Ukraine-Krieg: Selenskyj sagt, Putins Reaktion auf US-Vorschlag ist Manipulation

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die von Kremlchef Wladimir Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation.

Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj (47).
Der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj (47).  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Auch andere Experten bewerteten Putins Reaktion skeptisch. Dagegen zeigte sich Trump mit ersten Gesprächen einer US-Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden.

Über ein am Abend geplantes und mit Spannung erwartetes Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit Putin gab es bis zum Morgen zunächst keine Informationen.

Ukraine-Krieg: Trump gibt bittere Einschätzung zur Ukraine ab
Ukraine Ukraine-Krieg: Trump gibt bittere Einschätzung zur Ukraine ab

Putin hatte die Zustimmung zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag forderte er eine dauerhafte friedliche Lösung des Konflikts - rückte aber nicht von bereits geäußerten Maximalforderungen ab.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

13. März, 6.19 Uhr: Ukraine an der Front unter Druck

Auch an der Front gehen die Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem abendlichen Lagebericht von etwa 130 Zusammenstößen entlang der Front.

Einmal mehr war die Stadt Pokrowsk dabei mit mehr als 40 russischen Angriffen Schwerpunkt der Kämpfe.

Über die Lage in Kursk machte der Generalstab nur vage Angaben. Mehrere Gefechte halten demnach dort noch an. In der westrussischen Region war das ukrainische Militär zuletzt in Bedrängnis geraten und musste etwa die Kleinstadt Sudscha räumen.

13. März, 6.14 Uhr: Brand in russischer Ölraffinerie

Eine Attacke von ukrainischer Seite gab es in der Nacht auf Freitag nach Angaben des Gouverneurs des südrussischen Gebiets Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf die große Ölraffinerie in der Hafenstadt Tuapse.

Ein Reservoir mit Benzin fing demnach Feuer. Die Brandfläche umfasse mehr als 1.000 Quadratmeter, schrieb Kondratjew auf Telegram. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Die Ilski-Ölraffinerie in der Region Krasnodar im Süden Russlands. (Archivbild)
Die Ilski-Ölraffinerie in der Region Krasnodar im Süden Russlands. (Archivbild)  © ---/AP/dpa

13. März, 22.01 Uhr: Kinder in der Ukraine bei russischem Drohnenangriff verletzt

Bei einem Drohnenangriff auf die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen verletzt worden.

Unter den Opfern seien auch vier Kinder, teilte Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit. Einschläge habe es in mehreren Stadtbezirken gegeben. Die Drohnen lösten demnach mehrere Brände aus.

13. März, 21.12 Uhr: Selenskyj wirft Putin Manipulation in Waffenruhe-Debatte vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat die von Kremlchef Wladimir Putin (72) genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation bezeichnet.

Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump (78) offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Und darum verknüpfen sie in Moskau die Idee einer Waffenruhe mit solchen Bedingungen, damit insgesamt nichts herauskommen kann oder so lange wie möglich nichts gelingen kann."

Nach Angaben Selenskyjs ist dies ein häufiger Trick Putins, der statt klar "Nein" zu sagen alles tue, um eine praktische Umsetzung entweder hinauszuzögern oder unmöglich zu machen. Putin hatte auf einer Pressekonferenz die Zustimmung Moskaus zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Ukraine-Krieg an Bedingungen geknüpft und dabei Zweifel angemeldet, dass eine solche Feuerpause zu überwachen sei.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Peter Nicholls/PA Wire/dpa

13. März, 20.07 Uhr: Trump äußert sich zu Verhandlungen mit Moskau

US-Präsident Donald Trump (78) hat sich mit ersten Gesprächen einer amerikanischen Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden geäußert.

"Wir hören, dass es okay läuft in Russland", sagte Trump zu den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Das bedeute aber noch nichts, solange kein endgültiges Ergebnis vorliege, ergänzte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58). Der US-Sondergesandte Steve Witkoff (67) sei in Moskau und führe ernsthafte Gespräche, erklärte Trump. "Wir bekommen gute Signale", sagte er weiter.

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat die Zustimmung zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bei einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz forderte er eine dauerhafte friedliche Lösung des Konflikts - rückte aber nicht von bereits geäußerten Maximalforderungen ab.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).  © Ben Curtis/AP/dpa

13. März, 17.08 Uhr: Putin stellt erstmals konkrete Bedingungen für Waffenruhe

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat US-Präsident Donald Trump (78) für die Initiative zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gedankt.

Auch Russland sei einverstanden mit einer Einstellung der Kampfhandlungen, allerdings müsse es um einen dauerhaften Frieden gehen, sagte Putin bei einer Pressekonferenz. Zu dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe sagte er, die Frage der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk müsse dafür geklärt werden. Auch Russland sei daran interessiert, den Konflikt mit friedlichen Mitteln zu beenden. Es blieben aber Fragen zur Kontrolle über die Waffenruhe offen.

Kremlchef Wladimir Putin (72).
Kremlchef Wladimir Putin (72).  © -/Russian Presidential Press Service/AP/dpa

13. März, 16.40 Uhr: Putin trifft US-Gesandten heute Abend!

Der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin (72), Juri Uschakow, hat ein Treffen des russischen Präsidenten mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (67) am Abend angekündigt.

Es werde eine Unterredung hinter verschlossenen Türen geben, meldete die kremlnahe Zeitung Iswestja unter Berufung auf Uschakow. Der Putin-Berater hatte das zuvor nicht ausgeschlossen.

Uschakow hatte auch erklärt, dass bei einer möglichen 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine die russischen Interessen berücksichtigt werden müssten. Bisher berücksichtige der US-Vorschlag nur die ukrainische Herangehensweise, sagte er.

13. März, 15.10 Uhr: Bischöfe sehen Umgang der USA mit Ukraine als "Skandal"

Zum Abschluss ihrer diesjährigen Frühjahrsvollversammlung haben die katholischen Bischöfe den Umgang der USA mit der Ukraine als "Skandal" verurteilt.

Die Bischöfe hielten das Verhalten der Regierung von Donald Trump (78) für "schlichtweg unverantwortlich", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im Kloster Steinfeld bei Aachen. "Jetzt eine Annäherung an Putin zu versuchen, Druck auszuüben bis hin zu erpresserischen Maßnahmen", was Rohstofflieferungen betreffe, bedeute im Grunde, die Ukraine dem Aggressor Russland auszuliefern. "Das ist ein Skandal, um es deutlich zu machen."

13. März, 14.43 Uhr: Russland zögert Frieden laut Selenskyj hinaus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Kriegsgegner und Angreifer Russland vorgeworfen, einen Friedensschluss herauszuzögern.

"Leider hat die Welt schon einen Tag keine inhaltsreiche Antwort Russlands zum Vorschlag (einer Feuerpause) gehört", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken. Zuvor habe er sich von der heimgekehrten ukrainischen Verhandlungsdelegation "detailliert" über die Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien unterrichten lassen.

"Und das bestätigt erneut, dass eben Russland eine Fortsetzung des Krieges anstrebt und versucht, das Eintreten des Friedens maximal hinauszuzögern", unterstrich der Staatschef. Er hoffe darauf, dass der Druck der USA ausreiche, um Russland zur Beendigung des Krieges zu zwingen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) wartet weiterhin auf positive Signale aus Russland.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) wartet weiterhin auf positive Signale aus Russland.

13. März, 13.15 Uhr: Putin-Berater lehnt US-Vorschlag für Feuerpause ab

Der außenpolitische Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat sich ablehnend über den US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg geäußert.

"Das ist nichts anderes als eine Atempause für das ukrainische Militär, mehr nicht", sagte Uschakow dem russischen TV-Sender Rossija 1. Dies habe er auch dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, in einem Telefonat erläutert, zitierte die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass aus dem Interview.

"Unser Ziel ist eher eine langfristige Friedensregelung, darauf zielen wir ab, eine Friedensregelung, die unsere legitimen Interessen berücksichtigt", sagte Uschakow. Putin werde sich nach einem Treffen mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko noch heute umfassend zur Ukraine äußern, kündigte der Berater an.

Russlands Vizepremierminister Witali Saweljew (links) und der Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow.
Russlands Vizepremierminister Witali Saweljew (links) und der Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow.

13. März, 13.14 Uhr: US-Unterhändler unterwegs nach Moskau

Nach dem Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine sind nach Kremlangaben US-Unterhändler auf dem Weg nach Moskau.

Es sei aber verfrüht, die Verhandlungsposition Moskaus zur Ukraine öffentlich zu machen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge.

Bisher hatte Russland stets eine vorübergehende Waffenruhe in der Ukraine abgelehnt und darauf gedrungen, den Konflikt ganzheitlich zu lösen.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

Mehr zum Thema Ukraine: