Ukraine-Krieg: Mehr als 1400 russische Luftschläge diese Woche

Ukraine - Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind durch neue Bomben- und Raketenangriffe mehr als ein Dutzend Menschen getötet worden.

Rettungskräfte arbeiten nach einem russischen Angriff an einem brennenden Gebäude in Charkiw.
Rettungskräfte arbeiten nach einem russischen Angriff an einem brennenden Gebäude in Charkiw.  © Yevhen Titov/ZUMA Press Wire/dpa

Nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus in Poltawa in der Zentralukraine stieg die Zahl der Toten auf mindestens elf. Auch in anderen Teilen des Landes starben mehrere Menschen bei russischen Luftschlägen, darunter zwei in Sumy im Nordosten und einer in Charkiw im Osten.

In der von ukrainischen Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk starben nach Angaben des Generalstabs in Kiew mindestens vier Menschen, als eine Gleitbombe in einem als Notunterkunft genutzten Schule-Internat einschlug.

Vier weitere Bewohner des russischen Gebiets seien verletzt worden, der Zustand von weiteren 84 Menschen sei befriedigend. Es handelte sich durchweg um russische Zivilisten.

Neues Waffensystem: Nordkoreanische Raketen-Trucks offenbar in Russland eingetroffen
Ukraine Neues Waffensystem: Nordkoreanische Raketen-Trucks offenbar in Russland eingetroffen

Das russische Verteidigungsministerium wies die Darstellung aus Kiew zurück und erklärte, die ukrainischen Streitkräfte hätten vom benachbarten Sumy aus mit Raketen zielgerichtet auf Sudscha geschossen. Das Gebäude sei von einer ukrainischen Rakete getroffen worden. Moskau warf Kiew ein "Kriegsverbrechen" vor.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

2. Februar, 12.11 Uhr: Offizier beklagt Gewalt gegen Militärangehörige

Der ukrainische Heeres-Befehlshaber Mychajlo Drapatyj (42) hat eine wachsende Gewalt gegen Militärangehörige in dem Land beklagt.

"Die Tötung von Militärangehörigen im rückwärtigen Bereich ist eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Wir haben nicht das Recht, stillschweigend der wachsenden Welle der Missachtung gegenüber den Verteidigern der Ukraine zuzusehen", teilte der Generalmajor bei Facebook mit.

2. Februar, 10.55 Uhr: Mehr als 1400 russische Luftschläge diese Woche

Nach einer weiteren Woche mit diesmal mehr als 1400 russischen Luftschlägen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) in einem neuen Appell an den Westen dringend um mehr Unterstützung für das Land gebeten.

"Jeden Tag attackiert Russland die Ukraine mit Drohnen, Raketen und Gleitbomben", sagte er laut einer in seinem Kanal bei Telegram verbreiteten Mitteilung. Auf einem dazu veröffentlichten Video sind Bilder von Tod und Zerstörung in den ukrainischen Städten zu sehen. Russland habe die Ukraine mit rund 50 Raketen, fast 660 Drohnen und mehr als 760 Gleitbomben in der vergangenen Woche angegriffen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)  © Susan Walsh/AP/dpa

1. Februar, 22.24 Uhr: Laut Kiew Tote und Verletzte nach Bombeneinschlag im russischen Sudscha

In der von Kiews Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk sollen nach ukrainischen Angaben beim Einschlag einer Gleitbombe in einem Gebäude mindestens vier Menschen getötet worden sein.

Vier weitere seien verletzt worden, der Zustand von weiteren 84 Bewohnern der als Notunterkunft genutzten Schule sei befriedigend, teilte der ukrainische Generalstab am Abend in Kiew bei Facebook mit.

Die ukrainischen Truppen waren Anfang August im russischen Gebiet Kursk einmarschiert und kontrollieren dort seither Dutzende Ortschaften, darunter Sudscha.

1. Februar, 21.26 Uhr: Berichte über Verschüttete nach Bombeneinschlag im russischen Sudscha

In der von Kiews Truppen kontrollierten Stadt Sudscha im russischen Gebiet Kursk sollen nach ukrainischen Angaben bei einem Schlag gegen ein Gebäude Dutzende Menschen verschüttet worden sein.

"95 Menschen sind unter den Trümmern", teilte der Sprecher der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkowskyj, in einem Video bei Facebook mit. Es handele sich um viele ältere Menschen.

Auch der ukrainische Generalstab berichtete über den Schlag gegen das als Notunterkunft genutzte Internat. Demnach soll eine russische Gleitbombe auf das Gebäude gefallen sein. Eine offizielle Stellungnahme von russischer Seite gab es zunächst nicht.

1. Februar, 18.29 Uhr: Ein Toter bei Explosion in Rekrutierungszentrum in Westukraine

Bei einer Explosion in einem Rekrutierungszentrum der ukrainischen Armee in der westukrainischen Stadt Riwne ist am Samstag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.

Sechs weitere Menschen wurden bei der Explosion am frühen Nachmittag verletzt, wie die Polizei im Onlinedienst Telegram mitteilte. Zur Ursache der Explosion machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe es in der Stadt keinen Luftalarm gegeben, erklärte der Regionalgouverneur bei Telegram. Die Polizei teilte mit, in dem Zentrum hätte "ein Team von Ermittlern, Geheimdienstmitarbeitern und Rettungskräften" gearbeitet.

In Poltawa in der Zentralukraine meldeten die Behörden Stunden zuvor drei Tote und zehn Verletzte, unter ihnen Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus.
In Poltawa in der Zentralukraine meldeten die Behörden Stunden zuvor drei Tote und zehn Verletzte, unter ihnen Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

1. Februar, 10.53 Uhr: Tote und Verletzte bei russischen Luftschlägen in Ukraine

Bei neuen russischen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden.

In Poltawa in der Zentralukraine meldeten die Behörden drei Tote und zehn Verletzte, unter ihnen Kinder, nach dem Einschlag einer Rakete in einem Wohnhaus.

In Sumy im Nordosten des Landes seien zwei Menschen bei einem russischen Angriff getötet worden, teilten die Behörden mit. Auch in Charkiw im Osten sei ein Mensch gestorben – bei einem Drohnenangriff, teilte die Stadt mit.

Schwere Schäden gab es auch in der südukrainischen Stadt Saporischschja und in der Hafenstadt Odessa, wo denkmalgeschützte Gebäude im historischen Zentrum getroffen wurden.

1. Februar, 7.24 Uhr: Streit um militärisches Beschaffungswesen

In der Ukraine gibt es seit Tagen Streit wegen angeblich unzureichender Waffenkäufe.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow entließ deshalb in dieser Woche seinen Stellvertreter Dmytro Klimenkow. Auch die Leiterin der Agentur für militärische Beschaffung, Maryna Besrukowa, musste nun gehen, weil sie nach Angaben des Ministeriums ihre Aufgaben bei der Lieferung von Waffen für die Front nicht erfüllt habe.

Der Chef der Hauptabteilung für die Kontrolle von Rüstungskäufen im Ministerium, Serhij Bulawko, teilte mit, dass die Waffen rechtzeitig geliefert würden.

"Bis heute gibt es keine Hindernisse für die rechtzeitige Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung an die Front in der Ukraine", sagte er der Staatsagentur Ukrinform zufolge. Verträge würden erfüllt, auch die Finanzierung dafür sei gesichert.

1. Februar, 7.23 Uhr: Selenskyj braucht schnellere Lieferungen

Nach Berichten über Probleme bei den Waffenlieferungen sagte Selenskyj, dass die Truppen weiter ausgerüstet würden.

Es brauche aber mehr Waffen und schnellere Lieferungen, damit das Leben der Verteidiger und der Zivilisten geschützt werde. Dazu gehörten neben einfachen Waffen auch Drohnen. "Unsere Industrie hat das Potenzial", sagte er.

Vor allem in Europa seien Staaten bereit, mit der Ukraine enger zusammenzuarbeiten und in die Rüstungsproduktion des Landes zu investieren. "Wir müssen die Unterstützungsmittel unserer Partner für die Verteidigung der Ukraine erhöhen", betonte Selenskyj. Es sei auch Aufgabe der Diplomaten im Ausland, die Gelder einzuwerben.

31. Januar, 22.02 Uhr: Neuer Raketenschlag gegen Odessa - Das sagt Selenskyj

Bei einem russischen Raketenschlag sind in der südukrainischen Hafenstadt Odessa mindestens drei Menschen verletzt worden. Zwei Frauen und ein 2006 geborener Junge seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit.

"Russische Terroristen haben das historische Zentrum mit Raketen angegriffen", sagte er und veröffentlichte auch Bilder des alten Hotels Bristol, an dem Schäden im Inneren und außen zu sehen waren. Demnach wurden eine Hotelangestellte und eine weitere Frau verletzt. Kiper rief die Menschen auf, Luftalarme ernstzunehmen. Es seien diesmal zahlreiche historische Gebäude, darunter Museen, beschädigt worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sagte in seiner abendlichen Videobotschaft, die Schläge seien gegen einfache zivile Gebäude verübt worden. Die Flugabwehr habe weiter Priorität für die Ukraine. "Wir arbeiten mit all unseren Partnern, um mehr Schutz für unseren Staat zu erlangen", sagte er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Eugen Kotenko/Ukrinform/dpa

31. Januar, 15.55 Uhr: Sind die nordkoreanischen Soldaten wieder abgezogen worden?

Beamte in Kiew haben Berichte über den vorläufigen Abzug nordkoreanischer Soldaten von der Front im westrussischen Gebiet Kursk bestätigt.

"Wir teilen mit, dass die Präsenz von Militäreinheiten aus Nordkorea seit etwa drei Wochen nicht spürbar ist, wahrscheinlich waren sie wegen der hohen Verluste gezwungen, sich zurückzuziehen", sagte der Sprecher der ukrainischen Spezialeinheiten, Oberst Olexander Kindratenko laut Internetportal Ukraijinska Prawda. Kindratenko schränkte ein, dass er nur für die Frontabschnitte sprechen könne, in denen Spezialeinheiten eingesetzt waren.

Zuvor hatte die Tageszeitung New York Times vom Abzug der nordkoreanischen Soldaten berichtet. Dies hänge mit den hohen Verlusten der Einheiten zusammen, die Russland im Verbund mit eigenen Kräften zur Rückeroberung der Region einsetze, heißt es in dem Bericht. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte diese Angaben nicht kommentieren.

Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur Korean Central News Agency (KCNA) zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong Un (M), Oberster Führer von Nordkorea, der mit Offizieren während eines Besuchs im Hauptquartier des 2. Korps der nordkoreanischen Armee spricht. (Archivbild)
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur Korean Central News Agency (KCNA) zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong Un (M), Oberster Führer von Nordkorea, der mit Offizieren während eines Besuchs im Hauptquartier des 2. Korps der nordkoreanischen Armee spricht. (Archivbild)

31. Januar, 8.45 Uhr: Brand in russischer Raffinerie nach Drohnenangriff

In der Region Wolgograd ist nach Behördenangaben eine Raffinerie nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten.

Die Flammen seien schnell gelöscht, ein Arbeiter aber verletzt worden, teilte Gouverneur Andrej Botscharow mit. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht.

Russland und die Ukraine überziehen sich gegenseitig mit ständigen Angriffen aus der Luft. Immer wieder greifen die Ukrainer dabei neben Militäranlagen gezielt auch Objekte der Treibstoffversorgung an, um die Logistik der russischen Truppen zu schwächen.
Russland und die Ukraine überziehen sich gegenseitig mit ständigen Angriffen aus der Luft. Immer wieder greifen die Ukrainer dabei neben Militäranlagen gezielt auch Objekte der Treibstoffversorgung an, um die Logistik der russischen Truppen zu schwächen.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

31. Januar, 7.48 Uhr: Krieg muss laut USA auf Verhandlungsweg beendet werden

Der Ukraine-Krieg muss nach Ansicht der US-Regierung von Präsident Donald Trump (78) auf dem Verhandlungsweg beendet werden.

Der Krieg sei für alle Seiten unhaltbar, sagte US-Außenminister Marco Rubio (53) nach Angaben seines Ministeriums in der Sendung "The Megyn Kelly Show". Wie bei jeder Verhandlung müssten dabei "beide Seiten etwas aufgeben". Das werde Zeit benötigen, sagte Rubio.

US-Präsident Donald Trump (78) ist der Ansicht, dass der Krieg auf dem Verhandlungsweg beendet werden muss.
US-Präsident Donald Trump (78) ist der Ansicht, dass der Krieg auf dem Verhandlungsweg beendet werden muss.  © Alex Brandon/AP/dpa

31. Januar, 6.05 Uhr: Milliardenschwere Militärhilfe aus Schweden

Das Nato-Neumitglied Schweden präsentierte sein 18. und bislang größtes militärisches Unterstützungspaket für die Ukraine. Es hat nach Regierungsangaben einen Wert von 13,5 Milliarden schwedischen Kronen (knapp 1,2 Mrd. Euro).

Dies bedeutet unter anderem eine Verdopplung der bereits zuvor gespendeten 16 Transportboote vom Typ Stridsbåt 90 sowie 1500 Panzerabwehrraketen und 146 Lastwagen. Das Paket umfasst außerdem Investitionen zur Unterstützung der ukrainischen Rüstungsindustrie.

Titelfoto: Susan Walsh/AP/dpa

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