Ukraine-Krieg im Liveticker: Russland meldet neue Luftangriffe
Ukraine - Die Ukraine macht bei ihrer Gegenoffensive langsam Fortschritte. Dabei hilft die Unterstützung aus den USA. Aber auch ein anderer Partner plant neue Hilfen.
Bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow sind nach Behördenangaben mehrere schwere Armeetransportflugzeuge beschädigt worden.
Die Armee wehre einen Angriff mit Drohnen ab, schrieb der Gouverneur des Gebiets Pskow, Michail Wedernikow, am frühen Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal.
Er veröffentlichte ein kurzes Video, auf dem eine Explosion zu hören und Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen war.
"Im Ergebnis der Drohnenattacke sind vier Flugzeuge Il-76 beschädigt worden. Es entstand ein Brand; das Feuer erfasste zwei Flugzeuge", sagte ein Vertreter der Rettungsdienste der staatlichen russischen Agentur Tass.
Russland wehrte unterdessen in der Nacht eigenen Angaben zufolge etliche weitere ukrainische Drohnenangriffe ab, darunter auch im Gebiet Moskau, in Brjansk und Orjol sowie in der Bucht von Sewastopol auf der russisch besetzten Krim.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
30. August, 22.12 Uhr: Russland berichtet von neuen Luftangriffen aus der Ukraine
Die Flugabwehr auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim hat nach örtlichen Angaben am späten Mittwochabend einen ukrainischen Marschflugkörper abgeschossen.
Das teilte der russische Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Ähnlich äußerte sich das Verteidigungsministerium in Moskau.Betroffen war demnach der Osten der Halbinsel bei der Stadt Feodossija. Teile der Lenkrakete hätten eine Stromleitung getroffen, sagte ein Mitarbeiter Aksjonows.
Die offiziellen Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Im Internet verbreiteten sich Fotos, die angeblich Brände in der Region zeigten.
30. August, 21.31 Uhr: Ukrainische Piloten lernen in Dänemark die F-16 fliegen
Mehrere ukrainische Militärpiloten können nach Angaben des Oberkommandierenden Walerij Saluschnyj in Dänemark mit der Ausbildung auf dem Kampfjet F-16 beginnen. Das teilte Saluschnyj am Mittwoch nach einem Telefonat mit dem Befehlshaber der dänischen Streitkräfte mit.
Nach dänischen Angaben hätten die Piloten die Vorbereitung erfolgreich absolviert und könnten mit der eigentlichen Flugausbildung anfangen.
Zugleich wollten Kopenhagen und Kiew die Logistik vorbereiten, um die F-16 künftig in der Ukraine warten und reparieren zu können, schrieb Saluschnyj auf Telegram.
30. August, 21.30 Uhr: Deutschland schickt zehn Leopard-Panzer in die Ukraine
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere zehn Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5 zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden weitere 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen geliefert.
Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu militärischen Hilfen für die Ukraine hervor, die wie jede Woche am Mittwoch aktualisiert wurde. Zur aktuellen Lieferung zählt ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem Iris-T zum Einsatz kommt.
Deutschland schickte auch ein Feldhospital, 4 Schwerlastsattelzüge und 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector.
30. August, 20.15 Uhr: Russland verhandelt mit Nordkorea über Rüstungsgeschäfte
Russland und Nordkorea verhandeln inmitten des Ukraine-Kriegs nach Angaben der US-Regierung über Rüstungsgeschäfte.
Das gehe aus Informationen der Geheimdienste hervor, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (60), am heutigen Mittwoch in Washington. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) sei demnach kürzlich nach Nordkorea gereist, um Pjöngjang davon zu überzeugen, Artilleriemunition an Russland zu verkaufen.
Seit diesem Besuch hätten der russische Präsident Wladimir Putin (70) und der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un (39) einen Schriftwechsel geführt, in dem sie sich verpflichtet hätten, ihre bilaterale Zusammenarbeit auszubauen, erklärte er weiter.
30. August, 18.08 Uhr: Satellitenbilder zeigen Schiffsbarriere an der Krim-Brücke
Russland sichert einen Teil seiner Brücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Satellitenbildern zufolge mit einer Barriere aus Schiffen.
Die online veröffentlichten Fotos zeigen eine Kette aus sieben größeren Seefahrzeugen, die vor dem Brückenteil zwischen der Insel Tusla und dem russischen Festland verankert sind. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen.
Der US-Auslandssender RFE/RL zeigte am Mittwoch die Fotos der Satellitenfirma Planet.com, die angeblich vom Vortag stammen.Auf der Plattform X (früher Twitter) kursierten auch Fotos, auf denen der Bau der Barriere zwischen dem 19. und 26. August zu sehen sein soll.
30. August, 17.20 Uhr: Russland will Ölexporte drosseln
Russland will seine Ölexporte im September um weitere 300 000 Barrel (je 159 Liter) am Tag drosseln. Das kündigte der für die Energiebranche zuständige Vizeregierungschef Alexander Nowak am heutigen Mittwoch in Moskau an.
Schon im August seien die täglichen Exporte um 500.000 Barrel am Tag gesenkt worden, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Moskau spreche mit anderen ölproduzierenden Ländern darüber, die Menge auch im Oktober zu verknappen.
30. August, 17.12 Uhr: EU will weiter 10.000 ukrainische Soldaten ausbilden
Die Ukraine kann auf eine Ausweitung der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ihre Streitkräfte hoffen.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) schlug am heutigen Mittwoch bei einem EU-Verteidigungsministertreffen vor, bis Ende des Jahres 40.000 statt 30.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in der EU auszubilden. Das Ziel von 30.000 werde bereits Ende Oktober erreicht werden.
Borrell sprach sich zudem dafür aus, die insbesondere von den Niederlanden und Dänemark geplante Ausbildung von ukrainischen Kampfpiloten an Kampfjets vom Typ F-16 in die EU-Mission zu integrieren.
30. August, 15.35 Uhr: Russland meldet Zerstörung von ukrainischen Schnellbooten
Russische Kampfjets haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mehrere ukrainische Schnellboote samt Besatzung im Schwarzen Meer zerstört.
An Bord sollen sich bis zu 50 Angehörige ukrainischer Spezialeinheiten befunden haben, teilte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht zum Mittwoch mit. Die russischen Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
30. August, 15.28 Uhr: Menschen in Kiew fordert die Rückholung von gefangenen Soldaten
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben Hunderte Menschen die Rückholung von gefangenen und vermissten Soldaten gefordert.
"Holt die Helden nach Hause", skandierten am heutigen Mittwoch nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vor allem Frauen und Kinder auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz. Sie zeigten dabei Bilder von mutmaßlich in Gefangenschaft geratenen Soldaten und Transparente mit den Bezeichnungen von Einheiten.
Adressiert an Präsident Wolodymyr Selenskyj hieß es auch: "Herr Präsident! Wehrdienstleistende sind keine Sklaven!" Gefordert wurde auch ein verstärkter Austausch von Leichen und die Gewährung von Fronturlaub.
30. August, 15.16 Uhr: Tote bei Angriffen in mehreren ukrainischen Regionen
Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens fünf Zivilisten getötet und mehr als 15 weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen Behörden vom heutigen Mittwoch setzte das russische Militär dabei Marschflugkörper, Drohnen und Artillerie ein.
Betroffen waren mehrere Regionen im ganzen Land. Alleine in der Hauptstadt Kiew und der umliegenden Region wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt.
Opfer gab es auch in den ukrainisch kontrollierten Gebieten der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes.
30. August, 15.05 Uhr: Ukraine durchbricht russische Hauptlinie!
Laut der Bild und mehreren Berichten von unabhängigen Beobachtern auf X (ehemals Twitter) soll die Ukraine die russische Hauptlinie im Süden des Landes durchbrochen haben.
Derzeit sind die ukrainischen Soldaten auf dem Weg, das Dorf Verbove im Gebiet der Oblast Saporischschjaj zu erreichen.
30. August, 14.02 Uhr: Laut Kreml keine internationale Untersuchung zu Prigoschins Jet-Absturz
Russland lehnt eine internationale Untersuchung zum Absturz des Privatflugzeugs von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ab.
Eine Beteiligung ausländischer Strukturen an der Aufklärung der Katastrophe sei nicht möglich, weil unter anderem auch wegen einer gezielten Tat ermittelt werde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er reagierte damit auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt habe, an den Ermittlungen teilzunehmen. In Brasilien sitzt der Hersteller Embraer, dessen Maschine am Mittwoch vor einer Woche abgestützt war.
Gemutmaßt wird, dass an Bord der Maschine ein Sprengsatz detonierte oder eine Flugabwehrrakete das Flugzeug zum Absturz brachte. "Es ist unsere Ermittlung", sagte Peskow. Er hatte zuvor zurückgewiesen, dass Kremlchef Wladimir Putin etwas mit dem Tod seines früheren Vertrauten zu tun haben könnte. "Lassen Sie uns auf die Ergebnisse warten." Ermittler hatten an der Absturzstelle im Gebiet Twer auch die Flugschreiber sichergestellt.
30. August, 12.43 Uhr: Artillerie-Hilfe der EU für Ukraine kommt nur langsam voran
Das EU-Programm zur Lieferung von einer Million Artilleriegeschossen an die Ukraine kommt offensichtlich nur langsam voran. Nach Angaben des estnischen Verteidigungsministers Hanno Pevkur gab es zuletzt nur Zusagen für etwa 226.000 Geschosse.
Es müsse noch viel getan werden, mahnte er am Mittwoch am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens im spanischen Toledo. Dabei gelte es, alle Optionen in Erwägung zu ziehen. Neben der Erhöhung von Produktionskapazitäten seien dies auch die Aufbereitung alter Geschosse und der Einkauf von Munition in Drittstaaten.
Den Angaben Pevkurs zufolge verschießt die Ukraine derzeit etwa 6000 Geschosse pro Tag, während Russland an Spitzentagen auf 60.000 bis 70.000 kommt. Ein Vorteil der westlichen Munition sei, dass sie präziser und deswegen hilfreicher sei, sagte er.
30. August, 9.58 Uhr: Weitere russische Regionen melden Drohnenangriffe in der Nacht
Neben dem Großangriff auf Pskow sind in der Nacht und am frühen Mittwochmorgen weitere russische Regionen von Drohnen angegriffen worden.
In der westrussischen Stadt Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sei dabei durch Trümmer das Gebäude der Ermittlungsbehörde beschädigt worden, meldete die Stadtverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal. Während die Stadtverwaltung dabei von zerbrochenen Fensterscheiben berichtete, teilte die Ermittlungsbehörde selbst mit, das Gebäude habe einen Dachschaden erlitten.
Nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas wurden sechs Drohnen abgeschossen.
30. August, 8.32 Uhr: London: Viele Deserteure zeigen schlechte Moral in russischer Armee
Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine.
"Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.
Die Behörde verwies auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals "Mediazona" vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche etwa 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden. "Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen."
30. August, 6.21 Uhr: Kiew unter heftigem Beschuss - zwei Tote
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht unter heftigen Beschuss durch russische Marschflugkörper gekommen. Berichten zufolge kam es über der Stadt zu heftigen Explosionen von Raketen der Flugabwehr gegen die anfliegenden Geschosse.
In mindestens zwei Stadtbezirken fielen Raketentrümmer auf Gebäude, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Mittwochmorgen bei Telegram mitteilte. Mehrere Feuer brachen demnach aus, darunter in einem Verwaltungsgebäude und in einem Gewerbebetrieb. Mindestens zwei Menschen wurden getötet und zwei weitere verletzt.
Unter den Verletzten sei eine Frau gewesen, die mit Glassplitterwunden in ein Krankenhaus gebracht wurde, teilte der Chef der Militärverwaltung der Dreimillionenstadt, Serhij Popko, ebenfalls bei Telegram mit.
30. August, 3.34 Uhr: Drohnenangriff auf Bucht von Sewastopol abgewehrt
Russischen Angaben zufolge haben ukrainische Streitkräfte in der Nacht zum Mittwoch die Bucht von Sewastopol am Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen.
Das russische Militär habe den Angriff abwehren können, schrieb der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswoschajew, am Mittwochmorgen in seinem Telegram-Kanal. Über die Zahl und Art der zerstörten Ziele lagen demnach zunächst keine genauen Informationen vor. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
30. August, 1.27 Uhr: Moskau: Erneut vier ukrainische Drohnen abgeschossen
Russland hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch erneut vier ukrainische Drohnen abgewehrt.
Drei unbemannte Luftfahrzeuge seien von der Luftabwehr über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am frühen Mittwochmorgen mit. Eine weitere Drohne wurde demnach über dem benachbarten Gebiet Orjol abgeschossen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
29. August, 22.15 Uhr: Selenskyj ruft Ukrainer zum Gedenken an gefallene Soldaten auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat die Bürger und Bürgerinnen seines Landes zum Gedenken an die getöteten Soldaten aufgerufen.
"Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren", sagte er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird.
"Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren." Der Tag sei eine "Mahnung für unser ganzes Land".
29. August, 21.03 Uhr: Ukrainer stoßen nach Süden vor
Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front weitere Fortschritte. "Wir drängen den Feind zurück", schrieb der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, am heutigen Dienstag.
Einzelheiten nannte er nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen. Sie greifen nach übereinstimmenden Berichten nun die nächste russische Linie an, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt.
Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.
29. August, 19.36 Uhr: USA bewilligt neues Militärpaket für Ukraine
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das US-Außenministerium teilte am heutigen Dienstag in Washington mit.
Das Paket habe einen Umfang von 250 Millionen Dollar (rund 230 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Raketen für die Luftverteidigung und Artilleriemunition.
29. August, 18.55 Uhr: Russland meldet Tote durch ukrainischen Beschuss in Grenzgebiet
Russland wirft der Ukraine Artilleriebeschuss auf ein grenznahes Dorf im Gebiet Brjansk mit Todesopfern vor.
Dabei seien in dem rund 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Dorf Klimowo mehrere Menschen getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden, schrieb der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal.
Zu den Opfern sollen demnach auch Kinder zählen. Nach Angaben des Gouverneurs wurde beim Beschuss ein Gebäude einer Schule, sowie mehrere Wohnhäuser und administrative Einrichtungen beschädigt.
29. August, 17.13 Uhr: Kuleba dankt Frankreich in Paris für politische Unterstützung
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) hat Frankreich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieg für seine Hilfe gedankt.
Es gehe dabei nicht nur um französische Waffen, sagte Kuleba am heutigen Dienstag in Paris bei einer Pressekonferenz mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna (67). Es gehe auch um die immense politische Unterstützung durch Frankreich mit Blick auf die gewünschten Beitritte in die Europäische Union und das Militärbündnis Nato.
Man werde Frankreich und dem französischen Volk für die geleistete Unterstützung auf ewig dankbar sein, sagte Kuleba.
29. August, 17.10 Uhr: Prigoschin offenbar bereits in St. Petersburg beerdigt
Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Pressedienstes bereits in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden.
Bei einer Trauerfeier im engsten Kreis ohne Öffentlichkeit sei von dem 62-Jährigen Abschied genommen worden, teilte der Pressedienst des Chefs der Privatarmee Wagner am Dienstag mit.
Interessenten, die sich nun auch von dem am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz getöteten Geschäftsmann verabschieden wollten, könnten dies auf dem Friedhof Porochowskoje tun, hieß es.
29. August, 15.38 Uhr: Weitere Soldaten aus Russland in Belarus gesichtet
Eine weitere Gruppe russischer Soldaten ist nach Angaben von Militärbeobachtern am heutigen Dienstag in Brest im äußersten Westen von Belarus eingetroffen.
Laut der oppositionellen belarussischen Militärbeobachtungsplattform "Belaruski Hajun" sollen die Soldaten an einem gemeinsamen Manöver des Militärbündnisses Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) teilnehmen.
Die erste Gruppe war Berichten zufolge bereits am 18. August in der belarussischen Grenzstadt zu Polen angekommen.
29. August, 14.12 Uhr: Ukraine erhält von Russland Leichen von Gefallenen
Russland hat der Ukraine 84 Soldatenleichen übergeben.
Die Übergabe sei entsprechend den Normen der Genfer Konventionen erfolgt, teilte das Reintegrationsministerium in Kiew am Dienstag mit. Nach der Identifikation der Leichen werden diese den Angehörigen zur Bestattung übergeben.
29. August, 13.05 Uhr: Putin nimmt nicht an Prigoschins Beerdigung teil
Kremlchef Wladimir Putin (70) wird nach offiziellen Angaben nicht an der Beerdigung des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin (†62) teilnehmen.
"Die Teilnahme des Präsidenten ist nicht vorgesehen", sagte sein Sprecher Dmitri Peskow (55) am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die russische Führung habe auch keine konkreten Informationen zur Beerdigung, die Angehörigen würden über den Termin entscheiden, sagte Peskow.
Prigoschins Privatjet war in der vergangenen Woche abgestürzt. Alle zehn Insassen an Bord der Maschine kamen dabei laut Behörden ums Leben.
29. August, 12.55 Uhr: Westliche Staaten haben Angriffe auf die Krim gestattet
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge die Zustimmung westlicher Staaten zu Angriffen auf russische Objekte auf der besetzten Krim erhalten.
"Heute gibt es einen absoluten Konsens dazu, dass wir alles russische in den besetzten Gebieten, beispielsweise auf der Krim, vernichten können", sagte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak (51), in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Vor einem Jahr hätten die westlichen Partner sich noch gegen Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel ausgesprochen.
29. August, 12.52 Uhr: Geschäftsmann soll Drohnen-Bauteile nach Russland geliefert haben
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen deutsch-russischen Geschäftsmann, der elektronische Bauteile für Drohnen an Russland geliefert haben soll.
Der Mann sitze in Untersuchungshaft, teilte die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mit. Ihm werde vorgeworfen, mehrfach gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Als Geschäftsführer zweier Unternehmen im Saarland soll er in 26 Fällen Elektronikbauteile an ein russisches Unternehmen gegeben haben, das militärisches Material und Zubehör produziert.
29. August, 11.48 Uhr: Lawrow soll Putin bei G20-Gipfel vertreten
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) lässt sich beim G20-Gipfeltreffen wichtiger Industrie- und Schwellenländer Anfang September in Indien von Außenminister Sergej Lawrow (73) vertreten.
Das kündigte Putin in einem Telefongespräch mit Indiens Premierminister Narendra Modi (72) an, wie das Außenministerium in Neu Dehli am Montag mitteilte.
29. August, 10.54 Uhr: Russland meldet erfolgreiche Erprobung von heimischem Flugzeug
Das von Importteilen entkernte russische Flugzeug SJ100 hat offiziellen Angaben zufolge den ersten Probeflug absolviert.
Industrieminister Denis Manturow (54) sprach von einem Erfolg für die russische Luftfahrtindustrie, wie aus einer Mitteilung seiner Behörde am Dienstag hervorging. Der Sektor ist einer der Branchen, die am schwersten von den westlichen Sanktionen betroffen sind, welche auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine folgten.
29. August, 9.58 Uhr: Ukraine meldet nach Rückeroberung von Robotyne weitere militärische Fortschritte
Die Ukraine macht nach der Rückeroberung des Dorfes Robotyne im Süden des Landes nach eigenen Angaben weitere militärische Fortschritte in der Region.
Die ukrainische Armee sei in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen, sagte Armeesprecher Andriy Kowaljow am Dienstag staatlichen Medien. Sie verbuchte demnach "Erfolge in Richtung von Nowodanyliwka nach Werbowe", zwei Siedlungen in der Region.
29. August, 9.57 Uhr: Erdogan will "in Naher Zukunft" Putin in Russland treffen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) will nach Russland reisen und mit Präsident Wladimir Putin (70) über das derzeit ausgesetzte Getreideabkommen beraten.
Erdogan werde dazu "in naher Zukunft" in die russische Schwarzmeerstadt Sotschi reisen, sagte der Sprecher der AK-Partei, Ömer Celik, am Montagabend laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
29. August, 8.52 Uhr: Sold in russischer Armee seit Kriegsbeginn stark gestiegen
Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich der Sold in der russischen Armee nach britischen Angaben deutlich erhöht.
"Der Militärdienst in den russischen Streitkräften ist seit der Invasion immer lukrativer geworden", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Lohn und Bonusleistungen seien starke Motive, dem Militär beizutreten, "insbesondere für diejenigen aus den ärmeren Gebieten Russlands". Zugleich betonte die Behörde: "Es ist jedoch immer noch unwahrscheinlich, dass Russland seine Ziele bei der Rekrutierung von Freiwilligen für die Streitkräfte erreichen wird."
29. August, 6.30 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister weist erneute Korruptionsvorwürfe zurück
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow (57) hat erneute Korruptionsvorwürfe gegen sein Haus zurückgewiesen.
Er fordere alle auf, "kritischer und verantwortungsbewusster mit Informationen umzugehen", sagte Resnikow am Montag vor Journalisten mit Blick auf Berichte ukrainischer Medien zu mutmaßlich überteuert gekauften Winteruniformen.
Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, das Verteidigungsministerium in Kiew habe Ende 2022 einen Vertrag mit einem türkischen Unternehmen über die Lieferung von Winteruniformen abgeschlossen, deren Preis sich nach Vertragsabschluss verdreifacht habe.
29. August, 6.24 Uhr: Zwei ukrainische Drohnen nach russischen Angaben zerstört
Russland hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen ukrainischen Drohnenangriff auf seinem Territorium abgewehrt.
Die Luftabwehr habe zwei unbemannte Luftfahrzeuge über dem Gebiet Tula südlich von Moskau zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
28. August, 22.21 Uhr: Selenskyj kündigt Hochfahren der Waffenproduktion an
Nach mehr als anderthalb Jahren Krieg hat Selenskyj eine maximale Erhöhung der Waffenproduktion für den Kampf gegen die russische Invasion angekündigt.
Neben Artilleriewaffen und Munition sollten auch Drohnen, Raketen und gepanzerte Fahrzeuge im Land hergestellt werden. "Wir erhöhen den Produktionsumfang auf ein Maximum. Die Ukraine kann das. Die Finanzierung steht. Unsere Verteidigungsindustrie wird gute Ergebnisse bringen", sagte Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft.
Die ukrainische Führung hatte immer wieder angekündigt, das Land zu einem der größten Waffenproduzenten zu machen. Selenskyj traf nach eigenen Angaben mit Vertretern der Rüstungsindustrie zusammen, damit die Produktion weiter hochgefahren wird.
28. August, 16.33 Uhr: Litauen lobt deutsche Pläne zur Stationierung einer Brigade
Litauens Präsident, Gitanas Nauseda ,hat die Pläne der Bundesregierung gewürdigt, rund 4000 Bundeswehr-Soldaten dauerhaft in seinem Land zu stationieren.
"Wir freuen uns über das langfristige Engagement Deutschlands zur Stärkung der Sicherheit Litauens", sagte der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes nach einem Treffen mit Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer am Montag in Vilnius. "Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine Erfolgsgeschichte sein wird, die wir mit unseren Verbündeten teilen können."
Deutschland will rund 4000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in dem an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und Russlands engen Verbündeten Belarus grenzenden Land stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des Nato-Partners nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Die Pläne sind auch eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
28. August, 16.29 Uhr: Polen und Balten fordern: Wagner-Kämpfer sollen Belarus verlassen
Polen und die Baltenstaaten Litauen, Lettland und Estland haben den sofortigen Abzug russischer Wagner-Söldner aus Belarus verlangt.
"Wir rufen das belarussische Regime auf, die Wagner-Gruppe aus dem belarussischen Hoheitsgebiet zu entfernen sowie alle illegalen Migranten aus dem Grenzgebiet abzuziehen und in ihre Heimatländer zurückzubringen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Innenminister der vier Länder am Montag nach einem Treffen in Warschau.
Im Falle eines bewaffneten Zwischenfalls an der Grenze oder eines starken Schubs von Migranten werde man in einer konzertierten Aktion alle Grenzübergänge zu Belarus schließen.
28. August, 15.08 Uhr: Kreml: Bestattungsdatum für Prigoschin steht noch nicht fest
Mehrere Tage nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin ist das Datum seiner Bestattung weiter unklar.
"Ich habe noch keine Informationen über die Beerdigung", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut Agentur Interfax vor Journalisten, die nach der Beisetzung der insgesamt zehn Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Mittwoch fragten. "Sobald eine Entscheidung gefallen ist, wird sie vermutlich öffentlich gemacht werden", fügte Peskow hinzu.
Die Frage, ob Russlands Präsident Wladimir Putin zur Beerdigung kommen werde, beantwortete Peskow nicht. Gerätselt wird auch darüber, wie groß das Begräbnis ausfallen wird, das laut russisch-orthodoxer Tradition eigentlich schon wenige Tage nach dem Tod hätte erfolgen müssen. Prigoschin war einst mit dem Orden "Held Russlands" ausgezeichnet worden.
28. August, 15.02 Uhr: Zahl der Toten nach Raketeneinschlag in Speiseölfabrik gestiegen
Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens drei Mitarbeiter getötet worden.
Fünf Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht zum Montag verletzt. Eine weitere Person wurde am Nachmittag noch vermisst. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram.
28. August, 14.52 Uhr: Russe wegen illegaler Geheimdiensttätigkeit in Schweden angeklagt
Im Nato-Anwärterland Schweden ist Anklage gegen einen gebürtigen Russen erhoben worden, der jahrelang Informationen für den russischen Staat beschafft haben soll.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 60-Jährigen schwerwiegende illegale Geheimdiensttätigkeiten gegen Schweden und die USA vor. Wie das zuständige Amtsgericht in Stockholm am Montag mitteilte, beginnt der Prozess am 4. September. Das Verfahren soll zumindest teilweise hinter verschlossenen Türen stattfinden und voraussichtlich drei Wochen dauern. Dem Angeklagten drohen mehrere Jahre Gefängnis.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit Hilfe seines Unternehmens zwischen 2013 und 2022 heimlich und mit betrügerischen Mitteln technische Informationen aus dem Westen für den russischen Staat und den russischen Militärgeheimdienst GRU besorgt zu haben. Deren Offenlegung gegenüber einer fremden Macht könne der Sicherheit Schwedens und der USA schaden, führte der zuständige Staatsanwalt Henrik Olin an.
Der Angeklagte ist demnach sowohl russischer als auch schwedischer Staatsbürger. Er bestreitet die Vorwürfe.
28. August, 14.10 Uhr: Wahlen im Krieg laut Selenskyj nur mit westlicher Unterstützung möglich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) will Wahlen während des Kriegs nur durchführen, wenn die USA oder die EU bei der Finanzierung helfen.
"Nach dem Gesetz ist es verboten, Wahlen (während des Kriegsrechts) abzuhalten", sagte er in einem in der Nacht zum Montag veröffentlichten Interview. Eine Durchführung sei sehr schwierig und kostspielig. Voraussetzung sei die finanzielle Unterstützung des Wahlprozesses durch die USA und die EU.
"Wahlen auf Kredit werde ich nicht abhalten, Gelder von der Verteidigung für die Wahlen abziehen, werde ich ebenfalls nicht", betonte Selenskyj. Dazu müsste das Parlament "schnell" die entsprechenden Gesetze ändern.
Das Hauptproblem für legitime Wahlen besteht ihm zufolge darin, wie gesichert wird, dass die Soldaten abstimmen können. Dazu müssten ebenso Wahlbeobachter in die Schützengräben geschickt werden.
28. August, 13.56 Uhr: Ukrainische Armee befreit Dorf Robotyne
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge nach wochenlangen Kämpfen die russischen Besatzer aus einem Dorf im südukrainischen Gebiet Saporischschja verdrängt.
"Nach der Befreiung von Robotyne rücken unsere Truppen südöstlich davon weiter vor", sagte am Montag Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gemäß einer Mitteilung. Der russische Widerstand sei weiter heftig.
Nächste Ziele in Richtung der Stadt Tokmak seien die Orte Nowoprokopiwka und Otscheretuwate. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.
28. August, 13.33 Uhr: Wagner-Kämpfer bekommen neue Pässe
Die Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner erhalten nach Angaben des belarussischen Oppositionellen Pawel Latuschko (50) neue Reisepässe vom Innenministerium in Minsk.
Es handele sich um echte Dokumente mit neuen Vor- und Nachnamen, sagte der frühere belarussische Kulturminister am Montag der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
Mit den neuen Dokumenten könnten die Wagner-Kämpfer beispielsweise in die EU einreisen und hier Terroranschläge verüben, so der Politiker, der im Exil lebt. Wie viele Kämpfer bereits neue Pässe bekommen hätten, sagte er nicht.
28. August, 12.30 Uhr: Mehrere Tote bei Raketenangriff auf ukrainische Speiseöl-Fabrik
Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseöl-Fabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens zwei Mitarbeiter getötet worden. Fünf weitere Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht zum Montag verletzt.
Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, schrieb der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak (51), auf Telegram.
Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab.
28. August, 12.20 Uhr: Russland meldet Abschuss von Drohnen und Marschflugkörper über der Krim
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Drohnen und einen Marschflugkörper über der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen.
"Heute um 11.30 Uhr (10.30 Uhr MESZ) wurde ein weiterer Versuch des Kiewer Regimes vereitelt, einen Terroranschlag auf Objekte der Russischen Föderation zu verüben", teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag mit.
Vor der Küste der Krim sei über dem Schwarzen Meer ein Marschflugkörper vernichtet worden. Zuvor hatte das Ministerium den Abschuss zweier Drohnen gemeldet. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
28. August, 10.05 Uhr: Russland streicht wohl große Militärübung
Das britische Verteidigungsministerium hält es für sehr wahrscheinlich, dass Russland eine für September geplante Militärübung abgesagt hat.
Die Übung Zapad ("West") 23 hätte eigentlich der Höhepunkt des militärischen Ausbildungsjahres sein sollen, schrieben die Briten am heutigen Montag. Die vorherige Aktion Zapad 21 sei die größte russische Übung seit sowjetischen Zeiten gewesen.
"Die unzureichende Leistung des russischen Militärs in der Ukraine hat gezeigt, dass gemeinsame strategische Übungen nur begrenzten Wert hatten und hauptsächlich der Show gedient haben", schrieb das Ministerium.
28. August, 9.37 Uhr: Selenskyj sieht Verhandlungslösung zur Krim
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hält eine Verhandlungslösung für die seit 2014 von Russland annektierte Krim für möglich.
"Wenn wir an den Verwaltungsgrenzen der Krim sind, denke ich, kann man politisch die Demilitarisierung Russlands auf dem Gebiet der Halbinsel erzwingen", sagte er in einem Interview am gestrigen Sonntag. In der Vergangenheit hatte Kiew, mehrfach seine Entschlossenheit betont, die Krim militärisch zurückzuerobern.
Derzeit versuchen ukrainische Soldaten im Süden des Landes bei ihrer Offensive, besetzte Gebiete zurückzugewinnen und bis an die Küste zur Krim vorzustoßen. Danach könnte auch die Halbinsel erobert werden.
28. August, 6.40 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister bezeichnet F-16 als "game changer"
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow (57) hat den bevorstehenden Einsatz von Kampfjets westlicher Bauart als "ernsthaften game changer" bezeichnet - also als eine bahnbrechende Neuerung im Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer.
Die Maschinen vom Typ F-16, die westliche Verbündete der Ukraine in Aussicht gestellt haben, könnten wohl im kommenden Frühjahr in der Ukraine im Einsatz sein, sagte Resnikow der "Bild" zufolge.
Die Ukraine habe mit der Ausbildung der Piloten, Ingenieure und Techniker begonnen. Nun müsse die Infrastruktur für die F-16 in der Ukraine vorbereitet werden. "Das dürfte mindestens sechs Monate dauern, vielleicht ein bisschen länger. Deswegen denke ich, es wird im Frühling nächsten Jahres sein", sagte Resnikow.
28. August, 6.35 Uhr: Flugverkehr in Moskau für die Nacht unterbrochen
Der Flugverkehr an den beiden Moskauer Flughäfen Domodedowo und Wnukowo ist in der Nacht zum Montag erneut vorübergehend ausgesetzt worden - kurze Zeit später normalisierte sich der Betrieb jedoch wieder.
Die Flughäfen waren zwischenzeitlich für Starts und Landungen geschlossen worden, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftverkehrsdienste berichtete.
Später hieß es, die Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Wnukowo sowie der Militärflughafen Schukowski hätten ihren Betrieb wieder aufgenommen.
28. August, 6.20 Uhr: Russland wehrt erneut Drohnenangriff auf Moskau ab
Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Montag erneut einen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt.
Eine Richtung Moskau fliegende Drohne sei in der Nähe von Ljuberzy südöstlich der Hauptstadt zerstört worden, teilte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit. Es gebe keine Schäden oder Verletzte, schrieb Sobjanin weiter.
Rettungskräfte seien vor Ort. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
27. August, 21.45 Uhr: Zweites Frachtschiff hat temporären Korridor im Schwarzen Meer durchquert
Knapp sechs Wochen nach dem Scheitern des Getreideabkommens mit Russland hat nach Angaben Kiews ein zweites Frachtschiff nach dem Auslaufen im südukrainischen Hafen von Odessa sichere Gewässer erreicht.
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) dankte "allen, die dies möglich gemacht haben". Das Schiff hat nach seinen Angaben Stahl für den afrikanischen Markt geladen.
Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte.
Die militärischen Spannungen im Schwarzen Meer haben seit dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zugenommen. Russland griff die ukrainische Hafeninfrastruktur an der Küste und an der Donau an, während Kiew russische Schiffe attackierte.
27. August, 21.31 Uhr: Selenskyj will Korruption für Kriegsdauer mit Verrat gleichsetzen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) möchte den Tatbestand der Korruption für die Dauer des Kriegs mit Landesverrat gleichsetzen lassen. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte Selenskyj, er wolle dem Parlament einen solchen Gesetzesvorschlag vorlegen.
"Ob der Gesetzesgeber diesen Vorschlag unterstützen wird, weiß ich nicht - aber ich werde es auf jeden Fall vorschlagen", sagte er. Eine erfolgreiche Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft läge auch in der Hand der Bürger und Unternehmen, mahnte er. "Wir müssen ehrlich sein, wir müssen Steuern zahlen", sagte er im Gespräch mit der Journalistin Natalija Mossejtschuk.
Die ukrainische Gesetzgebung sieht für Korruption bisher unterschiedliche Strafen vor, von Geldstrafen bis zu vier Jahren Haft. In besonders schweren Fällen können es bis zu zwölf Jahre sein. Landesverrat hingegen wird mit 15 Jahren bis lebenslang bestraft.
Eine Verbesserung der Korruptionsbekämpfung ist ein wichtiger Teil der Voraussetzungen der Europäischen Kommission für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine. Auch fordert die EU, dass Standards im Kampf gegen Geldwäsche eingehalten werden und ein Gesetz gegen den übermäßigen Einfluss von Oligarchen umgesetzt wird.
27. August, 18.48 Uhr: Mindestens drei Tote nach russischen Angriffen in der Ukraine
Bei russischen Artillerieangriffen in der Ukraine sind am Sonntag nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden.
Nahe der südukrainischen Stadt Cherson wurde eine 35-jährige Frau getötet und ein Mann verletzt, wie die regionale Militärverwaltung erklärte. Etwas später berichtete die Staatsanwaltschaft über eine weitere Tote und einen weiteren Verletzten - diesmal in Cherson selbst. Die Ermittler gingen dabei von einem russischen Artillerieangriff aus.
In einem Dorf nahe der ostukrainischen Industriestadt Charkiw starb laut der regionalen Militärverwaltung eine Frau, nachdem ihr Haus von russischer Artillerie getroffen worden war. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
27. August, 16.45 Uhr: Ukrainische Armee will von Robotyne aus nach Süden vorrücken
Die ukrainische Armee arbeitet sich nach Angaben eines Sprechers nach dem Durchstoßen der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor.
Das sagte der Offizier Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe, Schtupun deutete dies aber als Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe.
Diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen. Allerdings sind sich Militärbeobachter einig, dass Robotyne im Gebiet Saporischschja nach wochenlangen Kämpfen tatsächlich in der Hand ukrainischer Truppen ist. Richtung Süden geraten für die ukrainischen Truppen die besetzten Städte Tokmak und Melitopol in den Blick. Die Ukraine hofft in dieser Region bis an das Asowsche Meer vorzustoßen und für die Russen die Landverbindung zur Halbinsel Krim abzuschneiden.
Russische Truppen griffen ihrerseits bei den Städten Awdijiwka und Marjinka im Gebiet Donezk an, sagte Armeesprecher Schtupun. Es gelinge aber, diese Angriffe abzuwehren.
27. August, 16.39 Uhr: Selenskyj kündigt einen "kraftvollen September" an und hofft auf Hilfen für die Ukraine
Die Ukraine hofft nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) im September auf eine Reihe militärischer Hilfspakete aus dem Ausland. Dazu zählten Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge, Luftverteidigung und Raketen sowie Minenräumgerät.
"Jeder der Partner ist über unsere Bedürfnisse informiert. Wir warten auf Entscheidungen", schrieb der Präsident am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. Außenpolitisch kündigte Selenskyj einen "kraftvollen September" an. Geplant seien Gesprächsrunden zu internationalen Sicherheitsgarantien für das durch Russland angegriffene Land. Die Regierung bereite sich zudem auf Treffen wie die UN-Generalversammlung in New York vor.
Zum Schluss bedankte Selenskyj sich bei der US-Regierung für die jüngsten Sanktionen gegen verschiedene Mitglieder des russischen Staatsapparates im Kontext der Verschleppung ukrainischer Kinder.
27. August, 15.28 Uhr: Merz bei Debatte über Taurus-Lieferung für europäische Lösung
CDU-Chef Friedrich Merz (67) hat sich in der Debatte über eine Lieferung des Marschflugkörpers vom Typ Taurus an die Ukraine für eine europäische Lösung ausgesprochen.
Vor dem Hintergrund, dass solche westliche Waffen nicht auf russischem Territorium eingesetzt werden sollen, sei er "der Meinung, dass wir eine gemeinsame europäische Antwort geben müssen auf diese wichtige Frage", sagte Merz, der auch Unionsfraktionschef im Bundestag ist, am Sonntag im ARD-"Sommerinterview". Eine gemeinsame europäische Lösung bedeute für ihn eine Lösung vor allem mit Frankreich und Großbritannien.
27. August, 13.57 Uhr: Russische Paramilitärs drohen mit Befehlsverweigerung
Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist.
Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-jährigen nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. Darüber berichtete das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW am Sonntag. "Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?", hieß es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram.
Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben.
27. August, 13.20 Uhr: Auseinandersetzungen um Plattformen im Schwarzen Meer
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums sind im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch strategisch wichtige Öl- und Gasplattformen im Schwarzen Meer umkämpft.
Ein russischer Kampfjet habe vergangene Woche auf ein kleines ukrainisches Marineboot geschossen, das in der Nähe einer Plattform im Nordwesten des Meeres unterwegs gewesen sei, schrieben die Briten am Sonntag beim Kurznachrichtendienst X.
27. August, 12.54 Uhr: Russische Behörden bestätigen: Prigoschin bei Flugzeugabsturz getötet
Russische Behörden haben den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, offiziell bestätigt.
Das meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre.
27. August, 7.36 Uhr: Ukrainische Drohnen über Brjansk und Kursk abgewehrt
Die russische Luftabwehr hat über Nacht nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Drohnenangriffe über den Regionen Brjansk und Kursk abgewehrt.
Die unbemannten Luftfahrzeuge seien über den Grenzregionen im Südwesten des Landes zerstört worden, teilte das Ministerium am Sonntagmorgen in seinem Telegram-Kanal mit.
27. August, 7.01 Uhr: Angriffe auf Kiew und Tscherkassy - Luftabwehr aktiviert
Mehrere Regionen in der Ukraine sind Berichten zufolge am frühen Sonntagmorgen unter Raketenbeschuss geraten.
Unter anderem wurde in den Außenbezirken Kiews die Luftabwehr aktiviert, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt bei Telegram mitteilte. Auch der Gouverneur von Tscherkassy, Ihor Taburez, schrieb in seinem Telegram-Kanal, dass das zentralukrainische Gebiet die Luftabwehr aktiviert habe. Über Schäden oder Opfer war zunächst nichts bekannt.
26. August, 21.40 Uhr: Selenskyj trauert um abgestürzte ukrainische Piloten
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Tag der ukrainischen Luftfahrt drei bei einem Flugzeugzusammenstoß ums Leben gekommenen Piloten gedacht.
"Mein Mitgefühl den Angehörigen und Vertrauten, allen denjenigen, die die jungen Männer gekannt haben", sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Zu den Opfern habe auch der bekannte Kampfpilot Andrij Pilschtschykow gehört, der viel zur Luftverteidigung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression beigetragen habe, erinnerte Selenskyj.
Der Unfall ereignete sich am Freitag im westukrainischen Gebiet Schytomyr. Ukrainische Medien berichteten erst am Samstag darüber. Selenskyj versprach eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls. Für Kiew ist die Reputation der eigenen Kampfpiloten von hoher Bedeutung, bittet die Ukraine doch seit Monaten ihre westlichen Verbündeten um moderne Kampfjets.
Inzwischen hat Kiew Zusagen aus mehreren Ländern für die Ausbildung von Kampfpiloten und die Lieferung von Kampfjets vom Typ F-16 erhalten.
26. August, 21.11 Uhr: Ukraine bereitet weitere Mobilmachung vor
Die ukrainische Führung bereitet nach eigenen Angaben für den Abwehrkampf gegen Russland weitere Einberufungen vor.
"Ja, die Militärs haben sich an uns gewandt und es wird wohl eine zusätzliche Einberufung geben", sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, am Samstag im ukrainischen Radio. Die Mobilmachung werde aber nicht über die zu Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 bereits festgelegten Parameter hinausgehen, versicherte er.
Laut Danilow handelt es sich nicht um eine außerplanmäßige Maßnahme. Die Mobilmachung laufe seit eineinhalb Jahren, mehrere Etappen seien bereits durchlaufen worden. "Man muss deswegen keinen Lärm schlagen, alles läuft nach dem Plan, den wir derzeit verfolgen", sagte der Kiewer Top-Beamte.
Nach Beginn der russischen Invasion hat die Ukraine das Kriegsrecht ausgerufen. Alle Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren sind daher grundsätzlich zum Wehrdienst verpflichtet und können einberufen werden - es sei denn, sie sind aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen, etwa als alleinerziehende Väter, vom Dienst befreit.
26. August, 15.52 Uhr: Russischer Finanzminister hebt Wachstumsprognose an
Russlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst nach Einschätzung von Finanzminister Anton Siluanow in diesem Jahr deutlich stärker als zuletzt angenommen.
"Wir erwarten in diesem Jahr eine Erholung der Wirtschaft um 2,5 Prozent, vielleicht auch mehr", sagte er laut der Nachrichtenagentur Interfax am Samstag in einem Fernsehinterview. Im vergangenen Jahr war das BIP in Russland nach Ausbruch des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine offiziell um 2,1 Prozent gesunken.
Die offizielle Wachstumsprognose für 2023 vom Wirtschaftsministerium aus dem April liegt bei 1,2 Prozent. In der Zwischenzeit haben sich allerdings sowohl Präsident Putin als auch Premierminister Michail Mischustin optimistischer geäußert und erklärt, das Wachstum könne auch über 2 Prozent liegen. Wirklich aussagekräftig sind die aktuellen Wachstumszahlen allerdings nicht. Viele Wirtschaftszweige liegen - teilweise auch wegen der Sanktionen - in Russland brach, allein die Rüstungsindustrie arbeitet im Hochbetrieb.
Laut Siluanow wird die Inflation sich bis Jahresende bei etwa sechs Prozent einpendeln.
26. August, 15.15 Uhr: Trotz russischer Blockade: Zweites Schiff kann Odessa verlassen
Trotz des von Russland verkündeten Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine ist ein Schüttgutfrachter aus dem Hafen von Odessa ausgelaufen.
Das Schiff hat nach Angaben des Schiffsdatenerfassers Marinetraffic am Samstagmorgen Odessa verlassen und ist auf dem Weg nach Warna in Bulgarien.
Die "Primus" ist bereits der zweite Frachter, der trotz der von Russland wieder verhängten Seeblockade über ukrainische Häfen aus Odessa ablegt. Die "Primus" läuft unter liberianischer Flagge. Das Schiff lag seit Ende Februar im Hafen.
26. August, 15.05 Uhr: Drei ukrainische Piloten sterben bei Flugzeugzusammenstoß
Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine übereinstimmenden Medienberichten vom heutigen Samstag zufolge drei Piloten ums Leben gekommen.
Im Gebiet Schytomyr seien am Freitagabend zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander kollidiert, heißt es. Unter den Opfern ist demnach auf der unter seinem Pseudonym "Juice" bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.
Den Tod Pilschtschykows bestätigte sein Freund Pawlo Pozelujew in sozialen Medien. Pilschtschykow war Pilot des Kampfflugzeugs Mig-29 und hatte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an einer Reihe von Luftgefechten teilgenommen, unter anderem bei der Verteidigung von Kiew.
26. August, 13.02 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Beschuss in Kupjansk
Mindestens zwei Zivilisten sind offiziellen Angaben zufolge beim Beschuss eines Vororts der ostukrainischen Stadt Kupjansk ums Leben gekommen.
"Der Feind hat ein ziviles Objekt getroffen, ein Café, wo tagsüber Einwohner waren", teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, am Samstag per Telegram mit. Neben den zwei Todesopfern gebe es auch noch einen weiteren Verletzten.
Getroffen wurde die Ortschaft Podoly, ein Vorort von Kupjansk am östlichen Ufer des Oskil. Die Russen sind dadurch zuletzt in der Region im Nordosten der Ukraine weiter vorgerückt.
26. August, 11.38 Uhr: London: Russland könnte Angriffe auf Kupjansk und Lyman verstärken
Russland könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupjansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken.
Die ukrainische Gegenoffensive habe russische Streitkräfte im östlichen Bachmut und in der Südukraine unter Druck gesetzt, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Samstag. Russland habe aber kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupjansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt.
Während die Ukraine im Süden weiterhin allmählich an Land gewinne, könnte Russland nach britischer Einschätzung versuchen, die Initiative wiederzuerlangen, indem es auf eine "Offensive auf operationaler Ebene" zurückschwenke.
26. August, 9.21 Uhr: Ukrainischer Botschafter: Russland hatte Zeit, sich einzubarrikadieren
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev (47), führt eine zögerliche militärische Unterstützung der westlichen Partner als einen Grund für die derzeit schwierige ukrainische Gegenoffensive an.
"Russland hatte Zeit, um sich einzubarrikadieren", sagte Makeiev im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. "Man hat sehr lange gebraucht, um die ukrainischen Brigaden, Brigaden des Angriffes vorzubereiten und auszustatten."
Diese Brigaden seien nun voll mit westlichen Waffen und Munition. Er verwies dabei auch auf die Debatten in Deutschland um die Lieferung von Schützenpanzern und Flugabwehrsystemen.
26. August, 7.20 Uhr: Ukraine rechnet mit deutschen Taurus-Lieferungen
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow (57) zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern wird.
"Ich bin wirklich optimistisch und sehe in der Zukunft, dass wir auch Taurus aus Deutschland bekommen werden", sagte Resnikow am gestrigen Samstag. Als Partner der Ukraine habe Deutschland angesichts des russischen Angriffskriegs bereits viele hochmoderne System geliefert.
Resnikow legte sich indes nicht darauf fest, wann er die Marschflugkörper erwarte. "Aber ich glaube, es wird nicht ein ganzes Jahr dauern", sagte er.
25. August, 23.11 Uhr: Ukrainische Medien verkünden Drohnenangriffe auf Krim
Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben der Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte nach einem Bericht der "Ukrajinska Prawda" mit Drohnen militärische Stellungen angegriffen.
Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete das Internetportal am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise beim Geheimdienst SBU. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte in dem Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein.
Die Drohnen schlugen den Berichten zufolge unter Umgehung der russischen Flugabwehr auch in ein Munitionslager ein. Auch Militärtechnik sei schwer beschädigt worden, hieß es. Die russischen Besatzer seien auf die Spezialoperation des Geheimdienstes SBU und der ukrainischen Streitkräfte nicht vorbereitet gewesen.
Informationen dazu von russischer Seite gab es zunächst nicht. Die Angaben waren unabhängig nicht überprüfbar.
25. August, 17.55 Uhr: Veränderungen in Wagner-Gruppe erkennbar
Litauen beobachtet nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin die Aktivitäten von dessen Wagner-Gruppe im benachbarten Belarus ganz genau.
"Wir können bereits die Veränderungen sehen, wir können die Aufspaltung sehen, wir können die Versuche sehen, Belarus in Richtung Russland zu verlassen. Es passieren alle möglichen Arten von Dingen", sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas am Freitag bei einem Besuch in der Grenzregion im Südosten des baltischen EU- und Nato-Landes. Dort hielten der litauische Grenzschutz und die Armee gemeinsam eine taktische Übung ab.
Auf die Frage, was aus der Wagner-Gruppe nach dem mutmaßlichen Tod ihres Chefs werden könnte, antwortete Anusauskas ausweichend. "Ich kann nur sagen, dass jeder Prigoschin durch einen neuen Prigoschin ersetzt wird", sagte er litauischen Medienberichten zufolge. Dessen Platz könne einfach von anderen Leuten mit Verbindungen zum russischen Verteidigungsministerium eingenommen werden.
25. August, 17.38 Uhr: Lukaschenko sieht Putin ohne Schuld – Wagner-Truppe bleibt in Belarus
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sieht keine mögliche Verwicklung von Kremlchef Wladimir Putin in die mutmaßliche Tötung des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin.
Dessen Privatarmee Wagner solle weiter in Belarus bleiben. Putin könne nicht hinter dem Absturz von Prigoschins Privatjet am Mittwoch stecken, sagte Lukaschenko am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. "Das ist eine viel zu grobe, unprofessionelle Arbeit", meinte Lukaschenko.
"Ich kenne Putin. Das ist ein berechnender, sehr ruhiger und sogar zögerlicher Mensch, selbst wenn er Entscheidungen zu anderen, weniger schwierigen Fragen trifft. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Putin das getan hat, dass Putin schuld ist", sagte Lukaschenko. Er reagierte damit auf Vorwürfe vor allem aus dem Westen, Putin könne seinen Widersacher Prigoschin aus dem Weg geräumt haben. Der Kreml bestreitet das. Lukaschenko ist selbst politisch, wirtschaftlich und finanziell von Putin abhängig.
Nach Prigoschins gescheitertem Aufstand gegen Moskaus Militärführung vor zwei Monaten hatte seine Wagner-Armee auf Einladung Lukaschenkos Quartiere in Belarus bezogen. Die Truppe bleibe nun in Belarus. "Wagner lebte, Wagner lebt, und Wagner wird in Belarus leben, auch wenn das jemanden nicht gefallen sollte", betonte Lukaschenko.
25. August, 16.32 Uhr: Innenministerin will Anklage gegen Nord-Stream-Saboteure
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf die Nord-Stream-Gasleitungen hofft Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass der Generalbundesanwalt genügend Anhaltspunkte findet, um die Täter anzuklagen.
"Wir müssen solche Verbrechen vor Gericht bringen", sagte die SPD-Politikerin. "Das stärkt auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Rechtsstaat, wenn es gelingt, so komplexe Sachverhalte aufzuklären."
Am 26. September 2022 waren Explosionen in der Nähe der dänischen Insel Bornholm registriert worden. Wenig später wurden vier Lecks an drei der vier Leitungen entdeckt. Der Betreiber von Nord Stream 1 sprach später von metertiefen Kratern und weit verteilten Trümmern am Meeresgrund.
25. August, 15.31 Uhr: Selenskyj empfängt türkischen Außenminister in Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Außenminister Hakan Fidan in Kiew empfangen.
Bei dem Treffen sei es unter anderem um das Getreideabkommen gegangen, schrieb Selenskyj auf der Plattform X am Freitag. Weitere Details wurden vorerst nicht bekannt.
Das Nato-Mitglied Türkei pflegt sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland enge Beziehungen. Ankara hat etwa keine Sanktionen gegen Russland verhängt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat gleichzeitig immer wieder die Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine angemahnt.
25. August, 13.31 Uhr: Putin fährt nicht zu G20 nach Indien
Der russische Präsident Wladimir Putin wird nicht zum Gipfeltreffen der Zwanzigergruppe wichtiger Industrie- und Schwellenländer (G20) Anfang September in Indien fahren.
Reisen stünden derzeit nicht im Terminkalender, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Putin konzentriere sich auf die militärische Spezialoperation, wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt.
25. August, 13.11 Uhr: Kreml weist Verwicklung in Tod Prigoschins zurück
Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Anschuldigungen über eine Verwicklung des Kremls in den mutmaßlichen Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin zurückgewiesen.
"Das ist eine absolute Lüge", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Rund um den Flugzeugabsturz gebe es viele Spekulationen, die "im Westen aus einer bestimmten Ecke befeuert" würden, wurde Peskow von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.
25. August, 12.20 Uhr: Gewaltsamer Tod Prigoschins wäre laut Bundesregierung nicht überraschend
Nach dem mutmaßliche Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin hält es die Bundesregierung für denkbar, dass der Absturz seines Flugzeugs mutwillig herbeigeführt worden ist.
"Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. Gleichzeitig betonte er, dass die Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse über die Umstände des Vorfalls habe.
25. August, 12.02 Uhr: US-Institut: Prigoschins Tod beendet Wagners Unabhängigkeit
Der mutmaßliche Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bedeutet nach Einschätzung von US-Militärexperten wohl das Ende der Wagner-Gruppe als quasi-unabhängige Privatarmee.
Der Verlust der zentralen Führungsfigur schwäche ihre Fähigkeit, der Kampagne des Kremls und des russischen Verteidigungsministeriums entgegenzutreten, die die Gruppe nach ihrer Rebellion am 24. Juni destabilisieren und zerstören wollten, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien ISW in seiner Analyse am Donnerstag (Ortszeit).
25. August, 11.14 Uhr: Heineken verlässt Russland - Ein Euro für Brauereien
Der niederländische Braukonzern Heineken hat den Verkauf seiner Aktivitäten in Russland abgeschlossen und wird das Land endgültig verlassen.
Die russische Arnest Group werde alle Anteile, darunter sieben Brauereien, zum symbolischen Preis von einem Euro übernehmen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Heineken erwartet einen Verlust von rund 300 Millionen Euro. Alle rund 1800 Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz behalten.
25. August, 10.22 Uhr: Tschetschenen-Führer Kadyrow trauert öffentlich um Prigoschin
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow (46) hat den mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin öffentlich betrauert.
"Sein Tod ist ein großer Verlust für den ganzen Staat", schrieb er in der Nacht zum Freitag auf seinem Telegram-Kanal, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin von einer Tragödie gesprochen hatte.
25. August, 9.22 Uhr: Prigoschin ist laut London "sehr wahrscheinlich" tot
Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste "sehr wahrscheinlich" tot.
Zwar gebe es noch keinen endgültigen Beweis, dass Prigoschin an Bord des abgestürzten Flugzeugs gewesen sei, zumal er stets außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergreife, betonte das britische Verteidigungsministerium am Freitag. Doch Prigoschins Tod würde die Privatarmee Wagner zutiefst destabilisieren, hieß es in London weiter.
25. August, 8.10 Uhr: Russland meldet Abwehr nächtlicher Drohnen- und Raketenangriffe
Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht eine Welle ukrainischer Raketen- und Drohnenangriffe abgewehrt.
"Durch Feuereinwirkung wurden über dem Gebiet der Republik Krim neun Drohnen vernichtet, 33 wurden durch elektronische Kampfführung abgelenkt und sind abgestürzt, ohne ihr Ziel zu erreichen", teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitagmorgen auf seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatte das Militär bereits den Abschuss einer Rakete über dem Gebiet Kaluga südlich von Moskau vermeldet.
25. August, 6.46 Uhr: Klingbeil sieht "Indiz" für schwindende Macht Putins
SPD-Chef Lars Klingbeil (45) sieht in dem mutmaßlichen Attentat auf den Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Anzeichen für eine schwindende Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
"Wenn das am Ende alles so stimmt, wie wir gerade vermuten, ist das ein weiteres Indiz dafür, dass Putin nicht mehr alles im Griff hat, dass Putin nicht mehr in Russland alles steuern kann - nur noch mit Terror und mit Unterdrückung", sagte Klingbeil am Donnerstagabend bei "RND vor Ort" in Lüneburg.
24. August, 21.08 Uhr: US-Militär will ukrainische Piloten in USA an F-16-Jets ausbilden
Das US-Militär will ukrainische Piloten in den USA an Kampfjets vom Typ F-16 ausbilden. Das kündigte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Donnerstag an.
Im September solle zunächst ein Englisch-Training beginnen, im Oktober dann das Flugtraining.
Die US-Regierung hatte zuvor nicht ausgeschlossen, ukrainische Soldaten in den USA an F-16-Kampfjets auszubilden, falls es in Europa nicht ausreichend Kapazitäten dafür geben sollte.
Ryder sagte nun, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft werde die Kapazität in Europa erreicht sein. Daher gehe man nun präventiv diesen Schritt.
24. August, 19.40 Uhr: Taten gegen ukrainische Kinder sind laut Deutschland Kriegsverbrechen
Deutschland hat die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland vor dem UN-Sicherheitsrat scharf verurteilt.
"Für uns besteht kein Zweifel: Diese Verbrechen an ukrainischen Kindern sind Kriegsverbrechen und müssen als solche behandelt werden", sagte der stellvertretende Deutsche Botschafter Thomas Zahneisen am Donnerstag vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen.
Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch müsse Russland den Vereinten Nationen Zugang zu entführten Kindern gewähren, um ihre Rückkehr in ihre Familien zu erleichtern.
24. August, 19.37 Uhr: Menschen demonstrieren in Berlin
Am Unabhängigkeitstag der Ukraine haben sich Menschen in Berlin zum Zeichen der Unterstützung für das von Russland angegriffene Land versammelt.
Bei einer Demonstration vor dem Brandenburger Tor war am Donnerstag eine große blau-gelbe Flagge zu sehen. Ukrainerinnen und Ukrainer forderten weitere militärische und humanitäre Hilfe im Kampf gegen die russischen Angreifer. Mit mehreren Aktionen in Berlins Mitte - teils nicht weit entfernt von der russischen Botschaft - gedachten die Menschen der Opfer des Krieges.
Am Abend wollte das Ukrainian Freedom Orchestra ein Konzert geben. Auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier wurde dazu am Schloss Schönhausen in Berlin erwartet.
Die Vereinigung Vitsche, die eine Demonstration am Brandenburger Tor organisierte, teilte mit: "Gemeinsam zeigen wir, als Ukrainer*innen und Europäer*innen, wie vereint, stark und frei wir sind – denn, wie wir während der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg jeden Tag unter Beweis stellen, unsere Unabhängigkeit lassen wir uns nie wieder nehmen!"
24. August, 19.10 Uhr: USA verhängen Sanktionen gegen Russen wegen verschleppter Kinder
Die US-Regierung hat Sanktionen gegen verschiedene Mitglieder des russischen Staatsapparates verhängt wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder.
Das US-Außenministerium verkündete am Donnerstag in Washington Strafmaßnahmen gegen mehrere hochrangige russische Beamte wie auch Betreiber von Umerziehungsprogrammen für Kinder.
Ihnen wird vorgeworfen, an der Verschleppung ukrainischer Kinder aus von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine beteiligt gewesen zu sein. Mit den Sanktionen werden unter anderem Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren, Geschäfte mit den USA werden ihnen untersagt. Zum Teil wurden auch Visabeschränkungen erlassen.
24. August, 18.49 Uhr: Prigoschins Tod bestätigt
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin (†62) bei einem Flugzeugabsturz indirekt bestätigt.
Er nannte Prigoschin einen "talentierten Menschen", wie russische Agenturen am heutigen Donnerstag meldeten. "Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal, und er hat ernsthafte Fehler gemacht", sagte Putin. Mehr dazu in dem TAG24-Artikel "Putin bestätigt: Prigoschin bei Flugzeugabsturz gestorben!".
24. August, 17.44 Uhr: Spitzenvertreter von Nato und EU gratulieren Ukraine
Spitzenvertreter der Nato und der EU haben der Ukraine zu deren 32. Unabhängigkeitstag Stärke und Erfolg für den Abwehrkampf gegen Russland gewünscht und weitere Unterstützung zugesagt.
"Sie können darauf zählen, dass wir Ihnen so lange zur Seite stehen, wie es nötig ist", sagte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoana am Donnerstag in einer Grußbotschaft an die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine.
Er freue sich auf die Zeit, in der am Nationalfeiertag auch der Sieg über die aktuelle russische Aggression gefeiert werde. Russland Präsident Wladimir Putin (70) werde der Ukraine ihre Unabhängigkeit nicht wieder nehmen können.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU) würdigte die Ukrainer als beispielgebend. Mit ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer dauerhaften Hoffnung auf eine Zukunft des Friedens und des Wohlstands in einem vereinten Europa seien sie "eine Inspiration für alle Europäer", sagte sie in einer Videobotschaft.
Man werde für die Freiheit der Ukraine so lange wie nötig an der Seite der Ukrainer stehen. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte, die Ukraine sei Mitglied der europäischen Familie und ihre Zukunft liege in der EU.
24. August, 17.05 Uhr: UN beklagen vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten in Ukraine
Angesichts der Bombardements Russlands in der Ukraine beklagen die Vereinten Nationen vorsätzliche Angriffe gegen Zivilisten.
"In den letzten Wochen wurden bei Angriffen auch Dutzende Zivilisten getötet", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Donnerstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. In einigen Fällen seien durch aufeinanderfolgende oder doppelte Angriffe, sogenannte "Double-Tap"-Attacken, nicht nur Zivilisten getötet und verletzt, sondern auch Ersthelfer, die zur Hilfe eilten.
Diese "abscheulichen Angriffe" stellten einen eklatanten Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar, seien inakzeptabel und müssten aufs Schärfste verurteilt werden.
24. August, 14.36 Uhr: Anhänger Prigoschins legen nach Flugzeugabsturz Blumen nieder
Anhänger des Anführers der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, haben mit Trauer und Wut auf die Nachricht vom mutmaßlichen Tod des 62-Jährigen bei einem Flugzeugabsturz reagiert.
Am Café "Patriot" in St. Petersburg, das viele Einwohner der Stadt mit Prigoschin und seiner Wagner-Truppe verbinden, seien massenhaft Blumen niedergelegt worden, berichtete die Tageszeitung "Kommersant" am Donnerstag. Auch aus anderen russischen Städten wie in Nowosibirsk wurde von Trauer- und Gedenkaktionen berichtet.
24. August, 14.29 Uhr: Selenskyj: Ukraine hat nichts mit möglichem Tod von Prigoschin zu tun
Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts mit dem möglichen Tod der Führung der russischen Söldnertruppe Wagner um Jewgeni Prigoschin zu tun.
"Alle begreifen, wer daran beteiligt ist", sagte er vor Journalisten am Donnerstag. Gleichzeitig nutze der Tod der Söldnerführung Kiew "im bestimmten Sinne".
24. August, 14.06 Uhr: Prigoschins Schicksal ändert laut Litauen wenig an Sicherheitslage
Für Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat der mutmaßliche Tod des russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin keinen Einfluss auf die Sicherheitslage.
"Der Tod von Prigoschin, wenn er tatsächlich bestätigt wird, ändert wenig", sagte er am Donnerstag litauischen Medienberichten zufolge bei einem Besuch in der Ukraine. "Das zeigt, dass das Regime in die nächste Phase eintritt und diese Leute, wie man sie auch nennen mag, bereits gegeneinander kämpfen. Aber wir sollten auf keinen Fall denken, dass dieser Tod von Prigoschin uns beruhigt oder dass er die Sicherheitslage irgendwie verbessert".
Litauen ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten von Wagner-Truppen im eng mit Russland verbündeten Belarus. Deren Söldner hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager im Nachbarland der EU- und Nato-Staaten aufgeschlagen.
24. August, 13.52 Uhr: Iris-T-Raketen für Ukraine von Norwegen - angeblich auch F-16-Jets
Die Ukraine erhält von Norwegen Flugabwehrraketen vom Typ Iris-T. Medienberichten zufolge soll Kiew auch eine nicht näher genannte Zahl von F-16-Kampfjets bekommen.
Die Ukraine benötige dringend mehr militärische Ausrüstung, Raketen und Flugabwehrgeschosse, sagte der norwegische Ministerpräsident, Jonas Gahr Støre, anlässlich eines Besuchs in Kiew am Donnerstag. Deshalb unterstütze Norwegen das von Russland angegriffene Land mit allem, was möglich sei.
Die Sender TV2 und NRK berichteten unter Berufung auf mehrere Quellen, dass Norwegen als drittes Land nach Dänemark und den Niederlanden der Ukraine Kampfflugzeuge des Typs F-16 zur Verfügung stellen werde. Eine Anzahl wurde zunächst nicht genannt. Die norwegische Regierung erwähnte die Jets zunächst nicht. Dort hieß es, Oslo unterstütze die ukrainische Energieversorgung mit umgerechnet 130 Millionen Euro.
24. August, 13.04 Uhr: Lars von Trier eckt mit Russland-Aussage auf Instagram an
Lars von Trier ("Antichrist", "Melancholia") hat mit einer Aussage zum Ukraine-Krieg Kritik auf sich gezogen und anschließend seine Unterstützung für die Ukraine betont.
Natürlich unterstütze er die Ukraine von ganzem Herzen, hieß es am Donnerstag in einem Beitrag auf dem Instagram-Konto des dänischen Regisseurs. Zwei Tage zuvor hatte er gepostet: "Russian lives matter also!" ("Auch russische Leben zählen!"). Damit hatte sich der 67-Jährige am Dienstagabend an Selenskyj, Putin und die dänische Regierungschefin, Mette Frederiksen, gerichtet. Er ging damit auf einen Besuch von Selenskyj in Dänemark ein, in dem er zusammen mit Frederiksen in einem F-16-Kampfjet saß. Frederiksen habe dabei lächelnd "im Cockpit einer der unheimlichsten Tötungsmaschinen unserer Zeit" posiert, meinte von Trier.
Er habe nur das Offensichtliche festgestellt, schrieb er am Donnerstag: dass alle Leben auf dieser Welt etwas bedeuteten. "Aber es scheint ein vergessener Satz aus einer Zeit zu sein, als Pazifismus eine Tugend war", schrieb von Trier. Seine Assistentin bestätigte auf dpa-Anfrage, dass es sich um sein eigenes Instagram-Konto handelt.
Kommentieren ließen sich die Beiträge nicht. Zahlreiche Instagram-Nutzer hatten nach der Russland-Aussage aber Reaktionen unter früheren Beiträgen des Dänen geschrieben. Dabei wiesen sie darauf hin, dass Russland bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Menschen töte und Zerstörung anrichte.
"Die Ukrainer haben das Recht zu leben! Russland hat einen Krieg begonnen und tötet jeden Tag Menschen. Warum unterstützt du Russland?", schrieb eine Nutzerin. Ein anderer Nutzer meinte, von Trier solle in die Ukraine kommen oder sich online anschauen, was Russen täglich im Land anrichteten.
24. August, 12.38 Uhr: Politikwissenschaftler äußert sich zu Prigoschin
Auch der Geostratege und Politikwissenschaftler Alexander Libman geht von einer Ermordung Prigoschins aus. Das schließe aber keine zukünftige Rebellion aus.
"Es bedeutet lediglich, dass die Vorbereitung darauf noch besser versteckt sein wird, und sich die Akteure noch genauer die möglichen Gefahren überlegen werden", sagt Libman im Interview mit der "Rheinischen Post".
24. August, 12.36 Uhr: Russland-Experte sieht keine Gefahr durch Wagner-Gruppe für Kreml
Der Russland-Experte Stefan Meister geht nicht von einem Aufstand der Wagner-Gruppe gegen den Kreml aus. "Ich sehe hier nicht, dass sich da jetzt neue Strukturen oder irgendwelche Strukturen in Wagner bilden, die dann irgendwie gegen den Kreml vorgehen", sagte der Experte für Auswärtige Politik der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
"Das ist eine private Armee, die für Geld arbeitet", erklärte Meister. Im Fokus stehe hier die Bezahlung - von wem die Aufträge kommen, sei dabei weniger relevant.
Prigoschin soll am Mittwochabend bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Seit dem Marsch im Juni sei klar gewesen, dass er die Aktion nicht überleben könne. "Es ist letztlich keine Überraschung. Das liegt in der Logik des Systems Putin, dass man auf diese Art und Weise Stärke zeigt", so Meister. "Prigoschin war Chefsache, also das ist letztlich im Kreml entschieden worden."
24. August, 12.28 Uhr: Selenskyj appelliert zum Unabhängigkeitstag an ukrainische Einheit
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat zum 32. Unabhängigkeitstag des Landes an die Einheit der Ukrainer im Kampf gegen die russischen Angreifer appelliert.
"Im großen Krieg gibt es keine kleinen Dinge. Nichts ist unwichtig. Niemand ist unwichtig. Das betrifft sowohl die Menschen, als auch die Taten und Worte", hob der Staatschef in einer am Donnerstag verbreiteten Videobotschaft hervor. Dabei dankte er insbesondere Soldaten, Rüstungsarbeitern, Elektrikern, Journalisten, Minenräumern, Lehrern, Medizinern und Sportlern für ihren Einsatz und erinnerte an die gebrachten Opfer.
"Jeder ist wichtig, der arbeitet und der anderen Arbeit gibt. Wer Steuern zahlt, mit denen unsere Streitkräfte, die Verteidigung, die Vorwärtsbewegung und der zukünftige Sieg gewährleistet werden", betonte Selenskyj.
Die mit Klaviermusik unterlegten Aufnahmen zeigten den Präsidenten vor einem Wandgemälde mit dem nach den Worten "Ruhm der Ukraine" von Russen erschossenen Kriegsgefangenen Olexander Mazijewskyj. Das im März verbreitete Video von der Erschießung des Wehrlosen hatte weltweites Entsetzen ausgelöst.
24. August, 12.15 Uhr: Schusswechsel bei ukrainischer Kommandoaktion auf der Krim
Im Westen der von Russland seit 2014 annektierten Halbinsel Krim ist es zu Gefechten zwischen russischen Kräften und einer ukrainischen Kommandoeinheit gekommen.
"Einheiten des (ukrainischen Militärgeheimdienstes) HUR haben im Rahmen einer Spezialoperation eine Landung durchgeführt, alle Aufgaben wurden erfüllt", bestätigte der HUR-Sprecher Andrij Jussow den Einsatz in ukrainischen Medien. Russische Medien berichteten am Donnerstag, der Angriff sei abgewehrt und die Angreifer seien getötet worden.
Zu den Gefechten kam es demnach am Kap Tarchankut im äußersten Westen der Halbinsel nahe der Ortschaft Majak. Nach Darstellung der russischen Telegram-Nachrichtenkanäle "Mash" und "Shot" landeten die Angreifer mit Schlauchbooten nahe einem Campingplatz. Die dortigen Urlauber seien durch Schüsse und Explosionen aufgeschreckt worden. "Shot" berichtete unter Berufung auf russische Geheimdienstkreise, dass später die Besatzungen von vier Schlauchbooten - etwa 15 bis 20 Mann - getötet worden seien.
Jussow hingegen bestritt ukrainische Verluste im Verlauf der Kommandoaktion. Vielmehr sei es gelungen, russische Kräfte zu schwächen. Genaue Angaben zu den russischen Verlusten könne er aber nicht machen, sagte er.
24. August, 10.53 Uhr: H&M kündigt Wiedereröffnung von Filialen in der Ukraine an
H&M will trotz des russischen Krieges gegen die Ukraine seine Geschäfte in dem angegriffenen Land wieder aufmachen.
"Das Unternehmen steht in engem Dialog mit Partnern und Behörden und plant nun, die meisten seiner Filialen im Land von November 2023 an schrittweise wieder zu eröffnen", teilte der schwedische Bekleidungsriese am Donnerstag zum ukrainischen Unabhängigkeitstag mit. Zuvor hatten bereits andere westliche Konzerne wie die Fast-Food-Kette McDonald's ihre Geschäfte in der Ukraine wieder aufgenommen.
Medienberichten zufolge wird erwartet, dass auch die spanische Gruppe Inditex mit den Marken Zara, Bershka und Pull&Bear im Herbst wieder ihre ukrainischen Geschäfte öffnet. Vor dem Krieg hatten ausländische Marken Branchenkennern zufolge im Einzelhandel einen Marktanteil von fast 60 Prozent.
24. August, 10.36 Uhr: "Gazeta Wyborcza": Wagner-Kämpfer bleiben eine gefährliche Kraft
Zu Berichten über den Tod des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin schreibt die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" am Donnerstag:
"Der Tod dieses Menschen, zumal wenn die Nation ihn als fiktiv anerkennt, ist in der heutigen Situation von großem Nutzen. Er wird die Verwirrung in Russland nur noch vergrößern. Nach dem, was mit "Putins Koch" geschehen ist, werden sich nun auch alle anderen bedroht fühlen.
Prigoschin nahe stehende Medien verkünden, dass die Wagner-Gruppe nun "einen speziellen Mechanismus aktivieren wird, der für den Fall seines Todes vorbereitet wurde". Worin dieser bestehen soll, erklären sie nicht. Es ist jedoch kaum zu erwarten, dass die Wagner-Kämpfer, die in ganz Russland, Belarus und Afrika verbreitet sind, spontan gegen die Ermordung ihres Chefs protestieren werden.
Dennoch bleiben sie eine gefährliche Kraft. Von der Front entlassen, von Verwundungen geheilt, nach Ablauf ihres Vertrages aus dem Dienst entlassen, sind sie überall in Russland zu finden. Sie haben Waffen und können hervorragend damit umgehen. Sollte es, wie man im Kreml befürchtet, zu einer weiteren Rebellion kommen, könnten sie zu einer mächtigen Kraft werden.
Und einen "falschen Prigoschin" oder "falschen Wagner" an ihre Spitze zu setzen, der aus den Tiefen des Internets operiert, wäre in einer solchen Situation leicht möglich."
24. August, 10.34 Uhr: "Rzeczpospolita": Selbst Prigoschins Tod würde nichts ändern
Zum Absturz eines Flugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin auf der Passagierliste schreibt die polnische Zeitung "Rzeczpospolita" am Donnerstag:
"Unabhängig davon, ob Prigoschin lebt oder tot ist, ob er nur auf der Passagierliste stand, aber nicht an Bord gegangen ist, oder ob er in dem Flugzeug saß - eines ist sicher: Er stand auf Putins Liste. Vor zwei Monaten, nach einer bizarren Meuterei der Wagner-Kämpfer, sprach Putin vor verwirrten und verängstigten Russen von einem Verrat, der bestraft würde.
Man wird kaum einen Russen finden, der jetzt nicht glaubt, dass die Strafe vollzogen wurde. Nicht nur in Russland macht man sich keine Illusionen darüber, dass der Kreml nicht zögert, Gegner oder illoyale Parteigänger zu beseitigen.
Doch hätte der Tod des Wagner-Chefs, falls er sich bestätigen sollte, Auswirkungen auf die Aktionen, die wir mit Prigoschin assoziieren? Auf den Großen Krieg im Osten, auf russische Aktionen in Afrika oder Provokationen an den Grenzen von Belarus?
Das ist zweifelhaft. Es gibt keine unersetzlichen Menschen, auch nicht unter Banditen. Russland wird nichts von dem aufgeben, bei dem Prigoschin und seine Söldner geholfen haben. Schlimmer noch: Die Liquidierung des Wagner-Chefs wäre ein Signal an die Russen, dass man dem Kreml nicht nur ab und zu mal helfen kann. Man muss es immer tun."
24. August, 10.28 Uhr: Russlands Justiz verlängert U-Haft für US-Reporter Gershkovich
Die russische Justiz hat die Untersuchungshaft für den wegen angeblicher Spionage festgenommenen US-Reporter Evan Gershkovich erneut um drei Monate verlängert.
Ein Moskauer Gericht habe auf Antrag des Inlandsgeheimdienstes FSB Haft nun bis zum 30. November angeordnet, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag. Nach der Festnahme des Korrespondenten der US-Zeitung Wall Street Journal im März war die Untersuchungshaft zuletzt bis Ende August verlängert worden. Das Blatt und Gershkovich weisen die FSB-Anschuldigungen zurück.
Die Termin lief erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie Medien in Moskau berichteten. Grund seien die "geheimen Dokumente" in dem Fall. Die USA fordern die Freilassung des 31-Jährigen. Als möglich gilt auch, dass es zwischen Moskau und Washington wie in der Vergangenheit zu einem Austausch von Gefangenen kommt. Russland hat so in den USA verurteilte Schwerverbrecher immer wieder freibekommen.
24. August, 10.05 Uhr: London: Kostenlose Englischkurse für 10 000 ukrainische Flüchtlinge
Mit kostenlosen Englischstunden will Großbritannien die Jobaussichten für ukrainische Kriegsflüchtlinge im Land fördern. Bis zu 10.000 Menschen aus der Ukraine sollen über zweieinhalb Monate jeweils knapp 20 Stunden Online-Unterricht je Woche erhalten, teilte die Regierung in London am Donnerstag mit.
Zudem sollen - über drei Monate - auch Beratungen zur Arbeitsplatzsuche, dem Verfassen von Lebensläufen sowie bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen angeboten werden. Mit Stand 14. August hat das Vereinigte Königreich insgesamt 184.400 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.
24. August, 9.16 Uhr: "NZZ": Kaum jemand glaubt an einen tragischen Zufall
Zum Absturz eines Flugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin auf der Passagierliste schreibt die Neue Zürcher Zeitung am Donnerstag:
"Kaum jemand wird an einen tragischen Zufall glauben wollen. Vor genau zwei Monaten, am Abend des 23. Juni, hatte der kahlköpfige 62-Jährige auf beispiellose Weise Putin den Fehdehandschuh hingeworfen und den "Marsch für Gerechtigkeit" nach Rostow am Don und weiter nach Moskau angekündigt. (...) Dass Prigoschin den "Hochverrat" längerfristig überleben würde, war aber seit jenen Tagen wenig wahrscheinlich. Nur über die Art des "plötzlichen Todes" wurde in den vergangenen Wochen eifrig spekuliert. (...)
Das vermeintliche Exil in Weißrussland nach dem gescheiterten Aufstand wirkte von Anfang an unglaubwürdig. Die Rückkehr nach Afrika, die Prigoschin noch in einem am Montag verbreiteten Video unter Beweis zu stellen versuchte, war nur ein Abgesang. Bereits hieß es, die dem Verteidigungsministerium angehängte Militärfirma Redut werbe Wagner-Angehörige ab und übernehme die Operationen in Afrika. Mit Prigoschin soll auch Dmitri Utkin, Kampfname "Wagner", beim Absturz umgekommen sein. Das Kapitel Wagner scheint damit zumindest auf der praktischen Ebene beendet."
24. August, 8.38 Uhr: London: Putin will mit Besuch in Hauptquartier Autorität beweisen
Mit seinem Besuch im Hauptquartier des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin nach britischer Einschätzung seine Kontrolle über die Lage demonstriert.
"Putin möchte höchstwahrscheinlich seine Autorität zum Ausdruck bringen und den Eindruck erwecken, dass die oberste Militärführung wie gewohnt funktioniert", teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit.
Die Behörde verwies darauf, dass die Privatarmee Wagner die Kommandozentrale des Südlichen Militärbezirks in der Stadt Rostow am Don bei ihrer Meuterei im Juni vorübergehend besetzt hatte. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin war nach einem Flugzeugabsturz in Russland am Mittwoch von einem Wagner nahestehenden Telegram-Kanal für tot erklärt worden. Die Luftfahrtbehörde Rosawiazija veröffentlichte eine Passagierliste, auf der auch Prigoschin und der offizielle Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin standen.
Putins Besuch in Rostow am Don fand nach britischen Angaben am 19. August statt. Wie der Kreml damals mitteilte, traf Putin unter anderem Generalstabschef Waleri Gerassimow, den Oberkommandierenden in der Ukraine.
24. August, 8.31 Uhr: Baerbock warnt vor Spekulationen über Absturz von Prigoschin-Jet
Nach dem Absturz des Flugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin auf der Passagierliste hat Außenministerin Annalena Baerbock vor Spekulationen gewarnt.
Der Flugzeugabsturz sei erst einige Stunden her, deswegen könne man "keine schnellen Schlüsse ziehen", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandfunk. Der Vorfall unterstreiche aber, "dass ein System, dass eine Macht, dass eine Diktatur, die auf Gewalt gebaut ist, dass sie eben auch intern nur Gewalt kennt".
Das habe man "auf traurige, dramatische Art und Weise in den Vorjahren schon gesehen, wo Oppositionelle, wo Journalisten, wo einfache Menschen aus dem Fenster gefallen sind oder vergiftet worden sind".
24. August, 8.22 Uhr: "WSJ": Prigoschins Tod ist Botschaft an potenzielle Putschisten
Zwei Monate nach seiner Meuterei gegen den Kreml ist der Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach einem Flugzeugabsturz in Russland von einem seiner Söldnergruppe nahestehenden Telegram-Kanal für tot erklärt worden. Dazu schreibt das Wall Street Journal am Donnerstag:
"Dies ist kein Zufall, Genosse, wie die Sowjets zu sagen pflegten. (...) Wenn es sich bei Prigoschins Tod um ein Attentat handelte, war dies als Botschaft an andere potenzielle Putschisten gedacht. (...) Prigoschins Tod offenbart die brutale Politik, die Russland jetzt beherrscht.
Zu viele im Westen, darunter auch die US-amerikanische Linke und Rechte, glauben, dass Putin durch Bloßstellung oder Beschwichtigung dazu gebracht werden kann, von seinen Ambitionen zur Wiederherstellung eines großrussischen Imperiums abzusehen. Das unterschätzt seine ihn antreibende Ideologie und Rücksichtslosigkeit. Er wird jeden töten, der sich ihm zu Hause in den Weg stellt, und er wird das Gleiche auch im Ausland tun - in der Ukraine, in Polen, oder anderswo, wenn er glaubt, damit durchzukommen."
24. August, 6.48 Uhr: Selenskyj: Die Ukraine handelt nicht mit ihren Menschen
Bei einem Gipfeltreffen der sogenannten Krim-Plattform stellte Selenskyj eine Rückholung der gleichnamigen Halbinsel in Aussicht.
"Die Krim wird befreit. Wie auch alle anderen Teile der Ukraine, die jetzt unter den (russischen) Besatzern sind", sagte der Staatschef in Kiew. Bereits jetzt seien Dutzende Unternehmen bereit, auf der Halbinsel zu investieren, wenn sie wieder unter ukrainischer Kontrolle sei. Erneut erteilte er der der Idee eine Absage, im Austausch für Frieden Gebiete an Russland abzutreten. "Die Ukraine handelt nicht mit Territorium, denn die Ukraine handelt nicht mit Menschen, Punkt", sagte er.
24. August, 6.46 Uhr: Ukrainische Flagge weht über Robotyne
Die unter großen Mühen laufende Gegenoffensive der Ukraine im Süden des Landes geht derweil weiter.
Der Oberkommandierende Walerij Saluschnyj veröffentlichte am Mittwoch ein Video, dass die ukrainische Flagge über dem seit Wochen umkämpften Ort Robotyne zeigt. An diesem Ort im Gebiet Saporischschja hat sich die ukrainische Armee am weitesten durch die stark verminte russische Verteidigung gekämpft.
Präsident Selenskyj wies unterdessen ausländische Kritik an einer angeblich falschen Aufstellung der Armee zurück. "Weiß ein Experte, wie viele Menschen, wie viele Besatzer sich im Osten aufhalten? Ungefähr 200.000!", sagte er in Kiew. Wenn er die Truppen im Süden verstärke, werde Russland im Osten durchbrechen. "Wir werden Charkiw, den Donbass, Pawlohrad oder Dnipro nicht aufgeben."
Er reagierte auf Äußerungen von US-Militärs und anderen Experten in der "New York Times", wonach die Ukraine zu wenige Einheiten im Süden konzentriere. Deshalb stocke der Vormarsch in Richtung Asowsches Meer.
24. August, 6.36 Uhr: Russischer Militärblogger spricht von Mord
Der Embraer-Privatjet, auf dessen Passagierliste Prigoschin stand, war am Mittwoch nordwestlich von Moskau im Gebiet Twer abgestürzt. Zur Ursache gab es keine offiziellen Angaben, die Ermittlungen der Behörden begannen erst.
Allerdings verbreiteten Grey Zone und einige Militärblogger die These, dass der Absturz kein Unfall gewesen sei. Grey Zone sprach von einem Abschuss durch die russische Flugabwehr. Überprüfen ließ sich diese Behauptung nicht. "Prigoschin starb als Ergebnis der Handlungen von Verrätern Russlands", hieß es in einem Post.
"Der Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben", schrieb der Militärjournalist Roman Saponkow auf Telegram. "Die Leute, die den Befehl gegeben haben, verstehen nichts von der Stimmung in der Armee und ihrer Moral." Prigoschin war wegen seiner Kritik an der regulären Armeeführung und einigen Erfolgen seiner Söldner auf dem Schlachtfeld beliebt bei Soldaten.
24. August, 6.30 Uhr: Habeck beklagt Fehleinschätzungen des BND zu russischem Angriff
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) wirft dem Bundesnachrichtendienst Fehleinschätzungen zum russischen Angriff auf die Ukraine vor.
In einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für das Buch "Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges" beklagt der Grünen-Politiker, dass die Nachrichtendienste Großbritanniens und der USA schon während des russischen Truppenmarschs an der Grenze zur Ukraine sehr stark vor einem Krieg gewarnt hätten.
"Andere Dienste haben gesagt: das ist eine Übung, es wird nicht zum Schlimmsten kommen. Aber es ist ja zum Schlimmsten gekommen." Auf die Frage, ob er die deutschen Dienste meine, antwortete Habeck laut Lamby: "Ja."
24. August, 6.26 Uhr: Baerbock enttäuscht von Wirkung der Russland-Sanktionen
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich enttäuscht von der Wirkung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine gezeigt.
"Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen. Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen", sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für dessen Buch "Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges", das an diesem Donnerstag erscheint. "Wir haben erlebt, dass mit rationalen Entscheidungen, rationalen Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden ist."
24. August, 6.20 Uhr: Militäranalyst: F-16 für Ukraine nicht kriegsentscheidend
Mit den versprochenen F-16-Kampfflugzeugen kann die Ukraine nach Einschätzung eines Militäranalysten zwar die Entfaltung der russischen Luftwaffe einschränken, aber ein "Gamechanger", also eine kriegsentscheidende Veränderung, sei dies nicht.
Das sagte Niklas Masuhr, Forscher am Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. Gleichwohl wären die F-16, ebenso wie die in Deutschland diskutierte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, ein qualitativer Sprung für die Verteidigung der Ukraine.
"Die russische Logistik hinter der Front zu treffen, war immer ein wichtiger Aspekt für die Ukraine", sagte Masuhr. Das wäre mit Taurus-Raketen wegen der größeren Reichweite besser möglich als bisher.
24. August, 6.17 Uhr: Sean Penn zeigt Trailer für Ukraine-Dokufilm "Superpower"
Oscar-Preisträger Sean Penn (63) bringt seinen Dokufilm über die Ukraine Mitte September bei Paramount + heraus. Der Streamingdienst veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) den Trailer für "Superpower". Der Schauspieler und Regisseur ("Milk", "Mystic River") hatte den Film im Februar bei der Berlinale vorgestellt.
Penn und sein Partner Aaron Kaufman wollten schon vor der russischen Invasion eine Doku über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und das Land drehen. Zufällig waren sie gerade am 24. Februar 2022 zu einem Gespräch mit dem Präsidenten verabredet, als der russische Angriffskrieg begann.
Der Film ist vor allem ein Porträt über Selenskyj geworden, mit dem die Filmemacher mehrmals sprachen. Der Trailer zeigt Kriegsszenen, mit Penn an der Front, in zerbombten Häusern und im Gespräch mit Soldaten und betroffenen Bürgern. Penn sei ein unbeabsichtigter Zeuge in erster Reihe in diesem historischen "David und Goliath"-Kampf geworden, heißt es in der Beschreibung von Paramount +.
24. August, 6.10 Uhr: Strack-Zimmermann von Prigoschins Tod nicht überrascht
Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigte sich von der Todesnachricht aus Russland nicht überrascht.
"Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: Ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es zeigt aber auch, dass offensichtlich große Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht."
24. August, 6 Uhr: Selenskyj-Berater: "Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst"
Für den Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, war der aus Russland gemeldete Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin seit dessen Meuterei gegen den Kreml im Juni absehbar.
"Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben", sagte Podoljak der "Bild"-Zeitung am Mittwochabend. "Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin wirklich erschreckt" und habe absehbar zu Konsequenzen führen müssen, denn: "Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst."
Sollte sich die These bestätigen, dass der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord auf ein Mordkomplott zurückgehe, handele es sich um eine "demonstrative Beseitigung" und "ein direktes Signal an die Eliten (...), dass die brutalen Morde an den "eigenen Leuten" in Russland beginnen". Damit hätte Moskau aus Sicht Podoljaks auch ein Signal an die eigene Armee gesendet, "dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird".
23. August, 22.29 Uhr: Prigoschin wohl tot - Jetzt spricht Joe Biden
US-Präsident Joe Biden (80) hat wenig überrascht auf den Flugzeugabsturz in Russland reagiert, bei dem der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll.
Er wisse nicht genau, was passiert sei, er sei aber nicht überrascht, sagte Biden am Mittwoch am Rande eines Urlaubsaufenthaltes im US-Bundesstaat Kalifornien. Auf die Frage von Reportern, ob seiner Ansicht nach Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hinter dem Absturz stecke, sagte Biden: "Es gibt nicht viel, was in Russland passiert, hinter dem Putin nicht steckt." Er wisse aber nicht genug, um dies beantworten zu können.
23. August, 21.44 Uhr: Prigoschin tot? Zweifler bestätigen russische Version!
Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Telegram-Kanals Grey Zone vom Mittwoch tot.
Von offizieller Seite steht eine Bestätigung aus. Nach russischen Behördenangaben stand er aber auf der Passagierliste eines abgestürzten Flugzeugs.
23. August, 21.21 Uhr: Selenskyj weist Kritik an Aufstellung seiner Armee zurück
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat ausländische Kritik an einer angeblich falschen Verteilung der Armee zur Abwehr der russischen Invasion zurückgewiesen. "Weiß ein Experte, wie viele Menschen, wie viele Besatzer sich im Osten aufhalten? Ungefähr 200.000!", sagte Selenskyj am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Kiew.
Die russische Armee warte nur darauf, dass die Ukraine den Schutz einiger Frontabschnitte vernachlässige. Die Russen würden dann im Osten sofort vorstoßen. "Wir werden Charkiw, den Donbass, Pawlohrad oder Dnipro nicht aufgeben. Und das ist auch gut so", sagte der Präsident.
Er reagierte damit auf einen Bericht der New York Times. Darin äußerten nicht genannte US-Militärs und andere Experten die Auffassung, die Ukraine konzentriere zu wenige Einheiten im Süden. Deshalb stocke der erhoffte Vormarsch in Richtung Asowsches Meer. Sie rieten Kiew, die Taktik zu ändern.
Die derzeitige Front im Osten und Süden der Ukraine ist etwa 800 Kilometer lang. Daneben muss die ukrainische Armee weitere Grenzabschnitte zu Russland verteidigen, zum Beispiel bei Charkiw und Sumy, und die lange Grenze zu Belarus bewachen.
23. August, 20.41 Uhr: Prigoschin tot? Erste Zweifler melden sich!
Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Russland, bei dem auch Söldnerchef Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll, verbreitetet sein Internetmedium die Version eines gezielten Abschusses.
Die Maschine sei über dem Gebiet Twer von der Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es auf dem Telegram-Kanal Grey Zone. Priogoschin nutzte ihn üblicherweise, um seine Videos zu verbreiten. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht.
Grey Zone schrieb, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Das zweite habe auf dem Flug nach St. Petersburg kehrt gemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet. Grey Zone zog die Behördenversion in Zweifel, wonach Prigoschin auf der Passagierliste der ersten Maschine gestanden habe und getötet worden sei. "Wo Jewgeni Prigoschin letztlich war, dazu gibt es im Moment keine genauen Informationen", hieß es.
Der Söldnerführer hatte sich zuletzt am Montag mit einem Video angeblich aus Afrika gemeldet. Vor zwei Monaten hatte er eine rätselhafte Meuterei gegen die Militärführung, aber auch gegen Präsident Wladimir Putin angezettelt.
23. August, 19.24 Uhr: Prigoschin Passagier in abgestürztem Flugzeug
Bei einem Absturz eines Privatflugzeugs nordwestlich von Moskau soll nach russischen Behördenangaben auch der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen sein.
Prigoschins Name stehe auf der Passagierliste, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Mittwoch mit, wie russischen Agenturen meldeten.
Mehr Infos unter: "Wagner-Chef Prigoschin offenbar unter zehn Toten bei Flugzeugabsturz".
23. August, 18.13 Uhr: Baerbock macht klar: Werden Annexion der Krim nie akzeptieren
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat die Annexion der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 scharf kritisiert und Kiew anhaltenden Beistand im Kampf für die territoriale Integrität des Landes zugesichert.
"Russlands illegale Annexionen ukrainischer Gebiete sind null und nichtig", sagte sie in einer aufgezeichneten Videobotschaft, die am Mittwochabend beim Treffen der internationalen Krim-Plattform in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gezeigt wurde. Sie betonte: "Wir wollen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt - und Frieden erlangt."
Die Besetzungen seien "ein direkter Angriff auf die Charta der Vereinten Nationen und auf das Völkerrecht, den wir niemals akzeptieren werden - und der nicht ungestraft bleiben wird", versicherte Baerbock.
23. August, 16.12 Uhr: Selenskyj - "Krim wird befreit"
Bei einem Gipfeltreffen der sogenannten Krim-Plattform hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Rückholung der von Russland 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim in Aussicht gestellt.
"Die Krim wird befreit. Wie auch alle anderen Teile der Ukraine, die jetzt unter den (russischen) Besatzern sind", sagte der Staatschef am Mittwoch bei dem Treffen in Kiew. Hauptaufgabe des Treffens sei es, die Befreiung vorzubereiten.
Bereits jetzt seien Dutzende Unternehmen bereit, auf der Halbinsel nach Wiederherstellung der ukrainischen Kontrolle zu investieren. Selenskyj erteilte erneut der Idee eines Gebietsabtritts im Austausch für Frieden eine Absage. "Die Ukraine handelt nicht mit Territorium, denn die Ukraine handelt nicht mit Menschen, Punkt.", betonte der Präsident.
23. August, 15.47 Uhr: Kiewer Geheimdienst lockt russischen Hubschrauber in Ukraine
Ein russischer Mi-8-Hubschrauber ist Medienangaben nach vom ukrainischen Geheimdienst samt Besatzung auf ukrainisches Gebiet gelockt worden.
Der Pilot sei zum Überlaufen bewegt worden, berichteten mehrere ukrainische Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow bestätigte zwar den Vorfall im Fernsehen, gab aber keine Details preis: "Es wird gearbeitet, darunter mit der Besatzung. Alles ist gut und es wird Nachrichten geben", sagte er.
23. August, 14.30 Uhr: Brasiliens Präsident mahnt Ende des Ukraine-Kriegs an
Beim Brics-Gipfeltreffen in Südafrika hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sich erneut für ein schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine ausgesprochen.
Der Konflikt habe globale Auswirkungen, die nicht ignoriert werden könnten, sagte Lula am Mittwoch. Die Gruppe der wichtigen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, aus deren Namen sich das Akronym Brics ergibt, sei ein wichtiges Forum, um Fragen der Weltsicherheit und des Friedens zu diskutieren, so Lula.
"Wir sehen es als positiv, dass eine wachsende Zahl von Ländern, darunter auch Brics-Länder, in direktem Kontakt mit Moskau und Kiew stehen", sagte Lula am zweiten Tag des Gipfels in der südafrikanischen Wirtschaftsmetropole Johannesburg. "Wir unterschätzen nicht die Schwierigkeiten, Frieden zu erreichen, aber wir können auch nicht gleichgültig gegenüber dem Tod und der Zerstörung sein, die jeden Tag geschehen", fügte Lula hinzu.
Auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa plädierte dafür, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine durch Verhandlungen zu lösen.
"Die Brics-Länder werden die Bemühungen unterstützen, diesen Konflikt durch Dialog, Vermittlung und Verhandlungen zu beenden", sagte der 70-Jährige. Ramaphosa leitet eine afrikanische Friedensinitiative für ein Ende des Kriegs. Jüngste Vermittlungsbemühungen der Initiative in Moskau und Kiew blieben allerdings ohne erkennbaren Erfolg.
23. August, 13.49 Uhr: US-Bericht: Ukraines Kräfte laut Strategen an Front zu weit verteilt
Ukrainische Streitkräfte sind in der Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer nach Einschätzung westlicher Militärstrategen einem Medienbericht zufolge zu weit verteilt aufgestellt.
Um durchzustoßen, müssten sie sich entlang der Hauptfront im Süden konzentrieren, schrieb die New York Times am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf nicht namentlich genannte US- und andere westliche Beamte. Kiew habe zu viele Soldaten, darunter einige der besten Kampfeinheiten, an den falschen Orten stationiert. Vor allem aus diesem Grund habe das ukrainische Militär auch Schwierigkeiten, den russischen Verteidigungsgürtel zu durchbrechen.
Das Hauptziel der Gegenoffensive bestehe darin, die russischen Versorgungslinien in der Südukraine abzuschneiden, indem die russische Landverbindung zur bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim unterbrochen werde.
Doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, haben die ukrainischen Kommandeure ihre Truppen und ihre militärische Schlagkraft nach Einschätzung der US-Beamten etwa gleichmäßig auf den Osten und den Süden verteilt. Die Städte Melitopol und Berdjansk im Süden seien aber strategisch weitaus bedeutender.
23. August, 12.57 Uhr: Ukraine: Russisches Flugabwehrsystem auf annektierter Krim zerstört
Der ukrainische Militärgeheimdienst hat eigenen Angaben zufolge ein russisches Flugabwehrsystem S-400 "Triumph" auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört.
"Infolge der Explosion wurden die Anlage, die zugehörigen Raketen und das Bedienungspersonal komplett vernichtet", teilte der Geheimdienst am Mittwoch mit.
Dazu wurden Drohnenaufnahmen veröffentlicht, die die Explosion auf der Landzunge Tarchankut am westlichsten Ende der Halbinsel zeigen sollen. In sozialen Netzwerken wurden zudem Bilder von einer großen Explosionswolke verbreitet. Mit welchen Mitteln das russische Flugabwehrsystem angegriffen wurde, teilte die ukrainische Behörde zunächst nicht mit. Russland äußerte sich zunächst nicht dazu.
23. August, 12.32 Uhr: Tote und Verletzte infolge russischer Angriffe in der Ukraine
Durch russischen Beschuss und Angriffe mit Drohnen sind in der Ukraine mindestens sechs Zivilisten getötet worden.
Im nordostukrainischen Gebiet Sumy wurden in der Stadt Romny bei einem Drohnenangriff auf eine Schule mindestens zwei Lehrer getötet, teilte Innenminister Ihor Klymenko am Mittwoch mit. Mindestens drei weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Auch im ostukrainischen Gebiet Donezk gab es zivile Opfer. Durch Artilleriebeschuss sind laut Behördenangaben am Vortag drei Zivilisten getötet und weitere vier verletzt worden. Im benachbarten Gebiet Charkiw gab es einen Verletzten. Durch Angriffe mit Gleitbomben und Artillerie wurde zudem im südukrainischen Gebiet Cherson mindestens ein Mensch getötet und weitere elf verletzt.
Massive Artillerie-, Drohnen- und Raketenangriffe habe es auch im angrenzenden Gebiet Saporischschja gegeben. Dort gab es den Behörden zufolge keine zivilen Opfer.
23. August, 11.24 Uhr: Ukrainische Armee meldet Geländegewinne in der Südukraine
Die ukrainische Armee hat bei Vorstößen im Gebiet Saporischschja in der Südukraine eigenen Angaben nach weitere Geländegewinne erzielt.
Unweit der Siedlung Nowoprokopiwka südöstlich des lange umkämpften Dorfes Robotyne setzen sich ukrainische Einheiten auf neu erreichten Positionen fest, sagte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow am Mittwoch gemäß einer Mitteilung. Gleichzeitig finden Artillerieduelle statt. Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Einnahme von Robotyne selbst hat Kiew bislang nicht bekannt gegeben.
23. August, 10.44 Uhr: Russland greift Hafen in Südukraine an - zerstörte Getreidelager
Russland hat in der Südukraine nach ukrainischen Angaben erneut einen Hafen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen.
Fertigungs- und Umschlagsanlagen seien getroffen worden, teilte der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Odessa, Oleh Kiper, am Mittwoch bei Telegram mit. Dadurch sei ein Feuer auf einer Gesamtfläche von 700 Quadratmetern ausgebrochen. Auf Bildern waren zerstörte Lagerhallen mit Getreide zu sehen. Örtlichen Medien zufolge handelte es sich um Objekte beim Donauhafen von Ismajil an der rumänischen Grenze, der bereits Anfang August attackiert worden war.
Über mögliche zivile Opfer wurde nichts mitgeteilt. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden in der Nacht insgesamt 20 Kampfdrohnen auf die Ukraine abgefeuert, wovon die Luftverteidigung elf abfing.
23. August, 9.41 Uhr: London: Russischer Nachschub muss teils große Umwege nehmen
Die russischen Truppen in der Südukraine müssen nach ukrainischen Angriffen auf Brücken teils lange Nachschubwege nehmen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor.
Demnach wurden zwei Brücken zwischen der russisch besetzen Schwarzmeerhalbinsel Krim und dem Süden der Ukraine Anfang August von Präzisionsschlägen getroffen und beschädigt. Noch Mitte des Monats seien an den Übergängen von Tschonhar und Henitschesk Schwimmbrücken im Einsatz gewesen, teilten die Briten mit.
"Die Pontonbrücken dürften nicht das gesamte Aufkommen an schweren Fahrzeugen mit Munition und Waffen aushalten können", so die Mitteilung weiter. Der daraus resultierende Engpass bedeute, dass die russischen Kräfte teilweise auf einen langen Umweg über Armiansk auf der nördlichen Krim angewiesen seien. "Das stellt eine zusätzliche Belastung für Russlands logistisches Netzwerk im Süden dar", hieß es in der Mitteilung weiter.
23. August, 6.38 Uhr: Russen kämpfen mit Kriegsfolgen
Die Menschen in Russland bekommen die Folgen des nun seit anderthalb Jahren dauernden Krieges gegen die Ukraine immer deutlicher zu spüren.
Ein schwacher Rubel, sinkende Kaufkraft, weniger Export von Öl und Gas und immer höhere Ausgaben für Importe sind nur einige der Folgen einer Krise, über die russische Medien nun trotz der vielfach vom Staat unter Verschluss gehaltenen ökonomischen Daten offen berichten.
Thema sind auch die fehlenden Fachkräfte, weil etwa Migranten angesichts der Wirtschaftsprobleme und mitunter auch drohender Einziehung zum Kriegsdienst das Land verlassen.
23. August, 6.30 Uhr: Biden-Berater: Weiter parteiübergreifende US-Unterstützung für Kiew
Die US-Regierung sichert der Ukraine weiterhin langfristige Unterstützung zu - trotz anderslautender Töne aus Teilen der Republikanischen Partei.
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte am Dienstag, es gebe sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat starke republikanische und demokratische Stimmen in wichtigen Führungspositionen, die sich für die Fortsetzung der finanziellen Unterstützung für Kiew einsetzten.
Die Regierung gehe daher davon aus, dass die Hilfe für Kiew aufrechterhalten werde, auch wenn es auf republikanischer Seite einige abweichende Stimmen gebe.
23. August, 6.21 Uhr: Moskau meldet Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben aus Moskau auch in der Nacht zu Mittwoch wieder ukrainische Drohnenangriffe über der Hauptstadtregion abgewehrt.
Zwei Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Bei der dritten sei das Steuerungssystem gestört worden, woraufhin der Flugroboter in ein noch nicht fertiggestelltes Gebäude in einem Geschäfts- und Büroviertel der Stadt mit zahlreichen Hochhäusern gekracht sei. Opfer gab es demnach keine.
Der Betrieb an den Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Wnukowo sowie am Militärflughafen Schukowski sei nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen worden.
23. August, 6.11 Uhr: Mehrheit der Ukrainer gegen Kompromisse für Frieden mit Russland
In der Ukraine hat sich eine überwältigende Mehrheit in einer Umfrage gegen Kompromisse mit dem Kriegsgegner Russland im Austausch für einen Friedensschluss ausgesprochen.
Den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen zweier renommierter Institute zufolge waren mehr als 90 Prozent der rund 2000 Befragten gegen Gebietsabtretungen. Knapp 74 Prozent schlossen einen Verzicht auf den Beitritt zum Militärbündnis Nato aus. Eine Reduzierung der Truppenstärke der Armee zu Friedenszeiten lehnten 80 Prozent ab.
Zugleich sahen aber nur noch knapp 49 Prozent der Ukrainer eine positive Entwicklung der Ereignisse im eigenen Land. Im Dezember vergangenen Jahres glaubten das nach der erfolgreichen Vertreibung der russischen Besatzer aus der Nordukraine und großen Teilen der Gebiete Charkiw und Cherson noch beinahe 60 Prozent.
23. August, 6.07 Uhr: Selenskyj freut sich über Militärhilfe und Zusagen für Wiederaufbau
Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seiner Rückkehr aus Griechenland bei europäischen Ländern für neue Zusagen bezüglich der Militär- und Aufbauhilfe bedankt.
"Es gibt Flugzeuge für die Ukraine. Es gibt zusätzliche Panzertechnik und wir stärken die Luftabwehr", sagte er am Dienstag in seiner täglichen Videoansprache. Das Video wurde diesmal in einem Zug aufgenommen, mit dem Selenskyj nach einer mehrtägigen Reise durch verschiedene EU-Länder zurück nach Kiew fuhr.
Er habe Schweden, die Niederlande, Dänemark und am Ende Griechenland besucht, wo er gleich mehrere Staats- und Regierungschefs der Balkan-Region gesprochen habe, erklärte Selenskyj. Dänemark und die Niederlande hatten der Ukraine in den vergangenen Tagen die Lieferung von westlichen Kampfjets vom Typ F-16 zugesichert.
Bei Griechenland bedankte sich Selenskyj nicht nur für die Waffenhilfe, sondern auch für die Zusage, die Schirmherrschaft für den Wiederaufbau der Hafenstadt Odessa zu übernehmen.
23. August, 6 Uhr: Putin erneuert bei Brics-Gipfel Kritik an Getreideabkommen mit Kiew
Putin hat das Aufkündigen des Getreideabkommens mit der Ukraine erneut mit scharfer Kritik am Westen und an Kiew gerechtfertigt.
Keine der vertraglich festgehaltenen Bedingungen zur Erleichterung des Exports von russischem Getreide und Dünger sei erfüllt worden, klagte der Kremlchef am Dienstag bei einer per Video übertragenen Rede auf dem Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Südafrika. "Die Verpflichtungen gegenüber Russland diesbezüglich wurden einfach ignoriert", behauptete er.
Moskau werde die Blockade ukrainischer Häfen erst dann wieder aufheben und zum Abkommen zurückkehren, wenn alle russischen Forderungen erfüllt seien, so Putin.
22. August, 18.16 Uhr: Ranghoher Russen-General offenbar gefeuert
Der im Krieg gegen die Ukraine wichtige Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen, General Sergej Surowikin (56), ist laut Medien zwei Monate nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner seines Amtes enthoben worden.
Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Einheiten in der Ukraine. Im Herbst befahl er den Rückzug der Besatzungstruppen aus der südukrainischen Großstadt Cherson.
Zugleich galt Surowikin als einer der wichtigsten Verbündeten von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der regulären russischen Armee bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, trotzdem wurde er anschließend nach Einschätzung politischer Beobachter kaltgestellt.
22. August, 15.17 Uhr: Russland wehrt angebliches Eindringen Bewaffneter ab
Russische Grenzsoldaten haben nach Behördenangaben das Eindringen einer Gruppe Bewaffneter aus der Ukraine in das Gebiet Brjansk verhindert.
Die Attacke sei zurückgeschlagen worden, schrieb Gebietsgouverneur Alexander Bogomas am Dienstag auf Telegram. Der Zwischenfall habe sich im Kreis Klimowo ereignet. Dieser grenzt an die Ukraine, aber auch an Belarus. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
Gebietsgouverneur Alexander Bogomassprach von einem "gut abgestimmten und heldenhaften Vorgehen" der Grenztruppen, die dem Geheimdienst FSB unterstehen.
22. August, 14 Uhr: EU zahlt Milliardenkredit an Ukraine aus
Die Ukraine hat von der EU einen weiteren Hilfskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro erhalten. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU) am heutigen Dienstag mitteilte, soll er dem von Russland angegriffenen Land helfen, den Staat am Laufen zu halten und Infrastruktur zu reparieren.
"Wir tun alles dafür, um die Ukraine zu unterstützen", erklärte die frühere deutsche Verteidigungsministerin.
Das Geld ist Teil eines bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im vergangenen Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart wurde.
22. August. 13.53 Uhr: Baerbock: Bei Taurus-Marschflugkörpern liegt Teufel im Detail
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat die intensive Prüfung einer von der Ukraine gewünschten Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern durch die Bundesregierung verteidigt.
Man habe in den vergangenen eineinhalb Jahren des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erlebt, "dass es nicht ausreicht, einfach Zusagen zu machen, sondern dass wir auch dafür sorgen müssen, dass diese Zusagen dann schnellstmöglich eingehalten werden können", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach einem Treffen mit Estlands Außenminister Margus Tsahkna (46) in Berlin.
Man habe zudem gelernt, "wie wir uns besser als internationale Gemeinschaft, als Europäer verständigen können, wer was liefert, wer wo Kompetenzen hat", ergänzte Baerbock. So reiche die Lieferung von Marschflugkörpern allein nicht aus.
"Sie müssen ja auch irgendwo angebracht werden. Deswegen ist es erneut keine Frage, die man einfach mal so schnell klären kann. Sondern es muss intensiv alles Technische geprüft werden."
22. August, 13.37 Uhr: EU erhebt zum Tag des Gedenkens schwere Vorwürfe gegen Putin
Zum europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime hat die Europäische Kommission schwere Vorwürfe gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin (70) erhoben.
Putin habe Krieg, Verfolgung und illegale Besetzung auf den Kontinent zurückbracht, schrieben Vizepräsidentin Vera Jourova und Justizkommissar Didier Reynders zu dem Gedenktag am heutigen Mittwoch. Der russische Staatsapparat verfälsche zudem die Geschichte und verbreite Verschwörungstheorien, um die Demokratien in der EU mit bösartigen Falschinformationen zu vergiften.
22. August, 12.17 Uhr: Russland will Flugdrohnen-Produktion vervielfachen
Russland will die Produktion von Flugdrohnen wie für das Militär so auch für den zivilen Bereich ausbauen.
Von etwa 30.000 benötigten Drohnen für die zivile Nutzung stelle das Land derzeit etwa 6000 Stück selber her, sagte Vizeindustrieminister Wassili Schpak in einem Interview der staatlichen Agentur Tass.
"Wenn wir über den militärischen Bedarf reden, dann ist das Niveau der Produktion viel höher." Zahlen dazu nannte er nicht.
22. August, 9.32 Uhr: London meldet Zerstörung russischer Langstreckenbomber bei Angriff
Bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz ist nach britischer Einschätzung ein russischer Langstreckenbomber zerstört worden.
Es habe sich um eine Maschine vom Typ Tupolew Tu-22M3 (Nato-Code: Backfire) gehandelt, die ungenaue Marschflugkörper vom Typ Ch-22 Burja (Nato: AS-4 Kitchen) auf ukrainische Ziele abfeuern würde, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.
"Dies ist mindestens der dritte erfolgreiche Angriff auf einen Langstrecken-Flugplatz, was erneut Fragen über die Fähigkeit Russlands aufwirft, strategische Standorte tief im Landesinneren zu schützen", erklärte das britische Ministerium.
22. August, 7.20 Uhr: Rusland: Ukrainisches Aufklärungsboot im Schwarzen Meer zerstört
Die Besatzung eines russischen Kampfjets hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Aufklärungsboot der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe von russischen Gasförderanlagen im Schwarzen Meer zerstört.
Das berichtete das Ministerium am heutigen Dienstagmorgen bei Telegram. Bei dem Kampfjet habe es sich um eine Su-30-Maschine gehandelt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
22. August, 6.53 Uhr: Flughafenbetrieb in Moskau erneut gestört
Alle Moskauer Flughäfen haben in der Nacht zum Dienstag Starts und Landungen vorübergehend ausgesetzt oder verzögert. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtdienste.
Betroffen waren demnach die Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Scheremetjewo. Die letzten beiden nahmen nach einer kurzen Unterbrechung den Flugverkehr wieder auf.
Wnukowo blieb vorerst noch geschlossen. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst unklar. In jüngster Zeit war die russische Hauptstadt allerdings wiederholt zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden.
22. August, 6.50 Uhr: Drohnenangriff auf ukrainische Stadt Saporschschja
Die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist Medienberichten zufolge in der Nacht zum Dienstag mit Shahed-Drohnen angegriffen worden.
In der Region seien Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei.
In der Region wurde demnach Luftalarm ausgerufen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Über mögliche Schäden oder Verletzte gab es zunächst keine Informationen.
22. August, 6.33 Uhr: Russland: Drohnenagriffe nahe Moskau abgewehrt
Die russische Luftabwehr hat am heutigen Dienstagmorgen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vier ukrainische Drohnen abgewehrt.
Zwei Drohnen seien über der Region Moskau zerstört worden, zwei weitere seien über der Grenzregion Brjansk im Südwesten des Landes abgestürzt, teilte das Ministerium bei Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte ebenfalls bei Telegram mit, die beiden Drohnen in der Region Moskau seien nahe der Satellitenstadt Krasnogorsk und in einer Siedlung westlich der Hauptstadt abgeschossen worden. Einsatzkräfte seien vor Ort.
21. August, 22.17 Uhr: Söldnerchef Prigoschin in neuem Video offenbar in Afrika
Rund zwei Monate nach seinem gescheiterten Kurzzeit-Aufstand in Russland ist im Internet ein neues Video des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin (62) aufgetaucht.
Der rund 40 Sekunden lange Clip, der Prigoschin in Tarnkleidung und mit Gewehr in der Hand zeigt, sei in einem afrikanischen Land aufgenommen worden, teilte der der Söldnergruppe Wagner nahe stehende Telegram-Kanal "Grey Zone" am Montagabend mit. Genauere Informationen wurden nicht genannt. Unabhängig überprüft werden konnte der Aufnahmeort zunächst nicht.
"Wir arbeiten. Die Temperatur beträgt mehr als 50 Grad", sagt Prigoschin in dem Video. Dann erklärt er, dass seine Wagner-Truppe Aufklärungsarbeiten durchführe - und fügt hinzu: "Sie macht Russland noch größer auf allen Kontinenten. Und Afrika noch freier." Die russischen Kämpfer, die für ihre Brutalität berüchtigt sind, sind in mehreren afrikanischen Staaten aktiv.
21. August, 21.43 Uhr: Gespräch mit Putin - Was hat Elon Musk mit dem Kremlchef besprochen?
Tech-Milliardär Elon Musk (52) hat laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr das US-Verteidigungsministerium über ein persönliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin (70) informiert.
Das Magazin "New Yorker" bezog sich in seinem Artikel am Montag auf den ehemaligen ranghohen Pentagon-Mitarbeiter Colin Kahl sowie einen weiteren namentlich nicht genannten Regierungsvertreter.
Bei dem Austausch mit dem Pentagon sei es eigentlich um die Nutzung des von Musks Weltraumfirma SpaceX betriebenen Internet-Satellitensystems Starlink durch die ukrainischen Streitkräfte gegangen. Der Tech-Unternehmer hatte am Anfang des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dem Land zwar Starlink-Empfangsanlagen gespendet und sie kostenlos nutzen lassen.
Später schien SpaceX jedoch den Betrieb der Terminals nicht weiter bezahlen zu wollen. Musk habe Pentagon-Mitarbeitern bei Gesprächen dazu von seiner Unterhaltung mit Putin erzählt, schrieb der "New Yorker".
Schon im Herbst war von einer solchen Unterhaltung zwischen Musk und dem Kremlchef berichtet worden. Der Tech-Unternehmer hatte dies damals öffentlich zurückgewiesen. "Ich habe mit Putin nur einmal gesprochen und das war vor 18 Monaten", schrieb er in einem Tweet. Dabei sei es um Raumfahrt gegangen.
SpaceX erklärte sich am Ende bereit, die Ukraine die Starlink-Terminals zunächst weiter nutzen zu lassen. In diesem Jahr schloss das US-Verteidigungsministerium einen Vertrag mit der Firma ab.
21. August, 20.11 Uhr: Griechenland bietet Ukraine Ausbildung von Kampfjet-Piloten an
Griechenland hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angeboten, ukrainische Piloten für Kampfjets vom Typ F-16 auszubilden.
Selenskyj bedankte sich am Montagabend in Athen für das Angebot, das er gerne annehme. "Wir brauchen die Unterstützung Griechenlands bei der Vorbereitung unserer Piloten für die Flieger F-16", sagte er nach einem Gespräch mit dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis.
Der größte Teil der griechischen Luftwaffe besteht aus F-16-Jets, die Piloten gelten als äußerst erfahren. Erst am Sonntag hatten Dänemark und die Niederlande der Ukraine zugesagt, Dutzende F-16-Kampfflugzeuge für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zu liefern. Erst muss die Ausbildung ukrainischer Piloten jedoch abgeschlossen sein.
21. August, 19.45 Uhr: Baerbock erwartet bei Brics-Treffen Debatte über Getreideabkommen
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) erwartet vom Gipfel der sogenannten Brics-Länder in Südafrika unter anderem eine intensive Debatte über die Aufkündigung des Getreideabkommens durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Viele Länder hätten gesehen, dass "ihr Appell an Putin, zumindest diese Getreideschiffe nicht zu bombardieren, ja total verhallt ist", sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einer Veranstaltung des Nachrichtenportals "The Pioneer" in Berlin. Zur Allianz der fünf aufstrebenden Volkswirtschaften Brics gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Baerbock sagte, dass Putin nicht zu dem Brics-Treffen anreise, sei auch Ergebnis diplomatischer Bemühungen bei Südafrika. Es zeige zudem, dass das internationale Recht nicht zahnlos sei.
21. August, 18.17 Uhr: Selenskyj in Athen eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am frühen Montagabend in Athen eingetroffen. Dort wollte er an einem informellen Treffen der Regierungs- und Staatschefs der Balkanländer sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU) teilnehmen.
Selenksyjs Aufenthalt in Griechenland war bis zuletzt geheim gehalten worden und findet unter scharfen Sicherheitsmaßnahmen statt. Griechische Medien zeigten am Abend, wie der ukrainische Staatschef von Premierminister Kyriakos Mitsotakis (55) in Empfang genommen wurde.
An dem informellen Treffen in Athen nehmen die Regierungs- und Staatschefs von Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Bulgarien und Moldawien sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teil. Thema ist unter anderem der Weg der Nicht-EU-Länder und EU-Beitrittskandidaten in das Staatenbündnis.
Im Mittelpunkt des bilateralen Treffens zwischen Mitsotakis und Selenskyj sollen griechischen Medienberichten zufolge die Lage in der Ukraine und die Lieferung von Munition von Griechenland an die Ukraine stehen. Die Griechen liefern bislang unter anderem Artilleriegeschosse und Mörsergranaten an Kiew.
21. August, 17.24 Uhr: Taurus-Marschflugkörper? Das sagt Baerbock jetzt!
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat sich indirekt für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung bei der Frage einer möglichen Lieferung des von der Ukraine gewünschten Marschflugkörpers Taurus durch Deutschland ausgesprochen.
"Dass es auf jeden Tag drauf ankommt, das haben wir, glaube ich, in den letzten anderthalb Jahren nicht nur eindrücklich, sondern auf brutale Art und Weise erleben müssen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Berlin.
Baerbock äußerte sich nach einem Gespräch mit der Außenministerin von Senegal, Aissata Tall Sall, auf die Frage eines Journalisten, ob sie eine schnelle Entscheidung über eine solche Lieferung forcieren werde.
21. August, 13.45 Uhr: Selenskyj: "Wir beweisen, dass Leben einen Wert hat"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat abermals die Bedeutung der Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg für Europa unterstrichen.
"Heute sind wir zuversichtlich, dass Russland diesen Krieg verlieren wird", sagte Selenskyj am Montag in einer Rede an das dänische Volk vor Schloss Christiansborg in Kopenhagen. "Gemeinsam beweisen wir, dass das Leben ein Wert ist. Dass Leute zählen. Freiheit zählt. Europa zählt", so der ukrainische Präsident.
Krieg bringe immer die Frage mit sich, welchen Wert Leben habe. Russische Soldaten fürchteten sich mehr davor, die Aggression zu stoppen und nach Hause zurückzukehren, als auf dem Schlachtfeld getötet zu werden. Als freie Person könne man sich so etwas kaum vorstellen. "Das ist das Schlimmste, was Tyrannei ihrem Volk antun kann: Sie eliminiert den Wert des Lebens völlig", sagte Selenskyj.
21. August, 11.32 Uhr: Präsidenten-Paar in Kopenhagen: Selenskyj dankt Dänemark
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Dänemark für seine langanhaltende militärische Unterstützung und die jüngsten Zusagen zur Lieferung von F-16-Kampfjets gedankt.
"Wir sind heute hier, um Ihnen persönlich zu danken. Ich danke Ihnen allen, dass Sie uns in unserem schwierigen Kampf für die Freiheit helfen, für die Hilfe in diesem Krieg, den Russland in unser Land gebracht hat", sagte Selenskyj im Beisein seiner Frau Olena Selenska am Montag im dänischen Parlament in Kopenhagen.
Im Namen aller Ukrainer wolle er Dänemark seinen Dank für die Solidarität und Unterstützung aussprechen. "Ich danke Dänemark dafür, der Ukraine zu helfen, unbesiegbar zu werden", so Selenskyj.
Zugleich unterstrich der Ukraine-Präsident die Bedeutung seines Landes für die Sicherheit in Europa. Alle Nachbarn Russlands seien bedroht, wenn die Ukraine den Konflikt nicht siegreich verlassen würde.
Dänemark und die Niederlande hatten zuvor die Lieferung von Dutzenden F-16-Kampfjets zugesagt. Aus Dänemark sollen laut Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (45) 19 Bomber kommen.
21. August, 9.17 Uhr: Ukrainische Streitkräfte erobern Land bei Bachmut zurück
Die ukrainischen Streitkräfte haben einen Teil des Gebiets um die vom Krieg zerstörte Stadt Bachmut im Osten zurückerobert, aber keine größeren Fortschritte an der Südfront gemacht.
Das sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin am Montag. "Weitere drei Quadratkilometer wurden (um Bachmut) befreit. Im Süden hat sich die Lage nicht wesentlich verändert. Unsere Verteidiger rücken in den Sektoren Berdjansk und Melitopol weiter vor", so Hanna Maljar im staatlichen Fernsehen der Ukraine.
21. August, 9 Uhr: Russland baut nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Armee in Südukraine auf
Mit der Bildung einer neuen Armee reagiert Russland auf die ukrainische Offensive im Süden des Landes. Russland reagiere damit auf die "Kriegswirklichkeit", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.
Ziel sei, erfahrenere Einheiten für den Kampf an Schlüsselachsen einsetzen zu können. So seien sehr wahrscheinlich zuletzt Luftlandetruppen aus dem Gebiet Cherson in den schwer umkämpften Sektor Orichiw verlegt worden.
Die neue 18. Armee setze sich aus verschiedenen Einheiten zusammen. Darunter sei das 22. Armeekorps, das eigentlich die Besatzungstruppe auf der annektierten Halbinsel Krim bilde. "Die 18. Armee besteht wahrscheinlich hauptsächlich aus mobilisiertem Personal und wird sich auf defensive Sicherheitsoperationen im Süden der Ukraine konzentrieren", hieß es in London weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.
21. August, 8.41 Uhr: Russland wehrt nächste ukrainische Drohnenattacke ab
Nach der abgewehrten ukrainischen Drohne über der Satellitenstadt Odintsovo meldete das russische Verteidigungsministerium, am Montag einen weiteren Angriff vereitelt zu haben.
Bei dem zweiten Angriff wurde nach Angaben des Ministeriums eine Drohne im Bezirk Istra nordwestlich der Hauptstadt Moskau abgeschossen. Wie die russische Presseagentur Ria Nowosti berichtete, beschränkten die internationalen Flughäfen Wnukowo und Domodedowo nach den Vorfällen zeitweise die An- und Abflüge und leiteten mehrere Flüge an andere Orte um.
21. August, 8.33 Uhr: Strack-Zimmermann begrüßt Zusage zweier Länder von F-16-Bombern für die Ukraine
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65) begrüßt, dass die Niederlande und Dänemark der Ukraine F-16-Kampfjets liefern wollen.
"Ich bin sehr erfreut darüber, dass Dänemark und die Niederlande der Ukraine das zugesagt haben", sagte Strack-Zimmermann am Montag im Deutschlandfunk. Vor diesem Hintergrund erneuerte sie ihre Forderung nach einer zügigen Entscheidung der rot-grün-gelben Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in das von Russland angegriffene Land.
Die Ukraine fordert die Geschosse seit längerem. Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) äußerte sich zuletzt zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass Taurus-Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten.
Mit der Zusage der Niederlande und Dänemark zur Lieferung von F-16 sieht Strack-Zimmermann dieses Argument entkräftet. "Da wird offensichtlich der Ukraine nicht unterstellt, sie würde russisches Territorium angreifen können", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.
21. August, 7.47 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff in der Region Moskau vereitelt
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Montag, es habe einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Moskau vereitelt, wobei es keine Verletzten gegeben habe.
Ein Versuch Kiews, einen "Angriff mit einem unbemannten Luftfahrzeug" durchzuführen, sei am Montagmorgen vereitelt worden, teilte das Verteidigungsministerium in einer Erklärung mit. Die Drohne sei "mit Hilfe elektronischer Kampfführung unterdrückt" worden und im Bezirk Odintsovo abgestürzt, hieß es weiter. Odintsovo liegt im Südwesten der Hauptstadt Moskau.
In den letzten Wochen wurden zwei Drohnenangriffe über dem Moskauer Finanzdistrikt abgewehrt, die jeweils leichte Schäden an den Fassaden von Hochhäusern verursachten.
Titelfoto: Peter Druk/XinHua/dpa