Ukraine-Krieg: Trump wütet gegen Putin - "Bin stinksauer"!

Ukraine - Angesichts fortgesetzter russischer Angriffe gegen ukrainische Städte und Frontabschnitte hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) dem russischen Staatschef Wladimir Putin (72) fehlendes Interesse an einer friedlichen Beilegung des Kriegs vorgeworfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) beklagt Angriffe auf ukrainische Energieanlagen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) beklagt Angriffe auf ukrainische Energieanlagen.  © Uncredited/AP/dpa

"Die Grausamkeit der russischen Angriffe, die nicht nur gelegentlich, sondern buchstäblich jeden Tag und jede Nacht erfolgen, zeigen, wie wenig Putin sich um Diplomatie schert", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag.

Er erinnerte an den US-Vorschlag für eine 30-tägige Feuerpause. "Und als Antwort auf diesen Vorschlag haben wir jeden Tag russische Drohnen, russische Bomben, Artilleriebeschuss, ballistische Raketen", sagte Selenskyj.

Seiner Meinung nach müsse Russland weiter unter Druck gesetzt werden. Nur harte Maßnahmen könnten ein System brechen, "das nichts anderes als Krieg will".

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Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

30. März, 20.47 Uhr: Selenskyj legt Einkünfte in 2024 offen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat seine Einnahmen aus dem Vorjahr sowie einige Details über sein aktuelles Familienleben offengelegt.

Nach der vom Präsidialamt veröffentlichten Steuererklärung soll die Familie Selenskyj im Vorjahr insgesamt 15,2 Millionen Griwna (rund 335.000 Euro) eingenommen haben. Knapp die Hälfte entfiel auf den Verkauf von Staatsanleihen. Aufgestockt wurde das Präsidentengehalt auch von Bankzinsen und Einnahmen aus der Vermietung eigener Immobilien.

"Der Kassenstand der Familie des Staatsoberhauptes hat sich bis Ende 2024 nicht wesentlich verändert", so der Pressedienst Selenskyjs. Den aktuellen Kassenstand verriet der Pressedienst allerdings nicht. Selenskyj hat vor seiner Zeit als Präsident als Schauspieler, Filmproduzent und Drehbuchautor gearbeitet. Unterschiedliche Quellen schätzen das Vermögen der Selenskyjs auf mehrere Millionen Dollar, genaue Zahlen sind nicht bekannt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist vermutlich Millionär.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) ist vermutlich Millionär.  © Stephanie Lecocq/Pool Reuters/AP/dpa

30. März, 18.25 Uhr: Westen hat Ukraine-Krieg laut Lawrow mit entfesselt

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75) bescheinigt dem Westen negative Traditionen und "Instinkte", die aus seiner Sicht mit zu dem Krieg Moskaus gegen die Ukraine geführt haben.

Dazu gehöre etwa die Schwächung von Konkurrenten, sagte Lawrow in einem Interview für ein Geschichtsprojekt. "Die Methoden, mit denen Europa seine Konkurrenten unterdrückte, sind schrecklich", sagte er unter Verweis auf den Kolonialismus, die Sklaverei und die beiden Weltkriege. "Diese „Instinkte“ sind tief in der heutigen europäischen Gesellschaft verwurzelt, vor allem in den Eliten, die heute in den meisten Ländern der Europäischen Union und der Nato an der Macht sind."

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (75).  © Alexander Nemenov/POOL AFP/dpa

30. März, 17.13 Uhr: Trump wütet gegen Putin - "Bin stinksauer"!

US-Präsident Donald Trump (78) ist nach eigenen Angaben "stinksauer" auf Wladimir Putin (72) - kündigte aber zugleich für die kommenden Tage ein erneutes Gespräch mit dem russischen Präsidenten an.

"Ich war sehr wütend und stinksauer, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) herzog und begann, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen", sagte er in einem NBC-Interview.

Trump drohte auch damit, die Käufer von russischem Öl mit Strafzöllen zu belegen. Das könnte Moskau den Export erschweren und seine Deviseneinnahmen schmälern. Zu Russlands großen Abnehmern gehören unter anderem Indien und China - neue Zölle würden daher vermutlich zu großen wirtschaftlichen Verwerfungen führen.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).  © Uncredited/POOL/AP/dpa

30. März, 16.56 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

Die Frontlinien im Osten der Ukraine sind einmal mehr von schweren Kämpfen erschüttert worden. Insgesamt seien im Tagesverlauf 104 Gefechte infolge russischer Vorstöße registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am späten Nachmittag auf Facebook mit. Eine Vielzahl der russischen Angriffe sei mit Unterstützung ihrer Artillerie erfolgt.

Die meisten Kampfhandlungen erfolgten rund um die Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass. Aus diesem Gebiet seien 43 russische Vorstöße gemeldet worden, teilte die Generalität in Kiew mit. Die Angriffe der russischen Streitkräfte seien abgewehrt worden. Eine unabhängige Überprüfung der Darstellung war nicht möglich.

Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz via AP zur Verfügung gestellten Foto löschen Feuerwehrleute das Feuer nach einem russischen Raketenangriff vor einigen Tagen.
Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz via AP zur Verfügung gestellten Foto löschen Feuerwehrleute das Feuer nach einem russischen Raketenangriff vor einigen Tagen.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

29. März, 21.16 Uhr: Selenskyj fordert USA zu Reaktion wegen russischer Luftschläge auf

Angesichts massiver russischer Drohnenschläge jede Nacht gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) die USA zum Handeln aufgerufen.

Es brauche eine scharfe Reaktion Amerikas, Europas und all jener, die sich um ein Ende des Kriegs bemühen, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. Allein in der Nacht zum Samstag habe es mehr 172 Drohnenangriffe auf das Land gegeben, unter anderem in der Großstadt Dnipro, wo 4 Menschen starben und 24 weitere verletzt wurden, in den Regionen Charkiw und Sumy.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) beklagt weitere Angriffe der Russen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) beklagt weitere Angriffe der Russen.  © Aurelien Morissard/AP/dpa

29. März, 17.13 Uhr: Moskau wirft Kiew stärkere Angriffe auf Energieanlagen vor

Die Ukraine hat nach Darstellung Russlands ihre Attacken auf Energieanlagen noch verstärkt – ungeachtet der dafür vereinbarten Feuerpause.

Die Zahl entsprechender Angriffe in den Gebieten Kursk und Belgorod habe sich erhöht, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Nach Treffern auf Hochspannungsleitungen und Umspannwerke sei es zu Stromausfällen gekommen. Das stehe im Widerspruch zu den Beteuerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) über ein Ende solcher Angriffe.

Zuvor hatte Selenskyj seinerseits Russland vorgeworfen, die Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur fortzusetzen. Seit Tagen halten sich die Kriegsparteien Verstöße gegen die Vereinbarung vor.

29. März, 9.49 Uhr: Russischer Angriff auf Dnipro fordert Tote und Verletzte

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Industriestadt Dnipro sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet und 21 weitere verletzt worden.

Es sei zu Explosionen und mehreren Bränden gekommen, es gebe schwere Schäden in der Stadt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mit. Er veröffentlichte in seinem Kanal auf der Plattform Telegram auch Fotos von den Verwüstungen.

"Es war eine schwere Nacht", schrieb er.

Rettungskräfte löschen ein Feuer in einem Gebäude, das durch einen russischen Angriff auf Dnipro schwer beschädigt wurde.
Rettungskräfte löschen ein Feuer in einem Gebäude, das durch einen russischen Angriff auf Dnipro schwer beschädigt wurde.  © Ukrainian Emergency Service via AP/dpa

28. März, 22.03 Uhr: Selenskyj beklagt Angriffe auf ukrainische Energieanlagen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland einen mehrfachen Bruch der Feuerpause für Angriffe auf Energieanlagen vorgeworfen.

Er habe Verteidigungsminister Rustem Umjerow angewiesen, darüber den USA zu berichten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

US-Vermittler hatten mit Russland und der Ukraine in getrennten Gesprächen vereinbart, dass keine Energieinfrastruktur mehr bombardiert wird. Kremlchef Wladimir Putin gab nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump dazu am 18. März den Befehl. Ein Kremlsprecher beklagte aber, dass die ukrainische Seite sich nicht an die Vereinbarung halte und selbst weiter in Russland Energieanlagen beschieße.

Selenskyj wiederum prangerte einen gezielten russischen Drohnenangriff auf die Gasinfrastruktur in der Region Poltawa an, und dazu Artilleriebeschuss in Cherson, der die Stromversorgung beschädigt habe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.  © Uncredited/AP/dpa

28. März, 19.42 Uhr: Selenskyj betont, dass die Ukraine die bisherigen US-Hilfen nicht als Kredit anerkennen werde

Die Ukraine will die gewährte Militärhilfe aus den USA im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg nicht als Kredit anerkennen.

"Wir sind dankbar für die Unterstützung – doch das ist kein Kredit, und wir lassen das nicht zu", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj Journalisten in Kiew.

Er bestätigte dabei den Erhalt eines neuen Entwurfs für ein Rohstoffabkommen aus Washington. Dieses unterscheide sich "komplett vom vorherigen Rahmenabkommen", sagte Selenskyj. Es seien nun Punkte enthalten, die in den vorherigen Verhandlungen bereits verworfen worden seien. Selenskyj betonte, die Ukraine werde nichts unterzeichnen, was ihren EU-Beitrittsprozess störe.

28. März, 16.01 Uhr: Ukraine erhält mehr als 900 Soldatenleichen von Russland

Die Ukraine hat in einem Austausch die sterblichen Überreste von 909 Soldaten zurückerhalten. Die Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk, Luhansk und Saporischschja ums Leben gekommen.

Zudem stammten einige Gefallene aus Leichenhäusern auf russischem Staatsgebiet, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Den Austausch habe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vermittelt.

Nach russischen Medienberichten erhielt Moskau im Gegenzug die Leichen von 35 eigenen Soldaten und acht russischen Zivilisten aus dem Grenzgebiet Kursk.

Gräber ukrainischer Soldaten, die seit dem Beginn der russischen Invasion gefallen sind, sind auf dem Lytschakiw-Friedhof zu sehen. (Archivbild)
Gräber ukrainischer Soldaten, die seit dem Beginn der russischen Invasion gefallen sind, sind auf dem Lytschakiw-Friedhof zu sehen. (Archivbild)  © Mykola Tys/AP/dpa

28. März, 16 Uhr: Kreml unterstellt Europäern mangelnden Friedenswillen

Der Kreml unterstellt den europäischen Staaten mangelnden Friedenswillen, weil diese an Sanktionen gegen Russland festhalten.

Es gehöre zu der Vereinbarung über freie Getreideausfuhren über das Schwarze Meer, Sanktionen gegen die russische Rosselchosbank aufzuheben, die für die Abwicklung zuständig sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.

"Wenn die europäischen Staaten diesen Weg nicht gehen wollen, heißt das, dass sie den Weg des Friedens nicht gehen wollen", sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur zufolge. Sie handelten auch den USA und Russland zuwider, die sich in ihren Friedensanstrengungen einig seien.

Titelfoto: Uncredited/POOL/AP/dpa

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