Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert neue US-Sanktionen gegen Russland

Ukraine - Russland hat die Ukraine nach einer Nacht ohne Drohnenangriffe wieder aus der Luft attackiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) warf Moskau einmal mehr Verstöße gegen die Abmachung vor, gegenseitig keine Energieanlagen mehr anzugreifen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

"Nicht einmal eine Teilwaffenruhe will (der russische Präsident Wladimir) Putin sicherstellen", schrieb der Staatschef bei Telegram. Es brauche daher neuen und spürbaren Druck auf Russland, um den Krieg einem Ende näherzubringen.

Selenskyj zufolge hat in der Region Sumy eine Drohne ein Umspannwerk getroffen. In der Region Dnipropetrowsk ist eine Stromleitung durch einen Artillerieschlag beschädigt worden. Fast 4000 Kunden in beiden Regionen seien dadurch ohne Stromversorgung.

In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Gouverneurs, Iwan Fedorow, ein Mensch getötet. Zwei Personen wurden verletzt. Einen massiven Angriff mit 15 Drohnen gab es nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow auch auf die östliche Millionenstadt Charkiw. Dabei seien acht Menschen verletzt worden.

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Der Angriff galt dem Zivilschutz zufolge Gebäuden ziviler Unternehmen, jedoch wurden auch anliegende Wohnhäuser beschädigt.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

2. April, 6.17 Uhr: Baerbock - Europa steht weiter gegen Putin an Moldaus Seite

Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock sagt der kleinen Ex-Sowjetrepublik Moldau vor den dortigen Parlamentswahlen im Herbst europäische und deutsche Unterstützung gegen Einflussversuche des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu.

Mit Desinformation, Fake-News-Kampagnen und Stimmenkauf werde Putin "erneut versuchen, Demokratie und Freiheit in Moldau zu untergraben", kritisierte die Grünen-Politikerin, die am Abend in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Moldau aufbrach.

Baerbock nannte Moldaus Demokratie wehrhaft, eine Zukunft in der EU sei greifbar. "Daher lassen auch wir Europäer in unserer Unterstützung nicht nach und stehen weiter fest an der Seite Moldaus." Das Land habe sich entschlossen auf den Weg in Richtung EU gemacht.

Auch mit europäischer und deutscher Hilfe habe Moldau seine Wirtschaft stabilisiert, Russlands hybriden Angriffen getrotzt und Inflation und Energiekrise in den Griff bekommen.

Außenministerin Annalena Baerbock (44) spricht bei der Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform im Palast der Republik in Chisinau.
Außenministerin Annalena Baerbock (44) spricht bei der Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform im Palast der Republik in Chisinau.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

1. April, 23 Uhr: Selenskyj kündigt Militärtreffen in der Ukraine an

In der Ukraine sprechen an diesem Freitag führende westliche Militärs nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj über eine mögliche Stationierung von Soldaten in dem Land.

Es handele sich um einen engen Kreis von Ländern, die bereit seien, Kontingente zu stationieren, sagte Selenskyj bei einem Treffen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Kiew.

Er hatte ein Treffen auf Ebene der Generalstabschefs Frankreichs, Großbritanniens und der Ukraine bereits am vergangenen Freitag angekündigt, aber keinen Termin genannt. Zuvor hatten sich in der so bezeichneten "Koalition der Willigen" vor allem Paris und London zur Entsendung von Truppen in die Ukraine bereiterklärt, um dort einen möglichen künftigen Waffenstillstand zu überwachen.

Russland lehnt eine Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten in der Ukraine kategorisch ab und warnt vor einer Eskalation in dem Konflikt. Deutschland lehnt eine Truppenentsendung ab.

1. April, 21.22 Uhr: Selenskyj fordert neue US-Sanktionen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Russland erneut Verstöße gegen eine vereinbarte Energiewaffenruhe vorgeworfen.

Von den USA erwarte er eine "ernsthafte Demonstration von Sanktionsschritten", sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne) in Kiew.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Uncredited/AP/dpa

1. April, 21.19 Uhr: Moskau informiert USA über Kiews Angriffe auf Energieanlagen

Russland hat nach Angaben seines Außenministers Sergej Lawrow (75) eine Liste mit angeblichen Verstößen der Ukraine gegen die vereinbarte Pause bei Angriffen auf Energieanlagen an die USA und die Vereinten Nationen übergeben.

Kiew verletze weiter das Moratorium mit Schlägen gegen die russische Energieinfrastruktur, sagte Lawrow in Moskau. Die Liste mit den Verstößen sei auch an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) übergeben worden.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75).
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (75).  © Pavel Bednyakov/Pool AP/AP/dpa

1. April, 16.02 Uhr: Ukraine erhält 3,5 Milliarden Euro von der EU

Die Ukraine hat weitere 3,5 Milliarden Euro von der Europäischen Union erhalten.

"Diese Gelder helfen uns, die makroökonomische Stabilität zu erhalten", schrieb Ministerpräsident Denys Schmyhal (49) bei Telegram. Einer Mitteilung zufolge handelt es sich bei der Überweisung um 3,1 Milliarden Euro an ermäßigten Krediten, 400 Millionen Euro sind Zuschüsse. Die Tranche sei Teil des bis 2027 geplanten Unterstützungsprogramms Ukraine Facility über insgesamt 50 Milliarden Euro. 2024 hatte die Ukraine daraus bereits 16 Milliarden Euro erhalten.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal (49). (Archivbild)
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal (49). (Archivbild)  © Clodagh Kilcoyne/AP/dpa

1. April, 14.09 Uhr: Russlands Außenminister stellt Treffen von Putin und Xi in Aussicht

Der chinesische Außenminister Wang Yi und sein russischer Kollege Sergej Lawrow haben bei einem Gespräch in Moskau die guten Beziehungen ihrer Länder bekräftigt.

Das Treffen diene der Vorbereitung eines russisch-chinesischen Gipfels, der im Mai geplant sei, sagte Lawrow. Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping würden den Beziehungen immer einen starken Impuls verleihen, sagte er dabei.

Im Februar hatte der russische Botschafter in Peking, Igor Morgulow, erklärt, dass Xi Jinping eine Einladung zur Militärparade in Moskau angenommen habe. Russland begeht jedes Jahr den 9. Mai als Tag des Sieges über das faschistische Hitler-Deutschland. Dazu findet eine Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau statt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow teilte später mit, dass auch ein Besuch Putins in China vorbereitet werde. Dieser soll bisherigen Informationen nach zu den Feiern 80 Jahre nach Ende des Japanisch-Chinesischen Kriegs im September stattfinden.

1. April, 12.03 Uhr: Militärobjekte ausgespäht: Ukrainer in Polen festgenommen

In Polen hat der Inlandsgeheimdienst ABW einen Ukrainer wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen.

Der 47-Jährige werde verdächtigt, im Auftrag des russischen Geheimdienstes Militärobjekte auf polnischem Gebiet ausgespäht zu haben, teilte der Sprecher des Innenministeriums in Warschau auf X mit.

Der Verdächtige gab den Angaben zufolge eine Erklärung ab, in der er die ideologischen Motive seines Handelns mit seiner Verbundenheit zu Russland erklärte. Er kam für zunächst drei Monate in Untersuchungshaft.

1. April, 8.26 Uhr: Baerbock zu Abschiedsbesuch in Kiew eingetroffen

Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock ist zu einem Abschiedsbesuch in die Ukraine gereist. Die Grünen-Politikerin traf am Morgen in Kiew ein.

"Es ist Putin, der auf Zeit spielt, keinen Frieden will und seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg fortsetzt", erklärte die Grünen-Politikerin zum Auftakt in Kiew. Deutschland stellt der Ukraine laut Baerbock angesichts der andauernden russischen Angriffe weitere 130 Millionen Euro an humanitärer Hilfe und Stabilisierungsmitteln zur Verfügung.

Die Ukraine sei zu einem sofortigen Waffenstillstand bereit, sagte Baerbock. Über Putin sagte sie: "Er simuliert Verhandlungsbereitschaft, weicht aber von seinen Zielen keinen Millimeter ab. Wir dürfen uns von Putin und seinen Claqueuren nicht blenden lassen. Denn ein Suggerieren von Frieden ist noch kein Frieden."

Es ist die neunte Ukraine-Reise der Außenministerin seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Und wohl ihre letzte. Annalena Baerbock (44) hat klare Worte im Gepäck in Richtung Moskau.
Es ist die neunte Ukraine-Reise der Außenministerin seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Und wohl ihre letzte. Annalena Baerbock (44) hat klare Worte im Gepäck in Richtung Moskau.  © Jörg Blank/dpa

1. April, 6.22 Uhr: Selenskyj erinnert an die Kriegsverbrechen von Butscha

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Jahrestag der Befreiung Butschas, einer Kleinstadt nahe Kiew, eine Bestrafung Russlands für die Kriegsverbrechen gefordert.

"Für all das müssen russische Verbrecher unbedingt zur Verantwortung gezogen werden", forderte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Die europäischen Diplomaten hätten mit ihrer Beteiligung an einer Gedenkveranstaltung in Butscha gezeigt, dass sie die moralischen Lehren aus dem Krieg nicht vergessen habe.

Wolodymyr Selenskyj (47) und seine Frau Olena Zelenska (47) tragen Kerzen anlässlich zum Gedenken an die Opfer von Butscha zu einer Gedenkstätte.
Wolodymyr Selenskyj (47) und seine Frau Olena Zelenska (47) tragen Kerzen anlässlich zum Gedenken an die Opfer von Butscha zu einer Gedenkstätte.  © Volodymyr Petrov/Ukrainian Presidential Press Office via AP/dpa

31. März, 20.26 Uhr: Trump verliert laut Finnlands Präsident die Geduld mit Putin

Nach einer diplomatischen Runde Golf mit dem mächtigsten Mann der Welt hat Finnlands Präsident Alexander Stubb berichtet, dass Donald Trump die Geduld mit Kremlchef Wladimir Putin verliere.

"Wütend ist vermutlich das falsche Wort - aber ungeduldig, das sicherlich", antwortete Stubb in einem Interview mit dem britischen Sender Sky News auf die Frage, ob Trump am Wochenende wütend auf Putin gewirkt habe.

Er habe den Eindruck, dass Trump der Einzige sei, der Frieden schaffen könne, eine Waffenruhe, sagte Stubb. "Weil er der Einzige ist, vor dem Putin Angst hat." Sie hätten viel über die Waffenruhe gesprochen und die Frustration, dass Russland sich nicht daran halte.

Titelfoto: Uncredited/AP/dpa

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