Ukraine-Krieg im Liveticker: Deutscher bei Beschuss schwer verletzt
Ukraine - Überschattet von Betrugsvorwürfen hält Russland in Dutzenden Gebieten Regionalwahlen ab.
Noch bis zum Sonntagabend können Menschen in 22 Gebieten ihre Stimme bei der Gouverneurswahl und in 16 Gegenden bei der Wahl zum Regionalparlament abgeben.
In der russischen Hauptstadt Moskau dürfte sich bei der Bürgermeisterwahl Amtsinhaber Sergej Sobjanin von der Kremlpartei Geeintes Russland eine weitere Amtszeit sichern.
Unabhängige Beobachter haben bereits in den ersten Tagen der Abstimmung zahlreiche Verstöße registriert. Die Urnengänge gelten Experten zufolge als die am wenigsten freien seit Beginn der Ära Wladimir Putins in Russland vor rund 24 Jahren.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
10. September, 17.36 Uhr: UN-Beobachterin: Folter ist Teil russischer Kriegspolitik
Eine Beobachterin der Vereinten Nationen hat Russland den gezielten Einsatz von Folter und Misshandlungen im Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen.
Die Zahl an glaubhaften Anschuldigungen sei ungebrochen, sagte Alice Jill Edwards, die UN-Sonderberichterstatterin für Folter, am Sonntag am Ende eines einwöchigen Besuches in der Ukraine. Die australische Expertin sammelte Zeugenaussagen von ukrainischen Zivilisten und Kriegsgefangenen. Diese berichteten unter anderem von Strom, der an Ohren und Genitalien angelegt wurde, Schlägen, Scheinhinrichtungen sowie Androhungen von Vergewaltigung und Tod.
"Diese schwerwiegenden Taten wirken weder zufällig noch beiläufig. Sie scheinen Teil einer organisierten staatlichen Politik zu sein, um einzuschüchtern, Angst zu schüren, zu bestrafen oder Informationen und Geständnisse zu erpressen", sagte Edwards.
10. September, 17.18 Uhr: Verletzter Deutscher beim Beschuss eines Autos
Im Osten der Ukraine ist ein Deutscher beim Beschuss eines Autos schwer verletzt worden.
"Der Fall eines verletzten deutschen Staatsangehörigen ist uns bekannt", hieß es am Sonntag in Berlin aus dem Auswärtigen Amt. Nach Angaben der spanischen Regierung wurde dabei auch eine spanische humanitäre Helferin in der Nähe der Stadt Bachmut getötet. Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, in dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet worden. Der Deutsche und ein Schwede seien schwer verletzt.
Die betroffenen Personen hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt, hieß es weiter. Die Gruppe humanitärer Helfer sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern.
10. September, 15.18 Uhr: Russische Medien: General Surowikin wird Chef der GUS-Luftabwehr
Der russische General Sergei Surowikin ist Medienberichten zufolge zum Leiter des Koordinierungsausschusses für Luftverteidigungsfragen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ernannt worden.
Die regierungstreue russische Nachrichtenplattform EADaily berichtete darüber am Sonntag mit Berufung auf den Rat der GUS-Verteidigungsminister. Die Entscheidung soll demnach einstimmig gefallen sein. Aus dem Kreml gab es zunächst keinen Kommentar zu der Ernennung.
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Surowikin von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten des inzwischen toten Anführers der Wagner-Söldertruppen, Jewgeni Prigoschin, bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow.
Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, er wurde danach aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Mitte August wurde er als Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen Medienberichten zufolge seines Amtes enthoben. Am Dienstag tauchte ein erstes Bild des seit dem Wagner-Aufstand verschollenen Generals auf.
10. September, 15.01 Uhr: Nach Drohnenfunden: Rumänien richtet Protestnote an Moskau
Die rumänische Regierung hat nach russischen Drohnenangriffen auf die ukrainisch-rumänische Grenzregion an der Donau eine Protestnote an Moskau gerichtet.
"Der Staatssekretär für strategische Angelegenheiten, Iulian Fota, forderte die russische Seite nachdrücklich auf, Maßnahmen gegen die ukrainische Bevölkerung und Infrastruktur einzustellen, einschließlich solcher, die in irgendeiner Weise die Sicherheit der rumänischen Bürger in der Region gefährden würden", zitierten rumänische Medien am Sonntag eine Pressemitteilung des Außenministeriums.
Das Außenministerium hatte am Samstag dazu die russische Botschaftsberaterin Elena Kopnina nach Bukarest einbestellt.
10. September, 14.04 Uhr: Erdogan: Isolation Russlands bei Getreideabkommen nicht nachhaltig
Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, hat in der Diskussion über eine Neuauflage des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides davor gewarnt, Russland zu isolieren.
"Ein Prozess, der Russland in der Getreidefrage ausschließt, wird wahrscheinlich nicht nachhaltig sein", sagte Erdogan am Sonntag nach dem G20-Gipfel in Neu Delhi vor Journalisten.
Die Türkei bemühe sich weiter um eine Vermittlung. Eine Wiederaufnahme sei durchaus möglich, sagte Erdogan, verwies aber auf Forderungen, die Russland erhoben hatte.
10. September, 14 Uhr: Kiew befreit Gebiet um Robotyne - weitere russische Angriffe im Osten
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben weitere 1,5 Quadratkilometer um die zuletzt befreite Ortschaft Robotyne im Süden zurückerobert.
"Die Russen klammern sich an jeden Meter unserer ukrainischer Erde (...) Die Streitkräfte der Ukraine versuchen jedoch, die Versorgung der russischen Armee so schwierig wie möglich zu machen, und in bestimmten Gebieten trägt dies Früchte", zitierten ukrainische Medien den für den Frontabschnitt zuständigen Militärsprecher, Olexander Schtupun, am Sonntag.
In der Ostukraine soll die russische Armee derweil ihre Angriffe weiterhin fortsetzen. Bei Marjinka im Gebiet Donezk hätten ukrainischen Soldaten laut Schtupun etwa 15 feindliche Angriffsversuche abgewehrt. Auch in der Region Charkiw unternahmen die Russen nach Angaben der ukrainischen Behörden einen gescheiterten Vorstoß nahe der Ortschaft Berestowe. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs fanden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt mehr als 30 Gefechte statt.
Am 24. August meldeten ukrainische Truppen die Befreiung der Ortschaft Robotyne, die als Teil des von Russland am stärksten befestigten Verteidigungswalls gilt.
10. September, 13.26 Uhr: Südkorea sagt Ukraine weitere Finanzhilfen zu
Südkorea hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Milliarden-Hilfen zugesagt.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol kündigte am Sonntag beim G20-Gipfel in Neu Delhi laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap an, sein Land werde der Ukraine 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) für den Wiederaufbau bereitstellen.
Man werde die ersten 300 Millionen Dollar 2024 in Form humanitärer Hilfe und die restlichen zwei Milliarden Dollar ab 2025 in Form von langfristigen, zinsgünstigen Darlehen über den Fonds für wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit (EDCF) bereitstellen.
Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin. Erst im Mai hatte Yoon beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär.
10. September, 12.35 Uhr: Spanische Helferin in Ukraine getötet - Deutscher verletzt
In der Ukraine ist nach Angaben der spanischen Regierung eine spanische humanitäre Helferin in der Nähe der Stadt Bachmut durch Beschuss getötet worden.
"Ein Fahrzeug ist von einem Geschoss getroffen worden, in dem die spanische Bürgerin unterwegs war, die dort für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeitete und humanitäre Hilfe in der Ukraine leistete. Wir haben eine mündliche Bestätigung, dass sie getötet wurde", sagte Außenminister José Manuel Albares am Sonntag am Rande des G20-Gipfels in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.
Die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete, bei der getöteten Spanierin handele es sich um die 32-jährige Emma Igual, Leiterin der NGO Road to Relief. In dem von der russischen Armee am Samstagmorgen beschossenen Fahrzeug sei auch ein Kanadier getötet sowie ein Deutscher und ein Schwede schwer verletzt worden, schrieb die Zeitung weiter.
Die Verletzten hätten Schrapnellverletzungen und Verbrennungen erlitten und würden in Krankenhäusern behandelt. Die Gruppe humanitärer Helfer sei auf dem Weg in die Region um die heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine gewesen, um sich um Zivilisten zu kümmern.
10. September, 12.34 Uhr: London: Russland bei Drohnenabwehr auf Freiwillige angewiesen
Russland verlässt sich aus Personalmangel bei der Abwehr ukrainischer Drohnen auf eigenem Gebiet inzwischen auf Freiwillige. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Sonntag hervor.
Demnach wollen die Russen mit dem Einsatz von Freiwilligen-Patrouillen weitere Angriffe auf den Flughafen Pskow nahe der estnischen Grenze verhindern. "Der Einsatz von Freiwilligen weist höchstwahrscheinlich auf einen Mangel an ausgebildetem Sicherheitspersonal innerhalb Russlands hin", hieß es in der Mitteilung der Briten.
Ende August hatten Dutzende Drohnen den Flughafen attackiert, auf dem auch russische Militäreinheiten stationiert sind. Offiziellen Angaben zufolge wurden dabei vier Militärtransporter vom Typ Il-76 beschädigt. Nach britischer Einschätzung wurden die Drohnen angesichts ihrer geringen Reichweite mit großer Wahrscheinlichkeit von russischem Gebiet aus gesteuert. Das solle nun durch die Patrouillen unterbunden werden.
Zum Abschuss der Drohnen seien aber weiterhin Luftabwehrsysteme notwendig, weil es sich als schwierig erwiesen habe, die unbemannten Fluggeräte mit Handfeuerwaffen zu zerstören.
10. September, 11.38 Uhr: Lula: Putin würde bei G20 in Brasilien nicht verhaftet
Ungeachtet eines internationalen Haftbefehls könnte Putin im nächsten Jahr zum G20-Gipfel nach Brasilien reisen, ohne dort festgenommen zu werden.
Das sagte Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in einem Interview des indischen Nachrichtenportals "Firstpost". "Wenn ich Präsident bin und er nach Brasilien kommt, dann wird er auf keinen Fall verhaftet", sagte Lula. Brasiliens Unabhängigkeit müsse respektiert werden, fügte er hinzu.
Der nächste G20-Gipfel findet im Juli 2024 in Rio de Janeiro statt. Lula erinnerte daran, dass zuvor ein Brics-Gipfel in Russland anstehe, zu dem er selbst reisen werde. Gegen den russischen Präsidenten liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine vor.
10. September, 11.31 Uhr: Scholz: Putin-Teilnahme an G20-Gipfel in Brasilien ist Spekulation
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht keinen Anlass, sich mit einer möglichen Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin am nächsten G20-Gipfel 2024 in Brasilien zu beschäftigen.
Am Rande des G20-Gipfels unter indischem Vorsitz in Neu Delhi sagte Scholz am Sonntag, wichtig sei jetzt die verabschiedete Gipfel-Erklärung, der sich Russland nicht habe entziehen können. "Deshalb ist das jetzt Spekulation, ob das so sein wird, dass er überhaupt kommt oder nicht", sagte Scholz. "Da will ich mich auch nicht mit befassen."
Am Gipfel in Indien hatte Putin nicht teilgenommen und sich von seinem Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.
10. September, 7.27 Uhr: Brand bei russischer Militäreinheit auf annektierter Halbinsel Krim
Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol brach Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer aus.
"In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand", schrieb der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, auf Telegram. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt.
Unter Berufung auf Anwohner war zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar.
10. September, 7.26 Uhr: Nato-Staat Rumänien findet erneut Drohnenteile an ukrainischer Grenze
Im Nato-Staat Rumänien fand das Militär nach eigenen Angaben erneut Teile einer mutmaßlich russischen Drohne im Grenzgebiet zur Ukraine.
Die Fragmente seien am Samstag in der Nähe des rumänischen Dorfes Plaur sichergestellt worden und ähnelten den vom russischen Militär eingesetzten Drohnen, hieß es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Zunächst blieb unklar, ob sie auf einen neuen russischen Drohnenangriff zurückgingen. Bereits am Mittwoch hatte das rumänische Militär Drohnenteile in der Nähe von Plaur gefunden. Die Ortschaft liegt am Chilia-Arm der Donau, die die Grenze zur Ukraine bildet.
10. September, 7.25 Uhr: Bereits Verstöße registriert - Scheinwahlen in besetzter Ukraine
Unabhängige Beobachter haben bereits in den ersten Tagen der Abstimmung zahlreiche Verstöße registriert. Die Urnengänge gelten Experten zufolge als die am wenigsten freien seit Beginn der Ära Wladimir Putins in Russland vor rund 24 Jahren.
Seit Kriegsbeginn hat im flächenmäßig größten Land der Erde unter Führung von Präsident Putin die Unterdrückung Andersdenkender massiv zugenommen. Viele kremlkritische Oppositionelle sitzen mittlerweile entweder im Straflager oder sind ins Ausland geflohen.
Auch in den vier von Russland annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson hat der Kreml nun Scheinwahlen angesetzt. Die Ergebnisse dieser von der Besatzungsmacht organisierten Urnengänge werden international nicht anerkannt.
10. September, 7.21 Uhr: Russland: Angriffe mit Drohnen und Booten Richtung Krim abgewehrt
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Schwarzen Meer mehrere ukrainische Marineboote und Drohnen mit Zielrichtung Halbinsel Krim zerstört.
Flugzeuge der Schwarzmeerflotte hätten nord-östlich der Schlangeninsel drei militärische Schnellboote vom US-Typ Willard Sea Force mit Besatzung vernichtet, teilte das Ministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Boote seien in Richtung Halbinsel Krim unterwegs gewesen. Zuvor hatte das Ministerium mitgeteilt, dass die Flugabwehr in der Nacht auch Angriffe mit acht Drohnen nahe der Krim-Küste abgewehrt habe. Überprüfbar waren die Angaben nicht.
10. September, 7.16 Uhr: Ukraine wirft Lawrow Kriegsverherrlichung auf G20-Gipfel vor
Die Ukraine hat dem russischen Außenminister, Sergej Lawrow, beim G20-Gipfel der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte Kriegspropaganda vorgeworfen.
Nachdem Kremlchef Wladimir Putin nicht zum Treffen ins indische Neu Delhi gereist sei, rechtfertige und fördere Lawrow dort die Invasion, beklagte Mychajlo Podoljak, Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, im Fernsehsender Freedom.
"Er ist ein Promoter des Krieges in der Ukraine", so Podoljak. Es brauche mehr internationale Haftbefehle wegen Kriegsverbrechen wie gegen Putin, um solche Auftritte von "Subjekten wie Lawrow" zu verhindern.
Der russische Angriffskrieg wird in der Gipfelerklärung nicht mehr - wie noch im Vorjahr - ausdrücklich verurteilt. Stattdessen wird nur noch auf entsprechende Resolutionen der Vereinten Nationen verwiesen - und allgemein auf die territoriale Integrität von Staaten, also die Unverletzlichkeit von Grenzen.
Diplomaten werteten die Kompromissformulierungen als kleinsten gemeinsamen Nenner - damit wurde aber ein Scheitern des Gipfels verhindert.
Die Ukraine kritisierte die Abschlusserklärung scharf. "Die G20 hat nichts, worauf sie stolz sein kann", teilte der Sprecher des Außenministeriums in Kiew, Oleh Nikolenko, am Samstag in dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit.
In Neu Delhi zeigte sich die russische Seite zufrieden mit der Erklärung des Gipfels. Unterhändlerin Swetlana Lukasch sprach von einem "ausgewogenen" Ergebnis.
10. September, 7.10 Uhr: Klitschko: Drohnenangriff auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Sonntagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden.
Das Luftverteidigungssystem sei im Einsatz, Drohnen flögen auf Kiew zu, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. In mehreren Bezirken seien Trümmer herabgefallen. Einige würden auf Straßen brennen. Ein Mensch sei verletzt worden. Gebäude seien nicht beschädigt worden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz.
10. September, 7 Uhr: Scholz mit Gruß an ukrainische "Brüder und Schwestern"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Invictus Games für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten einen besonders herzlichen Gruß an das Team aus der Ukraine gerichtet.
Die Botschaft, die von den Spielen und den Teilnehmern ausgehe, sei, nie aufzugeben. Der Mut der Teilnehmer inspiriere dazu, "unsere Freiheit und Werte" zu verteidigen, sagte Scholz.
"Wie unsere ukrainischen Brüder und Schwestern, die ihre Heimat und ihre Freiheit und ihr Recht, in Frieden zu leben, verteidigen im Angesicht von Russlands brutaler Aggression", unterstrich der Kanzler. "Slawa Ukraine, Glory to Ukraine", sagte Scholz. Die Videobotschaft in englischer Sprache war mit Blick auf das G20-Treffen vorab aufgezeichnet worden - noch vor seinem Unfall.
An dem einwöchigen internationalen Sportfestival in Düsseldorf für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten nehmen mehr als 500 Teilnehmer aus 21 Ländern teil. Es wird zum ersten Mal in Deutschland ausgetragen.
9. September, 19.09 Uhr: Selenskyj bereitet Ukraine auf zweiten Kriegswinter vor
Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs laufen in der Ukraine nach Aussage von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) die Vorbereitungen für den zweiten Kriegswinter.
"Im öffentlichen Sektor und in den Kommunen muss nun jeder alles Mögliche - und wenn nötig, auch das Unmögliche - tun, um der Ukraine zu helfen, den Winter zu überstehen", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Samstag.
Dabei gehe es nicht nur um die Vorbereitung des Energiesektors selbst, sondern beispielsweise auch um den Schutz durch Luftverteidigungssysteme. Das Präsidialamt und die Regierung ließen sich von nun an täglich über die Fortschritte informieren, sagte er.
9. September, 17.24 Uhr: Was Olaf Scholz über die G20-Gipfelerklärung denkt
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) hat die Passagen zum Ukraine-Krieg in der G20-Gipfelerklärung als Erfolg gewertet.
Er würdigte am Samstag in einer Pressekonferenz in Neu Delhi vor allem, dass darin die "territoriale Integrität" aller Länder betont werde. Für ihn sei es ein Erfolg, "dass am Ende Russland seinen Widerstand gegen einen solchen Beschluss aufgegeben hat, weil einfach alle anderen sich in diese Richtung bewegt hatten", sagte der SPD-Politiker. Damit meint er auch China, den engsten Verbündeten Russlands.
Um die Gipfelerklärung hatten die führenden Industrie- und Schwellenländer lange gerungen. Zwischenzeitlich war unklar, ob sie überhaupt zustande kommen würde.
Der Kompromiss sieht vor, dass der russische Angriffskrieg nicht mehr - wie noch im Vorjahr - ausdrücklich von einer Mehrheit der Länder verurteilt wird. Stattdessen wird allgemein auf die territoriale Integrität, also die Unverletzlichkeit von Grenzen, verwiesen.
9. September, 11.21 Uhr: G20-Streit um Russlands Krieg: Indien schmiedet Kompromiss
Beim G20-Gipfel in Neu Delhi zeichnet sich im Streit über den Umgang mit dem Ukraine-Krieg ein Kompromiss ab.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gehen Unterhändler davon aus, dass am Ende des Spitzentreffens der führenden Industrie- und Schwellenländer ein von Gastgeber Indien vorgelegter Text angenommen werden kann. Er kommt sowohl Forderungen Russlands als auch des Westens entgegen.
Moskau erreichte demnach, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht mehr wie noch im Vorjahr explizit verurteilt wird. Stattdessen wird nun nur noch auf entsprechende Resolutionen der Vereinten Nationen verwiesen.
Der Westen handelte hingegen eine Formulierung heraus, nach der alle Staaten von Angriffen auf die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit anderer Staaten Abstand nehmen müssen. Zudem werden zumindest indirekt wieder die Atomwaffendrohungen Russlands kritisiert.
9. September, 10.38 Uhr: London: Russlands Fähigkeiten durch ukrainische Vorstöße beschränkt
Die Fähigkeiten der russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten durch die Vorstöße im Zuge der ukrainischen Gegenoffensive eingeschränkt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums vom Samstag hervor.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass Moskau Kräfte von anderen Teilen der Front in die Umgebung des Orts Robotyne zusammengezogen habe, wo es den Ukrainern zuvor gelungen war, in die mehrschichtigen russischen Verteidigungslinien vorzudringen. "Diese Truppenverlegungen schränken wahrscheinlich Russlands Fähigkeit ein, eigene offensive Einsätze an anderen Bereichen der Front durchzuführen", so die Mitteilung weiter.
Ukrainische Infanterieeinheiten machen den Briten zufolge weiter schrittweise taktische Vorstöße gegen russische Positionen und reiben russische Kräfte in der Gegend auf. Ebenfalls Druck üben die Ukrainer auf russische Stellungen südlich von Bachmut aus.
9. September, 7.40 Uhr: IAEA: Anzeichen für mehr Kämpfe rund um AKW Saporischschja
Im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja stationierte Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben in der vergangenen Woche zahlreiche Explosionen gehört.
Dies sei ein mögliches Anzeichen für verstärkte militärische Aktivitäten in der Region, die auch eine potenzielle Bedrohung für die nukleare Sicherheit am Standort darstellen könnten, sagte Generaldirektor Rafael Grossi einer Mitteilung zufolge am Freitag.
Seit vergangenem Samstag habe das IAEA-Team binnen drei Tagen etwa zwei Dutzend Explosionen gehört, gefolgt von mehreren weiteren in den letzten Tagen. An der Anlage selbst habe es keine Schäden gegeben, hieß es weiter.
9. September, 7.30 Uhr: Japans Außenminister Hayashi überraschend in der Ukraine
Der japanische Außenminister, Yoshimasa Hayashi, ist überraschend zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen.
Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag unter Berufung auf die Regierung in Tokio berichtete, dient der unangekündigte Besuch der Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Japan hat im Einklang mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt und unterstützt die Ukraine. Die pazifistische Verfassung des Landes erlaubt es Japan allerdings nicht, Waffen an die Ukraine zu liefern.
Es ist der erste Besuch eines japanischen Außenministers in der Ukraine, seit Moskau im Februar vergangenen Jahres den Invasionskrieg begonnen hat. Im März dieses Jahres war auch Japans Ministerpräsident Fumio Kishida zu einem überraschenden Besuch in die Ukraine gereist.
9. September, 7 Uhr: Selenskyj ruft zu weiteren Sanktionen gegen Russland auf
Wolodymyr Selenskyj, hat die internationale Gemeinschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland aufgerufen.
"Wir sehen jetzt eine zu lange Sanktionspause der Partner", sagte Selenskyj bei seiner allabendlichen Videoansprache auf Telegram am Freitag, "und zu aktive Versuche Russlands, die Sanktionen zu umgehen."
Umso mehr müsse jeder Versuch vermieden werden, die Unternehmen, Technologien und die Produkte der "freien Welt" zum Kampf gegen die Freiheit zu nutzen, sagte Selenskyj weiter. Weitere Sanktionen gegen Russland solle es vor allem im Energiesektor geben, dazu Beschränkungen der Versorgung Moskaus mit Chips und Mikroelektronik und eine weitere Blockade des russischen Finanzsektors. "Diese Sanktionsoffensive der Welt muss fortgesetzt werden."
8. September, 22.52 Uhr: Neue Drohnenangriffe auf Fabrik und Bahnhof im russischen Brjansk
In der russischen Grenzstadt Brjansk sind eine Elektronik-Fabrik und ein Bahnhof am Freitagnachmittag erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden.
Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas (62) fing die russische Luftverteidigung mindestens drei Drohnen über oder im Anflug auf die Stadt ab. Zwei der Fluggeräte sollen beim Absturz den Bahnhof und ein industrielles Verwaltungsgebäude beschädigt haben. Verletzt wurde laut Bogomas niemand. Der Gouverneur machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.
Brjansk war Behördenangaben und russischen Medienberichten zufolge bereits am Donnerstag mit Drohnen angegriffen worden, darunter auch der Bahnhof.
8. September, 19.09 Uhr: Erste zehn Leo 1-Panzer aus Dänemark in Ukraine angekommen
Die ersten zehn Panzer des Typs Leopard 1, die Dänemark in Zusammenarbeit mit Deutschland und den Niederlanden Kiew zur Verfügung stellt, sind in der Ukraine angekommen.
Weitere zehn Panzer seien bereits auf dem Weg, teilte das dänische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Sie hätten die Fabrik verlassen, in der sie instand gesetzt worden waren.
Dänemark, Deutschland und die Niederlande hatten ihre Zusammenarbeit im Februar beschlossen. Die ersten Leopard 1A5-Kampfpanzer aus Deutschland erhielt die Ukraine im Juli. Am Dienstag kündigte die Bundesregierung an, zusammen mit Kopenhagen 90 weitere Panzer dieses Modells an Kiew zu liefern. Dänemark und die Niederlande hatten außerdem im April bekanntgegeben, der Ukraine insgesamt 14 Panzer des neueren Typs Leopard 2 zur Verfügung zu stellen.
8. September, 18.13 Uhr: Kiew wirft Papst "prorussische" Einstellung vor
Der Vatikan hat bei seinen Bemühungen um einen Dialog zwischen den beiden Kriegsparteien Ukraine und Russland einen schweren Dämpfer bekommen.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (51) lehnte eine Vermittlung der katholischen Kirche am Freitag im Nachrichtensender 24 mit der Begründung ab, Papst Franziskus sei "prorussisch".
Podoljak bezog sich auf Äußerungen des Papstes von Ende August. Damals hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einem Empfang für russische Jugendliche von der "großen Mutter Russland" gesprochen. Dazu sagte der Vertraute von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45): "Es macht keinen Sinn von einem Vermittler unter dem Namen römischer Papst zu reden, wenn er eine für alle offensichtliche prorussische Position einnimmt."
8. September, 18.03 Uhr: EU verhängt Sanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen in Ukraine
Die Europäische Union hat wegen schwerer Verstöße gegen die Menschenrechte in Russland und in den besetzten Gebieten der Ukraine Strafmaßnahmen beschlossen.
Die Sanktionen richten sich gegen sechs Personen, wie der Rat der EU am Freitag in Brüssel mitteilte. Dazu zählten Staatsanwälte und Richter, die auf der illegal annektierten Halbinsel Krim an politisch motivierten Gerichtsverfahren beteiligt gewesen seien. Russland nutze die Justiz des Landes als Instrument für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen, hieß es.
Außerdem wurden zwei Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB sanktioniert, weil sie den Angaben zufolge an der Folter eines Journalisten beteiligt waren. Ihre Vermögen sollen eingefroren werden und sie dürfen nicht in die EU einreisen.
8. September, 17.52 Uhr: Scholz und Selenskyj werden in New York mit Preis geehrt
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) wird auch dieses Jahr wieder zur Generaldebatte der Vereinten Nationen nach New York fliegen.
Während seines Aufenthalts in der Weltmetropole vom 17. bis 20. September wird der SPD-Politiker neben einer Rede vor der UN-Vollversammlung unter anderem auch an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und an einem Klimagipfel teilnehmen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit (51) am Freitag mitteilte.
Außerdem erhält Scholz in New York einen Preis. Das Atlantic Council verleiht ihm den Global Citizen Award (Weltbürger-Preis), mit dem in diesem Jahr auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45), der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida (66), die US-Finanzministerin Janet Yellen (77) und der Chef der First Eastern Investment Group, Victor Chu (77), ausgezeichnet werden. Dass Selenskyj ebenfalls nach New York reist, gilt als wahrscheinlich, offiziell bestätigt ist das aber noch nicht.
8. September, 17.40 Uhr: Rettungsarbeiten nach Raketeneinschlag in Krywyj Rih abgeschlossen
Nach dem Einschlag einer russischen Rakete im Zentrum der ukrainischen Stadt Krywyj Rih sind die Rettungsarbeiten nach Angaben der Behörden abgeschlossen.
Insgesamt seien durch den Raketentreffer ein Mensch getötet und 60 weitere verletzt worden, teilte der ukrainische Zivilschutz am Freitag mit. In den frühen Morgenstunden war eine russische Rakete in einer Polizeistation der Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) eingeschlagen.
Da nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko (50) unter den Verletzten auch neun Polizisten waren, sollen Beamte aus den Nachbarregionen in die Stadt abkommandiert werden.
8. September, 16.03 Uhr: Musk: Elon Musks Satelliten-Dienst verhindert ukrainischen Angriff
Tech-Milliardär Elon Musk (52) hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol verhindert.
Er habe einen Antrag der ukrainischen Regierung abgelehnt, das Satelliten-Kommunikationssystem "Starlink" seiner Firma SpaceX in der Region zu aktivieren, schrieb Musk in der Nacht zum Freitag bei seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter). "Ihre offensichtliche Absicht war, den Großteil der vor Anker liegenden Flotte zu versenken", schrieb er. SpaceX wäre damit in eine größere Kriegshandlung und Eskalation verwickelt gewesen, begründete Musk seine Entscheidung.
Musk äußerte sich nach der Veröffentlichung eines Auszugs aus der bald erscheinenden Biografie des Tech-Unternehmers in der "Washington Post". Dort schrieb sein Biograf Walter Isaacson (71) nach Unterhaltungen mit Musk, dieser habe im September 2022 die Starlink-Abdeckung rund um die Krim abschalten lassen, damit mit Sprengstoff beladene ukrainische Unterwasserdrohnen nicht ihr Ziel erreichen konnten.
Dieser Darstellung widersprach Musk bei X. "Die fraglichen Starlink-Regionen waren nicht aktiviert. SpaceX hat nichts deaktiviert", schrieb er.
8. September, 15.20 Uhr: Rumänien plant Schutzmaßnahmen für Bevölkerung an Grenze zu Ukraine
Angesichts schwerer russischer Angriffe im Grenzgebiet der Ukraine zu Rumänien plant die Regierung in Bukarest Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung auf rumänischem Territorium.
Demnach sollen im Donaudelta Schutz-Quartiere für den Fall von Bedrohungen aus der Luft sowie Warn-Mechanismen eingerichtet werden, heißt es in einem Beschluss des Nationalen Komitees für Notsituationen (CNSU) vom Freitag, wie die Nachrichtenagentur Agerpres berichtete. Die Arbeit des Komitees wird von Vize-Regierungschef Marian Neacsu koordiniert.
In den vergangenen Tagen hatte Russland mehrfach die ukrainischen Donau-Hafenstädte Reni, Ismajil und Kilija angegriffen. Diese liegen in weniger als 500 Meter Nähe zu rumänischem Territorium - in Sichtweite für Bewohner der gegenüberliegenden rumänischen Donau-Orte.
8. September, 13.51 Uhr: Ukraine fordert internationale Ablehnung russischer Scheinwahlen
Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden "gesetzwidrigen Wahlen" in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen.
"Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig", erklärte das Außenministerium in Kiew am Freitag. Sie hätten keinerlei rechtliche Folgen, stellten zugleich aber eine "grobe Verletzung" der territorialen Integrität der Ukraine und des Völkerrechts dar.
Kiew forderte zudem, die Organisatoren der Scheinwahlen sowie die russischen Machthaber und die Mitglieder der Besatzungsverwaltungen vor Gericht zu stellen. Auch müssten neue Sanktionen gegen die Verantwortlichen verhängt werden.
Bis Sonntag werden in Russland Kommunal- und Regionalwahlen abgehalten. Inmitten des seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Angriffskriegs hat der Kreml zudem in den annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson Scheinabstimmungen angesetzt.
8. September, 13.02 Uhr: Russland wirft Westen Druck auf Indien vor G20-Gipfel vor
Russland hat den führenden westlichen Industriestaaten der G7 Druck auf Indien vor dem G20-Gipfel in Neu Delhi vorgeworfen.
Der Westen versuche in dem Abschlussdokument des Treffens wichtiger Wirtschaftsmächte, seine "einseitige Herangehensweise bei der Lage um die Ukraine" aufzuzwingen, teilte das russische Außenministerium am Freitag mit.
Die G7 verurteilen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und wollen diese Position auch in der Abschlusserklärung des G20-Gipfels an diesem Wochenende widergespiegelt sehen. Vertreten wird Russland bei dem Treffen von Außenminister Sergej Lawrow, der am Freitag in Neu Delhi eintraf.
"Die indische Seite versucht vor diesem Hintergrund, ihren neutralen Status zu behalten, weil es von einem streng wirtschaftlichen Mandat der Gruppe der 20 ausgeht", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.
8. September, 11.01 Uhr: London will im November Welternährungsgipfel ausrichten
Großbritannien will im November einen internationalen Gipfel zur globalen Ernährungssicherheit ausrichten.
Damit will die Regierung in London der Aufkündigung des Getreideabkommens mit der Ukraine durch Russland etwas entgegensetzen, wie der Regierungssitz 10 Downing Street am Freitag am Vortag des G20-Gipfels führender Wirtschaftsmächte in Indien mitteilte.
Russland hatte das internationale Getreideabkommen trotz vieler internationaler Appelle auslaufen lassen. Das Abkommen ermöglichte den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer trotz des andauernden russischen Angriffskriegs gegen das Land. Befürchtet wird nun, dass Hungersnöte in ärmeren Ländern noch größer werden.
Der Ernährungsgipfel, der unter anderem in Kooperation mit der Bill & Melinda Gates Foundation veranstaltet werden soll, ist demnach für den 20. November geplant.
Dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht zum G20-Gipfel am Wochenende anreist, bezeichnete der britische Premier Rishi Sunak als Beweis für dessen zunehmende Isolation.
8. September, 10.11 Uhr: Ukrainischer Generalstab meldet Fortschritte an der Front
Das ukrainische Militär kommt nach eigenen Angaben bei seiner Offensive weiter voran.
"Zur Stunde haben die Streitkräfte der Ukraine...Erfolg im Raum südlich von Robotyne und verschanzen sich auf den erreichten Positionen", teilte der Generalstab in Kiew am Freitagmorgen in seinem täglichen Lagebericht mit. Zudem sprach die Militärführung von einem Teilerfolg südlich von Bachmut, ohne konkrete Details zu nennen.
8. September, 9.24 Uhr: Region Odessa ebenfalls attackiert
Bereits das fünfte Mal in dieser Woche wurde derweil die Hafenregion Odessa attackiert.
Hier waren vor allem Drohnen im Einsatz. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Abschuss von 16 der insgesamt 20 gestarteten Drohnen. Bisher gibt es noch keine Angaben über größere Schäden. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, teilte auf Telegram lediglich mit, dass die Trümmer einer Drohne ein Verwaltungsgebäude beschädigt hätten. Tote und Verletzte habe es vorläufigen Angaben zufolge nicht gegeben.
8. September, 9.20 Uhr: Tote und Verletzte nach neuen russischen Raketen- und Drohnenangriffen
Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind in der Nacht offiziellen Angaben nach mindestens ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt worden.
"Einschlag in Krywyj Rih. Die Rakete zielte auf ein Verwaltungsgebäude", teilte Serhij Lyssak, der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, am Freitag auf Telegram mit. Durch den Treffer seien mindestens eine Person getötet und neun weitere verletzt worden, schrieb er. Drei Personen seien aus den Trümmern geborgen worden. Womöglich gibt es weitere Opfer.
Auch im Gebiet Sumy im Norden der Ukraine sind nach Angaben des Zivilschutzes ein Mann und eine Frau verletzt aus den Trümmern ihres zweigeschossigen Hauses geborgen worden. Insgesamt seien 20 Wohnhäuser und 8 Fahrzeuge bei dem Raketenschlag beschädigt worden. Einen dabei entstehenden Brand meldete die Feuerwehr am Morgen als gelöscht.
Verletzt wurde nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Jurij Malaschko auch eine Person im Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine. Seinen Angaben nach haben die russischen Streitkräfte ebenfalls eine Rakete abgefeuert.
8. September, 6.12 Uhr: Neue US-Hilfe beinhaltet Munition und Minenräumgerät
Das neue US-Hilfspaket beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition und Minenräumgerät, hieß es aus Washington.
Bereits am Vortag hatten die USA - parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Blinken in Kiew - Militärhilfe im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) angekündigt. Nach Ministeriumsangaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43,7 Milliarden US-Dollar (rund 40,9 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
Selenskyj versicherte in seiner abendlichen Videoansprache, sich auch in Zukunft um internationale Militärhilfe für sein Land zu bemühen. "Wir arbeiten an mehr globalem Druck auf Russland", sagte er.
8. September, 6.07 Uhr: Russische Gasimporte: EU-Diplomat nach Kritik an Wien unter Druck
Die heftige Kritik eines hochrangigen EU-Diplomaten an Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas hat Irritationen in Wien und Brüssel ausgelöst.
Martin Selmayr, der Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, hatte die österreichischen Gas-Zahlungen an das kriegsführende Russland als "Blutgeld" bezeichnet.
Der deutsche EU-Diplomat werde zu einem Gespräch in das Außenministerium in Wien zitiert, gab eine Sprecherin des Ministeriums am Donnerstag bekannt. Danach distanzierte sich die Kommission von Selmayrs Aussagen. Diese seien "bedauerlich und unangemessen", sagte eine Sprecherin der Institution am Abend. Die EU-Kommission habe Selmayr aufgefordert, "unverzüglich über diesen Vorfall Bericht zu erstatten", sagte sie.
Selmayr hatte am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien kritisiert, dass Österreich auf diese Weise Russlands Krieg finanziere, und dass es dagegen keine Proteste gebe. "Das verwundert mich, denn Blutgeld wird jeden Tag mit der Gasrechnung nach Russland geschickt", sagte Selmayr. Als reiches Land könne Österreich wie andere Staaten ohne russisches Gas auskommen, meinte er.
Österreich bezog zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 79 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Der Anteil sank bis zum Oktober des Vorjahres auf 17 Prozent. In den vergangenen Monaten lagen die Werte jedoch wieder deutlich höher. Im Juli waren es laut dem Klimaschutzministerium 66 Prozent.
8. September, 6.03 Uhr: Baerbock versteht Wunsch der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörpern
Außenministerin Annalena Baerbock hat Verständnis für die Forderung der Ukraine nach der Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörper gezeigt.
Die Grünen-Politikerin wies gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest France" (Freitag) darauf hin, dass die russische Armee riesige Minenfelder angelegt habe zwischen den besetzten Gebieten und dem Rest der Ukraine.
"Um die Menschen im Osten der Ukraine zu befreien, um russische Nachschublinien hinter der Verteidigungslinie zu treffen, muss der Minengürtel überwunden werden", sagte Baerbock. "Insofern ist die ukrainische Bitte nach Gerät mit größerer Reichweite mehr als verständlich."
8. September, 6 Uhr: Unesco stellt 20 Kulturgüter in der Ukraine unter besonderen Schutz
Die UN-Kulturorganisation Unesco hat 20 Kulturgüter in der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs unter verstärkten vorläufigen Schutz gestellt.
Auch sei entschieden worden, die ukrainischen Sicherheitskräfte und das Justizpersonal im Schutz des Kulturerbes zu schulen, teilte die Unesco am Donnerstag in Paris mit. Aufgrund der Zerstörung von Kulturgütern in der Ukraine gab es auf Antrag des Landes eine Sondersitzung des Komitees für den Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten.
Das Komitee verurteilte die "schweren Schäden durch russische Raketenangriffe auf historische Gebäude von kultureller Bedeutung in Lwiw, Odessa und Tschernihiw".
Zu den Kulturgütern, die die Unesco unter einen verstärkten Schutz stellt, gehören unter anderem das historische Zentrum von Lwiw, die Sophienkathedrale in Kiew sowie die Residenz der Metropoliten von Bukowina und Dalmatien in Tscherniwzi. Der besondere Schutzstatus erlaubt es, die mutmaßlichen Urheber der Zerstörungen an diesen Kulturgütern zu verfolgen oder auszuliefern, erläuterte die Unesco.
7. September, 21.15 Uhr: Russische Grenzregion meldet Drohnenangriff auf Industrieanlage
In der russischen Grenzregion Brjansk ist Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert worden und ein Brand ausgebrochen.
Feuer gefangen habe in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk am Donnerstagabend ein Verwaltungsgebäude, schrieb Alexander Bogomas auf Telegram. Er machte die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich, bei dem niemand verletzt worden sei. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, war zunächst nicht bekannt.
Wenig später teilte das russische Verteidigungsministerium mit, die Luftverteidigung habe in Brjansk zwei Drohnen abgewehrt. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
7. September, 19.23 Uhr: Nordische und baltische Staaten sichern Ukraine weitere Hilfe zu
Die Außenminister der nordischen und baltischen Staaten haben der Ukraine weitere Hilfe bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt.
"Eines ist klar: Als Freunde stehen wir zusammen und unterstützen die Ukraine, die diesen Krieg gewinnen wird", sagte der gastgebende lettische Noch-Regierungschef und Interim-Außenminister Krisjanis Karins (58) am Donnerstag nach einem Treffen der Staatengruppe in Riga.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand nach Angaben von Karins, wie man der Ukraine besser helfen und die Zusammenarbeit besser koordinieren kann. Es sei zudem besprochen worden, wie Ländern, die weiter von Europa entfernt liegen, vermittelt werden könne, dass "Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine in Wirklichkeit ein imperialistischer Krieg" sei, sagte Karins. Einig sei man sich auch, dass Russland dafür zur Rechenschaft gezogen werden müsse.
7. September, 16.19 Uhr: Blinken bei ukrainischen Grenzschützern und in Minenräumungszentrum
Der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken (61) hat am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs von den USA gespendete Überwachungsdrohnen und gepanzerte Fahrzeuge bei Kiew besichtigt.
"Für die ukrainischen Grenztruppen und die Polizei - mit Bewunderung für Ihren außergewöhnlichen Mut und den Dienst für Ihr Land und unsere Partnerschaft", schrieb Blinken in ein Gästebuch, wie der der Nachrichtensender CNN am Donnerstag meldete. Zudem habe er ein Minenräumungszentrum besucht.
Auf der Plattform X, früher Twitter, zeigte sich der Diplomat vor dem Hintergrund gepanzerter Fahrzeuge. Dem ukrainischen Zivilschutz zufolge sind 30 Prozent oder 174.000 Quadratkilometer des Staatsgebiets mit Minen und Kampfmittelresten belastet.
7. September, 14.30 Uhr: Putin plant laut Kreml keine Video-Rede beim G20-Gipfel
Der russische Präsident Wladimir Putin wird beim G20-Gipfel in Neu Delhi an diesem Wochenende nach Kremlangaben auch nicht per Video teilnehmen.
Der russische Außenminister Segrej Lawrow werde für Moskau die komplette Arbeit während des Gipfels bestreiten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Der Kreml hatte lange offen gelassen, ob Putin womöglich – wie zuletzt im August beim Brics-Gipfel (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in Johannesburg – per Video als Redner teilnimmt. Er hatte dort mehrere Schalten absolviert.
Es laufe weiterhin eine "ziemlich angespannte Arbeit" des russischen Chefunterhändlers bei der Vorbereitung des Gipfels. Dem Vernehmen nach ist nicht sicher, ob es eine Abschlusserklärung der Gruppe führender Industrienationen und Schwellenländer geben wird. Die Abstimmung über die Dokumente laufe auf Ebene der Sherpa - also der Chefunterhändler - und Experten, sagte Peskow.
7. September, 14.26 Uhr: Stoltenberg: Ukraine macht bei Gegenoffensive Fortschritte
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht Fortschritte bei der ukrainischen Gegenoffensive im Kampf gegen Russland.
Die Ukrainer kämen zwar langsamer voran als erhofft, aber sie machten Geländegewinne von 100 Metern pro Tag. "Und wir dürfen den Anfang nicht vergessen: Zu Beginn war die russische Armee die zweitstärkste der Welt. Nun ist sie die zweitstärkste in der Ukraine", sagte er am Donnerstag bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel.
7. September, 13.19 Uhr: Wagenknecht: Ukraine-Hilfen für Steuerzahler "Fass ohne Boden"
Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat die deutschen Hilfszusagen für die Ukraine scharf kritisiert. Die Ukraine werde "immer mehr zum Fass ohne Boden für die Steuerzahler in Deutschland und Europa", sagte Wagenknecht am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Hierzulande regiert die Ampel mit dem Rotstift, aber für die Ukraine-Hilfen, die zu einem Großteil aus Waffen bestehen, scheint es keine Grenzen zu geben. Mit Solidarität hat dies wenig zu tun", so Wagenknecht.
Sie bezog sich auf Zahlen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel, wonach sich europäische Hilfszusagen für die von Russland angegriffene Ukraine inzwischen auf 156 Milliarden Euro summieren - mehr als doppelt so viel wie die Zusagen aus den USA von weniger als 70 Milliarden Euro.
7. September, 12.37 Uhr: Kreml verurteilt geplante Lieferung von Uranmunition an die Ukraine
Der Kreml hat die von den USA geplante Lieferung von Uranmunition an die Ukraine scharf verurteilt. "Das sind sehr schlechte Neuigkeiten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Der Einsatz solcher Munition werde zu einer Erhöhung der Erkrankungen an Krebs und anderen Leiden führen, sagte er. Peskow meinte, dass nach dem Einsatz solcher Munition Krebs und andere Erkrankungen zunähmen. Das zeigten etwa Daten nach der Bombardierung Jugoslawiens.
Gleiches sei nun auch in der Ukraine zu erwarten. "Die Verantwortung dafür wird natürlich voll und ganz bei der Führung der Vereinigten Staaten von Amerika liegen, die diese Entscheidung getroffen haben", sagte der Kremlsprecher.
7. September, 10.58 Uhr: Britisches Ministerium: Russland setzt Propagandakampagne fort
Russland setzt nach britischer Einschätzung seine Propagandakampagne in der Ukraine fort, stößt dabei aber auch auf Hindernisse.
Das russische Staatsfernsehen habe am Montag eine Niederlassung in der besetzten ostukrainischen Region Donezk eröffnet, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst X mit. Der Sender Rossija 1 informiere nun in Lokalsendungen über die russische Sicht auf den Krieg.
Die Briten schrieben in ihrem täglichen Update, dass das Staatsfernsehen WGTRK mehr als ein Jahr gebraucht habe, um die Ankündigung umzusetzen. "Das lag mit ziemlicher Sicherheit daran, dass örtliche Techniker die Arbeit verweigert haben." Wahrscheinlich seien Sympathisanten mit den nötigen Fähigkeiten von der Krim, aus Luhansk oder anderen Orten geholt worden.
7. September, 8.32 Uhr: Russland und Ukraine attackieren sich gegenseitig mit Drohnen
Russland und die Ukraine haben bei gegenseitigen Drohnenangriffen in der Nacht und am frühen Morgen Infrastrukturobjekte im jeweils anderen Land beschädigt.
In der Ukraine seien einmal mehr Hafenanlagen und ein Getreidesilo in der südukrainischen Region Odessa getroffen worden, teilte am Donnerstag Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. "Das ist bereits die vierte Attacke auf den Kreis Ismajil in den vergangenen fünf Nächten", schrieb er. Auf der Gegenseite wurde der Bahnhof der westrussischen Stadt Brjansk in Mitleidenschaft gezogen.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht 33 Drohnen gestartet, ein Teil davon auf die Schwarzmeerregion Odessa, andere auf die nordukrainische Region Sumy. Von den Flugkörpern seien 25 abgeschossen worden.
7. September, 6.26 Uhr: Blinken verdeutlicht neues US-Hilfspaket
US-Außenminister Antony Blinken kündigte am Mittwoch bei einem Überraschungsbesuch in der Ukraine Hilfe in Höhe von 1 Milliarde Dollar an. Dem vorausgegangen war der jüngste russische Angriff, bei dem mindestens 17 Menschen getötet wurden.
Der Angriff, den Präsident Wolodymyr Zelenskij als vorsätzlich und "abscheulich" bezeichnete, wurde vom Westen international verurteilt und sogar als Kriegsverbrechen bezeichnet. Geschosse durchschlugen das Zentrum von Kostiantynivka - einer Stadt mit fast 70.000 Einwohnern in der östlichen Region Donezk - in einem der tödlichsten Angriffe seit Wochen.
7. September, 3.51 Uhr: Behörden: Russische Flugabwehr schießt Drohnen ab
Die russische Flugabwehr hat eigenen Angaben zufolge in Rostow am Don unweit der Grenze zur Ukraine und in Moskau Drohnen abgeschossen.
Das berichteten Behördenvertreter am frühen Donnerstagmorgen. In Rostow am Don wurde im Stadtzentrum ein Mensch durch die Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt, musste aber nicht ins Krankenhaus, wie der Gouverneur von Rostow, Wassili Golubew, auf Telegram schrieb. Darüber hinaus wurden Fassaden und Fenster von Häusern sowie mehrere Autos beschädigt.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf Telegram, in einem Stadtbezirk der Hauptstadt sei eine Drohne abgeschossen worden. Verletzte oder Schäden seien erst einmal nicht gemeldet worden.
6. September, 21.08 Uhr: Neues US-Militärpaket im Umfang von 175 Millionen Dollar für Ukraine
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfen bereit.
Das US-Verteidigungsministerium in Washington teilte am Mittwoch parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew mit, das neue Paket habe einen Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro).
Es beinhalte unter anderem Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriemunition. Erstmals geliefert wird auch Panzermunition mit abgereichertem Uran.
6. September, 19.50 Uhr: Rumänien untersucht mögliche Drohnen-Reste an ukrainischer Grenze
Rumäniens Armee untersucht Teile, die möglicherweise von einer russischen Drohne stammen könnten.
Die Trümmer wurden nach Angriffen Russlands auf ukrainische Donau-Häfen auf rumänischem Territorium entdeckt. Das erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bukarest am Mittwoch.
Zuvor hatte Verteidigungsminister Angel Tilvar den Fund der Teile in der Nähe des Dorfs Plaur am Chilia-Arm der Donau bestätigt, die die Grenze zur Ukraine bildet.
Das Donau-Dorf liegt unmittelbar gegenüber des ukrainischen Hafens Ismajil, der in den vergangenen Tagen mehrfach von Russland angegriffen wurde.
6. September, 15.40 Uhr: EU verurteilt russischen Angriff auf Marktplatz in Ukraine scharf
Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine und die zivile Infrastruktur scharf verurteilt.
Zudem fordere sie Russland auf, seine unmenschliche und illegale Aggression unverzüglich einzustellen, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch in Brüssel.
"Vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen. Alle Befehlshaber, Täter und Komplizen dieser Gräueltaten werden zur Rechenschaft gezogen werden."
6. September, 15.40 Uhr: Russen beschießen belebten Marktplatz - 16 Menschen tot
Durch russischen Beschuss eines Marktplatzes in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden.
"Darunter ist auch ein Kind", teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Mittwoch auf Telegram mit. Mehr als 30 weitere Menschen wurden laut Angaben der Behörden verletzt.
Kostjantyniwka liegt nur knapp 20 Kilometer südwestlich der Stadt Bachmut, die die Russen im Zuge ihres Angriffskriegs vor wenigen Monaten besetzt haben, und wurde immer wieder zum Ziel russischer Angriffe.
6. September, 14.41 Uhr: Papst besorgt über Schicksal von Kindern in Ukraine "Werk des Teufels"
Papst Franziskus hat sich nach mehr als anderthalb Jahren Krieg in der Ukraine besorgt über die Zukunft der betroffenen Kinder geäußert.
Bei einem Treffen mit Kirchenvertretern aus der Ukraine am Mittwoch im Vatikan bezeichnete der Pontifex den Krieg als "Werk des Teufels". Die Kinder dort hätten "das Lächeln vergessen". "Das ist eine der Früchte des Kriegs: den Kindern das Lächeln zu nehmen."
Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef kamen durch den Krieg auch Hunderte Kinder ums Leben. Viele sind auf der Flucht, viele können nicht zur Schule.
6. September, 14.06 Uhr: Rumänien untersucht mögliche Drohnen-Reste an ukrainischer Grenze
Rumäniens Armee untersucht Teile, die möglicherweise von einer Drohne stammen könnten und nach Angriffen Russlands auf ukrainische Donau-Häfen auf rumänischem Territorium entdeckt worden sind.
Das erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bukarest am Mittwoch.
6. September, 13.13 Uhr: Ukrainisches Parlament bestätigt neuen Verteidigungsminister
Das ukrainische Parlament hat die Ernennung des neuen Verteidigungsministers Rustem Umjerow bestätigt.
Für den Beschluss stimmten am Mittwoch 338 Abgeordnete bei 226 notwendigen Stimmen, meldeten örtliche Medien. Die Beschlussvorlage war von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereicht worden. Dieser hatte die Personalie bereits am Sonntag angekündigt. Vorgänger Olexij Resnikow war am Mittwoch entlassen worden.
6. September, 11.54 Uhr: Nur ein Drittel ukrainischer Wärmekraftwerke auf Winter vorbereitet
Die durch russische Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogene ukrainische Energiewirtschaft ist noch nicht auf den kommenden Winter vorbereitet.
"Was die Wärmekraftwerke anbelangt, so sind dort die Reparaturarbeiten erst zu einem Drittel abgeschlossen", sagte die Beraterin des Energieministers, Olena Serkal, am Mittwoch in einem Video-Interview mit Forbes Ukraine. Obwohl die Strompreise sich fast verdoppelt hätten auf sechs Cent pro Kilowattstunde, fehle es dabei vor allem an Geld.
6. September, 11.33 Uhr: US-Außenminister Blinken zu Gesprächen in der Ukraine
Der US-Außenminister Antony Blinken ist zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen.
Die Ankunft am Mittwoch meldeten mehrere ukrainische Medien. Für Blinken ist es der dritte Besuch seit dem russischen Einmarsch vor über 18 Monaten.
6. September, 9.37 Uhr: Russlands Verbündeter Armenien will Militärmanöver mit USA abhalten
Armenien, Russlands langjähriger Verbündeter im Südkaukasus, hat vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen um die Region Berg-Karabach eine gemeinsame Militärübung mit den USA angekündigt.
Das vom 11. bis 20. September dauernde Manöver "Eagle Partner 2023" beinhalte Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von Blauhelmmissionen, teilte das armenische Verteidigungsministerium am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Armenpress mit.
6. September, 8.56 Uhr: Lehrplan soll russische Schüler mit Krieg indoktrinieren
Mit dem neuen russischen Lehrplan sollen Schüler nach Ansicht Großbritanniens auf einen Militärdienst vorbereitet werden.
Ein zentrales Element für ältere Schüler sei eine militärische Grundausbildung, bei der sie an Kalaschnikow-Sturmgewehren und Handgranaten ausgebildet würden und auch die Steuerung von Drohnen lernen sollten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Neue Themen seien zudem die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und der "Spezialoperation" genannte Krieg gegen die Ukraine.
6. September, 7.11 Uhr: Wagner-Truppe soll als Terrororganisation eingestuft werden
Die britische Regierung plant einem BBC-Bericht zufolge, die russische Söldner-Truppe "Wagner" als Terrororganisation einzustufen.
Die britische Innenministerin Suella Braverman (43) erklärte demnach, dass von den Einsätzen der Wagner-Söldner in der Ukraine und in Afrika eine Gefahr für die globale Sicherheit ausgehe.
6. September, 6.56 Uhr: Ein Toter nach russischer Drohnen-Attacke
Bei einem russischen Drohnenangriff nahe des Hafens der ukrainischen Stadt Odessa ist eine Person ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Oleg Kiper via Telegramm mit.
Für drei Stunden habe der Bezirk unter russischem Beschuss gestanden, so Kiper.
6. September, 6.38 Uhr: Selenskyj sichert Soldaten neue Ausrüstung zu
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Truppenbesuch in den umkämpften Regionen Donezk und Saporischschja den Soldaten einmal mehr neue Ausrüstung zugesichert.
"Es wird neue Lieferungen geben", sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Dabei berichtete er erneut von seinen Gesprächen mit Kommandeuren und Militärärzten während seiner Reise in die Nähe des Frontgebiets. Demnach besuchte Selenskyj 13 Brigaden.
5. September, 22.29 Uhr: USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland
Die USA haben Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Falls Pjöngjang Moskaus Krieg gegen die Ukraine mit Rüstungsgeschäften unterstütze, werde dies "kein gutes Licht auf Nordkorea werfen, und sie werden in der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen", sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Dienstag in Washington.
Nach US-Angaben plant Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (39) ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin (70) in Russland, um mit ihm über Waffenlieferungen an Moskau zu verhandeln. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag, er könne entsprechende Planungen nicht bestätigen.
5. September, 22.13 Uhr: Ukrainischer Grenzschutz hinderte über 20.000 Männer an der Flucht
Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 18 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz über 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert.
"Insgesamt haben die Grenzer seit dem 24. Februar vorigen Jahres etwa 14.600 Personen festgenommen, die illegal die Ukraine verlassen wollten", sagte Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko am Dienstag im Nachrichtenfernsehen. Zusätzlich seien rund 6200 Männer mit gefälschten Ausreisegenehmigungen erwischt worden.
Viele Ukrainer versuchen, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Flüchtige seien an der "grünen Grenze" vor allem zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen worden, sagte Demtschenko. Es gehe hauptsächlich um Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren.
Von der Behörde war bereits mitgeteilt worden, dass allein im Grenzfluss Tyssa (Theiß) zu Rumänien und Ungarn mindestens 19 Männer ertrunken seien. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.
5. September, 21.47 Uhr: Russischer Überläufer erhält fast halbe Million Euro
In der Ukraine soll ein übergelaufener russischer Pilot, der einen Mi-8-Hubschrauber den Streitkräften Kiews übergeben hat, eine Prämie von einer halben Million US-Dollar (rund 463.000 Euro) erhalten.
Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow sagte am Dienstag im Fernsehen, dass das Geld in der Landeswährung Hrywna ausgezahlt werde. Er rief andere russische Militärangehörige auf, dem Beispiel zu folgen. Über den Fall des 28-jährigen Russen, der auch öffentlich auftritt, berichten ukrainische Medien seit Tagen.
Die Ukraine hat eine offizielle Liste an Prämien für Militärtechnik, die russische Soldaten übergeben können. Für einen Panzer etwa gibt es 100.000 US-Dollar. In Russland hingegen werden Abschussprämien für Flugzeuge, Panzer und andere Waffen gezahlt.
"Die Ukraine ist ein demokratischer Rechtsstaat. Wir erfüllen unsere eigenen Verpflichtungen und das internationale Recht", sagte Jussow. "Deshalb noch einmal: Diejenigen Russen, die nicht Kriegsverbrecher werden wollen, bitte, ergebt euch, lauft auf die ukrainische Seite über und verteidigt eure eigene Ehre und euer Gewissen, kämpft gegen (Kremlchef Wladimir) Putins Regime." Der Geheimdienst hatte den jungen Mann in einer langen Spezialoperation zum Überlaufen bewegt.
5. September, 20.15 Uhr: Laut Hersteller schon mehr als 100 Abschüsse mit Luftabwehrsystem Iris-T
Das moderne deutsche Luftabwehrsystem Iris-T hat in der Ukraine nach Angaben des Herstellers schon mehr als 100 Angriffe aus der Luft abgewehrt, darunter zum Beispiel Marschflugkörper und Drohnen.
"Wir haben eine nahezu hundertprozentige Abschussquote, das ist das, was uns von den ukrainischen Militärs zurückgemeldet wird", sagte am Dienstag Harald Buschek, ein Geschäftsführer beim Hersteller Diehl Defence. Es habe bislang "über 100 erfolgreiche Abschüsse" gegeben, sagte er.
Die Bundesregierung habe der Ukraine bislang zwei der Systeme überlassen, ein weiteres werde "in Kürze" ausgeliefert und vier weitere sollten später folgen, sagte Buschek. Das System "rettet dort täglich Leben", sagte Luftwaffenchef Ingo Gerhartz mit Blick auf den Einsatz in der Ukraine.
Das Luftabwehrsystem Iris-T SLM ermöglicht Diehl Defence zufolge Schutz vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und ballistische Kurzstreckenraketen. Das System kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Reichweite feuern. Es wird also eine Art Schutzschirm über einer Fläche gespannt.
Eines der Systeme kann zum Beispiel eine mittlere Großstadt wie Nürnberg oder Hannover schützen. Deutschland hat für die eigene Nutzung sechs der Flugabwehrsysteme bestellt. Das erste soll im kommenden Jahr an die Bundeswehr ausgeliefert werden.
5. September, 19.13 Uhr: Laut Kiew keine Cholera-Fälle nach Zerstörung des Kachowka-Staudamms
Drei Monate nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sind die befürchteten Ausbrüche von Cholera in den von Kiew kontrollierten Flutgebieten laut Regierungsangaben ausgeblieben.
Unter den rund 900.000 Menschen im Flutgebiet des Dnipro-Flusses wurden 22 Infektionsfälle wegen unsauberen Trinkwassers registriert, wie der ukrainische Vize-Gesundheitsminister, Ihor Kusin, sagte. Zwei der Fälle wiesen demnach Cholera-Verdachtsmomente auf - keiner davon wurde bestätigt.
Die Zahl der Opfer durch die Überschwemmung stieg leicht. "Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 32 Menschen als tot und 28 als verletzt bestätigt", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew. 39 Menschen werden demnach vermisst. Ende Juli gingen ukrainische Regierungsvertreter noch von 31 Toten aus. Die Angaben beziehen sich auf die von der Ukraine kontrollierten Gebiete.
5. September, 17.29 Uhr: Olena Selenska: "Mein Sohn vermisst seinen Vater"
Die Frau das ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat über das schwierige Familienleben angesichts des russischen Angriffskriegs gesprochen. In einem Interview der britischen BBC erzählte Olena Selenska (45) etwa, dass die Familie nicht so viel Zeit miteinander habe wie gewünscht.
"Das ist vielleicht etwas egoistisch, aber ich brauche meinen Mann - nicht als historische Figur, sondern an meiner Seite", wurde Selenska am Dienstag auf der Internetseite der Rundfunkanstalt zitiert. Sie seien aber beide stark, emotional und körperlich. "Und ich bin sicher, dass wir es zusammen schaffen werden."
Die ukrainische First Lady tritt öfter in der Öffentlichkeit auf. Mit ihrem Mann Selenskyj hat sie zwei Kinder. Die Familie lebe nicht mit ihm zusammen, sagte Selenska der BBC zufolge. "Wir haben die Gelegenheit, einander zu sehen, aber nicht so oft wie wir es gerne würden. Mein Sohn vermisst seinen Vater."
Es schmerze auch zu sehen, dass ihre Kinder in einem so jungen Alter keine Pläne machen könnten. "Sie träumen vom Reisen, von neuen Erfahrungen, Gefühlen." Ihre Tochter sei 19. "Sie hat eine solche Gelegenheit nicht." Es gebe Grenzen für das, was man sich erlauben könne, und sie versuchten, innerhalb dieser Grenzen zu leben.
5. September, 16.33 Uhr: Frau wegen Mordversuchs an Beamten in besetzter Ostukraine festgenommen
Im besetzten Osten der Ukraine ist russischen Angaben zufolge eine Frau wegen eines Mordversuchs an einem Beamten festgenommen worden.
Es habe eine Festnahme "wegen des versuchten Mords am ehemaligen Vorsitzenden des Zollkomitees der Volksrepublik Luhansk" gegeben, erklärte das russische Ermittlungskomitee am Dienstag in Bezug auf die von Russland besetzte Region im Osten der Ukraine.
"Der Mann und sein Sohn erlitten mehrere Verletzungen und befinden sich derzeit in einer medizinischen Einrichtung", teilte das für schwere Verbrechen zuständige Ermittlungskomitee weiter mit. Demnach schwebten beide aber nicht in Lebensgefahr.
Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass und ukrainischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem ins Visier Genommenen um den vom Westen sanktionierten Beamten Juri Afanassiewski. Moskau teilte mit, die festgenommene Frau habe in Luhansk gewohnt und dem Mann am Sonntag "ein Telefon mit einem Sprengsatz" übergeben.
Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf eine Quelle im ukrainischen Geheimdienst SBU, Afanassiewski sei "Opfer einer Explosion in seinem eigenen Haus" geworden. Er befinde sich in ernstem Zustand auf der Intensivstation.
5. September, 14 Uhr: Ukrainisches Parlament entlässt Verteidigungsminister Resnikow
Das ukrainische Parlament hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartungsgemäß formell entlassen. Am Dienstag stimmte eine große Mehrheit der Abgeordneten für diesen Entschluss.
Die Entlassung des Ministers war am Sonntag von Präsident Wolodymyr Selenskyj angekündigt worden. Resnikow bekleidete den Posten seit November 2021. Die nach dem russischen Einmarsch vor mehr als 18 Monaten erfolgten Waffenlieferungen der westlichen Verbündeten wurden auch dem Verhandlungsgeschick des Juristen zugeschrieben.
5. September, 13.01 Uhr: Schoigu: Ukraine hat bei ihrer Offensive 66.000 Soldaten verloren
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die ukrainischen Verluste seit Beginn der Gegenoffensive Kiews auf mehr als 66.000 Soldaten beziffert.
Daneben habe die Ukraine auch gut 7600 Waffensysteme eingebüßt, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Videokonferenz des Ministeriums. "In keiner der (Angriffs-)Richtungen haben die Streitkräfte der Ukraine ihr Ziel erreicht", behauptete der Minister. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht prüfen. Oft neigen beide Seiten dazu, bei Aussagen zu Verlusten des Gegners zu übertreiben.
5. September, 10.27 Uhr: Seit 2010 nicht mehr so viele Streumunitionsopfer
2022 wurden wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine so viele Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt wie nie zuvor seit Inkrafttreten des Übereinkommens über Streumunition im Jahr 2010.
Insgesamt waren es mindestens 1172 Opfer, davon 916 in der Ukraine, wie die Internationale Kampagne gegen Landminen und Streumunition (ICBL-CMC) am Dienstag in Genf berichtete.
Sowohl Russland als auch die Ukraine hätten die Munitionsart eingesetzt. 95 Prozent der Betroffenen seien Zivilisten gewesen. Auch das Militär in Myanmar und Syrien habe 2022 von Streumunition Gebrauch gemacht.
5. September, 8.48 Uhr: Wahlen in russisch besetzten Gebieten in Ukraine nicht frei
Die von Russland angesetzten Wahlen in den besetzten Gebieten in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Regierungsexperten weder frei noch fair.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Dienstag hervor. Gewählt werden solle vom 8. bis 10. September, zeitgleich mit Wahlen in der Russischen Föderation. In einigen Gebieten werde bereits gewählt.
5. September, 6.22 Uhr: Laut Bürgermeister drei Drohnen auf dem Weg nach Moskau abgeschossen
Russische Luftabwehrsysteme haben am Dienstagmorgen nach Angaben der Behörden drei Drohnen im Westen des Landes abgeschossen.
Die Luftabwehr habe "Drohnen zerstört, die versucht haben, Moskau anzugreifen", erklärte der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin, im Onlinedienst Telegram. Ersten Informationen zufolge habe es "keine Opfer" gegeben.
5. September, 1 Uhr: Selenskyj besucht umkämpfte Gebiete Donezk und Saporischschja
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitten in der laufenden Gegenoffensive unweit der Front die Gebiete Donezk und Saporischschja besucht.
Er lobte dabei den Kampf der Soldaten zur Befreiung des Landes als "heldenhaft". Er habe den ganzen Tag mit Soldaten verbracht, sagte Selenskyj in einer im Zug aufgenommenen Videobotschaft am späten Montagabend. Demnach besuchte er verschiedene Einheiten. "Jede ist stark. Ich bin auf sie alle stolz."
Zu den genauen Orten machte er keine Angaben. Demnach wollte sich Selenskyj einen Überblick über den Zustand der Einheiten und über die Lage an der Front verschaffen.
4. September, 22.59 Uhr: Kim Jong Un will Putin wegen Waffenlieferungen besuchen
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (39) will einem Bericht der "New York Times" zufolge nach Russland reisen, um dort mit Präsident Wladimir Putin (70) über Waffenlieferungen zu verhandeln.
Moskau gehe es darum, sich Nachschub an Waffen und Munition für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern, berichtete die Zeitung am Montag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Beamte aus den USA und der Regierung von Verbündeten. Der Besuch soll demnach stattfinden am Rande eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok, das für die Zeit vom 10. bis 13. September anberaumt ist. Auch die "Washington Post" berichtete über das geplante Treffen.
4. September, 19.55 Uhr: Ukraine bekräftigt russische Drohnentreffer in Rumänien
Die Ukraine verfügt nach eigenen Angaben über Beweise für Einschläge russischer Drohnen auf dem Gebiet des benachbarten EU- und Nato-Mitgliedstaats Rumänien.
Es gebe Fotos, die "belegen, was dorthin gefallen ist", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Zuvor hatte Rumänien bestritten, dass russische Drohnen eigenes Gebiet getroffen hätten - und die Angaben Kiews dementiert.
4. September, 19 Uhr: Erdogan spricht sich gegen Alternativen zu Getreideabkommen aus
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat sich nach einem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin (70) gegen Alternativen zum Abkommen über ukrainische Getreideexporte ausgesprochen.
Die alternativen Vorschläge "können kein nachhaltiges, sicheres und beständiges Modell bieten, das wie die Schwarzmeerinitiative auf der Zusammenarbeit zwischen den Parteien beruht", sagte Erdogan am Montag bei einer Pressekonferenz mit Putin in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi. Putin gab seinerseits an, dass Moskau kurz vor Abschluss einer Vereinbarung über kostenlose Getreideexporte aus Russland in sechs afrikanische Länder stehe.
4. September, 18.40 Uhr: Kiew versucht laut Putin Anschläge auf Gasleitungen in die Türkei
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat der Ukraine versuchte Anschläge auf Gasleitungen vorgeworfen, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen.
"Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird", sagte Putin am Montag in Sotschi bei einer Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdogan (69). Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. "Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden", sagte Putin. Details nannte er nicht.
4. September, 18.32 Uhr: Putin bezeichnet ukrainische Gegenoffensive erneut als «gescheitert»
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat die Gegenoffensive der Ukraine zur Befreiung ihrer von Moskau besetzten Gebiete erneut als "gescheitert" bezeichnet.
"Da ist nichts festgefahren, das ist gescheitert", sagte Putin am Montag in der Schwarzmeer-Stadt Sotschi bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69). Er widersprach damit den von Ukraine berichteten Fortschritten bei der Offensive.
4. September, 18.30 Uhr: EU verurteilt russische Angriffe vor Treffen zu Getreide-Deal
Die EU hat die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Infrastruktur verurteilt und eine sofortige Rückkehr des Landes in das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert.
Dass Einrichtungen für den Export von ukrainischem Getreide angegriffen würden, zeige einmal mehr, wie Russland mit seinem Handeln die globalen Nahrungsmittelpreise anheize und weltweit Millionen schutzbedürftiger Menschen gefährde, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (76) am Montag in Brüssel. Das Handeln sei abscheulich.
4. September, 18.28 Uhr: Getreideabkommen laut Putin abhängig von der Erfüllung seiner Forderungen
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (69) bekräftigt, das Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischer Forderungen wieder einzusetzen.
Zuerst müssten aber die Beschränkungen für den Export von russischen Agrarprodukten aufgehoben werden, sagte Putin am Montag bei einer Pressekonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Er beklagte einmal mehr, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.
4. September, 18.20 Uhr: Putins Spiel mit Getreideabkommen laut Baerbock zynisch
Außenministerin Annalena Baerbock (42) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) wegen der Blockade des Getreideabkommens mit der Ukraine und der Angriffe auf Hafen-Infrastruktur im Donaugebiet scharf kritisiert.
"Putins Spiel mit dem Getreideabkommen ist zynisch", sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit der rumänischen Außenministerin Luminiţa Odobescu (54) in Berlin. Zugleich nannte Baerbock die Bemühungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das Abkommen bei einem aktuellen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi am Schwarzen Meer "wieder auf Kurs zu bringen", wichtig.
4. September, 18.16 Uhr: Höhepunkt der ukrainischen Offensive steht wohl kurz bevor
Der Militäranalyst Franz-Stefan Gady rechnet damit, dass die ukrainische Gegenoffensive in den kommenden Wochen kulminiert.
"Letztendlich geht es in dieser Abnützungskampagne darum, welche Seite über mehr Reserven verfügt", schrieb Gady, der unter anderem für das Institute for International Strategic Studies (IISS) in London arbeitet, am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Nach heutiger, allerdings unvollständiger Datenlage scheine es möglich, dass die Offensive in den kommenden Wochen ihren Höhepunkt erreichen werde.
4. September, 18.12 Uhr: Tausende Kriegsveteranen kommen über Ukrainequote an Russlands Unis
Zum neuen Semester in Russland haben sich offiziellen Angaben zufolge 8500 im Krieg gegen die Ukraine kämpfende Soldaten oder deren Kinder aufgrund einer speziellen Quote zum Studium eingeschrieben.
In praktisch allen Regionen seien solche Vergünstigungen für Kriegsteilnehmer geschaffen worden, sagte der stellvertretende Regierungschef Dmitri Tschernyschenko am Montag bei einer Kabinettssitzung, wie die Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta" berichtete. Viele Kämpfer seien an den führenden Hochschulen Russlands immatrikuliert worden.
4. September, 18.08 Uhr: Minsk sieht mutmaßlichen Helikopter-Vorfall nicht als "Provokation"
Das Verteidigungsministerium in Minsk betrachtet die angebliche Verletzung des belarussischen Luftraums durch einen polnischen Militärhubschrauber am Freitag nicht als Provokation.
Dies gab der belarussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin (52) laut russischen Staatsmedien während des gemeinsamen Militärmanövers eines von Russland geführten Sicherheitsbündnisses bekannt. Stattdessen warf Chrenin den polnischen Piloten "schlechte Ausbildung" vor.
4. September, 14.21 Uhr: Verfahren gegen mutmaßlichen schwedisch-russischen Spion eröffnet
In Schweden hat am Montag das Verfahren gegen einen mutmaßlichen russischen Geheimdienstagenten begonnen.
Ein gebürtiger Russe ist wegen illegaler Geheimdiensttätigkeiten gegen Schweden und die USA angeklagt. Er soll im Auftrag des Militärgeheimdienstes GRU Russland dabei geholfen haben, moderne Technologie zu beschaffen.
Der zuständige Staatsanwalt Henrik Olin sagte zum Prozessauftakt am Stockholmer Amtsgericht, man könne den Mann als "Beschaffungsagenten" bezeichnen. Dem Angeklagten drohen mehrere Jahre Gefängnis. Er bestreitet die Vorwürfe.
4. September, 12.30 Uhr: Treffen zwischen Putin und Erdogan hat begonnen
Die Verhandlungen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan über das Getreideabkommen haben begonnen.
Der Kremlchef nahm seinen Gast am Montagmittag vor seiner Residenz in Sotschi am Schwarzen Meer in Empfang, wie Fernsehbilder zeigten. Erdogan ist nach Russland gereist, um für eine Wiederbelebung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide zu werben.
Die Türkei hatte die Vereinbarung im Sommer 2022, die die russische Seeblockade ukrainischer Häfen beendete, auch im eigenen Interesse mitvermittelt. Mitte Juli hatte Russland das Abkommen ausgesetzt.
4. September, 10.56 Uhr: Ukrainische Armee rückt trotz Gegenangriffen bei Bachmut vor
Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums weitere Geländegewinne um die russisch kontrollierte Stadt Bachmut erzielt.
Im Laufe der vergangenen Woche habe die Ukraine weitere drei Quadratkilometer im Umland der umkämpften Stadt im Osten des Landes zurückgewonnen, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram. Insgesamt hätten ukrainische Soldaten seit dem Beginn der Gegenoffensive im Juni bereits 47 Quadratkilometer um Bachmut zurückerobert.
Die russischen Truppen versuchen nach Maljars Angaben, südlich der umkämpften Stadt verlorene Gebiete durch Gegenangriffe zurückzugewinnen.
4. September, 10.08 Uhr: Britisches Ministerium: Russland setzt Cyberkrieg fort
Russland setzt nach britischer Einschätzung auch seinen Cyberkrieg gegen die Ukraine fort.
Die russische Hackergruppe "Sandworm" habe eine Schadsoftware namens "Infamous Chisel" eingesetzt, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Sie ermögliche den dauerhaften Zugriff auf kompromittierte Android-Geräte und das Abgreifen von Daten. Damit würden auch Anwendungen des ukrainischen Militärs ins Visier genommen.
4. September, 8.20 Uhr: Russland startet neue Drohnenattacken auf Zentral- und Südukraine
Russland hat in der Nacht und am frühen Montagmorgen erneut schwere Drohnenangriffe auf Ziele im Süden und im Zentrum der Ukraine gestartet.
"Dreieinhalb Stunden lang haben die russischen Terroristen den Süden des Gebietes Odessa mit Drohnen attackiert", schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, am Montag bei Telegram. Zwar seien 17 Drohnen abgeschossen worden, es gebe aber auch mehrere Einschläge. So seien im Landkreis Ismajil Lagerräume, Produktionshallen, Industriebetriebe und landwirtschaftliche Geräte beschädigt worden.
Nach Angaben russischer Militärblogger wurde im Gebiet Odessa erneut die Hafeninfrastruktur im Donaudelta attackiert. Dabei sei in der Hafenstadt Reni eine Ölanlage beschädigt worden.
4. September, 6.24 Uhr: Russland zerstört ukrainische Militärboote mit Truppen im Schwarzen Meer
Russland erklärte am Montag, es habe vier ukrainische Militärboote mit Truppen im Schwarzen Meer zerstört.
"Marineflugzeuge der Schwarzmeerflotte zerstörten vier Hochgeschwindigkeits-Militärboote des Typs 'Willard Sea Force' aus den USA mit Landungstruppen der ukrainischen Streitkräfte", teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit.
Das Ministerium erklärte, die Boote seien "in Richtung Kap Tarkhankut an der Krimküste unterwegs" gewesen, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
3. September, 22.19 Uhr: Laut Südafrika keine Beweise für Waffenlieferung an Russland
Eine Untersuchungskommission hat nach Angaben von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (70) keine Beweise dafür gefunden, dass das Land im Dezember Waffen oder Munition auf ein russisches Schiff verladen hat.
Keine der Anschuldigungen habe sich als wahr erwiesen und diejenigen, die die Vorwürfe erhoben hätten, könnten ihre Behauptungen nicht belegen, sagte Ramaphosa bei einer Ansprache an die Nation am Sonntagabend.
Die Regierung werde in Kürze eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Kommission veröffentlichen - aufgrund "vertraulicher Militärinformationen" aber nicht den vollständigen Bericht, sagte der Präsident.
3. September, 21.45 Uhr: Jetzt doch - Selenskyj wechselt Verteidigungsminister aus
Nun also doch: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) wechselt seinen Verteidigungsminister Olexij Resnikow (57) aus.
Er werde dem Parlament den Chef des staatlichen Vermögensfonds, Rustem Umerow, als Nachfolger vorschlagen, teilte Selenskyj am Sonntag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft mit. Der Schritt war seit Längerem erwartet worden.
Resnikow habe 550 Tage auf dem Posten des Ministers seit Beginn des russischen Angriffskriegs verbracht. "Ich bin der Meinung, dass das Ministerium neue Herangehensweisen braucht und andere Formate der Zusammenarbeit mit den Soldaten und der Gesellschaft insgesamt", sagte Selenskyj.
Ukrainische Medien hatten schon in der Vergangenheit - und verstärkt in den vergangenen Tagen - darüber berichtet, dass eine Ablösung des 57-jährigen Resnikow unmittelbar bevorstehe. Resnikow hatte zuletzt immer wieder erklärt, dass er bereit sei, zu gehen, aber ein Ersatz für ihn gefunden werden müsse. Resnikow sagte, dass er mit Selenskyj über einen anderen Posten gesprochen habe.
3. September, 18.22 Uhr: Kiews Verteidigungsminister erwartet F-16-Kriegseinsatz im Frühjahr
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow erwartet den Einsatz der westlichen Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russischen Angreifer im kommenden Frühjahr.
In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte der Minister, dass neben der Ausbildung der Piloten an den Kampfjets auch die Infrastruktur im Land sowie Experten und Anlagen für die Wartung vorgehalten werden müssten.
Deshalb dürfte es Frühjahr werden, bis die Maschinen tatsächlich an der Front zum Einsatz kämen.
3. September, 18.08 Uhr: Ukraine meldet Zerstörung russischen Bootes im Schwarzen Meer
Die ukrainische Marine hat nach Militärangaben ein russisches Kriegsboot an der Schwarzmeer-Küste zerstört.
Die feindliche Besatzung sei im Nordwesten des Schwarzen Meeres an Land gegangen, sechs Besatzer seien getötet und zwei verletzt worden, teilte die ukrainische Marine am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit.
Auf einem ebenfalls veröffentlichten Video war aus Drohnenperspektive aus der Luft zu sehen, wie Menschen das Boot entladen und Dinge ans Ufer bringen. Wenig später folgt eine Explosion. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Militärs nicht. Es gab keine Informationen, von wann die Aufnahme stammte.
3. September, 17.13 Uhr: Putin und Erdogan treffen sich am Montag
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan (69) treffen sich an diesem Montag zu Gesprächen in Sotschi am Schwarzen Meer.
Bei dem Treffen geht es um bilaterale und um internationale Fragen, wie der Kreml mitteilte. Ein wichtiges Thema ist die von Erdogan geforderte Rückkehr zu dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei.
Das Land sorge sich zudem um die Sicherheit in der Schwarzmeer-Region, hieß es in Ankara. Putin hatte für eine Rückkehr zu dem im vorigen Jahr unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen ausgehandelten Abkommen Bedingungen gestellt. So sollten die vom Westen im Zuge den russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen gelockert werden, damit Russland auch eigenes Getreide und Düngemittel ungehindert exportieren kann.
Die Gespräche in Sotschi sollen gegen Mittag beginnen. Für die Türkei sind aber auch die russischen Gaslieferungen durch das Schwarze Meer wichtig. Es ist das erste Treffen der beiden Staatschefs seit Erdogans Wiederwahl im Mai.
3. September, 11.17 Uhr: Ukrainischer General: Moskaus erste Verteidigungslinie durchbrochen
Bei ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben des Brigadegenerals Oleksander Tarnawskyj in der Region Saporischschja die erste und stärkste von mehreren russischen Verteidigungslinien durchbrochen.
Die ukrainischen Verteidiger befänden sich jetzt zwischen der ersten und der zweiten Verteidigungslinie der Russen im Süden, sagte der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen in einem Interview des "Observer", der Sonntagsausgabe der britischen Zeitung "The Guardian". Allein an der ersten Linie hätten die Russen 60 Prozent ihrer Ressourcen und Zeit aufgewendet, sagte er.
Tarnawskyj, der das Interview auch in seinem Telegram-Kanal verlinkte, sagte auch, dass bei den Verteidigungslinien zwei und drei nur noch je 20 Prozent der Ressourcen zu erwarten seien. Die Ukrainer bewegten sich derzeit auf die zweite Linie zu, sagte er. Die Gegenoffensive war lange Zeit durch ein riesiges Minenfeld in der Region erschwert worden. Die Entminung sei vor allem nachts erfolgt, sagte Tarnawskyj.
3. September, 10.04 Uhr: "Stampa": Frieden in Ukraine unmöglich
Die italienische Tageszeitung "La Stampa" schreibt am Sonntag zum Krieg in der Ukraine:
"Frieden in der Ukraine ist unmöglich. Der Krieg kann nur auf drei Arten enden: Zusammenbruch Russlands, Zusammenbruch der Ukraine oder ein Waffenstillstand in letzter Minute aus Erschöpfung, bevor beide Seiten strukturell zusammenbrechen.
Kriege verlaufen fast nie nach Plan. Ohne einen echten Frieden könnte eine Feuerpause für alle zu spät kommen. Jetzt wäre es an der Zeit für unmittelbare Geheimdiplomatie, der einzigen Alternative zur Katastrophe. So wäre es vielleicht in Zeiten des Kalten Krieges geschehen. Aber damals gab es eine Friedensordnung, und heute regiert der Dschungel."
3. September, 9.55 Uhr: Russland beschießt Hafen in Region Odessa mit Drohnen – Verletzte
Russland hat im Süden der Ukraine die Region Odessa erneut mit Drohnenangriffen überzogen und dabei auch die für den Getreideexport wichtige Hafen-Infrastruktur im Donaugebiet getroffen.
Zwei Menschen seien verletzt worden, teilten die Verteidigungskräfte im Süden bei Telegram mit. Bei den Einschlägen in Hafen-Infrastruktur sei auch ein Feuer ausgebrochen, das rasch gelöscht worden sei. "Die massive Drohnenattacke dauerte mehr als dreieinhalb Stunden", hieß es in der Mitteilung. Die Luftstreitkräfte der Ukraine teilten mit, dass die Flugabwehr im Gebiet Odessa 22 von 25 Drohnen abgeschossen habe.
Wo genau es die Einschläge in der Donauregion auf ukrainischer Seite gab, wurde nicht mitgeteilt. Kremlnahe Militärblogger berichteten ebenfalls über die Angriffe, darunter drei Drohnentreffer. Sie behaupteten, das russische Verteidigungsministerium habe so erneut für den ukrainischen Getreideexport wichtige Hafen-Infrastruktur außer Betrieb gesetzt. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben nicht überprüfen.
Russland hatte bereits mehrfach die Schwarzmeer- und die Donauhäfen in der Region Odessa beschossen. Die Ukraine warf Russland Terror vor mit dem Ziel, den für die Welternährung wichtigen Transport von Getreide verhindern zu wollen.
3. September, 9 Uhr: IOC: Teilnahme von Russen an Asienspielen "nicht umsetzbar"
Die Pläne für eine Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlern bei den Asienspielen sind geplatzt. Das Internationale Olympische Komitee erklärte das Vorhaben für "nicht umsetzbar aus technischen Gründen", wie mehrere Medien berichteten.
Damit können die Athleten aus beiden Ländern nicht über den Umweg der Asienspiele im chinesischen Hangzhou eine Qualifikation für die Sommerspiele in Paris erreichen. Asiens Olympia-Komitee OCA hatte zuvor den Weg für den Start von maximal 500 Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus frei gemacht.
Nun verwies das OCA auf die IOC-Entscheidung und teilte knapp mit, dass keine Athleten aus diesen Ländern bei den Asienspielen in China im September und Oktober dabei sein werden.
Russland ist wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter von zahlreichen internationalen Wettbewerben vor allem in Europa ausgeschlossen, der Bann trifft auch den Verbündeten Belarus. Um dennoch rechtzeitig Qualifikationsnormen für Olympia 2024 erfüllen zu können, wollte Asiens Dachverband Russen und Belarussen zu den Asienspielen einladen.
3. September, 8.58 Uhr: London: Russland wirbt Migranten und in Nachbarstaaten Soldaten an
Russland wirbt nach britischen Angaben Migranten aus Zentralasien sowie Menschen in Nachbarländern als Soldaten für den Krieg gegen die Ukraine an.
"Es gibt mindestens sechs Millionen Migranten aus Zentralasien in Russland, die der Kreml vermutlich als potenzielle Rekruten ansieht", teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russlands Ziel sei, vor der für 2024 geplanten Präsidentenwahl eine weitere unpopuläre Mobilmachung zu vermeiden. "Ausländer auszubeuten, erlaubt dem Kreml angesichts steigender Verluste, zusätzliches Personal für seine Kriegsanstrengungen zu gewinnen", hieß es in London weiter
Mit Stand Ende Juni habe Russland Werbeanzeigen in Nachbarstaaten wie Armenien oder Kasachstan geschaltet und locke mit einer Anzahlung von 495.000 Rubel (aktuell 4750 Euro) und Monatslöhnen ab 190.000 Rubel. Das ist deutlich mehr als der Durchschnittslohn.
Seit spätestens Mai 2023 seien zentralasiatische Migranten in Russland angeworben worden mit dem Versprechen hoher Löhne und einer beschleunigten russischen Staatsbürgerschaft, teilte das britische Ministerium weiter mit. Auch von Zwang ist die Rede: In der besetzten südukrainischen Stadt Mariupol seien usbekische Bauarbeiter genötigt worden, sich dem russischen Militär anzuschließen.
3. September, 7.22 Uhr: Gegenoffensive wird fortgesetzt
Die ukrainischen Streitkräfte setzen ihre Gegenoffensive zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete fort.
Selenskyj lobte am Wochenende die 47. Artilleriebrigade für die wirksame Landesverteidigung in den Gebieten Saporischschja, Donezk und Sumy sowie für "ihre Stärke in unseren nördlichen Regionen".
3. September, 7.18 Uhr: Gespräche auch über Getreideabkommen am Montag
In den ukrainischen Schwarzmeerhäfen sitzen seit dem Beginn des russischen Einmarschs vor über 18 Monaten Dutzende Handelsschiffe fest.
Zwischenzeitlich konnten durch das Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides einige Frachter die Häfen verlassen, doch Mitte Juli hat Russland die Vereinbarung ausgesetzt und die Seeblockade wieder in Kraft gesetzt.
Die ukrainische Marine legte Anfang August eine küstennahe Route für die Ausfahrt ziviler Schiffe fest. Bisher nutzten zwei Frachter diese Möglichkeit, um den Hafen Odessa zu verlassen. Beide haben die Passage durch das Schwarze Meer unbeschadet überstanden.
An diesem Montag ist in der russischen Schwarzmeermetropole Sotschi ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan geplant. Dabei soll es auch um eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens gehen.
3. September, 7.11 Uhr: Selenskyj: Zwei Schiffe passieren Getreidekorridor trotz Blockade
Trotz der russischen Seeblockade haben nach Angaben Selenskyjs zwei weitere Frachtschiffe den von Kiew eingerichteten Getreidekorridor passiert.
"Die Ukraine stellt die Freiheit der Seefahrt im Schwarzen Meer wieder her", teilte Selenskyj am Samstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Nach dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer versucht Kiew, den Export trotz des Risikos durch Moskauer Angriffe zu organisieren.
Russland hatte gedroht, Schiffe, die ukrainische Häfen anlaufen, als Träger militärischer Fracht anzusehen. Das Verlassen der ukrainischen Häfen gilt demnach als geringeres Risiko.
3. September, 7 Uhr: Ukraine: Gericht nimmt Oligarch Kolomojskyj in Untersuchungshaft
Ein Gericht in Kiew hat am Samstag gegen den ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs Untersuchungshaft angeordnet.
Der Richter setzte den Haftbefehl gegen den 60-Jährigen zunächst bis 31. Oktober in Kraft, wie die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" aus dem Gerichtssaal berichtete. Zugleich wurde eine Kaution von knapp 510 Millionen Hrywnja (rund 12,7 Millionen Euro) angesetzt, bei deren Zahlung der Milliardär und frühere politische Förderer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wieder bis zur Gerichtsverhandlung auf freien Fuß käme.
Zuvor hatte der Geheimdienst SBU bei Telegram mitgeteilt, Kolomojskyj Ermittlungsergebnisse übergeben zu haben. Demnach werden dem Eigentümer einer Finanz- und Industrie-Unternehmensgruppe kriminelle Machenschaften vorgeworfen, darunter Betrug und die Legalisierung von unrechtmäßig erworbenem Eigentum.
Der Geschäftsmann soll in den Jahren zwischen 2013 und 2020 mehr eine halbe Milliarde Hrywnja ins Ausland geschafft haben. Die Ermittlungen unter Aufsicht der Generalstaatsanwaltschaft liefen weiter, hieß es.
2. September, 18.47 Uhr: Selenskyj sieht Fortschritte bei Gegenoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete.
"Die ukrainischen Streitkräfte bewegen sich vorwärts. Trotz allem und ungeachtet dessen, was alle sagen, kommen wir voran, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung", teilte Selenskyj am Samstag bei Telegram mit.
Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass westliche Experten von einem schleppenden Fortgang der Offensive ohne die erwarteten Durchbrüche an der Frontlinie sprachen. Auch Selenskyj hatte erklärt, die Offensive sei kein Hollywood-Film.
2. September, 12.59 Uhr: Deutsche Luftwaffe hilft beim Schutz des Luftraums der Slowakei
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hilft die Bundeswehr seit Samstag, den Luftraum des Nato-Mitglieds Slowakei zu schützen.
Dazu gibt es bis zum 22. Dezember sogenannte Schutzflüge im slowakischen Luftraum, wie die Luftwaffe in Berlin mitteilte. Eine Alarmrotte zweier Eurofighter-Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 im oberbayerischen Neuburg an der Donau werde ständig bereitstehen, um im Ernstfall unidentifizierte oder feindliche Luftfahrzeuge im slowakischen Luftraum abzufangen, führte die Bundeswehr auf ihrer Webseite aus.
Zudem sind Trainingsflüge über der Slowakei und auch Landungen dort geplant. Die Slowakei ist Teil der Nato-Ostflanke und direktes Nachbarland der von Russland angegriffenen Ukraine.
2. September, 12.33 Uhr: Kehrtwende: Russischer Botschafter nicht zu Nobelpreisen eingeladen
Nach scharfer Kritik an der Einladung des russischen Botschafters in Schweden zur Verleihung der Nobelpreise hat die Nobelstiftung ihre Entscheidung widerrufen.
Wie im Vorjahr würden die Vertreter von Russland sowie seiner Verbündeten Belarus und Iran nicht zu der Preisverleihung in Stockholm gebeten, teilte die Nobelstiftung am Samstag mit.
Zugleich verteidigte die Organisation ihre frühere Entscheidung. Man halte es für wichtig und richtig, die Werte und Botschaften, für die der Nobelpreis stehe, möglichst weit zu verbreiten, hieß es in der Mitteilung. Mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an Vorkämpfer für Menschenrechte aus Russland und Belarus sowie Ukrainer, die sich mit der Dokumentation russischer Kriegsverbrechen befassen, sei im vergangenen Jahr eine klare politische Botschaft gesetzt worden.
Die "starke Reaktion" in Schweden aber habe gedroht, diese Botschaft zu überschatten, hieß es weiter. "Wir haben uns daher entschieden, die Ausnahme von der regulären Praxis des letzten Jahres zu wiederholen – das heißt, die Botschafter von Russland, Belarus und dem Iran nicht zur Nobelpreisverleihung in Stockholm einzuladen."
2. September, 9.58 Uhr: Ukraine: 1500 Kilometer entfernte Ziele in Russland erreichbar
Die Ukraine kann mit eigenen Waffen nach offiziellen Angaben aus Kiew inzwischen Ziele auf russischem Staatsgebiet in 1500 Kilometern Entfernung erreichen.
Das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnenprogramm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien, sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in Kiew im ukrainischen Radio. Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft, sagte er mit Blick auf die Angriffe auf militärische Ziele im Nachbarland.
Zum einen gebe es das schon 2020 bestätigte Raketenprogramm des Landes, zum anderen beteiligten sich inzwischen viele Firmen an der Drohnenproduktion. "Das alles wird Ergebnisse bringen", sagte er in dem am Freitagabend gesendeten Radiostück. Die ukrainischen Streitkräfte könnten nicht nur Ziele in 700 Kilometern Entfernung treffen, sondern "sogar in 1000 bis 1500 Kilometern".
Zugleich betonte Danilow, dass die Ukraine nur militärische Ziele angreife.
2. September, 9.21 Uhr: London: Risiken für Russland durch Vorstöße in Ostukraine
Russland setze seine Vorstöße bei Kupjansk im Osten der Ukraine fort und wolle so die ukrainischen Angreifer zwingen, ihre Einheiten zwischen dem Süden und Osten zu spalten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.
"Angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni bescheidene Gewinne in der Nähe von Kupjansk erzielt hat, wird es höchstwahrscheinlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen, indem es die Achse weiterhin mit Ressourcen versorgt", hieß es in London.
Allerdings könne Russland dadurch selbst gezwungen sein, seine Truppen aufzuspalten, um im Süden auf der Orichiw-Achse einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern. Dort hätten ukrainische Kräfte die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht. Einheiten der 58. Armee sowie Luftlandetruppen versuchten, die Ukrainer aufzuhalten.
2. September, 7.54 Uhr: Kremlchef Putin kündigt Treffen mit Chinas Staatschef Xi an
Putin kündigte an, sich in naher Zukunft mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen zu wollen.
"Ziemlich bald werden wir Veranstaltungen haben, und es wird ein Treffen mit dem Präsidenten der Volksrepublik China geben", sagte Putin bei einem Treffen mit Kindern und Jugendlichen anlässlich des Schulbeginns.
Einen genauen Zeitpunkt für das Treffen mit Xi Jinping sowie weitere Details nannte er nicht. Bereits vor einigen Wochen allerdings hatte der Kreml eine Reise Putins nach China für Oktober angekündigt, wenn dort der Seidenstraßen-Gipfel stattfinden soll.
2. September, 7.14 Uhr: Moskau: Mehrere Seedrohnenangriffe auf Krim-Brücke abgewehrt
Russland hat nach offiziellen Angaben drei Seedrohnenangriffe auf die Krim-Brücke abgewehrt.
Die ukrainischen Marinedrohnen seien rechtzeitig in den Gewässern des Schwarzen Meeres entdeckt und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Samstag in seinem Telegram-Kanal mit. Demnach hatte sich ein erster Angriff am späten Freitagabend ereignet, zwei weitere folgten am frühen Samstagmorgen Moskauer Zeit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
2. September, 7.10 Uhr: Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen
Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen.
Wie das Außenministerium in Kopenhagen am Freitag mitteilte, soll die Zahl der Mitarbeiter in der russischen Botschaft in Dänemark künftig der Zahl der Mitarbeiter in der dänischen Botschaft in Moskau entsprechen. Es sollten höchstens fünf Diplomaten sowie 20 weitere Angestellte in der Botschaft in Kopenhagen arbeiten dürfen, hieß es.
Aus Russland kam Kritik. Moskau betrachte die dänische Entscheidung als "einen weiteren Ausdruck der feindseligen Haltung gegenüber unserem Land", sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, einer Mitteilung zufolge. Es würden nun "notwendige Schlussfolgerungen" gezogen, erklärte sie.
2. September, 7.01 Uhr: Bunker und Wehrkunde
Überschattet vom andauernden Krieg hat in der Ukraine wie in Russland am 1. September das neue Schuljahr begonnen.
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw, die häufig beschossen wird, versammelten sich die Schulkinder aus Sicherheitsgründen in den U-Bahn-Stationen. Aus der Großstadt Krywyj Rih veröffentlichten Medien am Freitag Bilder von Erstklässlern im Bombenschutzkeller.
Selenskyj wünschte allen Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern ein erfolgreiches Schuljahr. "Wir unternehmen jede Anstrengung, um die Sicherheit im Land wieder herzustellen", schrieb er auf der Plattform X, die früher Twitter hieß. "Selbst die größten Träume gehen in Erfüllung für diejenigen, die ernsthaft entschlossen sind, für sie zu arbeiten, und die Unterstützung anderer bekommen."
Insgesamt habe für rund 3,7 Millionen ukrainische Kinder und Jugendliche das neue Schuljahr begonnen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Und es wird der Tag kommen, an dem der 1. September in unserem ganzen Land friedlich und sicher sein wird", versprach er.
Zum Schulbeginn in Moskau besuchte Regierungschef Michail Mischustin eine Schule. Bilder zeigen ihn in Begleitung von Bürgermeister Sergej Sobjanin in der Schulmensa und beim Tischtennis-Spielen gegen einen Schuljungen in der Turnhalle.
1. September, 22.24 Uhr: Moskau stuft Nobelpreisträger Muratow als "ausländischen Agenten" ein
Inmitten zunehmender Repressionen gegen Kremlkritiker hat Russland den Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow (61) als "ausländischen Agenten" eingestuft.
Der renommierte Journalist habe Materialien anderer "ausländischer Agenten" verbreitet sowie "ausländische Plattformen für die Verbreitung von Meinungen genutzt, die darauf abzielen, eine negative Haltung gegenüber der russischen Außen- und Innenpolitik zu bilden", teilte das Justizministerium in Moskau am Freitagabend mit.
Mit dem vielfach kritisierten Etikett des "ausländischen Agenten" brandmarkt Russlands Justiz sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen. Viele kämpfen danach um ihre Existenz, weil beispielsweise Unterstützer, Wirtschaftspartner und Einnahmen wegbrechen.
1. September, 21.31 Uhr: Vorsitzender des UN-Sicherheitsrats: Selenskyj in New York erwartet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) wird zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung Mitte des Monats in New York erwartet.
Das sagte der Vorsitzende des UN-Sicherheitsrates, der albanische Botschafter Ferit Hoxha, am Freitag in New York. Selenskyj habe bereits einen fest vereinbarten Termin für ein Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres (74), sagte Hoxha. Zwar sei es nicht seine Aufgabe, Besuche anderer Staatsoberhäupter zu bestätigen, doch Selenskyj sei zuletzt viel gereist. Diplomatinnen und Diplomaten in New York sagen seit Wochen, dass eine Reise des Ukrainers zum Hauptsitz der Vereinten Nationen möglich bis wahrscheinlich ist.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen sein Land dürfte eine Teilnahme Selenskyjs an der Debatte, die offiziell am 19. September beginnt, große Aufmerksamkeit erregen. Der 45-Jährige war bereits im vergangenen Jahr für einen Kurzbesuch in den USA bei seinem wichtigsten Verbündeten, US-Präsident Joe Biden. Zur Generaldebatte, dem größten diplomatischen Treffen der Welt, werden in diesem Jahr neben Biden auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet.
1. September, 20.58 Uhr: Belarus wirft Polen Luftraum-Verletzung vor - Warschau hält dagegen
Belarus hat dem Nachbarland Polen vorgeworfen, mit einem Militärhubschrauber unerlaubt in den eigenen Luftraum eingedrungen zu sein.
Die Maschine vom Typ Mi-24 sei am Freitag in die Grenzregion Berestowiz geflogen und wenig später nach Polen zurückgekehrt, meldete die staatliche belarussische Agentur Belta unter Berufung auf den Grenzschutz des autoritär geführten Landes. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Der stellvertretende polnische Außenminister Pawel Jablonski (37) sagte im Sender Polsat News: "Wir werden die Situation analysieren, aber man muss derartige Erklärungen seitens der belarussischen Dienste mit sehr großer Vorsicht behandeln." Diese basierten in der Regel nicht auf der Wahrheit, sondern verfolgten das politische Ziel, sich feindselig gegenüber Polen zu verhalten, betonte Jablonski.
1. September, 19.18 Uhr: "Die Sicherheit Polens ist Deutschlands Sicherheit", laut Baerbock
84 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) an die deutsche Verantwortung für die Sicherheit Polens und anderer osteuropäischer Länder erinnert.
Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sagte sie am Freitag bei einer Gedenkveranstaltung im Berliner Tiergarten: "Die Sicherheit Osteuropas, die Sicherheit Polens ist Deutschlands Sicherheit."
1. September, 19.15 Uhr: Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen
Dänemark will zehn russische Diplomaten ausweisen.
Wie das Außenministerium in Kopenhagen am Freitag mitteilte, soll die Zahl der Mitarbeiter in der russischen Botschaft in Dänemark künftig der Zahl der Mitarbeiter in der dänischen Botschaft in Moskau entsprechen. Es sollten höchstens fünf Diplomaten sowie 20 weitere Angestellte in der Botschaft in Kopenhagen arbeiten dürfen, hieß es.
1. September, 18.32 Uhr: Ukrainer machen laut USA "deutliche Fortschritte" bei Saporischschja
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der US-Regierung bei ihrer Gegenoffensive im südlichen Gebiet Saporischschja in den vergangenen 72 Stunden "deutliche Fortschritte" gemacht.
Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (60), am Freitag in Washington. "Das soll nicht heißen, dass sie sich nicht bewusst sind, dass sie noch einige harte Kämpfe vor sich haben, während sie versuchen, weiter nach Süden vorzudringen", fügte er hinzu.
1. September, 16.46 Uhr: USA werfen Deutsch-Russen Schmuggel von Militärtechnik vor
Die USA haben einen Deutsch-Russen festnehmen lassen, der sensible Mikroelektronik aus den Vereinigten Staaten illegal nach Russland exportiert haben soll.
Dem 33-Jährigen wird vorgeworfen, Teil eines größeren Netzwerks zu sein, das das russische Militär mit technischer Ausrüstung und Waffen versorgt. Wie das US-Justizministerium am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mitteilte, wurde der Mann am Samstag auf Ersuchen der USA von Behörden in Zypern festgenommen. Ihm werden Verstöße gegen Ausfuhrkontrollen, Schmuggel, Betrug und Geldwäsche zur Last gelegt.
1. September, 14.26 Uhr: Russland stellt neue Atomrakete in Dienst
Russland hat nach offiziellen Angaben die neue leistungsstarke Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat in Dienst gestellt.
Das sagte der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Freitag im Fernsehen, wie russische Agenturen meldeten. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin im Juni davon gesprochen, dass die Atomrakete bald in Dienst gehen werde.
1. September, 11.59 Uhr: Spitze der Unionsfraktion für rasche Taurus-Lieferung an die Ukraine
Die Spitze der Unionsfraktion pocht vor dem Hintergrund des Zögerns von Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
"Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Großbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen", diesen Angriffskrieg Russlands zurückzudrängen, sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), am Freitag am Rande der Klausur der Fraktionsspitze in Schmallenberg im Sauerland.
1. September, 9.52 Uhr: London: Russland schützt Krimbrücke mit Unterwasserbarriere
Russland hat nach britischer Einschätzung besondere Schutzmaßnahmen für die Krimbrücke ergriffen.
Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Freitag beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.
1. September, 6.21 Uhr: Bulgariens Tourismus: Schwache Sommersaison wegen Ukraine-Kriegs
Die erste Sommersaison nach Corona an der bulgarischen Schwarzmeerküste zeichnet sich als schwach ab.
Hoteliers und Lokalbetreiber im größten bulgarischen Badeort am Schwarzen Meer, Slantschew Brjag (Sonnenstrand), ziehen Ende August eine enttäuschende vorläufige Bilanz. "Kürzer als erwartet und schlechter als prognostiziert", beschrieben sie die auslaufende Sommersaison 2023.
Das Interesse von Feriengästen aus Westeuropa, auch aus Deutschland, liege weit unter den Erwartungen, beklagt die Branche noch vor Bekanntwerden der Zahlen des Ministeriums für Tourismus in Sofia für die gesamte Saison. Die Tourismusanbieter machen hauptsächlich die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verantwortlich für die Entwicklung.
31. August, 23.34 Uhr: Moskauer Bürgermeister: Bauen unsere Luftverteidigung aus
Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen.
"In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen", sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr als einer Woche wiederwählen lassen will.
31. August, 18.29 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht insgesamt 160 Kampfflugzeuge
Über bereits erfolgte Zusagen hinaus braucht die Ukraine Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) zufolge zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg rund 100 weitere Kampfflugzeuge.
Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen, so Selenskyj in einem am Donnerstag vom portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen veröffentlichten Interview.
Bisher habe Kiew Zusagen für "50 oder 60" F-16-Kampfjets erhalten, sagte der ukrainische Staatschef. Am Vortag hatte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat beim ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen von einem Bedarf von "ungefähr 128 F-16-Jagdflugzeugen" gesprochen.
31. August, 17.03 Uhr: Sechs Soldaten bei Absturz von zwei Militärhubschraubern getötet
"Zwei Mi-8-Militärhubschrauber stürzten während eines Kampfeinsatzes ab. Sechs Soldaten der Streitkräfte der Ukraine starben", erklärte die staatliche ukrainische Ermittlungsbehörde SBI am Donnerstag. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Dienstag im Bezirk Kramatorsk in der Region Donezk.
Eine Voruntersuchung werde sich zunächst auf mögliche Verstöße gegen die Sicherheitsvorkehrungen während oder in Vorbereitung des Flugs konzentrieren, hieß es. Auch würde eine "mögliche Sabotage oder Zerstörung der Helikopter durch den Feind" überprüft werden, erklärte das SBI weiter.
Mi-8-Helikopter werden von der Ukraine in Kampfeinsätzen geflogen, in der Regel werden die aus Sowjetzeiten stammenden Maschinen aber für den Transport genutzt. Jeder Helikopter ist mit einer dreiköpfigen Crew besetzt.
31. August, 16.30 Uhr: Ukraine verzeichnet zum zweiten Kriegsschulbeginn mehr Erstklässler
"In diesem Jahr erwarten wir etwa 340.000 Erstklässler", sagte Vize-Bildungsminister Andrij Witrenko am Donnerstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Im Vorjahr waren es etwa 15.000 weniger.
Die Hauptstadt Kiew hat mit rund 25.000 Erstklässlern dabei fast das Vorkriegsniveau erreicht. Schulbeginn ist für die über vier Millionen ukrainischen Schüler traditionell der 1. September.
Mit Ausnahme der frontnahen Gebiete findet im Großteil des Landes der Unterricht in den Schulen statt. Voraussetzung ist aufgrund möglicher russischer Luftangriffe jedoch das Vorhandensein von Luftschutzkellern. Landesweit sind der Regierung zufolge knapp 70 Prozent der Schulen mit derartigen Schutzräumen ausgestattet.
In der ostukrainischen Großstadt Charkiw nahe der russischen Grenze werden etwa 80 Prozent der Schüler weiter online unterrichtet. Die Stadt hat für den Präsenzunterricht von vor allem Erstklässlern 60 Klassenräume für mehr als 1000 Schüler in der U-Bahn eingerichtet.
31. August, 13.50 Uhr: Ukrainischer Außenminister empfiehlt Kritikern Schlachtfeld-Einsatz
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Kritik am Verlauf der Gegenoffensive seines Landes mit deutlichen Worten verurteilt.
"Kritik am langsamen Tempo der Gegenoffensive zu üben, bedeutet, dem ukrainischen Soldaten ins Gesicht zu spucken, der jeden Tag sein Leben hingibt und Kilometer für Kilometer ukrainischen Boden befreit", sagte er Donnerstag am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo. Er empfehle allen Kritikern, den Mund zu halten und in die Ukraine zu kommen. Sie sollten dann dort versuchen, selbst einen Quadratzentimeter zu befreien.
31. August, 13.17 Uhr: Ukrainische Armee rückt im südlichen Frontabschnitt weiter vor
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben beim Vorgehen gegen russische Verteidigungslinien im südlichen Gebiet Saporischschja weitere Erfolge erzielt.
Dabei seien ukrainische Einheiten südlich des Dorfes Robotyne in Richtung der Nachbarsiedlung Nowoprokopiwka vorgerückt, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Soldaten setzten sich auf den neu erreichten Positionen fest. Konkretere Angaben zum Vormarsch gab es nicht.
Östlich davon haben ukrainische Truppen unbestätigten Berichten zufolge in Richtung der Ortschaft Werbowe Geländegewinne erzielt. Der Generalstab sprach von erfolglosen russischen Gegenangriffen im Bereich dieses Dorfes. Das US-Institut für Kriegsstudien ISW berichtete gestützt auf Videoaufnahmen, dass zumindest ukrainische Aufklärungstrupps den Dorfrand von Werbowe erreicht haben könnten.
31. August, 13.14 Uhr: Kuleba: Es gibt kein einziges Argument gegen Taurus-Lieferungen
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für den Kampf gegen Russland aufgerufen.
"Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung", sagte Kuleba am Donnerstag am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo, an dem auch seine deutsche Kollegin Annalena Baerbock (Grüne) teilnahm. Er rufe "die deutsche Regierung konstruktiv, freundlich und ohne Druck" auf, diese Entscheidung zu treffen.
"Das ergibt Sinn, weil es unserer Gegenoffensive hilft und damit dazu beiträgt, den Krieg früher zu beenden", sagte Kuleba. Frankreich und Großbritannien lieferten bereits heute weitreichende Marschflugkörper.
31. August, 12.40 Uhr: Ukraine schließt Vertrag mit siebtgrößtem Rüstungskonzern der Welt
Die Ukraine hat mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems einen Vertrag zur gemeinsamen Waffenproduktion unterzeichnet.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einem Treffen mit der BAE-Fühung am Donnerstag in Kiew, dass Waffen des Unternehmens bereits in der Ukraine im Einsatz seien. Er nannte Artilleriegeschütze der Typen L119 und M777 sowie den Schützenpanzer CV90.
Die ukrainische Regierung plant nach eigenen Angaben, eine gemeinsame Produktion der leichten L119-Geschütze im eigenen Land zu entwickeln. In diesem Kontext wurde bei dem Treffen auch eine Rahmenvereinbarung zur Kooperation bei Reparatur und Produktion dieser Waffen unterzeichnet.
31. August, 11.39 Uhr: Ukraine bittet bei EU-Außenministertreffen um zusätzliche Waffenhilfe
Die Ukraine bittet Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen für den Kampf gegen Russland.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte am Donnerstag bei Gesprächen mit den Außenministern der europäischen Partner Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer als benötigte Rüstungsgüter. Militärisch neutrale EU-Staaten wie Österreich und Irland bat er, gepanzerte Rettungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
Um Russland die Produktion von Raketen und Drohnen zu erschweren, forderte Kuleba die EU-Staaten zudem zu einem verstärkten Kampf gegen die Umgehung von Sanktionen auf. "Wir sehen, dass die Produktion gesteigert und dass westliche Teile dabei verwendet werden", sagte er bei dem EU-Treffen im spanischen Toledo. Dies müsse beispielsweise mit Exportkontrollen verhindert werden.
31. August, 11.16 Uhr: Großbritannien sieht Schwächen bei russischer Flugabwehr
Die jüngsten Drohnenangriffe auf Russland offenbaren nach britischer Einschätzung Schwächen in der dortigen Flugabwehr. Im August habe Russland etwa 25 einzelne Drohnenangriffe hinnehmen müssen, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag.
Die Ukraine hatte diese Woche ihren bislang massivsten Drohnenangriff gegen Ziele in Russland geflogen und in der Stadt Pskow mehrere russische Militärflugzeuge beschädigt.
Die Briten schrieben in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter), viele unbemannte Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, was wahrscheinlich bedeute, dass die russische Flugabwehr Probleme habe, sie aufzuspüren und zu zerstören.
In Lettland hat der Personen- und Fahrzeugverkehr an der Grenze zu Belarus nach der Schließung von zwei Kontrollpunkten im benachbarten Litauen zugenommen.
Nach Angaben der lettischen Grenz- und Zollbehörden ist sowohl die Zahl der Reisenden als auch der Warenstrom an den Übergängen des baltischen EU- und Nato-Landes zum autoritär regierten Belarus angestiegen.
Das abzufertigende Volumen sei um etwa 20 Prozent gewachsen, sagte der stellvertretende Leiter der Zollverwaltung in der Grenzregion Latgale am Mittwochabend im lettischen Fernsehen. Auch sei die Anzahl an festgestellten Schmuggelversuchen über die grünen Grenze gestiegen.
Litauen hat als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge vorübergehend dicht gemacht. Nach Regierungsangaben sollen dadurch Personal und Kapazitäten zur Überwachung und zum Schutz der Grenze umverteilt werden können. Auch soll damit der Schmuggel von Waren eindämmt werden.
31. August, 6 Uhr: Russland berichtet von neuen Luftangriffen aus der Ukraine
Die Flugabwehr auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim hat nach örtlichen Angaben am späten Mittwochabend einen ukrainischen Marschflugkörper abgeschossen.
Das teilte der russische Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Ähnlich äußerte sich das Verteidigungsministerium in Moskau.Betroffen war demnach der Osten der Halbinsel bei der Stadt Feodossija. Teile der Lenkrakete hätten eine Stromleitung getroffen, sagte ein Mitarbeiter Aksjonows.
Die offiziellen Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Im Internet verbreiteten sich Fotos, die angeblich Brände in der Region zeigten. Im Internet verbreiteten sich Fotos, die angeblich Brände in der Region zeigten.
Titelfoto: LIBKOS/AP