Ukraine-Krieg im Liveticker: Kanada unterstützt Selenskyj mit 450 Millionen Euro
Ukraine - Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol ist nach offiziellen Angaben mit Raketen beschossen worden.
Das teilte am heutigen Freitag der von Moskau ernannte Gouverneur der Hafenstadt, Michail Raswoschajew, auf seinem Telegram-Kanal mit. Raswoschajew machte keine Angaben zu den Schäden, warnte aber vor weiteren Angriffen.
Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren schweren Explosionen. Auf einem Foto waren zudem schwere Schäden am Gebäude zu erkennen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS lagen nach dem Angriff Trümmer noch mehrere Hundert Meter entfernt vom Einschlag. Eine große Anzahl an Krankenwagen sei zum Unglücksort unterwegs gewesen, hieß es.
Das russische Militär meldete zunächst einen Toten, korrigierte diese Angaben aber später und sprach nur noch von einem Vermissten. Die Behörden sperrten das Zentrum der Hafenstadt und baten Anwohner, ihre Häuser nicht zu verlassen oder den nächstgelegenen Schutzkeller aufzusuchen. Einige Stunden später wurde der ausgerufene Luftalarm beendet. Die Löscharbeiten am Hauptquartier der Schwarzmeerflotte dauerten am Nachmittag aber noch an.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
22. September, 22 Uhr: Kanadas Premier sagt der Ukraine Hilfspaket in Höhe von 453 Millionen Euro zu
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (51) hat der Ukraine bei einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) finanzielle Hilfen in Höhe von 650 Millionen kanadischen Dollar (rund 453 Millionen Euro) zugesagt.
Das über drei Jahre gehende Hilfspaket umfasse rund 50 gepanzerte Fahrzeuge und die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets, sagte Trudeau am Freitag vor dem kanadischen Parlament in Ottawa.
22. September, 21.25 Uhr: Selenskyj bedankt sich vor Parlament für Kanadas Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich bei seinem ersten Besuch in Kanada seit dem russischen Angriffskrieg auf sein Land für die kanadische Unterstützung bedankt.
"Kanadas Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Ausrüstung hat es uns ermöglicht, Tausende von Leben zu retten", sagte Selenskyj am Freitag bei einer Rede vor dem Parlament in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. Er wurde mit großem Applaus und Jubel gefeiert.
22. September, 19.14 Uhr: Ein Todesopfer und 15 Verletzte bei Angriff auf ukrainische Stadt Krementschuk
Bei einem russischen Luftangriff auf die zentralukrainische Stadt Krementschuk sind nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs mindestens ein Mensch getötet und weitere 15 verletzt worden worden.
"Der Feind hat Raketen auf Krementschuk abgefeuert", erklärte Dmytro Lunin am Freitag im Onlinedienst Telegram. Bei dem Beschuss sei zivile Infrastruktur getroffen worden.
22. September, 18.22 Uhr: ATACMS-Raketen könnten laut US-Medien bald an Ukraine geliefert werden
Die USA könnten der Ukraine übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen.
Die US-Regierung werde das von Kiew geforderte Waffensystem zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg in Kürze bereitstellen, berichteten die "Washington Post" und der US-Sender NBC News am Freitag unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen. Laut der "Washington Post" handelt es sich um eine ATACMS-Variante, die mit Streumunition bestückt werden kann.
NBC News berichtete, US-Präsident Joe Biden habe dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitstellung "einer kleinen Zahl" an ATACMS bereits bei seinem Besuch in Washington am Donnerstag in Aussicht gestellt.
22. September, 17.38 Uhr: Selenskyj offiziell in Kanada empfangen
Ottawa - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist vom kanadischen Premierminister Justin Trudeau (51) offiziell in Kanada empfangen worden.
Selenskyj traf am Freitag am Parlament in der kanadischen Hauptstadt Ottawa ein. Dort wollte sich der ukrainische Präsident bilateral mit Trudeau und kanadischen Regierungsmitgliedern treffen und danach auch eine Ansprache im Parlament halten. Später wollte Selenskyj nach Toronto weiterreisen und sich dort mit Wirtschaftsvertretern und Mitgliedern der ukrainischen Gemeinschaft treffen.
22. September, 16.25 Uhr: EU hilft Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro für Infrastruktur
Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Euro.
Damit soll dem vom russischen Angriffskrieg betroffenen Land dabei geholfen werden, kritische Infrastruktur wie Straßen oder Brücken wieder aufzubauen und notwendige öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen aufrechtzuerhalten. Das teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit.
22. September, 15.50 Uhr: Ukrainische Armee bekennt sich zu "erfolgreichem Angriff" auf der Krim
Die ukrainische Armee hat den Angriff am Freitag auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim für sich reklamiert.
"Am 22. September, gegen 12.00 Uhr, haben die ukrainischen Verteidigungskräfte einen erfolgreichen Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte Russlands im vorübergehend besetzten Sewastopol ausgeführt", teilte der Pressestab der ukrainischen Armee im Onlinedienst Telegram mit.
22. September, 14.08 Uhr: Russische Behörden melden Abschuss von Marschflugkörpern auf der Krim
Mehrere Marschflugkörper sind nach offiziellen russischen Angaben über der seit 2014 von Russland annektierten Krim abgefangen worden.
"Über dem Gebiet der Republik Krim hat die Flugabwehr Marschflugkörper abgeschossen", teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter der Krim, Sergej Aksjonow, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Anzahl der abgeschossenen Flugobjekte präzisierte er nicht.
22. September, 13.33 Uhr: Stab der russischen Schwarzmeerflotte mit Raketen beschossen
Der Stab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol ist nach offiziellen Angaben mit Raketen beschossen worden. Das teilte am Freitag der von Moskau ernannte Gouverneur der Hafenstadt, Michail Raswoschajew, auf seinem Telegram-Kanal mit.
Raswoschajew machte keine Angaben zu den Schäden, warnte aber vor weiteren Angriffen. In sozialen Netzwerken kursierten Fotos und Videos, die dicke Rauchschwaden über dem Gebäude zeigten.
22. September, 12.46 Uhr: 500 Freikarten für ukrainische Flüchtlinge bei Handball-Duell
Als Zeichen der Solidarität stellt der Deutsche Handballbund ukrainischen Flüchtlingen 500 Freikarten für das EM-Qualifikationsspiel zwischen den DHB-Frauen und der Ukraine am 12. Oktober in Wetzlar zur Verfügung. Dies kündigte DHB-Präsident Andreas Michelmann am Freitag an.
Die Verteilung der Tickets erfolgt durch den DHB im Zusammenspiel mit der Stadt Wetzlar über einen speziellen Buchungscode. "Wir haben hier viele Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Es ist schön, diesen Menschen die Möglichkeit zu bieten, ihre Nationalmannschaft anzufeuern", sagte Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner.
22. September, 12.45 Uhr: 16 Verletzte nach russischem Raketenangriff im Gebiet Donezk
Bei russischen Raketenangriffen in der Nacht auf die Stadt Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach offiziellen Angaben 16 Menschen verletzt worden.
"Am 21. September um 22 Uhr haben die Russen ein Wohnviertel in der Stadt Kurachowe beschossen", teilte die örtliche Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Angriff sei mutmaßlich mit zwei Iskander-Raketen ausgeführt worden und habe ein zweigeschossiges Wohnhaus zerstört. Die umliegenden Gebäude seien ebenfalls beschädigt worden.
Die Rettungs- und Sucharbeiten in den Trümmern dauern noch an. Laut der Staatsanwaltschaft sind die Verletzten, sechs Frauen und zehn Männer, zwischen 43 und 82 Jahren alt.
22. September, 11.55 Uhr: Weiterer Getreidefrachter verlässt blockierten ukrainischen Hafen
Der Getreidefrachter "Aroyat" ist trotz der russischen Seeblockade aus dem ukrainischen Hafen Tschnornomorsk ausgelaufen.
Das Schiff sei mit 17.600 Tonnen Getreide auf dem Weg nach Ägypten, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Freitag auf Facebook mit. Die unter der Flagge von Palau laufende "Aroyat" sei damit bereits der zweite Frachter, der durch den von der Ukraine eingerichteten temporären Seekorridor ein- und wieder ausgelaufen sei, betonte er.
Moskau hatte das Getreideabkommen im Juli aufgekündigt und gedroht, alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, potenziell als Träger militärischer Güter zu betrachten.
Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic ist die "Aroyat" inzwischen auf dem Schwarzen Meer in offener See. Ihre Besatzung setzt sich aus Ägyptern, Albanern, Aserbaidschanern, Belgiern und Türken zusammen. Das Schiff wird am Mittwoch in Alexandria erwartet.
22. September, 6.20 Uhr: Selenskyj: "Genau das, was unsere Soldaten jetzt brauchen"
Selenskyj betonte in Washington seine Dankbarkeit für die Unterstützung der USA an "allen 575 Tagen" des Krieges.
Die neuen Militärhilfen seien "genau das, was unsere Soldaten jetzt brauchen", sagte er nach dem Treffen mit Biden und diversen Kabinettsmitgliedern im Weißen Haus. Amerika helfe auch dabei, die ukrainische Flugabwehr zu stärken und neue Angriffe auf sein Land zu verhindern.
22. September, 6.10 Uhr: Baerbock sieht Russland in UN-Vollversammlung isoliert
Außenministerin Annalena Baerbock sieht Russland wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine innerhalb der Vereinten Nationen weiterhin isoliert.
"Moskau hat in der Generalversammlung und im Sicherheitsrat deutliche Kritik erfahren für seine andauernde Verletzung der UN-Charta", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstagabend (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur zum Abschluss ihrer Teilnahme an der UN-Generalversammlung in New York.
"Russland stand isoliert da", zeigte sich Baerbock zufrieden. Gerade von den Staaten Afrikas, Lateinamerikas und Asiens habe Russland "heftigen Gegenwind bekommen, als es versucht hat, wichtige Erklärungen zu nachhaltiger Entwicklung und globaler Gesundheit in Frage zu stellen", ergänzte die Außenministerin.
22. September, 6 Uhr: Selenskyj reist von USA weiter nach Kanada
Nach seinem Besuch in den USA setzt Wolodymyr Selenskyj seine Auslandsreise mit einem Zwischenstopp im benachbarten Kanada fort.
Premierminister Justin Trudeau werde ihn in der Hauptstadt Ottawa empfangen, teilte die kanadische Regierung am Donnerstagabend (Ortszeit) überraschend mit. Während des Aufenthalts in dem Nato-Land bis Freitag sei auch eine Rede Selenkyjs vor dem Parlament geplant.
21. September, 22.27 Uhr: Getreide-Streit mit Ukraine: Polens Präsident ruft zur Mäßigung auf
Im Streit um ein polnisches Importverbot für ukrainisches Getreide hat Polens Präsident Andrzej Duda beide Seiten zur Mäßigung aufgerufen.
"Es gibt einen Aspekt, der vielleicht umstritten ist. Es gab Äußerungen, die man vielleicht anders hätte formulieren können. Wir müssen die Situation beruhigen zum Wohle unserer beider Länder, Völker und Interessen", sagte Duda am Donnerstag dem Sender Polsat News. Man müsse die Emotionen herunterkühlen und einen konstruktiven Zugang finden, der es ermögliche, den Streit hinter sich zu lassen.
21. September, 22.21 Uhr: Biden sagt Selenskyj weitere Hilfen zu
US-Präsident Joe Biden (80) hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (45) im Weißen Haus weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert.
Die USA würden sicherstellen, dass die "Welt an der Seite" der Ukraine stehe, sagte Biden am Donnerstag bei einem Gespräch mit Selenskyj im Oval Office. Selenskyj dankte den USA für ihre Unterstützung im Kampf gegen den "russischen Terror".
21. September, 21.57 Uhr: Selenskyj im Weißen Haus eingetroffen
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (45) ist bei seinem Washington-Besuch von US-Präsident Joe Biden (80) im Weißen Haus empfangen worden.
Biden und seine Ehefrau Jill begrüßten Selenskyj und dessen Ehefrau Olena am Donnerstag am Präsidentensitz. Biden und Selenskyj zogen sich anschließend zu einem Gespräch zurück.
21. September, 18.05 Uhr: Selenskyj im US-Kongress: Sind dankbar für Unterstützung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich nach einem Treffen mit US-Senatoren optimistisch gezeigt.
"Wir hatten ein tolles Gespräch", sagte Selenskyj am Donnerstag in der US-Hauptstadt Washington. Er sei dankbar für die Unterstützung für sein Land, es seien nun viele Details beredet worden. Der 45-Jährige hatte zuvor Senatoren und Abgeordnete getroffen. Im Anschluss daran traf Selenskyj am Pentagon ein und wurde von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Empfang genommen.
Ende Dezember war der ukrainische Präsident schon einmal in Washington zu Gast gewesen. Damals wurde er wie ein Held empfangen, sprach unter dem Jubel von Abgeordneten und Senatoren vor beiden Kongresskammern. Der US-Sender CNN berichtete nun, dass der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, dies für den aktuellen Besuch abgelehnt habe. "Wir haben keine Zeit für eine gemeinsame Sitzung", zitierte der Sender den Republikaner.
21. September, 18 Uhr: Ukraine meldet Zerstörung von russischem Kommandopunkt
Die ukrainische Armee hat nach Geheimdienstangaben eine Kommandostelle der russischen Streitkräfte in der besetzten Stadt Melitopol zerstört.
Der Stab sei versteckt in einer Motorenfabrik untergebracht gewesen, berichteten ukrainischen Medien am Donnerstag unter Berufung auf den Geheimdienst SBU. Mit einem Raketenangriff sei dann das Ziel vernichtet worden.
Melitopol im Süden der Ukraine dient der russischen Besatzung als Verwaltungshauptstadt für das nicht vollständig eroberte Gebiet Saporischschja. Die ukrainische Seite nahm für sich in Anspruch, bei dem Angriff den Kommandeur der 58. Armee Russlands und dessen Stabschef verletzt zu haben. Unabhängig überprüfen ließ sich dies nicht.
Es wurden auch keine genauen Angaben gemacht, wann der Angriff stattgefunden haben soll. In sozialen Netzwerken waren aber am Dienstag Fotos von Rauchsäulen über Melitopol erschienen. Die russischen Behörden berichteten an dem Tag von einem ukrainischen Raketenangriff. Vier anfliegende Raketen seien abgeschossen worden.
21. September, 16.15 Uhr: Russland verbietet Ausfuhr von Benzin und Diesel
Zur Stabilisierung des heimischen Treibstoffmarktes hat die russische Regierung am Donnerstag die Ausfuhr von Benzin und Diesel mit sofortiger Wirkung verboten.
In der Verfügung von Ministerpräsident Michail Mischustin war von einer vorübergehenden Maßnahme die Rede; eine Frist wurde aber nicht genannt. "Die vorübergehenden Beschränkungen helfen, den Treibstoffmarkt zu sättigen, was es in Folge erlauben wird, die Preise für die Verbraucher zu senken", teilte die Regierung in Moskau mit.
21. September, 15.33 Uhr: Massiver Beschuss von russischem Luftwaffenstützpunkt
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Luftwaffenstützpunkt Saki auf der annektierten Halbinsel Krim massiv aus der Luft angegriffen.
Das berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen im Geheimdienst SBU. Es sei eine gemeinsame Aktion von SBU und Marine gewesen. Das russische Verteidigungsministerium teilte lediglich mit, über dem Schwarzen Meer und der Krim seien nachts 19 ukrainische Kampfdrohnen abgeschossen worden.
21. September, 11.40 Uhr: Keine neuen Waffenlieferungen - Polen macht ernst wegen Getreide-Zoff
Vor dem Hintergrund eines Streits um das polnische Importverbot für ukrainisches Getreide will die Regierung in Warschau ihre Waffenlieferungen an Kiew auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken.
"Im Zusammenhang mit Fragen zu Waffenlieferungen möchte ich Ihnen mitteilen, dass Polen nur zuvor vereinbarte Lieferungen von Munition und Rüstungsgütern ausführt. Einschließlich derjenigen, die sich aus unterzeichneten Verträgen mit der Ukraine ergeben", sagte Regierungssprecher Piotr Müller am Donnerstag.
Müller kritisierte, von der ukrainischen Seite habe es zuletzt eine Serie von "absolut inakzeptablen Äußerungen und diplomatischen Gesten gegeben."
Zuvor hatte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki mit einer Äußerung über Waffenlieferungen an Kiew für Spekulationen gesorgt.
21. September, 9.29 Uhr: Ukrainische Städte erneut mit Luftangriffen überzogen
Russland hat die Ukraine am frühen Donnerstagmorgen mit schweren Luftangriffen überzogen.
"Seit Beginn des heutigen Tages haben die russischen Besatzer einen massiven Raketenangriff auf die zivile Infrastruktur einer Reihe von Regionen gestartet", erklärte der ukrainische Generalstab.
Aus Kiew wurde eine Explosion gemeldet. Im südukrainischen Cherson wurden nach Angaben des Regionalgouverneurs zwei Menschen getötet. Innenminister Ihor Klymenko gab an, dass ein Hotel in der zentralukrainischen Stadt Tscherkassy getroffen worden sei. Auch dabei habe es sieben Verletzte gegeben, es werde zudem noch in den Trümmern nach Opfern gesucht. Weitere Angriffe wurden aus den Regionen Riwne und Lwiw gemeldet.
Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschny, erklärte, die Luftabwehr des Landes habe 36 von insgesamt 43 abgefeuerten russischen Raketen abgefangen.
21. September, 7.29 Uhr: China und Russland wollen bei "Multipolarisierung" der Welt kooperieren
China und Russland wollen ihre Zusammenarbeit stärken.
Außenminister Wang Yi sagte bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in St. Petersburg, dass die "Multipolarisierung" auf der Welt angesichts einer durcheinandergeratenden internationalen Lage schneller voranschreite, wie das Außenministerium in Peking in der Nacht zum Donnerstag mitteilte.
Chinas Staatschef Xi Jinping sagte laut Wang Yi, die Welt trete in eine große Veränderung ein, wie es sie seit 100 Jahren nicht mehr gegeben habe. Russland und China sollten daher die Rechte und Interessen beider Seiten wahren, um eine neue Bemühung zu erwirken, die internationale Ordnung in eine gerechte und vernünftige Richtung zu entwickeln, hieß es weiter.
21. September, 6.12 Uhr: Polens Regierungschef löst Spekulationen über Waffen für Ukraine aus
Im Konflikt um das polnische Importverbot für ukrainisches Getreide hat Polens Regierungschef mit einer Äußerung über Waffenlieferungen an Kiew für Spekulationen gesorgt.
In einem am Mittwochabend geführten Interview des Fernsehsenders Polsat News entgegnete Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (55) auf die Frage des Moderators, ob Polen trotz des Getreide-Streits die Ukraine weiter bei Waffenlieferungen und humanitärer Hilfe unterstützen werde: "Wir liefern schon keine Rüstungsgüter mehr an die Ukraine, sondern rüsten uns selbst mit den modernsten Waffen aus."
Zugleich betonte Morawiecki, dass die Regierung in Warschau keinesfalls die Sicherheit der Ukraine gefährden werde. "Unser Drehkreuz in Rzeszow wird im Einvernehmen mit den Amerikanern und der Nato weiterhin die gleiche Rolle spielen wie bisher und auch in Zukunft", versicherte er.
21. September, 6.09 Uhr: US-Regierung: ATACMS-Marschflugkörper für Ukraine "nicht vom Tisch"
Die US-Regierung hält eine Lieferung weitreichender Marschflugkörper vom Typ ATACMS an die Ukraine für möglich.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte vor Journalisten am Mittwoch: "Die ATACMS sind nicht vom Tisch."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Rande der UN-Vollversammlung in New York einmal mehr reichweitenstarke Marschflugkörper von den USA und anderen westlichen Partnern erbeten. Sein Land plane nicht, damit Moskau oder andere Ziele auf russischem Boden anzugreifen, beteuerte er.
Seit längerem wünscht sich die Ukraine von den USA zur Abwehr des russischen Angriffskrieges die Marschflugkörper vom Typ ATACMS. Dies sind Lenkflugkörper vom US-Hersteller Lockheed Martin mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Sie werden vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert.
21. September, 6.03 Uhr: Staatsdiener in Ukraine müssen Vermögen wieder offenlegen
Als ein Mittel gegen Korruption in der Ukraine müssen Politiker und ranghohe Staatsdiener ab sofort wieder ihre Vermögensverhältnisse digital offenlegen.
Das beschloss das ukrainische Parlament, die Oberste Rada in Kiew, am Mittwoch mit großer Mehrheit. Unter Druck der Zivilgesellschaft korrigierten die Abgeordneten damit ihre eigene Entscheidung von vergangener Woche.
20. September, 22.09 Uhr: Ukrainische Armee berichtet von abgewehrten russischen Angriffen
Russische Einheiten hätten versucht, das vergangene Woche verlorene Dorf Andrijiwka bei Bachmut im Donbass zurückzuerobern. Das teilte der Generalstab in Kiew am Mittwochabend mit. Dies sei ihnen aber nicht gelungen.
Bachmut selbst ist nach monatelangen Kämpfen unter hohen Verlusten von den Russen erobert worden. In ihrer Gegenoffensive rücken die Ukrainer aber nördlich und südlich der Stadt vor und setzen die russischen Besatzer unter Druck.
Bei Marjinka im Gebiet Donezk seien im Lauf des Tages zehn russische Vorstöße abgewehrt worden, hieß es in dem abendlichen Lagebericht. Die Militärangaben waren nicht sofort unabhängig überprüfbar.
Am Frontabschnitt bei Robotyne im südukrainischen Gebiet Saporischschja habe es russische Luft- und Artillerieangriffe gegeben. An dieser Stelle sind die Ukrainer weit in die stark befestigten russischen Stellungen vorgedrungen. Zuletzt hat es aber wenig Veränderungen gegeben.
20. September, 20.26 Uhr: Bundeskanzler Scholz attackiert Putin im UN-Sicherheitsrat
"Der Grund dafür, dass das Leid in der Ukraine und überall auf der Welt andauert, ist erschütternd einfach: Russlands Präsident will seinen imperialistischen Plan zur Eroberung seines souveränen Nachbarn, der Ukraine, umsetzen", sagte Scholz am Mittwoch in New York.
Er forderte Putin auf, der Aufforderung der UN-Vollversammlung nachzukommen, seine Truppen abzuziehen und so den Krieg zu beenden. "Bis heute wurde sie nicht beantwortet. Nichts tönt heute lauter als Russlands Schweigen als Reaktion auf diesen globalen Friedensappell", sagte Scholz.
Der Kanzler warf Russland auch vor, dem Weltmarkt bewusst Millionen Tonnen Getreide und Düngemittel entzogen zu haben, die von Ländern auf der ganzen Welt benötigt würden.
Die UN-Vollversammlung hatte im Februar - ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine - eine Resolution verabschiedet, in der der Truppenabzug gefordert wird. 141 der 193 Mitgliedstaaten stimmten dafür und nur sechs zusammen mit Russland dagegen. Es gab 32 Enthaltungen, unter anderem von China und Indien. Seitdem hat es aber keine neue Resolution gegeben.
20. September, 20.20 Uhr: Lawrow: Schwere Vorwürfe gegen Westen nach Selenskyj-Rede
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (73) hat mit schweren Vorwürfen an den Westen auf den Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im UN-Sicherheitsrat reagiert.
In der Rhetorik der westlichen Gegner Russlands höre man die Slogans "Invasion", "Aggression", "Annexion" und nicht ein Wort über die Ursachen der Probleme, sagte Lawrow am Mittwoch im UN-Sicherheitsrat in New York. Es scheine, als ob man Angst vor Fachdiskussionen habe, sagte Lawrow, der dem Westen Demagogie vorwarf.
Lawrow warf dem Westen einen "Überlegenheitskomplex" vor. Von Fall zu Fall greife der Westen selektiv auf Normen und Prinzipien zurück, "ausschließlich auf der Grundlage seiner engstirnigen geopolitischen Bedürfnisse". Dies habe zu einer Erschütterung der globalen Stabilität sowie zur Verschärfung und Entstehung neuer Spannungsherde geführt.
20. September, 18.09 Uhr: UN-Sicherheitsrat: Russland zunächst nur mit Botschafter vertreten
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (73) ist der mit Spannung erwarteten Sitzung des UN-Sicherheitsrates zunächst fern geblieben.
Auf dem Sitz für den Vertreter aus Moskau nahm am Mittwoch in New York zunächst der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja teil. Nach dpa-Informationen wird aber erwartet, dass Lawrow die Rede für sein Land halten wird.
Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen traf sich am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. Neben einer hochkarätigen Besetzung mit einer Reihe von Staats- und Regierungschefs sowie Außenministern wurde mit Spannung erwartet, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) erstmals seit Kriegsbeginn auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen wird.
20. September, 18.06 Uhr: Selenskyj fordert System zur Verhinderung von Aggressionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat von den Vereinten Nationen ein System verlangt, mit dem frühzeitig auf Angriffe auf die Souveränität anderer Staaten reagiert werden kann.
"Es ist an der Zeit, dass sich die Nationen der Welt auf einen solchen Mechanismus zur Reaktion auf Aggressionen zum Schutz anderer einigen, den sich jeder für seine eigene Sicherheit wünschen würde", sagte Selenskyj am Mittwoch in New York.
Die russische Invasion in der Ukraine habe gezeigt, welchen Nutzen ein solcher Mechanismus haben könne und welche Auswirkungen mächtige Sanktionen gegen einen Aggressor hätten - in der Phase des Aufbaus der Invasionsarmee. Die Frage der Anwendung solcher Präventivsanktionen solle automatisch dem UN-Sicherheitsrat zur Prüfung vorgelegt werden, wenn ein Mitglied der UN-Generalversammlung eine Aggressionsdrohung melde, sagte der Ukrainer.
20. September, 18.03 Uhr: Russland kann frühe Rede von Selenskyj nicht verhindern
UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte am Mittwoch in New York, es gebe keinen Anlass, den ukrainischen Präsidenten zuerst reden zu lassen und die Sitzung in eine "Ein-Mann-Stand-up-Show" zu verwandeln.
Der momentane Vorsitzende des Sicherheitsrates, der albanische Edi Rama, lehnte dies ab. Es kam in der Folge zu einem Schlagabtausch zwischen Nebensja und Rama, in dem Rama unter anderem sagte: "Können wir jetzt mit Ihrer Erlaubnis die Sitzung normal fortsetzen?" Selenskyj war kurz zuvor im Rat eingetroffen. Er setzte sich gegenüber von Nebensja an den runden Tisch.
Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen traf sich am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung.
20. September, 16.12 Uhr: Schwedisches Fernsehteam in der Ukraine angegriffen
Ein Team des schwedischen Fernsehsenders TV4 ist im Frontgebiet im Südosten der Ukraine nach eigenen Angaben von einer russischen Drohne angegriffen worden.
Der Reporter Johan Fredriksson und der Fotograf Daniel Zdolsek seien bei dem Vorfall am Dienstag unverletzt geblieben, berichtete der Sender auf seiner Webseite. Ihr lokaler Produzent sowie zwei ukrainische Polizisten, die die Journalisten eskortierten, seien dagegen leicht verletzt worden. Ihr Auto und ihre Kameraausrüstung seien komplett zerstört worden.
"Diesmal hatten wir Glück. Die russische Rakete, die von einer Drohne abgeworfen wurde, die wir gehört haben, schlug in unserem Auto direkt im Kofferraum ein. Zum Glück befand sich niemand im Auto", sagte Fredriksson. "So sieht es derzeit für Millionen Menschen in der Ukraine aus: ständige Lebensgefahr."
Die beiden kriegserfahrenen Journalisten sind nach Senderangaben derzeit in der Region Saporischschja auf Reportagereise.
20. September, 15.55 Uhr: Zahl der Toten nach Beschuss von Kupjansk hat sich erhöht
In der ukrainischen Stadt Kupjansk sind nach dem russischen Beschuss vom Vortag weitere Todesopfer gefunden worden.
Der Einschlag eines Marschflugkörpers vom neuartigen Typ "Grom-E1" habe am Dienstag sechs Männer und zwei Frauen getötet, gab die regionale Militärverwaltung am Mittwoch bekannt. Zuvor war von sechs Toten die Rede.
Zwei der Toten sollen freiwillige Evakuierungshelfer gewesen sein. Nach Angaben des Militärchefs der Region Charkiw, Oleh Synegubow, zerstörte der russische Marschflugkörper drei Autos in denen die Zivilisten saßen.
Das "Grom-E1"-Modell soll nach Medienangaben ein neuartiger russischer Hybrid zwischen einer gelenkten Fliegerbombe und einem Marschflugkörper sein. Die satellitengelenkte Waffe trägt rund 300 Kilogramm Sprengstoff und kann bis zu 120 Kilometer weit fliegen.
Kupjansk liegt rund 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
20. September, 14.12 Uhr: Raketenangriff auf russische Militärbasen auf der Krim
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben russische Militärstützpunkte auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Raketen angegriffen.
Die Folgen der Attacken würden später veröffentlicht, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes in Kiew, Andrij Jussow, der Zeitschrift "Babel" am Mittwoch.
Medienberichten zufolge wurden Ziele im Gebiet der Militärflughäfen Belbek und Katscha angegriffen. Während in sozialen Netzwerken Videos verbreitet wurden, auf denen Explosionen zu hören und Rauchwolken zu sehen sind, teilten die Behörden der seit 2014 von Moskau annektierten Krim mit, alle Angriffe seien abgewehrt worden.
20. September, 13.15 Uhr: Anschlag auf russische Flugzeuge und Helikopter laut Kiew geglückt
Saboteure haben nach Angaben des ukrainischen Militärgerheimdienstes HUR zwei Flugzeuge und einen Hubschrauber auf einem Militärflugplatz bei Moskau zerstört.
Auf dem streng bewachten Flugplatz Tschkalowski sei Sprengstoff an den Maschinen angebracht worden, der am vergangenen Montag explodierte, teilte die Behörde am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Beim Hubschrauber, einer Mi-28, sei das Heckteil durch die Sprengung kaputt gegangen. Die Schäden an den beiden Flugzeugen, einer An-148 und einem Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20, präzisierte HUR nicht, sondern teilte lediglich mit, dass eine schnelle Reparatur nicht zu erwarten sei.
20. September, 8.49 Uhr: Ukrainische Raffinerie bei russischen Drohnenangriffen beschädigt
Bei erneuten russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine ist in der Nacht eine Raffinerie in der Stadt Krementschuk beschädigt worden.
"Es gab einen Brand. Vor Ort arbeiten alle Einsatzkräfte", teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Raffinerie sei vorerst stillgelegt worden. Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben.
Krementschuk ist eine Industriestadt in der Ukraine. Die Ölverarbeitung ist dabei ein wichtiger Wirtschaftssektor. Wegen der strategischen Bedeutung wurden die Stadt und die Raffinerie während des russischen Angriffskriegs schon mehrfach beschossen.
Der aufsehenerregendste Angriff auf die Stadt ereignete sich im vergangenen Sommer, als Russland mit einer Rakete ein Einkaufszentrum traf, wobei mehr als 20 Zivilisten ums Leben kamen.
20. September, 8.23 Uhr: London sieht taktische ukrainische Fortschritte bei Bachmut
Die ukrainische Gegenoffensive kommt nahe der Stadt Bachmut im Osten des Landes nach britischen Angaben voran.
Die Rückeroberung der Dörfer Klischtschjiwka und Andrijiwka südlich der Stadt bringe die ukrainischen Truppen näher an eine der Hauptversorgungsrouten der russischen Besatzer heran, die Straße T 05-13, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.
Zudem sei die russische Verteidigung von Bachmut geschwächt, nachdem russische Luftlandetruppen an die Front im südukrainischen Saporischschja verlegt worden seien. "Russland hält jedoch weiterhin die Eisenbahnlinie, die zwischen Klischtschjiwka und der T 05-13 entlang einer Böschung verläuft und ein leicht zu verteidigendes Hindernis darstellt", hieß es in London weiter.
20. September, 1.28 Uhr: Selenskyj bittet bei USA-Besuch um reichweitenstarke Marschflugkörper
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr reichweitenstarke Marschflugkörper von den USA und anderen westlichen Partnern erbeten.
Sein Land plane nicht, damit Moskau oder andere Ziele auf russischem Boden anzugreifen, "wir wollen einfach unser Land retten", sagte Selenskyj am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview des Fernsehsenders CNN am Rande der UN-Vollversammlung in New York. In dem Interview sprach der 45-Jährige zum Teil Ukrainisch und zum Teil Englisch.
Die Ukraine wünscht sich von den USA zur Abwehr des russischen Angriffskrieges seit längerem reichweitenstarke Marschflugkörper vom Typ ATACMS. Dies sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern vom US-Hersteller Lockheed Martin, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden.
Von Deutschland erbittet die Ukraine ein ähnliches Waffensystem, Marschflugkörper vom Typ Taurus. Sie sind für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignet.
19. September, 23.12 Uhr: Selenskyj: Ukraine bleibt Garant globaler Ernährungssicherheit
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Weltgemeinschaft versichert, trotz des russischen Angriffs auf sein Land ein wichtiger weltweiter Lebensmittellieferant zu bleiben.
"Die Ukraine wird ihre Rolle als Garant der globalen Ernährungssicherheit niemals aufgeben", sagte der 45-Jährige am Dienstag bei einem Gipfel zu den im Jahr 2015 beschlossenen Zielen der 193 UN-Mitgliedsstaaten während der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York.
Niemand habe von der Ukraine erwartet, dass sie die russische Flotte aus ihren Schwarzmeergewässern verdrängen und so mehr Routen für Getreidelieferungen habe schaffen können, sagte Selenskyj. Lebensmittelexporte aus der Ukraine hätten unter anderem Algerien, Dschibuti, Ägypten, Kenia, Libyen, Libanon, Marokko, Somalia, Tunesien und Bangladesch erreicht. "Wir haben es geschafft, und nichts hindert uns daran, weitaus ehrgeizigere Ziele zu erreichen."
19. September, 22.10 Uhr: Selenskyj wirft Russland wegen Verschleppung von Kindern Völkermord vor
"Diesen Kindern wird in Russland beigebracht, die Ukraine zu hassen, und alle Verbindungen zu ihren Familien werden zerbrochen", sagte Selenskyj (45) in seiner 15-minütigen Rede. "Das ist eindeutig ein Genozid."
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der mutmaßlichen Verschleppung tausender ukrainischer Kinder nach Russland erlassen. Russland, das dem IStGH nicht angehört, wies die Vorwürfe zurück.
Selenskyj warf Russland in seiner UN-Rede auch vor, Lebensmittel und Energie - darunter das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja - als "Waffen" einzusetzen. Zugleich kündigte der ukrainische Präsident einen "globalen Friedensgipfel" an: "Ich lade Sie alle - Sie alle, die keine Aggression tolerieren - ein, gemeinsam diesen Gipfel vorzubereiten."
Selenskyj warnte vor Versuchen, hinter den Kulissen "zwielichtige Geschäfte" zu machen. "Dem Bösen darf nicht vertraut werden", sagte er mit Blick auf Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin. "Fragen Sie Prigoschin."
19. September, 21.19 Uhr: Selenskyj ruft Weltgemeinschaft auf: Stoppt russischen Krieg
"Wir müssen gemeinsam handeln, um den Angreifer zu besiegen", sagte Selenskyj (45) am Dienstag bei seinem ersten persönlichen Auftritt vor der UN-Vollversammlung seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land im Februar 2022.
Vor dem Hintergrund des Erdbebens in Marokko und der Flut in Libyen sagte der ukrainische Präsident, eine "Naturkatastrophe in Moskau" habe beschlossen, einen großen Krieg zu beginnen und Zehntausende Menschen zu töten.
"Wir müssen gemeinsam handeln, um den Angreifer zu besiegen und alle unsere Fähigkeiten und Energie auf die Bewältigung dieser Herausforderungen konzentrieren", so Selenskyj.
19. September, 18.24 Uhr: Scholz ruft Russland erneut zum Truppenabzug auf
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat Russland am Rande der UN-Generaldebatte erneut aufgefordert, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden.
Er richte "furchtbare Zerstörungen" an, und deshalb sei es gerade bei den Vereinten Nationen wichtig klarzumachen, dass der Angriffskrieg unakzeptabel sei und Russland seine Truppen zurückziehen müsse, sagte Scholz am Dienstag am Rande der UN-Generaldebatte in New York.
Scholz will am Mittwoch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) in New York treffen. Am Dienstag hatte Deutschland bei einer internationalen Konferenz auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz der Ukraine weitere militärische Unterstützung im Wert von 400 Millionen Euro zugesagt.
19. September, 17.57 Uhr: US-Präsident Biden: Wenn Russland siegt, ist niemand mehr sicher
US-Präsident Joe Biden (80) hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, der Ukraine zum eigenen Schutz vor künftigen Aggressionen beizustehen.
"Die Welt muss der nackten Aggression heute entgegentreten, um andere potenzielle Aggressoren von morgen abzuschrecken", sagte Biden am Dienstag bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. "Wenn wir zulassen, dass die Ukraine zerstückelt wird, ist dann die Unabhängigkeit irgendeiner Nation sicher? Die Antwort ist Nein."
Wenn internationale Grundprinzipien aufgegeben würden, "um einen Aggressor zu beschwichtigen, kann sich dann irgendein Mitgliedstaat sicher fühlen, dass er geschützt ist?", sagte Biden an die Adresse der UN-Mitgliedsstaaten.
Deshalb stünden die Vereinigten Staaten, gemeinsam mit ihren Verbündeten und Partnern in der ganzen Welt an der Seite der Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität, ihrer territorialen Integrität und ihrer Freiheit.
19. September, 17.50 Uhr: Ukraine fordert vom Weltgericht: Russlands Gewalt stoppen
Die Ukraine hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgerufen, in einem rechtlich bindenden Urteil die Beendigung der russischen Invasion ihres Territoriums anzuordnen.
Russland habe sein Land unter Missbrauch der Völkermordkonvention überfallen und müsse zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte der Vertreter der Ukraine, Anton Korynevych, am Dienstag vor dem auch als Weltgericht bezeichneten IGH in Den Haag. Kiew verlangt zudem, dass Moskau zur Zahlung von Reparationen verurteilt wird.
Am Vortag hatte der Vertreter Russlands, Gennadi Kusmin, die Abweisung der ukrainischen Klage gefordert. Der Verweis der Ukraine auf einen angeblichen Missbrauch der Völkermordkonvention durch Russland sei nicht haltbar. Kiew versuche auf diese Weise, eine Zuständigkeit des IGH zu begründen. Diese Rechtsposition sei aber "fehlerhaft".
Bis zu einer Entscheidung des Gerichts kann es Experten zufolge etliche Monate dauern. Der IGH besitzt keine Mittel, um einen Staat zu zwingen, seine Urteile umzusetzen. Es könnte den UN-Sicherheitsrat anrufen. Dort kann Russland jede Entscheidung per Veto blockieren.
19. September, 15.03 Uhr: Tote und Verletzte durch neuen russischen Beschuss in der Ukraine
Russland hat am Dienstag den Beschuss ukrainischer Städte auch im Norden und Süden des Landes fortgesetzt, wobei mindestens vier Personen getötet wurden.
In der südukrainischen Stadt Cherson traf russische Artillerie einen Trolleybus, wodurch nach Angaben lokaler Behörden ein Polizist getötet und zwei Zivilisten verletzt wurden. In der Stadt Kupjansk im Nordosten des Landes starben drei Menschen nach dem Einschlag einer russischen Fliegerbombe.
In der benachbarten Region Sumy wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei weitere Personen durch russischen Beschuss ziviler Gebäude verwundet. In Cherson gab der Militärgouverneur Olexander Prokudin an, dass die Region Cherson innerhalb der letzten 24 Stunden 95 Mal beschossen worden sei, wobei alleine in der Stadt selbst elf Geschosse niedergingen.
19. September, 14.27 Uhr: Lettland schließt Grenzübergang zu Belarus
Als Reaktion auf die steigende Zahl versuchter illegaler Grenzübertritte macht Lettland einen seiner zwei Grenzübergänge zum benachbarten Belarus vorübergehend dicht.
Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Dienstag in Riga, den Kontrollpunkt Silene bis auf weiteres zu schließen. Der andere Übergang zwischen Lettland und dem autoritär regierten Belarus soll geöffnet bleiben. Auf ihn soll der Grenzverkehr umgeleitet werden. Dadurch könnte mehr Personal zur Überwachung und zum Schutz der grünen Grenze eingesetzt werden, sagte Innenminister Rihards Kozlovskis im lettischen Fernsehen.
19. September, 12.31 Uhr: Moskau will mit Peking Achse gegen den Westen bilden
Die Führung in Moskau hat Peking zu einer verstärkten Kooperation zur Abwehr des Westens aufgefordert.
"Unter den Bedingungen einer vom kollektiven Westen betriebenen umfassenden Kampagne zur doppelten Eindämmung Russlands und Chinas bekommt die weitere Vertiefung der russisch-chinesischen Zusammenarbeit auf internationaler Arena besondere Bedeutung", sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats in Russland, Nikolai Patruschew, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag bei einem Treffen mit Chinas Außenminister Wang Yi.
Patruschew, einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin, versicherte seinem Gast, dass Moskau Pekings Ansprüche beispielsweise auf Taiwan unterstütze. Auch bezüglich der Regionen Tibet, Hongkong und dem von muslimischen Uiguren bewohnten Xinjiang, sei Russland mit China solidarisch. Der Westen wirft China dort schwere Menschenrechtsverletzungen vor.
19. September, 11.59 Uhr: Ost-Ausschuss: "Entflechtung" von Russland in vollem Gange
Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft sieht eine wirtschaftliche "Entflechtung" von Russland als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in vollem Gange.
Er warnte am Dienstag in Berlin zugleich vor einer "Diskriminierung" deutscher Firmen, die aus unterschiedlichen Gründen noch in Russland aktiv seien. Das betreffe vor allem Branchen, die nicht von westlichen Sanktionen berührt seien, wie Landwirtschaft, Gesundheit und Pharma.
Insgesamt verliere Russland als Wirtschaftspartner "dramatisch" an Bedeutung, sagte die neue Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser. Russland sei unter den deutschen Handelspartnern weltweit binnen eines Jahres von Rang 14 auf Rang 36 abgerutscht.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der deutsch-russische Handel in den ersten sieben Monaten 2023 um 27 Milliarden Euro auf 8,4 Milliarden Euro gesunken.
19. September, 9.14 Uhr: Russen verstärken Aktivitäten bei Dnipro-Inseln in Ukraine
Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Aktivitäten im Kampf um die Dnipro-Inseln am unteren Flusslauf verstärkt.
Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London hervor. Die Inseln im Gebiet Cherson waren demnach in der ersten Septemberhälfte schwer umkämpft. Beide Seiten griffen mit Gruppen in kleinen Booten ihre Gegner auf den Inseln oder dem gegenüberliegenden Ufer an, so die Mitteilung.
19. September, 8.43 Uhr: Russland greift westukrainische Stadt Lwiw mit Kamikaze-Drohne an
Die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist am Dienstagmorgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden.
Der Einschlag einer Kamikaze-Drohne löste örtlichen Behörden zufolge einen Brand in einem städtischen Lagerhaus aus und verletzte zwei Menschen - einen davon schwer. Lwiw liegt mit dem Auto nur knapp 80 Kilometer östlich der Grenze zum Nato- und EU-Staat Polen.
19. September, 4.20 Uhr: China: Russisches Lob für Positionspapier zum Ukraine-Krieg
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat nach Angaben Pekings das chinesische Positionspapier vom Februar zum Ukraine-Krieg gelobt.
Bei einem Treffen mit seinem Kollegen Wang Yi in Moskau habe Lawrow hervorgehoben, das Papier ziehe die Sicherheitsbedenken aller Seiten in Betracht, teilte das chinesische Außenamt in Peking am Dienstag mit. Die Volksrepublik hatte Ende Februar in dem Zwölf-Punkt-Papier einen Waffenstillstand und Verhandlungen gefordert, was im politischen Westen allerdings skeptisch aufgefasst wurde, weil die Diplomaten keine neue Initiative darin erkannten.
Russland sei weiterhin offen für Dialog, erklärte Lawrow laut chinesischen Angaben. China halte weiter an Friedensgesprächen fest und wolle auf seine Weise zu einer konstruktiven Lösung der Krise beitragen, hieß es weiter.
19. September, 0.36 Uhr: Scholz wirbt zum UN-Jubiläum für Überwindung von Gräben
Zum 50. Jubiläum der deutschen UN-Mitgliedschaft hat Bundeskanzler Olaf Scholz eindringlich für die internationale Zusammenarbeit geworben.
Zwar würden sich gerade neue Gräben in der Welt auftun und der Imperialismus zeige "einmal mehr sein hässliches Gesicht", sagte der SPD-Politiker am Montagabend (Ortszeit) bei einem Jubiläumsempfang im Gebäude der Vereinten Nationen am New Yorker East River.
Aber die Lektion aus einem halben Jahrhundert deutscher UN-Mitgliedschaft sei: "Auch tiefe Gräben können überwunden werden, wenn wir mit Mut, mit Kreativität und mit einem unerschütterlichen Bekenntnis zu den Prinzipien dieser unserer Vereinten Nationen zusammenarbeiten."
18. September, 22.52 Uhr: Baerbock verlangt Zeichen gegen Putin bei UN-Generalversammlung
Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ein starkes Zeichen der Völkergemeinschaft gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin verlangt.
"Gerade in diesen Zeiten, wo der russische Präsident nicht nur die europäische Friedensordnung attackiert, sondern die Charta der Vereinten Nationen, kann es auch in den Vereinten Nationen kein business as usual geben", sagte die Grünen-Politikerin am Montag vor einem Treffen mit ihren EU-Kolleginnen und -Kollegen am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
18. September, 22.28 Uhr: Slowakei beharrt auf Verbot ukrainischer Getreideimporte
Das sagte Landwirtschaftsminister Jozef Bires am Montagabend der Nachrichtenagentur TASR nach Beratungen der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel.
18. September, 22.27 Uhr: Selenskyj in USA eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Teilnahme an der UN-Generaldebatte in den USA eingetroffen. Selenskyj schrieb am Montag auf der Plattform X, früher Twitter, er sei gemeinsam mit seiner Ehefrau für die UN-Woche und einen Besuch in Washington angekommen.
In New York soll der 45-Jährige zunächst am größten diplomatischen Treffen der Welt teilnehmen. Mit Spannung wird erwartet, ob es am Rande der UN-Generaldebatte ab Dienstag oder in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Mittwoch zu einem Aufeinandertreffen Selenskyjs mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow kommen könnte.
Für Selenskyj ist es die erste persönliche Teilnahme an der UN-Generalversammlung seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022. Im vergangenen Jahr hatte er sich in einer Videoansprache an die Vereinten Nationen gewandt.
Nach dem Besuch in New York will Selenskyj in die US-Hauptstadt Washington weiterreisen, wo am Donnerstag Treffen mit Präsident Joe Biden und mit Mitgliedern des Kongresses geplant sind.
18. September, 21.09 Uhr: Pistorius wegen Corona nicht bei Ukraine-Treffen in Ramstein
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius(63, SPD) nimmt wegen einer Corona-Erkrankung nicht an einem internationalen Treffen zur Unterstützung der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein teil.
Das bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montagabend, zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
18. September, 20.33 Uhr: Pistorius kündigt weiteres 400 Millionen Euro-Paket für Ukraine an
Vor einem internationalen Treffen zur Unterstützung der Ukraine hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) weitere deutsche Rüstungshilfe für Kiew angekündigt.
"Insgesamt wird das Paket 400 Millionen Euro schwer sein", sagte der SPD-Politiker der Bild-Zeitung. "Wir liefern zusätzliche Munition: Sprengmunition, Mörsermunition, Minenraketen. Denn Munition ist das, was die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den brutalen Angriffskrieg am dringendsten braucht", sagte er.
"Darüber hinaus werden wir mit geschützten Fahrzeugen und Minenräumsystemen helfen. Wir haben aber auch den nahenden Winter im Blick: Wir werden Kleidung schicken, aber auch Strom- und Wärmeerzeuger."
Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz beraten am Dienstag ranghohe Militärs und Verteidigungsminister aus zahlreichen Ländern über die weitere Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. "In Ramstein prüfen wir zum Beispiel, ob wir bei der Ausbildung noch mehr unterstützen können", sagte Pistorius.
18. September, 19.43 Uhr: Diese drei EU-Staaten verklagt die Ukraine jetzt bei der WHO
Kiew hat gegen drei EU-Staaten wegen deren Importverbots für ukrainische Agrarprodukte Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht.
"Für uns ist es prinzipiell wichtig, zu beweisen, dass einzelne Mitgliedsstaaten kein Importverbot gegen ukrainische Waren verhängen können", sagte die für Wirtschaft zuständige Vizeregierungschefin, Julia Swyrydenko, gemäß einer Mitteilung vom Montag. Die Ukraine hoffe jedoch, dass Polen, die Slowakei und Ungarn ihre Importverbote aufheben und die Gerichtsverfahren sich nicht lang hinziehen werden. Verfahren bei der WTO sind in der Regel langwierig.
Parallel dazu soll der Druck der Europäischen Kommission und anderer EU-Mitgliedsstaaten auf die Ukraine-Anrainer erhöht werden, Agrarimporte wieder zuzulassen.
18. September, 18.34 Uhr: Drei russische Elite-Brigaden laut ukrainischem Heereschef aufgerieben
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere der besten russischen Brigaden im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgerieben.
"In den Kämpfen im Abschnitt Bachmut wurden einige der besten Einheiten des Feindes zerschlagen und haben vollständig ihre Kampfkraft verloren", sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, gemäß einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Dabei handle es sich um die 72. Motorschützenbrigade und die 31. und 83. Luftlandebrigaden. Die ukrainischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Syrskyj zufolge setzten die ukrainischen Einheiten ihren Vormarsch fort. Gleichzeitig betonte der Generaloberst, dass die allgemeine Lage im Ostabschnitt der Front weiter schwierig bleibe. Mit Gegenangriffen versuchten die Russen verloren gegangene Positionen bei den Orten Andrijiwka und Klischtschijiwka wieder zurückzuerobern. Dennoch haben die Ukrainer Syrskyj zufolge an der Stelle die russische Verteidigungslinie durchbrochen.
18. September, 18.31 Uhr: Schwangere Soldatin in Russland wegen Wehrdienstentziehung verurteilt
In Russland ist eine Soldatin einem Medienbericht zufolge zu sechs Jahren Lagerhaft wegen Wehrdienstentziehung verurteilt worden, weil sie während ihrer Schwangerschaft nicht zur Mobilmachung erschienen war.
Das Gericht habe dabei ein ärztliches Gutachten des Sanitätsdienstes ihrer Einheit außer Acht gelassen, das eine zeitweise Befreiung vom Wehrdienst empfahl, berichtete die Tageszeitung "Kommersant" am Montag. Die Soldatin habe nicht gekündigt und sei daher verpflichtet gewesen, in ihrer Einheit zu erscheinen, so die Urteilsbegründung.
Die Gefreite steht demnach seit 2016 unter Vertrag, und hat bereits ein fünfjähriges Kind, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf das Militärgericht der südrussischen Stadt Wladikawkas am Montag schrieben. Die Vollstreckung des Urteils sei wegen der unterhaltsbedürftigen Kinder bis 2032 aufgeschoben worden. Die Verteidigung der aus der Kaukasusregion Kabardino-Balkarien stammenden Frau will nach eigenen Angaben Berufung einlegen.
18. September, 17 Uhr: Putin fordert Rubel-Stützung und ist mit Wirtschaftslage zufrieden
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat umgehende Maßnahmen zur Stützung der schwächelnden Landeswährung Rubel gefordert.
Hauptfaktor der steigenden Inflation sei die Schwächung des Rubels. "Und hier ist notwendig, klar ihre Ursachen zu verstehen und rechtzeitig, ohne Aufschub die entsprechenden Entscheidungen zu treffen", sagte Putin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Montag auf einer Regierungssitzung zum Staatshaushalt. "Ich bin sicher, dass die Zentralbank professionell und - was wichtig ist - abgestimmt arbeitet." Die Zentralbank hatte zuletzt zur Stützung des Rubels den Leitzins von 12 auf 13 Prozent angehoben.
Das Wirtschaftsministerium hatte zuvor die Inflationsprognose von 5,3 auf 7,5 Prozent erhöht. Dabei hatte die dem Ministerium unterstellte Statistikbehörde die Berechnungsgrundlage für 2023 gegenüber dem Vorjahr geändert - nach Ansicht von Experten, um die Zahl zu senken.
Trotz der steigenden Inflation zeigte sich Putin mit der Lage der eigenen Wirtschaft zufrieden. Die Wirtschaftskraft habe wieder das Niveau von 2021 erreicht. Im laufenden Jahr erwarte er ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 2,5 bis 2,8 Prozent, sagte Putin. "Wir haben dem absolut beispiellosen Druck von außen standgehalten, dem Sanktionsdruck einiger herrschender Eliten im sogenannten Westblock."
18. September, 16.07 Uhr: Özdemir rügt Blockade von Ukraine-Getreide
Die von Polen, Ungarn und der Slowakei eigenständig aufrechterhaltenen Einfuhrbeschränkungen von ukrainischem Getreide sind nach Ansicht von Bundesagrarminister Cem Özdemir (57, Grüne) wohl nicht mit EU-Recht vereinbar.
Er sehe keinen Anlass für solche Maßnahmen, sagte der Grünen-Politiker am Montag vor einem Treffen mit seinen EU-Kolleginnen und -kollegen in Brüssel. "Ich sehe auch nicht, wie das mit EU-Recht in Übereinstimmung zu bringen ist", ergänzte er. Nach seinen Informationen nehme der Markt das ukrainische Getreide gut auf.
18. September, 15.55 Uhr: Angriff auf russische Besatzungsverwaltung in Donezk
Das Verwaltungsgebäude der russischen Besatzer in Donezk ist deren Angaben zufolge von der ukrainischen Armee mit Raketen angegriffen worden.
"Tote oder Verletzte gab es vorläufigen Informationen nach nicht", teilte der Donezker Besatzungschef Denis Puschilin am Montag per Videobotschaft bei Telegram mit. Es habe Schäden an ziviler Infrastruktur im Stadtzentrum gegeben. Örtliche Ermittler bestätigten russischen Reportern, dass es sich dabei um den Sitz von Puschilin gehandelt habe.
18. September, 15.02 Uhr: Moskau fordert von Weltgericht Abweisung der Klage der Ukraine
Russland hat das höchste Gericht der Vereinten Nationen aufgefordert, eine Klage der Ukraine im Zusammenhang mit der russischen Invasion abzuweisen.
Der ukrainische Vorwurf, Russland habe die Völkermordkonvention von 1948 zur Rechtfertigung des Kriegs missbraucht, sei nicht haltbar, machte der juristische Vertreter Russlands, Gennadi Kusmin, am Montag bei einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag geltend.
Diese Rechtsposition der Ukraine sei "hoffnungslos fehlerhaft" und stehe im Widerspruch zur langjährigen Rechtsprechung. Kiew versuche, den Gerichtshof mit falschen Anschuldigungen zu missbrauchen. Der Vertreter Moskaus wiederholte zudem Behauptungen, wonach die Politik der Ukraine von "Neonazis" bestimmt werde.
Anwälte Kiews sollen an diesem Dienstag zu Wort kommen. Die Ukraine hatte den auch als Weltgericht bezeichneten IGH wenige Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 angerufen. In der Klage wird Russland unter anderem vorgeworfen, die Invasion mit der falschen Behauptung zu begründen, die russische Bevölkerung in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk müsse vor einem Völkermord geschützt werden. In Wirklichkeit seien es die russischen Truppen, die in der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübten.
18. September, 11.07 Uhr: Ukrainische Armee: Setzen Angriffe bei Klischtschijiwka fort
Die ukrainische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Gegenoffensive rund um die kürzlich befreite Ortschaft Klischtschijiwka im Osten ihres Landes fort.
"Die Verteidigungskräfte setzen ihre Angriffsoperationen in der Nähe von Klischtschijiwka fort, fügen dem Feind erhebliche Verluste (...) zu und festigen ihre neuen Positionen", teilte der ukrainische Generalstab am Montagmorgen auf Facebook mit.
Auch rund um den Ort Andrijiwka versuchten die Russen erfolglos, die ukrainischen Verteidigungslinie zu durchbrechen, hieß es aus Kiew.
Am Sonntag hatten sowohl das ukrainische Militär als auch Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung von Klischtschijiwka im Donezker Gebiet gemeldet. Das Dorf liegt in der Nähe von Bachmut.
18. September, 10.46 Uhr: Marineführung besucht Großmanöver «Northern Coasts» in der Ostsee
Der stellvertretende Inspekteur der deutschen Marine, Vize-Admiral Frank Lenski (61), ist am Montag zu einem Besuch in Lettland eingetroffen.
Gemeinsam mit weiteren hochrangigen Militärs von Bündnispartnern und einem Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag will sich der Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte ein Bild von dem Ostsee-Großmanöver "Northern Coasts" machen. Lenski und die anderen Besucher werden dazu per Helikopter an Bord des US-Militärschiffs "USS Mesa Verde" gehen.
18. September, 10.13 Uhr: London: Russland zieht Luftlandetruppen um Robotyne zusammen
Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten zum wiederholten Mal unter Druck geratene Einheiten im ukrainischen Gebiet Saporischschja mit Luftlandetruppen verstärkt.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Montag hervor. Demnach wurden mindestens fünf Regimenter im Umkreis mehrerer Kilometer um das Dorf Robotyne an der Front zusammengezogen. "In voller Stärke sollte eine solche Einheit aus etwa 10 000 Elite-Fallschirmjägern bestehen.
Der Einsatz von Elite-Soldaten zur Verstärkung der Frontlinie dürfte nach Einschätzung der Briten deren Vorgesetzten missfallen. "Den gesamten Krieg hindurch haben russische Kommandeure versucht, die Luftlandetruppen als hochgradig mobile Truppe für offensive Operationen wiederherzustellen". Nun würden die Fallschirmjäger erneut als Fußsoldaten genutzt, um überstrapazierte Bodentruppen zu verstärken, so die Geheimdienstler.
18. September, 6.20 Uhr: Selenskyj warnt vor Drittem Weltkrieg und vergleicht Putin mit Hitler
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor dem Start der hochkarätig besetzten UN-Generaldebatte vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt und Kremlchef Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen.
Die russische Gesellschaft habe den Respekt der Weltöffentlichkeit verloren, sagte Selenskyj laut englischer Übersetzung des US-Senders CBS in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung "60 Minutes". "Sie haben ihn gewählt und wiedergewählt und einen zweiten Hitler herangezogen." Man könne die Zeit nicht zurückdrehen, aber Putin jetzt stoppen.
"Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?", sagte Selenskyj weiter. Wenn die Russen Polen erreichen würden, komme dann ein Dritter Weltkrieg, fragte er. Daher müsse sich die ganze Welt entscheiden, ob Putin aufgehalten werden solle, oder man den Beginn eines Weltkriegs heraufbeschwören wolle.
18. September, 6.07 Uhr: China Außenminister zu Gesprächen in Moskau erwartet.
Chinas Außenminister Wang Yi wird am Montag nach Russland reisen.
Wie das chinesische Außenministerium mitteilte, wird sich Wang vom 18. bis 21. September in Russland aufhalten. Es ist ein weiterer hochrangiger Besuch zwischen den beiden verbündeten Ländern, die häufig ihre "grenzenlose" Partnerschaft betonen und die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit loben.
Zuvor hatte das russische Außenministerium bereits mitgeteilt, Wang werde mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammentreffen und die beiden planten, "sich auf die Stärkung der Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne zu konzentrieren".
17. September, 22.11 Uhr: Explosionen in Sewastopol - Moskaus Militär meldet Drohnenabschüsse
In der Hafenstadt Sewastopol auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es Medienberichten zufolge mehrere Explosionen gegeben.
Das russische Verteidigungsministerium hingegen teilte dazu am Sonntag lediglich mit: "Über dem Südwestteil der Halbinsel Krim wurden zwei ukrainische Drohnen von der Flugabwehr vernichtet". Mehrere Telegram-Kanäle veröffentlichten derweil Fotos, die einen Feuerschein über der Stadt zeigen. Anwohner berichteten von starkem Brandgeruch. Russland hat die ukrainische Halbinsel bereits 2014 völkerrechtswidrig annektiert.
Nach Angaben des von Moskau eingesetzten Gouverneurs von Sewastopol, Michail Raswoschajew, wurden keine Infrastrukturobjekte getroffen.
17. September, 22.10 Uhr: Selenskyj lobt Militär nach Rückeroberung von weiterer Ortschaft
Wolodymyr Selenskyj hat den beteiligten Einheiten für die Rückeroberung der Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes gedankt.
"Heute möchte ich besonders die Soldaten erwähnen, die Schritt für Schritt der Ukraine ihr Eigentum zurückholen, gerade in der Gegend von Bachmut", sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videobotschaft. "Klischtschijiwka. Prachtkerle", sagte er.
Das ukrainische Militär hatte zuvor die Rückeroberung der Ortschaft im Süden von Bachmut gemeldet.
17. September, 16.33 Uhr: Moskau bestätigt Gespräche mit Kim über Getreide, Bahn und Hafen
Beim Besuch von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Russland wurden nach offiziellen Angaben aus Moskau unter anderem Getreidelieferungen, der Bau einer Brücke über einen Grenzfluss und die Wiederbelebung einer Bahnstrecke zu einem Hafen besprochen.
Das teilte der russische Umwelt- und Bodenschatzminister Alexander Koslow am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Daneben sei auch über die Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs zwischen beiden Ländern gesprochen worden. Ein Treffen auf Regierungsebene sei im November in Pjöngjang geplant.
Kim hatte sich bei seiner fünftägigen Reise durch Russland auch mit Kremlchef Putin getroffen und großes Interesse an der Luft- und Raumfahrttechnik des großen Nachbarn erkennen lassen. Putin hatte zudem davon gesprochen, dass es Potenzial für einen Ausbau der militärtechnischen Kooperation gebe.
Laut Experten könnte Nordkorea Artilleriemunition und Raketen für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine liefern. Offiziell gab es keine Angaben zu einer Einigung im militärischen Bereich.
17. September, 16.19 Uhr: Medien: Ukrainische Soldaten in lange besetztem Klischtschijiwka
Der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, hat ein Foto mit ukrainischen Soldaten veröffentlicht, das in der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes aufgenommen worden sein soll.
"Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück", unterschrieb Jermak am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal das Foto. Auf dem Bild sind Militärs zu sehen, die vor einer zerstörten Kirche ukrainische Flaggen halten. Ukrainische Medien verorteten das Bild unter anderem anhand der markanten Kirche in Klischtschijiwka, einem Ort südlich der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. In den vergangenen Wochen gab es schwere Gefechte um das Dorf.
Offiziell hat das ukrainische Verteidigungsministerium eine Befreiung Klischtschijiwkas noch nicht bekanntgegeben. Der Ort war im Januar 2023 von den Russen besetzt worden. Zuletzt hatte das Kiewer Militär eigenen Angaben zufolge die benachbarte Ortschaft Andrijiwka zurückerobert. Bildern zufolge ist von dem Ort infolge der schweren Kämpfe allerdings nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Einnahme Klischtschijiwkas durch die Ukraine würde die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich verschlechtern, die nun Gefahr laufen, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden.
17. September, 15.08 Uhr: Ukrainische Luftwaffe meldet Fortschritte bei Pilotentraining
Das Training ukrainischer Piloten an westlichen Kampfjets kommt offiziellen Angaben nach deutlich in Schwung.
"Ich kann nur sagen, dass der Prozess nun ernsthaft in Bewegung geraten ist", sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, am Sonntag im Fernsehen. Details könne er zwar nicht nennen, weil viele westliche Staaten ihre Beteiligung nicht öffentlich machen wollen. "Die Piloten trainieren und durchlaufen die Vorbereitung", sagte er aber. In welchen Ländern sie übten, würden später die entsprechenden Staatschefs selbst bekanntgeben.
17. September, 10.11 Uhr: Ukraine meldet neue Angriffe auf Odessa und Mykolajiw
Russland hat in der Nacht erneut den Süden der Ukraine mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen.
"Alle sechs Drohnen wurden vernichtet, vier über dem Gebiet Mykolajiw, zwei über dem Gebiet Odessa", meldete die ukrainische Kommandostelle Süd am Sonntag auf Telegram.
Zugleich räumte sie ein, dass zwar auch fünf Marschflugkörper des Typs Ch-101/Ch-555 abgefangen worden seien, aber einige andere Landwirtschaftsobjekte im Gebiet Odessa getroffen hätten.
17. September, 8.52 Uhr: Russland verstärkt Verteidigung der besetzten Stadt Tokmak
Angesichts ukrainischer Erfolge bei der Gegenoffensive im Süden des Landes hat Russland nach britischer Einschätzung die Verteidigungsstellungen der besetzten Stadt Tokmak verstärkt.
Rund um den strategisch wichtigen Ort, der rund 16 Kilometer von der Front entfernt liegt, seien Panzerabwehrsysteme errichtet und neue Schützengräben ausgehoben worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.
"Tokmak bereitet sich darauf vor, zum Dreh- und Angelpunkt der zweiten Hauptverteidigungslinie Russlands zu werden", hieß es weiter. "Verbesserungen an den Verteidigungsanlagen der Stadt sind wahrscheinlich ein Hinweis auf die wachsende Besorgnis Russlands über taktische Durchbrüche der Ukraine durch die erste Hauptverteidigungslinie weiter nördlich."
17. September, 7.10 Uhr: Russland: Angriffe mit Drohnen Richtung Krim und auf Moskau abgewehrt
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim zerstört.
Am frühen Sonntagmorgen habe die Luftabwehr Drohnenangriffe vor der westlichen, nordwestlichen und östlichen Küste der Krim gestoppt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur Tass in Moskau mit.
Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden - im Landkreis Istra und im Bezirk Ramenki seien zwei ukrainische Drohnen zerstört worden, hieß es weiter. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden. Spezialisten der Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz.
16. September, 21.28 Uhr: Polen verbietet Einreise russischer Autos
Polen hat eine weitere Verschärfung seiner Sanktionen gegen Russland verkündet: Ab Sonntag dürfen keine Autos mehr nach Polen einreisen, die in Russland zugelassen wurden.
Das teilte Innenminister Mariusz Kaminski am Samstag mit, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete. Für Lastwagen galt eine solche Beschränkung schon bisher. Polen folgt damit als letztes direkt an Russland grenzendes EU-Land dem Beispiel der drei Baltenrepubliken und Finnlands, die die Einreise für Autos mit russischer Zulassung bereits verboten haben.
Das Verbot trete ab Mitternacht in Kraft und gelte ausnahmslos für alle Autos, präzisierte Kaminski. Es sei unabhängig davon, ob die Fahrzeuge privat oder geschäftlich genutzt würden.
16. September, 20.29 Uhr: Selenskyj dankt Deutschland und anderen Staaten für Militärhilfe
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat Deutschland und anderen Staaten für ihre anhaltende Unterstützung bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs gedankt.
"In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Dann dankte er mehreren Ländern - darunter auch Deutschland - für die jüngste militärische Unterstützung.
Anfang vergangener Woche war etwa bekannt geworden, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall 40 alte Schützenpanzer vom Typ Marder modernisieren soll, die dann bis zum Jahresende ausgeliefert werden sollen. Bezahlt wird der Auftrag vom Bund.
16. September, 19.25 Uhr: Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden
Das ukrainische Militär drängt russische Truppen bei seiner Gegenoffensive nach Angaben von Nato-Admiral Rob Bauer täglich rund 200 bis 300 Meter zurück.
Die Ukrainer zahlten dafür einen hohen Preis, es gebe viele Tote und Verletzte, sagte er am Samstag anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. "Die Russen verlieren daher jeden Tag, 200, 300 Meter", sagte der Niederländer.
Der Grund, warum die Offensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen. Es gebe kilometerweit Minenfelder mit fünf bis sechs Minen pro Quadratmeter, die die Ukrainer zurückhielten. "Sie müssen buchstäblich vorwärts kriechen, um durchzukommen." Zudem widersprach er der Meinung, dass der Vormarsch der Ukrainer nur langsam voranschreite, weil Munition fehle.
16. September, 18.30 Uhr: Russland bestreitet Verlust eines Dorfes im Gebiet Donezk
Russlands Militär hat ukrainische Berichte über die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im östlichen Gebiet Donezk bestritten.
Die ukrainische Armee habe "vergeblich versucht, die russischen Streitkräfte aus den Orten Klischtschijiwka und Andrijiwka (...) zurückzudrängen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag. Für diese Aussage legte er allerdings keine Belege vor.
Am Freitag hatten sowohl der ukrainische Generalstab als auch Präsident Selenskyj die Befreiung des durch den Krieg komplett zerstörten Ortes Andrijiwka gemeldet. Zudem hieß es aus Kiew, auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv. Am Samstag veröffentlichte eine ukrainische Brigade zudem ein Video, das die Befreiungsoperation in Andrijiwka zeigen soll.
16. September, 18.26 Uhr: Kiew: Zwei Getreidefrachter wollen ukrainischen Hafen anlaufen
Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens wollen Angaben aus Kiew zufolge zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen anlaufen.
Die Reedereien der Schiffe "Resilient Africa" und "Aroyat" hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20 000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Samstag bei Facebook mit.
Beide Schiffe fahren demnach unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens. Wann genau sie in Tschornomorsk erwartet werden, schrieb Kubrakow nicht. Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic befanden sich die "Resilient Africa" und die "Aroyat" am Samstagnachmittag bereits vor der ukrainischen Küste, offenbar mit Kurs auf den nahen Hafen Tschornomorsk.
16. September, 15.09 Uhr: Russland dementiert Rückeroberung von Dorf Andrijiwka durch ukrainische Truppen
Russland hat die Rückeroberung des Dorfes Andrijiwka im Osten der Ukraine durch ukrainische Truppen dementiert. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Samstag in seinem Tagesbericht, "der Feind" führe weiterhin Angriffe auf die Orte Andrijiwka und Klischtschijiwka aus und versuche "vergeblich, die russischen Truppen von dort zu vertreiben".
Der ukrainische Generalstab hatte dagegen am Freitag erklärt, das Dorf in der Nähe von Bachmut befinde sich wieder unter ukrainischer Kontrolle. Der Sprecher einer in dem Gebiet kämpfenden Brigade sagte dem ukrainischen Fernsehen, das vor dem Krieg nur wenige Dutzend Einwohner zählende Dorf sei "vollständig zerstört": "Andrijiwka gibt es nicht mehr."
Das Dorf liegt nahe der Stadt Bachmut, die russische Truppen im Mai nach monatelangen verlustreichen Kämpfen erobert hatten.
16. September, 14.34 Uhr: Russland gerät im immer größere Abhängigkeit meint führender Nato-Admiral
Russland gerät wegen westlicher Sanktionen und diplomatischen Drucks laut Nato-Admiral Rob Bauer zunehmend in Abhängigkeit "unzuverlässiger Akteure".
Russische Streitkräfte verlören immer mehr an Boden, ganz Russland leide unter den Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen und der diplomatischen Isolation, sagte Bauer am Samstag bei der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo.
"Russland ist gezwungen, mit unzuverlässigen Akteuren zusammenzuarbeiten, und gerät in immer größere Abhängigkeit", so der Vorsitzende des Militärausschusses. Konkrete Namen, von welchen Akteuren sich Russland abhängig mache, nannte Bauer nicht.
Bauer sagte am Samstag zudem, die russische Führung glaube, dass sie die Entschlossenheit des ukrainischen Volkes und seiner Verbündeten überstehen werde.
"Russland bereitet sich seit Jahren auf eine Konfrontation vor und ist bereit, seine Bevölkerung und seine Wirtschaft unendlichen Härten auszusetzen", so Bauer. Dies diene dazu, militärische Fähigkeiten wiederherzustellen.
16. September, 13.43 Uhr: EU hebt Embargo gegen Getreide aus Ukraine auf - Gesprächsbedarf
Die EU hebt Handelsbeschränkungen für ukrainisches Getreide auf und bringt mehrere Mitgliedsländer gegen sich auf. Polen, Ungarn und die Slowakei wollen nun nationale Lösungen, um ihre Märkte zu schützen.
"Wir brauchen außergewöhnliche Umstände, um diese Art von Beschränkungen zu rechtfertigen, und derzeit sehen wir, dass es keine Störung oder Verzerrung auf dem Markt dieser fünf Mitgliedstaaten gibt", sagte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Samstag am Rande eines Treffens der EU-Finanzminister im spanischen Santiago de Compostela. Die Europäische Kommission werde die Situation weiter beobachten und bereit sein, auch wieder Beschränkungen einzuführen, "wenn die Marktsituation dies rechtfertigt".
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betonte, die Aufhebung des Importstopps auf ukrainisches Getreide sei richtig. "Die Ukraine braucht weiter unsere Hilfe - und das so lange, wie es eben nötig ist. Das bedeutet auch, dass wir Herausforderungen solidarisch angehen und Krisen nicht gegeneinander ausspielen", sagte der Grünen-Politiker am Samstag in Berlin.
Es dürfe keine nationalen Alleingänge geben, sondern ein geeintes Vorgehen von Kommission und allen 27 Mitgliedstaaten. "Alles andere spielt nur Putin in die Hände - und stellt die Grundprinzipien unseres Binnenmarktes in Frage."
16. September, 10.27 Uhr: London: Neue russische Angriffe auf ukrainisches Stromnetz möglich
Großbritannien hält neue russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz im bevorstehenden Winter für wahrscheinlich.
Russische Spitzenpolitiker würden seit Monaten die Bemühungen betonen, die Produktion von luftgestützten Marschflugkörpern zu erhöhen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Es gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass Russland seit April weniger dieser Geschosse einsetzt.
Auch dadurch sei es wahrscheinlich, dass Russland einen bedeutenden Bestand an Marschflugkörpern aufbauen kann. "Es besteht die realistische Möglichkeit, dass Russland diese Waffen im Winter erneut gegen ukrainische Infrastrukturziele richten wird."
16. September, 7.40 Uhr: Kim Jong Un trifft russischen Verteidigungsminister in Wladiwostok
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un traf am Samstag in Wladiwostok ein, wo er vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu empfangen wurde, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS berichtete.
Kims seltene Reise aus seinem isolierten Land - sein erster offizieller Besuch im Ausland seit Beginn der Covid-19-Pandemie - hat in den westlichen Ländern Befürchtungen geschürt, dass Moskau und Pjöngjang trotz der Sanktionen ein Waffengeschäft abschließen werden.
Es wird vermutet, dass Moskau daran interessiert ist, nordkoreanische Munition zu kaufen, um die Kämpfe in der Ukraine fortzusetzen, während Pjöngjang Russlands Hilfe bei der Entwicklung seines Raketenprogramms wünscht. Der Kreml hat erklärt, dass kein Abkommen unterzeichnet wurde oder wird.
Die von Kim in Russland angekündigte Zusammenarbeit sei "ziemlich beunruhigend und würde möglicherweise gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen", erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller, nach dem Gipfel.
16. September, 7.26 Uhr: Baerbock weiterhin zurückhaltend zu Taurus-Lieferung
Zur Forderung der Ukraine nach weitreichenden modernen deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus äußerte sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42) weiterhin zurückhaltend.
Hier müssten sensible Fragen beantwortet werden, "was nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick vielleicht klingen mag", sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken (61) am Freitag in Washington. Man sei intensiv in der Prüfung.
"Das Recht auf Selbstverteidigung bedeutet, dass man sich verteidigen kann." Allerdings gehe es eben nicht nur darum, was rechtlich erlaubt oder nicht erlaubt sei. Deutschland habe immer wieder deutlich gemacht: "Für uns ist die Basis aller Waffenlieferungen das Völkerrecht, das humanitäre Völkerrecht", erklärte die Ministerin.
Dem Fernsehsender Welt sagte Baerbock, sie unterstützte die Haltung des Bundeskanzlers, nur im engen Schulterschluss mit den USA zu entscheiden: "Wir arbeiten da Hand in Hand mit den Amerikanern. Deswegen spielen die Entscheidungen der Amerikaner da auch mit rein."
Man bleibe dazu im engen Austausch, wie das auch bei den Leopard-2-Panzern der Fall gewesen sei.
16. September, 7.15 Uhr: USA bestätigen Bidens Treffen mit Selenskyj
Mehr Unterstützung kann sich die Ukraine von ihrem wichtigsten Verbündeten erhoffen, wenn US-Präsident Biden (80) kommende Woche den ukrainischen Staatschef empfängt.
"Es wird das dritte Treffen der beiden sein und es kommt zu einem kritischen Zeitpunkt", sagte Biden-Berater Jake Sullivan. Der US-Präsident freue sich darauf, seiner Unterstützung für die Ukraine Nachdruck zu verleihen und weiterhin eine weltweite Führungsrolle in dieser Sache einzunehmen. Ein Termin für das Treffen werde in den kommenden Tagen verkündet.
Zuvor wird Selenskyj am New Yorker East River vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen sprechen. Außerdem sind Treffen mit US-Kongressmitgliedern in Washington geplant.
16. September, 7.02 Uhr: Auch Slowakei und Ungarn verbieten weiter ukrainische Getreideimporte
Ungarn und die Slowakei haben sich dem Beispiel Polens angeschlossen und halten auch ohne die Zustimmung Brüssels an Importverboten für bestimmte ukrainische Agrarprodukte fest.
Das gaben Ungarns Regierungssprecher Zoltan Kovacs (54) und der kommissarisch amtierende slowakische Ministerpräsident Ludovit Odor (47) am Freitagabend bekannt.
Ungarn "nimmt seine Angelegenheiten in die eigenen Hände, um die eigenen Bauern zu schützen", zitierte Kovacs Ungarns Landwirtschaftsminister Istvan Nagy.
Das slowakische Verbot gelte bis zum Jahresende für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumensamen. "Wir müssen einen übermäßigen Druck auf den slowakischen Markt verhindern, um auch gegenüber den einheimischen Landwirten fair zu bleiben", begründete Odor den Schritt seiner Regierung.
Man werde aber mit der EU-Kommission und den anderen EU-Ländern "intensiv daran arbeiten, eine gesamteuropäische Lösung zu finden".
15. September, 22.05 Uhr: Nach EU-Entscheid zu Ukraine-Getreide, Selenskyj sauer auf Polen
Nach die Europäischen Union entschieden hat die Handelseinbeschränkungen für ukrainisches Getreide zurückzunehmen, dankte Wolodymyr Selenskyj EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einem Telefonat.
Polen und Ungarn hatten die Aufhebung der Beschränkungen kritisiert und wollen Brüssel zum Trotz weiterhin den Import von ukrainischem Getreide verbieten.
Selenskyj kündigte Gegenmaßnahmen an, sollten sich die Nachbarn gegen die Ausfuhr ukrainischen Korns sperren. Solches Verhalten sei angesichts der russischen Seeblockade nicht gutnachbarlich, kritisierte Selenskyj.
15. September, 21.28 Uhr: Selenskyj verkündet Rückeroberung von Ortschaft im Gebiet Donezk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung der Ortschaft Andrijiwka nahe Bachmut im Gebiet Donezk bestätigt.
"Für die Ukraine ist es ein bedeutendes und dringend benötigtes Resultat", charakterisierte er die Befreiung Andrijiwkas am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache.
Die Befreiung von Andrijiwka hatte der Generalstab bereits am Morgen gemeldet, nachdem sich ähnliche Meldungen am Vortag noch als verfrüht herausstellten.
15. September, 19.45 Uhr: Polen bleibt bei Handelsbeschränkungen für ukrainisches Getreide
Polen will entgegen der Entscheidung der EU-Kommission die Handelseinbeschränkungen für ukrainische Getreideprodukte beibehalten.
Man wolle auch ohne die Zustimmung Brüssels daran festhalten, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Freitag. "Wir werden es tun, weil es im Interesse der polnischen Landwirte ist."
15. September, 18.51 Uhr: EU erlaubt Unbegrenzt-Einfuhr von Ukraine-Getreide
Die EU-Kommission beendet umstrittene Handelseinschränkungen für ukrainische Getreideprodukte.
Damit stellt sich die Behörde gegen Forderungen aus EU-Staaten wie Polen und Ungarn, die entsprechende Einfuhren zuvor selbst beschränkt hatten, wie aus Angaben der EU-Kommission von Freitagabend hervorgeht.
15. September, 18.10 Uhr: Verschwundener Russen-General in Algerien aufgetaucht
Der nach dem Putsch der Wagner-Söldner lange verschollene russische General Sergej Surowikin (56) soll nach Medienberichten mit einer Delegation des Verteidigungsministeriums zu Verhandlungen in Algerien sein.
Die Reise zeuge davon, dass die Militärführung in Moskau der Kooperation mit dem arabischsprachigen Raum größere Bedeutung zumesse und weiter Vertrauen in Surowikin habe, zitierte die Tageszeitung "Kommersant" am Freitag einen Informanten aus dem Umkreis des Generals.
Das Blatt spekuliert, dass der General einen mit dem Nahostthema verbundenen Posten bekommen könnte. Die Zeitung veröffentlichte Fotos, die den 56-Jährigen in Algerien zeigen sollen.
15. September, 16.30 Uhr: Unesco nimmt Kulturstätten in Kiew und Lwiw in gefährdetes Erbe auf
Die Unesco hat die Sophienkathedrale und das Höhlenkloster Lawra Petschersk in Kiew sowie die Altstadt von Lwiw in die Liste des gefährdeten Weltkulturerbes aufgenommen.
Durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine seien die beiden Welterbestätten in Gefahr, ihr Schutz werde durch die Kampfhandlungen erschwert, teilte die Unesco mit. Das Komitee rief die internationale Gemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes des Landes auf. Beide Städte seien immer wieder russischen Luftangriffen ausgesetzt.
15. September, 16.13 Uhr: Vitali Klitschko in Münster: Brauchen weiter Waffen
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (52) hat Deutschland für umfassende Hilfen gedankt und erneut appelliert, bei der militärischen Unterstützung nicht nachzulassen.
Erst an dem Tag, an dem es wieder Frieden in der Ukraine gebe, brauche das Land keine Waffen-Lieferungen mehr, sagte Klitschko am Freitag bei der ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster.
Mit den bereitgestellten Waffensystemen fühlten sich die Menschen heute in der Hauptstadt Kiew "zigmal sicherer als vor einem Jahr", betonte Klitschko. Man rechne aber damit, dass es im Winter erneut verstärkte Angriffe auf die Infrastruktur geben werde.
15. September, 15.22 Uhr: Ukraine erhält weitere 51 tote Soldaten zurück
Die Ukraine hat weitere 51 Soldatenleichen von der russischen Seite zurückerhalten.
Insgesamt seien damit 1832 Leichen zurückgebracht worden, teilte der Koordinationsstab für Belange von Kriegsgefangenen am Freitag bei Telegram mit. Die Rückführung sei zusammen mit Generalstab und Innenministerium organisiert worden.
Nicht mitgeteilt wurde, ob der Gegenseite ebenso Tote übergeben wurden.
15. September, 13.17 Uhr: Putin verteidigt Zusammenarbeit mit Nordkorea
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Zusammenarbeit seines Landes mit der kommunistischen Diktatur Nordkorea verteidigt.
"Wir stellen für niemanden eine Bedrohung dar", sagte Putin am Freitag in Sotschi, wo er sich mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko traf. Korea sei Russlands Nachbar, und die Lage auf der geteilten koreanischen Halbinsel sei besonders. Aber Moskau verletze keine internationalen Sanktionen gegen das wegen seiner Atompläne geächtete Land, sagte Putin.
15. September, 12.40 Uhr: Pistorius: Ukraine entscheidet selbst über Verhandlungen
Die von Russland angegriffene Ukraine entscheidet nach Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) selbst, wann der Zeitpunkt für Verhandlungen gekommen ist. Den ersten Schritt aber müsse Russlands Präsident Wladimir Putin machen.
"Am Ende ist Putin derjenige, der diesen Krieg beenden kann, indem er morgen seine Truppen zurückzieht", sagte Pistorius am Freitag in der Eröffnungsrede zur ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster. Der Kremlchef lasse allerdings nicht erkennen, dass er nachlassen werde. Solange das der Fall sei, entscheide die Ukraine, wann der Zeitpunkt gekommen sei, über Frieden oder einen Waffenstillstand zu verhandeln.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert für einen Frieden mit Russland unter anderem den vollständigen Abzug russischer Truppen von ukrainischem Territorium - einschließlich der Halbinsel Krim und Reparationszahlungen.
15. September, 11.47 Uhr: Kim Jong Un besichtigt Flugzeugwerke und neuesten russischen Kampfjet
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un hat bei seinem Russland-Besuch im fernöstlichen Komsomolsk am Amur den neuesten russischen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-57 besichtigt.
Nach Angaben der russischen Regierung besuchte Kim am Freitag mit Russlands Industrieminister Denis Manturow Flugzeugfabriken der Großstadt rund 300 Kilometer von der Pazifikküste. Manturow zufolge sieht Russland Potenzial für eine Zusammenarbeit mit Nordkorea im Bereich der Flugzeugherstellung und anderen Branchen.
Die russische Regierung zeigte dem nordkoreanischen Staatschef unter anderem die Fertigung von Kampfflugzeugen der Typen Su-35 und Su-57.
15. September, 9.21 Uhr: Getroffene russische Schiffe langfristig außer Gefecht
Die bei ukrainischen Drohnenangriffen im Krim-Hafen von Sewastopol getroffenen russischen Schiffe sind nach Einschätzung britischer Militärexperten auf lange Sicht außer Gefecht gesetzt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.
Das Landungsschiff "Minsk" und das U-Boot "Rostow-na-Donu" hätten für Reparaturen in einem Trockendock gelegen, als sie in der Nacht zum Mittwoch getroffen wurden, hieß es in der Mitteilung.
"Obwohl das russische Verteidigungsministerium die Schäden an den Schiffen herunterspielt, legen offen zugängliche Quellen nahe, dass die "Minsk" beinahe sicher funktionell zerstört wurde und die "Rostow" wahrscheinlich katastrophale Schäden erlitt." Jegliche Bemühungen, das U-Boot wieder in Dienst zu nehmen, dürfte demnach "viele Jahre dauern und Hunderte Millionen Dollar kosten".
15. September, 9 Uhr: Ukrainische Flugabwehr wehrt Drohnenangriff auf Westen des Landes ab
Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Freitag einen Angriff russischer Kampfdrohnen auf das Gebiet Chmelnyzkyj im Westen des Landes abgewehrt.
Alle 17 eingesetzten russischen Drohnen iranischer Bauart seien abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe mit. Unabhängig überprüfbar waren die Militärangaben nicht.
15. September, 8.34 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Eroberung von Dorf bei Bachmut
Die ukrainische Armee hat die Rückeroberung eines Dorfes südlich der russisch besetzten Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet.
Der Ort Andrijiwka etwa zehn Kilometer von Bachmut sei eingenommen worden, wobei man dem Feind schwere Verluste zugefügt habe. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem morgendlichen Lagebericht für Freitag mit.
Zur Lage in Andrijiwka hatte es am Vortag widersprüchliche Angaben gegeben. Vor Ort eingesetzte Truppen dementierten Informationen der Kiewer Führung, dass der Ort an einer Bahnlinie bereits unter ukrainischer Kontrolle sei.
Die Lage sei sehr dynamisch gewesen und habe sich im Lauf des Tages mehrmals geändert, schrieb Vizeverteidigungsministerium Hanna Maljar am Freitag auf Telegram.
15. September, 6.50 Uhr: Nouripour erwartet rasche Entscheidung für Taurus-Lieferung an Kiew
Der Grünen-Bundesvorsitzende Omid Nouripour erwartet eine rasche Entscheidung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine.
Er gehe davon aus, dass "sehr schnell auch tatsächlich die Verkündung kommen wird, dass die Taurus rübergehen, weil die gebraucht werden", sagte Nouripour am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Es gebe noch einige Details zu klären und Gespräche mit Partnern zu führen, das werde aber schnell geschehen.
Das Argument, dass mit den Taurus-Marschflugkörpern russisches Territorium erreicht werden kann, ließ Grünen-Politiker nicht gelten. Man könne etwa vom nordostukrainischen Charkiw aus auch mit weniger reichweitenstarken Waffen "rüber schießen".
15. September, 6 Uhr: Selenskyj will in UN-Woche auch Washington besuchen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will US-Medienberichten zufolge nach seiner geplanten Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York auch Washington besuchen.
In der kommenden Woche seien ein Treffen mit Präsident Joe Biden im Weißen Haus und Gespräche mit Mitgliedern des Kongresses im Kapitol geplant, meldeten unter anderem die "Washington Post", "Bloomberg" und "CNN".
Die US-Medien beriefen sich am Donnerstag auf Regierungsquellen, offizielle Angaben zu dem Termin gab es zunächst nicht. Unklar blieb auch, ob Selenskyj wie bereits im Dezember eine Rede vor dem Kongress halten würde. Laut Quellen der Politik-Webseite "Punchbowl News" ist seine Washington-Reise für Donnerstag kommender Woche geplant.
15. September, 1.40 Uhr: Faeser unterstützt Verlängerung des Schutzes für Ukraine-Flüchtlinge
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich für eine Verlängerung des Schutzstatus für ukrainische Kriegsflüchtlinge in der EU ausgesprochen.
"Ich unterstütze sehr, dass wir als Europäische Union den Schutzstatus der Geflüchteten aus der Ukraine verlängern", sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Sie werde darüber in Kürze mit den anderen EU-Innenministerinnen und -Innenministern beraten und entscheiden.
14. September, 22.15 Uhr: Ukrainische Armee meldet Schäden an russischen Patrouillenbooten
Infolge von Angriffen mit Wasserdrohnen in der Nacht zum Donnerstag hat die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge zwei russische Schiffe unweit der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim beschädigt.
Es seien insgesamt zwei russische Patrouillenboote angegriffen worden, gab die Abteilung für strategische Kommunikation der Armee am Donnerstagabend bekannt. "Es gibt einige Schäden." Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
Russland hat bislang lediglich einen Angriff auf die "Sergej Kotow", eines der Patrouillenboote seiner Schwarzmeerflotte, eingeräumt - behauptet jedoch, alle fünf von der Ukraine eingesetzten Wasserdrohnen abgewehrt zu haben.
14. September, 21.20 Uhr: Wladimir Klitschko bekräftigt Forderung nach Taurusraketen in Berlin
Die Brüder Klitschko haben bei ihrem Berlin-Besuch noch einmal um deutsche Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf gegen Russland in Form von Taurus-Marschflugkörpern geworben.
"Es sind enorm viele Menschen an der Frontlinie, viele Soldaten, die wir verlieren. Und nur mit überlegenen Waffen - so wie Taurus-Raketen - und deren Einsatz können wir aus der Distanz Kommandopunkte Russlands treffen und natürlich unsere Männer schützen", sagte Wladimir Klitschko (47), der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, am Donnerstag bei der Eröffnungsrede der Brüder beim Sommerfest der "Bild"-Zeitung in der Hauptstadt. Vitali Klitschko (52) bedankte sich für die deutsche Hilfe.
14. September, 19.40 Uhr: Rumänien weitet Luftraum-Beschränkungen an ukrainischer Grenze aus
Rumänien hat die Beschränkungen des Luftraums an seiner Ostgrenze zur Ukraine ausgeweitet, nachdem dort in den vergangenen Tagen Trümmer von Drohnen gefunden wurden.
Betroffen davon ist ein ins Landesinnere reichender Streifen von 20 bis 30 Kilometern entlang der Grenze zwischen den Städten Galati und Sulina, die 134 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind. Das teilten das Verteidigungsministerium und das Transportministerium in Bukarest am Donnerstag mit. Man habe diesen Beschluss bereits am Mittwochabend den zivilen und militärischen Luftfahrtbehörden mitgeteilt.
14. September, 19 Uhr: Heftige Kämpfe um Dörfer bei Bachmut
In ihrer Gegenoffensive setzt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei der Stadt Bachmut im Donbass weiter unter Druck.
Um drei Dörfer südlich der Stadt werde hart gekämpft, teilte die dort eingesetzte 3. separate Sturmbrigade am Donnerstag mit.
In einem seltenen Fall von Widerspruch gegen die eigene Führung dementierte die Truppe indes Kiewer Angaben, das Dorf Andrijiwka südlich von Bachmut sei bereits erobert. Dies hatte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram geschrieben, den Eintrag aber später wieder gelöscht.
14. September, 18.45 Uhr: Niederländische Soldatinnen schicken Ausrüstung in Ukraine
Schuhe, Mützen oder Kampfanzüge: Niederländische Soldatinnen haben in großem Stil Bekleidung für in der ukrainischen Armee kämpfende Frauen gesammelt.
Die Ausrüstung sei nun auf dem Weg in das von Russland angegriffene Land, teilte das Verteidigungsministerium in Den Haag am Donnerstag mit. Die Arbeitsgruppe Frauen und Verteidigung hatte demnach zuvor erfahren, dass in der Ukraine viele Frauen in zu großen Schuhen und Uniformen kämpfen und dadurch behindert sind. Auch weniger groß gewachsene männliche Soldaten beteiligten sich mit ihrer Ausrüstung an der Aktion.
14. September, 18.30 Uhr: Lukaschenko in Russland zu Treffen mit Putin eingetroffen
Kurz nach seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un berät sich Russlands Präsident Wladimir Putin auch mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.
Dieser traf am Donnerstag in der russischen Stadt Sotschi ein, wie belarussische Staatsmedien berichteten. In Putins Residenz am Schwarzen Meer sollen am Freitag die Gespräche stattfinden.
14. September, 14.18 Uhr: Russische Bot-Offensive für Meinungsmache zu Ukraine-Krieg
Mit pro-russischen Beiträgen auf der früher als Twitter bekannten Online-Plattform X sollte einer empirischen Studie zufolge im Ausland gezielt die Meinung der Menschen zum Angriffskrieg auf die Ukraine beeinflusst werden.
Bestimmte Länder wurden dabei besonders adressiert, und Bots spielten bei der Verbreitung und Vervielfältigung der Propaganda-Posts eine wesentliche Rolle, wie die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München am Donnerstag mitteilte.
"Insgesamt deuten unsere Ergebnisse auf eine großangelegte russische Propagandakampagne in den sozialen Medien hin und verdeutlichen die neuen Bedrohungen für die Gesellschaft, die von ihr ausgehen", bilanzierte LMU-Wissenschaftlerin Dominique Geißler. "Unsere Ergebnisse legen auch nahe, dass das Eindämmen von Bots eine wirksame Strategie zur Eindämmung solcher Kampagnen sein könnte."
14. September, 12.59 Uhr: Bulgarien beschließt Aufhebung des Getreideembargos gegen Ukraine
Die pro-westliche Mehrheit im bulgarischen Parlament hat die Aufhebung des gegenwärtigen Einfuhrstopps für Getreide aus der Ukraine beschlossen.
Für die entsprechende Vorlage stimmten am Donnerstag 124 von 240 Abgeordneten, wie die Nachrichtenagentur BTA berichtete. Acht Volksvertreter enthielten sich der Stimme. Die EU hat es mehreren osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten erlaubt, ihre Märkte durch ein Verbot der Einfuhr billigen ukrainischen Getreides zu schützen. Die befristete Genehmigung läuft am Freitag ab.
14. September, 11.51 Uhr: Russland beschießt die Ukraine: Kind bei Cherson getötet
Die russische Armee hat in der Nacht auf Donnerstag erneut mehrere Regionen der Ukraine angegriffen.
Dabei starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der südukrainischen Region Cherson ein sechsjähriger Junge, während sein 13-jähriger Bruder schwer verletzt wurde. Drei Nachbarn, die zur Hilfe eilten, wurden ebenfalls verletzt - darunter eine 18-Jährige.
Seit Beginn der russischen Invasion vor rund anderthalb Jahren hat die Generalstaatsanwaltschaft 504 Fälle dokumentiert, bei denen ukrainische Kinder durch Angriffe getötet wurden. Tatsächlich liege die Zahl getöteter Kinder aber höher, heißt es.
14. September, 11.45 Uhr: Ampel-Abgeordnete werben für Taurus-Lieferung an Ukraine
In den Ampel-Fraktionen wächst der Druck auf Kanzler Olaf Scholz, der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine zuzustimmen.
Die Abgeordneten Andreas Schwarz (SPD), Anton Hofreiter (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) forderten am Donnerstag eine stärkere Unterstützung der Ukraine bei der laufenden Gegenoffensive.
"Insbesondere benötigt die Ukraine das Marschflugkörpersystem Taurus, das in den Beständen der Bundeswehr vorhanden ist, um die russische Kriegslogistik gezielt zu schwächen", schrieben sie in einem gemeinsamen Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den auch der "Spiegel" berichtete.
14. September, 10.22 Uhr: Explosionen auf der Krim nach Drohnenangriff
Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Krim hat es laut Medienberichten nahe der Großstadt Jewpatorija schwere Explosionen gegeben.
Getroffen worden sei ein modernes Flugabwehrsystem vom Typ S-400 Triumf, teilte die "Ukrajinska Prawda" am Donnerstag unter Berufung auf eine Quelle beim ukrainischen Geheimdienst mit. Das Waffensystem S-400 soll umgerechnet 1,1 Milliarden Euro kosten. Das russische Militär hat den Treffer bislang nicht bestätigt, sondern lediglich den Abschuss von elf Drohnen gemeldet.
14. September, 6.39 Uhr: Putin nimmt Kims Einladung nach Nordkorea an
Während seines Besuchs in Russland hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gegenbesuch in sein Land eingeladen.
Kim habe die Einladung am Ende eines Empfangs am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands ausgesprochen und Präsident Putin habe sie mit Freude angenommen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am Donnerstag. Nach der Verabschiedung sei Kim zu seinem nächsten Ziel aufgebrochen. Details wurden nicht genannt.
Sein Besuch sei eine bedeutsame Gelegenheit, die kooperativen Beziehungen zwischen beiden Ländern auf ein höheres Niveau zu heben, wurde Kim zitiert. Zuvor hatte Nordkoreas Machthaber, der am Dienstag mit einem gepanzerten Spezialzug im Nachbarland eingetroffen war, mit Putin zunächst in größerem Kreis und dann unter vier Augen verhandelt.
13. September, 22.23 Uhr: Selenskyj spricht von Sieg der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich am Mittwochabend mit seinem neuen Video auf X gemeldet. Darin spricht er über den ukrainischen Haushalt des kommenden Jahres.
"Die gesamte Arbeit unserer Regierung muss dem Zweck dienen, dass wir in der Ukraine bestimmen können, wann der Krieg mit unserem Sieg endet. Unsere Waffen, die die Ziele erreichen können, die die Ukraine braucht. Unsere Wirtschaft, die Arbeitsplätze für die Ukrainer schafft. Unsere sozialen Funktionen des Staates, die geschützt werden. Unsere digitalen öffentlichen Dienste, die zu den fortschrittlichsten in Europa werden müssen", so Selenskyj.
All dies seien Werkzeuge, die die Ukraine dem Sieg näher bringen würden.
13. September, 20.45 Uhr: Russische Angriffe in Ostukraine verstärken sich laut Kiew
Das ukrainische Militär hat über verstärkte russische Angriffe an der Front im östlichen Gebiet Donezk berichtet.
"Wenn wir über den Osten sprechen, dann hat sich die Situation in Marjinka und Awdijiwka verschärft", sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im ukrainischen Staatsfernsehen. "Die Russen haben dort den Beschuss erhöht. Darüber hinaus haben sie dort Sturmangriffe gestartet." Zugleich betonte Maljar, die russische Armee versuche bereits seit rund einem Jahr vergeblich, die beiden Orte einzunehmen.
Die Ukraine, die sich seit mehr als anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat im Juni eine Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete begonnen. Insbesondere im Süden des Landes verzeichnete sie dabei auch schon mehrfach kleinere Erfolge und kommt derzeit laut eigenen Angaben täglich im Schnitt 50 bis 200 Meter voran.
13. September,18.31 Uhr: Rumänien wirft Russland nach Drohnen-Fund Luftraum-Verletzung vor
Nach einem weiteren Fund von Drohnen-Teilen im rumänischen Donaudelta hat das Außenministerium in Bukarest Russland die Verletzung des Luftraums des Nato-Landes vorgeworfen und den russischen Botschafter einbestellt.
Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Mittwoch unter Berufung auf das Ministerium. Die neu gefundenen Trümmer gehörten zu einer "Drohne, die jenen ähnelt, die die russische Armee benutzt", erklärten Außen- und Verteidigungsministerium übereinstimmend. Man habe die Verbündeten der Nato informiert und berate mit diesen über die Entwicklungen an der rumänisch-ukrainischen Grenze, hieß es vom Außenministerium weiter.
Nachdem Delta-Bewohner den Katastrophenschutz alarmiert hatten, fand Rumäniens Luftwaffe die Drohnen-Trümmer mit Splittern im Umkreis von mehreren Dutzenden Metern am Mittwoch in der Nähe der Dörfer Victoria und Nufaru. Diese liegen etwa 14 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt, am Donau-Arm Sfantu Gheorghe. Medien berichteten unter Berufung auf nicht genannte Quellen, dass sich ein militärisches Objekt in der Nähe dieses Fundorts befinde.
13. September,18.29 Uhr: Ukrainischer Botschafter gibt Netrebko Mitverantwortung am Krieg
In der Auseinandersetzung um Auftritte der umstrittenen österreichisch-russischen Sängerin Anna Netrebko an der Staatsoper Unter den Linden hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev (47), auf die Rolle der 51-Jährigen verwiesen.
"Als Ex-Unterstützerin Putins und Propaganda-Mithelferin bei der Donbas-Besetzung trägt Frau Netrebko persönliche Mitverantwortung für den russischen Angriffskrieg, die sie nicht anerkennt", schrieb Makeiev zu einer Petition gegen die Auftritte.
"In der verspäteten Erklärung verurteilte sie nur den Krieg, ohne zu erwähnen, wer ihn überhaupt angefangen hat und wer ihn genozidal führt", heißt es weiter. Die Bühne der Staatsoper werde mit Netrebko aussehen wie vor dem Krieg.
"Während deutsche staatliche, wirtschaftliche, akademische, regionale und praktisch die ganze zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland gestoppt wird, läuft bei der Berliner Oper "culture as usual"", kritisierte der Botschafter. Die Intendanz setze "ein Zeichen des Wegschauens".
13. September,17.38 Uhr: Ungarn will Einfuhrstopp für ukrainisches Getreide beibehalten
Ungarn will zum Schutz seiner Landwirtschaft auch künftig verhindern, dass billiges ukrainisches Getreide ins Land strömt.
Die Regierung ersuche deshalb die EU-Kommission, eine diesbezügliche, am 15. September auslaufende Regelung zu verlängern, sagte Kanzleramtsminister Gergely Gulyas am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Budapest. Die Regelung erlaubt es den östlichen EU-Mitgliedern Ungarn, Polen, Slowakei, Rumänien und Bulgarien, ihre Märkte für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine zu sperren.
Zugleich machte Ungarns Regierung deutlich, dass sie eine Einfuhrsperre für ukrainische Agrarprodukte eigenständig zu verhängen gedenkt, falls die EU die gegenwärtige Regelung nicht beibehält. "Wenn es nötig ist, verlängern und erweitern wir das Einfuhrverbot für ukrainische Landwirtschaftsprodukte in eigenstaatlicher Kompetenz", teilte Landwirtschaftsminister Istvan Nagy auf seiner Facebook-Seite mit.
13. September,14.25 Uhr: Putin sieht "Möglichkeiten" für militärische Zusammenarbeit mit Nordkorea
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) sieht "Möglichkeiten" einer militärischen Zusammenarbeit mit Nordkorea.
Es gebe zwar aufgrund internationaler Sanktionen "gewisse Einschränkungen", sagte Putin am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen nach seinem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un (39). Doch "im Rahmen der bestehenden Regeln" gebe es durchaus "Möglichkeiten, die wir zur Kenntnis nehmen und über die wir diskutieren", sagte Putin.
13. September,13.03 Uhr: Weitere 20 Schützenpanzer Marder in der Ukraine
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere 20 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung gestellt.
Außerdem bekam die Ukraine zwei weitere Minenräumpanzer Wisent. Das geht aus der Liste der Bundesregierung über Militärhilfe für die Ukraine hervor, die am Mittwoch aktualisiert wurde. Auch 1,2 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen sowie 3000 Schuss Artilleriemunition vom Kaliber 155 Millimeter gehörten zum Paket. Außerdem wurden der Ukraine 20 Drohnen sowie schwere und leichte Fahrzeuge übergeben.
13. September,12.33 Uhr: Russland attackiert südukrainische Donauhäfen mit Kampfdrohnen
Russland hat die Donauhäfen in der Südukraine nahe der rumänischen Grenze erneut massiv mit Kampfdrohnen angegriffen.
Bei dem über vier Stunden dauernden Angriff in mehreren Wellen konnte die ukrainische Flugabwehr am Mittwochmorgen eigenen Angaben nach 32 Drohnen abfangen. Das teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Dennoch seien die Hafeninfrastruktur und ein Parkplatz für Lastkraftwagen getroffen worden. Sieben Zivilisten in den Städten Reni und Ismajil seien verletzt worden. Insgesamt habe die russische Armee in der Nacht 44 sogenannte Kamikaze-Drohnen eingesetzt.
13. September,11.59 Uhr: Kim glaubt an Moskaus Sieg im Angriffskrieg gegen die Ukraine
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un (39) hat beim Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin (70) Russlands Sieg in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine vorausgesagt.
"Ich bin tief überzeugt davon, dass die heldenhafte russische Armee und das Volk glänzend die Siegestradition übernehmen werden und ihre Ehre und ihren Ruhm an den Fronten der militärischen Spezialoperation demonstrieren", sagte Kim am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Damit werde es Russland zugleich gelingen, einen starken Staat aufzubauen.
13. September,11.16 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge sollen in EU weiter von Sonderregeln profitieren
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen nach dem Willen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) mindestens bis März 2025 problemlos in der EU bleiben können.
Die Kommission werde vorschlagen, die Regelung für den vorübergehenden Schutz für die Ukrainerinnen und Ukrainer in der EU zu verlängern, kündigte von der Leyen am Mittwoch in Straßburg in ihrer Rede zur Lage der EU an. Die vier Millionen Menschen, die seit Beginn des Krieges in der EU Zuflucht gefunden haben, seien heute noch genauso willkommen wie in den schicksalhaften ersten Wochen. "Unsere Unterstützung der Ukraine wird von Dauer sein", sagte die deutsche Spitzenpolitikerin.
13. September,11.12 Uhr: Russisches Außenministerium kündigt Gespräche mit China an
Der russische Außenminister Sergej Lawrow (73) wird am 18. September seinen chinesischen Kollegen Wang Yi (69) in Moskau zu Gesprächen empfangen.
Dabei sollten unter anderem die Ukraine sowie die Stabilitäts- und Sicherheitsfragen im asiatisch-pazifischen Raum zum Thema werden, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch mit.
13. September,11.11 Uhr: Zwei russische Kriegsschiffe durch ukrainische Angriffe beschädigt
Bei ukrainischen Raketenangriffen auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht offiziellen Angaben nach zwei Kriegsschiffe beschädigt worden.
"Durch Treffer von gegnerischen Marschflugkörpern haben zwei in Reparatur befindliche Schiffe Schäden erlitten", teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen mit. Zuvor hatte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew mitgeteilt, bei der Attacke seien 24 Personen verletzt worden.
13. September, 9.13 Uhr: Teile neuer russischer Armee überstürzt in Ukraine eingesetzt
Russland hat nach Informationen britischer Geheimdienste Teile einer neuen Armee deutlich früher in die Ukraine verlegt als geplant.
"Es ist wahrscheinlich, dass die Einheiten überstürzt eingesetzt wurden, auch weil Russland weiterhin mit einer überlasteten Streitmacht an der Front zu kämpfen hat und die Ukraine ihre Gegenoffensive auf drei verschiedenen Achsen fortsetzt", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.
13. September, 8.40 Uhr: Kim sagt Putin Hilfe im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un (39) hat Kremlchef Wladimir Putin (70) Medienberichten zufolge seine Hilfe im Angriffskrieg gegen die Ukraine zugesagt.
Russland habe sich zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit erhoben, sagte Kim der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch bei einem Treffen mit Putin. "Wir haben immer und werden weiter alle Entscheidungen Putins und Entscheidungen der russischen Regierung unterstützen. Ich hoffe, dass wir im Kampf gegen den Imperialismus und beim Aufbau eines souveränen Staats immer zusammen sein werden."
13. September, 7.54 Uhr: Sechs Verletzte bei russischen Luftangriffen in südlicher Region Odessa
Bei einem russischen Drohnenangriff auf den ukrainischen Donauhafen Ismajil sind ukrainischen Angaben zufolge sechs Menschen verletzt worden.
Russland habe "erneut den Süden der Region Odessa angegriffen", erklärte Regionalgouverneur Oleg Kiper am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. "Mehrere Gruppen von Kampfdrohnen" nahmen demnach den Bezirk Ismajil ins Visier. Es seien "sechs Zivilisten verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden", schrieb Kiper, drei von ihnen seien in ernstem Zustand.
13. September, 7.26 Uhr: Putin und Kim treffen sich an Russlands neuem Weltraumbahnhof
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat nach Medienangaben den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un (39) auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands Fernem Osten empfangen.
Die beiden Staatsführer hätten sich die Startrampe angeschaut und sich mit der Montage einer Trägerrakete vom Typ "Angara" bekannt gemacht, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch mit.
13. September, 6.40 Uhr: Kim zu Treffen mit Putin am Weltraumbahnhof Wostotschny eingetroffen
Für ihre erste Zusammenkunft seit Jahren im Fernen Osten Russlands haben Präsident Wladimir Putin (70) und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un (39) offenkundig den neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny als Treffpunkt gewählt.
Nach dem Kremlchef traf am Mittwochmorgen auch der Machthaber aus Pjöngjang in seinem schwer gepanzerten Sonderzug am dortigen Bahnhof ein, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Im Tagesverlauf seien politische Gespräche geplant, hieß es.
13. September, 6.21 Uhr: Russische Besatzer melden Verletzte bei Raketenangriff auf Sewastopol
Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf die Bucht von Sewastopol auf der russisch besetzten Krim sind laut der von Moskau eingesetzten Gebietsverwaltung mindestens 24 Menschen verletzt worden.
Eine "nicht-zivile Einrichtung" in der Hafenstadt Sewastopol sei infolge der Attacke in Flammen aufgegangen, teilte Gouverneur Michail Raswoschajew über Telegram mit, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am frühen Mittwochmorgen meldete.
Dem Bericht zufolge hallten etwa zehn Explosionen durch die Stadt, in der die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Raswoschajew machte das ukrainische Militär für den Angriff verantwortlich. Seine Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
13. September, 6.09 Uhr: Selenskyj verteidigt Offenlegung der Vermögen von Staatsdienern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hält unter Druck der Zivilgesellschaft an einem zentralen Mittel im Kampf gegen die Korruption in seinem Land fest.
Die digitalen Erklärungen von Staatsbediensteten zu ihren Vermögensverhältnissen sollten wieder öffentlich sein, sagte er am Dienstag in Kiew. Selenskyj legte sein Veto ein gegen ein Gesetz des Parlaments, das ein weiteres Jahr Geheimhaltung für diese Informationen vorsah.
12. September, 22.32 Uhr: Ukrainische Armee berichtet von kleinen Erfolgen
Die ukrainische Armee rückt nach eigenen Angaben an zwei seit langem umkämpften Frontabschnitten weiter vor.
Bei dem Ort Klischtschijiwka südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut seien "teilweise Erfolge" zu verzeichnen, teilte der Generalstab am Dienstag mit.
Weitere Teilerfolge meldete der Kiewer Generalstab aus der Gegend von Robotyne im Gebiet Saporischschja im Süden. Dort arbeitet sich die ukrainische Armee seit Wochen langsam durch stark verminte russische Verteidigungslinien hindurch.
Die Militärangaben sind oft nicht sofort überprüfbar; sie entsprechen in diesem Fall aber in etwa dem Bild der Lage, das Experten mit Hilfe von Fotos und Videos erkennen können.
12. September, 21.42 Uhr: Kampfjet Su-24 in Russland abgestürzt
Ein russischer Kampfjet vom Typ Suchoi Su-24 ist am Dienstag auf einem Übungsflug im Gebiet Wolgograd an der Wolga abgestürzt.
Die Maschine habe keine Waffen an Bord gehabt, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. "Das Flugzeug stürzte über unbewohntem Gebiet ab." Angaben zum Schicksal der zwei Piloten wurden nicht gemacht. Die zu sowjetischen Zeiten entwickelte Su-24 dient der Bekämpfung von Bodenzielen. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine setzen beide Seiten diesen Flugzeugtyp ein.
12. September, 20.15 Uhr: OSZE fordert Freilassung ukrainischer Mitarbeiter
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat von Russland erneut die sofortige Freilassung von drei ihrer ukrainischen Mitarbeiter gefordert.
Die drei Männer seien bereits seit mehr als 500 Tagen in Gefangenschaft, sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid am Dienstag in Wien. OSZE-Vertreter dürften nie in Ausübung ihres Amtes festgenommen werden, betonte der nordmazedonische Außenminister Bujar Osmani, der dieses Jahr den OSZE-Vorsitz innehat.
"Diese Inhaftierungen sind unmenschlich und verletzen ihre Rechte", fügte er hinzu.
12. September, 20 Uhr: Papst Franziskus mahnt zu "Kühnheit des Friedens"
Papst Franziskus (86) hat mehr Anstrengungen für Frieden in der Ukraine und anderen Weltregionen angemahnt.
"Realismus ist nicht genug, politische Erwägungen sind nicht genug, die bisher umgesetzten strategischen Maßnahmen sind nicht genug", erklärte der Papst am Dienstag in einer Grußbotschaft an das Internationale Friedenstreffen in Berlin.
"Was wir brauchen, ist die "Kühnheit des Friedens" - und zwar jetzt, weil zu viele Konflikte viel zu lang gedauert haben, einige scheinen endlos, und das in einer Welt, die immer schneller wird - nur das Ende der Kriege scheint langsam."
Es brauche Mut, in eine andere Richtung abzubiegen, trotz aller Hindernisse, betonte das katholische Kirchenoberhaupt. "Lasst uns keine Angst haben, "Bettler des Friedens" zu werden, uns mit unseren Schwestern und Brüdern anderer Religionen zusammenzutun und mit all jenen, die sich nicht mit der Unausweichlichkeit von Konflikten abfinden wollen."
12. September, 18.03 Uhr: Dänemark kündigt bislang größtes Unterstützungspaket für Ukraine an
Dänemark hat sein bislang größtes finanzielles Hilfspaket für die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt.
Kopenhagen werde Kiew bis 2025 rund 780 Millionen Euro zur Verfügung stellen, teilte das dänische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Der Großteil der Unterstützung soll demnach noch in diesem Jahr in der Ukraine ankommen. Mit dem Geld sollen unter anderem Schützenpanzer und Flugabwehrsysteme finanziert werden.
12. September, 17.04 Uhr: Papst schickt Ukraine-Beauftragten für Gespräche nach China
Papst Franziskus (86) schickt den Sonderbeauftragten des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, nach China.
Nach Besuchen in Kiew, Moskau und Washington stelle Zuppis Visite in der chinesischen Hauptstadt Peking eine weitere Etappe in der vom Papst gewünschten "Suche nach Wegen, die zu einem gerechten Frieden führen können", teilte der Heilige Stuhl am Dienstag mit. Der Italiener wird von Mittwoch bis Freitag in Peking sein.
Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine solle Zuppi damit die "Mission zur Unterstützung von humanitären Initiativen" im Auftrag des Oberhauptes der katholischen Kirche weiterführen, hieß es.
12. September, 16.06 Uhr: Selenskyj vermisst geschlossene Verurteilung russischer Kriegsgräuel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat beklagt, dass die Welt sich den russischen Kriegsgräueln in seinem Land noch nicht geeint genug entgegenstellt.
Russland wolle, dass eine Politik des Völkermordes zur neuen Normalität werde, sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videoansprache vor niederländischen Studenten in Den Haag, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.
"Sie wollen, dass der Völkermord zu etwas wird, das im Hintergrund spielt", sagte Selenskyj über Russland. "Sie wollen den Krieg einfrieren und schockierende Szenen zu etwas Alltäglichem machen."
12. September, 14.38 Uhr: Putin nimmt Trump in Schutz und lobt Elon Musk
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat den amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump (77), gegen den mehrere Justizverfahren in den USA laufen, in Schutz genommen.
Das Vorgehen zeige die "Verrottung des amerikanischen politischen Systems", sagte Putin am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der ostrussischen Hafenstadt Wladiwostok. "Das, was mit Trump passiert, ist eine Verfolgung eines politischen Konkurrenten aus politischen Motiven."
Putin lobte bei seinem Auftritt in Wladiwostok zudem den US-amerikanischen Tech-Milliardär Elon Musk als "herausragenden Menschen". "Er ist ein aktiver, talentierter Geschäftsmann", sagte der Kremlchef. Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Musk einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verhindert hatte.
12. September, 14.02 Uhr: Hofreiter kritisiert anhaltendes Zögern bei Taurus-Lieferung
Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter (53) hat das anhaltende Zögern der Bundesregierung bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine kritisiert.
Im Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach Hofreiter von einem immer wiederkehrenden Ritual: "Die Waffensysteme werden monatelang gefordert, der Kanzler zögert und blockiert. Und wenn dann geliefert wird, geschieht es Monate zu spät", kritisierte er.
12. September, 12.20 Uhr: Putin kritisiert bevorstehende Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat im Zusammenhang mit bevorstehenden Lieferungen von F-16-Kampfjets an die Ukraine vor einer Verlängerung des Konflikts gewarnt.
"Sie werden F-16 liefern. Wird das irgendetwas ändern? Ich denke nicht. Es wird den Konflikt nur verlängern", sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum am Dienstag in Wladiwostok. Die Ukraine hatte zuvor angekündigt, dass ihre Streitkräfte die Kampfflugzeuge bald erhalten werden.
12. September, 12.17 Uhr: Bundeswehr sucht Freiwillige für Heimatschutz
Gut eineinhalb Jahre nach Russlands Überfall auf die Ukraine sucht die Bundeswehr Freiwillige für den Aufbau des ersten Heimatschutzregiments in Hessen.
"Wir werden beginnend ab heute werben", sagte der Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Siegfried Zeyer, am Dienstag in Wiesbaden. Krieg in Europa sei wieder möglich, Frieden sei nicht gottgegeben, dafür müsse man etwas tun.
12. September, 12.13 Uhr: Friedenslösung für Ukraine kostet Mühe und Zeit
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) dämpft die Erwartung einer schnellen Friedenslösung für die von Russland angegriffene Ukraine.
Zwar sei es inzwischen gelungen, wichtige Staaten an einen Tisch zu bringen, und gemeinsam arbeite man daran, die Grundsätze für eine Friedenslösung voranzubringen, sagte Scholz am Dienstag in Berlin. Aber: "Das kostet Mühe und Zeit. Zeit, die wir eigentlich nicht haben, weil Russland in der Ukraine unterdessen weiter bombardiert, foltert und tötet." Doch die Arbeit für den Frieden erfordere Geduld.
12. September, 11.33 Uhr: Ukrainische Armee kommt im Süden täglich 50 bis 200 Meter voran
Die ukrainische Armee macht bei ihrer Gegenoffensive laut eigenen Angaben durchschnittlich 50 bis 200 Meter Geländegewinne am Tag.
"Manchmal sind es Kilometer und manchmal gibt es überhaupt keine Bewegung, da wir uns festsetzen und unsere Truppen schützen müssen", sagte der Sprecher des Frontabschnitts "Taurien", Olexander Schtupun, gemäß der Nachrichtenagentur Ukrinform in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen.
12. September, 11.30 Uhr: Putin nennt Anklagen gegen Trump "politisch motivierte Verfolgung"
Der russische Staatschef Wladimir Putin (70) hat die Strafverfahren in den USA gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump (77) als "politisch motivierte Verfolgung" bezeichnet. "
Was die Verfolgung von Trump angeht, so ist sie für uns in der gegenwärtigen Situation gut, weil sie die Verkommenheit des amerikanischen Systems zeigt", sagte Putin am Dienstag beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Es sei eine "politisch motivierte Verfolgung eines Mitbewerbers", fügte er hinzu.
12. September, 11.28 Uhr: Putin spricht ukrainischer Gegenoffensive Erfolge ab
Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn des von ihm angeordneten Angriffskriegs hat Russlands Präsident Wladimir Putin (70) der Ukraine erneut Erfolge bei ihrer Gegenoffensive abgesprochen.
"Die Ukraine führt eine so genannte Gegenoffensive durch. Ergebnisse gibt es natürlich keine", sagte Putin am Dienstag beim Wirtschaftsforum in der ostrussischen Stadt Wladiwostok.
12. September, 9.50 Uhr: Baerbock will bei USA-Besuch transatlantisches Bündnis stärken
Außenministerin Annalena Baerbock (42) will angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Herausforderungen durch China die Zusammenarbeit mit den USA stärken.
"Welchen großen Stellenwert die transatlantische Partnerschaft hat, haben uns insbesondere die letzten gut eineinhalb Jahre vor Augen geführt", erklärte die Grünen-Politikerin am Dienstag vor ihrem Flug zu einer längeren Reise in die USA.
12. September, 9.12 Uhr: Russland meldet angeblichen Drohnenangriff auf AKW-Stadt Enerhodar
Russland hat über einen angeblichen Drohnenangriff auf die besetzte südukrainische Stadt Enerhodar nahe des Atomkraftwerks Saporischschja berichtet.
Zwei Drohnen seien am Montag abgefangen worden, vier andere hätten ihre Angriffe ausgeführt, aber keinen Schaden angerichtet, sagte der Chef russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Betroffen gewesen seien unter anderem ein Park sowie ein Gelände, auf dem sich ein Büro der Kremlpartei Geeintes Russland befindet.
12. September, 8.23 Uhr: Moskauer Flugabwehr zum Schutz gegen Drohnen neu eingestellt
Zum Schutz gegen ukrainische Drohnenangriffe hat Russland nach britischen Angaben seine Flugabwehr rund um Moskau neu eingestellt.
"Seit Anfang September 2023 sind russische SA-22-Luftverteidigungssysteme rund um die Hauptstadt auf erhöhten Türmen und Rampen positioniert", teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. Ziel sei eine bessere Verteidigung gegen Drohnenattacken, "denen die Stadt derzeit an den meisten Tagen ausgesetzt ist".
12. September, 6.39 Uhr: Nordkoreas Machthaber trifft in Russland ein
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (39) ist nach Angaben Südkoreas auf seinem Weg zu einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin (70) in Russland eingetroffen.
Es gebe Hinweise, dass der Privatzug Kims am Dienstagmorgen (Ortszeit) die Grenze überquert habe, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) sagte, das Treffen Putins mit Kim werde im Fernen Osten Russlands stattfinden. Wo genau, werde aber noch nicht gesagt, wurde der Sprecher von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert. Es werde vor einem offiziellen Abendessen Treffen der beiden Delegationen und Einzelgespräche geben.
12. September, 6.19 Uhr: Selenskyj zeigt sich zuversichtlich
Nach dem Treffen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42) in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) in Bezug auf weitere deutsche Militärhilfe zuversichtlich gezeigt.
"Es ist wichtig, dass Partner die Bedürfnisse unseres Staates und unserer Soldaten sowie über den Schutz unserer Energieinfrastruktur hören", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "Ich bin zuversichtlich, dass es Ergebnisse geben wird."
12. September, 6.15 Uhr: Bei Taurus-Lieferungen erst "alle Details klären"
Außenministerin Annalena Baerbock (42) hat die Ukraine nach ihrem Besuch in Kiew bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern erneut um Geduld gebeten.
Man habe bei anderen Waffenlieferungen gesehen, "dass Systeme mit anderen nicht automatisch integriert arbeiten können", sagte die Grünen-Politikerin am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen". Bei den Marschflugkörpern sei es daher "wichtig, dass wir alle Details klären, bevor wir Dinge final versprechen".
12. September, 6.12 Uhr: USA warnen Nordkorea vor Waffenlieferungen an Russland
Die USA behalten sich angesichts der geplanten Gespräche über Waffenlieferungen zwischen Machthaber Kim Jong Un (39) und Präsident Wladimir Putin (70) weitere Sanktionen vor.
"Jedes Übertragen von Waffen von Nordkorea an Russland wäre eine Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", sagte Matthew Miller, der Sprecher des US-Außenministeriums, am Montag. Die USA würden nicht zögern, gegen beide Länder neue Sanktionen zu verhängen.
12. September, 6.10 Uhr: Europarat-Justizminister diskutieren Russlands Kriegsverbrechen
Bei einer Konferenz in Riga haben Justizminister und Vertretern der Mitgliedsstaaten des Europarats Möglichkeiten erörtert, um Russland für Kriegsverbrechen in der Ukraine zur Verantwortung zu ziehen.
Bei dem informellen Treffen in Lettlands Hauptstadt ging es zudem um Entschädigung für die durch die russische Invasion verursachten Schäden, um die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder und die Errichtung eines Sondertribunals. An den Beratungen nahmen der ukrainische Justizminister Denys Maljuska (41) und Generalstaatsanwalt Andriy Kostin (50) teil.
11. September, 19.30 Uhr: Russischer Angriff auf zivilen Frachter im Schwarzen Meer?
Laut Großbritannien hat Russland einen versuchten Angriff auf einen zivilen Frachter im Schwarzen Meer vorgeworfen.
Das Schiff unter liberianischer Flagge sei eines der beabsichtigten Ziele gewesen, als Russland am 24. August den Hafen von Odessa mit Marschflugkörpern attackiert habe, teilte die britische Regierung am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die ukrainische Flugabwehr habe die Geschosse abgefangen. Die US-Regierung hatte zuvor vor russischen Angriffen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer gewarnt.
Premierminister Rishi Sunak sagte im britischen Parlament, der Angriff beweise, wie verzweifelt Russlands Präsident Wladimir Putin sei. "Tag für Tag verursachen seine Taten schreckliches Leid in der Ukraine, verstoßen gegen die UN-Charta, gefährden die Sicherheit Europas und stören die weltweite Energie- und Nahrungsmittelversorgung", sagte Sunak.
11. September, 16.14 Uhr: Was Außenministerin Baerbock für den "ersten Schritt zum Frieden" hält
Außenministerin Annalena Baerbock (42) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) aufgefordert, die aus der Ukraine verschleppten Kinder in ihre Heimat zurückzulassen.
Ihre Rückkehr in die Ukraine "ist der erste Schritt zum Frieden. Und zwar unverzüglich", verlangte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt.
Hoffnungen Kulebas auf ein Signal für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung über eine von Kiew erbetene Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörpern enttäuschte Baerbock allerdings.
11. September, 14.13 Uhr: Baerbock macht Kiew keine Hoffnung auf raschen Taurus-Entscheid
"Uns ist die Situation mehr als bewusst", sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba (42) in der ukrainischen Hauptstadt.
"Zugleich reicht es eben nicht aus, Dinge nur zu versprechen", sagte sie. Wie vor der Lieferung des Luftabwehrsystems Iris-T und den anderen deutschen Waffenlieferungen müssten zunächst "alle Fragen geklärt sein". Baerbock versicherte zugleich, es könne keine Gewöhnung an die russischen Gräueltaten geben. Deswegen stehe Deutschland der Ukraine bei, so lange es nötig sei.
Kuleba reagierte mit deutlichen Worten auf das weitere Zögern der Bundesregierung: "Ich verstehe nicht, warum wir Zeit verschwenden", sagte der Diplomat. Ukrainische Soldaten und Zivilisten seien aufgrund des Zögerns getötet worden. "Es gibt kein einziges objektives Argument das dagegen spricht", sagte er.
11. September, 13.59 Uhr: Sanktionen wegen Scheinwahlen "vorstellbar"
Nach den Scheinwahlen in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine schließt die Bundesregierung nicht aus, Sanktionen gegen die Organisatoren und Kandidaten zu verhängen.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Montag in Berlin, derartige Maßnahmen seien "durchaus vorstellbar". Er verwies allerdings darauf, dass über solche Sanktionen grundsätzlich "auf europäischer Ebene" beraten werde.
Die Ukraine hatte die internationale Gemeinschaft bereits im Vorfeld aufgefordert, die Wahlen nicht anzuerkennen und neue Sanktionen gegen die Verantwortlichen zu verhängen.
11. September, 13.25 Uhr: Kreml kündigt Kim-Besuch in Russland "in kommenden Tagen" an
Die russische Führung hat Spekulationen über einen bevorstehenden Besuch des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un bestätigt.
Kim werde auf Einladung von Präsident Wladimir Putin "in den kommenden Tagen" zu einem offiziellen Besuch nach Russland reisen, erklärte der Kreml am Montag.
Bereits seit Tagen hatte es Spekulationen gegeben, wonach Nordkoreas Machthaber, der sein Land nur äußerst selten verlässt, noch in diesem Monat eine Reise nach Russland plane. Die USA verdächtigen Moskau, nordkoreanische Waffen für ihre Offensive in der Ukraine kaufen zu wollen.
11. September, 12.11 Uhr: Rheinmetall bekommt Auftrag über 40 Schützenpanzer für Ukraine
Für einen höheren zweistelligen Millionen-Euro-Auftrag soll die Waffenschmiede 40 alte Schützenpanzer vom Typ Marder in Stand setzen und modernisieren, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte.
Bis Jahresende sollen sie ausgeliefert werden. Bezahlt wird der Auftrag vom Bund, der damit die von Russland angegriffene Ukraine unterstützt. Zuvor hatte Rheinmetall bereits 40 andere Marder ausgeliefert, außerdem hatte die Bundeswehr 20 aus eigenem Bestand gen Osten geschickt. Damit erhöht sich die Schützenpanzer-Hilfe bis Jahresende auf 100.
Deutschlands größter Rüstungskonzern hatte für die Ukraine unlängst eine erste Charge von dringend benötigter Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard auf den Weg gebracht. Auch ältere Leopard-Kampfpanzer hat Rheinmetall bereits auf Vordermann gebracht und fronttauglich gemacht, hinzu kommen Militär-Lastwagen, Drohnen und ein Feldhospital.
11. September, 11.38 Uhr: Kim Jong-un auf dem Weg nach Russland?
Kims (39) Zug "scheint abgefahren zu sein", meldete Yonhap am Montag unter Berufung auf einen nicht genannten Regierungsvertreter.
Seit Tagen hatte es Spekulationen über eine geplante Reise Kims zu Gesprächen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin (70) über Waffengeschäfte gegeben.
Russland ist ein wichtiger Verbündeter von Kims seit Jahrzehnten international weitgehend isoliertem Land. Nordkorea hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von Beginn an unterstützt. Nach US-Angaben lieferte das Land dabei auch Raketen und Marschflugkörper.
Im Juli hatte Putin Pjöngjangs "standhafte Unterstützung des militärischen Spezialeinsatzes gegen die Ukraine" gelobt. Der "New York Times" zufolge will Putin Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen von Nordkorea kaufen. Kim wiederum gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung.
11. September, 11.05 Uhr: Außenministerin Baerbock in Kiew eingetroffen
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) besucht zum vierten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 die Ukraine.
Die Grünen-Politikerin traf am Montagmorgen zu einem aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehaltenen Besuch in der Hauptstadt Kiew ein. Kurz vor der UN-Generalversammlung will Baerbock in Kiew ein Zeichen der Solidarität senden. Sie verspricht weitere Unterstützung.
Bei ihrer Ankunft sagte Baerbock der Ukraine anhaltende Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union zu, pochte aber auch auf weitere Reformbemühungen etwa im Kampf gegen die Korruption.
Vor dem Hintergrund anhaltender russischer Angriffe auf die Infrastruktur und die Energieversorgung sagte die Außenministerin, man wolle das Energienetz mit der Ukraine noch engmaschiger knüpfen. Familien sollten nicht um ihre Versorgung fürchten müssen, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin Umspannwerke ins Fadenkreuz nehme.
11. September, 7.23 Uhr: Selenskyj berichtet von Fortschritten an der Front und dankt Rettern
"In den letzten sieben Tagen gibt es ein Vorankommen", sagte der 45-Jährige am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Dabei gebe es Bewegung sowohl im Süden der Ukraine im Gebiet Saporischschja, als auch rund um die von Russland besetzte Stadt Bachmut.
Daneben ging der Staatschef auf die starken russischen Raketen- und Drohnenangriffe der vergangenen Tage ein und dankte allen Helfern, die Verschüttete aus den Trümmern befreit hatten. In Kostjantyniwka waren bei einem Einschlag 16 Menschen ums Leben gekommen. In Krywyj Rih wurden durch russischen Raketenbeschuss auf eine Polizeistation nach Selenskyjs Angaben eine Person getötet und 60 Menschen verletzt.
Selenskyj bestätigte zudem den russischen Beschuss internationaler Helfer der Rettungsorganisation Road to Relief nahe der Front. Dabei seien ein Kanadier und eine Spanierin ums Leben gekommen, ein Deutscher und ein Schwede seien verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden.
11. September, 6.59 Uhr: Russland will Produktion von Panzer T-80 wieder aufnehmen
Russland erwägt nach Medienberichten die Wiederaufnahme der Produktion des Panzermodells T-80. "Die Aufgabe steht, zumindest hat das Militär sie uns gegeben", sagte der Chef des Rüstungskonzerns Uralvagonzavod, Alexander Potapov, in einem Interview.
Der T-80 habe sich während der "militärischen Spezialoperation", wie in Russland der Angriffskrieg gegen die Ukrainegenannt wird, besonders bewährt, hieß es.
Der T-80 wurde ab 1976 in der Sowjetunion gebaut, allerdings in wesentlich geringeren Stückzahlen als der bereits vor ihm entwickelte, aber noch parallel hergestellte T-72. Insgesamt sollen gut 10 000 T-80 vom Band gelaufen sein, ehe die Serienproduktion weitgehend zugunsten des T-90 eingestellt wurde.
Russland hat während seiner mittlerweile schon mehr als 18 Monate dauernden Invasion der Ukraine hohe Verluste erlitten und der Investigativgruppe Oryx zufolge mehr als 2000 Panzer verloren.
11. September, 6.54 Uhr: Steinmeier rechtfertigt Waffenlieferung für Ukraine
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67, SPD) sprach zu Beginn eines Internationalen Friedenstreffens in Berlin zwar von einem Dilemma für Christen wie ihn selbst, rechtfertigte die Waffenlieferungen dennoch.
"Wenn die Ukraine ihre Verteidigung einstellt, dann ist das das Ende der Ukraine. Und das ist der Grund, warum wir Europäer und auch wir Deutsche die Ukraine unterstützen – auch mit Waffen.", so Steinmeier.
Steinmeier sagte zum Ukraine-Krieg, der Angriff des russischen Präsidenten Wladimir Putin am 24. Februar 2022 habe "vielleicht alles verändert". Mit seinem "Vernichtungsfeldzug" wolle Putin die Werte zerstören, auf denen Europa gründe. "Sich dagegenzustellen, das ist für uns Europäer eine der Lehren aus der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges. Diese Lehre (...) heißt: "Nie wieder!"", sagte der 67-Jährige.
11. September, 6.43 Uhr: Putin-Partei zum Sieger bei Scheinwahlen in besetzten Gebieten erklärt
"Wir bekommen eine große Zustimmung, überall holen wir die Mehrheit, mehr als 2,7 Millionen Menschen in den vier Regionen haben ihre Stimme für Geeintes Russland abgegeben", sagte der Leiter des zentralen Exekutivkomitees der Partei, Alexander Sidjakin, am Sonntag.
Vom 8. bis 10. September haben in Russland Regional- und Kommunalwahlen stattgefunden. Dabei ließ der Kreml auch in den von Präsident Wladimir Putin völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja über die Regionalparlamente abstimmen, die später die Gebietsgouverneure bestimmen sollen. Kiew rief dazu auf, die Scheinwahlen nicht anzuerkennen.
Das beste Ergebnis beanspruchte Geeintes Russland dabei in der östlichen Region Donezk. Dort habe die Wahlbeteiligung bei rund 80 Prozent gelegen. "Und 78 Prozent davon waren für Geeintes Russland", behauptete der Separatistenführer Denis Puschilin.
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