Ukraine-Krieg im Liveticker: Niederlande und Dänemark liefern F-16 an Ukraine

Ukraine - Im nordukrainischen Tschernihiw stieg die Zahl der Opfer nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum bis zum Samstagabend zunächst weiter an.

Ein Anwohner steht inmitten von Trümmern nach einem Angriff in der Nähe seines Hauses in Kramatorsk.
Ein Anwohner steht inmitten von Trümmern nach einem Angriff in der Nähe seines Hauses in Kramatorsk.  © Libkos/AP/dpa

Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) bat unterdessen bei einer Reise nach Schweden um Kampfflugzeuge für sein angegriffenes Land. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr knapp 18 Monaten gegen den brutalen russischen Angriffskrieg.

Die westrussische Stadt Kursk ist nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Sonntag von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Vorläufigen Informationen zufolge sei das Geschoss auf das Dach eines Bahnhofsgebäudes gestürzt. Fünf Menschen seien leicht verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die russische Hauptstadt will indes offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt haben.

Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben
Ukraine Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben

Die beiden Moskauer Flughäfen, Wnukowo und Domodedowo, setzten in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen aus.

Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

20. August. 21.22 Uhr: Selenskyj auch zu Besuch in Dänemark

Dänemark, das Präsident Selenskyj (45)ebenfalls am Sonntag besuchte, will 19 Kampfflugzeuge des US-amerikanischen Typs an die Ukraine abgeben. Die ersten sechs sollen bereits um den Jahreswechsel geliefert werden, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (45) ankündigte.

Nach Gesprächen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte (56) in Eindhoven hatte Selenskyj gesagt, er rechne mit 42 Flugzeugen, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten geliefert werden sollen.

Dabei blieb allerdings unklar, ob er sich auf die Gesamtzahl der Zusagen beider Länder bezog oder nur auf die aus den Niederlanden.

Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, und Mette Frederiksen (45), Ministerpräsidentin von Dänemark, halten eine Pressekonferenz auf dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup ab.
Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, und Mette Frederiksen (45), Ministerpräsidentin von Dänemark, halten eine Pressekonferenz auf dem Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup ab.  © ads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix Foto/AP/dpa

20. August, 14.32 Uhr: Niederlande und Dänemark liefern F-16 an Ukraine

Niederlande und Dänemark verpflichten sich zu Lieferung von F-16 an Ukraine.

Mehr zu diesem Thema lest Ihr bei TAG24: Lieferzusage! So viele F-16-Kampfjets soll die Ukraine erhalten.

20. August, 13.01 Uhr: Selenskyj zu Besuch in Niederlanden

Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, ist nach einem Besuch in Schweden nun in den Niederlanden zu vorab nicht offiziell angekündigten Gesprächen mit Regierungschef Mark Rutte eingetroffen.

Hauptziel der Reise sei die Lieferung von F-16-Kampfjets "zum Schutz unserer Menschen vor dem russischen Terror", teilte Selenskyj am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Wir werden stärker", meinte er.

Bei den Gesprächen gehe es auch darum, einen Friedensgipfel vorzubereiten und den Terrorstaat vor Gericht zu bringen, sagte Selenskyj, der in Begleitung seiner Frau reiste. Die Strafgerichtshof in Den Haag hatte gegen Kremlchef Wladimir Putin, der den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 angeordnet hatte, Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen erlassen.

Wolodymyr Selenskyj (45, l), Präsident der Ukraine, wird von Mark Rutte (56), Ministerpräsident der Niederlande, begrüßt.
Wolodymyr Selenskyj (45, l), Präsident der Ukraine, wird von Mark Rutte (56), Ministerpräsident der Niederlande, begrüßt.  © Peter Dejong/ap/dpa

20. August, 10.08 Uhr: London: Kiews Schläge auf russisches Gebiet sind strategisch wichtig

Die Schläge der Ukrainer tief auf russischem Gebiet sind nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten strategisch wichtig bei der Abwehr von Moskaus Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Bericht zum Kriegsverlauf des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag hervor.

Putin habe seine Truppen beinahe mit Sicherheit unter der Annahme in die Ukraine einmarschieren lassen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die Menschen in Russland habe, so die Mitteilung. Nun werde Moskau regelmäßig von Drohnen getroffen.

"Die Führung von Russlands Luft- und Weltraumkräften ist höchstwahrscheinlich unter großem Druck, die Luftverteidigung über dem westlichen Russland zu verbessern", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Palette der Bedrohungen auf russischem Gebiet sei breiter geworden. Neben Drohnen gebe es auch Berichte über Luftabwehrraketen sowjetischer Bauart, die als Raketen für Ziele auf dem Boden eingesetzt werden.

20. August, 7.25 Uhr: Kiew: Ausbildung für F-16-Jets hat begonnen

Die geplante Lieferung westlicher F-16-Kampfflugzeuge dürfte noch Monate dauern - doch das Training ukrainischer Piloten hat Angaben aus Kiew zufolge bereits begonnen.

"Die Ausbildung hat schon angefangen", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dem Fernsehsender "24 Kanal". Auch ukrainische Ingenieure und Techniker erhalten demnach Schulungen an F-16-Kampfflugzeugen. Wo genau diese stattfinden, sagte Resnikow nicht. Laut Selenskyj laufen außerdem bereits Trainings an schwedischen Gripen-Maschinen.

Zur Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine sowie zur Ausbildung ukrainischer Piloten haben sich Dänemark und die Niederlande bereiterklärt. Von der US-Regierung hieß es am vergangenen Donnerstag, man wolle Dänemark und den Niederlanden eine schnelle Weitergabe der F-16 ermöglichen. Trotzdem dürfte es noch mehrere Monate dauern, bis die Flugzeuge tatsächlich auch geliefert werden können.

Ein Kampfjet vom Typ F-16.
Ein Kampfjet vom Typ F-16.  © Mindaugas Kulbis/AP/dpa

20. August, 7.20 Uhr: Unicef-Regionaldirektorin: Kinder aus der Schusslinie halten

Nach dem russischen Angriff auf Tschernihiw, bei dem auch Kinder getötet oder verletzt wurden, rief die Unicef-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, erneut alle Parteien dazu auf, Zivilisten zu schützen und Kinder aus der Schusslinie zu halten.

Mehr als 1700 Kinder hätten bisher im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen oder Verletzungen erlitten, beklagte De Dominicis in einer Mitteilung vom Samstagabend. "Die Angriffe müssen aufhören. Kinder müssen geschützt werden. Diesem Land muss die Chance auf Frieden gegeben werden und seinen Kindern die Chance auf eine Zukunft", forderte sie.

20. August, 7.12 Uhr: Weihnachtsspezialitäten könnten teurer werden

Für Lebkuchen, Stollen und andere Weihnachtsleckereien könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr mitunter mehr zahlen müssen.

Die seit Beginn des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten belasten dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zufolge die Unternehmen in der Branche.

"Manche unserer Zutaten haben sich auch in diesem Jahr im Preis noch mal fast verdoppelt", berichtet der Geschäftsführer des Nürnberger Traditionsherstellers Lebkuchen-Schmidt, Jürgen Brandstetter. "Leider lässt sich heuer eine Preisanpassung nicht vermeiden, nachdem wir letztes Jahr viele Erhöhungen noch abfangen konnten."

Die Aachener Lambertz-Gruppe spricht sogar von einem "Kosten-Tsunami" bei Rohstoffen, Energie, Verpackung, Logistik und Personal. Wie sich das auf die Preise im Handel auswirkt, lässt sich Sprecher Martin Heinen zufolge nicht sagen. Bei Saisongebäck wie Lebkuchen, Printen und Stollen seien die Preissteigerungen im Vergleich zu anderen Gebäckgruppen bislang aber immer moderat gewesen, sagt er.

20. August, 7.10 Uhr: Moskau meldet erneut abgewehrten Drohnenangriff

Die russische Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt.

Es habe in der Nacht einen Versuch gegeben, eine Drohne über Moskau fliegen zu lassen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am frühen Sonntagmorgen auf Telegram mit. Die Luftabwehr habe dies vereitelt, schrieb er weiter. Weitere Details gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

20. August, 7.09 Uhr: Moskauer Flughäfen setzen Flugbetrieb aus

Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo haben in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen ausgesetzt.

Das sagte ein Vertreter der Luftverkehrsdienste der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst unklar. In jüngster Zeit war die russische Hauptstadt allerdings wiederholt zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Durch die Vorfälle war auch immer wieder der Flugverkehr eingeschränkt worden.

20. August, 7 Uhr: Zahl der Verletzten nach Angriff auf Tschernihiw gestiegen

Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind.

Weitere 144 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden. Auch unter den Verletzten seien 15 Kinder. Der ukrainische Staatschef kündigte zudem Vergeltung an: "Unsere Soldaten werden Russland eine Antwort auf diese Terrorattacke geben", sagte er.

Ukrainische Soldaten inspizieren ein beschädigtes Gebiet nach einem Angriffmin der nordukrainischen Stadt Tschernihiw.
Ukrainische Soldaten inspizieren ein beschädigtes Gebiet nach einem Angriffmin der nordukrainischen Stadt Tschernihiw.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

19. August, 18.49 Uhr: Russen-Raketen verwüsten Zentrum von Tschernigow

Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind.

Weitere 129 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Samstagabend nach Abschluss der Rettungsarbeiten auf Telegram. Auch unter den Verletzten seien Kinder.

Bei einem russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum von Tschernigow sind nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet worden.
Bei einem russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum von Tschernigow sind nach ukrainischen Angaben sieben Menschen getötet worden.  © Anatolii STEPANOV / AFP

19. August, 17.04 Uhr: Polen beschließt vorerst keine Russland-Kommission

Die polnische Regierung wird ein umstrittenes Gesetz zur Untersuchung von russischer Einflussnahme wohl nicht mehr vor der Parlamentswahl im Oktober durchbringen.

In dieser Angelegenheit werde seine Partei erst "in der nächsten Gesetzgebungsperiode handeln", sagte Ryszard Terlecki, der Fraktionsführer der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Samstag.

Der von Oppositionspolitikern als "Lex Tusk" kritisierte und zuletzt mehrfach geänderte Gesetzentwurf sah die Schaffung einer Kommission vor, die mögliche russische Einflussnahme untersuchen sollte. Politiker mit zu großer Nähe zu Russland hätte die Kommission an den Pranger stellen oder gar aus dem politischen Leben ausschließen können.

Nach Ansicht der Gegner sollte damit vor allem Oppositionsführer Donald Tusk getroffen werden. Ihm wirft die PiS vor, während seiner Zeit als Regierungschef (2007-2014) zu enge Kontakte zu Russland gepflegt zu haben.

Titelfoto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa

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