Ukraine-Krieg, Tag 7: Explosion am Hauptbahnhof erschüttert Kiew - Russland greift aus der Luft an
Kiew (Ukraine) - Es läuft der siebte Tag des Angriffskrieges, den der russische Präsident Wladimir Putin (69) gegen die Ukraine entfesselt hat. TAG24 berichtet im Liveticker über die Ereignisse in Osteuropa.
In der Ukraine wird weiter erbittert gekämpft, aus mehreren Ortschaften des Landes wurden teils heftige Gefechte sowie Angriffe der russischen Truppen auf strategisch wichtige Städte gemeldet.
Im ostukrainischen Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, griffen Soldaten Russlands nach einem Medienbericht unter anderem ein medizinisches Zentrum des Militärs an. Es sei den Ukrainern laut Meldung der Agentur Unian bei den nachfolgenden Kampfhandlungen innerhalb der Stadt gelungen, sechs neue russische Panzer zu erbeuten.
Im südukrainischen Cherson feuerte ein Panzer nach Angaben der Agentur Ukrinform indes auf ein Gebäude des Geheimdienstes SBU. Zahlreiche Zivilisten, die Cherson unter anderem mit Molotow-Cocktails verteidigt hätten, sollen demnach im Zuge des schweren Angriffs ums Leben gekommen sein.
Am Vormittag vermeldete das russische Militär die Einnahme der Gebietshauptstadt, in der rund 280.000 Einwohner leben.
Vor dem Hintergrund des weiterhin anhaltenden russischen Vorrückens auf die ukrainische Hauptstadt Kiew suchen Spitzenpolitiker in Europa und der ganzen Welt derweil weiter nach möglichen Wegen, Präsident Putin zu stoppen.
Wer die gesamten Geschehnisse des Dienstags noch einmal nachverfolgen möchte, findet hier den TAG24-Ticker dazu. Alle aktuellen Entwicklungen des Ukraine-Kriegs am heutigen Mittwochs, 2. März, gibt es wie gewohnt im Liveticker.
Update, 22.05 Uhr: 700 Festnahmen bei Anti-Kriegs-Demos in Russland laut Bürgerrechtlern
Bei neuen Protesten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine sind in russischen Städten 724 Menschen festgenommen worden.
Das Bürgerrechtsportal Owd-Info veröffentlichte am Mittwochabend eine Liste mit den Namen der Festgenommenen. Seit Beginn der Anti-Kriegs-Demonstrationen sind demnach 7586 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Am Mittwoch habe es in mehr als 25 russischen Städten Proteste gegeben.
Das Entsetzen über den Krieg gegen die Ukraine treibt in Russland viele Menschen zu Protesten auf die Straße. Die Behörden warnen eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen. Unter dem Vorwand, Ansteckungen mit dem Coronavirus verhindern zu wollen, werden Demonstrationen nicht erlaubt.
Update, 22 Uhr: US-Regierung: Wir dokumentieren russische Angriffe auf Zivilisten
Die US-Regierung beobachtet und dokumentiert nach eigenen Angaben genau, wie Russland im Ukraine-Krieg gegen die Zivilbevölkerung vorgeht.
"Wir haben in der Vergangenheit sicherlich gesehen, dass eine der Kriegsmethoden Russlands darin besteht, absolut brutal vorzugehen und zu versuchen, die Bürger eines Landes einzuschüchtern", sagte US-Außenminister Antony Blinken (59) am Mittwoch in Washington.
Er reagierte damit auf die Frage einer Reporterin, ob Russland nach US-Einschätzung im Ukraine-Krieg vorsätzlich zivile Ziele angreife. Blinken betonte: "Wir beobachten sehr genau, was derzeit in der Ukraine geschieht, auch was mit der Zivilbevölkerung geschieht. Wir nehmen es zur Kenntnis, wir dokumentieren es, und wir wollen unter anderem sicherstellen, dass es dafür eine Rechenschaftspflicht gibt."
Update, 21.44 Uhr: Explosion am Hauptbahnhof erschüttert Kiew - Russland greift aus der Luft an
In der ukrainischen Hauptstadt ist es am Mittwochabend zu neuen Luftangriffen gekommen. Nach Angaben des staatseigenen Bahnunternehmens Ukrsalisnyzja schlug ein Geschoss südlich des Hauptbahnhofs ein. "Das Bahnhofsgebäude hielt stand und wurde leicht beschädigt." Zur Zeit des Angriffs sollten Tausende Kinder und Frauen mit Zügen in Sicherheit gebracht werden.
Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Ein in sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigte Rauch in der Nähe der Gleise aufsteigen. Der Zugverkehr gehe weiter, teilte Ukrsalisnyzja mit. In der Nähe des Bahnhofs liegt das Verteidigungsministerium.
In Kiew wie auch in vielen anderen Städten des Landes wurde am Abend Luftalarm ausgelöst. Die Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Die Lage ist kompliziert." In der Millionenstadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen. "Mehrere Autos fingen Feuer." Zudem sei eine Polizeistation beschädigt worden. Kämpfe habe es in nördlichen Vororten gegeben.
Update, 21.26 Uhr: Zentrum für Luft- und Raumfahrt beendet Russland-Kooperationen
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beendet wegen des Angriffs auf die Ukraine laufende Kooperationen mit Russland.
Das teilte das DLR am Mittwochabend in Köln mit. Als eine der größten Forschungsorganisationen in Europa sei man der internationalen Zusammenarbeit verpflichtet, hieß es in einer Erklärung.
Update, 21.12 Uhr: Waisenhaus in Odessa evakuiert - 120 Kinder auf dem Weg nach Berlin
Die Waisen hätten sich zusammen mit einem Dutzend Betreuern in fünf Bussen auf den Weg gemacht, sagte der Chefrabbiner von Odessa und der Südukraine, Abraham Wolff, am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur. Das Waisenhaus gehört der jüdischen Gemeinde Mishpacha Chabad. In Odessa wird ein Angriff der russischen Armee befürchtet.
Update, 21.08 Uhr: Blinken: Tür für Diplomatie bei russischer Deeskalation weiter offen
US-Außenminister Antony Blinken (59) hält diplomatische Verhandlungen im Ukraine-Krieg im Fall einer Deeskalation der russischen Seite weiterhin für möglich.
"Wir halten die Tür für einen diplomatischen Weg offen", sagte Blinken am Mittwoch in Washington. "Das wird ohne militärische Deeskalation sehr schwer sein. Es ist viel schwieriger für die Diplomatie, erfolgreich zu sein, wenn Kanonen schießen, Panzer rollen und Flugzeuge fliegen. Aber wenn Russland sich zurückzieht und auf Diplomatie setzt, sind wir bereit, das Gleiche zu tun."
Blinken will an diesem Donnerstag aufbrechen, um zunächst zur Nato nach Brüssel und dann nach Osteuropa zu reisen.
Update, 21 Uhr: Mercedes-Benz stoppt Auto-Exporte nach Russland
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine zieht Mercedes-Benz Konsequenzen und stoppt Exporte nach Russland sowie die Fertigung dort.
Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Stuttgart mit. "Mercedes-Benz wird bis auf Weiteres den Export von Pkw und Vans nach Russland sowie die lokale Fertigung in Russland einstellen", heißt es einer kurzen Mitteilung des Autobauers. Weitere Details wurden nicht genannt.
Update, 20.55 Uhr: Blinken reist wegen Ukraine-Kriegs nach Osteuropa
US-Außenminister Antony Blinken plant angesichts des Ukraine-Krieges eine Reise nach Osteuropa.
Das US-Außenministerium teilte am Mittwoch in Washington mit, Blinken werde am Donnerstag aufbrechen und zunächst nach Brüssel fliegen, um dort unter anderem am geplanten Sondertreffen der Nato-Außenminister teilzunehmen.
Am Samstag werde er nach Polen weiterreisen, von dort aus in die Republik Moldau und anschließend in die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Geplant seien hochrangige politische Gespräche. Die Reise solle bis zum 8. März dauern.
Update, 20.53 Uhr: Vier russische Kampfjets verletzen schwedischen Luftraum!
Vier russische Kampfflugzeuge haben nach schwedischen Angaben den Luftraum über Schweden verletzt. Der kurzzeitige Vorfall habe sich am Mittwoch östlich der Ostsee-Insel Gotland über dem Meer ereignet, teilten die schwedische Streitkräfte am Abend mit.
Kampfjets der schwedischen Luftwaffe hätten den Zwischenfall, an dem zwei russische SU-27- und zwei SU-24-Jets beteiligt gewesen seien, fotografisch dokumentiert. Angesichts der aktuellen Situation nehme man den Vorfall sehr ernst. "Das ist ein unprofessionelles und unverantwortliches Vorgehen von russischer Seite", erklärte Luftwaffenchef Carl-Johan Edström.
Schweden und das benachbarte Finnland sind beide keine Nato-Mitglieder, allerdings enge Partner des Militärbündnisses. Die beiden Länder hatten am Mittwoch vor dem Hintergrund der deutlich verschlechterten Sicherheitslage im Zuge des Ukraine-Kriegs eine gemeinsame Militärübung in der Ostsee abgehalten. Daran waren nach schwedischen Angaben Kampfjets und Kriegsschiffe beteiligt gewesen.
Update, 20.49 Uhr: Ukraine fordert Feuerpause in Charkiw zur Evakuierung von Zivilisten
Die Ukraine fordert Russland zu einer Feuerpause in den ostukrainischen Regionen Charkiw und Sumy auf, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu können.
Die russische Seite werde gebeten, "ihre Feindseligkeiten in Charkiw und Sumy unverzüglich einzustellen, damit wir die Evakuierung der Zivilbevölkerung, einschließlich ausländischer Studenten, in sicherere ukrainische Städte arrangieren können", heißt es in einer Mitteilung des ukrainischen Außenministeriums vom Mittwochabend.
Es hielten sich dort weiter Studenten aus Indien, Pakistan, China und anderen Ländern auf, die wegen russischer Raketenangriffe auf Wohngebiete bislang nicht hätten fliehen können, hieß es weiter. Russland dementiert vehement, Zivilisten zu attackieren.
Update, 20.26 Uhr: EU straft Belarus: Neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten
Die Europäische Union hat wegen des Kriegs in der Ukraine neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus verhängt. Die Strafmaßnahmen sollen unter anderem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie treffen.
Zudem wurden 22 weitere hohe belarussische Offiziere mit Vermögens- und Reisesperren belegt, weil sie die russische Invasion unterstützt hätten. Die Maßnahmen wurden am Mittwoch im EU-Amtsblatt veröffentlicht und somit in Kraft gesetzt.
Update, 20.21 Uhr: Zehntausende protestieren in München
Gut 45.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in München gegen den russischen Angriff auf die Ukraine demonstriert. Viele hatten blau-gelbe Fähnchen und Transparente dabei - die Farben der ukrainischen Nationalflagge.
Kinder trugen Transparente mit Aufschriften wie "Bitte lasst den Frieden gewinnen" und "Frieden für alle". An der Veranstaltung unter dem Motto "Frieden in Europa und Solidarität mit der Ukraine" nahm am Mittwochabend auch Ministerpräsident Markus Söder teil.
"Wir werden unter keinen Umständen einen Krieg, einen nicht provozierten Angriffskrieg in Europa akzeptieren, niemals", sagte der CSU-Vorsitzende. "Jetzt sind wir alle Ukrainer und stehen auch zu dieser Verpflichtung", ergänzte er mit Blick auf Hilfsleistungen aus Bayern.
Update, 20.14 Uhr: H&M macht vorübergehend in Russland dicht
Der schwedische Moderiese H&M stellt angesichts des Ukraine-Kriegs bis auf Weiteres seinen Verkaufsbetrieb in Russland ein.
Die H&M-Gruppe sei zutiefst besorgt über die tragischen Entwicklungen in der Ukraine und stehe allen Menschen bei, die darunter litten, teilte der Konzern am Mittwochabend in Stockholm mit.
Man habe sich daher entschlossen, den gesamten Verkauf in Russland vorübergehend zu pausieren. Die Filialen in der Ukraine seien mit Blick auf die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern bereits geschlossen worden. Zur H&M-Gruppe zählen neben der Modekette Hennes & Mauritz auch weitere Marken wie COS, Weekday und Arket.
Update, 19.46 Uhr: USA kündigen weitere Sanktionen gegen Russland und Belarus an
Die US-Regierung hat weitere Sanktionen gegen Russland und die Einführung strikter Kontrollen für den Export von Hightech-Produkten nach Belarus angekündigt.
Die neuen Sanktionen richten sich gegen 22 russische Rüstungsunternehmen, wie das Weiße Haus am Mittwoch erklärte. Zudem würden Exportkontrollen für Technologien eingeführt, die Russland langfristig für die Raffinerien zur Verarbeitung von Öl und Gas brauche.
Die USA und ihre Verbündeten teilten ein "großes Interesse daran, Russlands Status als führender Energielieferant zu schwächen", erklärte das Weiße Haus weiter. Damit greife man "Russlands größte Einnahmequelle" an.
Die bereits gegen Russland eingeführten strikten Exportkontrollen für Hightech-Produkte wie Halbleiter, Software und für Teile der Luftfahrtindustrie würden in Kürze auch für Belarus gelten, hieß es weiter. Dies werde verhindern, dass Moskau die Partner in Minsk nutze, um US-Exportkontrollen zu umgehen.
Zudem werde es "die Fähigkeit beider Länder, ihre militärische Aggression beizubehalten", deutlich schwächen, erklärte das Weiße Haus. Das Handelsministerium werde in Kürze belarussische Rüstungsunternehmen und Forschungseinrichtungen mit Verbindungen zum Militär oder den Sicherheitskräften so einstufen, dass sie nicht mehr von US-Technologieexporten profitieren könnten, hieß es weiter.
Update, 19.37 Uhr: Russe Abramowitsch kündigt Verkauf des FC Chelsea an
Update, 19.33 Uhr: Putin telefoniert mit Bennett
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin (69) erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett (49) telefoniert.
Das teilte der Kreml am Mittwochabend in Moskau mit. Es sei um die von Russland geführte "Spezial-Militäroperation" gegangen. Putin habe die Position Russlands dargelegt und erneut Bedingungen zur Lösung des Konflikts skizziert.
Die Regierung in Kiew muss demnach die "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk in der Ostukraine sowie Russlands Anspruch auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine "Demilitarisierung" der Ukraine.
Update, 19.29 Uhr: EU will Sanktionen zu Kryptowährungen gegen Russland verhängen
Die EU will wegen des Krieges in der Ukraine weitere Sanktionen gegen Russland verhängen.
"Insbesondere werden wir Maßnahmen zu Kryptowährungen ergreifen, die nicht dafür verwendet werden dürfen, um die von der Europäischen Union beschlossenen Finanzsanktionen zu umgehen", kündigte der französische Finanzminister Bruno Le Maire nach einem Online-Sondertreffen der EU-Finanz- und Wirtschaftsminister am Mittwoch an.
Le Maire sagte, die beschlossenen finanziellen Sanktionen gegen Russland seien bereits sehr effizient und hätten zu einer "Desorganisation" des russischen Finanzsystems geführt.
"Wir werden den Druck verstärken, sollte die russische Führung nicht einlenken", sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Man sollte daher Maßnahmen ergreifen, um zu unterbinden, dass bereits sanktionierte Personen und Institutionen auf unregulierte Kryptowerte ausweichen könnten, so Lindner.
Update, 19.27 Uhr: Lawrow nennt westliche Sanktionen Diebstahl
Sein Land ermordet unschuldige Menschen, überfällt die Ukraine unter dem Vorwand mehrerer Lügen. Doch Russlands Außenminister Sergej Lawrow (71) hat andere Sorgen. Der 71-Jährige hat das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Ausland durch westliche Länder als "Diebstahl" kritisiert.
"Sie spucken auf alle ihre Prinzipien, die sie auf der internationalen Bühne verankert haben", sagte Lawrow in einem Interview dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem am Mittwoch die russische Agentur Interfax zitierte. Der Westen habe begonnen, die Vermögenswerte der russischen Zentralbank und privater Unternehmer zu beschlagnahmen, so Lawrow. "Das ist Diebstahl."
Als Reaktion auf Russlands Krieg gegen die Ukraine hatte etwa die EU auch Vermögenswerte von russischen Oligarchen und Personen aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin eingefroren und ihre Reisefreiheit eingeschränkt. Betroffen sind etwa Kremlsprecher Dmitri Peskow oder Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow. Die Schweiz hatte sich den EU-Sanktionen angeschlossen.
Update, 18.35 Uhr: Russlands Olympisches Komitee wird laut IOC nicht suspendiert
Trotz der Maßnahmen gegen Russlands Sportler wegen des Krieges in der Ukraine schließt das IOC eine Suspendierung des russischen Olympischen Komitees (ROC) weiter aus.
"Wir können nur diejenigen zur Verantwortung ziehen, die für diesen Krieg verantwortlich sind. Das russische Olympische Komitee ist dafür nicht verantwortlich", sagte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, am Mittwoch in einer Medienrunde.
Update, 18.20 Uhr: London drängt auf Swift-Ausschluss aller russischen Banken
Die britische Regierung drängt ihre Verbündeten weiterhin auf den Ausschluss aller russischen Banken aus dem Kommunikationsnetzwerk Swift.
"Wir haben eine ziemlich klare Haltung, dass der Swift-Ausschluss alle russischen Banken treffen sollte", sagte ein Regierungsmitarbeiter am Mittwoch in London. Noch zögere die EU bei dieser Entscheidung, doch die Erfahrung aus den vergangenen Tagen habe gezeigt, dass sich der Wind sehr schnell drehen könne in diesen Dingen. "Wir wollen sicherstellen, dass wir weiterhin in dieser Debatte den Ton angeben", so der Regierungsmitarbeiter weiter.
Die EU hat bei dem am Mittwoch in Kraft getretenen Swift-Ausschluss - anders als Großbritannien und die USA - die beiden größten russischen Banken Sberbank und Gazprombank ausgenommen. Hintergrund ist die hohe Abhängigkeit einiger EU-Länder von russischem Öl und Gas. Die Lieferungen werden hauptsächlich über diese beiden Banken bezahlt. Großbritannien, das nur einen kleinen Teil seiner Energie aus Russland bezieht, fordert die europäischen Partner seit langem dazu auf, ihre Abhängigkeit zu Moskau zu verringern.
Update, 18.11 Uhr: Verhandlungen mit Ukraine laut Moskau erst am Donnerstag
Russland erwartet nach eigenen Angaben eine Fortsetzung der Gespräche mit der Ukraine an diesem Donnerstag. "Wir warten morgen auf sie", sagte der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, am Mittwochabend der Agentur Interfax zufolge.
Nach vorläufigen Angaben solle das Treffen mit Vertretern des Nachbarlandes in der ersten Tageshälfte stattfinden. Die Ukrainer seien auf der Anreise. Als Ort der Begegnung hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt. Das russische Militär werde einen "angemessenen Sicherheitskorridor" einrichten.
Zuvor hatte der ukrainische Delegationsleiter David Arachamija der Agentur Unian zufolge neue Gespräche bestätigt. Er hatte zunächst von Beratungen am Mittwochabend gesprochen.
Update, 18.03 Uhr: UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Krieg mit großer Mehrheit
Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit großer Mehrheit verurteilt und Russland zum Ende seiner Aggression aufgefordert.
141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, 5 lehnten den Beschluss ab.
Update, 18 Uhr: Kämpfe halten laut Ukraine an, Moskau meldet 498 russische tote Soldaten
Am siebten Tag seit dem russischen Einmarsch hat die Ukraine andauernde Kämpfe in zahlreichen Städten, aber auch erste Rückeroberungen gemeldet.
So wurde Militärangaben zufolge im Westen der Region Kiew die Siedlung Makariw zurückgeholt. Auch bei Horliwka im ostukrainischen Donbass sollen ukrainische Soldaten demnach Erfolge verbucht haben. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Nach Luftangriffen sprachen die Behörden der südukrainischen Hafenstadt Mariupol unterdessen mittlerweile von mehr als 130 Verletzten. In der Region Schytomyr sollen bei einem Luftangriff vier Menschen getötet und fünf verletzt worden sein.
In der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw, wo nach schweren Angriffen ukrainischen Angaben zufolge mindestens 21 Menschen getötet wurden, soll auch die Universität bei Einschlägen getroffen worden sein. Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder von dichten Rauchschwaden, die in Charkiw aufgenommen worden sein sollen.
Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Es sind die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche.
Update, 17.49 Uhr: Boeing setzt Russland-Geschäfte aus
Der US-Luftfahrtkonzern Boeing stoppt wegen des Krieges in der Ukraine und den westlichen Sanktionen gegen Russland seine Geschäfte mit russischen Fluggesellschaften.
Die Maßnahme betreffe die Versorgung mit Ersatzteilen sowie die Wartung und technische Unterstützung, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Boeing habe wichtige Geschäftsaktivitäten in Russland vorerst ausgesetzt.
Update, 17.35 Uhr: Ukraine vor UN: "Entscheidender Moment für unsere Generation"
Vor einer Abstimmung in der UN-Vollversammlung zur Verurteilung von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat Kiew die Länder der Welt zum Zusammenhalt aufgerufen.
"Wir erleben einen entscheidenden Moment für unsere Generation", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Mittwoch zum Ende einer dreitägigen Dringlichkeitssitzung vor dem größten UN-Gremium. Russland sei nicht nur für seine außenpolitischen Ziele einmarschiert.
"Sie sind gekommen, um der Ukraine das Existenzrecht zu nehmen." Es sei die Aufgabe der Weltgemeinschaft, Moskau zu verurteilen.
Update, 17.32 Uhr: USA fordern UN-Vollversammlung zur Verurteilung von Moskaus Krieg auf
Vor einer Abstimmung in der UN-Vollversammlung zur Verurteilung von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine haben die USA die Staaten der Welt zur Unterstützung einer entsprechenden Resolution aufgefordert.
"Zu keinem anderen Zeitpunkt in der jüngeren Geschichte wurden die UN so herausgefordert. Wenn die Vereinten Nationen irgendein Ziel haben, dann ist es, Krieg zu verhindern", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield zum Ende einer dreitägigen Dringlichkeitssitzung vor dem größten UN-Gremium.
Den diplomatischen Vertretern der UN-Mitglieder sagte sie: "Das ist heute unsere Aufgabe hier. Es ist der Job, für den Sie hierher geschickt wurden, nicht nur von Ihren Hauptstädten, sondern von der ganzen Menschheit."
Update, 17.31 Uhr: Biden macht klar: "Nichts ist vom Tisch" bei Strafmaßnahmen gegen Russland
Die russischen Streitkräfte greifen beim Krieg in der Ukraine nach Überzeugung von US-Präsident Joe Biden (79) gezielt auch Gegenden mit Zivilisten an.
Biden bejahte am Mittwoch vor seinem Abflug vom Weißen Haus in Richtung Minnesota und Wisconsin eine entsprechende Frage eines Reporters. Der US-Präsident fügte hinzu, es sei noch zu früh zu sagen, ob Russland Kriegsverbrechen begehe. Man verfolge die Entwicklungen aber genau. Auf die Frage, ob seine Regierung im Rahmen der Strafmaßnahmen gegen Moskau ein Importverbot für russisches Öl erwäge, antwortete Biden: "Nichts ist vom Tisch."
Bei seiner Ansprache zur Lage der Nation hatte Biden am Dienstagabend im US-Kapitol angekündigt, dass nach der Europäischen Union und Kanada auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren würden. Er drohte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) wegen des Angriffs auf die Ukraine mit harten Konsequenzen und sagte: "Putin hat Gewalt und Chaos entfesselt. Aber während er auf dem Schlachtfeld vielleicht Gewinne erzielt, wird er langfristig einen hohen Preis zahlen."
Update, 17.06 Uhr: Sondertreffen der EU-Außenminister mit Stoltenberg und Blinken
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs kommen die Außenminister der EU-Staaten am Freitagnachmittag erneut zu einem Sondertreffen in Brüssel zusammen.
Zu der Sitzung werden auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie US-Außenminister Antony Blinken erwartet, wie mehrere EU-Diplomaten am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.
Am Freitagvormittag treffen sich die Außenminister der 30 Nato-Staaten - die meisten von ihnen sind auch Mitglied der EU - bereits zu einem Sondertreffen im Brüsseler Hauptquartier des Militärbündnisses.
Update, 16.37 Uhr: Polen hält 7000 Krankenhausbetten für verwundete Ukrainer bereit
Polen hält für die Aufnahme von Ukrainern 7000 Krankenhausbetten bereit. Diese ständen sowohl für kranke Flüchtlinge als auch für diejenigen bereit, die bei Kampfhandlungen in dem Nachbarland verwundet würden, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Warschau.
Die Regierung bereite außerdem einen Gesetzentwurf vor, der die medizinische Versorgung der Flüchtlinge im Rahmen des staatlichen Gesundheitssystems NFZ regeln solle.
Polen hat seit Kriegsbeginn nach Angaben von Regierungschef Mateusz Morawiecki rund 500.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Nicht nur die Behörden, auch die Bürger engagieren sich sehr für die Neuankömmlinge. Es gibt viele Sachspenden, aber auch Hilfsangebote für Unterkunft, Verpflegung und Transport. Die polnische Eisenbahn PKP befördert alle ukrainischen Staatsbürger kostenfrei.
Update, 16.32 Uhr: THW plant Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge
Aus Deutschland sollen bald erste staatlich organisierte Konvois mit Hilfsgütern für die Ukraine und zur Versorgung von Kriegsflüchtlingen in drei Nachbarstaaten losfahren.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird außerdem daran gearbeitet, das sogenannte Kleeblatt-Prinzip zu aktivieren, um Verletzte aus dem Kriegsgebiet auch in deutschen Krankenhäusern behandeln zu können. Das Prinzip, das zuletzt zur Verlegung von Covid-19-Patienten aus überlasteten Kliniken genutzt worden war, vereinfacht die überregionale Suche nach freien Plätzen.
Das THW teilte am Mittwoch mit, es habe am Dienstag Logistik-Experten in mehrere Anrainerstaaten der Ukraine geschickt. "Ihre Aufgabe wird es sein, vor Ort mögliche Hilfsmaßnahmen zu erkunden und Kontakte zu nationalen und internationalen Organisationen zu knüpfen."
Update, 16.11 Uhr: Ukraine offenbar heute Abend zu neuen Verhandlungen mit Russland bereit!
Die Ukraine hat der Nachrichtenagentur Unian zufolge neuen Verhandlungen mit Russland am Mittwochabend zugestimmt. Unian bezog sich dabei auf Informationen des ukrainischen Delegationsleiters David Arachamija. Uhrzeit und Ort für die Gespräche wurden nicht genannt.
Nach Kremlangaben ist auch die russische Seite für weitere Gespräche noch am Mittwochabend bereit. Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Der Krieg Moskaus gegen Kiew begann am Donnerstag.
Update, 16.04 Uhr: Waffen aus Deutschland an Ukrainer übergeben
Die von Deutschland bereitgestellten Waffen für die Ukraine sind übergeben worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin.
Am Samstag hatte die Bundesregierung angekündigt, die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ "Stinger" unterstützen zu wollen.
Update, 16.03 Uhr: Benefiz-Konzert für Ukraine in Berlin
Zur Unterstützung der humanitären Hilfe für die Menschen in der Ukraine organisiert die Berliner Staatsoper Unter den Linden ein "Konzert für Frieden" mit der Staatskapelle Berlin und dem Staatsopernchor unter Leitung von Daniel Barenboim.
Die Einnahmen des Konzerts an diesem Sonntag (6. März) gehen an den Ukraine Humanitarian Fund (UHF) der Vereinten Nationen, wie die Staatsoper am Mittwoch mitteilte.
Update, 15.57 Uhr: WHO prüft Berichte über Angriffe auf Krankenhäuser in der Ukraine
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist tief besorgt über bislang unbestätigte Berichte über Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine.
Bislang sei ein Fall bestätigt worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Vergangene Woche sei ein Krankenhaus unter Beschuss geraten. Dort seien vier Menschen getötet und zehn verletzt worden. Berichte über weitere Angriffe würden noch geprüft.
Update, 15.55 Uhr: Großbritannien wirft Putin Kriegsverbrechen vor
Großbritannien hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) bezichtigt, bei den russischen Angriffen auf die Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben.
"Was wir schon jetzt von Wladimir Putins Regime gesehen haben, bezüglich der Nutzung von Kampfmitteln, die sie bereits auf unschuldige Zivilisten abgeworfen haben, das erfüllt aus meiner Sicht bereits vollkommen die Bedingungen eines Kriegsverbrechens", sagte Johnson am Mittwoch im britischen Unterhaus.
Ein Regierungssprecher Johnsons fügte hinzu, formal sei es Sache internationaler Gerichte, die Frage möglicher Kriegsverbrechen zu klären. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat am Dienstag angekündigt, eine Untersuchung der Ereignisse in der Ukraine vorzunehmen.
Update, 15.53 Uhr: Mehr als 1000 Ausländer wollen laut Außenminister für Ukraine kämpfen
Mehr als 1000 Ausländer haben sich bisher nach ukrainischen Angaben dem Kampf gegen Russland angeschlossen. "Aus 16 Ländern weltweit sind bereits Freiwillige in die Ukraine gekommen, die bereit sind, Rücken an Rücken mit dem ukrainischen Volk gegen die Aggressoren zu kämpfen", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (40) am Mittwoch vor Journalisten.
"Ihre Zahl hat bereits mehr als 1000 Menschen überschritten." Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus welchen Staaten die Freiwilligen kommen sollen, sagte Kuleba nicht. Er betonte, 19 Länder hätten der Ukraine bisher Waffenlieferungen zugesagt.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag per Erlass die visafreie Einreise von Ausländern ermöglicht, die in einer internationalen Legion die Ukraine verteidigen sollen. Russische Staatsbürger sind davon jedoch ausgeschlossen. Russland hat am vergangenen Donnerstag einen Krieg gegen das Nachbarland begonnen.
Update, 15.48 Uhr: Chemie-Arbeitgeber warnen vor Folgen des Ukraine-Kriegs
Im Vorlauf der bundesweiten Tarifverhandlungen haben die Chemie-Arbeitgeber vor den wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in die Ukraine gewarnt.
Sie werden "sicherlich schwerwiegend" sein, erklärte der Verhandlungsführer Mathias Bürk am Mittwoch in Wiesbaden nach der bundesweit ersten regionalen Verhandlungsrunde in Hessen.
Schon vor Kriegsbeginn hätten 90 Prozent der Unternehmen über steigende Rohstoffkosten geklagt und 86 Prozent von Lieferengpässen berichtet. Man müsse die Lage weiter beobachten und im Laufe der Verhandlungen bewerten, sagte der Merck-Manager.
Update, 15.28 Uhr: Beziehung zu Berlin laut Moskau wegen Nord Stream schwer beschädigt
Das russische Außenministerium hat die Bundesregierung wegen ihres Vorgehens im Fall der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 scharf kritisiert.
"Berlins Entscheidung, das Projekt zu stoppen, wird die russisch-deutschen Beziehungen, die nicht durch unsere Schuld in den vergangenen Jahren alles andere als ungetrübt waren, irreparabel beschädigen", teilte die Sprecherin des Ministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Mittwoch mit. "Die Verantwortung für die Folgen dieser rechtswidrigen Handlungen, die den Ruf Deutschlands als verlässlichem Außenwirtschaftspartner in Frage stellen, liegt ausschließlich auf der deutschen Seite."
Deutschland hatte die Zertifizierung der Pipeline von Russland nach Deutschland wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf Eis gelegt.
Update, 15.10 Uhr: Bundesregierung gibt Teil der nationalen Ölreserve frei
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben.
Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit. Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) erklärte: "Wir leisten damit einen Beitrag im internationalen Konzert. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, geschlossen zu handeln."
Der international abgestimmte Schritt diene zur Stabilisierung der Preise, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen waren. Experten werteten die Preisanstiege als Anzeichen erster Lieferstörungen, so das Ministerium. Derzeit gebe es in Deutschland keine Einschränkung der Versorgung mit Öl.
Update, 14.49 Uhr: Siemens will kein Neugeschäft mehr mit Russland
Der Technologiekonzern Siemens reagiert auf den russischen Angriff auf die Ukraine und stellt sein Neugeschäft mit Russland ein. Dies gelte auch für internationale Lieferungen, erklärte Siemens am Mittwoch in München. Die lokalen Service- und Wartungsaktivitäten würden fortgesetzt.
"Wir halten uns bei unseren Geschäftsaktivitäten in und mit Russland selbstverständlich an geltendes Recht sowie an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht", hieß es in dem Statement. Die "vollen Auswirkungen aller Sanktionen" würden weiterhin geprüft.
Unternehmensangaben zufolge entfällt etwa ein Prozent des Umsatzes auf das Geschäft mit Russland, die Zahl der Mitarbeiter liege im niedrigen vierstelligen Bereich.
Auch der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat inzwischen sein Neugeschäft mit Russland gestoppt. Siemens ist mit 35 Prozent an Energy beteiligt.
Update, 14.24 Uhr: Gefahr von Zusammenstößen mit Nato wächst laut Russland
Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt.
Mehr Infos unter: "Russland warnt vor Zwischenfällen mit der Nato, die 'eskalieren können'"
Update, 14.06 Uhr: Malta vergibt keine EU-Pässe mehr an Russen und Belarussen
Nach dem russischen Militärangriff auf die Ukraine wird Malta über sein ohnehin umstrittenes "Goldener-Pass"-Verfahren keine Staatsangehörigkeiten mehr an Russen und Belarussen vergeben.
Die Regierung in Valletta teilte am Mittwoch mit, dass ab sofort keine neuen Anträge für Personen aus den beiden Ländern mehr bearbeitet werden. In der aktuellen Situation könnten die Bewerbungen für Staatsangehörigkeiten - und damit einen EU-Pass - oder Aufenthaltsgenehmigungen nicht sorgfältig überprüft werden.
Malta ist einer von wenigen EU-Staaten, die sogenannte "Goldene Pässe" anbieten an wohlhabende Ausländer, welche Geld in die Länder investieren. In den vergangenen Tagen wuchs der Druck auf die Regierung, dieses System für Russen auszusetzen.
Außenminister Evarist Bartolo (69) sagte, dass kein von den EU-Sanktionen betroffener russischer Oligarch eine Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsgenehmigung erhalten habe. Viele russische Bewerber seien Leute, die vor Wladimir Putin flüchteten. "Die Top-Oligarchen kommen nicht nach Malta", sagte Bartolo. "Die gehen dahin, wo die großen Jungs sind, nach London oder in andere europäische Hauptstädte."
Update, 14.03 Uhr: Ukraine meldet den Tod von mehr als 2000 Zivilisten
In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges nach Angaben aus Kiew mindestens 2000 Zivilisten getötet worden.
In dieser Zahl seien gestorbene Soldaten des Landes nicht inbegriffen, teilte der Rettungsdienst am Mittwoch bei Facebook mit. Unter den Toten seien zehn Rettungskräfte. Die UN sprach zuletzt von 142 Toten.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag den Angriff auf das Nachbarland befohlen. Seither sind der Mitteilung zufolge mehr als 400 Brände, die "durch Feindbeschuss" entstanden, gelöscht worden.
Den Angaben zufolge wurden 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Mit Blick auf die andauernden Angriffe hieß es: "Jede Stunde kostet das Leben unserer Kinder, Frauen und Verteidiger."
Update, 13.48 Uhr: Ukrainischer Grenzschutz hindert mehr als 60 Männer an der Flucht
Der ukrainische Grenzschutz hat mehr als 60 ukrainische Männer beim versuchten illegalen Grenzübertritt in die Republik Moldau festgenommen. Die Männer im wehrfähigen Alter hätten versucht, über den Fluss Dnistr das Land zu verlassen, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Sie seien sofort an das Wehrkreisersatzamt übergeben worden. Seit der Verhängung des Kriegsrechts nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise verboten. An vielen Grenzposten kommt es daher zu emotionalen Trennungsszenen.
Am Vortag waren ebenfalls 16 Männer festgenommen und der Armee überstellt worden. Sie sollen teils versucht haben, mit mehreren Hundert Dollar die Grenzer zu bestechen. Tags zuvor hatte der Grenzschutz mitgeteilt, dass mehr als 80.000 Ukrainer seit dem Beginn des Krieges am Donnerstag in das Land zurückgekehrt seien. Der Großteil von ihnen seien Männer.
Update, 13.35 Uhr: Russischer Stahlkonzern Severstal liefert nicht mehr in die EU
Der russische Stahlkonzern Severstal stoppt nach einem Bericht der Agentur Tass alle Lieferungen in die EU.
Severstal reagiere damit auf die Sanktionen gegen seinen Haupteigentümer, den russischen Geschäftsmann Alexej Mordaschow (56). Die Güter würden auf "alternative Märkte" umgeleitet, zitiert die Agentur den Stahlriesen. Dem Bericht zufolge könnten das zum Beispiel der Nahe Osten, Asien und Südamerika sein.
Mordaschow, der über seine Firmengruppe Unifirm auch Hauptaktionär des Reisekonzerns Tui ist, steht auf der EU-Liste der russischen Oligarchen, die wegen des Kriegs gegen die Ukraine mit Strafmaßnahmen belegt werden. Ihre Vermögenswerte in der EU werden eingefroren und die Reisefreiheit eingeschränkt. Severstal ist einer der größten Stahlproduzenten Russlands.
Update, 13.10 Uhr: Linke-Ministerpräsident Ramelow für allgemeine Wehrpflicht
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) hat sich für eine allgemeine Wehrpflicht ausgesprochen.
"Im Gegensatz zu meiner Partei bin ich sowohl für eine gut ausgerüstete Bundeswehr als auch für eine allgemeine Wehrpflicht", schrieb der Linke-Politiker in seinem Blog. Allerdings müsse beides modern gestaltet "und der Auftrag der Truppe so klar formuliert sein, dass sich die Bevölkerung hinter ihren Zielen vereinigen kann".
In dem Tagebucheintrag, den Ramelow bereits am Dienstag veröffentlichte, plädierte der 66-Jährige für eine "Parlamentsarmee der Landesverteidigung". Diese müsse im Bündnis mit europäischen Partnern in der Lage sein, Deutschland und Europa zu verteidigen "nicht mehr und nicht weniger", wie Ramelow schrieb.
Seiner Ansicht nach sollte eine solche Armee auf Verteidigung beschränkt sein - ohne Auslandseinsätze wie in Afghanistan oder in Mali: "Landesverteidigung als Auftrag", erklärte Ramelow am Mittwoch auf Nachfrage.
Update, 13.05 Uhr: Ukraine fordert Hilfe der IAEA an
Die Ukraine hat von der Internationalen Atomenergiebehörde dringende Hilfe für die Sicherheit ihrer Nuklearanlagen angefordert. Das berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch bei einer Sondersitzung seiner Behörde in Wien.
Welche Unterstützung im Zuge der russischen Invasion konkret gefordert wurde, sagte er nicht.
Grossi berichtete auch, dass russische Einheiten nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja - das größte ukrainische AKW - unter ihre Kontrolle gebracht hätten.
In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Kraftwerken in Betrieb. Grossi warnte deshalb erneut vor der Gefahr eines Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen. "Die Sicherheit der Atomanlagen und Menschen in der Ukraine kann am besten gewahrt werden, wenn dieser bewaffnete Konflikt jetzt endet", sagte der Generaldirektor.
Bisher sind bei zwei Atommüll-Lagern in Folge des Krieges Schäden ohne Austritt von radioaktiver Strahlung gemeldet worden. Bei der Einnahme des Unfallreaktors Tschernobyl durch russische Truppen wurde vorige Woche radioaktiv belastete Erde aufgewirbelt. Laut Angaben aus Moskau und Kiew laufen Saporischschja und die anderen AKW normal weiter.
Update, 13.02 Uhr: Fahnen und Sprechchöre! Ukrainer protestieren gegen russische Truppen
Die russischen Truppen stoßen Augenzeugenberichten zufolge vielerorts auf Widerstand der Zivilbevölkerung.
In der südukrainischen Stadt Melitopol im Gebiet Saporischschja formierte sich ein Protestzug gegen die Angreifer, wie am Mittwoch veröffentlichte Videos in sozialen Netzwerken nahelegten. Aus anderen Städten der Region gab es ähnliche Berichte, etwa aus Berdjansk und Dniprorudne. Die Zivilisten hielten ukrainische Fahnen hoch und forderten in Sprechchören: "Haut ab!"
Bei Enerhodar verweigerten Hunderte Menschen den anrückenden Truppen den Vormarsch auf das Atomkraftwerk Saporischschja. Nach Gesprächen an einem von Bürgerinnen und Bürgern errichteten Kontrollpunkt zogen sich die Russen zu Beratungen zurück, wie die Agentur Unian unter Berufung auf den Bürgermeister von Enerhodar meldete. In einigen Videos war zu sehen, wie Zivilisten mit bloßen Händen sich gegen russische Militärfahrzeuge stemmten und die Besatzungen zur Heimkehr nach Russland aufforderten. Auch in der Ostukraine kam es zu Protesten, etwa in Starobilsk im Gebiet Luhansk.
In der südwestukrainischen Großstadt Odessa kündigte Bürgermeister Hennadij Truchanow ebenfalls Widerstand an. "Wir sind bereit, Odessa zu verteidigen. Wir werden niemandem erlauben, uns gefangen zu nehmen! Wir haben die russischen Streitkräfte nicht hierher gerufen und nicht auf sie gewartet. Wir betrachten dies als einen verräterischen Angriff auf unsere Stadt", sagte Truchanow örtlichen Medien zufolge. Die Einwohner würden ihre Stadt verteidigen.
Update, 13 Uhr: Sanktionen zum Swift-Ausschluss sieben russischer Banken in Kraft
Die EU hat ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft gesetzt. Es gilt eine Übergangsfrist von zehn Tagen.
Betroffen ist unter anderem die zweitgrößte Bank Russlands VTB, wie aus dem veröffentlichten EU-Amtsblatt hervorgeht.
Update, 12.55 Uhr: Etwa 100 Schiffe der Welthandelsflotte laut Reederverband im Kriegsgebiet
Eine Woche nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine befinden nach einer Schätzung des deutschen Reederverbandes noch etwa 100 Schiffe der Welthandelsflotte im Schwarzen und im angrenzenden Asowschen Meer.
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) geht davon aus, dass darunter auch mehrere deutsche Schiffe sind, wie VDR-Präsidentin Gaby Bornheim am Mittwoch sagte. Details zu Namen der Schiffe und betroffenen Reedereien will der Verband aus Sicherheitsgründen nicht nennen.
"Wir fordern, dass alle Schiffe mit ihren Crews die Konfliktzone unbeschadet verlassen dürfen", sagte Bornheim. "Russland muss die Freiheit der Schifffahrt respektieren. Unbeteiligte Handelsschiffe dürfen nicht angegriffen werden." Die Reederpräsidentin appellierte an die Kriegsparteien, "sicherzustellen, dass - neben der ukrainischen Bevölkerung - die Männer und Frauen an Bord, gleich welcher Nationalität, nicht zu Opfern in diesem Krieg werden".
Ukrainische und russische Seeleute stellen nach VDR-Angaben auch auf den Schiffen der deutschen Handelsflotte einen wichtigen Teil der Besatzungen. "Geschätzt insgesamt etwa 5000 Seefahrer aus beiden Ländern leisten ihren Dienst an Bord, aktuell teilweise auch an Bord desselben Schiffs", berichtete der Verband. Bisher verlaufe dies friedlich.
Update, 12.46 Uhr: Forderung nach EU-Importstopp aus Russland! Berlin zurückhaltend
Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf den Vorstoß Polens nach einem europäischen Embargo gegen Öl, Gas und Kohle aus Russland infolge des Ukraine-Kriegs reagiert.
Eine Regierungssprecherin verwies am Mittwoch darauf, dass die EU und die USA drei Sanktionspakete beschlossen hätten. Diese sehen Maßnahmen vor allem gegen den russischen Finanzbereich vor. Die Sprecherin sagte weiter, weitere Maßnahmen seien auf EU-Ebene nicht auszuschließen.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (53) hatte gesagt, sein Land würde vor allem die Einfuhr russischer Kohle auch sofort einseitig stoppen. Dafür bräuchte er nur die Zusicherung der EU-Kommission, Polen dafür nicht zu bestrafen, weil Sanktionspolitik EU-Sache sei. Deutschland bezieht große Mengen Kohle, Gas und Öl aus Russland.
Update, 12.36 Uhr: Russland und Belarus bei Paralympics dabei
Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Ukraine-Krieges bei den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Sie müssen als neutrale Athleten an den Start gehen.
Das gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Mittwoch bekannt.
Update, 12.24 Uhr: Deutschland verkörpert laut Naftali Bennett Verantwortung in Europa
Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett (49) hat Deutschland am Mittwoch als "einen Anker der Führung und Verantwortung in Europa" gelobt. Er reagierte damit nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) in Jerusalem auf die Frage, wie die Kehrtwende in der deutschen Verteidigungspolitik in Israel wahrgenommen werde.
Deutschland sei "angesichts der Geschichte offensichtlich sensibel", sagte Bennett zu der Ankündigung von Scholz über Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro in die Bundeswehr.
Der Bundeskanzler hatte unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine zudem angekündigt, Deutschland werde "von nun an - Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren".
Bennett sagte in Jerusalem weiter, Israel nehme im Nahen Osten ebenfalls eine stabilisierende Rolle ein. "Ich denke, die neue Brücke, die wir bilden, ist eine gute Nachricht für die Welt. Wir können mehr Stabilität, mehr Hoffnung, mehr Positivität in unsere Regionen und darüber hinaus bringen."
Update, 12.13 Uhr: China bemüht sich um Evakuierung Tausender Landsleute aus Ukraine
China bemüht sich um die Evakuierung Tausender Landsleute aus der Ukraine.
Wie ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Mittwoch sagte, seien alle "verfügbaren Ressourcen mobilisiert" worden, um Landsleute in Sicherheit zu bringen. Chinas Botschaft in der Ukraine teilte mit, dass sich mehr als 6000 Chinesen im Land für eine Evakuierung registriert hätten.
Wie chinesische Staatsmedien berichteten, reisten am Dienstag die ersten 400 chinesischen Studenten aus Odessa per Bus in das benachbarte Moldawien aus. Weitere 200 chinesische Studenten seien aus Kiew auf dem Weg, das Land zu verlassen.
Update, 12.04 Uhr: Ukrainische Führung muss laut Sergej Lawrow alle Nationalitäten vertreten
Russland will der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben.
"Das ukrainische Volk wählt seine Führung", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow (71) in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem am Mittwoch die Agentur Tass zitierte. "Aber sie muss alle Nationalitäten der Ukraine vertreten", forderte Lawrow.
Russland hat wiederholt behauptet, die prowestliche ukrainische Regierung diskriminiere russische Muttersprachler und Russen vor allem im Osten der Ukraine. Dafür gibt es keine unabhängigen Belege. Zudem gibt es in der Ukraine größere Minderheiten von Ungarn, Belarussen, Rumänen und Bulgaren.
Lawrow warf der Ukraine vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen mit Russland zu haben. "Wir sind bereit für eine zweite Verhandlungsrunde, aber die ukrainische Seite verzögert auf Geheiß der Amerikaner", sagte Lawrow, ohne dafür Belege vorzulegen. "Der Westen weigerte sich, mit uns bei der Bildung einer neuen europäischen Sicherheitsarchitektur zusammenzuarbeiten", erklärte Lawrow. Zunächst gab es keine Bestätigung für Verhandlungen aus Kiew.
Update, 11.59 Uhr: EU-Kommission mit Vorschlag für schnellen Schutz der Ukraine-Flüchtlinge
Den Kriegsflüchtlingen sollte nach Ansicht der EU-Kommission schnell Schutz in den EU-Staaten gewährt werden.
Die Brüsseler Behörde schlug am Mittwoch offiziell vor, EU-Regeln für den Fall eines "massenhaften Zustroms" von Vertriebenen in Kraft zu setzen, die den vorübergehenden Schutz der Ukrainer ohne langes Asylverfahren ermöglichen würden.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (58) hatte diesen Schritt am Sonntag nach einem Krisentreffen der EU-Innenminister bereits angekündigt. Nun sollen die zuständigen Minister bei ihrem Treffen an diesem Donnerstag darüber entscheiden. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (51, SPD) hat sich bereits dafür ausgesprochen.
Sollten die Regeln in Kraft treten, dürften Ukrainer den Schutzstatus in jedem EU-Land beantragen. Der Schutz gilt zunächst für ein Jahr, kann jedoch um insgesamt zwei weitere Jahre verlängert werden. Das Recht, einen Asylantrag zu stellen, besteht weiter. Ukrainer mit biometrischem Reisepass dürfen sich 90 Tage lang frei in der EU bewegen.
Die Richtlinie sieht zudem die Möglichkeit der freiwilligen Umverteilung von Flüchtlingen in der EU vor. Aus der EU-Kommission hießt es am Mittwoch jedoch, dass man zunächst abwarten müsse, welche Länder besonders belastet sein werden.
Update, 11.57 Uhr: "Gesunder Menschenverstand" spricht laut Kreml für Nord Stream 2
Der Kreml hält an der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 fest, sieht aber keine Chance für einen Start unter den aktuellen Umständen.
"Der gesunde Menschenverstand und die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit sprechen klar für die Notwendigkeit, dieses Objekt so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen. Die hysterische Realität macht dies bisher unmöglich", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
"Die gesamte Infrastruktur ist unter anderem technisch, technologisch und logistisch fertig. Diese Infrastruktur ist vorhanden und wird nicht so einfach verschwinden", sagte Peskow.
Deutschland hatte die Zertifizierung der Pipeline von Russland nach Deutschland auf Eis gelegt.
Update, 11.52 Uhr: Olaf Scholz schließt militärischen Eingriff in Ukraine-Krieg aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) schließt einen militärischen Eingriff in den russischen Krieg in der Ukraine aus.
"Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch", sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. "Was wir tun ist zu unterstützen."
Konkret nannte er Finanzhilfen und Hilfsgüter. "Das ist das, was wir tun können." Die Sanktionen hätten bereits Wirkung erzielt. Das zeige, dass die Haltung zwischen Konsequenz und der gebotenen Vorsicht richtig sei.
"Ich glaube, dass das die richtigen Entscheidungen sind", sagte Scholz.
Update, 11.49 Uhr: EU straft Belarus! Neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten
Die EU-Staaten sind sich einig über neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus.
Dies teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Betroffen seien vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie. Die Maßnahmen träten in Kraft, sobald sie im EU-Amtsblatt veröffentlicht seien.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko (67) gilt als Verbündeter und militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin (69) im Krieg gegen die Ukraine. Russische Angriffe auf das Nachbarland werden auch von belarussischem Gebiet aus geführt. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (63) hatte am Sonntag Strafmaßnahmen gegen Belarus angekündigt und die Regierung Lukaschenko "den anderen Aggressor in diesem Krieg" genannt.
Ziel sind nach den Worten von der Leyens die wichtigsten Sektoren des Landes. Es gehe um den Stopp der Ausfuhr von Erzeugnissen wie mineralischen Brennstoffen, Tabak, Holz, Zement, Eisen und Stahl. Auch die Ausfuhrbeschränkungen für Güter mit doppeltem Verwendungszweck - sogenannte Dual-Use-Güter, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können - würden auf Belarus ausgedehnt. So soll vermieden werden, dass Sanktionen gegen Russland umgangen werden. Persönliche Sanktionen sollen die Belarussen treffen, die die russischen Kriegsbemühungen unterstützen.
Update, 11.46 Uhr: Deutschland setzt sich für Fortsetzung von Friedensgesprächen ein
Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) will sich dafür einsetzen, dass die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine bald fortgesetzt werden.
"Natürlich geht es jetzt darum, dass die Diplomatie wieder eine große Chance bekommt", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. Zugleich rief er Russland erneut auf, alle Kampfhandlungen sofort einzustellen.
"Attacken auf zivile Infrastruktur und Zivilisten müssen aufhören", betonte er.
Update, 11.46 Uhr: Russischer Automarkt bricht laut Experte Ferdinand Dudenhöffer ein
Der Krieg gegen die Ukraine wird nach Einschätzung eines Experten zu einem starken Einbruch des russischen Automarktes führen.
Die Neuwagenverkäufe könnten in diesem Jahr wegen des nach den Sanktionen stark abgewerteten Rubels um mehr als die Hälfte zurückgehen, schreibt der Leiter des Duisburger Center Automotive Research, Ferdinand Dudenhöffer (70), in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.
Bei großer chinesischer Wirtschaftshilfe könnten die Einbrüche auf etwa ein Drittel begrenzt werden. Ähnliche Rückgänge hatte es auf dem russischen Markt bereits in der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 und nach der Annexion der Krim gegeben.
Update, 11.43 Uhr: Kreml bereit für Verhandlungen mit Ukraine noch am Mittwoch
Russland zeigt sich nach Kremlangaben bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine am Mittwoch.
"Heute Nachmittag, am späten Nachmittag, wird unsere Delegation vor Ort sein und auf die ukrainischen Unterhändler warten", sagte Sprecher Dmitri Peskow in Moskau der Agentur Interfax zufolge. "Unsere Delegation wird bereit sein, das Gespräch heute Abend fortzusetzen." Den Ort nannte Peskow zunächst nicht. "Ich möchte es nicht im Voraus tun."
Nach den ersten Gesprächen am Montag hatten beide Seiten die belarussisch-polnische Grenze als Ort für Verhandlungen genannt. Die russische Delegation soll demnach wieder der frühere Kulturminister Wladimir Medinski leiten.
Die erste Runde war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.
Update, 11.39 Uhr: Russland berichtet über Einnahme von größtem ukrainischen AKW
Russische Einheiten haben nach Angaben aus Moskau das Gebiet um das größte Atomkraftwerk in der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Dies hätten russische Diplomaten der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien mitgeteilt, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi (61). In der Ukraine sind 15 Kernreaktoren in vier Werken in Betrieb.
Grossi hat deshalb bereits vor der Gefahr eines schweren Atomunfalls im Zuge der Kampfhandlungen gewarnt. Am Mittwoch tagt der Gouverneursrat der IAEA, um die Lage zu besprechen. Laut dem Brief der russischen Botschaft an die IAEA sorgen die Mitarbeiter im nun eingenommenen AKW Saporischschja weiterhin für den sicheren Betrieb. Die Strahlenwerte seien normal.
Noch am Tag zuvor hatte die ukrainische Regierung davon gesprochen, dass ihre Kontrolle über alle laufenden AKWs gewahrt sei. In einer neuen Mitteilung berichtete Kiew der IAEA am Mittwochmorgen, dass die Kommunikation mit allen Kernkraftwerken im Land aufrecht sei und dass ihr Betrieb normal weiterlaufe. Nach Angaben des Beraters des ukrainischen Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, wollen russische Kräfte zudem das Kernkraftwerk Süd-Ukraine rund 350 Kilometer westlich von Saporischschja einnehmen. Mehrere Hubschrauber seien gesehen worden, die in die Richtung unterwegs seien.
Bereits vorige Woche nahmen russische Einheiten das Unfall-AKW Tschernobyl ein. Es kam zu einer leichten Erhöhung der Strahlenmesswerte vor Ort, nachdem Militärfahrzeuge nuklear belastete Erde aufgewirbelt hatten.
Update, 11.35 Uhr: Alexey Nawalny ruft zu Protesten in Russland auf
Alexey Nawalny (45) hat zu Protesten gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgerufen.
"Lasst uns wenigstens nicht zu einer Nation von verängstigten Schweigern werden", lauteten unter anderem die Worte des inhaftierten Kreml-Kritikers via Twitter. "Feiglinge, die so tun, als würden sie den aggressiven Krieg gegen die Ukraine nicht bemerken, den unser offensichtlich wahnsinniger Zar losgebrochen hat."
"Ich rufe alle dazu auf, auf die Straßen zu gehen und für Frieden zu kämpfen", schrieb der 45-Jährige.
Update, 11.31 Uhr: Bereits rund 20.000 Ukraine-Flüchtlinge in Tschechien angekommen
Seit dem Beginn der russischen Invasion sind bereits rund 20.000 Menschen aus der Ukraine nach Tschechien geflohen. Das sagte der liberalkonservative Ministerpräsident Petr Fiala (57) am Mittwoch vor dem Parlament in Prag.
"Die Flüchtlingswelle wächst an", so der 57-Jährige. "Wir sind ein Zielland." Für Ukrainer sei eine rund um die Uhr besetzte Telefonhotline eingerichtet worden. In allen Verwaltungsregionen sollen Aufnahmezentren eingerichtet werden.
Derzeit pendeln Züge zwischen Tschechien und den Städten Lwiw (Lemberg) im Westen sowie Tschop im Südwesten der Ukraine. Sie bringen auf dem Hinweg humanitäre Hilfsgüter und nehmen auf dem Rückweg Frauen und Kinder mit. Zudem will die Regierung in Prag weiteres Verbandsmaterial im Wert von rund 800.000 Euro auf den Weg in die Ex-Sowjetrepublik bringen. Bereits vor dem Krieg lebten in Tschechien Schätzungen zufolge rund 150.000 Ukrainer.
Die Hilfsbereitschaft in dem EU-Mitgliedstaat ist groß. Viele Menschen fühlen sich an den Warschauer-Pakt-Einmarsch in die Tschechoslowakei vom August 1968 erinnert. Während eines dreistündigen Benefizkonzerts auf dem Wenzelsplatz im Prager Stadtzentrum am Dienstagabend gingen umgerechnet rund sieben Millionen Euro an Spenden ein.
Update, 11.24 Uhr: Rund 40 Fernzugrouten für Ukraine-Flüchtlinge
Flüchtlinge aus der Ukraine können ab sofort rund 40 internationale Fernzüge nutzen, um aus Polen, Österreich und Tschechien nach Deutschland zu fahren.
Die europäischen Bahnen hätten ihr Angebot entsprechend ausgeweitet, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch mitteilte. Neu ist die Zusammenarbeit mit den Bahnen in Tschechien und Österreich. Damit sind nun Fahrten über die drei genannten Länder bis Berlin, Dresden, Nürnberg und München ohne Fahrkarte möglich.
Für die Weiterfahrt in Deutschlands gibt es der Deutschen Bahn zufolge das kostenlose "helpukraine"-Ticket, das Flüchtlinge aus der Ukraine in allen DB-Reisezentren und DB-Agenturen erhalten können.
Es gilt für die Fahrt im Fern- und Nahverkehr zu jedem Zielbahnhof in ganz Deutschland, aber auch bei Fahrten mit dem ICE, dem TGV oder dem Thalys nach Dänemark, Belgien, Frankreich sowie in Zügen nach Österreich, Luxemburg, in die Niederlande und in die Schweiz sowie in Eurocityzügen nach Italien über den Brenner. Alle Nahverkehrszüge können nach Bahnangaben deutschlandweit kostenlos genutzt werden. Dafür reicht den Angaben zufolge ein ukrainischer Reisepass oder Ausweis.
Update, 11.15 Uhr: Ukrainer fliehen weiterhin nach Rumänien
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind rund 120.000 Menschen im benachbarten EU- und Nato-Land Rumänien angekommen.
Mehr als die Hälfte von ihnen seien in andere westliche Länder weitergereist, so dass sich derzeit rund 46.000 ukrainische Flüchtlinge in Rumänien aufhielten, teilte Rumäniens Ministerpräsident Nicolae Ciuca (55) am Mittwoch nach Angaben der rumänischen Nachrichtenagentur Mediafax mit. Unter den Geflüchteten sind mehr als 18.000 Kinder und Jugendliche.
Bisher hätten 1070 Ukrainer in Rumänien einen Asylantrag gestellt.
Update, 10.43 Uhr: In Polen bereits 500.000 Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen
In Polen sind nach Regierungsangaben seit Beginn des Ukraine-Kriegs rund 500.000 Flüchtlinge angekommen.
"Wir sind verpflichtet, unseren Nachbarn zu helfen, und wir tun es auch. Wir haben einen humanitären Korridor eingerichtet, wir haben alle Verfahren beschleunigt, die wir von unserer Seite aus beschleunigen konnten", sagte Mateusz Morawiecki am Mittwoch vor einem gemeinsamen Besuch mit EU-Ratspräsident Charles Michel am Grenzübergang Korczowa. Michel sagte, die EU-Mitgliedsländer müssten solidarisch zusammenstehen, die Ukrainer aufnehmen und humanitäre Unterstützung leisten.
"Polen hilft allen Menschen, die vor dem Krieg fliehen, allen Kriegsflüchtlingen, egal, aus welchem Herkunftsland sie kommen", sagte Morawiecki. Alle würden gleich behandelt. Er warnte, man solle russischen Propagandakampagnen über das Vorgehen an der Grenze keinen Glauben schenken. "Wir haben Tausende von Beweisen und Zeugnissen für alle diese Situationen."
Update, 10.28 Uhr: Britischer Minister: Besatzung der Ukraine wird für Russland schwer
Eine langfristige Besatzung der Ukraine wäre für Russland nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace (51) eine enorm große Herausforderung.
"Mit überwältigenden Kräften in ein Land einzumarschieren ist eine Sache, aber ein Volk von 44 Millionen Menschen zu besetzen, das einen nicht haben will, ist eine ganz andere Sache", sagte der Politiker am Mittwoch im BBC-Interview. Russland müsse sich auf "Jahre des Widerstands" einstellen.
Die Strategie der Russen sei es, große Städte zu umzingeln und willkürlich zu bombardieren und sich dann der Bevölkerung zu nähern, von der man hoffe, dass sie "gebrochen" sei, und alles zu übernehmen.
Update, 10.24 Uhr: Angriff auf Babyn Jar ist laut Wolodymyr Selenskyj Attacke auf Geschichte des Landes
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat den russischen Angriff auf den Fernsehturm in Kiew nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar als Angriff auf die ukrainische Geschichte verurteilt.
"Für jeden normalen Menschen, der unsere Geschichte kennt, die Weltgeschichte, ist Babyn Jar ein besonderer Teil von Kiew", sagte er in einer Videobotschaft vom Mittwoch. Das zeuge davon, dass für die absolute Mehrheit der Russen Kiew fremd sei. "Sie wissen nichts über unsere Hauptstadt. Über unsere Geschichte", sagte der Präsident.
Nun versuche Russland, die ukrainische Geschichte auszulöschen.
Am Vortag waren mutmaßlich zwei Raketen beim Fernsehturm von Kiew in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar eingeschlagen. Fünf Passanten wurden offiziellen Angaben zufolge getötet und fünf weitere verletzt.
Im September 1941 hatten deutsche Truppen nach dem Einmarsch in Kiew in Babyn Jar mehr als 33.000 Juden erschossen. Selenskyj hat jüdische Wurzeln. Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnet die ukrainische Führung als Nazis.
Update, 10.14 Uhr: Weiteres Treffen zwischen Russland und Ukraine?
Kommt es zu einer zweiten Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine?
Ein Termin steht offenbar noch nicht fest, Gespräche seien allerdings vorgesehen. Dies erklärte Präsidentenberater Mykhailo Podolyak gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Update, 10.08 Uhr: Russischer Angriff nahe Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar
Bei einem russischen Angriff in der Ukraine ist nach Informationen der Museumsleitung ein Gebäude in unmittelbarer Nähe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar beschädigt worden.
Das betroffene Gebäude sei zu Zeiten der Sowjetunion als Sportzentrum gebaut worden und sollte jetzt Teil der Gedenkstätte werden, sagte Nathan Scharanski (74), Leiter des Aufsichtsrat der Gedenkstätte, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Es sei nun durch einen Brand beschädigt worden, das genaue Ausmaß sei aber noch unklar. Scharanski ist selbst nicht vor Ort.
Nach ukrainischen Angaben schlugen am Dienstag zwei mutmaßliche Raketen beim Fernsehzentrum von Kiew in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar ein. Fünf zufällige Passanten wurden dabei getötet, fünf weitere verletzt.
Der russische Angriff in unmittelbarer Nähe von Babyn Jar sei sehr symbolisch, sagte Scharanski. Es sei geplant gewesen, das nun getroffene Gebäude zu einem Museum als Teil des Babyn-Jar-Komplexes zu machen. Darin habe man Versuche der früheren Sowjetunion darstellen wollen, Holocaust-Gedenken zu unterdrücken. "Ein russischer Angriff in Babyn Jar, dem größten Massengrab des Holocaust, das hat große Symbolkraft."
Update, 9.58 Uhr: Videobotschaft von Ukraine-Idol Andrej Schewtschenko vor Mailänder Derby
Der frühere ukrainische Fußball-Star Andrej Schewtschenko (45) hat in einer Videobotschaft vor dem Mailänder Derby einen Appell für den Frieden gegeben.
"Das ukrainische Volk will nur Frieden. Frieden hat keine Grenzen. Das, was uns vereint, muss stärker sein als das, was uns trennt", sagte der einstige Weltklassestürmer in dem Clip, der am Dienstagabend vor Anpfiff des Halbfinal-Hinspiels im italienischen Pokal zwischen Inter Mailand und dem AC Milan (0:0) auf der Leinwand des San-Siro-Stadions gezeigt wurde.
"Lasst uns diesen Krieg gemeinsam beenden", forderte er.
Schewtschenko war um die Jahrtausendwende einer der besten Stürmer der Welt, mit Milan gewann er unter anderem 2003 die Champions League und wurde im Jahr darauf zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Er spielte vor der Zeit in Italien und in den letzten drei Saisons vor dem Karriereende beim Heimatverein Dynamo Kiew. Daneben war er beim FC Chelsea aktiv und später Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft sowie jüngst des CFC Genua. Er wohnt mit seiner Familie in London.
Update, 9.52 Uhr: Ukrainischer Biathlet Dmytro Pidrutschnji im Kriegsdienst
Der ukrainische Ex-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji (30) hat mit einem emotionalen Post aus seinem Kriegsdienst viele Reaktionen aus der gesamten Biathlon-Welt hervorgerufen.
"Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen", schrieb er bei Instagram. Dazu zeigte er sich auf einem Foto in Militär-Uniform mit Helm: "Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen."
Noch vor zwei Wochen startete der beste Skijäger seines Landes bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Nach der Invasion Russlands in die Ukraine gab sein Verband bekannt, dass kein Ukrainer bei den verbleibenden drei Weltcup-Stationen antreten wird. Laut Medienberichten kämpfen auch andere Biathleten an der Front, darunter in Julia Dschima (31) die beste Frau, die 2014 in Sotschi noch Olympia-Gold mit der Staffel der Ukraine geholt hatte.
"Bleib stark", antwortete der deutsche Ex-Weltmeister Benedikt Doll (31) auf Pidrutschnjis Post in dem sozialen Netzwerk. "Wir alle sind mit dir", antwortete der Italiener Thomas Bormolini (30). Die norwegische Olympiasiegerin Tiril Eckhoff (31) schrieb: "Pass auf dich auf und bleib stark." Dazu hinterließen viele sportliche Rivalen Herzen in den ukrainischen Nationalfarben gelb und blau. Pidrutschnji ist in dieser Saison als 34. im Gesamtweltcup der stärkste Ukrainer.
Update, 9.32 Uhr: Deutliche Mehrheit laut Umfrage für höhere Verteidigungsausgaben
Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland stehen einer YouGov-Umfrage zufolge hinter dem Vorhaben, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr angesichts des Krieges in der Ukraine zu stärken.
63 Prozent befürworten in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts das von Olaf Scholz (63, SPD) dazu angekündigte "Sondervermögen" im Umfang von 100 Milliarden Euro. 25 Prozent lehnen dies ab, 12 Prozent machten keine Angaben.
Bundeskanzler Scholz hatte am Sonntag ein einmaliges "Sondervermögen" von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der deutschen Verteidigungsfähigkeit angekündigt - "für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben". Künftig sollen Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung investiert werden.
Update, 9.17 Uhr: 21 Tote und 112 Verletzte bei Raketenangriff auf Charkiw
Bei schweren russischen Angriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden. 112 Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Mittwoch mit. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Am Dienstag hatte das ukrainische Außenministerium bei Twitter ein Video veröffentlicht, das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen Freiheitsplatz zeigt. Am Mittwoch gab es erneut Berichte über schweren Beschuss in der zweitgrößten Stadt des Landes. Ziel war nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums unter anderem ein Polizeigebäude.
Dabei wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes erneut Wohnhäuser getroffen. Gebietschef Synjehubow schrieb, nachts habe es Luftangriffe gegeben, mehrere Feuer seien ausgebrochen. Am Boden hätten die ukrainischen Kräfte dem russischen Angriff standgehalten. "Alle Attacken wurden zurückgeschlagen, der russische Feind erlitt erhebliche Verluste."
Update, 9.06 Uhr: Bundeswehr-Experte rechnet mit Guerillakrieg in Ukraine
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner (48), rechnet mit einem Guerillakrieg in der Ukraine.
"In den Städten selbst, im Orts- und Häuserkampf, da sind natürlich Kräfte, wie sie die Ukraine hat, mit ihren Panzerfäusten und mehr überlegen", sagte der Oberstleutnant am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Eine solche Aussicht könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) allerdings dazu bringen, "mit Feuerwalzen über diese Städte herzufallen". Er gehe fest davon aus, dass Putin seine Angriffsbewegungen verstärke und es in den nächsten Tagen erbitterte Kämpfe geben werde.
Die Entscheidung aus Deutschland Panzerfäuste an die Ukraine zu liefern, sei richtig gewesen, betonte Wüstner. Man müsse nun aber aufpassen, wie Putin das aufnehme und dass man den Konflikt von außen nicht maßgeblich verschärfe.
Zur geplanten Verstärkung für die Bundeswehr sagte Wüstner: "Geld allein hilft nicht". Das Beschaffungswesen müsse besser werden. Als erstes müsse es ein Sofortprogramm für die persönliche Ausstattung der Soldaten mit Helmen, Westen, Nachtsichtgeräten und anderem geben. Zugleich müssten Großprojekte wie die Nachfolge für die überalterten Tornado-Kampfflugzeuge angepackt werden, "dass wir nicht mehr derart nackt dastehen, wie wir es aktuell vorfinden".
Update, 9 Uhr: Börse in Moskau bleibt geschlossen
Die Börse in Moskau wird am Mittwoch weiter geschlossen bleiben.
Über den Folgetag will die russische Zentralbank noch entscheiden. Der Aktienhandel wurde eingestellt worden, nachdem die westlichen Sanktionen zu einem Einbruch des Rubel-Kurses geführt hatten.
Update, 8.54 Uhr: 35.000 Anleger erhalten nach Pleite von Sberbank-Europa-Tochter Geld
Nach der Pleite der von Sanktionen betroffenen Europa-Tochter der russischen Sberbank werden etwa 35.000 Kunden entschädigt - vor allem in Deutschland. Von deren Einlagen in Höhe von einer Milliarde Euro seien 913 Millionen Euro durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mit.
Da die Kunden fast ausschließlich aus Deutschland stammen und über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt werden, übernehme aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens. Je Kunde sind über diese gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro geschützt.
Die Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien ist eine 100-prozentige Tochter der mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Sberbank in Moskau. In Deutschland ist die Sberbank Europe über eine rechtlich unselbstständige Zweigniederlassung tätig und tritt dort unter der Handelsmarke Sberbank Direct auf.
Update, 8.43 Uhr: Südukrainische Großstadt Cherson unter russischer Kontrolle?
Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte südukrainische Großstadt Cherson erlangt.
"Russische Einheiten der Streitkräfte haben das Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
Es wäre die erste ukrainische Gebietshauptstadt, die russische Truppen seit Ausbruch des Krieges am vergangenen Donnerstag unter ihre Kontrolle gebracht haben. Ukrainische Medien hatten zuvor von Kämpfen in der Stadt mit etwa 280.000 Einwohnern berichtet. Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter anderem mit sogenannten Molotow-Cocktails verteidigt hätten.
Die Stadt an der Mündung des Flusses Dnipro war örtlichen Berichten nach eingekesselt. Von der Stadtverwaltung hieß es zudem, russische Soldaten hätten den Hafen und den Bahnhof übernommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben.
Update, 8.28 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin stoppt Ausfuhr von mehr als 10.000 Dollar pro Person
Russland hat von diesem Mittwoch an die Ausfuhr von ausländischem Bargeld im Wert von umgerechnet 10.000 Dollar (knapp 9000 Euro) verboten. Ausländische Währungen sind von dem Verbot betroffen, wie es in einem vom russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) unterzeichneten Dekret heißt. Damit soll ein Abfluss von Kapital verhindert werden.
Zahlreiche Menschen verlassen wegen Putins Angriff auf die Ukraine auch Russland, weil sie Angst vor einer Verschärfung der Lage haben. Deshalb versuchen sie, ihr Bargeld in Sicherheit zu bringen.
Vor allem ziehen auch viele Menschen in Russland massenhaft Geld von ihren Konten ab. An den Bankautomaten etwa in der Moskau bilden sich wegen der westlichen Sanktionen gegen russische Banken seit Tagen lange Warteschlangen. Der Rubel erlebt wegen Putins Krieg gegen die Ukraine eine beispiellose Entwertung im Vergleich zu ausländischen Währungen. Die Menschen in Russland fürchten um ihre Ersparnisse durch den Krieg.
Putin begründete sein Verbot der Ausfuhr von ausländischem Bargeld mit "unfreundlichen" Schritten der USA und anderer westlicher Staaten und Organisationen gegen Russland.
Update, 8.14 Uhr: Mehr als hundert jüdische Waisenkinder aus der Ukraine gerettet
Mehr als hundert jüdische Waisenkinder aus der Ukraine sind nach israelischen Angaben über die Grenze nach Rumänien in Sicherheit gebracht worden.
Sie seien dort von israelischen Diplomaten in Empfang genommen und mit Decken, warmen Socken, Handwärmern sowie weiterer Ausrüstung ausgestattet worden, teilte der israelische Außenminister Jair Lapid (58) bei Twitter mit. Ziel sei es, die Kinder nach Israel zu bringen. "Ich wünsche euch ein besseres Leben", sagte der israelische Konsul in Bukarest, Roni Schabtai.
Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, das Waisenhaus liege in der ukrainischen Großstadt Schytomyr. Bei einem Luftangriff auf die Stadt rund 140 Kilometer westlich von Kiew hatte es am Dienstag Tote gegeben.
Israel stellt sich wegen des Krieges auf eine große Einwanderungswelle aus der Ukraine ein.
In der Ukraine lebten nach Angaben der zuständigen Jewish Agency zu Kriegsbeginn mehr als 40.000 Juden. Die Zahl derjenigen, die aufgrund jüdischer Verwandter nach Israel einwandern könnten, liegt bei rund 200.000.
Update, 8.05 Uhr: USA wollen Luftraum für russische Flugzeuge sperren
Nach der EU und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge schließen. Dies werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau nochmals erhöhen, sagte US-Präsident Joe Biden (79).
"Russlands Wirtschaft taumelt - und daran hat allein Putin schuld", sagte er vor beiden Kammern des US-Kongresses im Kapitol in Washington mit Blick auf den russischen Präsidenten.
Biden machte zunächst keine Angaben dazu, ab wann die Sperrung des Luftraums gelten würde. Wegen Russlands Einmarsch in die Ukraine haben die USA, die EU und andere westliche Partner bereits harte Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie betreffen vor allem das Finanzsystem, bestimmte Industrien und Mitglieder von Putins engerem Kreis sowie den Kremlchef.
Schon am Wochenende waren in Europa zudem mehrere Länder mit einer Sperrung ihres Luftraums für russische Flugzeuge vorangeschritten. Am Sonntag schlug die EU-Kommission vor, den gesamten Luftraum der Gemeinschaft zu sperren.
Update, 8 Uhr: Ukrainische Fußballer bei Gefechten ums Leben gekommen
Wladimir Putins (69) Krieg gegen die Ukraine fordert immer mehr Menschenleben und hat schon längst die Sportwelt erreicht. Nun haben auch zwei ukrainische Fußballer bei Gefechten in Kiew ihr Leben verloren.
>>> Mehr Informationen zu den getöteten Fußballern findet Ihr hier.
Update, 7.40 Uhr: Experten warnen vor Cyberterrorismus im Ukraine-Konflikt
Experten fürchten einen Anstieg von Terroranschlägen in der Ukraine - vor allem im Bereich der Cyberkriminalität.
Russland seien bereits eine ganze Reihe von Angriffen auf die Computersysteme der Ukraine und anderer Länder zugeschrieben worden, berichtete die Denkfabrik IEP (Institute for Economics and Peace) am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Globalen Terrorismus-Index. "Es ist möglich, dass die Bedrohung durch Cyberterrorismus parallel zur Eskalation des Ukraine-Konflikts weltweit ansteigt", hieß es.
Schon in der Krise im Jahr 2014 verzeichnete die Ukraine 69 Terrorattacken - nicht nur Cyberangriffe. Die Zahl der weltweiten Terroranschläge stieg dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 5226 - zugleich gab es aber weniger Todesopfer. Demnach sank die Zahl der Menschen, die bei Anschlägen starben, um 1,2 Prozent auf 7142.
Seit dem Jahr 2015 sei die Zahl der Todesopfer sogar um ein Drittel zurückgegangen. "Trotz einer Zunahme der Anschläge nehmen die Auswirkungen des Terrorismus weiter ab", betonen die Experten in ihrem Bericht.
Update, 7.38 Uhr: Erleichterung, Trauer und Angst bei Ukraine-Flüchtlingen in Polen
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Polen gegenüber den Flüchtlinge aus der Ukraine. "Die Solidarität der Menschen in Polen treibt einem manchmal die Tränen der Rührung in die Augen", sagte UNHCR-Sprecher Chris Melzer der Deutschen Presse-Agentur.
Menschen verteilten Telefonkarten an die Ankömmlinge und hielten Schilder hoch, um sie mit eigenen Autos in gewünschte Zielorte zu fahren. Er habe selbst Kinder gesehen, die ihre eigenen Spielzeuge spendeten, um anderen eine Freude zu machen, berichtete Melzer vom Grenzübergang Medyka.
Bis Dienstag waren 667.000 Menschen vor dem Krieg, den Russland vergangene Woche gegen die Ukraine begonnen hatte, geflohen. Das UNHCR stellt sich auf bis zu vier Millionen Flüchtende ein.
Die Ankommenden seien erleichtert und erschöpft - nach manchmal 40 oder 50 Stunden Warten, bevor sie die Grenze passieren konnten. Es kämen fast ausschließlich Frauen und Kinder an, sagte Melzer. Männer bis 60 dürfen das Land nicht verlassen, weil sie gegen die russische Invasion kämpfen sollen. "Die Leute wirken erleichtert, aber auch traurig und deprimiert", sagte Melzer. "Ein Gefühl, das alle haben: Angst, und natürlich auch Sorge um die Angehörigen."
Update, 7.15 Uhr: Bereits mehr als 100 Verletzte in Mariupol
Bei russischen Luftangriffen auf die Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine sind nach Angaben von Bürgermeister Wadym Bojtschenko bereits mehr als 100 Bewohner verletzt worden.
"Die Zahl verwundeter Zivilisten wächst jeden Tag", sagte Bojtschenko der Agentur Unian zufolge in der Nacht zu Mittwoch. "Heute sind 128 Menschen in unseren Krankenhäusern. Unsere Ärzte gehen nicht einmal mehr nach Hause." Zuletzt habe sich die Situation in der Stadt zunächst gebessert, dann aber sei ein neuer Angriff erfolgt.
Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Mariupol liegt nahe der sogenannten Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk. Die Stadt hat strategisch große Bedeutung.
Update, 7 Uhr: Diktatoren müssen laut Joe Biden Preis zahlen
US-Präsident Joe Biden (79) hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine deutliche Botschaft an Russlands Präsident Wladimir Putin (69) gerichtet.
"Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos", sagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner Ansprache zur Lage der Nation in Washington. Aus diesem Grund sei die Nato gegründet worden. Russlands Präsident habe gedacht, er könne den Westen spalten und die Nato würde nicht reagieren.
"Putin hat sich geirrt", so Biden. Man werde weiter zusammenstehen. "Putins Krieg war vorsätzlich und grundlos", mahnte Biden. Putin habe sich entschieden, die Bemühungen um Diplomatie abzulehnen.
Update, 6.53 Uhr: Japan schließt vorerst Botschaft in Kiew
Japan wird seine Botschaft in Kiew wegen der russischen Invasion bis auf weiteres schließen.
Man werde stattdessen in der westukrainischen Stadt Lviv nahe der Grenze zu Polen vorübergehend ein Verbindungsbüro betreiben, gab das Außenministerium in Tokio am Mittwoch bekannt.
Von dort aus werde man weiter japanische Staatsangehörige, die in der Ukraine leben, betreuen. Dazu zählen auch jene, die versuchen, vor den Kämpfen aus dem Land zu fliehen. Die Entscheidung zur Schließung der Botschaft in Kiew erfolgte nach der Ankündigung des russischen Militärs, Kommunikations - und Geheimdiensteinrichtungen in der Hauptstadt zu bombardieren.
Japan beteiligt sich an den internationalen Sanktionen gegen Russland.
Update, 6.30 Uhr: Weltbank will Ukraine mit drei Milliarden US-Dollar unterstützen
Die Weltbank bereitet für die Ukraine in den kommenden Monaten ein Hilfspaket im Umfang von drei Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) vor.
Zur Stabilisierung des ukrainischen Haushalts sollen davon rund 350 Millionen Dollar sehr schnell ausgezahlt werden, sagte Weltbank-Chef David Malpass (65) am Dienstag. Der Beschluss dazu werde noch diese Woche erwartet. Zudem soll in Kürze ein Paket von 200 Millionen Dollar für Gesundheits- und Bildungsprojekte folgen.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Weltbank erklärte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa (68), die Organisation prüfe einen Antrag Kiews auf Soforthilfe aus der vergangenen Woche.
Eine Entscheidung darüber könne schon nächste Woche fallen. Zudem gingen die Bemühungen weiter, der Ukraine eine Kreditlinie für Zahlungsbilanzprobleme in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar bereitzustellen, erklärte Georgiewa.
Update, 6 Uhr: Ukraine warnt vor weiterer Unterstützung durch Belarus am Einmarsch
Das Verteidigungsministerium in Kiew hat vor einer weiteren Unterstützung von Belarus am Einmarsch Russlands in die Ukraine gewarnt. Belarus helfe Russland bereits mit der Anwesenheit von Truppen und Waffen auf seinem Gebiet, teilte das Ministerium in der Nacht zu Mittwoch mit.
Die belarussischen Truppen seien in Kampfbereitschaft und befänden sich nahe der ukrainischen Grenze. Das US-Verteidigungsministerium hatte jüngst erklärt, es gebe keine Hinweise, dass belarussische Truppen einmarschierten.
Auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) hatte gesagt, dass keine Truppen im Kriegseinsatz im Nachbarland seien. Allerdings gab es Medienberichte, wonach belarussisches Militär in der Region Tschernihiw an der Grenze zu Belarus gesehen worden sein soll.
Update, 5 Uhr: Wladimir Putin wird laut Joe Biden nie Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen
Der russische Präsident Wladimir Putin (69) wird nach Überzeugung von US-Präsident Joe Biden (79) das ukrainische Volk nie von sich überzeugen können.
"Putin mag Kiew mit Panzern einkreisen, aber er wird niemals die Herzen und Seelen der Ukrainer gewinnen", sagte Biden bei seiner Ansprache zur Lage der Nation vor beiden Kammern des US-Kongresses. "Er wird niemals ihre Liebe zur Freiheit auslöschen. Er wird niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen."
Er sagte, im Wettbewerb zwischen Demokratien und Autokratien stellten sich Demokratien den Herausforderungen, "und die Welt entscheidet sich eindeutig für Frieden und Sicherheit". Biden war maßgeblich beteiligt, die Koalition westlich orientierter Staaten gegen Putin zu schmieden, die wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine harte Sanktionen verhängt hat.
Als Ehrengast von First Lady Jill Biden (70) nahm unter anderem die ukrainische Botschafterin Oksana Markarowa (45) an Bidens erster offiziellen Ansprache zur Lage der Nation teil.
Update, 4.30 Uhr: Tote bei Luftangriff in der Großstadt Schytomyr
Aus der ukrainischen Großstadt Schytomyr ist ein Luftangriff gemeldet worden. Vermutlich Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr hätten mehrere Gebäude beschädigt, darunter ein Krankenhaus, meldete die Agentur Unian.
Nach Angaben der Behörden wurden zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Zuvor hatte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, von vier Toten gesprochen.
Der Angriff galt demnach der in Schytomyr stationierten 95. Brigade. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren brennende Häuser und Rettungskräfte zu sehen. "Das wird keine ruhige Nacht", sagte Bürgermeister Serhij Suchomlyn.
Schytomyr liegt rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Kiew. Auch in der Großstadt Charkiw habe es erneut einen Luftangriff gegeben, sagte Heraschtschenko. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Update, 4 Uhr: Ukrainische Medien berichten von Kämpfen in Charkiw und Cherson
Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zum Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. Im ostukrainischen Charkiw hätten russische Soldaten ein militärmedizinisches Zentrum angegriffen, meldete die Agentur Unian. Es sei zum Kampf mit ukrainischen Einheiten gekommen.
Bei Charkiw sei es den Ukrainern gelungen, sechs neue russische Panzer vom Typ T-80BWM zu erbeuten, hieß es.
Auch in der südukrainischen Stadt Cherson wurde demnach gekämpft. Ein russischer Panzer feuerte der Agentur Ukrinform zufolge in ein Gebäude des ukrainischen Geheimdienstes SBU.
Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko (43), sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter anderem mit sogenannten Molotow-Cocktails verteidigt hätten. Die Stadt an der Mündung des Flusses Dnipro ist örtlichen Berichten nach eingekesselt. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Update, 2.30 Uhr: Europäische Tochter von Russlands Sberbank muss Betrieb einstellen
Die von Sanktionen betroffene Europa-Tochter der russischen Sberbank muss den Betrieb einstellen.
Die in Wien ansässige Bank müsse alle Geschäfte mit sofortiger Wirkung beenden, teilte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht zum Mittwoch mit. Der Schritt erfolgte auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Sonntag festgestellt hatte, dass die Sberbank Europe AG wegen der russischen Invasion in die Ukraine und massiver Geldabflüsse möglicherweise vor der Zahlungsunfähigkeit steht.
Eine Sanierung oder Abwicklung der Bank gemäß der Europäischen Bankensanierungs- und Abwicklungsrichtlinie sei nicht im öffentlichen Interesse, hieß es. Wegen der erwarteten wirtschaftlichen Schieflage hatte die FMA zuvor Überweisungen, Transaktionen und größere Auszahlungen untersagt.
Die mehrheitlich staatliche Großbank Sberbank und ihre europäische Tochter sind von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt worden. Der Ausschluss von mehreren russischen Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift wird die Sberbank jedoch laut Diplomaten nicht direkt betreffen.
Update, 1.15 Uhr: Michael Kretschmer fordert "vernünftiges Verhältnis zu Russland"
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) hat dafür geworben, trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine mit Moskau im Gespräch zu bleiben.
"Ein vernünftiges Verhältnis zu Russland ist wichtig", sagte Kretschmer im Interview mit MDR Aktuell am Dienstag. Man werde alles dafür tun, die Souveränität der Ukraine zu gewährleisten so der CDU-Politiker. "Aber es geht hier auch darum, insgesamt eine Möglichkeit für eine Zukunft zu haben, in der man zusammen arbeiten und leben kann."
Man dürfe die Krise nicht noch weiter anheizen, sagte Kretschmer. Auch mit Blick auf die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, sei es richtig, weiter mit Russland zusammenzuarbeiten.
"Wir werden nur in Frieden leben, wenn wir mit Russland im Frieden leben", erklärte Kretschmer.
Update, 0.45 Uhr: Ford setzt Geschäfte in Russland aus
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford kehrt Russland den Rücken.
Das Unternehmen begründete die Entscheidung in einer Mitteilung vom Dienstag mit tiefer Besorgnis über die russische Invasion in die Ukraine und die daraus folgende Bedrohung für Frieden und Stabilität. Die Situation habe Ford zu einer Neubewertung seiner Geschäfte gezwungen. Der Konzern werde sich bis auf Weiteres aus Russland zurückziehen.
Der Schritt erfolge mit sofortiger Wirkung.
Ford betonte, die Präsenz in Russland in den vergangenen Jahren bereits deutlich reduziert zu haben. Über einen Hilfsfonds werde das Unternehmen zudem 100.000 US-Dollar für Menschen in der Ukraine spenden.
Update, 0.25 Uhr: Apple setzt Verkäufe in Russland aus
Apple hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Verkäufe der Produkte in Russland ausgesetzt.
Die Exporte in alle Handelskanäle des Konzerns in dem Land seien bereits vergangene Woche gestoppt worden, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Auch seien der Bezahlservice Apple Pay und andere Dienste eingeschränkt worden. Die Apps der russischen Staatssender RT und Sputnik seien in App Stores für Apple-Geräte außerhalb Russlands nicht mehr verfügbar.
In Apples Kartendienst in der Ukraine seien die Anzeige des Verkehrsaufkommens sowie von aktuellen Unfallmeldungen ausgeschaltet worden, um die Bürger des Landes zu schützen. Auch Google verbirgt diese Informationen in seiner Karten-App in der Ukraine angesichts der Kampfhandlungen und des Vormarschs russischer Truppen.
"Wir sind zutiefst besorgt über die russische Invasion in die Ukraine und stehen an der Seite aller Menschen, die als Folge der Gewalt leiden", hieß es von Apple weiter. Man bewerte die Situation weiter und sei in Gesprächen mit relevanten Regierungen zu den Schritten, die Apple unternehme.
Update, 0 Uhr: Türkei hat russischen Antrag auf Fahrt durch Meerengen abgewiesen
Die Türkei hat den Versuch Russlands, weitere Kriegsschiffe durch die türkischen Meerengen ins Schwarze Meer zu bringen, abgewiesen. Moskau habe Anträge auf Durchfahrt für Schiffe gestellt und sie zurückgenommen, nachdem die türkische Seite sie dazu aufgefordert hätte, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu (54) im Interview mit "Habertürk".
Die Anfragen seien am 27. und 28. Februar gestellt worden. Russland habe die Anfrage für Schiffe gestellt, die teilweise nicht im Schwarzen Meer registriert seien.
Die Türkei - als Hüterin der Meerengen Bosporus und Dardanellen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer - soll laut internationalem Recht Kriegsschiffen von Parteien, die sich im Krieg befinden, die Durchfahrt verwehren. Das trifft aktuell auf Russland und die Ukraine zu. Ausnahmen gelten für Kriegsschiffe auf dem Weg in ihre Heimathäfen.
Geregelt sind dieses und weitere Szenarien im Vertrag von Montreux.
Ein Nachteil für Russland dürfte sich laut Experten aus der Beschränkungen der Meerengen vorerst nicht ergeben: Der russische Präsident Wladimir Putin (69) habe bereits alle Schiffe der Marine, die er brauche, im Schwarzen Meer, sagte Soner Cagaptay (52) vom Washington Institute der Deutsche Presse-Agentur.
Titelfoto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa