Ukraine-Krieg im Liveticker: Baerbock kündigt weitere Hilfen für Moldau an
Kiew - Seit Februar herrscht in der Ukraine Krieg.
Die ukrainischen Behörden stoßen in befreiten Gebieten rund um Cherson, Charkiw und Donezk nach offizieller Darstellung auf immer mehr Beweise für Gräueltaten der einstigen russischen Besatzer.
In den vergangenen zwei Monaten seien in diesen Gebieten über 700 Leichen entdeckt worden, sagte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Samstagabend im Staatsfernsehen. In rund 90 Prozent der Fälle habe es sich um Zivilisten gehandelt.
Zur Verteidigung gegen den Aggressor Russland sagte Großbritannien der ukrainischen Regierung zusätzliche Militärhilfe zu, wofür sich Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) bei einem Überraschungsgast aus London bedankte.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier in unserem TAG24-Liveticker:
20. November, 22.09 Uhr: Baerbock kündigt vor Geberkonferenz weitere Hilfen für Moldau an
Außenministerin Annalena Baerbock hat weitere Hilfen für die unter den Folgen des Ukraine-Kriegs besonders leidende Republik Moldau angekündigt.
"Nun, wo der klirrende Winter vor der Tür steht, werden wir bei der dritten Konferenz der Moldau-Unterstützungsplattform noch einmal nachlegen", erklärte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor ihrem Abflug zu einem eintägigen Besuch in Paris. Konkrete Summen nannte sie nicht. In Paris wollte Baerbock unter anderem an einer internationalen Unterstützerkonferenz für die frühere Sowjetrepublik Moldau teilnehmen.
Gemeinsam habe man gezeigt, "dass Europa nicht klein beigibt, wenn ein Mitglied unserer Familie mit einem Angriffskrieg gegen sein Land, gegen seine Freiheit und Demokratie überzogen wird", betonte Baerbock angesichts der internationalen Unterstützung für die Ukraine. Die Aggression von Russlands Präsident Wladimir Putin bedrohe auch alle anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, "besonders auch jene, die sich auf den Weg in die Richtung begeben haben, die für Putin am gefährlichsten ist: in Richtung Demokratie".
Mit Blick auf Putin unterstrich die Ministerin: "Wer glaubt, Demokratien seien verwundbar, indem man Menschen frieren lässt, dem zeigen wir: Wir stehen geschlossen, solidarisch und entschlossen gegen jeden Versuch, ein Mitglied unserer europäischen Familie zu erpressen oder gefügig zu machen."
20. November, 21.31 Uhr: Laut Selenskyj weiter schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine
Die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine dauern nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter an.
Vor allem das Gebiet um Donezk sei schwer umkämpft, sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Obwohl es wegen der Verschlechterung des Wetters weniger Angriffe gibt, bleibt die Zahl der russischen Artillerieüberfälle leider hoch." Auch aus dem Gebiet Luhansk gebe es Berichte von Gefechten. Allein am Sonntag seien dort von russischer Seite fast 400 Granaten abgefeuert worden, sagte Selenskyj.
Auch der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hatte zuvor von fortgesetzten Zusammenstößen an verschiedenen Frontabschnitten im Osten des Landes berichtet. Bei Luhansk seien mehrere russische Vorstöße abgewehrt worden, hieß es.
20. November, 20.33 Uhr: Bereits 4700 russische Raketen auf die Ukraine abgefeuert?
Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44) zufolge bereits rund 4700 Raketen auf Ziele im Nachbarland abgefeuert.
"Hunderte unserer Städte sind praktisch niedergebrannt, tausende Menschen wurden getötet, Hunderttausende wurden nach Russland deportiert", sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft an die internationale Organisation der Frankophonie, deren Vertreter sich im tunesischen Djerba trafen. "Und Millionen Menschen haben die Ukraine verlassen, um in anderen Ländern Schutz vor dem Krieg zu suchen", sagte er weiter.
20. November, 19.04 Uhr: Russen bauen laut Kiew Stellungen aus und klauen Fahrräder
Nach ihrem Rückzug auf das Ostufer des Flusses Dnipro bei Cherson in der Südukraine bauen russische Soldaten dort nach Angaben aus Kiew neue Abwehrstellungen aus.
Gleichzeitig seien sie etwa im Bezirk Kachowka vermehrt dazu übergegangen, Fortbewegungsmittel der Zivilbevölkerung zu stehlen, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew am Sonntag mit. "Sie stehlen der Bevölkerung ihre Privatautos, Motorräder und sogar Fahrräder", hieß es in der Mitteilung.
Derartige Raubzüge in besetzten Gebieten seien meist Vorboten weiterer Rückzüge der Truppen. Schon beim Abzug russischer Einheiten aus Isjum in der Region Charkiw im Osten der Ukraine hätten sich die Besatzer an den Fahrrädern der Bevölkerung "bedient", da ihnen der Treibstoff für ihre Fahrzeuge ausgegangen sei, hieß es weiter.
20. November, 13.55 Uhr: Ermittler ziehen vorerst vom Raketeneinschlagsort in Polen ab
Nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine haben Einsatzkräfte und Ermittler den Ort der Explosion vorerst verlassen.
Am Ortseingang des Dorfes Przewodow seien keine Polizisten mehr zu sehen, die zuvor das Gelände um die Einschlagsstelle gesichert hätten, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur PAP am Sonntag. Von offizieller Seite gab es keine Angaben dazu.
Auch auf dem Gelände des Getreidespeichers, das von der Rakete getroffen wurde, seien am Sonntag keine Einsatzkräfte, Ermittler und Experten mehr tätig gewesen. Dort klafft den Angaben zufolge ein fünf Meter tiefer Einschlagskrater.
20. November, 13.50 Uhr: Explosionen am Atomkraftwerk Saporischschja - Sicherheit intakt
Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder mehrere starke Explosionen gegeben.
IAEA-Experten vor Ort hätten von Dutzenden Einschlägen in der Nähe und auf dem Gelände der größten europäischen Atomanlage berichtet, teilte die Behörde am Sonntag mit. Die Vorfälle am Samstag und Sonntag hätten eine Periode relativer Ruhe in der von Russland besetzten Anlage abrupt beendet, sagte Generaldirektor Rafael Grossi (61) laut Mitteilung.
IAEA-Experten sahen die Explosionen demnach teils von ihren Fenstern aus. Das Management der Anlage habe Schäden an einigen Gebäuden, Systemen und Geräten gemeldet. Die Schäden beeinträchtigten aber bislang nicht die nukleare Sicherheit. Es habe keine Verletzten gegeben.
20. November, 11.10 Uhr: Mehr als 8300 Zivilisten im Krieg getötet
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sind nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft mehr als 8300 Zivilisten getötet worden.
Unter ihnen seien 437 Kinder, teilte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin nach Angaben des Internetportals "Unian" vom Sonntag mit. Mehr als 11.000 Menschen seien in dem fast neun Monate andauernden Krieg verletzt worden. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte Kostin zufolge aber höher liegen, da ukrainische Behörden zu einigen von Russland besetzten Gebieten noch keinen Zugang hätten.
Die ukrainischen Behörden registrierten den Angaben zufolge mehr als 45.000 Kriegsverbrechen. 216 Personen seien als mutmaßliche Kriegsverbrecher gemeldet worden, darunter 17 russische Kriegsgefangene. Von 60 Personen angeklagten Personen seien bisher zwölf verurteilt worden.
20. November, 10.30 Uhr: Führungsschwäche und Vertuschungskultur in Russlands Truppen
Trotz eines relativ geordneten Rückzugs der russischen Truppen aus dem ukrainischen Gebiet Cherson sind Moskaus Streitkräfte nach Einschätzung britischer Militärexperten von Führungsschwäche und einer Kultur der Vertuschung geprägt.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums in London am Sonntag hervor. Demnach mangelt es auf mittlerer und unterer Befehlsebene an militärischer Führung.
Während des Rückzugs aus dem Gebiet und der Stadt Cherson nordwestlich des Flusses Dnipro hätten die Russen zwar eher wenige Fahrzeuge verloren und einen Großteil der zurückgelassenen Ausrüstung erfolgreich zerstört, damit sie nicht in die Hände der Ukrainer falle. Dies sei wahrscheinlich zum Teil auf ein effektives Kommando unter dem Befehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, General Sergej Surowikin (56), zurückzuführen. Die Führung in Moskau hatte Surowikin Anfang Oktober nach zahlreichen Niederlagen eingesetzt.
20. November, 10 Uhr: Russen verlegen Einheiten in die Ostukraine
Die russischen Streitkräfte verlegen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs aus dem Gebiet Cherson abgezogene Einheiten in die Gebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine.
In Luhansk richteten die russischen Besatzer zusätzliche Kontrollpunkte ein, um Deserteure zu identifizieren und festzunehmen, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag mit.
Die russische Armee greife zwar massiv mit Raketen an, es sei aber wahrscheinlich noch zu früh, von einer neuen Großoffensive zu sprechen, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, dem Internetportal "Ukrajinska Prawda" zufolge im ukrainischen Fernsehen. Es komme aber im Donbass in der Ostukraine zu schweren Kampfhandlungen.
20. November, 9 Uhr: Estland schickt Busse und Stromgeneratoren in die Ukraine
Estland unterstützt die von Russland angegriffene Ukraine bei der Wiederherstellung seiner kriegszerstörten Transportinfrastuktur.
Nach Angaben des Außenamts in Tallinn wird das baltische EU- und Nato-Land 27 Linienbusse des öffentlichen Nahverkehrs an Kiew übergeben. Die Fahrzeuge sollen im November und Dezember geliefert werden, teilte das Ministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Samstagabend mit. Estland hatte bereits zuvor im Sommer 17 gebrauchte Busse in die Ukraine geschickt.
20. November, 7.15 Uhr: Produziert Russland iranische Drohnen künftig selbst?
Russland hat laut einem US-Medienbericht ein Abkommen mit dem Iran geschlossen, um iranische Angriffsdrohnen für den Krieg gegen die Ukraine im eigenen Land herzustellen.
Derzeit werde daran gearbeitet, die Produktion binnen Monaten in Gang zu bringen, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Vereinbarung sei Anfang November im Iran ausgehandelt worden. Die russische Armee setzt die Drohnen unter anderem für Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur ein.
20. November, 7.10 Uhr: Selenskyj posiert mit Sunak vor erbeuteten Panzern
Am Samstag empfing Selenskyj den britischen Premierminister Rishi Sunak (42) zum unangekündigten Besuch in Kiew.
Sein Gast versprach der Ukraine weitere Hilfen: Diese sollen sich auf umgerechnet knapp 57,5 Millionen Euro belaufen, 125 Geschütze zur Flugabwehr sowie Technik zur Drohnenabwehr umfassen und zum Schutz der Bevölkerung und Infrastruktur beitragen. Anfang November hatte das britische Verteidigungsministerium bereits eine Lieferung von 1000 Flugabwehrraketen zugesagt.
Sunak und Selenskyj posierten in Kiew bei leichtem Schneefall vor erbeuteten russischen Panzern. "Danke, Rishi, Herr Premierminister, für Ihre Bereitschaft, die Freiheit noch stärker mit uns zu verteidigen", sagte Selenskyj am Abend in seiner täglichen Videoansprache.
19. November, 21.21 Uhr: Laut Selenskyj weiter Probleme mit der Stromversorgung
Trotz fortdauernder russischer Raketen- und Luftangriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine hat die Wiederherstellung der Stromversorgung im Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) höchste Priorität.
"Wir arbeiten im ganzen Land daran, die Lage zu stabilisieren", sagte er am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Die meisten Probleme mit Elektrizität gibt es in Kiew und Umgebung, Odessa und Umgebung, Charkiw und Umgebung." Allerdings seien auch Orte wie Winnyzja, Ternopil, Tscherkassy, Tschernihiw und andere Regionen betroffen. Es werde alles getan, "um den Menschen ein normales Leben zu ermöglichen".
19. November, 20.10 Uhr: Zug aus Kiew in südukrainischer Stadt Cherson eingefahren
Zum ersten Mal nach gut acht Monaten ist ein Zug aus Kiew in der erst vor kurzem von russischen Besatzern befreiten südukrainischen Stadt Cherson eingefahren.
Insgesamt 200 Passagiere hatten Fahrkarten unter dem Motto "Zum Sieg" ergattert, berichteten ukrainische Medien. Die sieben Waggons waren von Künstlern im Rahmen des Projekts "Zug zum Sieg" bunt bemalt worden. Am Bahnhof begrüßten die Ankunft des Sonderzugs am Samstag hunderte Schaulustige mit ukrainischen Landesfahnen und lautem Jubel.
Die Bahnverbindung zwischen der Hauptstadt Kiew und Cherson war unmittelbar nach Kriegsbeginn am 24. Februar infolge des Einmarsches russischer Soldaten unterbrochen worden. Die Region am Dnipro war erst vor kurzem befreit worden, nachdem die ukrainischen Militärs die russischen Besatzer zum Rückzug über den Fluss gezwungen hatten.
Die Züge in der Ukraine fahren langsam, aber trotz des Krieges weitgehend pünktlich und zuverlässig. Die funktionierende Bahn ist eine der Kräfte, die das angegriffene Land zusammenhalten.
19. November, 18.49 Uhr: Mehr russische Truppen in Luhansk
Die russischen Streitkräfte erhöhen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs ihre Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk.
Um die vielen Soldaten unterzubringen, werde ein Teil der Zivilbevölkerung zwangsumgesiedelt, erklärte der Generalstab in Kiew am Samstag. Die Menschen würden in anderen Orten untergebracht, hieß es. Die ostukrainische Region Luhansk grenzt an Russland.
19. November, 17.37 Uhr: Rishi Sunak sagt Ukraine Unterstützung bei Flugabwehr zu
Bei seinem ersten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der neue britische Premierminister Rishi Sunak (42) der Ukraine weitere Unterstützung bei der Flugabwehr zugesagt.
Das Vereinigte Königreich werde "ein umfassendes neues Luftverteidigungspaket" bereitstellen, um die ukrainische Zivilbevölkerung und kritische nationale Infrastruktur vor russischen Angriffen zu schützen, teilte die Regierung in London am Samstag mit.
Das Paket in Höhe von 50 Millionen Pfund (knapp 57,5 Millionen Euro) umfasse 125 Flugabwehrgeschütze und Technologie zur Drohnenabwehr. Anfang November hatte das britische Verteidigungsministerium der Ukraine bereits eine Lieferung von 1000 Flugabwehrraketen zugesagt.
"Während die ukrainischen Streitkräfte die russischen am Boden erfolgreich zurückdrängen, werden Zivilisten brutal aus der Luft bombardiert", sagte Sunak bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj laut Mitteilung.
19. November, 14.50 Uhr: Ukrainischer General spekuliert: Krieg ist zum Frühlingsende vorbei
Der ukrainische Vizeverteidigungsminister hat sich optimistisch gezeigt, dass die eigenen Truppen bis Ende Dezember schon auf der Krim sein und bis Mitte nächsten Jahres den Krieg im eigenen Land beenden könnten.
"Mein Gefühl ist, dass dieser Krieg zum Frühlingsende vorbei ist", sagte General Wolodymyr Hawrylow in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News am Samstag.
Er halte es nicht für ausgeschlossen, dass das ukrainische Militär schon bis Ende des Jahres auf die Krim vorrücke. Russland hatte die Halbinsel bereits im Jahr 2014 annektiert.
Aus militärischer Sicht könne sich der Krieg noch eine Weile hinziehen, räumte Hawrylow ein. Die ukrainische Armee brauche noch eine gewisse Zeit, um ihre volle Leistungsstärke zu erreichen. Außerdem bringe Moskau seinerseits neue Truppen an die Front.
19. November, 13.55 Uhr: Ein Opfer des Raketeneinschlags in Polen beigesetzt
In Polen ist eines der beiden Todesopfer des Raketeneinschlags im Grenzgebiet zur Ukraine mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden.
Die Beerdigung des 62-jährigen Lagerverwalters fand am Samstag in dem kleinen Dorf Przewodow mit einer militärischen Zeremonie statt, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Eine Ehrenkompanie des 2. Aufklärungsregiments aus Hrubieszow war angetreten. Bilder des polnischen Fernsehens zeigten große Trauerkränze mit Schleifen in den Farben der polnischen und ukrainischen Flagge.
19. November, 6.59 Uhr: Selenskyj: Heftige Kämpfe in Donezk gehen weiter
Die schweren Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen im ostukrainischen Gebiet dauern nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj an.
Es gebe "weder eine Entspannung noch eine Atempause", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Etwa 100 russische Angriffe seien am Vortag in der Region Donezk abgewehrt worden.
Die ukrainischen Truppen würden durch Grenzschutzeinheiten aus Charkiw und Sumy unterstützt. Eine Brigade der Nationalgarde kämpfe in Bachmut. "Wir werden dem Feind in keinem der Frontgebiete nachgeben", sagte Selenskyj. "Wir reagieren überall, wir halten unsere Positionen überall."
19. November, 6.55 Uhr: Klitschko: Zukunft der Ukraine als Teil der europäischen Familie
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat auf dem Deutschlandtag der Jungen Union den angestrebten EU-Beitritt seines Landes hervorgehoben.
"Wir sehen unsere Zukunft als Teil der europäischen Familie", sagte Klitschko in einer am Freitagabend bei der Veranstaltung in Fulda eingespielten Video-Grußbotschaft.
Zugleich erklärte er: "Das ist kein Krieg, das ist ein Genozid." Russland versuche, die ukrainische Bevölkerung von der Wasser- und Stromversorgung abzuschneiden. Mehr als eineinhalb Millionen Einwohner in Kiew und mehr als zehn Millionen Menschen im ganzen Land seien bereits ohne Strom.
18. November, 22.23 Uhr: Neuer ukrainischer Botschafter bedankt sich für deutsche Solidarität
Der Botschafter der Ukraine, Oleksii Makeiev, hat sich für die Unterstützung und Solidarität aus Deutschland für sein Land während des russischen Angriffskriegs ausdrücklich bedankt.
Er spüre, dass die Herzen in Deutschland auch blau-gelb schlagen, sagte Makeiev am Freitag auf dem Deutschlandtag der Jungen Union (JU) in Fulda. Seit Ausbruch des Krieges sei viel von der deutschen Führung gemacht worden. Die deutschen Waffenlieferungen würden eine entscheidende Rolle für den Sieg in dem Krieg spielen und buchstäblich Leben retten.
Trotz der aus Deutschland gelieferten Flugabwehr würden viele russische Raketen ihre Ziele erreichen, was zu zivilen Opfern und einem Ausfall der kritischen Infrastruktur in der Ukraine führe. Städte und Dörfer hätten teils tagelang keinen Strom, kein Wasser und keine Heizung. Makeiev betonte aber: "Jeder Treffer erschwert uns das Leben, jeder Treffer bestätigt aber unseren Willen zu siegen."
18. November, 21.16 Uhr: Ex-Botschafter Melnyk jetzt ukrainischer Vize-Außenminister
Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist zum Vize-Außenminister ernannt worden.
Diese Entscheidung habe das Ministerkabinett in Kiew am Freitag getroffen, meldeten ukrainische Medien unter Berufung auf den Vertreter der Regierung im Parlament, Taras Melnytschuk.
Melnyk hatte sich mit für einen Diplomaten ungewöhnlich scharfer Kritik an der Bundesregierung einen Namen gemacht. In den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde er zu einem der häufigsten Gäste in deutschen Talkshows. Unablässig forderte Melnyk Kampfpanzer und Luftabwehrgeschütze und warf der Bundesregierung Zögerlichkeit vor.
18. November, 20.27 Uhr: Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der massiv verstärkten Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine neue Sanktionen des Westens gefordert.
"Wir brauchen ein neues europäisches Sanktionspaket", sagte Selenskyj am Freitag in einer an die irische Universitätsgemeinschaft gerichteten Videobotschaft. Die russische Aggression höre ebenso wie die russischen Lügen keinen Tag auf. "Deshalb sollte der internationale Druck auf Russland nicht einen einzigen Tag lang nachlassen", sagte der Staatschef.
Selenskyj warf Moskau vor, gegen die auch von Russland mitgetragene Abschlusserklärung des G20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali in zahlreichen Punkten zu verstoßen.
18. November, 19.01 Uhr: Rund 30 Prozent des ukrainischen Territoriums sollen vermint sein
Rund 30 Prozent des Territoriums der Ukraine sind infolge des russischen Angriffskrieges nach Kiewer Angaben vermint.
Das entspreche etwa der doppelten Größe Österreichs, teilte der Staatliche Notfalldienst am Freitag auf seiner Homepage mit. Die Fläche und die Zahl der Minen auf ukrainischem Territorium habe sich im Vergleich zur Zeit vor dem Krieg verzehnfacht.
In den Regionen Cherson und Mykolajiw werde die Räumung von Sprengkörpern fortgesetzt, hieß es weiter. Mehr als 8000 Quadratkilometer sollen entmint werden. Er hoffe, dass in den nächsten Tagen die Stromversorgung in den rückeroberten Gebieten wiederhergestellt werde, sagte der Vorsitzende des Notfalldienstes, Serhij Kryk. Es werde mehrere Monate dauern, bis die Infrastruktur im Gebiet Cherson wiederhergestellt sei.
18. November, 17.27 Uhr: Wegen des Kriegs fällt das Silvesterfeuerwerk in Moskau aus
Die Moskauer Stadtverwaltung will wegen des andauernden Kriegs in der Ukraine die anstehenden Silvesterfeiern bescheidener gestalten als in den vergangenen Jahren.
"Wir halten es in diesem Jahr für sinnvoll, auf die Ausrichtung von Feuerwerken und großen Straßenkonzerten zu verzichten", teilte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag in sozialen Netzwerken mit. Die Stadt werde aber dennoch festlich geschmückt, versprach er.
Die Stadtverwaltung hatte zuvor online darüber abstimmen lassen, ob die Silvesterfeiern trotz Kriegs abgehalten werden sollten. Dabei hätten 300.000 Moskauer ihre Stimme abgegeben und 80 Prozent für die Feierlichkeiten votiert. Doch etwas mehr als die Hälfte der Befragten habe sich dafür ausgesprochen, den Umfang einzuschränken und auf große Konzerte zu verzichten.
18. November, 15.31 Uhr: Putin und Erdogan telefonieren zu Getreideabkommen
Einen Tag nach Verlängerung einer Vereinbarung über ukrainische Getreideexporte haben die Präsidenten Russlands und der Türkei miteinander telefoniert.
Dabei sprachen sich Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan nach Kreml-Angaben dafür aus, das Abkommen vollständig und im Paket umzusetzen. Moskau versteht darunter, dass nicht nur die Ukraine Getreide ausführen kann, sondern dass auch russische Exporte von Getreide und Dünger erleichtert werden.
Den Angaben vom Freitag nach sprachen die Staatschefs auch über bilaterale wirtschaftliche Projekte, darunter das Vorhaben, die Türkei zu einem Verteilerknoten für russische Gasexporte zu machen.
Präsident Erdogan dankte nach Angaben des Präsidialamts Putin für seine konstruktive Haltung im Blick auf die 120-tägige Verlängerung des Getreideabkommens. Erdogan habe darauf verwiesen, dass die Verlängerung des russisch-ukrainischen Krieges die Risiken erhöhe und daher die diplomatischen Gespräche wieder aufgenommen werden sollten.
Erdogan habe zudem daran erinnert, dass die Treffen zwischen den russischen und amerikanischen Geheimdienstchefs in der Türkei eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung einer unkontrollierten Eskalation spielten.
18. November, 14.26 Uhr: Russland baut Verteidigungslinien auf annektierter Krim
Die russischen Behörden haben auf der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim mit dem Bau von Verteidigungslinien begonnen. Die Befestigungsarbeiten sollten die "Sicherheit der Krimbewohner" garantieren, sagte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef, Sergej Aksjonow, am Freitag auf einer Sitzung der Krimverwaltung.
In erster Linie solle die Sicherheit jedoch im weiterhin russisch besetzten Teil des angrenzenden Gebietes Cherson gewährleistet werden. Von dort führt eine schmale Landenge auf die Krim.
Ende vergangener Woche hatte die russische Besatzung das rechte Ufer des Flusses Dnipro und damit auch die Gebietshauptstadt Cherson geräumt. Russische Truppen eroberten diese Gebiete, kurz nachdem der Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar begonnen hatte.
18. November, 11.07 Uhr: Ukraine meldet heftige Gefechte im Donbass
Im Kohle- und Stahlrevier Donbass im Osten der Ukraine liefern sich ukrainische und russische Truppen heftige Gefechte, wobei sich der Frontverlauf derzeit kaum verändert.
Der ukrainische Generalstab meldete am Freitag Artillerie- und Panzerbeschuss auf Dörfer wie Wodjane, Krasnohoriwka und Marjinka bei der Stadt Awdijiwka. Die Kiewer Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar, deckten sich in diesem Fall aber mit Berichten russischer Militärblogger.
18. November, 11.05 Uhr: Polen: Staatsbegräbnis für die Opfer des Raketeneinschlags
Die beiden Opfer des Raketeneinschlags in Polens Grenzgebiet zur Ukraine erhalten ein Staatsbegräbnis. Die zwei getrennten Beisetzungen sollen an diesem Samstag und Sonntag stattfinden, sagte der Pfarrer der Kirchengemeinde in Przewodow der Nachrichtenagentur PAP am Freitag.
18. November, 11.05 Uhr: Litauen hilft Ukraine bei Wiederaufbau von Energieinfrastruktur
Litauen unterstützt die von Russland angegriffene Ukraine mit Anlagen und Ausrüstung beim Wiederaufbau von zerstörter Energieinfrastruktur. Nach Angaben des Energieministeriums in Vilnius wurden von Firmen und Organisationen des litauischen Energiesektors seit Kriegsbeginn am 24. Februar bisher Sachmittel im Wert von drei Millionen Euro an Kiew übergeben. Darunter seien Stromgeneratoren, Kraftstoff und Transformatoren sowie Ausrüstungen für die Reparatur von Umspannwerken und Gasleitungen gewesen. Weitere Unterstützung im Wert von zwei Millionen Euro soll in Kürze folgen, teilte das Ministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Freitag mit.
"Russland zerstört absichtlich die Energieinfrastruktur der Ukraine. Nach unserem Kenntnisstand sind 40 Prozent der Infrastruktur beschädigt - das sind mehr als 400 kritische Objekte in der ganzen Ukraine", sagte Energieminister Dainius Kreivys. Litauen sei eines der wenigen Länder, in denen noch Anlagen sowjetischer Bauart vorhanden seien, die im ukrainischen Energiesektor verwendet würden.
18. November, 11.02 Uhr: Papst hält Frieden im Ukraine-Krieg für möglich
Papst Franziskus sieht im Krieg zwischen Russland und der Ukraine weiter die Möglichkeit für Frieden.
"Ja, ich habe Hoffnung. Lasst uns nicht aufgeben, Frieden ist möglich", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche im Interview mit der italienischen Zeitung "La Stampa" (Freitag). Nur ein Waffenstillstand, der womöglich einer erneuten Aufrüstung diene, reiche nicht, erklärte der 85 Jahre alte Argentinier weiter.
Der Vatikan bewerte die Lage in der Ukraine mit Blick auf die Verhandlungen täglich und versuche ein "Netz an Beziehungen" für die Annäherung der Kriegsparteien aufzubauen.
Nach Ansicht des Papstes stecken hinter "all diesen Tragödien" sowohl "Gier nach Macht" als auch "der Waffenhandel". Er übte außerdem scharfe Kritik an der Weltgemeinschaft. "Drei Weltkriege in einem Jahrhundert. Und wir lernen es nicht", sagte Jorge Mario Bergoglio. Der Papst sprach zuletzt mehrmals in Bezug auf die Kriegslage, weltweite Konflikte und eine atomare Bedrohung vom "Dritten Weltkrieg".
18. November, 10.07 Uhr: Polen und die Ukraine verhandeln über internationale Ermittlergruppe
Nach dem Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet beraten Polen und die Ukraine derzeit nach Angaben aus Warschau über die Einsetzung einer internationalen Ermittlergruppe.
Dies sei eine von zwei Möglichkeiten, ukrainische Spezialisten an den Untersuchungen am Absturzort zu beteiligen, sagte der Chef des Büros für Nationale Sicherheit beim polnischen Präsidenten, Jacek Siewiera, am Donnerstagabend dem Sender TVN24.
Der Ukraine sei bereits am Mittwoch in einem Schreiben mitgeteilt worden, dass die polnische Seite die Anwesenheit von Vertretern der ukrainischen Verwaltung an der Einschlagsstelle gestatte, sagte Siewiera.
18. November, 9.37 Uhr: London: Russen bereiten sich auf Rückschläge in der Ukraine vor
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine bereiten sich nach Einschätzung britischer Militärexperten auf weitere Rückschläge vor. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.
Demnach fokussieren sich die russischen Streitkräfte nach ihrem Rückzug vom westlichen Ufer des Flusses Dnipro in den meisten von ihnen besetzten Teilen des Landes darauf, sich neu zu ordnen und Vorkehrungen zur Verteidigung zu treffen. So seien nahe der Grenze zu der von Russland bereits seit 2014 besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und nahe des Flusses Siwerskyj Donez zwischen den Regionen Donezk und Luhansk neue Schützengräben ausgehoben worden.
"Die Standorte befinden sich teilweise bis zu 60 Kilometer hinter der aktuellen Frontlinie, was nahelegt, dass die russischen Planer Vorbereitungen treffen für den Fall weiterer größerer ukrainischer Durchbrüche", heißt es in der Mitteilung aus London. Es sei jedoch auch wahrscheinlich, dass Russland versuchen werde, einige der aus der südukrainischen Stadt Cherson abgezogenen Truppen zur Verstärkung seiner offensive Einsätze nahe der Stadt Bachmut in die Region Donezk zu verlegen.
18. November, 7.28 Uhr: Macron beim Apec-Gipfel: Ukraine-Krieg "ist auch Ihr Problem"
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Länder der Asien-Pazifik-Region aufgefordert, sich dem "wachsenden Konsens" gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine anzuschließen. "Dieser Krieg ist auch Ihr Problem", sagte Macron am Freitag bei einer Rede auf dem Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Macron ist als Ehrengast zu dem Spitzentreffen geladen, Frankreich ist kein Mitgliedstaat der Apec.
Frankreichs oberste Priorität sei es, zum Frieden in der Ukraine beizutragen und zu versuchen, "eine globale Dynamik zu entwickeln, um Druck auf Russland auszuüben", betonte Macron. Frankreich wolle dabei eng mit China, Indien und der gesamten Region zusammenarbeiten. Asiatische Länder wie China, Indien, Vietnam oder Kambodscha tragen die Sanktionen gegen Russland bislang nicht mit.
18. November, 5.50 Uhr: Selenskyj lobt Getreidedeal und Urteil im Prozess um Boeing-Abschuss
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zufrieden mit der Verlängerung des Getreideabkommens gezeigt.
"Trotz aller Schwierigkeiten, trotz diverser Manipulationen durch Russland, werden wir weiterhin landwirtschaftliche Produkte über unsere Häfen am Schwarzen Meer exportieren", sagte der 44-Jährige am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache.
Daneben begrüßte er auch das Urteil gegen drei ranghohe Separatisten im Prozess um den Abschuss einer Passagiermaschine 2014 über der Ostukraine.
Selenskyj hob die Bedeutung des ukrainischen Getreideexports für die Lebensmittelversorgung der ärmeren Länder hervor. Aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa seien seit Beginn des Abkommens, das eine monatelange russische Seesperre zuvor beendete, rund 450 Schiffe ausgelaufen. Diese hätten Nahrungsmittel in Länder wie Äthiopien, Bangladesch, Somalia oder den Sudan gebracht.
17. November, 21.03 Uhr: EU-Chefdiplomat: MH17-Urteil erster Schritt hin zur Wahrheit
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (75) hat das Urteil im Prozess um den Abschuss der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine begrüßt.
"Das heutige Urteil ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu Wahrheit und Verantwortlichkeit", teilte Borrell am Donnerstagabend mit.
Die Ermittlungen zur Beteiligung weiterer Menschen an den Vorfällen seien jedoch noch nicht abgeschlossen.
17. November, 20.14 Uhr: Streetart-Künstler Banksy veröffentlicht Video mit Werken in Ukraine
Der mysteriöse britische Streetart-Künstler Banksy hat ein Video auf Instagram veröffentlicht, in dem er sich zu einer ganzen Reihe von Werken in der Ukraine bekennt.
Die großteils an Häuserwände gesprühten Bilder waren zum Teil schon vor Tagen entdeckt worden.
17. November, 20.05 Uhr: USA begrüßen Urteil zum Flugzeugabschuss über dem Donbass
Die USA haben die Schuldsprüche eines niederländischen Gerichts im Prozess um den Abschuss der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 begrüßt.
Die Entscheidung sei "ein wichtiger Schritt in den laufenden Bemühungen, den 298 Menschen, die am 17. Juli 2014 ihr Leben verloren haben, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen", teilte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag in Washington mit.
17. November, 19.11 Uhr: Russland lehnt Urteil zum Flugzeugabschuss über dem Donbass ab
Russland hat den Schuldspruch eines niederländischen Gerichts zum Abschuss der Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 als politisch motiviert zurückgewiesen.
"Sowohl der Verlauf als auch die Ergebnisse der Verhandlung zeugen davon, dass ihr der politische Auftrag zugrunde lag, die Version (...) von einer Beteiligung Russlands an der Tragödie zu stärken", teilte das russische Außenministerium am Donnerstag auf seiner Homepage mit.
17. November, 17.03 Uhr: Beteiligung ukrainischer Ermittler nicht ohne Weiteres möglich
Eine Beteiligung ukrainischer Spezialisten an den Ermittlungen zum Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet ist nach Aussage von Polens Präsident Andrzej Duda an die Vorschriften der internationalen Rechtshilfe gebunden.
"Wenn Gäste aus der Ukraine die laufenden Ermittlungen anschauen möchten, dann wird es möglich sein, ihnen das zu zeigen, so wie es mir heute gezeigt wurde", sagte Duda am Donnerstag nach einem Besuch an der Einschlagsstelle in dem Dorf Przewodow.
"Aber wenn es um die aktive Teilnahme an den Ermittlungen geht, um den Zugang zu Dokumenten, zu Informationen, dann bedarf es schon spezifischer vertraglicher Grundlagen im Sinne des internationalen Rechts und internationaler Abkommen."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hatte zuvor gesagt, Fachleute aus seinem Land dürften an der Untersuchung teilnehmen.
17. November, 15.58 Uhr: Kreml bestreitet Raketen-Terror, Ukraine "selber schuld"
Russland bleibt trotz vieler Gegenbeweise bei der Darstellung, nur Infrastrukturobjekte mit einem "direkten oder indirekten Bezug" zum militärischen Potenzial der Ukraine mit Raketen anzugreifen.
Die Folgen des Beschusses, den Ausfall von Strom und Heizung, habe sich die Ukraine selbst zuzuschreiben, weil sie nicht verhandeln wolle, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau.
Nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums wurde in dem zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk am Donnerstag "mit hochpräzisen Raketenangriffen" eine Rüstungsfabrik zerstört. Sie stelle angeblich Treibstoff und Raketentriebwerke für die ukrainische Armee her.
Außerdem sei in Saporischschja das Forschungs- und Produktionsunternehmen "Iskra" getroffen worden, das unter anderem elektronische Komponenten zur Reparatur von Radarstationen herstelle.
Kiew wirft Russland dagegen vor, unter Verletzung des humanitären Völkerrechts und der Regeln der Kriegsführung zivile Infrastruktur und Wohnhäuser anzugreifen.
17. November, 15.26 Uhr: Gericht spricht drei Männer für Abschuss von Flug MH17 schuldig
Ein niederländisches Strafgericht hat drei ehemals hochrangige pro-russische Separatisten wegen des Abschusses des Passagierfluges MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 mit 298 Toten schuldig gesprochen.
Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen. Das Gericht verkündete das Urteil am Donnerstag in Abwesenheit der Angeklagten, das Strafmaß stand zunächst noch aus.
17. November, 14.41 Uhr: Selenskyj will Gefangenenaustausch mit Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat einen Austausch aller Kriegsgefangenen mit Russland zur Bedingung für die Wiederinbetriebnahme einer wichtigen Chemie-Pipeline gemacht.
Bei einem Wirtschaftsforum äußerte er sich am Donnerstag äußerte er sich zur Zukunft der Ammoniak-Leitung von Togliatti an der Wolga in Russland nach Odessa in der Ukraine. Die mehr als 2400 Kilometer lange Leitung liegt seit Kriegsbeginn am 24. Februar still.
Beide Seiten haben in dem seit fast neun Monaten dauernden russischen Angriffskrieg mehrfach Gefangene ausgetauscht. Es ist der einzige öffentlich bekannte, funktionierende Gesprächsfaden zwischen Kiew und Moskau.
17. November, 14.19 Uhr: Finnland schickt weitere Verteidigungsgüter in die Ukraine
Das an Russland grenzende Finnland schickt weitere Verteidigungsgüter in die Ukraine.
Das hat Präsident Sauli Niinistö nach einem Vorschlag der Regierung beschlossen, wie das finnische Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte.
Das zehnte Unterstützungspaket des nordischen EU-Landes hat demnach einen Wert von 55,6 Millionen Euro.
17. November, 14.08 Uhr: Ukrainische Fachleute dürfen Raketeneinschlag untersuchen
Ukrainische Fachleute dürfen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) an der Untersuchung des Raketeneinschlags in Polen teilnehmen. Dazu sei die entsprechende Bestätigung aus Polen gekommen, sagte der Staatschef am Donnerstag
Entgegen vorläufigen westlichen Erkenntnissen blieb Selenskyj bei seiner Behauptung, dass am Dienstag eine russische Rakete in dem grenznahen Dorf Przewodow eingeschlagen sei.
17. November, 13.25 Uhr: Abkommen zum sicheren Export ukrainischen Getreides verlängert
Das Getreideabkommen mit Russland und der Ukraine zum sicheren Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ist verlängert worden. Damit sind Ausfuhren aus den ukrainischen Häfen für mindestens vier weitere Monate möglich. "Die Schwarzmeer-Getreide-Initiative wird um 120 Tage verlängert", twitterte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow am Donnerstag. Die Vereinten Nationen begrüßten das.
Das im Juli geschlossene Abkommen war zunächst auf vier Monate begrenzt und wäre am 19. November ausgelaufen. Die Fortsetzung der Abkommen sei nötig, um die Preise für Nahrungsmittel und Düngemittel zu senken und eine weltweiten Nahrungsmittelkrise zu verhindern, teilte UN-Generalsekretär António Guterres (73) mit.
17. November, 13.22 Uhr: Über 50.000 Kriegsflüchtlinge haben Arbeit in Deutschland gefunden
Weit über 50.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben seit ihrer Ankunft in Deutschland eine reguläre Arbeit gefunden.
Im August waren nach hochgerechneten Daten 109.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wie eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit auf Anfrage mitteilte. Viele weitere sind derzeit damit beschäftigt, Deutsch zu lernen: Im Oktober besuchten 96.000 Integrationskurse.
17. November, 11.42 Uhr: USA glauben nicht an kurzfristigen militärischen Erfolg der Ukraine
Die Chancen auf einen kurzfristigen, militärischen Sieg der Ukraine im von Russland begonnenen Krieg sind nach Einschätzung des US-Militärs nicht hoch.
Es gebe aber die Möglichkeit einer politischen Lösung, sagte US-Generalstabschef Mark Milley bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit) in Washington mit Blick auf jüngste russische Verluste. "Die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen militärischen Sieges, definiert als Rauswurf der Russen aus der gesamten Ukraine, einschließlich der von ihnen beanspruchten Krim (...) ist in absehbarer Zeit nicht hoch", sagte Milley.
17. November, 10.25 Uhr: Polen will der Ukraine Zugang zu Ermittlungen geben
Nach dem Raketeneinschlag im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine hat Warschau Bereitschaft signalisiert, ukrainischen Spezialisten den Zugang zum Untersuchungsort zu gewähren.
Dort arbeite derzeit ein Team aus polnischen und amerikanischen Ermittlern, sagte der außenpolitische Berater von Präsident Andrzej Duda, Jakub Kumoch, am Donnerstag dem Sender TVN24. "Wenn beide Seiten einverstanden sind - und soweit ich weiß, gibt es von amerikanischer Seite keine Einwände - kann dieser Zugang bald gewährt werden."
17. November, 10.04 Uhr: Russland setzt geächtete Waffen in der Ukraine ein
Russland hat nach Angaben der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL) in der Ukraine mindestens sieben verschiedene Arten der international geächtete Landminen eingesetzt.
Es war das einzige Land neben Myanmar, das zwischen Mitte 2021 und Oktober 2022 auf solche Waffen zurückgegriffen hat, wie es im jährlichen Bericht Landminen-Monitor hieß. Die Minen wurden in von der Ukraine zurückeroberten Gebieten entdeckt und teils geräumt.
17. November, 9.32 Uhr: Erneut Raketenangriff auf ukrainische Städte
Mehrere Städte der Ukraine sind nach Behördenangaben erneut mit russischen Raketen beschossen worden.
Im gesamten Land galt am Donnerstag Luftalarm. In der zentralukrainischen Großstadt Dnipro seien zwei Infrastrukturobjekte getroffen worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. Auch über Kiew waren Explosionen zu hören, die von Flugabwehrfeuer stammten.
Zwei russische Marschflugkörper sowie zwei Kampfdrohnen seien abgeschossen worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Beschuss wurde auch aus der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gemeldet.
17. November, 8.51 Uhr: Ukrainische Polizei findet in Cherson Folterkammern und Gräber
Nach dem Ende der russischen Besatzung in Cherson hat die ukrainische Polizei dort wie in anderen befreiten Gebieten Hinweise auf mutmaßliche Verbrechen gefunden.
An elf Orten seien Menschen gefangengehalten worden seien, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj am Mittwochabend im ukrainischen Fernsehen. An vier dieser Orte gebe es Hinweise, dass Gefangene gefoltert worden seien. Ermittler sicherten dort Beweise und befragten Zeugen. Auch Leichen würden exhumiert.
"Bislang sind in der Region Cherson 63 Leichen gefunden worden", sagte Monastyrskyj. "Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Suche gerade erst begonnen hat und noch viele weitere Folterkammern und Grabstätten entdeckt werden."
17. November, 6.09 Uhr: Vereinte Nationen rufen zu Deeskalation auf
Nach dem tödlichen Raketeneinschlag in Polen haben die Vereinten Nationen zur Deeskalation aufgerufen.
Der Vorfall sei "eine beängstigende Erinnerung an den absoluten Bedarf, jede weitere Eskalation zu vermeiden", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo am Mittwoch vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. "Bei dem Krieg ist kein Ende in Sicht", sagte sie. Solange er anhalte, bleibe das Risiko einer "möglicherweise katastrophalen" weiteren Ausbreitung des Kriegs.
16. November, 22.31 Uhr: Selenskyj fordert Einbeziehung der Ukraine zu Untersuchungen in Polen
Nach dem Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) die Einbeziehung ukrainischer Spezialisten bei den Untersuchungen zur Aufklärung des Vorfalls gefordert.
"Alle unsere Informationen stehen zur vollen Verfügung. Wir haben sie an unsere Partner gegeben seit der Nacht, seit den ersten Stunden, als die Welt begann herauszufinden, was passiert ist", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Mittwochabend. Zugleich bräuchten ukrainische Experten Zugang zu den Informationen, die vor Ort gesammelt worden seien, erklärte er.
Selenskyj erklärte zudem, dass nach den jüngsten russischen Angriffen auf sein Land weiter an der Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur gearbeitet werde. Erfolge in diesem Bereich gebe es auch im erst kürzlich befreiten Gebiet Cherson im Süden, das nach dem Abzug der russischen Truppen ukrainischen Angaben zufolge vielerorts ohne Strom war.
16. November, 21.36 Uhr: US-Generalstabschef: Konnte russischen Gegenpart nicht erreichen
US-Generalstabschef Mark Milley hat nach dem Raketeneinschlag in Polen vergeblich versucht, Kontakt zu seinem russischen Amtskollegen Waleri Gerassimow aufzunehmen.
Alle Anstrengungen seiner Mitarbeiter, den Generalstabschef zu erreichen, seien erfolglos geblieben, sagte Milley am Mittwoch in Washington. Er habe aber mehrfach mit dem ukrainischen Armeechef Walerij Saluschnyj und anderen europäischen Generälen sprechen können, betonte Milley.
16. November, 20.47 Uhr: Tschechien will bis zu 4000 ukrainische Soldaten ausbilden
Tschechien hat ein Ausbildungsprogramm für bis zu 4000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte beschlossen. Das Kabinett des liberalkonservativen Ministerpräsidenten Petr Fiala gab dafür am Mittwoch grünes Licht.
Vorgesehen sind demnach fünf jeweils vierwöchige Ausbildungszyklen auf dem Gebiet des EU- und Nato-Mitgliedstaats, an denen jeweils bis zu 800 Soldaten aus der von Russland angegriffenen Ukraine teilnehmen können.
Beide Parlamentskammern müssen dem noch zustimmen, was aber aufgrund der Mehrheitsverhältnisse als sicher gilt. Das Programm soll noch in diesem Jahr starten. Die Gesamtkosten werden auf umgerechnet 40 Millionen Euro geschätzt. Das Training richtet sich an Angehörige der Panzertruppen, Sanitätspersonal, ABC-Abwehrtruppen und Pioniere.
Die Grundlage dafür ist ein Abkommen zwischen Prag und Kiew. Langfristig ist geplant, dass das Projekt in der bereits beschlossenen EU-Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten aufgeht. Für diese will Tschechien zusätzlich bis zu 55 Ausbilder bereitstellen. In diesem Jahr hat das Land nach eigenen Angaben bereits Rüstungsgüter im Wert von mehr als 1,9 Milliarden Euro in die Ukraine exportiert.
16. November, 20.12 Uhr: Ukraine-Kontaktgruppe berät über weitere Hilfen
Bei einem virtuellen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe haben viele Staaten dem von Russland angegriffenen Land weitere Unterstützung zugesichert.
Bei den Gesprächen ging es nach US-Angaben um Bemühungen zur Verstärkung der Raketenabwehr, den Schutz der ukrainischen Energie-Infrastruktur und die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte.
"All diese Initiativen tragen dazu bei, die Ukrainer darauf vorzubereiten, ihre Errungenschaften während des Winters zu festigen und im Frühjahr neue Initiativen zu ergreifen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) am Mittwoch in Washington. Über die Ukraine-Kontaktgruppe werden Waffenlieferungen an die Ukraine koordiniert.
16. November, 19.23 Uhr: USA geben Russland Schuld an Raketeneinschlag in Polen
Die US-Regierung sieht die Verantwortung für den tödlichen Raketeneinschlag in Polen letztlich bei Russland - auch falls sich bestätigen sollte, dass die Explosion durch eine ukrainische Luftabwehrrakete verursacht wurde.
"Die Welt weiß, dass Russland die letzte Verantwortung für diesen Vorfall trägt", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) am Mittwoch vor Journalisten in Washington.
"Die Ukraine hatte - und hat - jedes Recht, sich zu verteidigen", betonte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats. Russland sei verantwortlich, weil es massenhaft Raketen insbesondere auf die zivile Infrastruktur der Ukraine abgeschossen habe.
16. November, 19.17 Uhr: Selenskyj: "Ich denke, dass es eine russische Rakete war"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat angezweifelt, dass es sich bei dem Raketeneinschlag auf polnischem Staatsgebiet um ein ukrainisches Geschoss gehandelt haben soll.
"Kann man Fakten oder irgendwelche Beweise von den Partnern erhalten?", fragte der 44-Jährige am Mittwoch vor Journalisten in einem im Fernsehen ausgestrahlten Interview. Der Staatschef forderte den Einsatz einer gemeinsamen Untersuchungskommission und Zugang zu den vorhandenen Daten. Westliche Staaten gehen derzeit davon aus, dass eine Rakete der ukrainischen Luftabwehr hinter der Explosion steckte.
"Ich denke, dass es eine russische Rakete war - gemäß dem Vertrauen, das ich zu den Berichten der Militärs habe", unterstrich Selenskyj. Den ukrainischen Daten zufolge passe von insgesamt 25 russischen Raketenschlägen auf die Westukraine eine zeitlich mit dem Einschlag in Polen zusammen. Zudem stellte er die Frage: "Kann ein Krater mit einem Durchmesser von 20 Metern und einer Tiefe von fünf Metern durch Trümmer verursacht worden sein oder nicht?"
Sollte sich trotz seiner Zweifel herausstellen, dass eine ukrainische Rakete für den Tod von zwei Polen verantwortlich war, stellte Selenskyj eine Entschuldigung in Aussicht. Darüber hinaus betonte er, die Ukraine sei die "reale Luftabwehr von ganz Osteuropa". Dies werde von den Partnern nicht genug gewürdigt.
16. November, 18.23 Uhr: Russlands Wirtschaft schrumpft erneut erheblich
Die russische Wirtschaft ist auch im Sommer durch die westlichen Sanktionen stark geschrumpft.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 4,0 Prozent, wie das nationale Statistikamt Rosstat auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Moskau bekannt gab. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang um 4,7 Prozent gerechnet.
Es ist bereits das zweite Quartal, das vollständig durch den am 24. Februar begonnenen Krieg gegen die Ukraine geprägt ist. Im Winterquartal war die russische Wirtschaft noch um 3,5 Prozent gewachsen. Im Frühjahr war das BIP bereits um 4,0 Prozent geschrumpft. Vor allem westliche Staaten hatten wegen des Krieges umfangreiche Sanktionen beschlossen.
Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte die Rezession mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von mehr als acht Prozent in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres ihren Höhepunkt erreichen. Wachsen dürfte die Wirtschaft demzufolge erst wieder im dritten Quartal 2023.
16. November, 18.16 Uhr: Rotes Kreuz erreicht Cherson mit Hilfslieferungen
In der von russischer Besatzung befreiten südukrainischen Stadt Cherson sind am Mittwoch weitere Hilfsgüter eingetroffen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) lieferte unter anderem medizinische Produkte, um 500 Verwundete zu behandeln, wie es am Mittwoch in Genf berichtete.
Ebenso wurde Material geliefert, um für 2000 weitere Patientinnen und Patienten für die nächsten drei Monate eine Grundversorgung gewährleisten zu können. Ein psychiatrisches Krankenhaus sowie die ukrainische Rotkreuzgesellschaft wurden mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln beliefert. Das IKRK brachte auch einen Wassertankwagen in die Stadt sowie Expertinnen und Experten, um Risiken im Zusammenhang mit nicht explodierter Munition abzuschätzen.
Die größten Herausforderungen seien die Wiederherstellung der Heizungssysteme und des Stroms, teilte das IKRK mit. Dies sei auch nötig, um die Anlagen für sauberes Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser wieder in Betrieb nehmen zu können.
16. November, 17.38 Uhr: Litauen erhöht Einsatzbereitschaft von Teilen seiner Armee
Litauen hat nach dem tödlichen Raketeneinschlag in Polens Grenzgebiet zur Ukraine einen Teil seiner Streitkräfte in höhere Einsatzbereitschaft versetzt.
Nach Angaben der Sprecherin von Armeechef Valdemaras Rupsys sei der Bereitschaftsgrad der Einheiten zur Luftverteidigung erhöht worden. Damit sei die Reaktionszeit verkürzt worden, um auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren und die vorgegebenen Aufgaben auszuführen, sagte sie der Agentur BNS am Mittwoch, ohne nähere Angaben zu machen.
16. November, 16.20 Uhr: Derzeit keine Gefahr für Land und Bürger laut Duda
Nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete in Polens Grenzgebiet zur Ukraine hat Präsident Andrzej Duda Entwarnung gegeben.
Es bestehe derzeit keine "eindeutige oder bekannte direkte Gefahr" für das Land und seine Bürger, sagte Duda am Mittwoch in Warschau nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates. Es gebe außerdem auch keine Signale dafür, dass sich ein derartiges Ereignis wiederholen könnte.
16. November, 16.12 Uhr: Baerbock gibt Russland Schuld an Raketeneinschlag
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) sieht bei Russland eine Verantwortung für den tödlichen Raketeneinschlag in Polen.
"Diese Menschen wären nicht ums Leben gekommen, würde es diesen brutalen russischen Angriffskrieg nicht geben", sagte Baerbock am Mittwoch nach Ankunft bei der Weltklimakonferenz in Ägypten. in den Stunden vor dem Einschlag, der jüngsten Erkenntnissen zufolge durch die ukrainische Flugabwehr verursacht worden sei, habe es schwerste Luftangriffe auf ukrainische Städte gegeben, darunter auf Lemberg direkt an der EU-Grenze.
"Die letzten 18 Stunden haben gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir in diesen Momenten besonnen, aber vor allem auch gemeinsamen als Europäische Union, als Nato-Staaten agieren", sagte die Grünen-Politikerin. So lange der Krieg in der Ukraine nicht beendet sei, müssten die Menschen im Land über die nächsten Wochen und Monate mit Strom, Energie und Wasser versorgt werden.
16. November, 15.56 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilmachung um weitere 90 Tage
In der von Russland angegriffenen Ukraine sind das Kriegsrecht und die Mobilmachung der Armee vom Parlament um weitere 90 Tage verlängert worden.
Damit gelten die beiden Maßnahmen vorerst bis zum 19. Februar 2023, berichteten örtliche Medien am Mittwoch in Kiew. Für die vierte Verlängerung seit dem russischen Überfall am 24. Februar stimmten demnach jeweils knapp 300 Abgeordnete. 226 Stimmen wären notwendig gewesen.
Das Kriegsrecht gibt dem Militär erweiterte Rechte und schränkt bürgerliche Freiheiten wie das Demonstrationsrecht ein. Die Dauer des Kriegszustands sehen viele Experten als einen Indikator dafür, für wie lange sich Kiew derzeit mindestens noch auf Kämpfe einstellt.
16. November, 15.47 Uhr: Lawrows Sprecherin macht sich über Raketeneinschlag in Polen lustig
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hat sich über den tödlichen Raketeneinschlag in Polen lustig gemacht.
Die Ukraine habe immer in die Nato eintreten wollen, nun sei sie mit Gewalt eingedrungen - mit einer S-300, griff die Sprecherin von Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal einen Witz auf, der zuvor bereits in sozialen Medien kursierte. Anschließend forderte sie Polen zu einer Entschuldigung auf.
"Der Präsident Polens hat den Absturz der Rakete einen "Unglücksfall" genannt." Zuvor hätten polnische Politiker jedoch "Hysterie" verbreitet, sich zu "russophoben Ausfällen" hinreißen lassen und den russischen Botschafter gegen Mitternacht einbestellt. Dafür solle sich Warschau entschuldigen, schrieb Sacharowa.
Am Dienstag waren in Polen nahe der Grenze zur Ukraine Raketentrümmer heruntergekommen. Dabei wurden zwei Menschen getötet. Bei den Raketen handelt es sich nach Angaben der polnischen Regierung um Luftabwehrraketen des Typs S-300.
16. November, 14.14 Uhr: Polens Regierung: Rakete stammt aus Flugabwehrsystem S-300
Die im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine eingeschlagene Rakete gehört nach Angaben der polnischen Regierung zum Flugabwehrsystem des Typs S-300.
Am Ort der Explosion in dem polnischen Dorf Przewodow seien Trümmer eines solchen Flugabwehrgeschosses gefunden worden, schrieb Polens Justizminister Zbigniew Ziobro am Mittwoch auf Twitter. Dieses werde sowohl von der russischen als auch von der ukrainischen Armee eingesetzt.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte, die bisherigen Erkenntnisse ließen mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass es zu der Explosion in Przewozow in der Folge eines Abschusses einer russischen Rakete gekommen sei, danach sei dann eine in der Sowjetunion hergestellte Flugabwehrrakete, die sich in ukrainischem Besitz befunden habe, auf polnisches Gebiet gefallen.
16. November, 13.15 Uhr: Nato: Keine Hinweise auf Angriff nach Raketeneinschlag in Polen
Die Nato hat nach Angaben ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg keine Hinweise darauf, dass der Raketeneinschlag in Polens Grenzgebiet zur Ukraine ein vorsätzlicher Angriff war.
Nach vorläufigen Analysen sei der Vorfall wahrscheinlich durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden, die gegen russische Angriffe mit Marschflugkörpern eingesetzt worden sei, sagte Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel. Es gebe keine Hinweise, dass Russland offensive militärische Aktionen gegen die Nato vorbereite.
16. November, 12.44 Uhr: Polens Präsident Duda: Raketeneinschlag war kein gezielter Angriff
Der Raketeneinschlag in Polens Grenzgebiet zur Ukraine war nach Angaben von Präsident Andrzej Duda kein gezielter Angriff auf das Nato-Land.
Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, sondern es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete, sagte Duda am Mittwoch in Warschau.
"Nichts, absolut nichts, deutet darauf hin, dass es sich um einen absichtlichen Angriff auf Polen handelte", betonte Duda. "Was passiert ist, nämlich dass eine Rakete auf unser Territorium fiel, war keine vorsätzliche Handlung. Es war keine gezielte Rakete, die auf Polen gerichtet war."
Nach bisherigen Erkenntnissen sei die Flugabwehrrakete eine S-300 aus russischer Produktion, die in den 70er Jahren hergestellt wurde.
16. November, 11.29 Uhr: Russisches Militär rechtfertigt massiven Raketenangriff auf Ukraine
Das russische Verteidigungsministerium hat den massiven Raketenangriff auf die Energieversorgung der Ukraine mit deren angeblicher militärischer Bedeutung zu rechtfertigen versucht.
Ziel der Attacke seien "das militärische Kommandosystem der Ukraine und die damit verbundenen Energie-Anlagen" gewesen, sagte Sprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch in Moskau. Russland habe die Raketen am Vortag von Flugzeugen und von Schiffen aus abgeschossen. Das Ziel des Angriffs sei erreicht worden, sagte er.
Nach ukrainischer Zählung feuerten die russischen Streitkräfte mehr als 90 Raketen sowie Kampfdrohnen ab. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge war es der schwerste russische Angriff auf die Energieversorgung des Landes seit Kriegsbeginn am 24. Februar.
16. November, 11.17 Uhr: Stromversorgung in der Ukraine weitgehend wieder hergestellt
In der Ukraine sind die Probleme bei der Stromversorgung nach den massiven russischen Raketenangriffen weitgehend wieder behoben worden.
"Die Mehrzahl der Stromkunden sind in den verschiedenen Regionen wieder an das Netz angeschlossen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft am Mittwoch. Reparaturteams der Stromanbieter und des Zivilschutzes hätten die ganze Nacht gearbeitet.
Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, schrieb im Nachrichtendienst Telegram, dass es jedoch weiter für mehrere Tausend Haushalte in den westukrainischen Gebieten Wolhynien, Schytomyr, Ternopil und Chmelnyzkyj Probleme mit der Stromversorgung gebe. Auch in den nordostukrainischen Gebieten Sumy und Charkiw sei die Stromversorgung nicht komplett wieder hergestellt.
16. November, 10.34 Uhr: Schweden kündigt "Winterpaket" mit Luftabwehrsystem für Ukraine an
Schweden will der Ukraine mit einem neuen Unterstützungspaket einschließlich eines Luftverteidigungssystems unter die Arme greifen.
Das "Winterpaket" umfasse militärische wie humanitäre Hilfe und sei das bisher größte des Landes an die Ukraine, sagte der neue schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson am Mittwoch in Stockholm. Der Konservative hatte bereits in seiner ersten Regierungserklärung versprochen, die Ukraine mit qualifizierteren Waffensystemen auszustatten. Der schwedische Reichstag dürfte dem Paket zeitnah zustimmen.
16. November, 10.04 Uhr: Laut Sunak liegt Schuld für Rakete in Polen bei Russland
Der britische Premierminister Rishi Sunak (42) hat Russland die grundsätzliche Schuld am Einschlag einer Rakete in Polen mit zwei Todesopfern gegeben.
"Das Wichtigste ist, anzuerkennen, warum die Ukraine Raketen einsetzen muss, um ihr Heimatland zu verteidigen", sagte Sunak am Mittwoch am Rande des G20-Gipfels auf Bali zu Berichten, wonach es sich um eine ukrainische Flugabwehrrakete gehandelt haben könnte. "Es muss sein Heimatland gegen eine illegale und barbarische Angriffsserie Russlands verteidigen."
16. November, 8.58 Uhr: Polens Luftabwehr kann nicht das ganze Territorium schützen
Der tödliche Raketentreffer in Polens Grenzgebiet zur Ukraine konnte nach Darstellung des polnischen Generalstabs von der Raketenabwehr des Nato-Landes nicht verhindern werden.
Die Aufgabe der Systeme bestehe darin, kritische Infrastrukturen zu schützen, teilte die Armeeführung am Mittwoch per Twitter mit. "Keine Armee verfügt über ein Luftabwehrsystem, das das gesamte Territorium eines Landes schützt. Ein Raketenangriff zeichnet sich dadurch aus, dass ein ausgewähltes Ziel punktgenau getroffen wird und nicht mehrere Ziele über große Gebiete hinweg zerstört werden."
Nach Angaben der polnischen Regierung war am Dienstag eine "Rakete aus russischer Produktion" im ostpolnischen Dorf Przewodow sechs Kilometer von der Grenze entfernt eingeschlagen.
16. November, 8.07 Uhr: Erdogan fordert Aufklärung von Raketeneinschlag in Polen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (68) hat die Aufklärung eines Raketeneinschlags mit zwei Toten in Polen gefordert.
Nachforschungen seien unerlässlich, sagte Erdogan laut türkischer Kommunikationsdirektion am Mittwoch bei dem G-20-Gipfel in Bali. Er müsse die Aussagen Russlands, nichts mit dem Einschlag zu tun zu haben, respektieren.
16. November, 7.16 Uhr: G20-Gipfel verabschiedet Abschlusserklärung mit Russland-Kritik
Der G20-Gipfel führender Wirtschafts- und Schwellenländer hat in Indonesien trotz großer Meinungsunterschiede bei Themen wie dem Ukraine-Krieg eine gemeinsame Abschlusserklärung angenommen.
Das bestätigten mehrere Gipfelteilnehmer am Mittwoch. In der Erklärung heißt es, die meisten Mitglieder der G20 verurteilten den Krieg in der Ukraine aufs Schärfste.
16. November, 6.20 Uhr: Hinweise auf ukrainische Flugabwehrrakete nach Explosion in Polen
Nach dem Raketeneinschlag im Osten Polens mit zwei Toten gibt es Hinweise darauf, dass es sich bei dem Geschoss um eine Flugabwehrrakete aus der Ukraine handelt.
Dies teilte US-Präsident Joe Biden (79) am Mittwoch bei einem Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs von Nato- und G7-Staaten auf Bali mit. Er soll demnach von einer Rakete des Systems S-300 gesprochen haben.
16. November, 6.17 Uhr: Ukraine fordert Flugverbotszone
Die Ukraine dringt nach dem Einschlag einer Rakete auf polnischem Gebiet mit zwei Todesopfern beim Westen auf die Einrichtung einer Flugverbotszone.
"Wir bitten darum, den Himmel zu schließen, weil der Himmel keine Grenzen hat", schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei erforderlich, um unkontrollierte Raketen abzuschießen und auch die EU- und Nato-Staaten zu schützen. "Das ist die Realität, vor der wir gewarnt haben", fügte Resnikow hinzu.
16. November, 6.14 Uhr: Nato trifft sich wegen Explosion in Polen zu Krisensitzung
Wegen der tödlichen Explosion in Polen trifft sich die Nato am Mittwochmorgen zu einer Krisensitzung. Das teilte ein Nato-Sprecher am späten Dienstagabend mit.
Zuvor hatte ein Regierungssprecher in Warschau erklärt, man habe gemeinsam mit den Nato-Verbündeten beschlossen, zu überprüfen, ob es Gründe gebe, die Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags einzuleiten. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht.
15. November, 22.50 Uhr: Weißes Haus: Arbeiten mit polnischer Regierung zusammen
Das Weiße Haus arbeitet nach eigenen Angaben mit der polnischen Regierung zusammen, um mehr Informationen über die Ereignisse an der Grenze zur Ukraine zu bekommen.
Aktuell könne man keine Berichte oder Details bestätigen, teilte der Nationale Sicherheitsrat der USA am Dienstag mit. In der Stadt Hrubieszow nahe der Grenze zur Ukraine hatte es nach Angaben der polnischen Feuerwehr zwei Tote nach einer Explosion auf einem Agrarbetrieb gegeben. In Berichten war die Rede von einem Raketeneinschlag.
Der US-Sicherheitsberater Jack Sullivan habe mit seinem polnischen Kollegen Jacek Siewiera gesprochen, teilte das Weiße Haus weiter mit. Man werde feststellen, was passiert sei und was die angemessenen nächsten Schritte sein werden.
15. November, 22.49 Uhr: Selenskyj: Zehn Millionen Menschen nach Angriff ohne Strom
Nach dem massiven russischen Raketenangriff auf das Energiesystem der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj etwa zehn Millionen Menschen ohne Strom.
Das betreffe vor allem die Regionen Charkiw, Schytomyr, Kiew und Lwiw, sagte Selenskxj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache. In Lwiw und anderen Städten sei die Fernwärme abgeschaltet worden. "Im ganzen Land gibt es Probleme mit der Kommunikation und dem Internet."
Infolge der Angriffe auf das Stromnetz seien an zwei ukrainischen Kernkraftwerken Reaktorblöcke automatisch abgeschaltet worden, sagte Selenskyj ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
15. November, 22.41 Uhr: EU-Ratspräsident Michel: Stehen an der Seite Polens
Nach Berichten über angebliche Raketeneinschläge in Polen hat sich EU-Ratspräsident Charles Michel schockiert gezeigt. "Ich bin schockiert über die Nachricht, dass eine Rakete oder andere Munition Menschen auf polnischem Gebiet getötet hat", schrieb Michel am Dienstag auf Twitter.
Er drücke den betroffenen Familien sein Beileid aus. "Wir stehen an der Seite Polens", schrieb er. "Ich stehe in Kontakt mit den polnischen Behörden, den Mitgliedern des Europäischen Rates und anderen Verbündeten."
15. November, 22.27 Uhr: Polen versetzt Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft
Nach einer Explosion mit zwei Toten in einem Dorf im Grenzgebiet zur Ukraine hat Polen einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt.
Dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, sagte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Warschau.
15. November, 22.20 Uhr: Ukraine fordert nach Vorfall in Polen geeinte Reaktion gegen Russland
Die Ukraine hat nach dem mutmaßlichen Raketeneinschlag im Nachbarland Polen eine geeinte Reaktion gegen Russland gefordert.
Ein Nato-Gipfel unter Teilnahme der Ukraine sollte weitere Schritte ausarbeiten, schlug der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag vor. An den Vorfall in einem grenznahen Dorf in Ostpolen mit zwei Toten knüpfte er die Forderung nach besserer Flugabwehr und US-Kampfjets der Typen F-15 und F-16 für Kiew.
"Heute bedeutet Schutz für den Himmel der Ukraine auch Schutz für die Nato", schrieb Kuleba auf Twitter.
15. November, 21.40 Uhr: Nato prüft Berichte über tödliche Explosion in Polen
Die Nato wird Berichte über eine tödliche Explosion in Polen prüfen. "Wir prüfen diese Berichte und stimmen uns eng mit unserem Bündnispartner Polen ab", sagte ein Nato-Offizieller der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend.
In dem polnischen Ort Przewodow nahe der Grenze zur Ukraine sind bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache für die Explosion sei noch ungeklärt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Hrubieszow der dpa. Unbestätigten Berichten zufolge war ein Raketeneinschlag Ursache der Explosion.
15. November, 20.32 Uhr: Russische Raketen schlagen in Polen ein
Anscheinend sind zwei russische Raketen am Dienstag in Polen eingeschlagen. Das berichten örtliche Medien.
Mehr dazu hier: Auf NATO-Gebiet: Russische Raketen schlagen in Polen ein!
15. November, 19 Uhr: Russische Raketenschläge: Selenskyj bekräftigt Durchhaltewillen
Nach den massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Durchhaltewillen seines Landes bekräftigt.
Der Feind werde sein Ziel nicht erreichen, sagte der 44-Jährige in einer Videobotschaft am Dienstag. Alles werde repariert und die Stromversorgung wieder hergestellt, sicherte der Staatschef zu.
Gleichzeitig lobte er mit geballter Faust die Ukrainer: "Ihr seid Prachtkerle!" Nach Kiewer Militärangaben umfasste der russische Angriff vom Dienstag etwa 100 Raketen und Marschflugkörper.
15. November, 18 Uhr: US-Regierung verurteilt Raketenangriffe Russlands während G20-Gipfel
Die US-Regierung hat die jüngsten Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine verurteilt.
"Während die Staats- und Regierungschefs der Welt auf dem G20-Gipfel auf Bali zusammenkommen, um Fragen zu erörtern, die für das Leben und Auskommen der Menschen auf der ganzen Welt von großer Bedeutung sind, bedroht Russland erneut diese Leben und zerstört die kritische Infrastruktur der Ukraine", teilte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag mit.
15. November, 17.40 Uhr: Baerbock: Wahnsinn um Atomkraftwerk Saporischschja muss enden
Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland aufgefordert, aus dem besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine abzuziehen und dessen Beschuss einzustellen.
"Dieser Wahnsinn muss enden", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach einem Gespräch mit dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in Berlin. Sie unterstützte ausdrücklich dessen Konzept, eine Schutzzone um den Atommeiler zu errichten.
"Es ist untragbar, immer wieder und praktisch ohne Vorwarnung in Situationen zu geraten, in denen wir etwa durch die Zerstörung von Stromleitungen nur eine Haaresbreite von einem Nuklearunfall entfernt sind", sagte die Außenministerin.
15. November, 15.33 Uhr: Russischer Raketenangriff auf Kiew - Wohnhäuser beschädigt
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und Umgebung sind offiziellen Angaben zufolge zwei Wohnhäuser beschädigt worden.
"Mehrere Raketen hat die Luftabwehr über Kiew abgeschossen", schrieb Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag im Nachrichtenkanal Telegram. Insgesamt seien allein über dem Stadtgebiet vier Raketen abgeschossen worden.
Informationen über Opfer lagen zunächst nicht vor. Auch im Umland von Kiew habe es Einschläge gegeben. Über Angriffe wurde auch aus den Gebieten Odessa, Tscherkassy, Kirowohrad, Chmelnyzkyj, Charkiw und Dnipropetrowsk berichtet.
Zwischenzeitlich wurde im gesamten Land Luftalarm ausgerufen. Ukrainischen Medienberichten zufolge wurden die Raketen über dem Kaspischen Meer abgefeuert.
15. November, 11.21 Uhr: Verletzte ukrainische Soldaten zur Behandlung in Lettland
Lettland hilft bei der medizinischen Versorgung von ukrainischen Truppen, die bei der Verteidigung ihres Heimatlandes gegen Russland verwundet wurden.
In dem baltischen EU- und Nato-Land traf zu Wochenbeginn eine Gruppe von 17 verletzten Soldaten ein, um in einem Krankenhaus der Hauptstadt Riga behandelt zu werden.
Dies berichtete das lettische Fernsehen am Montagabend. Demnach war es die zweite Gruppe, die aus Kriegsgebieten in der Ukraine mit dem Bus zur Behandlung nach Lettland gebracht wurde.
15. November, 11.04 Uhr: UN: ukrainische und russische Kriegsgefangene sind gefoltert worden
In der Ukraine sind Kriegsgefangene nach Erkenntnissen von UN-Menschenrechtsexperten sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite misshandelt und gefoltert worden.
Das berichtete die Leiterin der UN-Menschenrechtsdelegation in der Ukraine, Matilda Bogner, am Dienstag via Videolink aus Kiew nach Genf.
Demnach hat nur die ukrainische Seite den Expertinnen und Experten gemäß internationalem Recht Zugang zu gefangen genommenen Soldaten gewährt. Mit ukrainischen Gefangenen hätten die Experten nach ihrer Freilassung aus russischem Gewahrsam gesprochen. Die Delegation beruft sich auf detaillierte Angaben der Gefangenen.
15. November, 10.57 Uhr: Mit welchen Summen ein Abschuss in Russland belohnt wird
Das russische Militär versucht, die eingezogenen Rekruten mit Abschussprämien und Kopfgeldern im Krieg gegen die Ukraine zu motivieren.
Der Armeesender "Swesda" veröffentlichte am Dienstag eine Preisliste auf seinem Telegram-Kanal. Demnach wird der Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs mit umgerechnet 5000 Euro vergütet, ein Hubschrauber mit etwas mehr als 3200 Euro, ein Kampfpanzer mit gut 1600 Euro.
"Darüber hinaus sind Auszahlungen an Soldaten, die sich bei der Vernichtung von Kämpfern und der Erfüllung anderer Aufgaben besonders hervorgetan haben, möglich - bis zu 100.000 Rubel" (gut 1600 Euro), heißt es.
Bescheidener sind die Prämien für den Abschuss von Drohnen, Schützenpanzern, Artilleriegeschützen und Luftabwehrsystemen. Hier verspricht die Moskauer Militärführung den Rekruten umgerechnet 800 Euro.
Die russische Führung hat den Soldaten auch hohe Gehälter und eine finanzielle Absicherung bei Verletzungen oder Tod - in dem Fall für die Hinterbliebenen - versprochen. Demnach liegt das monatliche Mindestgehalt brutto bei 3100 Euro. Verletzte erhalten eine Abfindung von rund 50 000 Euro, bei Tod zahlt Moskau den Angehörigen rund 80.000 Euro. In sozialen Netzwerken und Medien sind in den vergangenen Wochen und Monaten aber schon zahlreiche Klagen aufgetaucht, dass versprochene Zahlungen nicht getätigt wurden.
15. November, 9.52 Uhr: Mahnende Worte von Olaf Scholz beim G20-Gipfel
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat Russland beim G20-Gipfel erneut eindringlich vor einem Einsatz von Atomwaffen im Angriffskrieg gegen die Ukraine gewarnt.
"Mit seinen unverantwortlichen nuklearen Drohgebärden betreibt Präsident Putin gezielt eine weitere Eskalation der Situation", heißt es in dem Manuskript für die Rede, die der Kanzler am Dienstag in der Auftaktsitzung des Gipfels hielt.
"Der Einsatz von Nuklearwaffen und jede Drohung damit sind und bleiben unzulässig: dies sollte als klares, gemeinsames Signal von diesem Gipfel ausgehen." Wladimir Putin und seine Unterstützer würden die volle Verantwortung für die massiven globalen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Krieges tragen, mit denen Menschen weltweit auf die eine oder andere Weise täglich konfrontiert seien, betonte Scholz.
15. November, 9.47 Uhr: FIFA-Boss schlägt Feuerpause im Ukraine-Krieg vor
Für die Zeit der Fußball-WM in Katar hat FIFA-Präsident Gianni Infantino (52) eine Feuerpause zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen.
Mehr Infos lest Ihr im Artikel: "FIFA-Boss Infantino will Feuerpause in der Ukraine während der WM."
15. November, 8.38 Uhr: Tageszeitung kommentiert Rückeroberung der Stadt Cherson
Die liberale schwedische Tageszeitung "Dagens Nyheter" (Stockholm) kommentiert am Dienstag die Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine so:
"Das letzte Mal, als es für Russland so schlecht lief, kam es zur Revolution. Der russische Einsatz in der Ukraine erinnert an andere russische und sowjetische Militärkatastrophen. Die Soldaten sind nur Fleisch für den Militärfleischwolf, die Befehlshaber lügen und unterschlagen Material. Der russische Bär kann auch für andere gefährlich sein, aber er frisst hauptsächlich seine eigenen Soldaten. Angesichts der Geschichte ist es faszinierend, wie die Welt immer noch an den Mythos der russischen militärischen Überlegenheit geglaubt hat. Nicht nur Russland glaubte an einen schnellen Sieg in der Ukraine, auch viele im Westen gingen davon aus, dass Putin innerhalb weniger Wochen nach dem Angriff in Kiew einmarschieren würde. Und abgesehen von den Atomwaffen ist klar, dass Russland fast alles fehlt, was gebraucht wird, um einen Krieg zu führen."
15. November, 6.50 Uhr: G20 unterstützt Fortsetzung von Getreideabkommen
Die Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) setzt sich für die Fortsetzung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ein.
Im Entwurf für die Abschlusserklärung des Gipfels auf der indonesischen Insel Bali, der am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wird die unter Vermittlung der Türkei und der UN mit Russland geschlossene Vereinbarung ausdrücklich begrüßt.
"Wir betonten die Notwendigkeit der umfassenden, zeitgemäßen und andauernden Umsetzung durch alle betroffenen Teilhaber", hält die G20-Gruppe fest, zu der auch Russland gehört. Ziel sei es, Spannungen abzubauen und Nahrungsmittelunsicherheit und Hunger in Entwicklungsländern zu vermeiden, heißt es in dem Entwurf weiter.
Das Abkommen läuft Ende der Woche aus. Über eine Verlängerung wird verhandelt. Moskau hatte das Abkommen im Oktober bereits für mehrere Tage einseitig ausgesetzt und zuletzt allerdings eine automatische Verlängerung abgelehnt.
15. November, 6.10 Uhr: Ukraine spricht von mehr als Zehntausend verschleppten Kindern
Die Ukraine sucht internationale Hilfe bei der Rückholung Tausender Kinder, die nach Kiewer Angaben nach Russland verschleppt worden sein sollen.
Es gehe mindestens um 11.000 Kinder, deren Namen bekannt seien, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber das sind nur die, von denen wir wissen. In Wahrheit sind mehr verschleppt worden."
Der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, beriet am Montag in einer großen Online-Konferenz über das Problem. Daran nahmen auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres sowie die Botschafter der Zwanziger-Gruppe großer Industrie- und Schwellenländer (G20) teil. Der jährliche G20-Gipfel tagt derzeit in Indonesien.
"Unser Ziel ist, die gewaltsame Verschleppung oder Deportation von Kindern aus der Ukraine in die Russische Föderation zu stoppen", sagte Jermak nach offiziellen Angaben. Es müsse alles getan werden, um diese Kinder zurückzuholen und sie mit ihren Familien zu vereinen.
Das russische Militär und russische Behörden bestätigen durchaus, dass Kinder aus der Ukraine nach Russland geholt werden.
15. November, 6.03 Uhr: Laut Pentagon verschanzen sich russische Truppen am Dnipro
Das US-Verteidigungsministerium rechnet nach der Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine damit, dass sich russische Truppen am gegenüberliegenden Ost-Ufer des Flusses Dnipro verschanzen werden.
Auf der östlichen Fluss-Seite seien zehntausende russische Soldaten, betonte ein ranghoher Pentagon-Vertreter am Montag. "Unsere aktuelle Einschätzung ist, dass sie die Absicht haben, dieses Territorium unter ihrer Kontrolle zu behalten." Man habe derzeit keine Hinweise darauf, dass ukrainische Einheiten den Fluss überquert hätten.
Mehr als achteinhalb Monate nach dem russischen Einmarsch hatte die ukrainische Armee in der vergangenen Woche einen großen Erfolg verbucht: Nach erfolgreichen Gegenoffensiven zogen sich die Russen im südlichen Gebiet Cherson aus der gleichnamigen Gebietshauptstadt und weiteren Orten auf dem West-Ufer des Dnipro zurück.
Auf der östlichen Uferseite halten die Russen den Großteil des Gebiets Cherson. Die Ukraine hatte angekündigt, mit Unterstützung von Waffen- und Munitionslieferungen aus dem Westen alle Gebiete des Landes von der russischen Besatzung befreien zu wollen.
14. November, 22.30 Uhr: Ukrainischer Armeechef: Werden keine Kompromisse akzeptieren
Das ukrainische Militär wird nach Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj (49) keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes von der russischen Besatzung akzeptieren.
Das teilte Saluschnjy nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley (64) mit.
"Unser Ziel ist es, das gesamte ukrainische Land von der russischen Besatzung zu befreien", schrieb Saluschnyj am Montag auf Telegram. Auf diesem Weg werde man nicht stehen bleiben.
"Das ukrainische Militär wird keine Verhandlungen, Vereinbarungen oder Kompromissentscheidungen akzeptieren. Es gibt nur eine Bedingung für Verhandlungen: Russland muss alle besetzten Gebiete verlassen."
14. November, 20.17 Uhr: Ukrainische Bahn fährt wieder nach Mykolajiw - auch Cherson geplant
Nach fast neun Monaten Unterbrechung wegen des russischen Angriffskrieges fährt die ukrainische Eisenbahn wieder in die südliche Stadt Mykolajiw.
Der erste Nachtzug sollte am Montagabend aus der Hauptstadt Kiew abfahren, wie die ukrainische Staatsbahn mitteilte.
Der Bahnverkehr nach Mykolajiw war im Februar eingestellt worden, als russische Truppen auf die Hafenstadt vorrückten. Wegen der Befreiung der benachbarten Stadt Cherson hat sich die militärische Lage für Mykolaijw inzwischen entspannt.
Auch Cherson solle binnen zehn Tagen wieder an das ukrainische Bahnnetz angeschlossen werden, kündigte Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow auf Facebook an.
14. November, 20 Uhr: Russland verhängt Sanktionen gegen Schauspieler Jim Carrey
Russland hat den Hollywood-Schauspieler Jim Carrey (60) und die Schriftstellerin Margaret Atwood (82) aus Kanada wegen ihrer proukrainischen Haltung mit Sanktionen belegt.
Sie stehen auf einer Strafliste mit 100 kanadischen Politikern, Wissenschaftlern, Künstlern und Unternehmern, deren Namen das russische Außenministerium am Montag in Moskau veröffentlichte.
Ihnen wurde vorgeworfen, an der "Herausbildung des aggressiven antirussischen Kurses" in Kanada beteiligt zu sein.
Viele der Kanadierinnen und Kanadier auf der Liste sind ukrainischer Abstammung und arbeiten in Exilorganisationen mit. Dazu zählt auch Stephan Bandera, der Enkel des ukrainischen Nationalistenführers Stepan Bandera (1909-59).
14. November, 18 Uhr: Britischer Verteidigungsminister lobt deutsche Hilfe für Ukraine
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace (52) hat den deutschen Beitrag zur militärischen Unterstützung der Ukraine gelobt.
"Deutschland hat in den vergangenen acht Monaten viel ungerechtfertigte Kritik einstecken müssen", sagte Wallace nach einem Treffen mit Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht am Montag in London.
Deutschland habe durchgehend einen soliden Beitrag geleistet und die Ukraine mit wichtigen Waffenlieferungen unterstützt, so der konservative Politiker. Er betonte unter anderem die Mehrfachraketenwerfer vom Typ M270, die einen "strategischen Unterschied" gemacht hätten, sowie die Gepard-Flugabwehrpanzer.
14. November, 17.30 Uhr: Moskau will offensichtlich Kriegskritik in G20-Erklärung akzeptieren
Russland ist offensichtlich bereit zu akzeptieren, dass in die Abschlusserklärung des G20-Gipfels eine Passage zur Verurteilung des Krieges gegen die Ukraine aufgenommen wird.
Nach Angaben eines westlichen Diplomaten wird der russische Angriff dabei auch ganz klar als Krieg bezeichnet und nicht wie normalerweise von Kremlchef Wladimir Putin (70) als militärische Spezialoperation.
Russlands Zustimmung zu dem Textentwurf gilt als mögliches Zeichen dafür, dass Moskau beim Thema Ukraine in der G20-Gruppe nicht einmal mehr auf die Unterstützung des mächtigen Partners China zählen kann.
14. November, 15.15 Uhr: Xi Jinping "höchst besorgt" über Ukraine-Krieg
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) hat sich "höchst besorgt über die gegenwärtige Situation in der Ukraine" geäußert.
Bei seinem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden (79) am Montag auf der indonesischen Insel Bali sagte Xi Jinping nach chinesischen Angaben, China unterstütze eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland.
Auch sollten die USA, die Nato und die Europäische Union einen umfassenden Dialog mit Russland führen.
14. November, 15 Uhr: Biden und Xi verurteilen Drohungen mit Atomwaffen
US-Präsident Joe Biden (79) und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) haben nach US-Angaben russische Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine verurteilt.
Beide Seiten stimmten auch überein, dass "ein Atomkrieg niemals geführt werden sollte", wie das Weiße Haus nach einem Treffen der Präsidenten am Montag auf der indonesischen Insel Bali mitteilte.
14. November, 14.42 Uhr: Nur Ukraine entscheidet über Verhandlungen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) hat bekräftigt, dass allein die Ukraine über mögliche Friedensverhandlungen mit Russland entscheidet.
Es sei nicht Sache der westlichen Partner, die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen. "Nur die Ukraine entscheidet, was für sie akzeptable Bedingungen sind", sagte Stoltenberg am Montag in Den Haag. Es sei die Aufgabe der Nato-Partner, das Land weiter zu unterstützen. Der Nato-Chef kam in Den Haag mit dem niederländischen Außenminister Wopke Hoekstra (47) und Verteidigungsministerin Kasja Ollongren (55) zusammen.
14. November, 13.44 Uhr: Lawrow in kurzer Hose auf Bali und nicht in Klinik
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (72) hat sich auf der indonesischen Insel Bali nach Medienberichten über einen angeblichen Krankenhaus-Aufenthalt wohlauf in kurzer Hose gezeigt.
Seine Sprecherin Maria Sacharowa (46) veröffentlichte am Montag in Nusa Dua ein Video, das den Minister beim Lesen auf einer Terrasse mit Palmen und Meer im Hintergrund zeigt. Der 72-Jährige in einem blauen T-Shirt mit einer Krone und dem Schriftzug Basquiat nach dem 1988 gestorbenen US-Künstler Jean-Michel Basquiat erzählt, dass er sich auf seine Auftritte beim G20-Gipfel an diesem Dienstag vorbereite.
14. November, 12.05 Uhr: Kiew entzieht mehreren westlichen Journalisten Akkreditierung
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mehreren westlichen Journalisten nach ihrer Berichterstattung aus dem jüngst zurückeroberten Gebiet Cherson die Akkreditierung entzogen.
"In jüngster Zeit haben einige Medienvertreter die bestehenden Verbote und Warnungen ignoriert und ohne Zustimmung der Kommandeure und zuständigen PR-Abteilungen des Militärs ihre Berichterstattung aus Cherson aufgenommen, noch bevor die Stabilisierungsmaßnahmen abgeschlossen waren", begründete der Generalstab am Montag per Facebook die Zwangsmaßnahme.
14. November, 11.52 Uhr: EU beschließt Start von Ausbildungsmission für Ukraine
Die Außenminister der EU-Staaten haben den Start einer Ausbildungsmission für ukrainische Streitkräfte beschlossen.
Die Pläne für den Einsatz sehen vor, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Die EU will damit mithelfen, dass sich die ukrainischen Truppen künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.
Der Beschluss für den Beginn der Ausbildungsmission wurde am Montag bei einem Treffen der Außenminister in Brüssel getroffen, wie Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Als Startdatum wurde dieser Dienstag festgelegt.
14. November, 11.10 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj reist in befreites Cherson
Nur wenige Tage nach dem Abzug russischer Truppen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) in die Großstadt Cherson im Süden des Landes gereist.
Am Montag bestätigten Journalisten der Internetzeitung Ukrajinska Prawda entsprechende Augenzeugenberichte. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
14. November, 10.58 Uhr: Moskau dementiert Krankenhaus-Aufenthalt Lawrows bei G20-Gipfel
Das russische Außenministerium hat Berichte über einen angeblichen Krankenhaus-Aufenthalt des Chefdiplomaten Sergej Lawrow (72) zurückgewiesen.
Mehr dazu lest Ihr im TAG24-Artikel: "Lawrow im Krankenhaus? Russland dementiert Berichte".
14. November, 9.17 Uhr: Winter wird russische Moral in der Ukraine weiter senken
Der bevorstehende Winter wird die Kämpfe in der Ukraine nach britischer Einschätzung deutlich beeinflussen.
"Veränderungen bei Tageslichtstunden, Temperatur und Wetter bedeuten einzigartige Herausforderungen für die kämpfenden Soldaten", teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. "Alle Entscheidungen, die der russische Generalstab trifft, werden teilweise vom Einbruch des Winters abhängig sein." Weil die Tageslichtstunden deutlich abnehmen, werde es weniger Offensiven und dafür mehr statische Verteidigungslinien geben.
14. November, 9.03 Uhr: Geiselhaft der Welt durch "Schurkenstaat" Russland verhindern
Kurz vor Beginn des G20-Gipfels hat der britische Premierminister Rishi Sunak (42) den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) wegen des Kriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert.
"Der Mann, der für so viel Blutvergießen in der Ukraine und wirtschaftliche Unruhe auf der ganzen Welt verantwortlich ist, wird nicht da sein, um sich seinen Kollegen zu stellen", schrieb Sunak in einem Gastbeitrag für die Zeitung Daily Telegraph (Montag). "Wir werden unsere wirtschaftliche Zukunft nicht durch die Aktionen eines Schurkenstaates in Geiselhaft nehmen lassen – und unsere Verbündeten auch nicht", betonte der Regierungschef.
14. November, 6.10 Uhr: Bahn will Kohlewaggons für Wiederaufbau in Ukraine einsetzen
Reaktivierte Kohlewaggons aus Deutschland könnten nach Vorstellungen der Deutschen Bahn bei einem Wiederaufbau der Ukraine helfen.
"Ich gehe davon aus, dass wir die Kohlewaggons, die jetzt im Einsatz sind, umbauen werden, damit wir sie anders einsetzen können", sagte die Chefin der Bahn-Frachttochter, Sigrid Nikutta, dem Nachrichtenportal T-Online. Mit den Waggons könne alles transportiert werden, was geschüttet werden müsse, zum Beispiel Baustoffe wie Sand oder Kies.
14. November, 4.41 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz bedauert G20-Absage Putins
Bundeskanzler Scholz bedauert die Entscheidung des russischen Präsidenten Putin, nicht am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali teilzunehmen.
"Es wäre gut gewesen, wenn Präsident Putin sich zum G20-Gipfel begeben hätte", sagte Scholz im vietnamesischen Hanoi. "Dann hätte er sich allerdings aussetzen müssen all den Fragen und all der Kritik, die von vielen Ländern der Welt formuliert worden ist. Vermutlich ist er deshalb nicht da."
14. November, 3.09 Uhr: Russland berichtet über Vorrücken in ukrainischem Gebiet Donezk
Russlands Verteidigungsministerium hat über einen kleineren Erfolg im ostukrainischen Gebiet Donezk berichtet.
Russische Soldaten hätten den Ort Majorsk bei der Stadt Horliwka erobert, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow (56). Von ukrainischer Seite gab es dazu zunächst keine Angaben. Präsident Selenskyj hatte allerdings bereits in seiner Videoansprache am Samstagabend von derzeit besonders heftigen russischen Angriffen in Donezk gesprochen. "Dort ist es die reine Hölle", sagte er.
In Cherson wiederum erlitten die Russen zuletzt eine schwere Niederlage: Angesichts erfolgreicher ukrainischer Gegenoffensiven zogen sie sich mehr als acht Monate nach Kriegsbeginn aus der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson und weiteren Orten nordwestlich des Flusses Dnipro zurück.
14. November, 2.21 Uhr: Selenskyj an die Ukrainer - "Wir alle spüren, wie unser Sieg naht"
Ungeachtet der anhaltenden russischen Angriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) seinen Landsleuten Mut zugesprochen.
"Wir alle spüren, wie unser Sieg naht", sagte der 44-Jährige am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft. "Es gibt immer Menschen, die kämpfen und arbeiten für unseren Sieg." Selenskyj bedankte sich bei Soldaten, Ärzten und Diplomaten, die bereits seit mehr als 260 Tagen seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs rund um die Uhr in der Ukraine im Einsatz seien.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa