Ukraine-Krieg: Ukraine erhält mehr als 900 Soldatenleichen von Russland

Ukraine - Kremlchef Wladimir Putin (72) hat vorgeschlagen, die von Russland angegriffene Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten.

In Kriegszeiten sind Wahlen in der Ukraine verboten. (Symbolbild)
In Kriegszeiten sind Wahlen in der Ukraine verboten. (Symbolbild)  © Uncredited/Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums via AP/dpa

"So eine Praxis gibt es und im Prinzip kann man natürlich die Möglichkeit einer zeitweisen UN-Verwaltung mit den USA, den europäischen Staaten und - versteht sich - auch mit unseren Partnern und Freunden erörtern", sagte Putin bei einem Gespräch mit Matrosen eines nahe Murmansk eingeweihten Atom-U-Boots.

Wahlen in Kriegszeiten sind in der Ukraine - wie auch in Deutschland - gesetzlich verboten.

Ziel seines Vorschlags seien demokratische Wahlen, bei denen eine handlungsfähige Regierung an die Macht komme, sagte Putin. "Mit dieser beginnen wir dann Verhandlungen über einen Friedensvertrag, unterzeichnen legitime Dokumente, die weltweit anerkannt werden und sicher und stabil sind."

Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!
Ukraine Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!

Allerdings wird in der Ukraine befürchtet, dass Moskau Wahlen im - teils russisch besetzten - Nachbarland manipulieren und eine kremltreue Marionetten-Regierung an die Macht bringen könnte.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

28. März, 16.01 Uhr: Ukraine erhält mehr als 900 Soldatenleichen von Russland

Die Ukraine hat in einem Austausch die sterblichen Überreste von 909 Soldaten zurückerhalten. Die Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk, Luhansk und Saporischschja ums Leben gekommen.

Zudem stammten einige Gefallene aus Leichenhäusern auf russischem Staatsgebiet, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Den Austausch habe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vermittelt.

Nach russischen Medienberichten erhielt Moskau im Gegenzug die Leichen von 35 eigenen Soldaten und acht russischen Zivilisten aus dem Grenzgebiet Kursk.

Gräber ukrainischer Soldaten, die seit dem Beginn der russischen Invasion gefallen sind, sind auf dem Lytschakiw-Friedhof zu sehen. (Archivbild)
Gräber ukrainischer Soldaten, die seit dem Beginn der russischen Invasion gefallen sind, sind auf dem Lytschakiw-Friedhof zu sehen. (Archivbild)  © Mykola Tys/AP/dpa

28. März, 16 Uhr: Kreml unterstellt Europäern mangelnden Friedenswillen

Der Kreml unterstellt den europäischen Staaten mangelnden Friedenswillen, weil diese an Sanktionen gegen Russland festhalten.

Es gehöre zu der Vereinbarung über freie Getreideausfuhren über das Schwarze Meer, Sanktionen gegen die russische Rosselchosbank aufzuheben, die für die Abwicklung zuständig sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.

"Wenn die europäischen Staaten diesen Weg nicht gehen wollen, heißt das, dass sie den Weg des Friedens nicht gehen wollen", sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur zufolge. Sie handelten auch den USA und Russland zuwider, die sich in ihren Friedensanstrengungen einig seien.

28. März, 6.15 Uhr: Putin will Ukraine befristet unter UN-Verwaltung stellen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat (72) vorgeschlagen, die von ihm angegriffene Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen, um Wahlen durchzuführen.

Ziel sei die Durchführung demokratischer Wahlen, bei der eine handlungsfähige Regierung für einen Friedensschluss an die Macht komme. "Mit dieser beginnen wir dann Verhandlungen über einen Friedensvertrag, unterzeichnen legitime Dokumente, die weltweit anerkannt werden und sicher und stabil sind", sagte Putin.

Der russische Präsident Wladimir Putin, links, spricht mit Besatzungsmitgliedern des atomgetriebenen U-Boots Archangelsk.
Der russische Präsident Wladimir Putin, links, spricht mit Besatzungsmitgliedern des atomgetriebenen U-Boots Archangelsk.  © Kirill Zykov/Sputnik Kremlin Pool via AP/dpa

27. März, 22.13 Uhr: Putin lässt neues Atom-U-Boot für Kriegsflotte zu Wasser

Russlands Präsident Wladimir Putin hat an der Zeremonie eines Stapellaufs für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine teilgenommen.

Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Murmansk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung.

Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können.

Mit der "Perm" werde bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse zu Wasser gelassen, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. Solche U-Boote dienten nicht nur dem Schutz der russischen Küste und des nördlichen Seewegs, der nördlich an Russland durch die Arktis führt, sondern könnten auch zur Lösung verschiedener Aufgaben in den Weltmeeren eingesetzt werden, sagte der Kremlchef.

27. März, 19.46 Uhr: Selenskyj wirft Moskau Schlag gegen Stromobjekte vor

Russland und die Ukraine haben vereinbart, die Energieversorgung des Gegners nicht mehr anzugreifen. Doch Russland hält sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht an die Abmachung.

Das russische Militär habe im Tagesverlauf mit Artillerie die Stadt Cherson beschossen und dabei auch ein Energieobjekt beschädigt, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Paris. "Ich denke, es sollte eine Reaktion der USA geben." Dabei seien nicht Worte nötig, sondern konkrete Taten, betonte Selenskyj.

Seinen Angaben nach hat die Ukraine den Verstoß festgehalten. Alle Beweise würden vorbereitet und den USA übergeben. Kiew warte sodann auf die von Washington versprochene Reaktion auf solche Verstöße.s

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.  © Aurelien Morissard/AP/dpa

27. März, 19.42 Uhr: Putin will wegen der Nato mehr Soldaten in die Arktis senden

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung weiterer Soldaten in der Arktis angekündigt.

Er fordere die russische Regierung dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. "Ich möchte betonen, dass dies natürlich mit der Verstärkung unserer militärischen Komponente in der Region zusammenhängt, die Zahl der Soldaten hier wird wachsen." Russland werde so seine Rechte auch gegenüber der Nato durchsetzen, betonte er.

"Uns beunruhigt natürlich nur der Fakt, dass die Nato-Länder insgesamt den hohen Norden immer öfter als Brückenkopf möglicher Konflikte benennen und den Einsatz von Militär unter diesen Bedingungen proben", sagte Putin. Dabei kämen auch Soldaten aus Finnland und Schweden zum Einsatz, "mit denen wir bis vor kurzem noch keine Probleme hatten". Finnen und Schweden sind nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aus Sorge um ihre Sicherheit der Nato beigetreten.

Anti-Schiffs-Raketensysteme Bastion werden auf der Insel Alexandraland in der Nähe von Nagurskoje auf dem Archipel Franz-Josef-Land in Russland in Stellung gebracht.
Anti-Schiffs-Raketensysteme Bastion werden auf der Insel Alexandraland in der Nähe von Nagurskoje auf dem Archipel Franz-Josef-Land in Russland in Stellung gebracht.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

27. März, 15 Uhr: Moskaus neuer Botschafter in den USA fordert Sanktionsabbau

Russlands neuer Botschafter in den USA, Alexander Dartschijew, hat sich nach Ankunft in Washington hoffnungsfroh für einen Neustart in den Beziehungen gezeigt.

Die praktische Arbeit zwischen Russland und den USA beim Wiederaufbau der Kontakte habe ein "gutes Tempo" erreicht, meinte der 64-Jährige. "Aber es braucht mehr Anstrengungen", sagte er laut einer Mitteilung der russischen Botschaft bei Telegram. Als Beispiel nannte der Diplomat einen Abbau der Sanktionen gegen Russland.

Konkret sprach Dartschijew Visaerleichterungen für Reisen von Bürgern und eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs zwischen den beiden Ländern an. Die gegenseitige Luftraumsperrung ist eine der Sanktionen, die im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine eingeführt wurden.

27. März, 6.06 Uhr: Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig mangelnden Friedenswillen vor

Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig mangelnden Friedenswillen und fehlende Bereitschaft zur Umsetzung einer Teil-Waffenruhe vorgeworfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte am Mittwoch eine Reihe von russischen Drohnenangriffen auf sein Land. "Angriffe eines solchen Ausmaßes nach Waffenruhe-Verhandlungen sind ein klares Signal an die ganze Welt, dass Moskau keinen echten Frieden anstrebt", schrieb er in Onlinenetzwerken.

Russland warf der Ukraine derweil vor, mit Drohnen ein Gaslager auf der annektierten Halbinsel Krim sowie eine Stromanlage in der russischen Grenzregion Brjansk attackiert zu haben. "Das Kiew-Regime beschädigt weiterhin zivile russische Energie-Infrastruktur und unternimmt alles in seiner Macht stehende, um die russisch-amerikanischen Vereinbarungen zu torpedieren", erklärte das russische Verteidigungsministerium.

27. März, 6.06 Uhr: Weitere 3000 Soldaten aus Nordkorea in diesem Jahr nach Russland entsandt

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben in diesem Jahr weitere 3000 Soldaten nach Russland entsandt.

Schätzungsweise seien zwischen Januar und Februar "weitere 3000 Soldaten als Verstärkung entsandt" worden, teilte der südkoreanische Generalstab am Donnerstag mit. Von den ursprünglich 11.000 nach Russland entsandten nordkoreanischen Soldaten wurden demnach vermutlich 4000 getötet oder verwundet.

Zudem liefere Pjöngjang Moskau auch weiterhin Raketen, Artillerie und Munition für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

26. März, 21.47 Uhr: Europäische Truppen sollen laut Macron Russland abschrecken

Bei der möglichen Entsendung europäischer Streitkräfte in die Ukraine wird es aus Sicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) um das Absichern wichtiger Städte und strategischer Stützpunkte gehen.

Das Ziel dieser Truppen wäre es nicht, an der Frontlinie zu stehen und gegen die russischen Streitkräfte eingesetzt zu werden, wie Macron am Vorabend eines Gipfeltreffens zur Unterstützung der Ukraine in Paris erklärte.

Vielmehr sollten mögliche europäische Truppen durch ihre Präsenz die Russen von einem erneuten Angriff abhalten und es Kiew ermöglichen, Positionen in einer möglichen Friedenszone auf ukrainischem Territorium zu halten. Im Fall einer erneuten allgemeinen Aggression gegen die Ukraine seien die Truppen in der Lage, darauf zu reagieren, sagte Macron nach Beratungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47).

Der französische Präsident Emmanuel Macron (r., 47) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sprechen auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen im Elysee-Palast.
Der französische Präsident Emmanuel Macron (r., 47) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sprechen auf einer Pressekonferenz nach einem Treffen im Elysee-Palast.  © Yoan Valat/EPA Pool/AP/dpa

26. März, 16.45 Uhr: Italien will keine Soldaten für Ukraine stellen

Italien will für eine mögliche Friedenstruppe unter dem Dach der Vereinten Nationen in der Ukraine keine Soldaten stellen. Dies teilte das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48) nach einem Spitzentreffen der rechten Dreier-Koalition in Rom mit.

Alle seien sich einig darin, "dass keine nationale Beteiligung an einer möglichen militärischen Truppe vor Ort vorgesehen ist".

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48).
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (48).  © Roberto Monaldo/LaPresse/dpa

26. März, 15.47 Uhr: EU will Russland-Sanktionen nur nach Abzug aus der Ukraine aufheben

Die EU will Sanktionen gegen Russland nur nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine aufheben.

"Das Ende der unprovozierten und ungerechtfertigten russischen Aggression in der Ukraine sowie der bedingungslose Rückzug aller russischen Streitkräfte aus dem gesamten Gebiet der Ukraine wäre eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Änderung oder Aufhebung der Sanktionen", teilte eine Sprecherin der EU-Kommission am Mittwoch mit.

Titelfoto: Mykola Tys/AP/dpa

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