Ukraine-Krieg: Trump bittet um Milde für ukrainische Soldaten, Putin willigt ein

Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die von Kremlchef Wladimir Putin genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation.

Ukrainische Soldaten überprüfen eine unbemanntes Landfahrzeug, ein sogenanntes UGV.
Ukrainische Soldaten überprüfen eine unbemanntes Landfahrzeug, ein sogenanntes UGV.  © Andriy ANDRIYENKO / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP

Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Auch andere Experten bewerteten Putins Reaktion skeptisch. Dagegen zeigte sich Trump mit ersten Gesprächen einer US-Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden.

Über ein am Abend geplantes und mit Spannung erwartetes Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit Putin gab es bis zum Morgen zunächst keine Informationen.

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Putin hatte die Zustimmung zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag forderte er eine dauerhafte friedliche Lösung des Konflikts - rückte aber nicht von bereits geäußerten Maximalforderungen ab.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

14. März, 18.24 Uhr: Nach Trump-Bitte um Gnade für eingekesselte ukrainische Soldaten, reagiert der Kreml

Bei einer Sitzung des nationalen russischen Sicherheitsrates berichtete Putin über Trumps Bitte - und willigte ein.

Für eine effektive Umsetzung solle die Führung in Kiew den ukrainischen Soldaten im Gebiet Kursk befehlen, die Waffen niederzulegen und sich in Gefangenschaft zu begeben. Der Generalstab in Kiew wies allerdings zurück, dass die Soldaten eingekesselt seien.

Zugleich sagte Putin, dass die ukrainischen Soldaten Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen hätten. Diese seien von der russischen Generalstaatsanwaltschaft als Terrorismus eingestuft worden, erklärte er. Dennoch nehme Russland den Aufruf Trumps ernst, das Leben der Soldaten aus humanitären Erwägungen zu schonen.

14. März, 17.24 Uhr: Lukaschenko will nicht: Keine baldige Fusion von Russland und Belarus

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat einen baldigen Zusammenschluss von Belarus und Russland ausgeschlossen.

"Das wird kaum in der nächsten Zeit sein", sagte er der staatlichen Moskauer Nachrichtenagentur Tass zufolge bei einer Rede im russischen Föderationsrat. "Wenn wir diese Tür durchbrechen, werden wir alles zerstören, was wir geschaffen haben." Lukaschenko trat damit einmal mehr Spekulationen entgegen, die hohe Abhängigkeit seines Landes von Russland könnte auf Dauer zu einer Einverleibung von Belarus (früher Weißrussland) durch Moskau führen.

Russland und Belarus haben einen Unionsstaat gegründet, der bislang vor allem auf dem Papier besteht.

14. März, 15.24 Uhr: Trump bittet Putin um Milde für ukrainische Soldaten

US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben Kremlchef Wladimir Putin um Milde für angeblich eingekesselte ukrainische Soldaten im russischen Gebiet Kursk gebeten.

"Genau in diesem Moment sind Tausende ukrainische Soldaten durch das russische Militär eingekreist und sind in einer sehr schlechten und verletzlichen Lage", schrieb Trump auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Um ein Massaker zu verhindern, habe er Putin gebeten, ihr Leben zu schonen.

Donald Trump drängt auf eine Verhandlungslösung. Der US-Präsident möchte Menschenleben retten.
Donald Trump drängt auf eine Verhandlungslösung. Der US-Präsident möchte Menschenleben retten.  © MANDEL NGAN / AFP

14. März, 12.59 Uhr: Putin gibt US-Gesandtem Botschaft für Trump mit

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben des Kremls den US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau empfangen.

Das Treffen habe am späten Donnerstagabend stattgefunden, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach der Abreise des Amerikaners mit. In der Debatte über eine mögliche Feuerpause im Ukrainekrieg habe Witkoff der russischen Seiten "zusätzliche Informationen" überbracht.

"Putin hat über Witkoff Informationen und weitere Signale an Präsident (Donald) Trump gegeben", sagte Peskow. Nähere Angaben machte er nicht. Seiner Darstellung nach gibt es nun Anlass für "vorsichtigen Optimismus" bezüglich einer friedlichen Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

14. März, 9.09 Uhr: US-Sondergesandter Witkoff verlässt Moskau

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist nach russischen Medienberichten in der Nacht wieder aus Moskau abgereist.

Zu einem vom Kreml für Donnerstagabend angekündigten Treffen des Amerikaners mit Präsident Wladimir Putin gab es weiterhin keine Angaben.

Das Geschäftsflugzeug, das Witkoff angeblich nutzt, sei nachts in Moskau gestartet und nach Baku geflogen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Sie bezog sich auf Daten des Ortungsdienstes Flightradar24. Witkoff war am Donnerstagmittag in der russischen Hauptstadt eingetroffen.

14. März, 6.19 Uhr: Ukraine an der Front unter Druck

Auch an der Front gehen die Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem abendlichen Lagebericht von etwa 130 Zusammenstößen entlang der Front.

Einmal mehr war die Stadt Pokrowsk dabei mit mehr als 40 russischen Angriffen Schwerpunkt der Kämpfe.

Über die Lage in Kursk machte der Generalstab nur vage Angaben. Mehrere Gefechte halten demnach dort noch an. In der westrussischen Region war das ukrainische Militär zuletzt in Bedrängnis geraten und musste etwa die Kleinstadt Sudscha räumen.

14. März, 6.14 Uhr: Brand in russischer Ölraffinerie

Eine Attacke von ukrainischer Seite gab es in der Nacht auf Freitag nach Angaben des Gouverneurs des südrussischen Gebiets Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, auf die große Ölraffinerie in der Hafenstadt Tuapse.

Ein Reservoir mit Benzin fing demnach Feuer. Die Brandfläche umfasse mehr als 1.000 Quadratmeter, schrieb Kondratjew auf Telegram. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Die Ilski-Ölraffinerie in der Region Krasnodar im Süden Russlands. (Archivbild)
Die Ilski-Ölraffinerie in der Region Krasnodar im Süden Russlands. (Archivbild)  © ---/AP/dpa

13. März, 22.01 Uhr: Kinder in der Ukraine bei russischem Drohnenangriff verletzt

Bei einem Drohnenangriff auf die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen verletzt worden.

Unter den Opfern seien auch vier Kinder, teilte Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit. Einschläge habe es in mehreren Stadtbezirken gegeben. Die Drohnen lösten demnach mehrere Brände aus.

13. März, 21.12 Uhr: Selenskyj wirft Putin Manipulation in Waffenruhe-Debatte vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat die von Kremlchef Wladimir Putin (72) genannten Bedingungen für eine Zustimmung zu einer Waffenruhe als Manipulation bezeichnet.

Putin traue sich nicht, US-Präsident Donald Trump (78) offen zu sagen, dass er den Krieg fortsetzen wolle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Und darum verknüpfen sie in Moskau die Idee einer Waffenruhe mit solchen Bedingungen, damit insgesamt nichts herauskommen kann oder so lange wie möglich nichts gelingen kann."

Nach Angaben Selenskyjs ist dies ein häufiger Trick Putins, der statt klar "Nein" zu sagen alles tue, um eine praktische Umsetzung entweder hinauszuzögern oder unmöglich zu machen. Putin hatte auf einer Pressekonferenz die Zustimmung Moskaus zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Ukraine-Krieg an Bedingungen geknüpft und dabei Zweifel angemeldet, dass eine solche Feuerpause zu überwachen sei.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Peter Nicholls/PA Wire/dpa

13. März, 20.07 Uhr: Trump äußert sich zu Verhandlungen mit Moskau

US-Präsident Donald Trump (78) hat sich mit ersten Gesprächen einer amerikanischen Delegation in Moskau zum Ukraine-Krieg zufrieden geäußert.

"Wir hören, dass es okay läuft in Russland", sagte Trump zu den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Das bedeute aber noch nichts, solange kein endgültiges Ergebnis vorliege, ergänzte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58). Der US-Sondergesandte Steve Witkoff (67) sei in Moskau und führe ernsthafte Gespräche, erklärte Trump. "Wir bekommen gute Signale", sagte er weiter.

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat die Zustimmung zu einer von den USA vorgeschlagenen Waffenruhe im Krieg gegen die Ukraine an Bedingungen geknüpft. Bei einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz forderte er eine dauerhafte friedliche Lösung des Konflikts - rückte aber nicht von bereits geäußerten Maximalforderungen ab.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).  © Ben Curtis/AP/dpa

13. März, 17.08 Uhr: Putin stellt erstmals konkrete Bedingungen für Waffenruhe

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat US-Präsident Donald Trump (78) für die Initiative zur Beendigung des Krieges in der Ukraine gedankt.

Auch Russland sei einverstanden mit einer Einstellung der Kampfhandlungen, allerdings müsse es um einen dauerhaften Frieden gehen, sagte Putin bei einer Pressekonferenz. Zu dem US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe sagte er, die Frage der ukrainischen Truppen im Gebiet Kursk müsse dafür geklärt werden. Auch Russland sei daran interessiert, den Konflikt mit friedlichen Mitteln zu beenden. Es blieben aber Fragen zur Kontrolle über die Waffenruhe offen.

Kremlchef Wladimir Putin (72).
Kremlchef Wladimir Putin (72).  © -/Russian Presidential Press Service/AP/dpa

13. März, 16.40 Uhr: Putin trifft US-Gesandten heute Abend!

Der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin (72), Juri Uschakow, hat ein Treffen des russischen Präsidenten mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (67) am Abend angekündigt.

Es werde eine Unterredung hinter verschlossenen Türen geben, meldete die kremlnahe Zeitung Iswestja unter Berufung auf Uschakow. Der Putin-Berater hatte das zuvor nicht ausgeschlossen.

Uschakow hatte auch erklärt, dass bei einer möglichen 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine die russischen Interessen berücksichtigt werden müssten. Bisher berücksichtige der US-Vorschlag nur die ukrainische Herangehensweise, sagte er.

Titelfoto: MANDEL NGAN / AFP

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