Ukraine-Krieg: Kiew erneut Ziel russischer Drohnenangriffe!
Ukraine - Dass die Ukraine kein russisches Gas mehr durchleitet, erzürnt den slowakischen Regierungschef. Die ihm wohlgesonnene Führung in Moskau sagt, wen sie für Gewinner und Verlierer des Transitstopps hält.
Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht die slowakische Regierung mit einer schlechteren Behandlung ukrainischer Flüchtlinge. Er werde in seiner Koalition darüber sprechen, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte der linkspopulistische Ministerpräsident Robert Fico (33) in Bratislava.
Das russische Außenministerium bezeichnete indes die europäischen Verbraucher als Verlierer des Gastransitstopps. Es werde nicht nur das wirtschaftliche Potenzial der EU wegen hoher Energiepreise geschwächt, sondern auch negative Auswirkungen auf das Leben der Europäer geben, sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa (49).
Wichtigster Nutznießer wiederum seien die USA als "Kriegssponsor", die nicht zuletzt wegen der gesprengten Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 ihr Gas zu höheren Preise nach Europa verkaufen könnten.
Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.
3. Januar, 19.02 Uhr: Slowakei liefert weiter Strom an die Ukraine
Ungeachtet eines Streits zwischen den Regierungen der Ukraine und der Slowakei will der staatliche slowakische Netzbetreiber SEPS weiterhin Strom an das Nachbarland liefern.
Für die Lieferungen von Strom an die Ukraine als Ausgleich für dortige Versorgungsengpässe infolge russischer Bombardierungen gebe es gültige Verträge mit der ukrainischen Partnergesellschaft Ukrenergo. An diese Verträge werde man sich halten und weiterhin Strom liefern, antwortete SEPS auf eine Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.
Der linkspopulistische Ministerpräsident Robert Fico hatte der Ukraine zum Jahresende mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht, wenn sie wie angekündigt russische Gaslieferungen an die Slowakei und andere Länder Europas durch ihr Territorium stoppe. In einer vom Regierungsamt in Bratislava verbreiteten Mitteilung hatte Fico angekündigt: "Nach dem ersten Januar-Tag bewerten wir die Situation und Möglichkeiten reziproker Maßnahmen gegen die Ukraine. Wenn es unausweichlich ist, stellen wir die Stromlieferungen ein ... oder einigen uns auf ein anderes Vorgehen."
3. Januar, 17.08 Uhr: Selenskyj - Trumps Unberechenbarkeit kann Kiew nützen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, die Unberechenbarkeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Gunsten nutzen zu können.
"Ich halte ihn für stark und unberechenbar. Ich wünschte mir sehr, dass die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem die Seite der Russischen Föderation betrifft", sagte das Staatsoberhaupt in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Selenskyj geht davon aus, dass Trump an einem Friedensschluss real interessiert ist und der russische Präsident Wladimir Putin den künftigen US-Präsidenten fürchtet.
In dem Interview versprach der Staatschef den Ukrainern erneut, dass alle von Russland seit 2014 besetzten Gebiete zurückkehren werden. Er bestand auch auf harten Sicherheitsgarantien für sein Land und erteilte einer von Moskau für einen Friedensschluss geforderten Verkleinerung der ukrainischen Armee eine Absage. "Wir verstehen, dass er (Putin) uns mit so einer Armee von 40.000 bis 50.000 vernichtet, besetzt, dass es keine unabhängige Ukraine mehr geben wird", betonte Selenskyj.
3. Januar, 8.37 Uhr: Kiew erneut Ziel russischer Drohnenangriffe!
Neue russische Drohnenangriffe haben in der Nacht in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert.
Unter den Verletzten sei auch ein 16-Jähriger, der mit Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, teilte der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mit. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Lkw-Fahrer. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.
3. Januar, 8.33 Uhr: Fico droht mit Maßnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge
Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) mit Maßnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge.
Er werde in seiner Koalition darüber reden, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte Fico in Bratislava. Einzelheiten nannte er nicht. Zugleich wiederholte Fico die Drohung, die Slowakei könnte Stromlieferungen in die benachbarte Ukraine einstellen.
Die von Moskau mit Krieg überzogene Ukraine hat mit dem Jahreswechsel den Vertrag mit dem russischen Energieriesen Gazprom über die Durchleitung von russischem Gas nach Westen auslaufen lassen. Betroffen ist unter anderem die Slowakei, auch wenn die EU-Länder insgesamt vorbereitet sind auf den lange angekündigten Schritt.
2. Januar, 17.10 Uhr: Ukraine meldet Beschuss von Kommandostelle bei Kursk
Die ukrainische Armee hat nach Militärangaben einen Kommandopunkt des Gegners im russischen Grenzgebiet Kursk beschossen. Die Rede war von einem Präzisionsschlag auf den Ort Marjino im Landkreis Rylsk.
Es seien alle notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, um keine Zivilisten zu treffen, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit.
Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Es habe kaum Schäden gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn offiziell mit. Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten allerdings starke Zerstörungen am Gebäude. Es war in den Aufnahmen auch zu sehen, dass Militärfahrzeuge an dem Haus geparkt waren.
2. Januar, 17.09 Uhr: Ukraine will Exporte trotz Krieges weiter erhöhen
Die Ukraine strebt für das vierte Kriegsjahr eine weitere Erhöhung ihrer Exporte an. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft angekündigt.
Schon im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Ausfuhren um 15 Prozent zu steigern, sagte er. Als entscheidend für den Außenhandel hob Selenskyj insbesondere die Sicherung der Exportrouten über das Schwarze Meer hervor. Das ukrainische Militär wehrt seit Februar 2022 eine Invasion Russlands ab.
Selenskyj bezifferte den Vorjahresexport auf umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro, was ungefähr dem Niveau von Bremen und dem Saarland zusammengenommen entspricht. Zu den Hauptexportgütern gehören nach Angaben des Wirtschaftsministeriums Sonnenblumenöl, Mais, Weizen, Soja und Eisenerz. Aufgrund der russischen Besetzung vor allem ostukrainischer Industriegebiete hat der Agrarsektor bereits vor Jahren die Metallindustrie als Hauptexportbranche abgelöst.
2. Januar, 15.47 Uhr: Ukraine wehrt russische Drohnen ab
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht erneut Dutzende russische Drohnenangriffe abgewehrt. Russland habe aus mehreren Regionen 72 Drohnen auf das Nachbarland abgefeuert, schrieben die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen bei Telegram.
47 Drohnen seien abgeschossen worden, von 24 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen.
Ein Teil der von Russland verwendeten Drohnen soll den Angaben nach ohne Sprengstoff eingesetzt worden sein mit dem Ziel, die ukrainische Flugabwehr zu beschäftigen. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen die Abwehr von 13 ukrainischen Drohen. Sie seien über den Regionen Woronesch, Belgorod Brjansk, Kursk und Kaluga getroffen worden.
2. Januar 7.09 Uhr: "0,0 Bereitschaft" zu Waffenstillstand bei Putin
Scholz hatte im November nach mehr als zwei Jahren erstmals wieder mit Putin telefoniert und war dafür vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, aber auch von osteuropäischen Nato-Partnern kritisiert worden.
Saskia Esken lobte das Telefonat dagegen, weil es Klarheit über die Haltung Putins gebracht habe: "Da ist 0,0 Bereitschaft, solche Schritte zu machen, um einen Waffenstillstand ins Auge zu fassen", sagte Esken.
Die russische Aggression gegen die Ukraine sei unvermindert stark, was auch am Einsatz nordkoreanischer Soldaten abzulesen sei. "Diese Situation sollten wir nicht ausblenden und jetzt über einen Waffenstillstand reden, der gerade im Moment überhaupt nicht im Raum steht, weil Putin dazu nicht bereit ist."
1. Januar, 19.50 Uhr: Selenskyj nennt Gastransit-Stopp Niederlage für Moskau
Der Transitstopp für russisches Erdgas durch die Ukraine wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) als Niederlage für Moskau gedeutet.
Als Wladimir Putin vor genau 25 Jahren Präsident in Russland geworden sei, habe der Gastransit durch die Ukraine nach Europa mehr als 130 Milliarden Kubikmeter jährlich ausgemacht. "Heute liegt er bei null", schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.
1. Januar, 18.22 Uhr: Ukrainischer Oberbefehlshaber zieht nach Kursk-Besetzung positive Bilanz
Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat seine Truppen im russischen Grenzgebiet Kursk besucht und eine positive Bilanz dieses Vorstoßes auf das Terrain des Gegners gezogen. Die russische Armee habe seitdem 34.000 Mann tot oder verletzt verloren bei ihren Versuchen, die Ukrainer zu vertreiben, schrieb Syrskyj auf Telegram.
"Dank des heldenhaften Einsatzes des ukrainischen Militärs war der Feind gezwungen, Truppen in großer Zahl auf seinem Territorium zu halten und Reserven aus anderen Richtungen zu verlegen", erklärte der Oberkommandierende.
Außerdem seien in fast fünf Monaten etwa 700 russische Kriegsgefangene gemacht worden, die die Ukraine gegen eigene Leute in russischer Gefangenschaft eintauschen könne. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Generalobersten nicht.
1. Januar, 10.03 Uhr: Brände und Verletzte nach russischem Drohnenangriff auf Kiew
Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew laut Bürgermeister Vitali Klitschko mehrere Brände ausgebrochen und mindestens sechs Menschen verletzt worden.
Zwei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Klitschko bei Telegram mit. Er erhöhte am Morgen die Gesamtzahl der Verletzten.
Demnach stürzten Trümmer abgeschossener Drohnen auf mehrere Gebäude in zwei Stadtteilen. In einem Wohnhaus sei auf einem Dach und auch in einer Wohnung ein Feuer ausgebrochen. Die oberen beiden Stockwerke seien teils zerstört.
1. Januar, 7.35 Uhr: Selenskyj blickt auf umkämpftes Jahr 2024 zurück
Zum Jahreswechsel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an den täglichen Kampf für die Freiheit erinnert.
"Jeder einzelne Tag 2024 wurde von unseren Kriegern gewonnen, von allen unseren Menschen, von jedem, der verteidigt, arbeitet, stärkt und hilft", sagte Selensky in seiner auf X verbreiteten Silvesteransprache. "Wir Ukrainer wissen, was es heißt, nicht auf das Morgen zu warten, sondern um jeden einzelnen Tag und jedes Jahr in Freiheit zu kämpfen."
Und das vergangene Jahr sei genau das gewesen - hart erkämpft und frei, unterstrich Selenskyj. "Ein weiterer Schritt zu Gerechtigkeit, zu einem gerechten Frieden, unserem Sieg, und zu einem Leben ohne Krieg." Das vergangene Jahr hatte der Ukraine vor allem in seiner zweiten Hälfte zahlreiche militärische Rückschläge vor allem im hart umkämpften Osten des Landes gebracht.
31. Dezember, 19.18 Uhr: USA sanktionieren russische Richterin
Weil er Russlands Krieg gegen die Ukraine öffentlich kritisierte, wurde Kremlgegner Alexej Gorinow im Juli 2022 zu sieben Jahren Straflager verurteilt.
Nun verhängen die USA Sanktionen gegen die Richterin, die für das Urteil verantwortlich war. Das US-Außenministerium bezeichnete das Vorgehen der 44-Jährigen in einer Mitteilung als "willkürlich". Ihr Ziel sei es gewesen, "abweichende Meinungen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu unterdrücken". Gorinow sei in der Haft körperlich misshandelt worden, auch sei ihm medizinische Versorgung verweigert worden.
Gorinow sitzt bereits seit zweieinhalb Jahren wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee in Haft und gilt als gesundheitlich angeschlagen.
31. Dezember, 15.09 Uhr: Putin ruft Russen in Neujahrsbotschaft zur Einheit auf
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Bevölkerung in seiner Neujahrsansprache zum Zusammenhalt aufgerufen.
"Ich bin sicher, dass alles gut wird. Wir werden nur vorwärts gehen", betonte der Kremlchef. Ohne den von ihm 2022 begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu erwähnen, lobte er die im Einsatz befindlichen russischen Soldaten.
"Ihr seid wahre Helden, die diese riesigen Mühen auf sich genommen haben", sagte der Staatschef. Sie würden Russland schützen und dem russischen Volk Sicherheit und einen stabilen Frieden sichern.
31. Dezember, 11.35 Uhr: "Infrastrukturschäden" nach russischem Raketenangriff im Gebiet Sumy
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Schostka im Gebiet Sumy laut Behördenangaben "Infrastrukturobjekte" zerstört worden.
Zudem seien zwölf mehrstöckige Wohnhäuser und zwei Bildungseinrichtungen beschädigt worden, teilte Bürgermeister Mykola Noha bei Facebook mit. Angaben zu Opfern machte er nicht. In der Stadt, die vor dem Krieg über 70.000 Einwohner hatte, befinden sich mehrere Rüstungsfabriken.
Parallel dazu informierte die Militärverwaltung der Hauptstadt Kiew über Schäden durch herabgestürzte Raketentrümmer in einem östlichen Teil der Millionenstadt. Unbestätigten Berichten zufolge seien mehrere russische Raketen auf Ziele im Kiewer Umland beim Fliegerhorst Wassylkiw abgefeuert worden.
In der Nacht und den Morgenstunden waren in Kiew mehrfach Explosionen mutmaßlich von Flugabwehr zu hören.
31. Dezember, 7.10 Uhr: Ukraine erhielt 40 Milliarden Euro für ihren Haushalt
Die kriegsgeplagte Ukraine hat im Jahr 2024 knapp 40 Milliarden Euro ausländischer Finanzhilfe zur Stützung ihres Haushalts bekommen. Diese Zahl teilte das Finanzministerium in Kiew am vorletzten Tag des Jahres mit. Etwa 30 Prozent der Hilfen seien als Zuschuss gewährt worden, der Rest als Kredite zu günstigen Bedingungen.
"Im Jahr 2024 konnten wir damit alle vorrangigen sozialen und humanitären Ausgaben abdecken", sagte Finanzminister Serhij Martschenko. Dazu zählte er die Renten, die Gehälter von Staatsbediensteten, die Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Soziales.
Martschenko dankte den ausländischen Partnern für die Hilfen. Für das kommende Jahr gebe es bereits Fortschritte in Verhandlungen über weitere Haushaltszuschüsse. Er sei zuversichtlich, "dass die vorrangigen Ausgaben finanziert werden können", sagte er.
30. Dezember, 23.16 Uhr: Brüssel: Auf Gastransit-Stopp durch Ukraine vorbereitet
Nach der anhaltenden Kritik des slowakischen Regierungschefs Robert Fico betont die Europäische Kommission, dass die EU auf den Stopp des Transits russischen Gases durch die Ukraine vorbereitet sei.
Die europäische Gasinfrastruktur sei flexibel genug, um Gas nicht-russischen Ursprungs über alternative Routen nach Mittel- und Osteuropa zu liefern, teilte eine Sprecherin mit. "Die Auswirkungen des Endes des Transits über die Ukraine auf die Versorgungssicherheit der EU sind begrenzt."
30. Dezember, 22.22 Uhr: Ukraine greift russisches Gebiet Kursk mit Raketen an
Die russische Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk ist nach Behördenangaben zum zweiten Mal binnen weniger Tage von der ukrainischen Armee mit Raketen beschossen worden.
Dabei behaupteten Militärquellen auf russischer Seite, vier der fünf Raketen aus US-Mehrfachraketenwerfern Himars seien abgefangen worden. Auch die regionale Verwaltung dementierte Schäden. Videos aus der Stadt zeigten aber Brände und legten nahe, dass es durchaus Treffer gab.
Nach inoffiziellen ukrainischen Angaben dient Lgow russischen Truppen als Aufmarschgebiet. Die Stadt war bereits am 25. Dezember beschossen worden. Lgow liegt etwa 30 Kilometer nördlich des Brückenkopfs im Gebiet Kursk, der von ukrainischen Truppen besetzt gehalten wird.
30. Dezember, 19.03 Uhr: Moskau und Kiew tauschen mehr als 100 Gefangene aus
Russland und die Ukraine haben erneut Gefangene ausgetauscht. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ging es dabei um jeweils 150 Gefangene.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb dagegen bei Telegram, dass es gelungen sei, 189 Ukrainer nach Hause zu bringen. Befreit wurden ihm zufolge Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere aus Armee und Nationalgarde sowie zwei Zivilisten. Viele von ihnen seien bei der Verteidigung der Hafenstadt Mariupol 2022 in Gefangenschaft geraten.
Die freigelassenen russischen Soldaten befinden sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums derzeit in Belarus und sollen nach Russland gebracht werden. Die Vereinigten Arabischen Emirate leisteten demnach humanitäre Vermittlungsarbeit. Ihnen drückte auch Selenskyj Dank aus.
30. Dezember, 19 Uhr: Ukraine bekommt 15 Milliarden Dollar G7-Hilfe aus den USA
Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine bekommt aus den USA 15 Milliarden US-Dollar (14,37 Milliarden Euro) als Teil eines großen Hilfspakets der G7.
Das sei zwischen der Weltbank als Verwalterin des Geldes und dem ukrainischen Finanzministerium vereinbart worden, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew auf Telegram mit. Die Summe solle für soziale und humanitäre Zwecke verwendet werden.
Abgesichert ist die Summe zum Ärger Moskaus durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist. Die Siebenergruppe führender demokratischer Industriestaaten (G7) und die EU wollen der Ukraine auf diese Weise einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar (rund 48 Milliarden Euro) zugutekommen lassen. Der Anteil der USA beträgt insgesamt 20 Milliarden US-Dollar.
30. Dezember, 14.28 Uhr: USA stellen weitere Milliarden und Waffen für Ukraine bereit
Der scheidende US-Präsident Joe Biden stellt weitere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine im Wert von insgesamt knapp 2,5 Milliarden US-Dollar (2,36 Mrd. Euro) bereit.
Es handelt sich um Mittel, die bereits vom US-Kongress freigegeben wurden. Die Hilfen umfassen zum einen Waffen und Munition im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar für das ukrainische Militär sowie weitere 1,22 Milliarden US-Dollar Sicherheitshilfe.
Biden teilte mit, seine Regierung werde die vom Kongress bewilligten Mittel vollständig ausschöpfen. "Auf meine Anweisung hin werden die Vereinigten Staaten während meiner verbleibenden Amtszeit weiterhin unermüdlich daran arbeiten, die Position der Ukraine in diesem Krieg zu stärken", erklärte er.
30. Dezember, 13.04 Uhr: Ukraine und Syrien nehmen Beziehungen wieder auf
Die Ukraine und Syrien wollen nach Jahren der diplomatischen Eiszeit eine "strategische Partnerschaft" aufbauen.
Es werde Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene geben, sagte Asaad al-Schaibani, Syriens Außenminister der neuen Übergangsregierung, nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen, Andrij Sybiha.
An dem Treffen in der syrischen Hauptstadt nahm auch der syrische De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa teil. Er ist Anführer der islamistischen Aufständischen, die den Staatschef Baschar al-Assad gestürzt haben.
30. Dezember, 11.26 Uhr: Ex-Nationalspieler kommt in Russlands Angriffskrieg um
Der ehemalige russische Fußball-Nationalspieler Alexej Bugajew ist in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine gefallen.
"Leider ist die Meldung vom Tod Alexejs wahr", sagte Iwan Bugajew, der Vater des 43-Jährigen, im Gespräch mit dem Internetportal "Sports.ru" am Sonntagabend und bestätigte damit die Todesnachricht. Der siebenmalige Nationalspieler wurde demnach im Gefängnis von den russischen Streitkräften angeworben.
Bugajew spielte als Verteidiger von 2001 bis 2010 in Russland professionell Fußball, unter anderem für Lokomotive Moskau und den FK Krasnodar. Für die russische Sbornaja kam er 2004 zu zwei Einsätzen bei der Europameisterschaft in Portugal.
30. Dezember, 6.41 Uhr: Lindner für Taurus-Lieferung an die Ukraine
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper mit großer Reichweite an die Ukraine befürwortet. Die Argumente, mit denen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine solche Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes beharrlich ablehnt, hält er für nicht stichhaltig.
"Es ist völlig klar, dass Deutschland keine Kriegspartei in der Ukraine werden darf. Ich sehe aber nicht, dass der Lieferung des Marschflugkörpers Taurus die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland entgegenstünden", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Argumente von Scholz dienten daher erkennbar nur seinem Wahlkampf. "Denn man darf der ukrainischen Führung vertrauen, dass sie Waffensysteme nur so einsetzt, wie es mit uns verabredet wäre. Eine Eskalation Richtung Moskau kann man ausschließen", sagte Lindner.
30. Dezember, 6.20 Uhr: Slowakische Regierung: Ukraine muss Gebiete aufgeben
Die Ukraine muss nach Ansicht des slowakischen Verteidigungsministers Robert Kalinak einen Teil ihres Territoriums aufgeben, damit es zu einem Frieden kommt.
Dies sei die Realität, sagte Kalinak dem Fernsehsender TA3. Es liege im Interesse der Slowakei, dass der Krieg in dem Land sofort beendet werde und es zu Verhandlungen und einem Waffenstillstand zwischen den Parteien komme.
"Wahrscheinlich ist der Ukraine nicht klar, dass sie nie zwischen Deutschland und der Schweiz liegen wird, sondern immer ihre längste Grenze mit Russland haben wird", sagte der Politiker weiter. Zwar habe Russland mit seinem Angriff alle Regeln gebrochen und gegen das Völkerrecht verstoßen.
Daher gebe es keinen Zweifel, wer der Aggressor sei. "Aber wir müssen auch sehen, was in anderen Regionen passiert und ob wir bei anderen Streitigkeiten denselben Maßstab anlegen."
30. Dezember, 6 Uhr: Kriege 2025 - Menschen in Deutschland eher pessimistisch
Werden die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten 2025 enden? Die Menschen in Deutschland glauben überwiegend nicht daran.
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zufolge erwarten nur 29 Prozent, dass der seit Februar 2022 laufende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nächstes Jahr endet. 49 Prozent glauben nicht daran, 22 Prozent machen keine Angaben.
Auf den Konflikt im Nahen Osten blicken die Befragten noch pessimistischer. 57 Prozent glauben nicht an ein Ende des Krieges, der im Oktober 2023 mit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel begann. 19 Prozent erwarten dagegen ein Kriegsende, 25 Prozent machen keine Angaben.
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