Ukraine-Krieg: Russen-Drohne schlägt im Kernkraftwerk Tschernobyl ein

Ukraine - US-Präsident Donald Trump hat Bewegung in die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs gebracht. Schon in München soll es Gespräche geben.

Der sogenannte Sarkophag des 1986 havarierten Kernkraftwerks Tschernobyl wurde beschädigt.
Der sogenannte Sarkophag des 1986 havarierten Kernkraftwerks Tschernobyl wurde beschädigt.  © DSNS Ukraine

Hochrangige Unterhändler aus den USA und Russland wollen sich nach Angaben des US-Präsidenten am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg treffen.

"Russland wird mit unseren Leuten dabei sein", sagte Trump im Weißen Haus in Washington.

Ukraine-Präsident Selenskyj forderte unterdessen, dass europäische Staaten mit am Verhandlungstisch sitzen müssten, wenn Friedensgespräche mit Russland anlaufen sollten.

Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!
Ukraine Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

14. Februar, 21.54 Uhr: Russischer Drohnen-Stützpunkt zerstört

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigener Darstellung einen russischen Drohnen-Stützpunkt zerstört.

Dieser Stützpunkt in der Nähe der Ortschaft Elisawetowka in der Region Kursk sei zur Endmontage und zum Start von Drohnen genutzt worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die unbemannten Flugkörper seien wiederholt gegen ukrainische Truppen eingesetzt worden, die Teile der westrussischen Region Kursk kontrollieren.

Der Präzisionsangriff vom Donnerstag gehöre zu den "systematischen Maßnahmen" der ukrainischen Streitkräfte zur Schwächung des russischen militärischen Potenzials.

Die Ukraine soll einen russischen Drohnen-Stützpunkt zerstört haben.
Die Ukraine soll einen russischen Drohnen-Stützpunkt zerstört haben.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

14. Februar, 13.16 Uhr: Moskau hält sich zu angeblichem US-Treffen in München bedeckt

Die russische Regierung lässt zunächst offen, ob es am Rande der Sicherheitskonferenz in München zu einem Treffen von Vertretern der USA und Russland kommen könnte.

"Bisher haben wir dazu nichts zu sagen", erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Sicher ist allerdings, dass Russland nicht offiziell an der MSC teilnimmt, es sind keine Vertreter des Landes eingeladen.

US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, dass die Konferenz für Verhandlungen genutzt werde. Dabei würden sich ranghohe Vertreter der USA, Russland und der Ukraine treffen, hatte er behauptet. Eine Bestätigung Russlands gibt es dafür bislang nicht.

14. Februar, 12.42 Uhr: Russland lässt Trumps Einladung zur G7 kalt

Russland hat die Einladung von US-Präsident Donald Trump zur Rückkehr in die Runde der führenden westlichen Industrienationen kühl zur Kenntnis genommen.

"Wir haben mehrfach gesagt, dass die Gruppe, die sich jetzt G7 nennt, ihre Relevanz fast verloren hat", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die G7 vereine Nationen, die wirtschaftlich und sozial nicht mehr führend beim Wachstum seien. Daher sei Russlands derzeitige Mitgliedschaft in der G20 für das Land viel interessanter.

14. Februar, 10.24 Uhr: Strom und Wasser nahe Atomkraftwerk Saporischschja abgestellt

In der von Moskauer Truppen besetzten Kraftwerksstadt Enerhodar in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja ist nach russischen Angaben die Strom- und Wasserversorgung nach ukrainischem Beschuss abgeschaltet worden.

Die ukrainische Armee habe 15 Artillerieschläge gegen das Wärmekraftwerk Saporischschja geführt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Betroffen von den Stromabschaltungen waren demnach 50.000 Haushalte in Enerhodar und der Umgebung. Wegen der niedrigen und instabilen Netzspannung sei auch die Wasserversorgung vorübergehend abgestellt worden. Beides wurde demnach inzwischen teilweise wiederhergestellt. Auf das nahe gelegene südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gebe es keine Auswirkungen.

Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja.
Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja.  © Libkos/AP/dpa

14. Februar, 9.07 Uhr: Russische Kamikaze-Drohne schlägt in Tschernobyl-Reaktor und durchstößt Sarkophag

Die russische Armee hat in der Nacht zum Freitag das Atomkraftwerk in Tschernobyl mit einer Kamikaze-Drohne angegriffen.

Nach Angaben von Ukraines Präsident Selenskyj hatte die Drohne einen Kopf mit hochexplosivem Sprengstoff, der in den Reaktor 4 einschlug. Das ist der Reaktor, der beim Atomunglück 1986 havarierte. Mehreren Berichten zufolge durchstieß die Drohne die nach dem Unglück errichtete Schutzhülle des Reaktors, den sogenannten Sarkophag.

Selenskyj schreibt bei X, dass das Feuer gelöscht werden konnte, erhöhte Strahlenwerte seien momentan nicht zu verzeichnen. Dazu teilt er ein Video, das wohl den Einschlag und die Explosion zeigt.

Der beschädigte Sarkophag, der den zerstörten vierten Reaktor des Kernkraftwerks abdeckt, ist nach einem russischen Drohnenangriff nun auch von innen sichtbar.
Der beschädigte Sarkophag, der den zerstörten vierten Reaktor des Kernkraftwerks abdeckt, ist nach einem russischen Drohnenangriff nun auch von innen sichtbar.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa

14. Februar, 6.15 Uhr: Macron sieht Europa bei Ukraine stärker in der Verantwortung

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Gespräche mit Kremlchef Wladimir Putin über einen Frieden in der Ukraine zu führen, fordert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch mehr Engagement von Europa.

Der französische Staatschef sagte in einem Interview der "Financial Times", er akzeptiere, dass Europa dafür verantwortlich sei, die Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten. "Was Trump zu Europa sagt, ist, dass es an euch liegt, die Last zu tragen. Und ich sage, es liegt an uns, sie zu übernehmen", sagte Macron.

Macron betonte, nur der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj selbst könne für sein Land verhandeln.

14. Februar, 6.11 Uhr: Trump weicht Frage zu Zugeständnissen Russlands aus

US-Präsident Donald Trump hat sich nicht festgelegt, welche Zugeständnisse er von Russland zur Beendigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine fordern würde.

"Was die Verhandlungen angeht, so ist es zu früh, um zu sagen, was passieren wird", sagte der Republikaner während einer Pressekonferenz mit Indiens Premierminister Narendra Modi in Washington. "Vielleicht wird Russland eine Menge aufgeben. Vielleicht auch nicht." Die Verhandlungen hätten bisher nicht begonnen, sagte Trump. Ihm gehe es darum, den Krieg schnell zu beenden.

US-Präsident Donald Trump hat bislang keine konkreten Zugeständnisse genannt, die er von Russland verlangen würde, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.
US-Präsident Donald Trump hat bislang keine konkreten Zugeständnisse genannt, die er von Russland verlangen würde, um den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.  © Ben Curtis/AP/dpa

14. Februar, 6.03 Uhr: Wie geht es weiter? USA und Russland reden in München

Hochrangige Unterhändler aus den USA und Russland wollen sich nach Angaben von US-Präsident Donald Trump an diesem Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg treffen.

"Russland wird mit unseren Leuten dabei sein", sagte Trump im Weißen Haus in Washington und fügte hinzu: "Die Ukraine ist übrigens auch eingeladen." Wer genau aus welchem Land dabei sein werde, wisse er nicht. Aber es handle sich um "hochrangige Vertreter" der drei Länder, so der US-Präsident.

Trump hatte am Vortag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Beide seien daran interessiert, Frieden zu schließen, sagte Trump. Er vertraue Putin dahingehend auch.

14. Februar, 5.59 Uhr: Selenskyj spricht von Erfolgen an der Ostfront

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskjy hat ohne nähere Details von Erfolgen seiner Truppen an der Front im Osten des Landes berichtet.

"Es gibt ein gutes Ergebnis an der Front", sagte Selenskyj in einem Video, das offensichtlich in einem Zug aufgenommen wurde. Den Ort wolle er nicht nennen. "Aber ich möchte unseren Jungs vom 425. separaten Angriffsregiment danken - eure Stärke ist wirklich wichtig. Gut gemacht!"

Von diesem Regiment ist bekannt, dass es bei der Verteidigung der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk eingesetzt ist.

13. Februar, 22.02 Uhr: Trump will Ukraine in Friedensgespräche einbinden

US-Präsident Donald Trump (78) plant nach eigener Aussage, die Ukraine in die Verhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs einzubeziehen.

Auf die entsprechende Frage einer Journalistin erklärte der Republikaner im Weißen Haus, Kiew sei "Teil davon". Neben der Ukraine und Russland würden "eine Menge Leute" an den Gesprächen beteiligt sein. Er sprach von einer "sehr interessanten Situation".

US-Präsident Donald Trump (78) will die Ukraine in Friedensgespräche einbinden.
US-Präsident Donald Trump (78) will die Ukraine in Friedensgespräche einbinden.  © Ben Curtis/AP/dpa

13. Februar, 19.18 Uhr: Scholz pocht auf weiteres US-Engagement in der Ukraine

Nach Ankündigungen der USA zu einem Kurswechsel in der Ukraine-Politik warnt Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) vor Friedensgesprächen der USA mit Russland über die Köpfe von Ukrainern und Europäern hinweg.

"Nichts über die Ukraine ohne die Ukrainer – und nichts über Europa ohne die Europäer", sagte er in Berlin.

Titelfoto: DSNS Ukraine

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