Ukraine-Krieg: Klitschko zu Gebietsabtretungen - "Szenario durchaus möglich"

Ukraine - Während Russland die Ukraine weiter attackiert, sieht der russische Außenminister die Verhandlungen mit den USA über ein Friedensabkommen auf Kurs.

Wann wird es endlich Frieden geben?  © Russisches Verteidigungsministerium

Teile eines möglichen Abkommens zwischen Russland und den USA zur Beendigung des Ukraine-Kriegs benötigen laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow noch eine Feinjustierung. "Wir sind genau mit diesem Prozess beschäftigt", sagte er in einem Interview des US-Senders CBS.

Derweil attackiert Russland die Ukraine unvermindert weiter. Bei Luftangriffen auf die Hauptstadt Kiew starben in der Nacht zum Donnerstag mindestens zwölf Menschen. Auch Raketen aus nordkoreanischer Produktion kamen zum Einsatz.

Die Angriffe seien "nicht notwendig" und erfolgten mit einem "sehr schlechten Timing", sagte Donald Trump. Jede Woche würden 5000 Soldaten in dem Krieg getötet, erklärte der US-Präsident. "Lasst uns das Friedensabkommen fertigstellen!"

Ukraine Ukraine-Krieg: Russen-Drohne schlägt im Kernkraftwerk Tschernobyl ein

Die Verhandlungen gehen weiter.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

Anzeige

25. April, 20.40 Uhr: Selenskyj drängt erneut auf Sicherheitsgarantien der USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) erwartet trotz mehrerer gegenteiliger Äußerungen aus Washington weiter US-amerikanische Sicherheitsgarantien für sein Land.

"Wir wollen unbedingt, dass sie stark sind, mindestens so stark wie die israelischen", erklärte der Staatschef Journalisten in Kiew, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine meldete. Zudem drängte er auf die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme des Typs "Patriot" aus US-Produktion.

Darüber hinaus erwartet Selenskyj eine militärische Präsenz der europäischen Verbündeten. An der "Infrastruktur" der Sicherheitsgarantien werde gearbeitet. "Selbst dort, wo es europäische Truppen gibt, sprechen wir über eine Rückendeckung durch die Vereinigten Staaten von Amerika", hob Selenskyj hervor.

Mit US-Präsident Donald Trump (78) habe er besprochen, dass diese Rückendeckung nicht unbedingt US-Truppen in der Ukraine erfordere. Dabei sei eine Zusammenarbeit der Geheimdienste, Abwehr von Cyberangriffen und Flugabwehr diskutiert worden.

Anzeige
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert erneut Sicherheitsgarantien von den USA für sein Land.  © Aurelien Morissard/AP/dpa

25. April, 20.35 Uhr: Klitschko zu Gebietsabtretungen - "Szenario durchaus möglich"

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko (53) hält erzwungene Gebietsabtretungen an Russland anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) für möglich.

In einem Facebook-Post schrieb er: "Leider, wie wir sehen, ist dieses Szenario durchaus möglich." Viele Politiker und Medien weltweit würden heute darüber sprechen. Indem er das verbalisiere, habe er nichts Neues gesagt.

Ähnlich hatte er sich zuvor in einem BBC-Interview geäußert. Es sei nicht fair, aber für den Frieden könne es eine Lösung sein - vorübergehend, sagte er dort. Nun betonte er, er habe gesagt, die Ukraine könnte gezwungen werden, im Tausch für eine Beendigung des Krieges territoriale Zugeständnisse zu machen. Das Szenario laufe aber den nationalen Interessen zuwider, bis zum Schluss müsse dagegen gekämpft werden.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (53) hat sich zum Szenario von erzwungenen Gebietsabtretungen an Russland geäußert. (Archivbild)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

25. April, 18.46 Uhr: Ukraine beschlagnahmt Schiff aus der russischen "Schattenflotte"

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat ein ausländisches Handelsschiff aus der russischen "Schattenflotte" beschlagnahmt.

Es sei Ende 2024 zum Export von 5000 Tonnen Weizen aus dem Hafen Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim eingesetzt worden, teilte die Behörde mit.

Das unter der Flagge eines asiatischen Staates fahrende Schiff wurde nun in ukrainischen Hoheitsgewässern im Schwarzen Meer aufgebracht. Über den Verbleib der Besatzung und mögliche rechtliche Konsequenzen wurde nicht informiert.

25. April, 18.34 Uhr: Putin traf US-Gesandten Witkoff - Kreml zufrieden

Das Gespräch des US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) ist nach Angaben des Kreml nützlich und konstruktiv verlaufen.

Es sei bei dem dreistündigen Treffen auch um einen Ukraine-Deal gegangen, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Putins außenpolitischen Berater Juri Uschakow (78).

Zudem sei darüber gesprochen worden, dass Kiew und Moskau direkte Verhandlungen führen. Russland hatte sich dazu bereiterklärt, verlangt aber, dass ein Dekret des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) aufgehoben wird, das solche direkten Gespräche verbietet.

Am Freitag trafen der US-Sondergesandte Steve Witkoff (68, l.) und der russische Machthaber Wladimir Putin (72) im Kreml aufeinander.  © Kristina Kormilitsyna/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

25. April, 17.22 Uhr: Trump schließt Treffen mit Selenskyj nicht aus

US-Präsident Donald Trump (78) schließt nicht aus, dass er sich am Rande der Papst-Trauerfeierlichkeiten auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) treffen wird.

Auf eine entsprechende Frage vor seinem Abflug mit dem Hubschrauber zum Flughafen sagte Trump: "Das ist möglich." Er werde sich mit einer Reihe ausländischer Staats- und Regierungschefs treffen.

25. April, 13.01 Uhr: Hochrangiger russischer General bei Attentat gestorben

Bei einem Bombenanschlag im Moskauer Vorort Balaschicha ist laut russischen Behörden Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet worden.

Hier erfährst Du mehr über das Attentat auf Putins Top-General.

Generalleutnant Jaroslaw Moskalik starb, als ein parkender VW Golf explodierte  © Russisches Verteidigungsministerium

25. April, 7.53 Uhr: Russland laut Außenminister Lawrow "bereit" zu Ukraine-Abkommen

"Es gibt mehrere Anzeichen dafür, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit Blick auf die Verhandlungen zu einem Abkommen mit den USA. "Feinjustierung" sei noch notwendig.

Auch US-Präsident Donald Trump zeigt sich zuversichtlich, dass es bald ein Friedensabkommen geben wird. Aus seiner Sicht kommt der Kreml der Ukraine sogar bereits entgegen, indem Russland sein Nachbarland nicht mehr komplett erobern will.

"Den Krieg zu beenden und nicht das ganze Land einzunehmen? Ein ziemlich großes Zugeständnis", sagte Trump zu der Frage nach den Zugeständnissen Moskaus in den Verhandlungen.

Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow gefällt offenbar, was ihm Donald Trump angeboten hat.  © Tatyana MAKEYEVA / POOL / AFP

24. April, 22.21 Uhr: Selenskyj wirft Russland Einsatz nordkoreanischer Rakete vor

Bei einem tödlichen Angriff auf die Hauptstadt Kiew hat Russland ersten ukrainischen Erkenntnissen zufolge eine ballistische Rakete aus nordkoreanischer Produktion eingesetzt.

"Wenn sich die Information über die Produktion dieser Rakete in Nordkorea bestätigt, dann wird das zu einem weiteren Beweis für das verbrecherische Bündnis von Russland und Pjöngjang", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) auf Telegram. Die ukrainischen Geheimdienste würden alle Details überprüfen. Bisher seien die Angaben zur Herkunft der Rakete noch vorläufig.

24. April, 18.50 Uhr: Putin soll laut Macron endlich aufhören zu lügen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) hat Kremlchef Wladimir Putin (72) vorgeworfen, über einen Friedensschluss im Ukraine-Krieg zu reden, zugleich aber die tödlichen Angriffe auf das Land fortzusetzen.

"Die einzige Sache ist, dass Präsident Putin endlich mit dem Lügen aufhört", sagte Macron während eines Besuchs in Madagaskar. "Wenn Präsident Putin mit amerikanischen Unterhändlern spricht, sagt er ihnen: Ich will Frieden. Wenn er mit der ganzen Welt spricht, sagt er: Ich will Frieden." Gleichzeitig aber bombardiere er weiterhin die Ukraine und töte Menschen.

24. April, 17.42 Uhr: Tote bei Luftangriff auf Kiew - Druck auf Selenskyj wächst

Mit neuen massiven Luftschlägen auch gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew setzt Russland Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) zunehmend unter Druck, auf ein Friedensangebot einzugehen.

Nicht nur die russische Führung warf Selenskyj fehlenden Willen für eine Beendigung des Krieges vor, sondern auch US-Präsident Donald Trump (78) ging ihn erneut scharf an. Trump warf ihm vor, den Krieg zu verlängern und warnte, er könne die gesamte Ukraine verlieren. Derweil starben bei den Angriffen mit Raketen und Drohnen auf Wohnhäuser mindestens 12 Menschen, 90 weitere wurden der Militärverwaltung zufolge verletzt. Die Attacke kritisierte Trump ebenfalls.

Eine Mutter tröstet ihre Tochter in einem Schulkeller, der nach einem russischen Luftangriff auf ein Wohnviertel in Kiew, Ukraine, als Schutzraum dient.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

24. April, 16.25 Uhr: Selenskyj plädiert für mehr Druck auf Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat während eines Besuchs in Südafrika die Notwendigkeit eines gemeinsamen internationalen Vorgehens betont, um den Druck auf Russland im Streben nach Frieden zu erhöhen.

Nach einem Treffen mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa wies er am Donnerstag auf Südafrikas derzeitige Rolle als G20-Präsident. Dies biete dem Land die Gelegenheit, innerhalb der Gruppe der Zwanzig eine führende Rolle beim Schutz menschlichen Lebens und der Förderung der globalen Stabilität zu spielen, sagte der ukrainische Präsident.

Mehr zum Thema Ukraine: