Ukraine-Krieg, Tag 5: Russland liegt laut Pentagon wohl "hinter Zeitplan" bei Angriff
Kiew - Nachdem Wladimir Putin (69) einen Militärschlag gegen die Ukraine ausgerufen hat, herrscht Krieg in Europa. Vier Tage lang dauern die Gefechte bisher an. Die Krise in Osteuropa hat Auswirkungen auf viele Teile der Welt. TAG24 berichtet im Liveticker über die Ereignisse.
Noch konnte die ukrainische Hauptstadt Kiew gehalten werden, auch wenn es am frühen Montagmorgen erneut zu mehreren Explosionen kam.
Außerdem ließ Wladimir Putin die russischen Atomstreitkräfte am vierten Tag der Invasion aufgrund "unfreundlicher Maßnahmen" des Westens gegen Russland in Alarmbereitschaft versetzen.
Wie die Gefechte in Osteuropa verliefen, lest Ihr im Liveticker vom Vortag nach.
Hier erfahrt Ihr alles zu den Geschehnissen vom heutigen Montag, den 28. Februar.
Update, 22.22 Uhr: USA ändern ihre Alarmstufe nicht
Nach der Ankündigung Russlands, als Warnung an den Westen seine Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen, sehen die USA keine Veranlassung für eine Änderung der eigenen Verteidigungsbereitschaft.
"Wir bewerten die Anordnung von Präsident Putin und sehen derzeit keinen Grund, unsere eigene Alarmstufe zu ändern", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag in Washington.
Auch der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, betonte: "Wir sind der Meinung, dass es keine Notwendigkeit für eine Änderung gibt."
Update, 22.10 Uhr: Weltstrafgericht will zu Kriegsverbrechen in Ukraine ermitteln
Der Internationale Strafgerichtshof will offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine einleiten. Das kündigte Chefankläger Karim Khan am Montagabend in Den Haag an.
Die Untersuchung werde "so schnell wie möglich" in Gang gesetzt. Bereits kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine in der vergangenen Woche hatte der Ankläger erklärt, er beobachte die Lage eingehend.
Die Ermittlungen beziehen sich nach Angaben Khans zunächst auf mögliche Verbrechen, die vor der Invasion Russlands begangen wurden. Angesichts der Ausbreitung des Konflikts sollten die Ermittlungen seiner Ansicht nach aber ebenfalls erweitert werden. Das Gericht hatte bereits Vorfälle bei der Niederschlagung pro-europäischer Proteste in Kiew 2013/2014 untersucht, ebenso bei der russischen Besetzung der Krim 2014 und in der Ostukraine.
Es gebe "eine ausreichende Grundlage für die Annahme, dass sowohl Kriegsverbrechen als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine begangen wurden", erklärte der Chefankläger. Die Untersuchung solle sich auf mögliche Verbrechen aller Parteien in dem Konflikt richten.
Update, 22.04 Uhr: Russland liegt laut Pentagon wohl "hinter Zeitplan" bei Ukraine-Angriff
Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland bei seinem Angriff auf die Ukraine "hinter dem Zeitplan zurückliegt". Die russischen Soldaten seien auf Widerstand gestoßen, mit dem sie nicht gerechnet hätten, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag.
"Wir glauben, dass sie ein paar Tage hinter dem zurückliegen, was sie erwartet haben." Allerdings sei es gefährlich, da etwas hineinzuinterpretieren oder etwas zu prognostizieren, warnte Kirby.
Er sagte außerdem, dass die US-Regierung aktuell keine Bedrohung für Nato-Alliierte durch die russische Armee sehe. Kirby betonte auch: "Wir werden den ukrainischen Streitkräften zur Seite stehen, so wie wir es getan haben, so wie es andere Nato-Verbündete getan haben. Und wir werden weiterhin Wege finden, um ihnen zu helfen, sich selbst zu verteidigen."
Er werde aber keine "Inventarliste" bekanntgeben, da dies für die Sicherheit der Ukrainer nicht nützlich wäre.
Kirby bekräftigte, dass eine diplomatische Lösung weiterhin möglich sei, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin das wolle. "Es gibt nichts anderes als vielleicht seine eigene Sturheit, die Herrn Putin davon abhält, hier das Richtige zu tun."
Es sehe danach aus, als wolle Putin diesen Weg nicht wählen, so Kirby. Er übe Gewalt gegen einen Nachbarstaat aus, "der für ihn keine Bedrohung darstellt".
Update, 22.03 Uhr: Musk liefert Satelliten-Internet in die Ukraine
Tesla-Chef Elon Musk (50) hat tatsächlich geliefert!
Laut Digitalminister Mykhailo Fedorov (31) sind nach nur zwei Tagen in der Ukraine die ersten Stationen zum Empfang des Satelliten-Internets von Musks Firma SpaceX eingetroffen.
Erst am Samstag hatte der ukrainische Politiker den Milliardär via Twitter um diese Internetverbindung gebeten.
Update, 21.42 Uhr: Norwegen und Finnland schicken Panzerabwehrwaffen in die Ukraine
Norwegen und Finnland schicken der Ukraine Waffen für den Kampf gegen Russland. Das teilten die Regierungen der beiden Länder am Montagabend mit.
Finnland stellt der Ukraine 1500 Panzerabwehrwaffen und 2500 Sturmgewehre zur Verfügung. Außerdem spendet das Land 150.000 Patronen und 70.000 Portionen Feldrationen. "Das ist eine historische Entscheidung für Finnland", sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin (36).
Finnland ist nicht Mitglied, aber Partner der Nato. Angesichts des Einmarschs Russlands in die Ukraine will das finnische Parlament ab Dienstag eine Nato-Mitgliedschaft diskutieren, wie der Rundfunk am Montagabend berichtete.
Eine Petition für ein Referendum über den Antrag auf Nato-Mitgliedschaft hatte zuvor die erforderlichen 50.000 Stimmen erreicht, damit das Parlament sich damit beschäftigen muss. Finnland hat eine 1300 Kilometer lange Grenze mit Russland.
Norwegen schickt 2000 Panzerabwehrwaffen des Typs M72 in die Ukraine. "Norwegen hat eine restriktive Praxis für den Export von Verteidigungsgütern, aber die Ukraine ist jetzt in einer außergewöhnlichen Situation", erklärte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre laut einer Mitteilung.
Update, 21.25 Uhr: Territoriale Integrität laut Ukraine-Botschafter nicht verhandelbar
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat russische Forderungen für eine mögliche Verständigung der beiden kriegführenden Länder zurückgewiesen.
"Das, was wir gehört haben, ist nicht akzeptabel", sagte Melnyk am Montag im TV-Sender Welt. "Was nicht verhandelbar ist, ist unsere territoriale Integrität. Das heißt, einschließlich mit der Krim und auch mit dem Donbass." Da werde es keine Kompromisse geben. "Wir brauchen einen Status Quo Ante 2013."
Nach einem Telefonat des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte der Kreml am Montag hinsichtlich einer möglichen Vereinbarung mit der Ukraine erklärt: "Putin betonte, dass eine solche Einigung nur möglich sei, wenn die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands bedingungslos berücksichtigt würden." Dazu gehöre etwa die Anerkennung der Souveränität der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und eine Entmilitarisierung der Ukraine.
Gespräche zwischen Russland und der Ukraine an der belarussisch-ukrainischen Grenze gingen am Montag ohne greifbares Ergebnis zu Ende.
Melnyk betonte unter anderem hinsichtlich der Forderung nach einer Entmilitarisierung, das sei "Blödsinn": "Wir sind ein souveräner Staat." Der Botschafter sagte, er wisse nicht, wie Putin sich das vorstelle, "wie er gesichtswahrend überhaupt aus diesem Schlamassel" kommen könne.
Update, 21.16 Uhr: USA erklären laut Russland zwölf Diplomaten zu unerwünschten Personen
Die Vereinigten Staaten haben nach Darstellung der russischen UN-Vertretung zwölf Diplomaten in New York zu unerwünschten Personen erklärt.
Diese Mitarbeiter in der russischen UN-Vertretung müssten das Land bis zum 7. März verlassen, sagte UN-Botschafter Wassili Nebensja am Montag in New York. Die Vereinigten Staaten würden damit ihre "Verpflichtungen im Gastlandabkommen grob verletzen."
Tatsächlich besitzen zumindest einige Diplomaten, die bei den Vereinten Nationen in New York arbeiten, besonderen Schutz, weil die UN eine internationale Organisation sind, zu der alle Mitgliedsländer Zugang haben müssen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte den Vorgang auf Nachfrage zunächst nicht.
Update, 21.10 Uhr: Türkei macht Bosporus für Kriegsschiffe dicht!
Die Türkei hat angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine davor gewarnt, mit Kriegsschiffen die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer zu durchqueren.
"Wir haben alle Länder, ob Anrainer oder nicht, davor gewarnt, die Meerengen mit Kriegsschiffen zu passieren", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Er verwies dabei auf den Vertrag von Montreux. Demnach kann die Türkei in Kriegszeiten unter bestimmten Umständen alleinig über die Schließung der Meerengen Bosporus und Dardanellen entscheiden.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Sonntag betont, dass die Türkei den russischen Angriff in der Ukraine als Krieg definiere und Ankara damit das Recht habe, die Meerenge in bestimmten Fällen zu schließen.
Update, 21 Uhr: Bundeswehr beginnt Aufklärungsflüge über der Ostsee
Inmitten der wachsenden Spannungen mit Russland wird die Bundeswehr Aufklärungsflüge über dem Ostsee-Raum beginnen.
Dabei würden spezialisierte Tornado-Maschinen eingesetzt sowie der Seefernaufklärer P3C Orion der Marine, schrieb die deutsche Nato-Delegation am Montag auf Twitter. Die Einsätze sollten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zeitnah beginnen. Die Tornados gehören zum Taktischen Luftwaffengeschwader 51 "Immelmann" in Jagel (Schleswig-Holstein).
Update, 20.59 Uhr: Monaco übernimmt EU-Sanktionen gegen Russland
Monaco übernimmt die EU-Sanktionen gegen Russland. Wie das Fürstentum am Montagabend mitteilte, gehört dazu auch das Einfrieren von Vermögenswerten.
Fürst Albert II verurteile den russischen Einmarsch in die Ukraine, unterstütze den Ruf nach einem Waffenstillstand und spreche der Bevölkerung seine Solidarität aus, hieß es. Außerdem unterstütze der Prinz alle Initiativen zu einem Stopp der Kämpfe und einem Rückzug der russischen Truppen.
Der Finanzplatz Monaco gilt als Tummelplatz der Betuchten und Superreichen und war lange Zeit ein Steuerparadies. Inwiefern die Sanktionen in Monaco auch russische Oligarchen mit Vermögen und einem Wohnsitz in dem Fürstentum treffen, wurde nicht mitgeteilt.
Update, 20.54 Uhr: EU und USA prüfen laut Habeck Einsatz der nationalen Ölreserven
Die EU und die USA prüfen als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und steigende Preise nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52) den Einsatz nationaler Ölreserven.
Der Grünen-Politiker sagte am Montagabend in Berlin vor seinem Abflug in die USA nach einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel, die EU-Kommission werde aufgefordert beziehungsweise darin unterstützt, eine europäische Gassicherheitsvorsorge einzurichten.
"Wir überlegen, die nationalen Ölreserven in einer konzertierten Aktion zusammen mit den Amerikanern so einzusetzen, dass die Preise gedämpft werden, wenn sie weiter hoch gehen." Am Dienstag tage die Internationale Energieagentur. Dort werde weiter verhandelt.
Update, 20.46 Uhr: Anonymus hackt russische Webseiten und deckt brisante Details auf
Hacker des Anonymus-Kollektivs haben russische Websites geknackt und dort über die bislang wirklich entstandenen Verluste seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine informiert.
Mehr Infos unter: "Anonymus hackt russische Webseiten und deckt brisante Details auf"
Update, 20.17 Uhr: Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom
Der niederländisch-britische Ölkonzern Shell will seine Zusammenarbeit mit dem russischen Gasmonopolisten Gazprom und damit verbundenen Unternehmen beenden.
Betroffen davon ist unter anderem die Beteiligung an der Sachalin-II-Flüssiggasanlage. Außerdem werde die Kooperation am Pipeline-Projekt Nord Stream 2 beendet, teilte Shell am Montag mit.
Update, 19.54 Uhr: EU setzt Sanktionen gegen russische Oligarchen in Kraft
Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren, wie am Montagabend aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervorgeht.
Update, 19.40 Uhr: Kooperation mit Russland im All läuft laut Nasa gut - Abbruch wäre traurig
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die US-Raumfahrtbehörde Nasa in Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Russland im Weltraum die Situation weiter beobachten.
"Momentan läuft unser Betrieb normal", sagte Kathy Lueders, Chefin des bemannten Raumfahrtprogramms der Nasa, am Montag. "Aber natürlich beobachten wir die Situation weiterhin."
Es werde auch nach möglichen "betrieblichen Flexibilitäten" geschaut, sagte Lueders weiter, betonte aber auch: "Es wäre ein trauriger Tag für den internationalen Betrieb, wenn wir im Weltraum nicht weiter zusammenarbeiten könnten."
Update, 19 Uhr: Putin verbietet Bürgern, Schulden im Ausland zu begleichen
Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hat seinen Bürgern den Transfer von Devisen ins Ausland verboten. Schulden im Ausland dürften nicht mehr beglichen werden, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Dekret des russischen Präsidenten, die auf der Seite des Kremls veröffentlicht wurde.
Auch auf im Ausland eröffnete Konten darf kein Geld mehr überwiesen werden. Devisen sind Fremdwährungen. Aus Sicht von Russland also beispielsweise der US-Dollar oder der Euro.
Das Dekret tritt bereits an diesem Dienstag in Kraft. Offenbar soll so ein weiterer Wertverfall des russischen Rubels verhindert werden.
Dies sei eine Reaktion auf die "unfreundlichen Maßnahmen" der USA und ihrer Verbündeten, schreibt der Kreml. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die EU-Länder, die USA und andere westliche Staaten zahlreiche Sanktionen verhängt. Eine der schärfsten Strafen ist ein Ausschluss einzelner russischer Banken aus dem Finanz-Kommunikationssystem Swift.
Update, 18.55 Uhr: IAEA: Laut Ukraine sind Atomreaktoren weiter sicher
Die Atomreaktoren in der Ukraine arbeiten nach Darstellung der dortigen Behörden sicher und störungsfrei. Darüber sei die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Montag informiert worden, teilte die IAEA mit.
Nach Berichten der Betreiber würden die russischen Truppen zwar nahe dem Kernkraftwerk Saporischschja mit seinen sechs Reaktoren operieren, hätten das Gelände aber noch nicht besetzt.
Außerdem habe die IAEA die Strahlenmesswerte aus der bereits von russischen Truppen besetzten Sperrzone um den Unfallreaktor Tschernobyl nördlich von Kiew analysiert. Sie halte diese Daten für niedrig und unauffällig, teilte die IAEA weiter mit. IAEA-Chef Rafael Grossi betont erneut, wie wichtig es sei, dass die Gefechte die Sicherheit der Reaktoren nicht gefährden dürfen.
Die Ukraine bezieht ungefähr die Hälfte ihrer Elektrizität aus 15 Reaktoren an vier Standorten.
Update, 18.54 Uhr: Ukraine sollte laut China Brücke werden - Warnung vor Kaltem Krieg
China hat sich vor den Vereinten Nationen für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine ausgesprochen und vor einem neuen Kalten Krieg gewarnt.
"Die Ukraine sollte als Kommunikationsbrücke zwischen Ost und West dienen und nicht als Frontlinie der Rivalität zwischen großen Mächten", sagte der chinesische UN-Botschafter Zhang Jun am Montag in einer Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung in New York.
Es müsste eine Atmosphäre für direkte Gespräche geschaffen werden, Spannungen dürften nicht verschärft werden. "Der Kalte Krieg ist längst beendet. Die Mentalität des Kalten Krieges, die auf Block-Konfrontation basiert, sollte aufgegeben werden."
Update, 18.51 Uhr: FIFA und UEFA suspendieren Russland, UEFA beendet Zusammenarbeit mit russischem Sponsor Gazprom
Der Fußball-Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA haben am Montag Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert.
Damit steht Bundesligist RB Leipzig kampflos im Viertelfinale der Europa League, die für den März angesetzten Achtelfinalspiele zwischen Leipzig und Spartak Moskau finden nicht statt.
Die Europäische Fußball-Union UEFA wird als Folge der russischen Invasion in die Ukraine die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung beenden. Dies teilte die UEFA am Montag mit.
Update, 18.24 Uhr: Bürgermeister Klitschko befürchtet Engpässe bei Nahrung und Arzneien
Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten ist laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko in der ukrainischen Hauptstadt gefährdet.
"Die Logistik ist zusammengebrochen. Die nächsten Tage wird es eng mit Lebensmitteln und Medikamenten", sagte Klitschko am Montag bei Bild Live.
Das ukrainische Ministerium für Infrastruktur hatte zuletzt zentrale Verteilungspunkte für Lebensmittel in Kiew und anderen ukrainischen Städten nach dem Angriff durch Russland angekündigt.
Laut Klitschko sei die Hauptstadt noch immer in ukrainischer Hand. "Es gibt direkt in der Stadt noch keine russische Armee. Die kommen, kämpfen und gehen zurück", sagte der Bürgermeister. "Teilweise sind schon russische Scharfschützen hier in der Stadt. Deswegen
muss man aufpassen."
Update, 18.16 Uhr: EU-Parlamentsfraktionen dringen auf EU-Beitritt der Ukraine
Eine für diesen Dienstag zur Abstimmung stehende Resolution des EU-Parlaments dringt auf den EU-Beitritt der Ukraine. In dem Text werden die EU-Institutionen aufgefordert, dem Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu verleihen.
In der Zwischenzeit soll der Resolution zufolge weiter darauf hingearbeitet werden, den ukrainischen Markt in den Binnenmarkt der EU zu integrieren. Die Resolution liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Sie ist den Angaben zufolge zwischen den Fraktionen abgestimmt worden, mit Ausnahme der rechtsnationalen ID-Fraktion.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht angesichts des russischen Angriffs auf den EU-Beitritt seines Landes. "Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur", sagte Selenskyj am Montag.
Update, 18.14 Uhr: Ukrainische Medien melden heftige Explosionen in Kiew und Charkiw
Kurz nach Ende einer ersten Runde von Friedensverhandlungen zwischen Russen und Ukrainern hat es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mindestens zwei große Explosionen gegeben.
Aus Charkiw meldeten die Nachrichtenagentur Unian und andere Medien mindestens drei Einschläge. Auch in anderen Gebietshauptstädten wurde Luftalarm ausgelöst. Unian veröffentlichte zudem ein Video, das einen großen Feuerball am Abendhimmel von Kiew zeigt.
Update, 18.05 Uhr: Lage für Kinder in der Ukraine wird immer schlimmer
Angesichts von Berichten über russische Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine hat das UN-Kinderhilfswerk Unicef sich besorgt gezeigt.
"Die Situation für Kinder, die in den Konflikt in der Ukraine verwickelt sind, wird von Minute zu Minute schlimmer", teilte die Organisation am Montag in New York mit.
Man erhalte Berichte über getötete und verletzte Kinder nach dem Beschuss von Krankenhäusern, Schulen, Wasser- und Sanitäreinrichtungen und Waisenhäusern sowie dem Einsatz von Explosivwaffen in besiedelten Gebieten. Eine Feuerpause sei notwendig, um den Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Update, 17.58 Uhr: Viele Tote bei Angriffen in ukrainischer Stadt Charkiw
Bei heftigen Angriffen in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind am Montag nach Angaben der lokalen Behörden mindestens elf Menschen getötet worden.
Es habe Dutzende Verletzte gegeben, schrieb der Gebietsleiter Oleh Synjehubow bei Facebook. "Das, was gerade in Charkiw passiert, ist ein Kriegsverbrechen! Das ist der Genozid am ukrainischen Volk." Videos zeigten mehrere Raketeneinschläge in einem Wohngebiet. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt des Landes.
Landesweit sind seit Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine laut Gesundheitsministerium mindestens 352 Zivilisten getötet worden, darunter 14 Kinder. Es gebe obendrein mindestens 1700 verwundete Zivilisten, darunter seien 116 Kinder. Die Zahlen waren am Sonntag veröffentlicht worden.
Update, 17.56 Uhr: US-Regierung hat Hinweise auf möglichen Einsatz russischer Söldner
Die US-Regierung hat Hinweise darauf, dass Russland möglicherweise die Söldnerfirma Wagner "an einigen Stellen" beim Angriff auf die Ukraine einsetzt.
"Es ist nicht genau klar, wo oder wie oder in welchem Maße, aber wir haben einige Anzeichen dafür gesehen, dass die, dass sie eingesetzt werden", sagte ein hoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Montag.
Sie könnten demnach an einigen Stellen einbezogen sein. Die Europäische Union wirft der russischen Firma Wagner vor, Gewalt zu schüren und Zivilisten einzuschüchtern, und hat die Organisation am 13. Dezember 2021 mit Sanktionen belegt.
Update, 17.45 Uhr: Russisch-ukrainische Verhandlungen ohne Durchbruch beendet
Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind ohne einen Durchbruch zu Ende gegangen.
"Wir reisen zu Beratungen in die Hauptstädte zurück", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag nach dem Treffen an der belarussisch-ukrainischen Grenze vor Journalisten. Details nannte er nicht.
Beide Seiten hätten eine Reihe von Hauptthemen festgelegt, bei denen "bestimmte Entscheidungen" getroffen werden müssten. Das Treffen dauerte etwa sechs Stunden. Die Delegation aus der Ukraine fuhr am Abend Berichten zufolge nach Kiew zurück.
Update, 17.38 Uhr: Zentrale Stelle soll EU-Waffenlieferungen an Ukraine koordinieren
Die Waffenlieferungen der EU-Staaten an die Ukraine sollen künftig über eine zentrale Stelle mit der EU-Finanzierung sowie mit der Nato koordiniert werden.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (74) kündigte dazu am Montag nach einer Videoschalte der EU-Verteidigungsminister die Einrichtung einer sogenannten Clearingstelle an. Diese solle auf der einen Seite die ukrainischen Anfragen und auf der anderen Seite die Angebote der EU-Staaten verfolgen, um für maximale Effektivität und Koordinierung der Unterstützung sorgen.
Die EU hatte am Sonntag beschlossen, eine halbe Milliarde Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. 450 Millionen Euro davon sollen für Waffenlieferungen und 50 Millionen für andere Dinge wie Treibstoff und Schutzausrüstung bereitgestellt werden. Der Beschluss trat am Montag offiziell in Kraft. Das Material soll über einen Logistik-Stützpunkt in Polen in die von Russland angegriffene Ukraine gebracht werden.
Borrell erklärte am Montag zudem, dass die Ukraine um Unterstützung mit Blick auf weltraumgestützte Erkenntnisse gebeten habe. Man werde deshalb das EU-Satellitencenter in Madrid mobilisieren. "Ich denke, dass bei der Mobilisierung von Ressourcen alles auf dem richtigen Weg ist. Es muss schnell gehen, denn der Krieg geht weiter."
Update, 17.34 Uhr: Russland widerspricht IOC-Forderung nach Ausschluss
Das russische Olympische Komitee (ROC) hat die Forderung des IOC nach einem Ausschluss von russischen und belarussischen Sportlern und Funktionären von internationalen Wettbewerben scharf kritisiert.
"Die heutige Entscheidung unserer Kollegen vom Internationalen Olympischen Komitee widerspricht unserer Meinung nach sowohl den Regelwerken des IOC und vor allem der Charta als auch dem Geist der olympischen Bewegung, die vereinen und nicht spalten sollte, insbesondere wenn es um die Athleten und die Gleichheit der Teilnehmer an der olympischen Bewegung geht", sagte ROC-Präsident Stanislaw Posdnjakow laut einer Mitteilung vom Montag.
Update, 17.32 Uhr: Russland: Stellen keine Bedrohung für Zivilbevölkerung dar
Russlands Truppen stellen bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine nach Darstellung Moskaus keine Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar.
"Wir hören ständig Lügen über den wahllosen Beschuss ukrainischer Städte, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Montag in einer Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. "Wir beschießen keine zivilen Gebiete und Stadtteile."
Update, 17.30 Uhr: Selenskyj unterzeichnet Antrag zur EU-Mitgliedschaft!
Der ukranische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat am Montagnachmittag einen Antrag für die EU-Mitgliedschaft unterzeichnet.
Das meldet via Twitter die Werchowna Rada. Diese ist laut der Verfassung der Ukraine das einzige gesetzgebende Organ im Einkammersystem des Landes.
Update, 17 Uhr: Auch Schweiz schließt Luftraum für Russland - Diplomaten ausgenommen
Die Schweiz hat nach der EU ebenfalls ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Die Sperre trat am Montagnachmittag in Kraft. Betroffen seien auch Privatjets, wie die Regierung am Montag in Bern mitteilte.
Mit solchen Jets sind oft wohlhabende russische Unternehmer unterwegs, die starke wirtschaftliche Verbindungen in die Schweiz haben. Gegen fünf Personen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) nahestehen und die in der Schweiz im Finanz- und Rohstoffhandel aktiv sind, verhängte die Schweiz per sofort Einreisesperren, wie Justizministerin Karin Keller-Sutter sagte. Namen nannte sie aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht.
Update, 16.58 Uhr: Baerbock an Deutsche: Rückreise aus Russland in Erwägung ziehen
Außenministerin Annalena Baerbock (41) hat deutschen Staatsangehörigen in Russland angesichts des Krieges mit der Ukraine angeraten, eine Ausreise in Erwägung zu ziehen.
Man wisse nicht, wie sich die Situation in den nächsten Tagen entwickle, sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit ihrem slowenischen Kollegen Anže Logar in Berlin.
Man habe deshalb deutlich gemacht, dass von jedem, der nicht unbedingt in Russland bleiben müsse, "angesichts der Einschränkungen im Flugverkehr Rückreise in Erwägung gezogen werden sollte". Entsprechend ermögliche man eine Ausreise von Familienangehörigen des Botschaftspersonals.
Update, 16.43 Uhr: UEFA-Vizepräsident Boniek mit klarer Ansage: "Heute ist im Fußball kein Platz für Russland"
UEFA-Vizepräsident Zbigniew Boniek (65) will russische Teams von allen internationalen Fußball-Wettbewerben ausschließen.
Mehr Infos unter: "UEFA-Vizepräsident Boniek mit klarer Ansage: 'Heute ist im Fußball kein Platz für Russland'"
Update, 16.29 Uhr: FIFA will Russland für Fußball-WM suspendieren
Der Fußball-Weltverband FIFA will Russland nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wegen der Invasion in die Ukraine von seinen Wettbewerben suspendieren.
Damit dürfte die Nationalmannschaft aus Russland nicht an den WM-Playoffs im März und auch nicht an der Weltmeisterschaft in Katar am Jahresende teilnehmen.
Update, 16.24 Uhr: Baltenstaaten und Polen appellieren an Tech-Firmen wegen Desinformation
Die baltischen Staaten und Polen haben vier Tech-Firmen zu stärkeren Maßnahmen aufgerufen, um die Verbreitung von Desinformationen über Russlands Invasion in die Ukraine einzuschränken.
In einem gemeinsamen Schreiben an die Chefs von Meta, Twitter, Google und YouTube fordern die Regierungschef der vier EU- und Nato-Länder, proaktiv Konten in sozialen Medien zu sperren, die zu Angriffskriegen anstiften oder diese rechtfertigen und falsche Informationen verbreiten.
Auch die offiziellen Konten russischer und belarussischer Regierungsstellen und staatlich kontrollierter Medien sollten vom Netz genommen werden, hieß es in dem Brief.
Update, 16.18 Uhr: Friedensverhandlungen laut Medienberichten fortgesetzt
Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sind am Montagnachmittag nach einer Pause fortgesetzt worden.
Das berichteten mehrere russische und belarussische Medien übereinstimmend. Die Delegationen hätten den Verhandlungsort im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet noch nicht verlassen, meldete etwa die belarussische Staatsagentur Belta. Verwirrung gab es zunächst um eine Mitteilung des ukrainischen Parlaments im Nachrichtenkanal Telegram. Darin hieß es, die Gespräche seien bereits beendet worden.
Update, 15.47 Uhr: Klitschko bittet um Spenden
Wladimir Klitschko (40) hat Europa zu Spenden für die Ukraine aufgerufen.
Mit welchen Worten er die Europäer um Spenden bittet, erfahrt Ihr im separaten Artikel: "Klitschko appelliert an Europäer: Bitte spendet!"
Update, 15.39 Uhr: Bundeswirtschaftsministerium plant Gasreserve
Als Reaktion auf Probleme im Winter und den Ukraine-Krieg plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (52) den Aufbau einer nationalen Gasreserve. Damit soll sichergestellt sein, dass die Gasspeicher immer ausreichend befüllt sind, wie aus Eckpunkten für ein Gesetz hervorgeht.
Diese lagen der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor. Geplant sind demnach konkrete Vorgaben zu den Füllständen der Speicher.
Habeck (Grüne) hatte den Aufbau einer Gasreserve bereits angekündigt. Eine solche Reserve ist auch bei der Kohle geplant. Bei beiden fossilen Energieträgern ist Deutschland von russischen Importen abhängig. Derzeit gibt es keine Gas- und Kohlereserve in Deutschland - im Gegensatz zu einer nationalen Ölreserve.
Update, 15.30 Uhr: Baerbock kritisiert Putins Drohungen mit Atomwaffen
Außenministerin Annalena Baerbock (41) hat die indirekte Drohung des russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) mit Atomwaffen kritisiert.
"Ich fordere Russland auf, solche eskalierenden Äußerungen in Zukunft zu unterlassen", sagte sie am Montag in Berlin. Sie betonte außerdem, dass die Nato keine Bedrohung für Russland darstelle. Die Äußerung Putins sei aber ernst zu nehmen.
Putin hatte am Sonntag befohlen, die Abschreckungswaffen der Atommacht Russland in besondere Alarmbereitschaft zu versetzen. Die Ankündigung wurde als Drohung mit dem Atomwaffenarsenal des Landes aufgefasst.
Update, 15.24 Uhr: IOC fordert Ausschluss von Sportlern aus Russland und Belarus
Russische und belarussische Sportler und Funktionäre sollen nach dem Willen des IOC nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen.
Diese Empfehlung sprach die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees am Montag an alle Weltverbände und Ausrichter von Sportveranstaltungen aus.
Update, 15.20 Uhr: Sanktionen gegen Russland setzen dem Dax zu
Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag erneut unter Druck geraten angesichts verschärfter Sanktionen des Westens gegen Russland.
Dennoch hielten sich die Verluste in Grenzen im Vergleich zum vergangenen Donnerstag, als Russland seinen Angriff gegen die Ukraine startete. Am Nachmittag verlor der Dax 2,38 Prozent auf 14 220,60 Punkte, der MDax sank um 1,00 Prozent auf 31 482,60 Zähler sank. Marktbeobachter setzen Hoffnungen darin, dass zumindest die Sanktionen wirken.
Update, 14.46 Uhr: Präsident Putin spricht mit Regierungsvertretern über Sanktionen
Nach der Welle westlicher Sanktionen als Reaktion auf Russlands Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin (69) sich mit Regierungsvertretern zu Beratungen getroffen.
Besprochen werden sollten "auch die Sanktionen, die die sogenannte westliche Gemeinschaft jetzt (...) gegenüber unserem Land zu realisieren versucht", sagte Putin am Montag zu Beginn zu mehreren Ministern. Staatsmedien veröffentlichten das Video, in dem Putin den Westen erneut als "Lügenimperium" bezeichnete.
Bei dem Treffen sollte es um Fragen zur Wirtschafts- und Finanzsituation in Russland gehen. Es nahmen unter anderem Ministerpräsident Michail Mischustin, Finanzminister Anton Siluanow und die Chefin der russischen Zentralbank, Elwira Nabiullina, teil.
Update, 14.30 Uhr: Laut Innenministerium 1800 Geflüchtete aus Ukraine angekommen
In den vergangenen Tagen haben Deutschland 1800 aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine geflohene Menschen erreicht. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin.
Dabei handelt es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen hauptsächlich im Ukrainer, aber auch einige Menschen aus anderen Staaten, beispielsweise ausländische Studenten.
Die Behörden in Deutschland seien dabei, humanitäre Hilfe auf den Weg zu bringen, sagte der Sprecher. So bereite sich das Technische Hilfswerk auf Transporte vor und beschaffe Hilfsgüter. Auf EU-Ebene spreche man über Hubs, also Knotenpunkte, wo medizinisches Material und Ausstattung nahe der Grenze zur Ukraine gebündelt werden solle. Auch für die Nachbarländer der Ukraine solle es Hilfe geben.
Update, 14.25 Uhr: Russland sperrt Luftraum für Deutschland und 35 weitere Staaten
Als Reaktion auf die Luftraumsperrungen mehrerer Staaten für russische Maschinen dürfen künftig Flugzeuge aus Deutschland und 35 weiteren Staaten nicht mehr über Russland fliegen.
Das teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Montag mit. Ausnahmen könne es mit einer Sondergenehmigung etwa des russischen Außenministeriums geben.
Update, 14.16 Uhr: Heftige Angriffe auf ukrainische Stadt Charkiw
In der zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, ist es am Montag zu heftigen Angriffen gekommen. Der Berater des Innenministers, Anton Heraschtschenko, veröffentlichte am Mittag ein Video, das mehrere Raketeneinschläge in einem Wohngebiet zeigte.
Rauch stieg auf. "Die ganze Welt sollte diesen Horror sehen", schrieb er. Es gebe Dutzende Tote und Hunderte Verletzte. Russland dagegen behauptete, die ukrainischen "Nationalisten" würden die von russischen Truppen umstellten Städte selber beschießen.
Aus der Stadt Ochtyrka im Nordosten des Landes soll ein Video stammen, das einen brennenden Öltank zeigt. Veröffentlicht wurde es der Agentur Unian zufolge vom Bürgermeister.
Update, 14.08 Uhr: EU-Kommission will ukrainisches und europäisches Stromnetz verbinden
Die Europäische Kommission plant die Verbindung des ukrainischen Stromnetzes mit dem kontinentaleuropäischen Stromnetz.
EU-Energiekommissarin Kadri Simson (45) diskutierte den Vorschlag mit dem europäische Netzbetreiberverband ENTSO-E am Montag, wie sie auf Twitter mitteilte. Das Vorhaben sollte am Nachmittag auch Thema beim Krisentreffen der EU-Energieminister sein.
Update, 14.05 Uhr: Oligarch Abramowitsch im Ukraine-Krieg als Vermittler tätig
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch (55) und Inhaber des englischen Klubs FC Chelsea soll sich nach eigenen Angaben im Ukraine-Krieg als Vermittler zwischen den Konfliktparteien bemühen.
Abramowitsch sei von der ukrainischen Seite kontaktiert und bei den Bemühungen um eine friedliche Lösung um Hilfe gebeten worden, sagte ein Sprecher des 55-jährigen Russen am Montag der britischen Nachrichtenagentur PA. Abramowitsch versuche seitdem zu helfen - man könne aber mit Blick darauf, was auf dem Spiel stehe, keine weiteren Details nennen, hieß es.
Update, 14.01 Uhr: Hackerangriff auf russische Medien
In Russland hat es am Montag einen großen Hackerangriff auf mehrere Staatsmedien und Tageszeitungen gegeben. Betroffen waren unter anderem die Staatsagentur Tass und die Online-Auftritte der Zeitungen "Iswestija" und "Kommersant".
Auf der Internetseite von "Iswestija" erschien ein Banner des Hackerkollektivs "Anonymous". "Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod. Putin bringt uns zum Lügen und bringt uns in Gefahr", hieß es in dem Aufruf der Hacker mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Angriff auf die Ukraine angeordnet hatte.
Update, 13.57 Uhr: Auch USA belegen russische Zentralbank mit harten Sanktionen
Nach der Europäischen Union haben auch die USA ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft gesetzt.
US-Bürgern und Institutionen sind Transaktionen mit der Zentralbank damit verboten, zudem kann die Notenbank damit weltweit keine Geschäfte in US-Dollar mehr durchführen, wie ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses am Montag sagte.
Zusammen mit den Sanktionen der Verbündeten sei der Großteil der russischen Devisenreserven im Wert von rund 630 Milliarden US-Dollar nun de facto blockiert und könne von Russland nicht dafür genutzt werden, die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs aufzufangen, sagte er.
Update, 13.39 Uhr: Lettland erlaubt Bürgern freiwilligen Kampfeinsatz
Lettland erlaubt seinen Staatsbürgern, als Freiwillige auf ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Das Parlament in Riga beschloss am Montag einstimmig die dazu nötigen gesetzlichen Voraussetzungen.
Die verabschiedeten Änderungen am nationalen Sicherheitsgesetz ermöglichen es lettischen Bürgern, auf freiwilliger Basis in der Ukraine zu dienen - ohne eine mögliche Strafverfolgung bei ihrer Rückkehr in das baltische EU- und Nato-Land befürchten zu müssen. Dazu müssen sie sich vor Abreise als Reservisten bei der lettischen Armee registrieren.
Update, 13.27 Uhr: Bundeswehr-Finanzspritze: Regierung verschiebt Vorlage des Haushaltes
Die Bundesregierung verschiebt wegen der geplanten Milliarden-Finanzspritze für die Bundeswehr die Vorlage des Bundeshaushalts. Der Etat für 2022 und die längerfristige Finanzplanung sollten eine Woche später als geplant, am 16. März, im Kabinett behandelt werden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit (49) am Montag.
Am Sonntag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) angekündigt, dass die Bundeswehr über ein Sondervermögen 100 Milliarden Euro erhalten soll. Grund ist die "Zeitenwende" in der internationalen Politik im Zuge des russischen Kriegs in der Ukraine. Das Geld für das Sondervermögen soll mit dem ausstehenden Haushalt für 2022 bereitgestellt werden. Dafür sind voraussichtlich hohe Schulden nötig.
Update, 13.23 Uhr: Mindestens 150.000 bei Kölner Friedensdemo
An der Friedensdemonstration am Rosenmontag in Köln haben sich bis zum Mittag mindestens 150.000 Menschen beteiligt.
Mehr dazu unter: "Kölner Friedensdemo: "Mehrere Zehntausend Menschen" schließen sich an."
Update, 13.18 Uhr: Japan verhängt Sanktionen auch gegen Belarus
Japan verhängt außer gegen Russland auch Sanktionen gegen dessen Verbündeten Belarus. Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida (64) gab am Montag bekannt, seine Regierung werde den Präsidenten von Belarus, Alexander Lukaschenko (67), sowie weitere Regierungsvertreter mit Sanktionen belegen.
Zudem werde man gegen das Partnerland Russlands wegen dessen "eindeutiger Beteiligung an der Aggression" gegen die Ukraine Exportkontrollen veranlassen, hieß es. Japan hat bereits gegen Russland im Einklang mit dem Vorgehen seiner Schutzmacht USA und anderer Verbündeter Sanktionen verhängt. Damit diese auch wirken, beschränkt Japan nun auch den Handel mit der russischen Zentralbank.
Update, 13.14 Uhr: Auch Litauen wendet sich an Weltstrafgericht
Litauen will sich wegen des Krieges in der Ukraine an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden. Die Regierung in Vilnius beschloss am Montag, eine Untersuchung zu möglichen Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine zu beantragen.
Das baltische EU- und Nato-Land werde von seinem Recht auf Grundlage des Römisches Statuts Gebrauch machen und den Ankläger des Weltstrafgerichts anrufen, sagte Justizministerin Evelina Dobrovolska (33). Die nötigen Unterlagen seien bereits vorbereitet und übergeben.
Update, 12.58 Uhr: Moskaus Verteidigungsminister: Abschreckungswaffen alarmbereit
Das russische Verteidigungsministerium hat die Abschreckungswaffen der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt.
Das sagte Minister Sergej Schoigu (66) am Montag dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte.
Putin sprach in einem am Sonntag vom Kreml verbreiteten Video von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen. "Die Spitzenpersönlichkeiten der führenden Nato-Staaten lassen aggressive Äußerungen gegen unser Land zu, deshalb befehle ich dem Verteidigungsminister und dem Chef des Generalstabs die Streitkräfte der Abschreckung der russischen Armee in ein besonderes Regime der Alarmbereitschaft zu versetzen."
Update, 12.55 Uhr: 10.000 Schutzhelme für ukrainische Helfer aus Österreich
Das militärisch neutrale Österreich wird seine Hilfslieferungen an die Ukraine ausweiten. Das hat das Krisenkabinett am Montag beschlossen. Es sollen 10.000 Helme sowie Schutzwesten für zivile Helfer wie zum Beispiel Rettungskräfte geliefert werden, teilte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (51) mit.
"Als neutraler Staat ist unsere Priorität die humanitäre Hilfe vor Ort", sagte Kanzler Karl Nehammer (49). Das neue von der EU geplante Sanktionspaket werde von Österreich mitgetragen.Ein Stopp der Gaslieferungen Russlands nach Österreich sei derzeit nicht unmittelbar absehbar.
Update, 12.47 Uhr: Russland reagiert auf Sanktionen ebenbürtig
Russland wird auf die Schließung des Luftraums für seine Flugzeuge in der Europäischen Union sowie auf die anderen Sanktionen nach Kremlangaben ebenbürtig reagieren.
Es gelte das Prinzip der Gegenseitigkeit, allerdings gemäß russischen Interessen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) der Agentur Interfax zufolge am Montag in Moskau. Peskow räumte auch ein, dass die Strafmaßnahmen hart seien.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die EU-Länder und andere westliche Staaten zahlreiche Sanktionen verhängt. Eine der schärfsten Strafen ist ein Ausschluss einzelner russischer Banken aus dem Finanz-Kommunikationssystem Swift.
"Das sind schwere Sanktionen, sie sind problematisch, aber Russland hat das notwendige Potenzial für eine Kompensierung des Schadens durch die Sanktionen." Die Folgen der Strafmaßnahmen sollten minimiert werden.
Update, 12.42 Uhr: Paris rät französischen Russland-Reisenden zur Ausreise
Angesichts von Einschränkungen im Flugverkehr empfiehlt Frankreich allen französischen Russland-Reisenden, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.
Touristen, Studenten und Geschäftsreisende sollten dazu die noch existierenden Flugverbindungen nutzen, erklärte das Pariser Außenministerium am Sonntagabend. Zudem werde von Reisen nach Russland zum jetzigen Zeitpunkt abgeraten.
Update, 12.09 Uhr: Russisch-ukrainische Verhandlungen an Grenze zu Belarus begonnen
Zwei Delegationen aus Russland und der Ukraine haben an der ukrainisch-belarussischen Grenze Friedensverhandlungen aufgenommen.
Der belarussische Außenminister Wladimir Makej (63) habe die Gespräche am Montag eröffnet, meldeten belarussische Staatsmedien und veröffentlichten Videos. Die Kampfhandlungen gingen trotzdem weiter.
Die russische Delegation wird angeführt vom Sonderbeauftragten des Kreml, Wladimir Medinski (51). Die ukrainische Seite führt der Fraktionsvorsitzende der Präsidentenpartei, David Arachamija (42). Der genaue Ort der Verhandlungen war zunächst nicht bekannt.
Der russische Delegationsleiter Medinski hatte zuvor versichert, dass Moskau interessiert an einer Einigung sei. Zur Forderung Kiews hieß es in einer Mitteilung: "Die Schlüsselfrage der Verhandlungen ist die unverzügliche Feuereinstellung und der Abzug der Truppen vom Territorium der Ukraine."
Update, 12.08 Uhr: Luxemburg schickt Waffen zur Unterstützung der Ukraine
Das Großherzogtum Luxemburg schickt der Ukraine Defensivwaffen und militärisches Material für den Kampf gegen russische Soldaten.
Die luxemburgische Armee werde unter anderem 100 Panzerabwehrwaffen des modernen schwedischen Typs NLAW liefern, teilte Verteidigungsminister François Bausch (65) am Montag mit. Luxemburg werde auch mehrere Allrad-Jeeps und 15 Militärzelte in die Ukraine schicken.
Luxemburg, dessen Streitkräfte etwa 1000 Soldaten zählen, habe seine Militärpräsenz im Rahmen einer in Litauen stationierten Nato-Einheit um zwei auf sechs Mann erhöht.
Update, 12.07 Uhr: Auch Schweizer Fußballverband wird nicht mehr gegen Russland spielen
Auch der Schweizer Fußballverband wird vorerst keine Spiele mehr gegen Russland bestreiten.
Zugleich unterstütze man die Haltung der Verbände Polens, Schwedens und Tschechiens, "die den Ausschluss des russischen Männer-Nationalteams aus den Playoffs für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar verlangen", teilte der SFV am Montag mit.
Aus Solidarität werde man bis auf Weiteres keine Wettbewerbs- und Freundschaftsländerspiele gegen russische Nationalteams austragen.
Update, 12.03 Uhr: Unbewaffnete Ukrainer stellen sich russischen Panzern entgegen
Mehrere Dutzend Bewohner der ukrainischen Kleinstadt Dniprorudne im Süden des Landes haben sich offenbar unbewaffnet einer russischen Militärkolonne mit Panzern entgegengestellt.
Das zeigen mehrere aktuelle Aufnahmen vom Rand von Dniprorudne, die am Sonntag in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Zu sehen ist darin der Bürgermeister der Stadt, Jewhenij Matwjejew, der nach vorne läuft und mit den Fahrern der vordersten Panzers spricht. Die Männer im Hintergrund rufen "Geht nach Hause!" oder "Wir lassen Euch nicht durch!".
Andere rufen "Held!" in Richtung Matwjejews. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Bürgermeister drehen die Panzer um. Ein Mann, der das Geschehen filmt, sagt halb lachend: "Der Matwjejew verjagt die Panzer, was sonst".
Update, 11.59 Uhr: Ukraine verklagt Russland vor höchstem UN-Gericht wegen Völkermordes
Die Ukraine hat beim höchsten UN-Gericht eine Völkermordklage gegen Russland eingereicht. Die Ukraine fordert Sofortmaßnahmen gegen Russland, wie der Internationale Gerichtshof am Sonntagabend in Den Haag mitteilte.
Mehr dazu lest ihr im TAG24-Artikel: "Vor höchstem UN-Gericht: Ukraine verklagt Russland wegen Völkermordes!"
Update, 11.50 Uhr: Polnischer Fußball-Verband ruft zu Russland-Boykott auf
Der polnische Fußball-Verband hat die weiteren europäischen Fußball-Verbände dazu aufgefordert, sich dem Spielboykott gegen Russland anzuschließen.
Wegen der "schändlichen Entscheidung" des Weltverbandes FIFA habe der polnische Verband einen Brief an alle Fußballverbände in Europa geschickt, twitterte Verbandspräsident Cezary Kulesza (59) am Montag.
"Wir haben unsere Position vorgestellt und sie ermutigt, an unserer Seite zu stehen. Denn nur vereint sind wir stark. Keine Nachsicht für die russische Aggression gegen die Ukraine."
Update, 11.45 Uhr: FC Schalke 04 beendet Zusammenarbeit mit Gazprom
Der FC Schalke 04 beendet mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit Gazprom. Die Entscheidung teilte der Verein am Montag mit.
Mehr Infos unter: "Schalke 04 beendet Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Gazprom"
Update, 11.31: Mehr als 500.000 aus der Ukraine geflohen
Im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine sind bereits mehr als 500.000 Menschen in benachbarte Länder geflohen. Das gab der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, am Montag auf Twitter bekannt. Damit ist die Zahl der Flüchtlinge seit Sonntagabend um rund 80.000 angestiegen.
Außerdem sei im Zuge der russischen Invasion eine sechsstellige Zahl an Menschen innerhalb der Ukraine vertrieben worden, sagte UNHCR-Sprecher Chris Melzer. Eine genaue Schätzung der Binnenflüchtlinge sei derzeit nicht möglich.
Die meisten Flüchtlinge haben sich bislang nach Polen aufgemacht. Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes waren es mehr als 281.000 seit Kriegsbeginn. Allein am Sonntag hätten fast 100.000 Flüchtlinge die Grenze passiert, sagte eine Sprecherin am Montag. Die anderen wichtigen Zielländer sind laut UNHCR Rumänien, Moldau, Ungarn und die Slowakei.
Update, 11.17 Uhr: Selenskyj pocht auf EU-Beitritt: "Haben das verdient"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) pocht angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes.
"Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur", sagte Selenskyj am Montag. "Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben."
In den vergangenen Tagen seien 16 Kinder durch Beschuss getötet und 45 weitere verletzt worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. An die russischen Soldaten gerichtet sagte Selenskyj: "Rettet einfach Euer Leben! Geht!"
Update, 11.13 Uhr: Vatikan mit Angebot für Vermittlung zwischen Russland und Ukraine
Der Vatikan hat sein Angebot erneuert, im Krieg zwischen der Ukraine und Russland als Friedensvermittler einzuspringen.
Der Heilige Stuhl sei "jederzeit bereit", den Konfliktparteien bei der Suche nach einer Lösung zu helfen, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (67), der oberste Diplomat des Kirchenstaates, in einem Interview mit vier italienischen Zeitungen vom Montag.
"Ich wiederhole die dringende Aufforderung des Heiligen Vaters bei seinem Besuch in der russischen Botschaft, die Kämpfe zu beenden und zu Verhandlungen zurückzukehren." Papst Franziskus war am Samstag in einer außergewöhnlichen Aktion in die russische Vertretung gefahren.
Update, 11.06 Uhr: Flüchtlingstransit durch Rumänien: Bisher 70.000 Ukrainer eingereist
Mehr als 70.000 Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Ukraine sind seit Beginn des russischen Angriffs in Rumänien angekommen.
Von diesen seien mehr als 37.000 inzwischen in andere Länder Europas weitergereist, teilte Regierungssprecher Dan Carbunaru am Montag in Bukarest mit. In dem Zeitraum hätten 373 Ukrainer in Rumänien Asylanträge gestellt.
Rumäniens Katastrophenschutz-Chef Raed Arafat (57) rechnet mit einer weiteren Flüchtlingswelle in den nächsten Tagen. Im rumänischen Ort Siret nahe der ukrainischen Grenze gebe es 400 Plätze in mobilen Notunterkünften, davon seien derzeit 120 besetzt. Rumänien hält in weiteren Grenzorten Flüchtlingsunterkünfte in öffentlichen Gebäuden bereit, die bislang noch kaum besetzt sind.
Update, 11.01 Uhr: Sorgen über Putins Atom-Drohung: China mahnt zur Zurückhaltung
Nach der Anhebung der Alarmbereitschaft für die Abschreckungswaffen der Atommacht Russland hat China zur Zurückhaltung aufgerufen.
"Alle Seiten sollten ruhig bleiben, Zurückhaltung zeigen und eine weitere Eskalation vermeiden", sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin (50) am Montag in Peking auf Journalistenfragen nach der Ankündigung von Präsident Wladimir Putin, die als Drohung aufgefasst worden war, auch wenn Putin nicht ausdrücklich von Nuklearwaffen gesprochen hatte.
Update, 10.47 Uhr: Italien ruft seine Staatsbürger zu Ausreise aus Russland auf
Italien hat seine Staatsangehörigen zu einer schnellen Ausreise aus Russland aufgefordert.
Wegen des Krieges in der Ukraine und der internationalen Sanktionen gegen Moskau sollten sich alle Italiener wie etwa Studenten, Touristen oder Geschäftsleute, die nicht permanent in Russland leben, "unverzüglich" um eine Rückkehr nach Italien bemühen.
Das teilte das Außenministerium in Rom am Montag mit. Zugleich wird von Reisen nach Russland abgeraten.
Update, 10.42 Uhr: Dringlichkeitsdebatte im UN-Menschenrechtsrat zur Ukraine
Der UN-Menschenrechtsrat hat einen Antrag der Ukraine auf eine dringende Debatte zum Angriff Russlands angenommen.
Für eine solche Debatte stimmten am Montag 29 Mitglieder, fünf waren dagegen - neben Russland auch Kuba, Eritrea, Venezuela und China. Indien und zwölf weitere Länder enthielten sich der Stimme. In ihrem Antrag erklärte die Vertreterin der Ukraine, dass Russland bei seinem Vormarsch bewusst zivile Ziele wie Kindergärten und medizinische Einrichtungen angreife.
"Diese Akte könnten zu Kriegsverbrechen werden", sagte Botschafterin Jewhenija Filipenko. Bisher seien 352 Zivilisten getötet worden, darunter 16 Kinder. Es gebe obendrein 1700 verwundete Zivilisten.
Update, 10.22 Uhr: Kiew dementiert Einnahme von Kernkraftwerk
Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja im Süden des Landes übernommen. Das staatliche Unternehmen Energoatom dementierte die Darstellung. Es handele sich um eine Falschnachricht.
In einer Mitteilung von Energoatom hieß es: "Derzeit stehen alle vier Kernkraftwerke unter der Kontrolle der Ukraine und arbeiten normal. Energoatom ergreift alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Atomkraftwerke."
Update, 10.11: Dax sackt nach schärferen Russland-Sanktionen ab
Die verschärften Sanktionen gegen Russland lasten am Montag auf den Kursen am deutschen Aktienmarkt.
Der Leitindex Dax sackte im frühen Handel um 2,33 Prozent auf 14.228,24 Punkte ab. Noch am Freitag hatte sich der Dax wegen einer sehr vagen Hoffnung auf Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine um mehr als dreieinhalb Prozent auf 14.567 Punkte erholt, nachdem er tags zuvor wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine noch bis auf fast 13.800 Zähler eingebrochen war.
Europaweit gingen die Börsen zum Wochenstart ebenfalls wieder auf Talfahrt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 knickte zuletzt um drei Prozent ein.
Update, 10 Uhr: Ukraine-Delegation zu Verhandlungen an Grenze zu Belarus angekommen
Eine ukrainische Delegation ist Angaben aus Kiew zufolge zu Verhandlungen mit Russland an der ukrainisch-belarussischen Grenze eingetroffen.
Die Gruppe werde angeführt vom Fraktionsvorsitzenden der Präsidentenpartei Sluha Narodu (Diener des Volkes), David Arachamija (42), teilte das Präsidialamt in Kiew am Montag mit. Zur Delegation gehören zudem unter anderen Verteidigungsminister Olexij Resnikow, Präsidentenberater Mychajlo Podoljak und der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj.
Mitgeteilt wurde zudem: "Die Schlüsselfrage der Verhandlungen ist die unverzügliche Feuereinstellung und der Abzug der Truppen vom Territorium der Ukraine."
Update, 9.58 Uhr: Verhandlungen mit der Ukraine laut Moskau kurz vor Beginn
Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sollen nach russischen Angaben um 10 Uhr (MEZ, Ortszeit 12 Uhr) beginnen.
Das sagte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski (51) am Montag der Staatsagentur Tass. "Wir sind sofort nach ihrer Ankunft bereit für Verhandlungen."
Die russische Delegation sei bereit, mit der ukrainischen Seite so lange zu verhandeln, bis eine Einigung erzielt werde. Als Ort des Treffens wurde die ukrainisch-belarussische Grenze vereinbart.
Update, 9.51 Uhr: Sperrung des Luftraums für russische Flugzeuge EU-weit in Kraft
Der Luftraum über allen EU-Staaten ist für russische Flugzeuge komplett gesperrt. Das Verbot trat in der Nacht zum Montag mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft.
Deutschland hat seinen Luftraum bereits seit Sonntagnachmittag für Flüge nach Deutschland sowie für Überflüge russischer Maschinen gesperrt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) hatte am Sonntag betont, der EU-Luftraum werde für jedes russische Flugzeug gesperrt sein, auch für die Privatjets von Oligarchen.
Update, 9.46 Uhr: Russland berichtet über Einnahme weiterer ukrainischer Städte
Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau die ukrainischen Städte Berdjansk und Enerhodar im Südosten des Landes erobert.
Sie stünden unter russischer Kontrolle, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow (55), am Montag in Moskau mit. Berdjansk, dessen Einnahme zuvor schon die ukrainische Seite gemeldet hatte, liegt am Asowschen Meer, Enerhodar nordwestlich der umkämpften Stadt Mariupol.
Konaschenkows Angaben zufolge hat Russland die Lufthoheit über die gesamte Ukraine erlangt. Dafür gab es von ukrainischer Seite zunächst keine Bestätigung.
Update, 9.43 Uhr: Über nukleare Option der Europäer nachdenken
Als Reaktion auf die indirekte Drohung von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nuklearwaffen hat sich der Politikwissenschaftler Herfried Münkler (70) für eine mögliche nukleare Option der EU unabhängig von den USA ausgesprochen.
Putins Drohung lasse es geboten erscheinen, "über eine nukleare Option der Europäer unabhängig von den USA nachzudenken, weil man ja nicht sicher sein kann, ob nicht womöglich in den USA demnächst wieder ein Präsident à la Donald Trump an der Macht ist, der auch in der jetzigen Situation ja exzessives Verständnis für Putin bekundet hat", sagte der Berliner Politikwissenschaftler am Montag im Deutschlandfunk.
Update, 9.19 Uhr: Trotz Friedensgesprächen: Belarus will angeblich Ukraine angreifen
Trotz der geplanten Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew in Belarus gibt es Spekulationen, dass der dortige Präsident Alexander Lukaschenko (67) auf Seiten Russlands in den Krieg eingreifen könnte.
Belarus könnte sich Berichten zufolge schon am Montagmorgen offiziell mit Soldaten in den Krieg einschalten. Belarussische Fallschirmjäger sollen den Befehl bekommen haben, am frühen Morgen in die Ukraine zu fliegen, schreibt die ukrainische Agentur Unian.
Sie beruft sich dabei auf Informationen von Andrej Strischak von der Nichtregierungsorganisation Bysol. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Update, 9.15 Uhr: Russische Truppen nehmen Kernkraftwerk in Ukraine ein
Russische Truppen haben nach eigenen Angaben die Kontrolle über das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja im Süden des Landes übernommen.
Es ist das größte Atomkraftwerk Europas. Das Personal kontrolliere und warte die Anlage weiter, teilte Igor Konaschenkow (55), Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, am Montag mit. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Das staatliche Unternehmen Energoatom teilte mit, alle Atomkraftwerke arbeiteten im Normalmodus weiter.
Laut russischen Angaben gibt es keine erhöhte Strahlung rund um das Akw. Zuvor hatte das russische Militär schon die Sperrzone um den Unfallreaktor Tschernobyl nördlich von Kiew erobert. Dabei wurde radioaktiv belastete Erde aufgewirbelt, was zu leicht erhöhten Strahlenmesswerten führte.
Update, 9.06 Uhr: Linke-Chefin: "Es darf kein neues Wettrüsten geben"
Linke-Chefin Janine Wissler (40) hat die geplante massive Steigerung der Verteidigungsausgaben in Deutschland scharf kritisiert.
"Es darf kein neues Wettrüsten geben", sagte Wissler am Montag im Deutschlandfunk. Die Bundeswehr sei in den vergangenen Jahren schon massiv aufgerüstet worden. Nötig seien so schnell wie möglich wieder Abrüstungsverträge.
Aktuell hätte eine besser ausgerüstete Bundeswehr in der Ukraine überhaupt keinen Unterschied gemacht, sagte Wissler. "Die Situation jetzt ist dramatisch, aber wir müssen auch an morgen und übermorgen denken."
Update, 8.50 Uhr: Grünen-Chef hat Diplomatie in Ukraine-Konflikt noch nicht aufgegeben
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour (46) hat die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine noch nicht aufgegeben.
Zwar seien die Erwartungen an die geplanten Friedensgespräche nicht sonderlich hoch. "Aber es ist gut, dass geredet wird", sagte Nouripour am Montag im "Frühstart" von RTL/n-tv. Jede Möglichkeit zu sprechen müsse jetzt genutzt werden.
Update, 8.45 Uhr: Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine: "Wir warten"
Der Beginn der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist nach russischen Angaben weiter offen. "Wir warten", sagte der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski (51) am Montag der Nachrichtenagentur Interfax.
Die Staatsagentur Tass zitierte ihn am Vormittag mit den Worten, die Delegation aus dem Nachbarland werde in anderthalb bis zwei Stunden erwartet. Von ukrainischer Seite hieß es laut der belarussischen Staatsagentur Belta, dass die Gespräche am frühen Vormittag beginnen sollten.
Der ukrainische Politiker David Arachamija (42) schrieb bei Facebook: "Wir werden uns die Vorschläge anhören. Und dann werden wir diskutieren, ob es sich lohnt oder nicht."
Update, 8.40 Uhr: Lambrecht: Werden in Nato über Putins indirekte Atomdrohung sprechen
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (56, SPD) hat sich besorgt über die indirekte Drohung von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nuklearwaffen geäußert.
"Es muss sehr ernst genommen werden und vor allen Dingen auch von unserer Aufklärung beobachtet", sagte Lambrecht am Montag im Deutschlandfunk. "Es muss aber auch in den Kontext gestellt werden, dass er mit seiner Offensive, mit seinem Krieg nicht so schnell vorangekommen ist, wie er sich das wahrscheinlich vorgestellt hat."
Lambrecht sagte: "Er hatte es sich schneller vorgestellt und muss jetzt handeln und deswegen diese Gebärden. Aber nichtsdestotrotz: Wir haben erlebt, wie unberechenbar Putin ist, und deswegen müssen wir jetzt sehr wachsam sein." Lambrecht kündigt an: "Wir werden auch in der Nato darüber sprechen müssen."
Update, 8.34 Uhr: Green Day sagt für Mai geplantes Konzert in Moskau ab
Die US-Punkband Green Day hat ein in Moskau geplantes Konzert wegen des Kriegs in der Ukraine abgesagt.
"Schweren Herzens halten wir es angesichts der aktuellen Ereignisse für notwendig, unsere anstehende Show in Moskau im Spartak-Stadion streichen", erklärte die Band am Sonntag in einer Instagram-Story.
"Wir sind uns bewusst, dass es in diesem Moment nicht um Stadion-Rock-Shows geht, es ist viel größer als das. Aber wir wissen auch, dass Rock'n'Roll für immer ist." Sie seien zuversichtlich, in der Zukunft zurückkehren zu können. "Bleibt sicher", hieß es in der Story.
Die für den 29. Mai angekündigte Show wurde zudem aus dem Tourkalender auf Green Days Homepage entfernt. Zuvor hatte unter anderem auch das US-Indie-Trio AJR ein Konzert in Moskau abgesagt.
Update, 8.27 Uhr: Lindner will "eine der schlagkräftigsten Armeen in Europa"
Finanzminister Christian Lindner (43, FDP) will, dass die Bundeswehr mit der geplanten Milliarden-Investition zu einer der schlagkräftigsten Armeen in Europa wird.
Mehr dazu unter: "Eine der schlagkräftigsten Armeen in Europa: Lindner hat mit Bundeswehr Großes vor"
Update, 8.11 Uhr: Separatisten in Ostukraine setzen Mobilmachung aus
Die Separatisten in der ostukrainischen Region Donezk setzen nach eigenen Angaben die Mobilmachung aus. Die erforderliche Zahl der Gebiete sei inzwischen besetzt worden, sagte der Chef der selbst ernannten Volksrepublik, Denis Puschilin (39), am Montag im russischen Staatsfernsehen.
Das habe man mit dem Aufruf zum Kampf erreichen wollen. Die Aufständischen in den Gebieten Luhansk und Donezk haben bei den Kämpfen in den vergangenen Tagen mit Unterstützung russischer Streitkräfte von den ukrainischen Streitkräften kontrollierte Gebiete erobert.
Laut Puschilin wolle man sich nun auf die "humanitäre Komponente" konzentrieren. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die selbst ernannten Volksrepubliken in der vergangenen Woche unter heftigem internationalem Protest als unabhängige Staaten anerkannt.
Update, 7.58 Uhr: CDU-Außenpolitiker hält Putins Drohung für "Kriegspropaganda"
CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (58) ordnet die indirekte russische Drohung mit Nuklearwaffen als "Kriegspropaganda" ein.
"Ich rate zur Besonnenheit", sagte der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags am Montag im ARD-Morgenmagazin. "Das ist Teil der Kriegspropaganda." Ähnlich habe Russland auch 2014 bei der Besetzung der Krim reagiert.
Update, 7.46 Uhr: Caritas spricht sich für Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen aus
Das Hilfswerk Caritas international hat sich für eine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland ausgesprochen. Es stehe außer Zweifel, dass viele Menschen aus Erstaufnahmeländern wie Polen, Rumänien oder Moldau weiterreisen würden, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Montag im Deutschlandfunk.
Es werde dann darum gehen, "dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird". Wenn diese Menschen ankämen, sollte es die Möglichkeit geben, sie aufzunehmen.
Es sei "sehr anerkennenswert" von den Nachbarländern der Ukraine, dass sie vorerst zur großzügigen Aufnahme bereit seien, sagte Müller. Derzeit gebe es weiter erhebliche Probleme an der Grenze der Ukraine zu Polen, wo die Menschen bei kaltem Wetter mit Wartezeiten zwischen 12 und 20 Stunden zu kämpfen hätten.
"Viele Menschen kommen entkräftet in Polen an", sagte Müller. In der Ukraine selbst seien noch 34 von 37 Caritasstellen arbeitsfähig und unterstützten Flüchtende. Es sei aber eine Frage von Tagen oder Wochen, bis die zur Versorgung nötigen Lager leer seien.
Update, 7.39 Uhr: Sanktionsbeginn gegen Russland und Belarus
Die EU setzte ihre schwerwiegenden Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Sie umfassen laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) ein Verbot von Transaktionen mit dem Finanzinstitut.
Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren, um zu verhindern, dass damit der Krieg von Kremlchef Wladimir Putin finanziert wird. Der Schritt gilt als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift.
Auch gegen Belarus sind weitere Sanktionen geplant. Deutschlands G7-Partner Japan will sich dem anschließen. Ministerpräsident Fumio Kishida (64) sagte im Haushaltsausschuss des Parlaments, seine Regierung prüfe Sanktionen gegen das russische Partnerland und werde zügig zu einer Entscheidung kommen, wie japanische Medien berichteten.
Japan hat bereits gegen Russland im Einklang mit dem Vorgehen seiner Schutzmacht USA und anderer Verbündeter Sanktionen verhängt.
Update, 7.33 Uhr: Erbitterter Widerstand der Ukraine
Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums wird der Vormarsch der Russen von heftiger Gegenwehr der Ukrainer gebremst.
"Die Ukrainer leisten erbitterten Widerstand", sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Ministeriums am Sonntag (Ortszeit) in einem Briefing für Journalisten.
"Das ist heldenhaft, das ist inspirierend, und das ist für die Welt sehr deutlich zu sehen." Man beobachte zudem "Treibstoff- und Logistikengpässe" der russischen Truppen, hieß es.
Update, 7.27 Uhr: Auch andere Städte unter Beschuss
Von der Krim aus sollen viele Bomber und Jagdflugzeuge Richtung Ukraine gestartet sein. Neben Kiew sollen auch die Städte Mykolajiw und Cherson im Süden sowie Charkiw im Osten zu den Zielen gehören, wie die ukrainische Agentur Unian meldete.
Eine Rakete soll ein Wohnhaus der ukrainischen Großstadt Tschernihiw unweit der Grenze zu Belarus getroffen haben. Dadurch sei ein Feuer ausgebrochen, wie der staatliche Informationsdienst der Ukraine am Morgen auf Telegram schrieb. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Update, 7.22 Uhr: Kämpfe um Kiew
Im Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat die russische Armee nach Angaben des ukrainischen Militärs versucht, eine Pontonbrücke zu bauen, um den Fluss Irpin zu überqueren.
Ein weiterer Versuch, die Stadt Irpin kurz vor Kiew zu erobern, sei erfolglos gewesen. In Kiew selbst sowie der Metropole Charkiw kam es nach einem Bericht des staatlichen Informationsdienstes der Ukraine zu mehreren Explosionen.
Nach Angaben der Agentur Interfax-Ukraine rückten russische Truppen von der südukrainischen Stadt Cherson Richtung Mykolajiw vor.
Update, 7.07 Uhr: Russland verbietet Ausländern Wertpapierverkäufe - Rubel fällt
Russlands Zentralbank will mit weiteren Maßnahmen dem heimischen Finanzsystem angesichts der verschärften Wirtschaftssanktionen des Westens unter die Arme greifen.
So wurde es Wertpapierhändlern untersagt, russische Wertpapiere im Besitz von Ausländern zu verkaufen, wie die Bank am Montagmorgen mitteilte. Mit Kapitalspritzen und Fremdwährungsgeschäften sollen zudem heimische Geldinstitute gestützt werden.
Der Rubel geriet erneut unter Druck. Die Währungs- und Geldmärkte sollen am Montag später öffnen, wie es von der Notenbank hieß. Wann die russische Aktienbörse öffnet, steht laut der Moskauer Börse noch nicht fest.
Update, 6.55 Uhr: Wenig Hoffnung vor Friedensgesprächen - EU erhöht Druck auf Putin
Während russische Truppen ihre Angriffe auf die Ukraine fortsetzen, wollen sich Moskau und Kiew an diesem Montagmorgen zu Friedensgesprächen treffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) machte aber klar, dass er nur wenig Hoffnung in die Verhandlungen setze. Die Europäische Union erhöhte den Druck auf Russland. Die ukrainischen Streitkräfte sollen Waffen und Ausrüstung im Wert von einer halben Milliarde Euro erhalten.
Das Material soll über einen polnischen Logistikstützpunkt in die Ukraine gebracht werden, die EU-Verteidigungsminister wollten an diesem Montag die Details beraten. Zudem setzte die EU Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. US-Präsident Joe Biden (79) will an diesem Montag mit Verbündeten und Partnern über das weitere Vorgehen sprechen.
Update, 5.31 Uhr: Neuseeland unterstützt Ukraine mit Geld für humanitäre Hilfe
Neuseeland will die Menschen in der Ukraine mit humanitärer Hilfe in Höhe von zunächst zwei Millionen neuseeländischen Dollar (1,2 Millionen Euro) unterstützen.
"Neuseeland steht den Menschen in der Ukraine zur Seite, die von Russlands nicht provozierter Invasion betroffen sind", sagte Außenministerin Nanaia Mahuta (51) am Montag. Es handele sich um eine anfängliche Unterstützung, mit der vor allem Gesundheitseinrichtungen sowie die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln finanziert werden sollen.
"Wir stehen erst am Anfang, und wir werden die Ereignisse weiterhin genau beobachten, wenn das Ausmaß des Konflikts und die daraus resultierende humanitäre Krise klarer werden", betonte Mahuta. Aber es sei bereits klar, dass der Angriff Russlands "tragischerweise viele unschuldige Zivilisten treffen wird".
Russland müsse sich sofort zurückziehen und zu Verhandlungen zurückkehren, um einen "katastrophalen und sinnlosen Verlust unschuldiger Menschenleben zu vermeiden", sagte die Ministerin.
Update, 5.27 Uhr: Russischer Diplomat entschuldigt sich für Angriff auf Ukraine
Ein russischer Diplomat soll sich bei einer Schaltkonferenz des Weltklimarats überraschend für den russischen Angriff auf die Ukraine entschuldigt haben.
Wie die Washington Post berichtet, habe der Leiter der russischen Delegation, Oleg Anisimow, nach Angaben von Teilnehmern am Sonntag gesagt: "Lassen sie mich im Namen aller Russen, die diesen Konflikt nicht verhindern konnten, eine Entschuldigung aussprechen."
Der Klimaforscher fügte demnach bei der Konferenz von 195 Nationen hinzu, dass alle Russen, die wissen, was passiere, keine Rechtfertigung für diesen Angriff finden. Anisimow habe zudem gesagt, er bewundere die ukrainische Delegation dafür, dass sie trotz des Krieges in ihrem Land an den Klimaverhandlungen teilnehme.
Update, 4.03 Uhr: Ukrainische Armee: 4500 tote russische Soldaten
Die Verluste der russischen Armee steigen nach ukrainischen Angaben weiter. Seit Beginn des Krieges mit der Ukraine soll die russische Seite einen "Verlust" von etwa 4500 Soldaten zu verzeichnen haben, wie der ukrainische Generalstab am Sonntagabend erklärte.
Außerdem seien Hubschrauber, Panzer und weitere militärische Fahrzeuge zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Russland räumte eigene Opfer beim Krieg gegen die Ukraine ein, ohne jedoch Zahlen zu nennen.
Update, 3.45 Uhr: Explosionen in Kiew und Charkiw
In den Metropolen Kiew und Charkiw ist es nach einem Bericht des staatlichen Informationsdienstes der Ukraine am frühen Montagmorgen zu mehreren Explosionen gekommen.
Zuvor sei es in der Hauptstadt Kiew mehrere Stunden lang ruhig gewesen, hieß es. Die Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen. Nach Angaben der Agentur Interfax-Ukraine vom Montagmorgen rückten derweil russische Truppen von der südukrainischen Stadt Cherson Richtung Mykolajiw vor.
Update, 2.29 Uhr: Schweiz will Einfrieren russischer Gelder erörtern
Der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis (60) hat überraschend ein mögliches Einfrieren russischen Kapitals ins Gespräch gebracht.
Es sei "sehr wahrscheinlich", dass der Bundesrat bei seiner außerordentlichen Sitzung an diesem Montag beschließen werde, russische Vermögenswerte in der Schweiz einzufrieren, sagte Cassis nach einem Bericht der Schweizer Nachrichtenagentur SDA am Sonntagabend im Westschweizer Fernsehen.
Auch die Möglichkeit, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sanktionieren, müsse auf den Tisch. Eine endgültige Entscheidung über ein Einfrieren des Kapitals werde aber auf jeden Fall die Schweizer Neutralität berücksichtigen.
Update: 1.30 Uhr: Selenskyj telefoniert mit von der Leyen über EU-Mitgliedschaft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat nach eigenen Angaben bei einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) über den möglichen EU-Beitritt der Ukraine sowie die Lage im Land gesprochen.
"Wir sprachen über konkrete Entscheidungen zur Stärkung der Verteidigungskapazitäten der Ukraine, über Makrofinanzhilfe und die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU", twitterte Selenskyj in der Nacht zu Montag.
Update, 1.07 Uhr: Belarus könnte sich am Montag in den Krieg einschalten
Belarus könnte sich nach Spekulationen am Montagmorgen offiziell mit Soldaten in den Krieg Russland gegen die Ukraine einschalten.
Belarussische Fallschirmjäger sollen den Befehl bekommen haben, um 5.00 Uhr in die Ukraine zu fliegen, schreibt die ukrainischen Agentur Unian. Sie beruft sich dabei auf Informationen von Andrej Strischak von der Nichtregierungsorganisation Bysol (Belarus Solidarity Foundation), die sich für Betroffene von politischen Repressionen in Belarus einsetzt. Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Der belarussische Präsident Lukaschenko (67) hatte nach Angaben von des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch am Sonntag versichert, nicht in den Krieg eingreifen zu wollen.
Am Montagmorgen sollen an der belarussisch-ukrainischen Grenze Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung beginnen.
Update, 0.23 Uhr: Johnson hält Putins Drohungen für "Ablenkung"
Der britische Premier Boris Johnson (57) sieht hinter der indirekten russischen Drohung mit Nuklearwaffen ein Ablenkungsmanöver von den Schwierigkeiten, mit denen das russische Militär beim Einmarsch in die Ukraine zu kämpfen hat.
Die Truppen Wladimir Putins träfen auf mehr Widerstand, als der russische Präsident erwartet habe, sagte Johnson am Sonntagabend in London und fügte hinzu: "Das ist ein desaströses, missratenes Unternehmen."
Update, 0.10 Uhr: Von der Leyen spricht sich für EU-Beitritt der Ukraine aus
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (63) hat sich für einen EU-Beitritt der Ukraine ausgesprochen.
Auf die Frage einer Reporterin des Senders Euronews nach einer Aufnahme des Landes in die Gemeinschaft sagte sie am Sonntag: "Im Laufe der Zeit gehören sie tatsächlich zu uns. Sie sind einer von uns und wir wollen sie drin haben." Zudem betonte sie, dass es bereits mehrere Bereiche der Zusammenarbeit gebe.
Am Samstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) auf eine Entscheidung gedrängt. "Es ist ein entscheidender Moment, die langjährige Diskussion ein für alle Mal zu beenden und über die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU zu entscheiden", schrieb er auf Twitter. Die Ukraine arbeitet schon länger auf einen Beitritt zum Bündnis hin. Dieses Ziel ist seit 2019 auch in der Verfassung verankert.
Titelfoto: Susan Walsh/AP/dpa