Ukraine-Krieg: Kiew sieht Vorteile in der "Pufferzone Kursk"

Ukraine - Fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive auf russisches Staatsgebiet bei Kursk unterstreicht Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung dieser Operation.

Ein zerstörter russischer Panzer liegt in der Region Kursk am Straßenrand. (Archivbild)  © Uncredited/AP/dpa

"Wir halten eine Pufferzone auf russischem Territorium aufrecht und zerstören dort aktiv das russische Militärpotential", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Russland habe im Verlauf dieser Aktion und bei seiner Gegenoffensive bereits 38.000 Soldaten verloren, 15.000 von ihnen seien getötet worden.

Ein wichtiger Effekt der Operation bei Kursk sei, dass Russland seine stärksten Einheiten und auch Soldaten aus Nordkorea dorthin verlegt habe. "Es ist wichtig, dass der Besatzer jetzt nicht all diese Kräfte in unsere anderen Gebiete schicken kann, insbesondere in die Region Donezk, insbesondere gegen Sumy, insbesondere nach Charkiw oder Saporischschja", sagte Selenskyj.

Ukraine Ukraine-Krieg: Selenskyj zieht nach Weihnachtstagen Schreckens-Bilanz

Bei einer Sitzung des Generalstabs sei die aktuelle Lage in der Ostukraine erörtert worden. Nach Selenskyjs Worten sollte vor allem die Verteidigung der Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass verstärkt werden.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

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7. Januar, 6.19 Uhr: Kiew schweigt zu Kurachowe

Selenskyj erwähnte die Lage bei Kurachowe mit keinem Wort. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Truppen die strategisch wichtige Kleinstadt eingenommen.

Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heißt es in der Pressemitteilung. Nach der Einnahme von Kurachowe seien die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen. Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.

Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Bestätigung. Der Generalstab in Kiew meldete am Abend in seinem täglichen Lagebericht weitere Gefechte in der Region Kurachowe, allerdings lagen die genannten Kampfgebiete Slowjanka, Petropawliwsk oder Datschne bereits westlich der Kleinstadt Kurachowe.

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Eine zentrale Straße ist nach einem russischen Bombardement bedeckt mit Trümmern von zerstörten Wohngebäuden. (Archivbild)  © Anton Shtuka/AP/dpa

6. Januar, 19.02: Russische Kampfdrohne trifft Bus in Cherson

Eine russische Kampfdrohne schlägt in einen Linienbus in Cherson ein. Sieben Menschen werden verletzt, die Zahl der Toten ist noch nicht bekannt.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Cherson ist ein Linienbus getroffen worden. Dabei seien mehrere Menschen getötet und verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit.

Eine Kampfdrohne vermutlich vom Typ Shahed 136 (Schahed 136) iranischer Bauart. Diese Drohnen nutzt Russland oft für den Beschuss von Zielen in der Ukraine.  © dpa/AP/Efrem Lukatsky

6. Januar, 17.38 Uhr: Macron: Kiew soll realistisch über Gebietsfragen diskutieren

Der künftige US-Präsident Trump will Russlands Krieg in der Ukraine rasch beenden. Frankreichs Staatschef Macron geht davon aus, dass es in dem Konflikt keine schnelle Lösung gibt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnt an, Kiew solle mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges erneut über territoriale Fragen nachdenken. "Die Ukrainer müssen realistische Gespräche über die Gebietsfragen führen", sagte Macron.

6. Januar, 14.07 Uhr: Russland wirft Ukraine Beschuss von Kernkraftwerk vor

Moskau wirft Kiew einen Angriff auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor.

Die ukrainische Armee habe mit acht Drohnen das AKW und die besetzte Kraftwerksstadt Energodar attackiert, schrieb das russische Verteidigungsministerium bei Telegram.

Alle Drohnen seien zerstört worden. Eine der Drohnen sei nach dem Abschuss explodiert und auf dem Dach des Trainingszentrums des AKW verbrannt. Opfer und Schäden an der Anlage gab es dem Verteidigungsministerium zufolge nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Angaben dazu.

6. Januar, 8.54 Uhr: Kreml meldet Einnahme von wichtiger Stadt Kurachowe

Russische Streitkräfte haben nach Regierungsangaben die Stadt Kurachowe in der Ostukraine eingenommen.

Russische Einheiten hätten "den größten Ort im südwestlichen Donbass vollständig befreit", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag im Onlinedienst Telegram.

Die Einnahme Kurachowes wäre nach Monaten stetiger russischer Geländegewinne in der Region ein entscheidender Vorstoß für Moskau.

Russische Haubitzen vom Typ Msta-S schießen auf ukrainische Stellungen.  © Russisches Verteidigungsministerium

6. Januar, 8.07 Uhr: USA sicher: Kreml will Satellitentechnik mit Nordkorea teilen

US-Außenminister Antony Blinken warnt vor Plänen Russlands, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen.

Dies sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte er auf einer Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Cho Tae Yeol in Seoul.

5. Januar, 21.48 Uhr: Schwere Kämpfe in der Region Kursk

Nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk haben sich die verfeindeten Seiten bis zum späten Abend schwere Kämpfe geliefert.

Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstöße in der westrussischen Region. "Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an", hieß es.

5. Januar, 14.31 Uhr: Russland meldet Abschuss dutzender ukrainischer Drohnen über Nacht

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Sonntag dutzende ukrainische Drohnen abgefangen. "In der letzten Nacht wurden 61 ukrainische Drohnen durch unsere Abwehr zerstört", erklärte das russische Verteidigungsministerium.

Die meisten Drohnen seien in der Nähe der Grenze zur Ukraine abgefangen worden. An vier Flughäfen sei aus Sicherheitsgründen am Vormittag zeitweise der Flugverkehr eingestellt worden, teilte die russische Behörde für zivile Luftfahrt mit.

5. Januar, 11.26 Uhr: Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk

Die ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet.

"Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient", schrieb der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram - und bestätigte damit indirekt den Vorstoß. Zunächst hatten russische Militärblogs von den Angriffen der Ukrainer berichtet.

Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist.

Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.

Ein ukrainischer Soldat bei einer Übung.

5. Januar, 8.43 Uhr: Ukraine beschießt Russland mit ATACMS, Kreml droht mit Vergeltung

Russland hat der Ukraine wegen eines mutmaßlichen Angriffs mit ATACMS-Raketen mit Vergeltung gedroht.

Die Ukraine habe am Freitag versucht, "einen Raketenangriff auf die Region Belgorod mit ATACMS-Raketen aus US-amerikanischer Produktion zu starten", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag. Diese von "westlichen Fürsprechern" unterstützen Aktionen würden "mit Vergeltung" beantwortet. Zuvor hatte das Ministerium ohne Angaben von Ort und Zeit erklärt, acht ATACMS-Raketen sowie 72 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgefangen worden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im vergangenen Monat damit gedroht, Russlands neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen nicht einstellen.

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