Flucht von mehr als 20 Männern
Trotz einzelner Erfolge der Ukraine mit Drohnen steht das Land an der Front nach wie vor unter Druck.
Der Bedarf an neuen Rekruten ist hoch, doch viele junge Ukrainer versuchen sich dem zu entziehen: Der Grenzschutz hat nun mehr als zwei Dutzend wehrpflichtige Männer an der Flucht ins Ausland gehindert. Mitteilungen der Grenzschützer zufolge wurden elf Männer im Gebiet Winnyzja und weitere 15 im Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau aufgegriffen.
Ein Teil der Männer wollte demnach in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Region Transnistrien gelangen.
26. Juli, 6.47 Uhr: Wolodymyr Selenskyj lobt eigene Rüstungsindustrie
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Fortschritte in der eigenen Rüstungswirtschaft.
"Es ist sehr wichtig, dass ausländische Gelder endlich wirklich und sichtbar in der Rüstungsproduktion arbeiten, und das ist unsere große Errungenschaft", sagte Selenskyj. Der Sektor werde inzwischen nicht mehr nur durch staatliche Investitionen gefördert, sondern ziehe auch Gelder von Partnern an. Als Beispiele nannte er den Bau von Raketen und Langstreckendrohnen.
So bereite die Ukraine Schritte vor, um die Reichweite der Drohnen zu vergrößern. Zuletzt waren Drohnen unter anderem in der russischen Teilrepublik Tatarstan eingeschlagen. Tatarstan ist etwa 1000 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.
26. Juli, 6.43 Uhr: Geht es Minsk um Gefangenenaustausch?
Nur die eigene Familie kämpfe noch um sein Leben, von offizieller Seite setze sich niemand für ihn ein, sagte der Mann in dem Video. "Noch lebe ich, noch hat man die Zeit zu verhandeln, noch ist es nicht zu spät", flehte er.
"Die Regierung sollte um mich kämpfen." Der Verurteilte bat in dem offensichtlich von der belarussischen Führung lancierten Video unter Tränen darum, seine Tochter, seine Freundin und seinen Vater wiedersehen zu können. Das Außenministerium in Minsk hatte mitgeteilt, Berlin Vorschläge zur Lösung der Situation gemacht zu haben. Details dazu gab es nicht.
Spekuliert wurde, dass es das mit Russland verbündete Belarus auf einen Gefangenenaustausch abgesehen haben könnte. So ist Kremlchef Putin an der Rückholung eines Russen interessiert, der in Deutschland wegen eines Mordes im Berliner Kleinen Tiergarten im Auftrag russischer Behörden verurteilt wurde. Putin empfing Lukaschenko in der Nähe von St. Petersburg.
25. Juli, 19.12 Uhr: An der Grenze zur Ukraine: Russen-Panzer fährt Auto zu Klump
In der russischen Grenzregion Belgorod hat Medienberichten zufolge ein Panzer ein Auto überrollt.
Der Fahrer des Pkw starb nach Informationen des regionalen Internetportals "Pepel" am Unfallort. Der Panzer missachtete demnach auf einer Kreuzung die Vorfahrt. Den Fotos zufolge fuhr er nach dem Unfall noch etwa 100 Meter, ehe er anhielt. "Nach Angaben von Augenzeugen war die Panzerbesatzung in unzurechnungsfähigem Zustand und hat... gelacht", hieß es.
Ob die Soldaten nüchtern waren, blieb unklar
25. Juli, 16.58 Uhr: Moskau und Kiew legen hohe Hürden für Verhandlungen auf
Das ukrainische Außenministerium teilte mit, es gebe Bereitschaft zu einem Verhandlungsprozess mit der russischen Seite zu einem bestimmten Zeitpunkt, wenn Moskau zu aufrichtigen Verhandlungen bereit sei.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte wiederum, im Moment gebe es verschiedene Äußerungen aus Kiew, die nicht ganz verständlich seien. "Russland ist insgesamt offen für einen Verhandlungsprozess, aber zuerst muss man verstehen, inwieweit dazu die ukrainische Seite bereit ist und inwieweit sie dazu die Erlaubnis ihrer Kuratoren hat", sagte Peskow. Russland sieht die ukrainische Führung als "Marionette" westlicher Strippenzieher.
Offiziell liegen die von beiden Seiten geäußerten Bedingungen bisher weit auseinander. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert für Verhandlungen mit Moskau den vollständigen Abzug russischer Truppen aus dem Land. Kremlchef Wladimir Putin hingegen hatte einen Verzicht der Ukraine auf die von Russland annektierten Gebiete Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk gefordert, die teils weiter von Kiew kontrolliert werden.
Zudem rüsten beide Seiten für eine Fortsetzung des Krieges massiv auf und ziehen Tausende Soldaten ein.
25. Juli, 14.40 Uhr: Wieder russische Drohnen-Trümmer in Rumänien abgestürzt
Nach russischen Angriffen auf ukrainische Donauhäfen sind in Rumänien an der Grenze zur Ukraine erneut Reste russischer Drohnen gefunden worden.
Die Trümmer stammen nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums von einer Drohne vom Typ Geran 1/2, mit der Russland in der Nacht auf Mittwoch in der Ukraine angegriffen habe.
25. Juli, 6.40 Uhr: Kreml wechselt Luftwaffenchef aus
Auch für Russland läuft nicht alles nach Plan, worauf Änderungen an der Führungsspitze der Luftstreitkräfte hindeuten. Neuer Luftwaffenchef sei Sergej Kobylasch (59), teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Kobylasch befehligte bislang die Flotte der russischen Langstreckenbomber. Die Ukraine wirft dem aus Odessa stammenden General den Beschuss von Städten und anderen zivilen Objekten vor.
Kobylaschs Nachfolger als Befehlshaber bei den Langstreckenbombern wird General Sergej Kuwaldin. Über die weitere Verwendung des bisherigen Luftwaffenchefs Sergej Dronow (61) ist nichts bekannt.
25. Juli, 6.35 Uhr: Vorfall an der Front: Kiews Soldaten schießen aufeinander
Bei einer Schießerei zwischen ukrainischen Soldaten im Frontgebiet Charkiw kamen drei Männer ums Leben, vier weitere wurden verletzt.
Die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, ihr Zustand sei ernst, teilte das Bataillon Chortyza auf Telegram mit. Als Grund für die Schießerei werden persönliche Differenzen zwischen den Beteiligten angegeben.
In dem Krieg kommt es auf beiden Seiten immer wieder dazu, dass sich Soldaten einer Kriegspartei gegenseitig angreifen. Solche Fälle zeugen nach Ansicht von Militärexperten von einer niedrigen Kampfmoral und Disziplin der entsprechenden Einheiten.
25. Juli, 6.30 Uhr: Kreml sieht Ernüchterung in Kiew, Selenskyj verspricht Stärkung der Front
Bisher seien ihm die Details des Gesprächs-Angebots unklar, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Es sei aber offensichtlich, dass die ukrainische Führung in Schwierigkeiten sei. "Früher oder später wird - vielleicht nicht so schnell wie von uns erhofft - die Zahl der Leute steigen, die versuchen, nüchtern auf das Geschehen zu blicken."
Selenskyj erklärte in seiner Abendbotschaft dazu nur, dass die Ukraine neben diplomatischen Bemühungen auch die Front weiter stärke. Er habe mit Verteidigungsminister Rustem Umerow über die weitere Versorgung der Kampfeinheiten gesprochen. Details nannte er nicht.
24. Juli, 22.27 Uhr: Peskow warnt Armenien vor ukrainischem Weg
Russland hat die Republik Armenien im Südkaukasus vor einer Hinwendung zum Westen gewarnt.
Eriwan könne natürlich selbst über seine politischen Prioritäten entscheiden. Aber Moskau wolle nicht, dass Armenien einen Weg einschlage, den einst die Ukraine genommen habe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
24. Juli, 21.26 Uhr: Putin hält an Kriegszielen fest
Russland hat die von Kiew signalisierte Gesprächsbereitschaft über einen Frieden skeptisch aufgenommen und will seine Kriegsziele weiter voll durchsetzen.
"Ob durch die militärische Spezialoperation oder durch Verhandlungen - wir haben keine Alternative zum Erreichen unserer Ziele. Und wir werden sie auf jeden Fall erreichen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Natürlich sei der Verhandlungsweg vorzuziehen, doch Gespräche würden dadurch erschwert, dass Selenskyj als Präsident der Ukraine keine Legitimation besitze, behauptete er einmal mehr. Kiews Versuche, über Peking eine diplomatische Lösung voranzutreiben, wertete er als Notlage der Ukraine.
Russlands Präsident Wladimir Putin (71) hatte als Kriegsziele einen Verzicht der Ukraine auf den Beitritt zur Nato und auf mehrere Gebiete im Osten und Südosten des Landes genannt. Zudem bleibt Moskau bei der Forderung nach einer "Entnazifizierung der Ukraine", worunter im Kreml wohl die Einsetzung einer von Russland abhängigen Regierung in Kiew gemeint ist.
24. Juli, 17.28 Uhr: Autobombe explodiert in Moskau – Ranghoher Offizier verletzt
Bei einem Bombenanschlag im Norden Moskaus ist am Morgen Medien zufolge ein ranghoher russischer Offizier schwer verletzt worden.
Eine Autobombe explodierte, als der Mann sich in den Wagen setzte, wie die Behörden mitteilten. Zwei Menschen seien verletzt worden, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Medien berichteten, dem Offizier seien bei der Explosion die Beine weggerissen worden seien; auch die Ehefrau sei verletzt worden.
Ermittler waren auf dem Parkplatz in einem Wohngebiet im Einsatz, um die Hintergründe des Anschlags aufzuklären. Auch eine ukrainische Spur werde untersucht, hieß es. Das Ermittlungskomitee teilte am Nachmittag mit, dass es einen Tatverdächtigen gebe. Details nannte die Behörde nicht.
24. Juli, 14.28 Uhr: China bekräftigt Vermittlungsbereitschaft im Ukraine-Krieg
China hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba seine Bereitschaft für eine Vermittlerrolle im Krieg mit Russland unterstrichen.
"Auch wenn die Bedingungen und der Zeitpunkt noch nicht reif sind, unterstützen wir alle Bemühungen, die dem Frieden förderlich sind, und sind bereit, eine konstruktive Rolle bei der Beendigung des Konflikts und der Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu spielen", sagte der chinesische Außenminister Wang Yi laut chinesischer Angaben bei einem Treffen mit Kuleba in der südchinesischen Metropole Guangzhou.
China sei der Meinung, dass alle Konflikte letztendlich am Verhandlungstisch gelöst werden müssen, so Wang Yi.
24. Juli, 12 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf Milliardenzahlung an Ukraine
Die EU-Staaten haben sich auf die Auszahlung von knapp 4,2 Milliarden Euro Finanzhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine verständigt.
Das Geld kommt aus einem neuen mehrjährigen Unterstützungsprogramm und soll unter anderem für den Wiederaufbau von zerstörter Infrastruktur und die Modernisierung des Landes verwendet werden, wie die derzeitige ungarische EU-Ratspräsidentschaft am Rande einer Sitzung des Ausschusses der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel mitteilte.
Die Einigung muss nun nur noch in einem schriftlichen Verfahren formalisiert werden.
24. Juli, 11.35 Uhr: Ukraine gelingt Angriff auf russisches Onlinebanking
Computerexperten des ukrainischen Militärgeheimdienstes haben Berichten zufolge zumindest kurzzeitig russische Banksysteme, Mobilfunk- und Internetanbieter gestört.
Der Angriff sei bereits am Dienstagmorgen erfolgt, meldeten mehrere ukrainische Medien unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Russische Kunden haben demnach stundenlang unter anderem nicht auf ihr Onlinebanking zugreifen oder mit Karte zahlen können.
24. Juli, 10.26 Uhr: Rheinmetall bekommt Auftrag für Munitionsfabrik in Ukraine
Rheinmetall baut eine Munitionsfabrik in der Ukraine. Die ukrainische Regierung habe einen entsprechenden Auftrag erteilt, teilte der Rüstungskonzern in Düsseldorf mit.
Das Vorhaben war bereits im Februar angekündigt worden, nun folgt der nächste Schritt. Das Auftragsvolumen liege im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die Maschinen und anderen Anlagen sollen kurzfristig ausgeliefert werden.
24. Juli, 6.30 Uhr: Selenskyj: Ukraine wird selbst Raketen bauen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entwicklung und den Bau eigener weitreichender Raketen versprochen.
"Unser Raketenprogramm hat eine gute Dynamik und auch wenn die Aufgabe schwer ist, aber allmählich nähern wir uns der Möglichkeit, unsere Raketen einzusetzen und uns nicht nur auf die Raketen zu verlassen, die unsere Partner liefern", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Er forderte eine größtmögliche Selbstständigkeit bei der Waffen- und insbesondere der Raketenproduktion.
24. Juli, 6 Uhr: Toter nach ukrainischem Drohnenangriff auf Fähre
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Fährschiff im südrussischen Hafen "Kawkas" im Gebiet Krasnodar ist laut Behörden ein Besatzungsmitglied getötet worden.
Es gebe auch Verletzte in der Besatzung, teilte Gouverneur Weniamin Kondratjew auf Telegram mit. Medien berichteten von insgesamt fünf Verletzten. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Nach dem Drohnenangriff sei auf dem Schiff ein Feuer ausgebrochen, hieß es. Die Fähre gilt als eine wichtige Verbindung zu der von Russland schon 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
23. Juli, 20.06 Uhr: Ukrainischer Außenminister Kuleba in China eingetroffen
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (43) will bei mehrtägigen Gesprächen in Peking eine Positionsannäherung mit China für eine künftige Friedenskonferenz erreichen.
"Im Zentrum der Aufmerksamkeit wird eine Frage stehen: Frieden in der Ukraine", betonte der Chefdiplomat in einem Video bei Facebook. Bei den Unterredungen gehe es darum, Anknüpfungspunkte zu finden. Es solle vor allem eine Konkurrenz verschiedener Friedenspläne vermieden werden. "Wir müssen zu einem gerechten und dauerhaften Frieden gelangen, und China könnte dabei eine wichtige Rolle spielen", hob der Minister hervor.
23. Juli, 16.49 Uhr: Moskau lockt Freiwillige für Einsatz mit Millionen-Zahlung!
Die russische Hauptstadt Moskau will mehr Freiwillige für den Kriegseinsatz in der Ukraine anlocken und eine Prämie von 1,9 Millionen Rubel (rund 20.000 Euro) als Einmalzahlung bei Vertragsabschluss gewähren.
Nach Darstellung von Bürgermeister Sergej Sobjanin sollen daneben alle bisherigen Sonderzahlungen für die aus der Hauptstadt an die Front entsendeten Soldaten erhalten bleiben. Im ersten Jahr kämen dann insgesamt 5,2 Millionen Rubel (mehr als 54.000 Euro) Jahreseinkommen zusammen. Das ist ein Vielfaches des russischen Durchschnittsverdienstes.
23. Juli, 15.20 Uhr: Ungarn und Slowakei eskalieren Öl-Streit mit Ukraine
Neue Sanktionen der Ukraine gegen den russischen Ölkonzern Lukoil sorgen in der EU für Ärger.
Die Europäische Kommission teilte in Brüssel mit, dass sie einen Beschwerdebrief der Außenminister Ungarns und der Slowakei erhalten habe. Darin geht es demnach um negative Auswirkungen der Kiewer Entscheidung, den Transport von Lukoil-Öl über ukrainisches Staatsgebiet zu verbieten. Dieses wurde bislang über den Südstrang der Druschba-Pipeline von Russland über die Ukraine nach Ungarn und in die Slowakei geleitet.
23. Juli, 13.05 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht
Das ukrainische Parlament hat das geltende Kriegsrecht und die Mobilmachung erwartungsgemäß um weitere drei Monate bis Anfang November verlängert.
Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingebrachten Gesetze stimmte jeweils eine deutliche Mehrheit, meldeten ukrainische Medien unter Berufung auf Parlamentsabgeordnete. Beide Maßnahmen wären ohne eine Verlängerung am 12. August ausgelaufen.
23. Juli, 10.50 Uhr: Russisches Militär wird zunehmend zur Gefahr für Nato-Länder
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer (59), sieht in der militärischen Aufrüstung Russlands eine wachsende Gefahr. "Wir beobachten, dass die russische Armee Richtung Westen ausgerichtet wird", sagte Breuer der Sächsischen Zeitung.
In fünf bis acht Jahren seien Moskaus Streitkräfte materiell und personell so ausgerüstet, dass ein Angriff auf Nato-Gebiet möglich wäre. Er nannte eigene Analysen, Hinweise von Geheimdiensten und verbündeten Streitkräften sowie Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) als Grundlage für die Einschätzungen.
"Die russische Armee stockt Jahr für Jahr um 1000 bis 1500 zusätzliche Panzer auf. Die fünf größten europäischen Nato-Mitgliedsstaaten haben gerade mal die Hälfte davon im Bestand", sagte Breuer. "Kommt zu dieser Fähigkeit die Intention hinzu, die man aus Putins Reden durchaus herauslesen kann, sollte uns das alarmieren. Meine Aufgabe ist es, auch ein solches Worst-Case-Szenario zu denken. Für die Bundeswehr heißt das: Wir müssen in fünf Jahren auf diese Möglichkeit vorbereitet sein. Nur so schrecken wir ab."
23. Juli, 6.20 Uhr: Außenminister der Ukraine zu Gesprächen in China
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (43) ist seit dem heutigen Dienstag zu Gesprächen in China, um zu erörtern, wie die dortigen Beamten dazu beitragen könnten, den Krieg mit Russland zu beenden, dessen Beziehungen zu Peking seit Beginn des Konflikts immer enger geworden sind.
China stellt sich selbst als neutrale Partei in dem Krieg dar und sagt, dass es im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten und anderen westlichen Ländern keiner der beiden Seiten tödliche Unterstützung zukommen lässt.
Die sich vertiefende "grenzenlose" Partnerschaft mit Russland hat die NATO-Mitglieder jedoch dazu veranlasst, China als "entscheidenden Ermöglicher" von Moskaus Krieg zu bezeichnen, den Peking nie verurteilt hat.
23. Juli, 6.15 Uhr: Ukrainische Drohnen-Angriffe auf die Krim
Die Ukraine hat nach russischen Behördenangaben die Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen.
Die russische Armee habe mehr als 15 Drohnen über dem Meer vor der Hafenstadt Sewastopol zerstört, schrieb der von Russland eingesetzte Stadtchef Michail Raswoschajew (43) auf Telegram. Einrichtungen in der Stadt auf der seit 2014 von Russland annektierten Krim seien nicht beschädigt worden.
Fragmente von Drohnen seien in ein Wohngebiet gestürzt, ein Lastwagen sei beschädigt worden. Die Lage werde vor Ort weiter beobachtet.
Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa