Ukraine-Krieg: Außenminister schildert "schreckliche Angriffe auf Kiew"

Ukraine - Was seit Wochen befürchtet wird, ist nun leider eingetroffen: Russland greift die Ukraine an. Es herrscht Krieg im Osten Europas. TAG24 berichtet per Liveticker über das aktuelle Geschehen.

Die Kämpfer in der Ukraine machen sich Sorgen. Wladimir Putin (69) ist mit Russland in sein Nachbarland einmarschiert.
Die Kämpfer in der Ukraine machen sich Sorgen. Wladimir Putin (69) ist mit Russland in sein Nachbarland einmarschiert.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa und Aleksey Nikolskyi/Sputnik/dpa

Kremlchef Wladimir Putin (69) hat einen Auslandseinsatz des russischen Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk offiziell angeordnet. Das teilte der Kreml am Morgen des 24. Februar in Moskau mit.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte sich die Lage immer mehr zugespitzt. Russland zog mehr als 100.000 Soldaten an der Grenze zu seinem östlichen Nachbarn zusammen, hielt zusätzlich in Belarus Manöver ab.

Während der Westen Putin vorwarf, einen Angriffskrieg vorzubereiten, wurde in Russland von Hysterie gesprochen. Putin forderte Sicherheitsgarantien für sein Land von den USA und der NATO sowie die schriftliche Garantie, dass die Ukraine nicht in das westliche Sicherheitsbündnis aufgenommen wird.

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Wie reagieren die EU, USA, die Nato und die UN? Was passiert als Nächstes? Der TAG24-Liveticker liefert einen Überblick über alle aktuellen Entwicklungen!

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Der Ticker zu den Entwicklungen in der Ukraine am 25.Februar informiert Euch über aktuellste News bezüglich des schrecklichen Krieges in Europa. Einfach hier klicken.

Und hier lest Ihr den Ticker vom Tag des Kriegsausbruchs (24. bis 25. Februar).

Update, 25. Februar, 6.48 Uhr: Ukrainischer Außenminister berichtet von heftigem Beschuss

Via Twitter schildert Dmytro Kuleba (40), dass russischen Truppen die Ukraine unter heftigen Beschuss genommen haben.
Via Twitter schildert Dmytro Kuleba (40), dass russischen Truppen die Ukraine unter heftigen Beschuss genommen haben.  © Gleb Garanich/Pool Reuters/AP/dpa

Russische Truppen haben Kiew nach Angaben des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba (40) unter heftigen Beschuss genommen.

"Schreckliche russische Raketenangriffe auf Kiew", twitterte Kuleba in der Nacht zum Freitag. "Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt so etwas erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde." Der Minister zeigte sich trotz der massiven Angriffe demonstrativ optimistisch: "Die Ukraine hat dieses Übel besiegt und wird dieses besiegen."

Kuleba forderte erneut schärfere Sanktionen gegen Russland und Kremlchef Wladimir Putin: "Stoppt Putin. Isoliert Russland. Trennt alle Verbindungen. Schmeißt Russland aus allem raus."

Augenzeugen berichteten über heftige Explosionen in Kiew. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Auch aus anderen Orten wie der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine wurden Kämpfe und Angriffe gemeldet.

Nach einem Angriff geht ein Privathaus in Kiew in Flammen auf.
Nach einem Angriff geht ein Privathaus in Kiew in Flammen auf.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Update, 25. Februar, 6.26 Uhr: Ukrainischer Grenzschuss berichtet von Todesopfern durch Raketenbeschuss

Der ukrainische Grenzschutz hat von Todesopfern durch Raketenbeschuss auf einen seiner Posten im Süden des Landes am Asowschen Meer berichtet.

Dabei habe es in der Nacht auf Freitag mehrere Tote und Verletzte gegeben, teilte die Behörde auf Facebook mit. Der Ort Primorskyj Posad liegt an der Küste zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und dem ostukrainischen Separatistengebiet. Das ukrainische Militär geht davon aus, dass die russische Armee einen Korridor zwischen beiden Gebieten erobern will.

Nahe der ukrainischen Grenze wurde ein riesiges Feldlazarett errichtet.
Nahe der ukrainischen Grenze wurde ein riesiges Feldlazarett errichtet.  © Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa

Update, 25. Februar, 6.20 Uhr: Ex-General geht von baldigem Kriegsende aus

Der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad geht von einem baldigen Ende des Ukraine-Krieges aus.

"Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr", sagte der frühere militärpolitische Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner Spezial".

Der ehemalige Brigadegeneral schränkte allerdings ein: "Es sei denn, Putin macht den Schritt in die Westukraine. Hier hat er mit massivem Widerstand zu rechnen." In diesem Fall könne es einen langwierigen "Guerillakrieg im Stile Afghanistan" geben, meinte der Ex-General. Dies werde der russische Präsident Wladimir Putin aber vermeiden.

"Putin wird diesen Krieg gewinnen, weil die russischen Streitkräfte modern sind, gut ausgestattet sind, weil sie eine vielfache Überlegenheit auch haben, weil sie eine strategische Ausgangsbasis haben, gegen die man sich einfach nicht verteidigen kann", erklärte Vad. Er glaube aber nicht, dass Putin das ganze Land besetzen werde.

Erich Vad (65) war früher Militärberater von Kanzlerin Angela Merkel. Er rechnet mit einem baldigen Kriegsende.
Erich Vad (65) war früher Militärberater von Kanzlerin Angela Merkel. Er rechnet mit einem baldigen Kriegsende.  © Jörg Carstensen/dpa

Update, 25. Februar, 6.07 Uhr: USA bereiten UN-Resolution gegen Russland vor

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine bereiten die USA bei den Vereinten Nationen eine gegen Moskau gerichtete Resolution vor.

An diesem Freitag ab 21 Uhr deutscher Zeit soll es dazu in New York eine neue Dringlichkeitssitzung mit Abstimmung des UN-Sicherheitsrats geben, wie am Donnerstag aus Diplomatenkreisen verlautete.

Die Resolution, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, verurteilt Russlands Aggression "aufs Schärfste" und bekräftigt die Souveränität und territoriale Integrität sowie die Unabhängigkeit und Einheit der Ukraine. Von Russland wird darin der sofortige Rückzug sowie die Rückkehr zum Minsker Abkommen verlangt.

Da Russland als einer von nur fünf Staaten im Sicherheitsrat ein Veto hat, scheint klar, dass die Resolution bei der Abstimmung scheitern wird. Die USA und ihre westlichen Verbündeten hoffen jedoch, Moskau im Rat weitgehend zu isolieren - idealerweise bei einer Enthaltung der Vetomacht China und Zustimmung aller anderer Mitglieder des 15-köpfigen Gremiums.

Generalsekretär Antonio Guterres (72) ergreift während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine das Wort.
Generalsekretär Antonio Guterres (72) ergreift während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine das Wort.  © Uncredited/UNTV/dpa

Update, 25. Februar, 0.10 Uhr: Offizielle Verwundetenzahlen liegen vor

Am ersten Tag des Krieges in der Ukraine wurden 137 Todesfälle und 316 Verletzte auf ukrainischer Seite registriert, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) in der Nacht mitteilte. Ob bereits alle Fälle erfasst seien, war zunächst unklar. Das Gesundheitsministerium des Landes teilte zuvor deutlich geringere Zahlen mit.

Laut UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) würden rund 100.000 Ukrainer auf der Flucht innerhalb des Landes sein. Die Republik Moldau nahm bereits 4000 Flüchtlinge auf. Präsidentin Maia Sandu (49) twitterte: "Unsere Grenzen sind offen für Menschen aus der Ukraine, die einen sicheren Aufenthalt brauchen oder durchreisen möchten."

Update, 24. Februar, 23.25 Uhr: Selenskyj ordnet allgemeine Mobilmachung in Ukraine an

Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ostukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) eine allgemeine Mobilmachung angeordnet.

Das Staatsoberhaupt habe ein entsprechendes Dekret unterschrieben, meldete die Agentur Unian in der Nacht zum Freitag unter Berufung auf das Präsidialamt in Kiew. Die Anordnung gilt demnach 90 Tage und sieht die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vor.

Zuvor hatte Selenskyj bereits eine Teilmobilmachung von Reservisten angeordnet. "Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen", begründete er seine Entscheidung. Bei den Territorialeinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Ab jetzt kann jeder Wehrpflichtige und Reservist in den Wehrdienst einberufen werden.
Ab jetzt kann jeder Wehrpflichtige und Reservist in den Wehrdienst einberufen werden.  © Sergei Grits/AP/dpa

Update, 24. Februar, 23.05 Uhr: Selenskyj will UN-Friedensmission in der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) fordert vom EU-Sondergipfel Unterstützung für eine UN-Friedensmission in seinem Land. Das schrieb der Staatschef am späten Donnerstagabend auf seinem Telegram-Kanal.

Er wiederholte andere Forderungen wie einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Embargo gegen russische Öl- und Gaslieferungen. "Helfen Sie der Armee mit Waffen und Munition, unterstützen sie eine friedensstiftende Mission der UN!", bat Selenskyj. Die Ukraine brauche völkerrechtliche Sicherheitsgarantien, eine klare europäische Perspektive und schnelles und konkretes Handeln.

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten stimmten am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zu.

Update, 24. Februar, 23 Uhr: Menschen suchen Schutz in Metro-Stationen

Tausende Menschen haben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Donnerstagabend in U-Bahn-Stationen Schutz gesucht.

Bürgermeister Vitali Klitschko (50) hat die Bewohner dazu aufgerufen. Bilder aus der Großstadt Charkiw im Osten des Landes zeigten, wie auch dort Menschen mit Decken auf dem Boden einer Metro-Station lagen. Viele hatten Wasserflaschen und Nahrungsmittel dabei.

Die Straßen in Kiew seien am Abend fast menschenleer gewesen, berichtete ein Korrespondent der Deutschen-Presse-Agentur. Auf den Straßen waren demnach nur wenige Autos zu sehen. Seit 21 Uhr MEZ galt erstmals eine Sperrstunde. Dennoch war Kiew weiter wie gewohnt beleuchtet, unter anderem die Sehenswürdigkeiten wie die unter Unesco-Schutz stehende Sophienkathedrale und das Goldene Tor.

Update, 24. Februar, 22.55 Uhr: Frankreich verweist Putin auf das nukleare Potenzial der Nato

Angesichts nuklearer Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin (69) zum Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine hat Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian (74) auf das atomare Potenzial der Nato verwiesen.

"Wladimir Putin muss auch verstehen, dass die Atlantische Allianz ein nukleares Bündnis ist", sagte Le Drian am Donnerstagabend dem Sender TV1.

Putin hatte in seiner Fernsehansprache zum Beginn der russischen Invasion in die Ukraine gewarnt, niemand solle versuchen, ihn an der Operation in dem Nachbarland zu hindern. Russland verfüge über ein modernes Atomwaffenarsenal und werde jeden Angreifer vernichten.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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