Ukraine-Krieg: Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich

Ukraine - Die USA wollen ein rasches Ende des Ukraine-Kriegs durchsetzen. Ein erstes Treffen ohne Vertreter Kiews soll einen Grundstein dafür gelegt haben. Die Europäer sehen dringend weiteren Absprachebedarf.

Eine ukrainische Delegation um Präsident Wolodymyr Selenskyj kam im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz mit US-Vizepräsident J.D. Vance und US-Vertretern zusammen.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich nach einem Treffen seines Außenministers mit Kreml-Vertretern zuversichtlich, dass schon bald ein Friedensabkommen im Ukraine-Krieg erreicht werden kann.

Die Gespräche mit Russlands Unterhändlern seien "sehr gut" verlaufen, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen im US-Bundesstaat Florida. "Russland will etwas tun." Zugleich gab Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj praktisch die Schuld dafür, dass der von Russland im Februar 2022 gestartete Angriffskrieg weiterhin andauert.

Die USA und Russland hatten am Dienstag bei einem Treffen im saudi-arabischen Riad Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs vereinbart - ohne dass Vertreter der Ukraine oder ihrer europäischen Unterstützer beteiligt gewesen wären. Wie beide Seiten nach dem Treffen der Außenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow weiter mitteilten, wurde ausgemacht, dass die Regierungen Unterhändler für solche Gespräche ernennen.

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19. Februar, 6.02 Uhr: Macron schiebt weitere Gespräche an

Selenskyj fordert, dass sein Land und die EU bei möglichen Friedensgesprächen mit am Verhandlungstisch sitzen müssten.

Die französische Regierung will derweil nur zwei Tage nach einem weitgehend ergebnislosen Krisen-Gipfel europäischer Staaten zum Ukraine-Krieg erneut zu Gesprächen laden. Präsident Emmanuel Macron werde in Paris an einer informellen Videoschalte mit weiteren Staats- und Regierungschefs teilnehmen, teilte der Élysée-Palast mit. Ziel sei es, alle Partner zusammenzubringen, die sich für Frieden und Sicherheit in der Ukraine und Europa interessieren. Eine genaue Teilnehmerliste gab der Élysée zunächst nicht bekannt.

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19. Februar, 6.01 Uhr: Trump gibt Selenskyj Schuld für Andauern des Ukraine-Krieges

Auf Kritik der Ukraine, dass das Land nicht eingeladen worden sei, reagierte Trump spöttisch. "Ich habe heute gehört: Oh, wir waren nicht eingeladen", sagte der Republikaner - und schob nach: "Nun, ihr seid seit drei Jahren dabei."

Der Krieg hätte längst enden sollen, mahnte er - und warf den Ukrainern Versäumnisse vor: "Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können." Es gebe in Kiew "eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen".

18. Februar, 21.55 Uhr: Macron will Rolle der USA nach Ende von Ukraine-Krieg klären

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) will ein klareres Bild des möglichen künftigen Engagements der USA für die Sicherheit der Ukraine und Europas.

Einen Tag nach dem Ukraine-Gipfel mehrerer europäischer Länder in Paris sagte Macron in einem Interview mehrerer Regionalzeitungen: "Alle haben es als wichtig erachtet, die Rolle klären zu können, die die USA direkt oder indirekt gewillt sind, am Tag danach für die Sicherheit der Ukraine und Europas zu spielen."

An dem Krisentreffen am Montag hatten neben Gastgeber Macron auch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Vertreter der EU und weiterer europäischer Länder teilgenommen.

Dezember 2024: Der französische Präsident Emmanuel Macron (47,r.) begrüßt den damals designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) bei seiner Ankunft im Elysee-Palast.  © Aurelien Morissard/AP/dpa

18. Februar, 19.21 Uhr: EU sollte laut Merz nicht an den Katzentisch

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) pocht auf eine starke Beteiligung Deutschlands bei den Verhandlungen zur Zukunft der Ukraine.

Deutschland müsse eine stärkere Führungsrolle in der EU übernehmen und dafür sorgen, dass man "nicht am Katzentisch sitzt", sondern als Hauptakteur bei der Wiederherstellung des Friedens agiere, sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Halle (Saale).

Mit Blick auf Russland betonte Merz, dass das Land historisch und kulturell ein europäischer Staat sei, sich jedoch derzeit unter einer autokratischen und aggressiven Führung befinde. Eines Tages müsse man den ernsthaften Versuch unternehmen, auch wieder ein gutes Auskommen mit Russland zu haben, sagte er. Zurzeit müsse man sich jedoch wehren, "wenn wir das erhalten wollen, was wir als freiheitliche und demokratische Gesellschaft" verstehen.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69).

18. Februar, 16.44 Uhr: Selenskyj verschiebt Besuch in Saudi-Arabien

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat nach den Gesprächen des russischen Außenministers mit seinem US-Kollegen in Riad seinen Besuch in Saudi-Arabien verschoben.

"Sie können besprechen, was sie wollen, aber es können keine Entscheidungen ohne die Ukraine getroffen werden, wie der Krieg in der Ukraine zu beendigen ist", sagte der Staatschef, der zu dem Treffen nicht eingeladen war, bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (70) in Ankara.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (70) in Ankara besucht.

18. Februar, 16.11 Uhr: Nach Gespräch mit USA - Das sagt Lawrow jetzt

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (74) hat sich zufrieden gezeigt mit dem ersten langen Gespräch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio (53).

"Das Gespräch war, so denke ich, sehr nützlich", sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in Riad. Beide Seiten hätten einander zugehört und vereinbart, die Bedingungen zu schaffen, um eine vollwertige Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wieder aufzunehmen und auch noch auszuweiten.

Demnach ging es bei den Gesprächen auch um Wirtschafts- und Handelsfragen. Die russische Währung Rubel verzeichnete danach einen starken Sprung und gewann stark an Wert gegenüber dem Dollar und Euro. Die Kontakte der Amerikaner holen Moskau aus der Isolation, in der der Westen Russland seit der Invasion der Ukraine gehalten hatte.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (74).  © Tatyana Makeyeva/Pool AFP/AP/dpa

18. Februar, 15.43 Uhr: Moskau will keine europäische Friedenstruppe in der Ukraine

Der russische Vizeaußenminister Alexander Gruschko (69) hat den in Europa diskutierten Einsatz westlicher Soldaten in der Ukraine abgelehnt.

"Unter welchem Deckmantel auch immer sie erscheinen würden, es wäre ein Schritt der Eskalation, nicht der Deeskalation", sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch bei den möglichen Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts will er demnach keine Europäer sehen.

Der Kreml hatte am Vortag darauf hingewiesen, dass es rechtliche Fragen zu einem solchen Einsatz gebe. Russland will keine Soldaten aus Nato-Mitgliedsstaaten in der Ukraine zulassen.

Der russische Vizeaußenminister Alexander Gruschko (69). (Archiv)

18. Februar, 15.40 Uhr: USA und Russland wollen diplomatische Beziehungen wieder stärken

Die USA und Russland wollen ihre bilateralen Beziehungen neu ausloten und diplomatische Spannungen abbauen.

US-Außenminister Marco Rubio (53) und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow (74) verständigten sich bei einem Treffen in Riad darauf, einen "Konsultationsmechanismus zur Beseitigung von Irritationen in unseren bilateralen Beziehungen" einzurichten, wie das US-Außenministerium mitteilte. Ziel sei es, die "notwendigen Schritte zur Normalisierung des Betriebs" der jeweiligen diplomatischen Vertretungen zu unternehmen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow (74).

18. Februar, 11.49 Uhr: Rubio trifft Lawrow - Gespräche ohne Ukraine-Vertreter

Das erste Treffen der Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, hat in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad begonnen.

Das Treffen soll nach Moskauer Angaben als Vorbereitung dienen für mögliche Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts sowie für ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Termine dafür stehen bisher nicht fest. Vertreter der Ukraine oder der EU sind in Riad nicht anwesend.

Für Russland nimmt nach Angaben aus Moskau unter anderem Juri Uschakow teil, der außenpolitische Berater Putins. Rubio wird unter anderem begleitet vom US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz.

US-Außenminister Marco Rubio (53, l) sitzt neben dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz (51) während eines Treffens mit dem saudischen Außenminister.

18. Februar, 11.48 Uhr: Erste russisch-amerikanische Kontakte in Riad zu Wirtschaft

Vor dem amerikanisch-russischen Außenministertreffen in der saudischen Hauptstadt Riad hat der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew erste Gespräche mit den US-Vertretern geführt.

In einem Interview mit dem US-Sender CNN lobte er die Leute aus dem Lager von US-Präsident Donald Trump als große Problemlöser. "Und ich denke, dass Präsident Trump ein großer Problemlöser ist."

Dmitrijew als Chef des staatlichen russischen Investitionsfonds soll im Auftrag des Kremls die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Kooperation mit den USA ausloten. Die Amerikaner hätten in den Gesprächen keine Versprechungen gemacht, sagte er. Dmitrijew verneinte auch, dass es Russland vor allem um ein Ende der Sanktionen gehe.

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