Ukraine - Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland richten sich die Erwartungen nun an Moskau.
"Der Ball liegt nun in ihrem Feld", sagte US-Außenminister Marco Rubio (53) in Richtung Kreml. Er und seine Delegation hatten zuvor mit ukrainischen Vertretern in der saudischen Hafenstadt Dschidda über den Eintritt in einen Friedensprozess gesprochen.
In den vergangenen Tagen hatten die USA die Regierung in Kiew massiv unter Druck gesetzt, vor allem mit einem zeitweisen Stopp von Waffenlieferungen. Auch wichtige Aufklärungsdaten wurden nicht mehr an die Ukraineweitergeleitet, die sich seit drei Jahren gegen eine Invasion Russlands verteidigt.
Nach dem Einverständnis der Ukraine zu einer Waffenruhe lief noch in der Nacht die US-Militärhilfe sofort wieder an, wie der Vizechef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Pawlo Palissa, mitteilte.
Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.
12. März, 10.45 Uhr: Russische Flagge über Stadtzentrum von Sudscha
Russische Truppen befinden sich einem Medienbericht und Militärbloggern zufolge im Zentrum der Kleinstadt Sudscha im westrussischen Gebiet Kursk.
Sie hätten die russische Flagge über dem Gebäude der Stadtverwaltung gehisst, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf einen Kommandeur. Sudscha ist die wichtigste Ortschaft, die die Ukrainer bei ihrem überraschenden Vorstoß auf russisches Gebiet im Sommer 2024 erobern konnten.
12. März, 10.33 Uhr: Tote und Verletzte in der Ukraine nach russischen Raketenangriffen
Bei russischen Raketenangriffen auf die Städte Odessa und Krywyj Rih sind nach ukrainischen Angaben fünf Menschen getötet worden.
Bei einem Angriff auf den Hafen in Odessa seien vier syrische Staatsbürger auf einem Schiff getötet worden, schrieb Gouverneur Oleh Kiper am Morgen bei Telegram. Ein Ukrainer und ein Syrer seien zudem verletzt worden. Das getroffene Schiff sei ein ziviles Schiff gewesen, das gerade mit Weizen für den Export nach Algerien beladen worden sei.
Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih im Südosten der Ukraine wurde eine Frau getötet, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram. Neun Menschen seien bei dem Angriff auf Selenskyjs Geburtsstadt verletzt worden und es gebe Schäden an der Infrastruktur.
12. März, 7.06 Uhr: Baerbock sieht Russland am Zug
Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne) hat den Vorstoß für eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begrüßt. Auf der Plattform X schrieb sie von einem möglichen Wendepunkt.
"Es liegt nun an Russland, seinen Angriffskrieg zu beenden", schrieb Baerbock.
11. März, 21.48 Uhr: Trump will vielleicht noch diese Woche mit Putin reden
US-Präsident Donald Trump will nach der Bereitschaft der Ukraine zu einer Waffenruhe nun schnell mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reden – vielleicht noch diese Woche.
Das sagte Trump vor dem Weißen Haus. Er hatte erst allgemein über Gespräche mit Putin gesprochen, auf die Frage einer Journalistin, ob noch in dieser Woche, sagte Trump: "Ich denke so, ja." Er hoffe, dass Putin auch einer Feuerpause zustimmen werde – und dies sei dann 75 Prozent des Weges.
11. März, 20.23 Uhr: Selenskyj bereit zu umfassendem Waffenstillstand
Die Ukraine akzeptiert nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj den Vorschlag der US-Regierung für einen ersten 30-tägigen Waffenstillstand im russischen Angriffskrieg.
"Wir sehen darin einen positiven Schritt und sind bereit, ihn zu gehen. Nun liegt es an den Vereinigten Staaten, Russland davon zu überzeugen, dasselbe zu tun. Wenn Russland zustimmt, wird der Waffenstillstand sofort in Kraft treten", schrieb er auf der Platform X.
11. März, 19.19 Uhr: USA geben Militärhilfe für Ukraine wieder frei
Die USA haben die sofortige Wiederaufnahme der gestoppten Militärhilfe für die Ukraine angekündigt und wollen auch Geheimdienstinformationen wieder an Kiew weitergeben.
Wie beide Seiten nach Gesprächen in der saudi-arabischen Stadt Dschidda bekanntgaben, erklärte sich die Ukraine zu einem von den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand bereit - abhängig von Russlands Bereitschaft dazu.
11. März, 17 Uhr: Russland macht größere Geländegewinne im Gebiet Kursk
Die russische Armee hat erhebliche Gebietsgewinne im Kursker Grenzgebiet zur Ukraine gemeldet. Die ukrainischen Truppen seien aus einem Dutzend Ortschaften und mehr als 100 Quadratkilometer Fläche verdrängt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau bei Telegram mit.
Aufnahmen zeigten russische Soldaten bereits am östlichen Rand von Sudscha. Die Kleinstadt ist das Zentrum der von Kiew eroberten Landstriche in Kursk. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das vergleichsweise schnelle russische Vordringen. Offizielle Stellen in Kiew kommentierten die Vorgänge nicht.
11. März, 12 Uhr: Verhandlungen zwischen USA und Ukraine gestartet
In der saudi-arabischen Küstenstadt Dschidda haben Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über ein Ende des russischen Angriffskrieges begonnen.
Das Außenministerium in Kiew veröffentlichte ein Video auf Telegram, das die ukrainische Delegation angeführt vom Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf dem Weg in die Verhandlungsräume zeigt.
Ihnen gegenüber saßen auf US-Seite der amerikanische Außenminister Marco Rubio und der nationale Sicherheitsberater, Michael Waltz.
11. März, 8.34 Uhr: Moskau meldet Rekordzahl an abgeschossenen ukrainischen Drohnen
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge unmittelbar vor den Gesprächen mit den USA zur Beendigung des Kriegs den größten Drohnenangriff auf Russland in diesem Jahr gestartet.
In der Nacht seien 337 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass mit. Darunter seien 91 in der Region Moskau gewesen. Damit sei es der größte Angriff im Jahr 2025.
Laut Verteidigungsministerium wurden 126 Drohnen über dem Gebiet der Region Kursk abgefangen und zerstört und weitere 38 über der Region Brjansk.
11. März, 6.17 Uhr: Ukraine offenbar zu teilweisen Waffenstillstand bereit
Die Ukraine wird den Vereinigten Staaten am Dienstag einen Plan für einen teilweisen Waffenstillstand mit Russland vorlegen und hofft damit auf die Wiederherstellung der Unterstützung ihres wichtigsten Gönners, der unter Präsident Donald Trump Zugeständnisse zur Beendigung des dreijährigen Krieges gefordert hat.
Die Gespräche in Saudi-Arabien finden vor dem Hintergrund statt, dass Russland seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt hat und Kiew zurückgeschlagen hat, unter anderem mit einem nächtlichen Angriff auf Moskau mit Dutzenden Drohnen, sagte der Bürgermeister der Stadt am Dienstag.
11. März, 6.15 Uhr: Selenskyj für Gefangenen-Freilassung als vertrauensbildende Maßnahme
Unmittelbar vor Gesprächen zwischen den USA und der Ukraine über ein Ende des russischen Angriffskriegs schlägt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr ukrainischer Kinder in ihre Heimat vor.
Dies könnte "ein wichtiger Schritt zur Vertrauensbildung in den diplomatischen Bemühungen werden", schrieb Selenskyj nach einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen und faktischen Herrscher des Königreichs, Mohammed bin Salman, auf der Plattform X.
11. März, 6.12 Uhr: Drohnen schlagen in Moskau ein - eine Toter
Bei massiven ukrainischen Drohnenangriffen auf Moskau ist russischen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet worden.
Drei weitere Personen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, Im Bezirk Ramenskoje seien mindestens sieben Wohnungen durch herabstürzende Drohnentrümmer beschädigt worden. Zwölf Menschen, darunter drei Kinder, seien evakuiert worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.
10. März, 21.42 Uhr: Angeblich sechs Tote nach Raketentreffer auf Markt
Im russisch kontrollierten Teil des Gebiets Cherson in der Südukraine berichtete die Besatzungsverwaltung vom Einschlag ukrainischer Artillerieraketen in dem Dorf Welyki Kopani.
Dort sei am Sonntag ein belebter Markt getroffen worden. Die Zahl der Toten sei bis Montag auf sechs gestiegen. Acht Zivilisten seien verletzt worden, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.
10. März, 21.41 Uhr: Russische Behörden sprechen von zivilen Toten bei Kursk
Im umkämpften russischen Gebiet Kursk sind nach Behördenangaben drei Zivilisten durch Beschuss, der ein Einkaufszentrum traf, getötet worden.
Außerdem seien in dem Ort Belaja nach vorläufigen Angaben neun Menschen verletzt worden, teilte der Gouverneur von Kursk, Alexander Chinschtejn, mit. Er machte die Ukrainefür den Beschuss verantwortlich.
10. März, 18.37 Uhr: Weitere Aggressionen Russlands verhindern
Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hatte als Sicherheitsgarantie für die Ukraine auch Waffenlager in Europa ins Gespräch gebracht, mit denen das Land nach einem Waffenstillstand im Krisenfall versorgt werden kann.
Bislang ist nicht geplant, dass die Öffentlichkeit über die Ergebnisse des Treffens informiert wird. Am Mittwoch wollen dann Verteidigungsminister der Fünfer-Gruppe wichtiger Nato-Staaten in Paris über die weitere Unterstützung der Ukraine beraten.
10. März, 18.35 Uhr: Armeechefs beraten in Paris über Friedenstruppen für Ukraine
Die Generalstabschefs von Unterstützerländern der Ukraine beraten am Dienstag (17.30 Uhr) in Paris über eine Entsendung von Truppen zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron organisiert das Treffen, bei dem Deutschland durch den Generalinspektor der Bundeswehr, Carsten Breuer, vertreten ist. Auch Großbritannien und Polen sollen bei den Beratungen dabei sein. Eine vollständige Teilnehmerliste wurde vorab nicht bekannt.
10. März, 18.32 Uhr: USA und Ukraine verhandeln in Saudi-Arabien
In der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda werden am Dienstag Gespräche zwischen den USA und der Ukraine erwartet für ein Ende des russischen Angriffskriegs erwartet.
Die ukrainische Delegation besteht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj aus seinem Kanzleichef Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha, Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Jermaks Stellvertreter Pawlo Palissa. Selenskyj wird eigenen Angaben nach nicht teilnehmen.
10. März, 14.11 Uhr: Russische Armee rückt im Kursker Gebiet weiter vor
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben im Grenzgebiet Kursk drei weitere von ukrainischen Truppen besetzte Orte zurückerobert.
Dabei handele es sich um die Dörfer Kossiza, Malaja Loknja und Tscherkasskoje Poretschnoje, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Moskau. Zudem seien drei ukrainische Gegenangriffe abgewehrt worden.
Russische Truppen hatten Ende vergangener Woche ihre Angriffe in der Grenzregion zur Ukraine verstärkt und Bodengewinne gemacht. Die Logistik der verbliebenen ukrainischen Einheiten sei durch ständigen russischen Beschuss und Drohnenangriffe erheblich gestört.
10. März, 12.20 Uhr: Russische Ölraffinerie mit Drohnen angegriffen
Ukrainische Drohnen haben in der Nacht nach ukrainischen Angaben eine russische Ölraffinerie in Samara an der Wolga angegriffen.
Der Leiter des staatlichen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in Kiew, Andrij Kowalenko, bestätigte den Angriff auf die Anlage in der Stadt Nowokuibyschewsk. Die Raffinerie sei für die russische Armee von strategischer Bedeutung, weil sie deren stabile Versorgung mit Treibstoff sicherstelle, schrieb Kowalenko bei Telegram.
Zuvor war in russischen Telegram-Kanälen die Rede von Explosionen und einem Brand in der Raffinerie gewesen. Die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete am Morgen von einem Brand einer Lagerhalle in der Stadt.
10. März, 6.49 Uhr: Ukraine kann wieder auf US-Geheimdienstinformationen hoffen
Die Ukraine kann im Verteidigungskrieg gegen Russland darauf hoffen, künftig wieder Geheimdienstinformationen der USA zu bekommen.
Auf die Frage eines Reporters, ob er erwäge, den Ukrainern nach dem vorübergehenden Stopp nun doch wieder Geheimdienstdaten bereitzustellen, antwortete US-Präsident Donald Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One, man sei kurz davor.
Details nannte er jedoch nicht - sodass offen blieb, ab wann wieder Aufklärungsdaten der US-Geheimdienste an die Ukrainer gehen könnten. Auch dazu, wie es mit den ausgesetzten Militärhilfen für die Ukraine weitergehen könnte, sagte der 78-Jährige nichts.