Ukraine-Krieg: Trotz Waffenruhe-Deal - Russland greift weiter an

Ukraine - Die Folgen der zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin erzielten Vereinbarung im Ukraine-Krieg sind ungewiss. Aus Washington, Moskau und Kiew gab es unterschiedliche Interpretationen zum Inhalt der Abmachung und ihren Erfolgsaussichten.

Russische Soldaten patrouillieren durch ein Dorf im Gebiet Kursk, das bis vor kurzem von der Ukraine besetzt war.  © TATYANA MAKEYEVA / AFP

Dass von Frieden noch lange keine Rede sein kann, zeigte sich auch nach Trumps Telefonat mit Putin. Die russische Armee griff die Ukraine in der Nacht einmal mehr mit Schwärmen von Kampfdrohnen an.

In der frontnahen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw wurde laut Behördenangaben eine Frau getötet. Auch in der Hauptstadt Kiew gab es Luftalarm. Medien berichteten von Explosionen.

Eigentlich sollen Russland und die Ukraine gemäß dem von Washington und Moskau verkündeten Deal einen Monat lang keine Energieanlagen im gegnerischen Land mehr beschießen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte dazu, sein Land unterstütze die Idee, brauche aber noch Informationen, worauf genau sich Trump und Putin geeinigt hätten.

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Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

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19. März, 6.47 Uhr: Trotz Waffenruhe-Deal - Russland greift weiter an

Angesichts neuer russischer Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Kreml-Chef Wladimir Putin vorgeworfen, einen auf dem Tisch liegenden Waffenruhe-Vorschlag "effektiv abgelehnt" zu haben.

"Heute hat Putin den Vorschlag für einen vollständigen Waffenstillstand effektiv abgelehnt", erklärte Selenskyj am Dienstagabend im Onlinedienst X mit Blick auf ein zuvor geführtes Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Putin. Es seien Ziele in der Ukraine getroffen worden, "insbesondere auf zivile Infrastrukturen".

Auch ein Krankenhaus in der grenznahen ukrainischen Region Sumy sei von einer Schahed-Drohne iranischer Bauart getroffen worden, erklärte Selenskyj. Von weiteren Angriffen war ihm zufolge auch die Hauptstadt Kiew betroffen.

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Nichts deutet daraufhin, dass Russland sich an die mit Donald Trump vereinbarte Waffenruhe hält.  © Russisches Verteidigungsministerium

19. März, 6.37 Uhr: Ukraine greift russisches Öldepot an

Im Südwesten Russlands ist nach russischen Angaben infolge eines ukrainischen Drohnenangriffs ein Feuer in einem Öldepot ausgebrochen.

Der Brand in dem Öllager nahe eines Dorfes in der Region Krasnodar sei "aufgrund herabfallender Trümmerteile" ausgebrochen, teilte das Koordinationsbüro für Notfalldienste am Mittwoch mit. Die ukrainischen Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden.

19. März, 6.37 Uhr: Ukraine-Verhandlungen ab Sonntag in Dschidda

Die Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sollen nach Angaben des US-Gesandten Steve Witkoff ab Sonntag in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda weitergehen.

Es gebe noch einige Details auszuarbeiten, sagte Witkoff in einem Interview des US-Senders Fox News. Details zu dem geplanten Treffen nannte der Vertraute von US-Präsident Donald Trump nicht.

19. März, 6.34 Uhr: Putin hat laut Trump keinen sofortigen Stopp der Ukraine-Hilfen gefordert

Kremlchef Wladimir Putin hat in seinem Telefonat mit Donald Trump nach Bekunden des US-Präsidenten nicht verlangt, alle Hilfen für die Ukraine einzustellen.

Im US-Sender Fox News antwortete Trump auf die Frage der Moderatorin, ob Putin einen sofortigen Stopp sämtlicher Hilfen für die Ukraine gefordert habe: "Nein, das hat er nicht. Wir haben nicht über Hilfen gesprochen." Allerdings blieb unklar, auf welche Art von Unterstützung er sich dabei bezog – ob es also um militärische, finanzielle oder humanitäre Hilfe ging.

18. März, 22.19 Uhr: Trump wertet Gespräch mit Putin als Erfolg

US-Präsident Donald Trump hat das Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin als Erfolg gewertet. Das Gespräch sei "sehr gut und produktiv" gewesen, schrieb Trump im Anschluss auf der Online-Plattform Truth Social.

Die beiden hätten sich auf eine sofortige Waffenruhe mit Blick auf die Energieinfrastruktur der Ukraine geeinigt, "mit der Übereinkunft, dass wir schnell auf eine vollständige Waffenruhe und letztlich auf ein Ende dieses schrecklichen Krieges zwischen Russland und der Ukraine hinarbeiten werden".

18. März, 19.52 Uhr: Scholz fordert "möglichst schnell" vollständige Waffenruhe

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die geplante Waffenruhe für Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine als "ersten wichtigen Schritt" auf dem Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine gewürdigt.

Das gelte auch für die Vorbereitungen für eine Waffenruhe auf See, sagte Scholz nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. "Der nächste Schritt muss ein vollständiger Waffenstillstand für die Ukraine sein und das möglichst schnell."

18. März, 19.04 Uhr: 30 Tage keine Schläge gegen Energieanlagen in Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Kreml-Angaben einem US-Vorschlag zugestimmt, 30 Tage lang alle Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine einzustellen, wenn die Ukraine dies auch tut.

Das Weiße Haus ließ offen, ab wann dieser Schritt gelten soll.

18. März, 18.59 Uhr: Trump und Putin einigen sich nicht auf generelle Waffenruhe

US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin haben bei ihrem Gespräch vorerst keine Einigung auf eine allgemeine Waffenruhe im Ukraine-Krieg erzielt.

Das geht aus Stellungnahmen beider Regierungen hervor, die nach dem Gespräch der Präsidenten veröffentlicht wurden.

Donald Trump (78) und Wladimir Putin (72) haben sich nicht auf eine generelle Waffenruhe geeinigt.  © Evan Vucci/AP/dpa

18. März, 18.02 Uhr: Trump und Putin haben telefoniert

US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben zum zweiten Mal seit dem Amtsantritt des Amerikaners im Januar miteinander telefoniert.

Kremlsprecher Dmitri Peskow teilte in Moskau mit, das Telefonat sei beendet. Vorher hatte einer der stellvertretenden Stabschefs im Weißen Haus, Dan Scavino, auf X berichtet, das Gespräch verlaufe gut. Zunächst wurde über die Inhalte noch nichts bekannt.

Zuletzt hatten Trump und Putin am 12. Februar miteinander gesprochen.

18. März, 17.03 Uhr: Meloni zurückhaltend zu europäischen Friedenstruppen in der Ukraine

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich sehr zurückhaltend zu einer möglichen Entsendung europäischer Soldaten für eine Friedenstruppe in der Ukraine geäußert.

"Wir sind der Meinung, dass die Entsendung europäischer Truppen, was in erster Linie von Großbritannien und Frankreich vorgeschlagen wird, eine sehr komplexe, riskante und wenig effektive Option wäre", sagte die rechte Regierungschefin im Parlament in Rom.

Zugleich lehnte sie eine italienische Beteiligung ab. Die Entsendung italienischer Truppen in die Ukraine habe "nie auf der Tagesordnung" gestanden. Meloni betonte vor dem Senat die enge Bindung der EU an die USA innerhalb der Nato-Verteidigungsallianz. Eine Sicherheitsgarantie auf Dauer sei ohne die USA unmöglich. "Es ist richtig, dass Europa seinen Teil dazu beiträgt. Aber es ist naiv zu glauben, dass es das allein außerhalb des Rahmens (der Nato) tun kann."

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