Ukraine-Krieg: Ukraine und Russland tauschen am Karfreitag Soldatenleichen aus

Ukraine - Trotz erheblicher Spannungen zwischen der Ukraine und den USA haben die beiden Regierungen nach langem Ringen eine Absichtserklärung für ein Rohstoffabkommen unterzeichnet.

Die USA und die Ukraine haben nach langem Ringen eine Absichtserklärung für ein Rohstoffabkommen unterzeichnet.
Die USA und die Ukraine haben nach langem Ringen eine Absichtserklärung für ein Rohstoffabkommen unterzeichnet.  © Alex Brandon/AP/dpa

Die inhaltlichen Details des von US-Präsident Donald Trump (78) und der ukrainischen Vizeregierungschefin Julia Swyrydenko in Aussicht gestellten Abkommens sind indes noch zu klären - und bergen womöglich weiteres Konfliktpotenzial.

In dieser Woche erwarte er zudem eine Rückmeldung aus Moskau zu einem möglichen Friedensabkommen mit der Ukraine, sagte Trump. Vorab ließ Russland aber bereits wissen, ein Waffenstillstand sei zurzeit unrealistisch.

Auch wenn der Text des Rohstoffabkommens, mit dem die USA Zugriff auf seltene Erden und andere wertvolle Ressourcen der Ukraine erhalten sollen, noch fertiggestellt werden müsse: "Heute wurde ein Schritt in Richtung eines gemeinsamen Wirtschaftspartnerschaftsabkommens mit den Vereinigten Staaten unternommen", verkündete die ukrainische Wirtschaftsministerin Swyrydenko am Donnerstagabend via Facebook.

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Das Abkommen ermögliche bedeutende Investitionen, die Modernisierung der Infrastruktur und eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft. Es handele sich um eine Investition in die Zukunft für eine freie, souveräne und sichere Ukraine.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

18. April, 18.47 Uhr: USA drücken bei Friedensgesprächen aufs Tempo

Mit einer kryptischen Drohung hat US-Außenminister Marco Rubio den Verhandlungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine weitere Brisanz verliehen.

Die USA könnten nach seinen Worten ihre Vermittlungsbemühungen einstellen, sollte sich eine schnelle Friedenslösung in den kommenden Tagen als unerreichbares Ziel erweisen.

"Wenn es möglich ist, sind wir bereit, alles zu tun, was wir können, um dies zu erleichtern und sicherzustellen, dass es dazu kommt, dass er dauerhaft und gerecht beendet wird", sagte Rubio, wie auf einem Video des Senders CNN zu hören war.

"Wenn das nicht möglich ist und wir so weit voneinander entfernt sind, dass das nicht gelingen kann, dann denke ich, dass der Präsident wahrscheinlich an einem Punkt sein wird, an dem er sagen wird: "Gut, das war's."" Rubio fügte mit Blick auf ein Ende des Krieges hinzu: "Wir müssen jetzt innerhalb weniger Tage herausfinden, ob das auf kurze Sicht machbar ist. Denn wenn nicht, dann müssen wir einfach weiterziehen."

18. April, 16.07 Uhr: Ukraine und Russland tauschen am Karfreitag Soldatenleichen aus

Am Karfreitag haben die Ukraine und Russland Hunderte Soldatenleichen ausgetauscht. 909 Leichname habe die ukrainische Seite erhalten, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit.

Die Soldaten sind demnach bei Kämpfen in den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Sumy und Charkiw gefallen. Ein Teil sei aus Leichenhäusern in Russland gekommen. Ukrainische Truppen kontrollierten monatelang Teile des westrussischen Grenzgebiets Kursk. Im Gegenzug erhielt die russische Seite Medienberichten zufolge die Überreste von 41 eigenen Soldaten.

Beerdigungszeremonie für einen gefallenen ukrainischen Soldaten. (Archivbild)
Beerdigungszeremonie für einen gefallenen ukrainischen Soldaten. (Archivbild)  © Andreas Stroh/ZUMA Press Wire/dpa

18. April, 7.49 Uhr: Tote und Verletzte bei Angriffen in der Ukraine

Trotz internationaler Bemühungen um eine Friedenslösung haben sich die Streitkräfte Russlands und der Ukraine in der Nacht erneut mit Angriffen überzogen.

Bei einem Drohnenangriff in der nordostukrainischen Großstadt Sumy wurde nach Angaben des geschäftsführenden Bürgermeisters Artem Kobsar ein Gebäude getroffen und ein Mensch getötet. Außerdem gebe es einen Verletzten.

In einem dicht besiedelten Gebiet der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlug nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow eine Rakete ein. Es gab einen Toten. Zudem wurden bis zum Morgen mehr als 50 Verletzte gezählt. Terechow berichtete auf Telegram von Schäden an mehr als 20 Wohnblocks und 30 Einfamilienhäusern.

Bei einem Drohnenangriff in der nordostukrainischen Großstadt Sumy wurde ein Gebäude getroffen.
Bei einem Drohnenangriff in der nordostukrainischen Großstadt Sumy wurde ein Gebäude getroffen.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

18. April, 7.47 Uhr: Taurus-Raketen bleiben Streitthema

Als besonders heikel gilt noch immer die mögliche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper mit hoher Reichweite und Schlagkraft an die Ukraine.

Sollten diese gegen Infrastrukturziele in Russland eingesetzt werden, "dann wird das als direkte Teilnahme Deutschlands an Kampfhandlungen aufseiten des Kiewer Regimes betrachtet werden mit allen Folgen für Deutschland, die sich daraus ergeben", drohte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Das solle der designierte neue Kanzler Friedrich Merz (69) bedenken.

18. April, 7.46 Uhr: Russlands UN-Vertreter hält Waffenstillstand für unrealistisch

Hoffnungen auf ein baldiges Schweigen der Waffen erteilte Russland erneut einen Dämpfer. Schon die Vereinbarung der beiden Kriegsparteien, Angriffe auf Energieeinrichtungen im jeweiligen Nachbarland für 30 Tage einzustellen, habe nicht funktioniert, sagte der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja in New York.

"Unter diesen Umständen ist es schlicht unrealistisch, jetzt über einen Waffenstillstand zu sprechen." Auch die Frage, wer die Einhaltung eines solchen Waffenstillstands überwachen sollte, sei ungeklärt.

Der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja.
Der russische UN-Vertreter Wassilij Nebensja.  © -/UNTV/AP/dpa

17. April, 14.52 Uhr: 30 Tage Feuerpause enden - Russland sieht ukrainische Verstöße

Russland wirft der Ukraine mehr als 80 Verstöße gegen den 30-tägigen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen vor. Das sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, an diesem Donnerstag, dem 30. Tag der begrenzten Feuerpause.

"Die Armee der Ukraine hat buchstäblich jeden Tag mit Hilfe von Drohnen die Infrastruktur des russischen Treibstoff- und Energiesektors angegriffen", sagte Sacharowa der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Ob Russland sich weiter an diese Beschränkung der Angriffe hält, muss nach früheren Angaben des Kremls Präsident Wladimir Putin entscheiden. Putin hatte die Feuerpause nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump am 18. März verkündet.

Für die Ukraine kam dies überraschend. Sie erklärte sich im Prinzip einverstanden, forderte aber eine Ausweitung auch auf andere Infrastruktur. Moskau veröffentlichte wiederum einseitig nur eine Liste von Energieanlagen, die angeblich nicht beschossen werden sollten.

Russland wirft der Ukraine zahlreiche Verstöße gegen die Feuerpause vor, so Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums.
Russland wirft der Ukraine zahlreiche Verstöße gegen die Feuerpause vor, so Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums.  © ---/AP/dpa

17. April, 6.59 Uhr: Tote bei Drohnenangriff auf Industriestadt Dnipro

In der Nacht wurde die südukrainische Industriestadt Dnipro zum Ziel eines großen russischen Drohnenangriffs.

Dabei seien ein Mädchen und eine ältere Frau getötet worden, teilte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit. Außerdem gebe es mindestens 28 Verletzte, unter ihnen vier Kinder. Es brenne an mehreren Stellen, Wohnhäuser seien beschädigt worden.

Über der Stadt, die vor dem Krieg knapp eine Million Einwohner hatte, waren in kurzer Zeit zahlreiche Explosionen zu hören, wie der Rundfunksender Suspilne berichtete. Dnipro ist ein Zentrum der ukrainischen Rüstungsindustrie.

Die ukrainische Luftwaffe ortete russische Kampfdrohnen auch über der nahen Stadt Krywyj Rih und über der Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Aus Sumy wurden in der Nacht mehrere Explosionen nach Drohnenangriffen gemeldet.

Die Industriestadt Dnipro ist erneut zum Ziel eines russischen Luftangriffs geworden.
Die Industriestadt Dnipro ist erneut zum Ziel eines russischen Luftangriffs geworden.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

16. April, 17.45 Uhr: Ukraine stellt laut Selenskyj 40 Prozent ihrer Waffen selbst her

Die Ukraine kämpft nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges aktuell zu 40 Prozent mit Waffen aus eigener Produktion.

"Unsere Verteidigungsindustrie stellt bereits mehr als tausend Waffentypen her: von Artilleriegranaten über Raketen und Langstreckenwaffen bis hin zu unseren Drohnen", behauptete Selenskyj vor Vertretern der Rüstungsbranche in Kiew.

"Mehr als 40 Prozent aller Waffen, die an der Front zur Verteidigung unseres Landes eingesetzt werden, werden in der Ukraine produziert", sagte er nach Angaben des Präsidialamtes. Zugleich wachse die Zahl der Kooperationen ausländischer Partner mit der ukrainischen Rüstungsindustrie, die seinen Angaben zufolge rund 300.000 Menschen beschäftigt.

Wolodymyr Selenskyj (47) möchte die Abhängigkeit bei Waffenlieferungen veringern.
Wolodymyr Selenskyj (47) möchte die Abhängigkeit bei Waffenlieferungen veringern.  © UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE / AFP

16. April, 17.45 Uhr: Fünf Jugendliche und vier Erwachsene wegen Sabotagevorwürfen in Ukraine festgenommen

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben neun Ukrainer wegen mutmaßlicher Sabotagepläne im Auftrag Russlands festgenommen.

Unter den Verdächtigen seien fünf Jugendliche "im Alter von 14 und 15 Jahren", erklärte der SBU am Mittwoch. Den Festgenommenen wird demnach vorgeworfen, im Osten und Zentrum der Ukraine "terroristische Attentate" im Auftrag des russischen Geheimdienstes FSB geplant zu haben.

16. April, 12.45 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilisierung bis August

Trotz laufender internationaler Gespräche über eine Waffenruhe hat die Ukraine das geltende Kriegsrecht und die Mobilisierung um weitere 90 Tage bis Anfang August verlängert.

Für beide von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichten Anträge stimmten Medienberichten zufolge deutlich mehr als zwei Drittel der Abgeordneten. Das Kriegsrecht gilt nach der Unterschrift Selenskyjs bis zum 6. August. Es wäre am 9. Mai ausgelaufen.

Titelfoto: Andreas Stroh/ZUMA Press Wire/dpa

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