Ukraine-Krieg: Dänemark will Soldaten in die Ukraine schicken

Ukraine - Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) ist am Dienstag zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) in die Hafenstadt Odessa gereist.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58, l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) besuchten am Dienstag ein Militärkrankenhaus in Odessa.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58, l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) besuchten am Dienstag ein Militärkrankenhaus in Odessa.  © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

"Die Menschen in der Ukraine haben so viel ertragen - nicht zuletzt den russischen Angriff auf Sumy am Palmsonntag", schrieb Rutte anschließend auf der Plattform X.

Der Niederländer sicherte der Ukraine die weitere Unterstützung des westlichen Militärbündnisses Nato zu. Am vergangenen Sonntag wurden mindestens 35 Menschen bei einem russischen Raketenangriff auf Sumy getötet.

Selenskyj veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal ein Video des gemeinsamen Besuchs eines Militärkrankenhauses in Odessa. Der Staatschef zeichnete im Beisein Ruttes Verwundete mit Orden aus.

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Bei gemeinsamen Gesprächen sei vor allem die Stärkung der ukrainischen Flugabwehr besprochen worden.

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16. April, 12.01 Uhr: Dänemark will Soldaten in die Ukraine schicken

Das Nato-Mitglied Dänemark will unbewaffnete Soldaten zum Training in die von Russland angegriffene Ukraine schicken.

Das sagte der Chef des dänischen Heeres, Peter Boysen, dem Fernsehsender TV 2. Demnach sollen die dänischen Soldaten von den ukrainischen Militärs und vor allem von deren Erfahrungen im Drohnenkrieg lernen.

Boysen sagte zu TV 2, die Dänen würden sich weit von der Front entfernt aufhalten, vermutlich in Trainingszentren im Westen der Ukraine. Das Training könnte dem Heereschef zufolge schon im Sommer beginnen.

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen (49) wollte sich der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge nicht zu den Plänen äußern mit dem Hinweis, die Zuständigkeit in der Sache liege beim Militär.

Zu Übungszwecken sollen dänische Soldaten in die Ukraine reisen. (Symbolfoto)
Zu Übungszwecken sollen dänische Soldaten in die Ukraine reisen. (Symbolfoto)  © Steffen Trumpf/dpa

16. April, 6.32 Uhr: Russische Drohnen treffen Hafenstadt Odessa

Die russische Armee hat in der Nacht zu Mittwoch die südukrainische Hafenstadt Odessa mit Kampfdrohnen angegriffen.

Dabei wurden nach Angaben des regionalen Militärverwalters Oleh Kiper mehrere Wohnhäuser getroffen. In einem sei ein Brand ausgebrochen. "Informationen über mögliche Opfer werden noch geklärt", schrieb Kiper auf der Plattform Telegram. Im Hafen seien zudem Lagerhäuser beschädigt worden, teilte Bürgermeister Hennadij Truchanow mit.

In der Hauptstadt Kiew und einer Reihe anderer ukrainischer Städte wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Nach Angaben der Flugabwehr waren größere Drohnenschwärme in den ukrainischen Luftraum eingeflogen. Nähere Angaben zu möglichen Zielen der Kampfdrohnen lagen zunächst nicht vor.

Immer wieder ist die Hafenstadt Odessa das Ziel russischer Luftangriffe. (Archivbild)
Immer wieder ist die Hafenstadt Odessa das Ziel russischer Luftangriffe. (Archivbild)  © Michael Shtekel/AP/dpa

15. April, 22.14 Uhr: Laut Selenskyj darf nur die Ukraine über die Grenzen des Landes sprechen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die US-Unterhändler in den Gesprächen mit Russland vor unzulässigen Zugeständnissen bei den besetzten Gebieten der Ukraine gewarnt.

"Alle Territorien gehören zum Einheitsstaat Ukraine", sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.

Nur das ukrainische Volk entscheide über sein Staatsgebiet. "Und Sie wissen, dass dies für uns eine rote Linie ist - alle vorübergehend besetzten Gebiete nicht als ukrainisch, sondern als russisch anzuerkennen", sagte Selenskyj örtlichen Medien zufolge.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte (58, l) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
NATO-Generalsekretär Mark Rutte (58, l) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Michael Shtekel/AP/dpa

15. April, 15.28 Uhr: Witkoff nach Putin-Treffen: Friedensdeal zeichnet sich ab

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat sich nach seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in St. Petersburg zuversichtlich gezeigt, dass sich ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine abzeichnet.

Das fünfstündige Gespräch sei "eindrucksvoll" gewesen, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News. Putin strebe einen "dauerhaften Frieden" über einen Waffenstillstand hinaus an. Eine Einigung kristallisiere sich heraus, so Witkoff.

Der US-Sondergesandte sagte weiter, dass es bei einem Friedensabkommen neben der Nato auch um "die sogenannten fünf Gebiete" gehen werde. Er führte das nicht weiter aus.

15. April, 13.34 Uhr: Russischer Geheimdienstchef nennt Bedingungen für Kriegsende

Moskaus Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin (70) hat für die Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mehrere Bedingungen genannt.

Die Ukraine müsse dafür etwa auf einen Nato-Beitritt und auf die von Moskau einverleibten Gebiete verzichten, sagte Naryschkin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskaus Kriegsziele bleiben demnach unverändert, nachdem am Freitag der US-Sondergesandte Steve Witkoff stundenlang mit Kremlchef Wladimir Putin verhandelt hatte. Bei dem Treffen in St. Petersburg ging es auch um eine Beendigung des Krieges.

"Die Bedingungen des Friedensabkommens beinhalten natürlich einen atomwaffenfreien, neutralen Status der Ukraine, die Entmilitarisierung und Entnazifizierung des ukrainischen Staates, die Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze, die nach dem Staatsstreich 2014 verabschiedet wurden", sagte Naryschkin mit Blick auf den Sturz des russlandfreundlichen damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Zuge prowestlicher Proteste. Eine Einigung, so Naryschkin weiter, müsse zudem "die Anerkennung der Souveränität und der territorialen Grenzen der Russischen Föderation - die aktuellen territorialen Grenzen" einschließen.

Sergej Naryschkin (70), der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, hat nach einer stundenlangen Konferenz die Bedingungen für die Beendigung des Krieges genannt.
Sergej Naryschkin (70), der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, hat nach einer stundenlangen Konferenz die Bedingungen für die Beendigung des Krieges genannt.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

15. April, 12.59 Uhr: Selenskyj entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur von Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem verheerenden russischen Raketenangriff die Entlassung des Militärgouverneurs des Gebiets Sumy, Wolodymyr Artjuch, eingeleitet.

Sein Antrag wurde von der Regierung unterstützt, teilte der Regierungsvertreter im Parlament, Taras Melyntschuk, bei Telegram mit.

Artjuch hatte am Tag zuvor dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass dort zu der Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hat. Gleichzeitig hatte Artjuch jedoch erklärt, dass diese Veranstaltung nicht von ihm veranlasst worden sei. Der 66-Jährige hatte das Amt knapp zwei Jahre lang inne.

15. April, 11.23 Uhr: Russische Angriffe sorgen für Todesopfer in Süd- und Ostukraine

In der Ukraine sind durch russische Angriffe nach Behördenangaben binnen 24 Stunden mindestens sechs Zivilisten getötet worden.

Ein Mann sei im südukrainischen Gebiet Saporischschja ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Iwan Fedorow am Morgen bei Telegram mit. In der benachbarten Region Donezk wurde ein weiterer Mann in der Stadt Pokrowsk getötet. Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von der Bergarbeiterstadt entfernt.

Nahe der ehemaligen Millionenmetropole Donezk in der Stadt Pokrowsk ist ein Mann ums Leben gekommen. Er ist der sechste tote Zivilist in den vergangenen 24 Stunden.
Nahe der ehemaligen Millionenmetropole Donezk in der Stadt Pokrowsk ist ein Mann ums Leben gekommen. Er ist der sechste tote Zivilist in den vergangenen 24 Stunden.  © Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Mechanized brigade/AP/dpa

15. April, 7.47 Uhr: Drohnen greifen russisches Kursk an

Die westrussische Stadt Kursk ist in der Nacht nach russischer Darstellung von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen worden.

Es gebe mindestens ein Todesopfer und neun Verletzte, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf die örtlichen Militärbehörden. Bei dem Angriff seien mehrere Gebäude in Brand geraten, darunter eine Garage mit Krankenwagen. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Die westrussische Stadt Kursk ist in der Nacht angeblich von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen worden. (Archivfoto)
Die westrussische Stadt Kursk ist in der Nacht angeblich von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen worden. (Archivfoto)  © Uncredited/Acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel/AP/dpa

14. April, 20.47 Uhr: Vier Tote durch russischen Beschuss in der Ostukraine

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge mindestens vier Menschen durch russischen Beschuss getötet worden.

Ein Mann und eine Frau kamen durch russische Artillerie in der Stadt Kupjansk ums Leben, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Die Frontlinie verläuft rund sechs Kilometer nordöstlich der Stadt. Zudem töteten Geschosse russischer Mehrfachraketenwerfer demnach eine Frau und einen Mann in der Siedlung Schewtschenkowe westlich von Kupjansk.

In der Region Charkiw, sind laut Behörden durch russische Angriffe mindestens vier Menschen getötet worden.
In der Region Charkiw, sind laut Behörden durch russische Angriffe mindestens vier Menschen getötet worden.  © -/ukrin/dpa

14. April, 19.21 Uhr: Trump macht Selenskyj und Biden für Krieg verantwortlich

US-Präsident Donald Trump hat seinen Vorgänger Joe Biden und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beschuldigt, den Krieg in der Ukraine nicht verhindert zu haben.

"Präsident Selenskyj und der korrupte Joe Biden haben einen absolut schrecklichen Job gemacht, als sie zuließen, dass diese Farce begann", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Kriegsausbruch zu verhindern, schrieb er weiter – ohne zu erläutern, wie die von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Invasion in das Nachbarland im Februar 2022 hätte gestoppt werden können.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sei Bidens Krieg, nicht seiner, erklärte der US-Präsident. Er sei seit Kurzem im Amt und habe während seiner vorhergehenden Amtszeit kein Problem damit gehabt, ihn zu verhindern, da der russische Präsident Wladimir Putin ihn respektiere. In Großbuchstaben wiederholte er: "Ich hatte nichts mit dem Krieg zu tun, aber ich arbeite unermüdlich daran, dass Tod und Zerstörung aufhören."

Titelfoto: Steffen Trumpf/dpa

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