Ukraine-Krieg im Liveticker: Selenskyj wünscht seinem Volk ein Jahr des Sieges

Kiew - Als Reaktion auf immer neue russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj einen weiteren Ausbau der Luftabwehr angekündigt.

Die Situation in der Ukraine ist weiterhin prekär. Eine Frau in der belagerten Stadt Bachmut versorgt Anwohner aus einem Keller heraus mit dem Nötigsten.
Die Situation in der Ukraine ist weiterhin prekär. Eine Frau in der belagerten Stadt Bachmut versorgt Anwohner aus einem Keller heraus mit dem Nötigsten.  © SAMEER AL-DOUMY / AFP

"Im neuen Jahr wird die ukrainische Luftverteidigung noch stärker, noch effektiver", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache.

Die Luftabwehr der Ukraine könne die stärkste in ganz Europa werden, ergänzte er mit Blick auf die angekündigte Patriot-Batterie aus den USA.

"Dies wird eine Sicherheitsgarantie nicht nur für unser Land, sondern für den gesamten Kontinent sein."

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Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier in unserem TAG24-Liveticker.

31. Dezember, 21.21 Uhr: Selenskyj wünscht seinem Volk ein Jahr des Sieges

In einer kurzen Glückwunschbotschaft zum Jahreswechsel hat Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) seinen Mitbürgern ein frohes neues Jahr und das "Jahr unseres Sieges" gewünscht.

"Heute Wunder wünschen? Die Ukrainer haben sie schon lange geschaffen", schrieb Selenskyj. Dazu postete er auf Telegram ein Foto von sich und seiner Frau Olena vor einem bescheiden geschmückten Weihnachtsbaum. Weitere leichte politische Untertöne waren in seiner Neujahrsbotschaft zu erkennen. "Sich echte Freunde wünschen? Wir haben bereits mit Sicherheit herausgefunden, wer sie sind." Er meinte damit die Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland.

Und mit leichter Ironie und Hinweis auf die wiederholten russischen Angriffe auf das ukrainische Stromnetz erklärte er: "Willst du Licht? Es ist in jedem von uns, auch wenn es keinen Strom gibt." Auch bei der Frage nach einem Wunsch nach Abenteuer und Reisen konnte sich Selenskyj einen Seitenhieb auf die bittere Realität des russischen Angriffskriegs nicht verkneifen. "Die Ukrainer haben schon zu viel davon bekommen."

So bleibe nur ein Wunsch. "Und er wird nicht durch ein Wunder wahr werden, sondern durch unsere Arbeit, durch Kampf, gegenseitige Hilfe, Menschlichkeit", schrieb Selenskyj und schloss seine Wünsche mit "Frohes neues Jahr! Das Jahr unseres Sieges".

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) zusammen mit seiner Frau Olena Selenskyj (44).
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) zusammen mit seiner Frau Olena Selenskyj (44).  © STR/AFP

31. Dezember, 18.21 Uhr: Selenskyj mit klarer Ansage an Moskau: Ukraine wird niemals vergeben!

Nach dem jüngsten russischen Raketenangriff auf ukrainische Städte mit neuen Zerstörungen hat sich Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44) in seiner Videobotschaft direkt an das russische Volk gewandt.

"Einem terroristischen Staat wird nicht vergeben", sagte er am Samstagnachmittag in seinem etwas verfrühten täglichen Videoauftritt. "Und denen, die solche Angriffe befehlen, und denen, die sie ausführen, wird nicht verziehen, um es milde auszudrücken."

Auf Russisch erklärte Selenskyj, dass Russland nicht Krieg mit der Nato führe, "wie Ihre Propagandisten lügen". Der Krieg sei auch nicht für etwas Historisches. "Er (der Krieg) ist für eine Person, die bis an ihr Lebensende an der Macht bleibt", sagte er unter direkter Anspielung auf Kremlchef Wladimir Putin (70). "Und was von Ihnen allen übrig bleibt, Bürger Russlands, geht ihn nichts an."

Putin wolle zeigen, dass er das Militär hinter sich habe und vorne stehe. "Aber er versteckt sich nur", sagte Selenskyj. "Er versteckt sich hinter dem Militär, hinter Raketen, hinter den Mauern seiner Residenzen und Paläste, er versteckt sich hinter euch und verbrennt euer Land und eure Zukunft." Niemand werde Russland jemals den Terror verzeihen, sagte Selenskyj. "Niemand auf der Welt wird euch das verzeihen. Die Ukraine wird euch niemals vergeben."

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44).
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44).  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

31. Dezember, 17.06 Uhr: Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus

Kurz vor Neujahr haben Russland und die Ukraine erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. So seien 140 ukrainische Soldaten heimgekehrt, teilte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Samstag auf Telegram mit.

Auf der anderen Seite habe die russische Armee 82 ihrer Angehörigen in Empfang genommen, berichtete die Staatsagentur Tass. Ort und Zeitpunkt des Austauschs wurden nicht genannt.

Die ehemaligen russischen Kriegsgefangenen, meist verwundete Soldaten, seien umgehend zur weiteren Behandlung nach Moskau geflogen worden, berichtete Tass.

Unter den freigelassenen Ukrainern seien acht Frauen, teilte Jermak mit. Auch Verwundete wurden demnach übergeben, sowie Kämpfer aus der Hafenstadt Mariupol. "Willkommen zu Hause, ihr Lieben", schloss er seine Telegram-Mitteilung.

31. Dezember, 17 Uhr: Explosionen über der Krim! Ukrainische Artillerie greift zudem Luhansk an

Ukrainische Artillerie hat am Samstag russische Stellungen im Osten der Ukraine angegriffen.

Dabei sei das Dorf Perwomajskoje in der Region Luhansk im Donbass mindesten zweimal Ziel von Beschuss aus dem amerikanischen Himars-Mehrfachraketenwerfer geworden, meldete die russische Agentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Über eventuelle Opfer oder Schäden wurden keine Angaben gemacht.

Ukrainische Medien berichteten unterdessen von Explosionen in der Nähe des Flughafens Dschankoj auf der von Russland besetzten Krim. Dabei wurden Mitteilungen aus sozialen Netzwerken zitiert, nach denen die Detonationen möglicherweise auf den Einsatz von Flugabwehrraketen zurückzuführen seien.

Ukrainische Artillerie greift im Osten wieder an. (Symbolbild)
Ukrainische Artillerie greift im Osten wieder an. (Symbolbild)  © Roman Chop/AP/dpa

31. Dezember, 16.10 Uhr: Putin hält Neujahrsrede bei Soldaten - und macht Westen erneut Vorwürfe

Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat seine Neujahrsansprache in Kriegszeiten diesmal umgeben von Soldaten aufzeichnen lassen.

"Es war ein Jahr schwerer, notwendiger Entscheidungen, wichtiger Schritte zum Erhalt der vollen Souveränität Russlands und mit einer gewaltigen Konsolidierung in unserer Gesellschaft", sagte Putin in der am Samstag ausgestrahlten Rede, die etwa auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka schon zu sehen war. Dort hatte am Nachmittag deutscher Zeit - bei elf Stunden Zeitunterschied - schon das Jahr 2023 begonnen. Am Samstag beschoss Russland die Ukraine wieder mit Raketen.

Mehr Infos unter: "Neujahrsrede bei Soldaten: Putin wirft Westen Heuchelei und Lügen vor"

Der russische Präsident Wladimir Putin (70).
Der russische Präsident Wladimir Putin (70).  © Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

31. Dezember, 15.42 Uhr: Klitschko spricht von mehreren Todesopfern

Bei neuen russischen Angriffen auf die Ukraine kurz vor Neujahr hat es nach Behördenangaben Tote und Verletzte gegeben.

Bürgermeister Vitali Klitschko (51) teilte am Samstag in Kiew mit, in der Hauptstadt sei ein älterer Mann getötet, acht Menschen seien verletzt worden. Unter den Verletzten sei auch ein Journalist aus Japan, teilte Klitschko mit. Auch aus dem Gebiet Saporischschja wurde über einen Toten bei den Angriffen berichtet.

Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, veröffentlichte im Nachrichtendienst Telegram ein Foto und Video von einem teils zerstörten Hotel in Kiew, das auch von Journalisten genutzt wird. Es handele sich um einen Angriff von Mördern und Terroristen, sagte er. Es mache den Russen Freude am Festtagstisch, ein zerstörtes Hotel im Herzen Kiews zu sehen.

Infolge der Einschläge wurden auch im Kulturpalast "Palast Ukraine" die Scheiben zerstört, wie er mitteilte. Normalerweise seien dort Frauen mit ihren Kindern. Es sei ein Glück, dass niemand dort gewesen sei zur Zeit des Angriffs.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (51).
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (51).  © Sergei Chuzavkov/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

31. Dezember, 13.55 Uhr: Russland greift Ukraine erneut massiv mit Raketen an

Kurz vor den Neujahrsfeierlichkeiten hat Russland die Ukraine erneut mit Dutzenden von Marschflugkörpern und Raketen angegriffen.

In Kiew waren am Samstag rund ein halbes Dutzend Explosionen - mutmaßlich ausgelöst von der Flugabwehr - zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum der Hauptstadt berichtete. Bürgermeister Vitali Klitschko (51) sprach von Zerstörungen. Einsatzkräfte und medizinisches Personal seien unterwegs.

Erst am Donnerstag hatte Russland die Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Erneut gab es nun auch am letzten Tag des Jahres überall Luftalarm. Die Behörden riefen die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

31. Dezember, 11.55 Uhr: Russland dürfte Jahreswechsel für Raketenangriffe nutzen

Die russischen Raketenangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur könnten nach Einschätzung britischer Militärexperten über den Jahreswechsel intensiviert werden.

Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg am Samstag hervor. Demnach erfolgten die Schläge bisher in Abständen von sieben bis zehn Tagen.

"Russland wird dieses Muster beinahe sicher fortsetzen, um die ukrainische Luftverteidigung zu überfordern", so die Mitteilung. Aber es gebe "eine realistische Möglichkeit", dass Russland in den kommenden Tagen zusätzlich noch einmal zuschlage, "um die Moral der ukrainischen Bevölkerung über die Neujahrsperiode zu brechen", hieß es weiter.

Wird Russlands Staatschef Putin verstärkt bombardieren?
Wird Russlands Staatschef Putin verstärkt bombardieren?  © Sergey Guneev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

31. Dezember, 11.53 Uhr: Ukrainischer Minister warnt Russen vor neuer Mobilmachung

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat mit einem Video in russischer Sprache vor einer neuen Mobilmachung durch den Kreml schon zu Jahresbeginn gewarnt.

"Ich weiß genau, dass ihr noch eine Woche habt, um eine Wahl zu treffen", sagte Resnikow in dem auf Youtube veröffentlichten Video. Dann würden die Grenzen geschlossen, damit niemand das Land verlassen könne. Es gebe die Wahl, sich der Einberufung zum Kriegsdienst zu entziehen oder in der Ukraine zu sterben oder zum "Krüppel" zu werden.

Hunderttausende Russen hatten im Herbst das Land verlassen, um sich der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung zu entziehen. Putin hatte zuletzt gesagt, es sei keine neue Mobilmachung nötig.

31. Dezember, 9.55 Uhr: Selenskyj bedankt sich auf Deutsch bei Kanzler Scholz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Jahresende bei Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Unterstützung und den neuen sicherheitspolitischen Kurs Deutschlands bedankt - mit einem Tweet auf Deutsch.

"Waffenlieferungen, Schutz für mehr als eine Million Ukrainer:innen, G7-Präsidentschaft mit Ukraine-Fokus, finanzielle & technische Hilfe, EU-Kandidatenstatus. Danke für die Zeitenwende, Herr @Bundeskanzler!", schrieb er am Samstag auf Twitter.

"Mögen wir sie im Jahr 2023 mit unserem gemeinsamen Sieg komplett machen", meinte der Staatschef mit Blick auf die von Scholz ausgerufene Zeitenwende, mit der die Bundesregierung auch eine militärische Unterstützung der Ukraine für die Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg eingeleitet hatte.

30. Dezember, 21.06 Uhr: Kiew: Tausende wollten sich dem Wehrdienst entziehen

Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs und seit Ausrufung des Kriegszustands in der Ukraine haben mehrere Tausend junge Ukrainer versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen.

Wie die ukrainischen Grenztruppen am Freitag mitteilten, wurden knapp 12.000 Männer bei dem Versuch gefasst, die Grenze illegal in Richtung westliches Ausland zu überqueren.

Bei der illegalen Grenzüberquerung seien auch 15 Männer ums Leben gekommen. Unter anderem erfroren den Angaben zufolge zwei Männer in den Karpaten auf dem Weg nach Rumänien.

Auch in Russland versuchten Tausende junge Männer, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Unmittelbar nach der Mobilmachung im September flohen Tausende ins Ausland, in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken entstanden kleinere russische Kolonien.

30. Dezember, 21.04 Uhr: Russlands Armee braucht laut Kiew fünf Jahre zum Wiederaufbau

Die russische Armee hat angesichts ihrer Verluste in der Ukraine nach Meinung des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow ihre Schlagkraft auf Jahre hinaus verloren.

Nach Resnikows Einschätzung werden die russischen Streitkräfte mindestens fünf Jahre für den Wiederaufbau brauchen. "Nach Erkenntnissen der Nato-Aufklärung haben die Russen gewaltige Verluste an Panzern, Artillerie, Schützenpanzern und Soldaten", wurde Resnikow am Freitag von der "Ukrajinska Prawda" zitiert.

"Die regulären Streitkräfte der Russischen Föderation könnten frühestens in fünf Jahren wiederhergestellt werden, vielleicht auch erst in zehn Jahren", sagte der Minister. Das gleiche gelte auch für Russlands Raketen-Potenzial. Schließlich sei dies ein Krieg der Ressourcen. "Und sie (die Nato) kann diese Ressourcen berechnen."

Über die eigenen Streitkräfte machte Resnikow keine Angaben. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar haben beide Seiten bereits schwere Verluste erlitten. Nach ukrainischer Darstellung hat die russische Armee bereits über 100 000 Gefallene zu beklagen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow.
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow.  © Boris Roessler/dpa

30. Dezember, 20.29 Uhr: Selenskyj macht Ankündigung zum weiteren Ausbau der ukrainischen Luftabwehr

Als Folge immer neuer russischer Raketenangriffe auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) einen weiteren Ausbau der Luftabwehr angekündigt.

"Im neuen Jahr wird die ukrainische Luftverteidigung noch stärker, noch effektiver", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Dadurch könne die Luftabwehr der Ukraine die stärkste in ganz Europa werden. "Dies wird eine Sicherheitsgarantie nicht nur für unser Land, sondern für den gesamten Kontinent sein."

Die Luftabwehr der ukrainischen Streitkräfte hat in den vergangenen Wochen bei russischen Großangriffen mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen relativ hohe Abschusszahlen erreicht. Angesichts der Masse der einfliegenden Projektile konnten nicht alle Raketen abgewehrt werden.

Die ukrainische Armee, die bereits eine Reihe ausländischer Flugabwehrsysteme nutzt, wartet auf den Einsatz der angekündigten US-amerikanischen Patriot-Batterie. Gegenwärtig werden ukrainische Soldaten an dem System ausgebildet.

Die russische Armee greift seit Oktober gezielt das ukrainische Energienetz an und sorgt mit massiven Schäden für lange Ausfallzeiten in der Strom- und Wasserversorgung. Ziel ist, die Bevölkerung im Winter unter Druck zu setzen.

Selenskyj verwies in diesem Zusammenhang auf eine "klare Strategie" zur Sicherung der Stromerzeugung und -verteilung. "Es braucht viel Mühe, aber es wird klappen", sagte er. "Das ist eine der wichtigsten Aufgaben für das nächste Jahr, und ich habe keine Zweifel, dass wir sie meistern werden."

Präsident Wolodymyr Selenskyj (44).
Präsident Wolodymyr Selenskyj (44).  © --/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

30. Dezember, 17.53 Uhr: Kiew seit Kriegsbeginn fast 29 Tage im Alarmzustand

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben in der Hauptstadt Kiew die Alarmsirenen 638 Mal geheult.

Insgesamt habe seit Ende Februar damit knapp 694 Stunden lang Alarmzustand geherrscht, teilte am Freitag Kiews Militär-Verwaltungschef Serhij Popko mit. "Das sind praktisch 29 Tage, fast ein ganzer Kalendermonat, den die Bürger der Stadt in Schutzräumen und Bunkern verbracht haben." Insgesamt habe die Hauptstadt 52 Luftangriffe erlebt, bei denen 120 Menschen ums Leben kamen, unter ihnen fünf Kinder. 495 Menschen seien bei den Angriffen mit Raketen und Marschflugkörpern verletzt worden.

Durch die Angriffe seien über 600 Gebäude beschädigt worden, sagte Popko. Die kritische Infrastruktur der Hauptstadt sei erheblich beschädigt worden.

"2022 war das schlimmste Jahr in der neueren Geschichte Kiews", betonte Popko. Nachdem der Vormarsch der russischen Bodentruppen auf Kiew abgeschlagen worden sei, sei der Feind zu dem "Genozid aus der Luft" übergegangen.

Titelfoto: STR / AFP

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