Ukraine-Krieg im Liveticker: Niederlande und Dänemark liefern F-16 an Ukraine
Ukraine - Im nordukrainischen Tschernihiw stieg die Zahl der Opfer nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Stadtzentrum bis zum Samstagabend zunächst weiter an.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) bat unterdessen bei einer Reise nach Schweden um Kampfflugzeuge für sein angegriffenes Land. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr knapp 18 Monaten gegen den brutalen russischen Angriffskrieg.
Die westrussische Stadt Kursk ist nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Sonntag von einer ukrainischen Drohne getroffen worden. Vorläufigen Informationen zufolge sei das Geschoss auf das Dach eines Bahnhofsgebäudes gestürzt. Fünf Menschen seien leicht verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die russische Hauptstadt will indes offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt haben.
Die beiden Moskauer Flughäfen, Wnukowo und Domodedowo, setzten in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen aus.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
20. August. 21.22 Uhr: Selenskyj auch zu Besuch in Dänemark
Dänemark, das Präsident Selenskyj (45)ebenfalls am Sonntag besuchte, will 19 Kampfflugzeuge des US-amerikanischen Typs an die Ukraine abgeben. Die ersten sechs sollen bereits um den Jahreswechsel geliefert werden, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (45) ankündigte.
Nach Gesprächen mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte (56) in Eindhoven hatte Selenskyj gesagt, er rechne mit 42 Flugzeugen, die nach der Ausbildung der ukrainischen Piloten geliefert werden sollen.
Dabei blieb allerdings unklar, ob er sich auf die Gesamtzahl der Zusagen beider Länder bezog oder nur auf die aus den Niederlanden.
20. August, 14.32 Uhr: Niederlande und Dänemark liefern F-16 an Ukraine
Niederlande und Dänemark verpflichten sich zu Lieferung von F-16 an Ukraine.
Mehr zu diesem Thema lest Ihr bei TAG24: Lieferzusage! So viele F-16-Kampfjets soll die Ukraine erhalten.
20. August, 13.01 Uhr: Selenskyj zu Besuch in Niederlanden
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, ist nach einem Besuch in Schweden nun in den Niederlanden zu vorab nicht offiziell angekündigten Gesprächen mit Regierungschef Mark Rutte eingetroffen.
Hauptziel der Reise sei die Lieferung von F-16-Kampfjets "zum Schutz unserer Menschen vor dem russischen Terror", teilte Selenskyj am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Wir werden stärker", meinte er.
Bei den Gesprächen gehe es auch darum, einen Friedensgipfel vorzubereiten und den Terrorstaat vor Gericht zu bringen, sagte Selenskyj, der in Begleitung seiner Frau reiste. Die Strafgerichtshof in Den Haag hatte gegen Kremlchef Wladimir Putin, der den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 angeordnet hatte, Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen erlassen.
20. August, 10.08 Uhr: London: Kiews Schläge auf russisches Gebiet sind strategisch wichtig
Die Schläge der Ukrainer tief auf russischem Gebiet sind nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten strategisch wichtig bei der Abwehr von Moskaus Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Bericht zum Kriegsverlauf des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag hervor.
Putin habe seine Truppen beinahe mit Sicherheit unter der Annahme in die Ukraine einmarschieren lassen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die Menschen in Russland habe, so die Mitteilung. Nun werde Moskau regelmäßig von Drohnen getroffen.
"Die Führung von Russlands Luft- und Weltraumkräften ist höchstwahrscheinlich unter großem Druck, die Luftverteidigung über dem westlichen Russland zu verbessern", hieß es in der Mitteilung weiter. Die Palette der Bedrohungen auf russischem Gebiet sei breiter geworden. Neben Drohnen gebe es auch Berichte über Luftabwehrraketen sowjetischer Bauart, die als Raketen für Ziele auf dem Boden eingesetzt werden.
20. August, 7.25 Uhr: Kiew: Ausbildung für F-16-Jets hat begonnen
Die geplante Lieferung westlicher F-16-Kampfflugzeuge dürfte noch Monate dauern - doch das Training ukrainischer Piloten hat Angaben aus Kiew zufolge bereits begonnen.
"Die Ausbildung hat schon angefangen", sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dem Fernsehsender "24 Kanal". Auch ukrainische Ingenieure und Techniker erhalten demnach Schulungen an F-16-Kampfflugzeugen. Wo genau diese stattfinden, sagte Resnikow nicht. Laut Selenskyj laufen außerdem bereits Trainings an schwedischen Gripen-Maschinen.
Zur Lieferung von F-16-Maschinen an die Ukraine sowie zur Ausbildung ukrainischer Piloten haben sich Dänemark und die Niederlande bereiterklärt. Von der US-Regierung hieß es am vergangenen Donnerstag, man wolle Dänemark und den Niederlanden eine schnelle Weitergabe der F-16 ermöglichen. Trotzdem dürfte es noch mehrere Monate dauern, bis die Flugzeuge tatsächlich auch geliefert werden können.
20. August, 7.20 Uhr: Unicef-Regionaldirektorin: Kinder aus der Schusslinie halten
Nach dem russischen Angriff auf Tschernihiw, bei dem auch Kinder getötet oder verletzt wurden, rief die Unicef-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, Regina De Dominicis, erneut alle Parteien dazu auf, Zivilisten zu schützen und Kinder aus der Schusslinie zu halten.
Mehr als 1700 Kinder hätten bisher im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen oder Verletzungen erlitten, beklagte De Dominicis in einer Mitteilung vom Samstagabend. "Die Angriffe müssen aufhören. Kinder müssen geschützt werden. Diesem Land muss die Chance auf Frieden gegeben werden und seinen Kindern die Chance auf eine Zukunft", forderte sie.
20. August, 7.12 Uhr: Weihnachtsspezialitäten könnten teurer werden
Für Lebkuchen, Stollen und andere Weihnachtsleckereien könnten die Verbraucherinnen und Verbraucher in diesem Jahr mitunter mehr zahlen müssen.
Die seit Beginn des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten belasten dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie zufolge die Unternehmen in der Branche.
"Manche unserer Zutaten haben sich auch in diesem Jahr im Preis noch mal fast verdoppelt", berichtet der Geschäftsführer des Nürnberger Traditionsherstellers Lebkuchen-Schmidt, Jürgen Brandstetter. "Leider lässt sich heuer eine Preisanpassung nicht vermeiden, nachdem wir letztes Jahr viele Erhöhungen noch abfangen konnten."
Die Aachener Lambertz-Gruppe spricht sogar von einem "Kosten-Tsunami" bei Rohstoffen, Energie, Verpackung, Logistik und Personal. Wie sich das auf die Preise im Handel auswirkt, lässt sich Sprecher Martin Heinen zufolge nicht sagen. Bei Saisongebäck wie Lebkuchen, Printen und Stollen seien die Preissteigerungen im Vergleich zu anderen Gebäckgruppen bislang aber immer moderat gewesen, sagt er.
20. August, 7.10 Uhr: Moskau meldet erneut abgewehrten Drohnenangriff
Die russische Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff abgewehrt.
Es habe in der Nacht einen Versuch gegeben, eine Drohne über Moskau fliegen zu lassen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am frühen Sonntagmorgen auf Telegram mit. Die Luftabwehr habe dies vereitelt, schrieb er weiter. Weitere Details gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
20. August, 7.09 Uhr: Moskauer Flughäfen setzen Flugbetrieb aus
Die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo haben in der Nacht zum Sonntag vorübergehend Starts und Landungen ausgesetzt.
Das sagte ein Vertreter der Luftverkehrsdienste der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Der Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs war zunächst unklar. In jüngster Zeit war die russische Hauptstadt allerdings wiederholt zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Durch die Vorfälle war auch immer wieder der Flugverkehr eingeschränkt worden.
20. August, 7 Uhr: Zahl der Verletzten nach Angriff auf Tschernihiw gestiegen
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind.
Weitere 144 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden. Auch unter den Verletzten seien 15 Kinder. Der ukrainische Staatschef kündigte zudem Vergeltung an: "Unsere Soldaten werden Russland eine Antwort auf diese Terrorattacke geben", sagte er.
19. August, 18.49 Uhr: Russen-Raketen verwüsten Zentrum von Tschernigow
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind.
Weitere 129 Menschen seien durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt worden, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Samstagabend nach Abschluss der Rettungsarbeiten auf Telegram. Auch unter den Verletzten seien Kinder.
19. August, 17.04 Uhr: Polen beschließt vorerst keine Russland-Kommission
Die polnische Regierung wird ein umstrittenes Gesetz zur Untersuchung von russischer Einflussnahme wohl nicht mehr vor der Parlamentswahl im Oktober durchbringen.
In dieser Angelegenheit werde seine Partei erst "in der nächsten Gesetzgebungsperiode handeln", sagte Ryszard Terlecki, der Fraktionsführer der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Samstag.
Der von Oppositionspolitikern als "Lex Tusk" kritisierte und zuletzt mehrfach geänderte Gesetzentwurf sah die Schaffung einer Kommission vor, die mögliche russische Einflussnahme untersuchen sollte. Politiker mit zu großer Nähe zu Russland hätte die Kommission an den Pranger stellen oder gar aus dem politischen Leben ausschließen können.
Nach Ansicht der Gegner sollte damit vor allem Oppositionsführer Donald Tusk getroffen werden. Ihm wirft die PiS vor, während seiner Zeit als Regierungschef (2007-2014) zu enge Kontakte zu Russland gepflegt zu haben.
19. August, 14.16 Uhr: Zahl der Toten in Tschernihiw erneut gestiegen
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden, darunter ein Kind.
Mindestens 90 weitere Menschen wurden durch den Beschuss im belebten Stadtzentrum verletzt, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Samstag auf Telegram. Auch unter den Verletzten seien Kinder.
19. August, 13 Uhr: Zahl der Toten in Tschernihiw gestiegen
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet und weitere 37 verletzt worden.
Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko zufolge sind unter den Verletzten elf Kinder.
19. August, 12.18 Uhr: Tote bei russischem Angriff auf Tschernihiw in Nordukraine
Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet und verletzt worden.
Eine Rakete sei mitten ins Zentrum der Stadt, wo sich eine Universität und ein Theater befinden, eingeschlagen, schrieb Selenskyj auf Telegram. "Es ist ein ganz gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und des Verlusts verwandelt hat. Es gibt Tote und Verletzte." Dazu veröffentlichte Selenskyj ein kurzes Video, in dem Trümmerteile auf dem Bürgersteig zu sehen sind.
Laut dem Gouverneur des Gebiets Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, wurde die Stadt ersten Erkenntnissen zufolge von einer ballistischen Rakete getroffen. Er rief die Bevölkerung auf, zunächst weiter in Schutzräumen zu bleiben.
19. August, 11.49 Uhr: Selenskyj zu Besuch in Schweden
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, ist eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit seiner Frau Olena Selenska nach Schweden gereist.
Geplant seien Treffen unter anderem mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson, der königlichen Familie und Mitgliedern des Parlaments, schrieb Selenskyj am Samstag auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Es solle dabei etwa um militärische Zusammenarbeit sowie um eine EU-Perspektive für die von Russland angegriffene Ukraine gehen. Seine Frau und er dankten allen Schweden, die sein Land unterstützten, schrieb Selenskyj.
19. August, 10.55 Uhr: London: Russen und Ukrainer mit ähnlicher Herausforderung im Krieg
Die russischen Invasionstruppen und die ukrainischen Verteidiger sind nach Ansicht britischer Regierungsexperten mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert.
Das sei, entlang der Front gut verschanzte Kräfte zu besiegen, während nur in begrenztem Maß Kräfte vorhanden seien, um neue Angriffe zu starten, hieß es in dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Samstag.
Der Mitteilung der Briten zufolge gab es größtenteils keine Veränderungen an der Frontlinie in der vergangenen Woche. Nur im Süden setzen die Ukrainer demnach ihre Vorstöße entlang des Flusses Mokri Jaly, wo trotz vehementen russischen Widerstands das Dorf Urozhaine zurückzuerobern. Die Russen hingegen hätten mit versuchten Vorstößen im Gebiet von Kupjansk keinen nennenswerten Erfolg erzielt.
19. August, 9.11 Uhr: Kreml: Putin trifft hochrangige Kommandeure in Südrussland
Putin hat offiziellen Angaben zufolge hochrangige Kommandeure in der südlichen Stadt Rostow am Don getroffen.
Im Hauptquartier der "militärischen Spezial-Operation", wie der Krieg gegen die Ukraine in Russland weiter genannt wird, habe Putin unter anderem Generalstabschef Waleri Gerassimow getroffen, teilte der Kreml in der Nacht zum Samstag mit. Auch von Kommandeuren und Offizieren habe er sich Bericht erstatten lassen. Wann genau das Treffen stattgefunden haben soll, war unklar. Auch ein Grund für Putins Besuch wurde nicht genannt.
19. August, 9 Uhr: "Nepszava": Will Putin Präsidentenwahl abschaffen?
Zum Zustand der Demokratie in Russland schreibt die links-liberale ungarische Tageszeitung Nepszava in einem Kommentar am Samstag:
"Der Kreml-Sprecher (Dmitri Peskow) hatte in einem Anfall von Ehrlichkeit nichts Besseres zu tun als einer amerikanischen Zeitung zu sagen, dass die für März 2024 geplante russische Präsidentenwahl sinnlos sei, weil sie nichts als eine "kostspielige Bürokratie" darstelle, da (Wladimir) Putin sowieso mit 90 Prozent wiedergewählt werden würde. Nachher hat er versucht, sich damit zu rechtfertigen, dass die "New York Times" ihn "wie gewöhnlich falsch zitiert" und er im Übrigen nur seine private Meinung geäußert habe (...)
Nur ist Peskow ein beinharter Profi und weiß ganz genau, dass er als Sprecher des Präsidenten keine "private Meinung" haben kann. (...) Seine Worte sind als Signal zu sehen, dass Putin wieder mit einer "roten Linie" flirtet. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat er die Rolle des Aggressors angenommen, mit einer Annullierung der Präsidentenwahl würde er den letzten Schritt tun, um das formell noch demokratische Russland in eine offene Diktatur zu verwandeln."
19. August, 7.34 Uhr: Kiew: Wachsendes Interesse an "Friedensformel"
Selenskyj und Jermak betonten am Freitag, dass nicht zuletzt die Arbeit an der "Friedensformel" weitergehe.
Ein Kernziel ist der Abzug der russischen Truppen vor dem Beginn möglicher Verhandlungen. Russland weist das als realitätsfern zurück. Nach Darstellung Selenskyjs arbeiten inzwischen 63 diplomatische Missionen an seiner "Friedensformel". Die Zahl der teilnehmenden Botschafter verschiedener Staaten nehme zu, sagte auch Jermak. Er erwartet, dass es innerhalb eines Monats zu einem neuen Treffen der Sicherheitsberater der Staaten komme, um einen Friedensgipfel vorzubereiten.
Nach früheren Angaben Jermaks soll der Gipfel bis Ende des Jahres organisiert werden. Es werde nun auch nach einem Ort gesucht, hatte er Anfang dieses Monats gesagt - nach einem Treffen in Saudi-Arabien von Beratern aus mehr als 40 Ländern. Bei einem zweiten Gipfel solle dann auch Russland hinzugezogen werden. Das Präsidentenamt in Kiew hofft nach eigenen Angaben darauf, dass Russland bis dahin bereits kapituliert haben wird.
19. August, 7.28 Uhr: Russland: Raketenangriff auf Krim abgewehrt
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau einen ukrainischen Raketenangriff auf der russisch besetzten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt.
Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Samstagmorgen unter Berufung auf das Ministerium. Das Geschoss sei in der Nacht von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Demnach habe es weder Verletzte noch Schäden gegeben. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr knapp 18 Monaten gegen einen brutalen russischen Angriffskrieg. Dabei steht die umkämpfte Krim immer wieder im Fokus.
19. August, 7.22 Uhr: Ex-US-General: Deutschland und USA zu zögerlich bei Ukraine-Hilfe
Der ehemalige US-General Ben Hodges hat Deutschland und den USA mangelnde Entschlossenheit bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen.
"Will der Westen den Sieg der Ukraine? Mein Glaube schwindet", sagte der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa in einem Interview des Tagesspiegel. Zwar erlaube die US-Regierung nun ihren Verbündeten, F-16-Kampfjets an die Ukraine zu liefern, ihr langes Zaudern vor der Lieferung sei aber "ein Beispiel für die fehlende Entschlossenheit, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen", so Hodges.
Zögerlich sei auch Deutschland bei der Entscheidung über eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, kritisierte Hodges. Sollte die Gegenoffensive der Ukraine scheitern, "muss man die Regierungen der USA und Deutschlands dafür verantwortlich machen".
Ein Scheitern sei indes vermeidbar, wenn die beiden Länder jetzt entschieden handelten. Die Ukraine fordert seit längerem von der rot-grün-gelben Bundesregierung die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für die Verteidigung gegen Russland. Die Ampel ist aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Waffen auch russisches Territorium erreichen könnten.
19. August, 7.15 Uhr: Fast 500.000 tote und verletzte Soldaten im Ukraine-Krieg
Im Ukraine-Krieg könnten einem Medienbericht zufolge nach US-Schätzung fast eine halbe Million Soldaten auf beiden Seiten getötet oder verwundet worden sein.
Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten oder verwundeten ukrainischen und russischen Truppen nähere sich 500.000, zitierte die New York Times am Freitag US-Regierungsbeamte. Diese warnten zugleich, dass die Verluste schwer zu schätzen seien, da Kiew keine Zahlen veröffentliche und vermutet werde, dass Moskau zu geringe Toten- und Verletztenzahlen nennt.
Dem Bericht zufolge gehen die nicht namentlich genannten US-Beamten auf russischer Seite von 120.000 getöteten und 170.000 bis 180.000 verwundeten Soldaten aus. Für die Ukraine sprachen sie demnach von etwa 70.000 getöteten und 100.000 bis 120.000 verletzten Soldaten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.
Im November hatte US-Generalstabschef Mark Milley die Zahl der getöteten oder verwundeten Soldaten auf beiden Seiten auf jeweils mehr als 100.000 beziffert. Der "New York Times" zufolge stiegen die Zahlen im Winter und Frühjahr stark an, wobei der Bericht insbesondere auf die monatelangen heftigen Kämpfe um Bachmut in der Ostukraine verwies. Zudem seien Tausende ukrainische Truppen während der aktuellen Gegenoffensive getötet oder verwundet worden, zitierte die Zeitung die US-Beamten.
19. August, 7 Uhr: Biden: Russischer Angriffskrieg betrifft nicht nur Europa
Der russische Einmarsch in die Ukraine betrifft nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden nicht nur Europa.
"Diese Art von Invasion hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben", sagte Biden am Freitag nach einem Gipfeltreffen mit Japans Regierungschef, Fumio Kishida, und dem südkoreanischen Präsidenten, Yoon Suk Yeol, in Camp David.
Es sei nach Kriegsbeginn entscheidend gewesen, "deutlich zu machen, dass die Folgen eines Krieges weit über Europa hinausgehen", sagte er auch mit Blick darauf, was es bedeuten würde, wenn ein asiatisches Land ein anderes Land in der Region derart angreifen würde.
Japans Premier habe früh deutlich gemacht, dass ein solcher Angriff überall geschehen könne, so Biden. "Wenn wir stillhalten würden, welches Signal würde das an China in Bezug auf Taiwan senden?" Biden betonte außerdem mit Blick auf die Ukraine: "Und was den Frieden angeht, so wollen wir das alle." Allen voran wollten dies die Ukrainer.
18. August, 22.07 Uhr: Ukraine sieht Fortschritte bei Sicherheitsgarantien
Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands.
Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft von einem "diplomatischen Erfolg". Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen. Details nannte er nicht.
18. August, 20 Uhr: Russland belegt weitere 54 Briten mit Einreiseverboten
Moskau hat erneut 54 britische Staatsbürger, darunter Regierungsmitglieder, Journalisten und PR-Leute wegen eines "antirussischen Kurses" Londons mit Einreiseverboten belegt.
Das russische Außenministerium teilte am Freitag mit, dass etwa Kulturministerin Lucy Frazer und die im Verteidigungsministerium für die Lieferung von Uran-Munition an die Ukraine verantwortliche Politikerin Annabel Goldie auf der schwarzen Liste stünden. Aufgeführt sind dort inzwischen mehr als 300 Briten.
18. August, 19.14 Uhr: Vor Russland-Wahlen: Prominenter Beobachter inhaftiert
Wenige Wochen vor Wahlen in Russland ist der prominente Beobachter Grigori Melkonjanz in Moskau inhaftiert worden.
Ein Gericht in der Hauptstadt ordnete am Freitag gegen den Co-Vorsitzenden der Menschenrechtsorganisation Golos (deutsch: Stimme), die sich für freie Wahlen einsetzt, Untersuchungshaft bis 17. Oktober an. Die Golos-Beobachter legten in der Vergangenheit zum Ärger des Machtapparats immer wieder massive Verstöße gegen das Wahlrecht sowie Manipulationen offen.
In Russland sind am 10. September vielerorts Wahlen geplant, darunter auch in Moskau, wo Bürgermeister Sergej Sobjanin auf einen Verbleib im Amt setzt.
18. August, 16.06 Uhr: US-Regierung verlängert Schutzstatus für Ukrainer
Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat die US-Regierung den Schutzstatus für in die Vereinigten Staaten geflohene Ukrainer verlängert.
Der vorübergehende Schutzstatus (TPS) gelte für weitere 18 Monate bis April 2025, teilte das US-Heimatschutzministerium am Freitag mit.
18. August, 14.49 Uhr: Rumänien will Transit ukrainischen Getreides verdoppeln
Rumänien will das Transit-Tempo für den Export ukrainischen Getreides durch Verbesserung der Transport-Infrastruktur verdoppeln.
Ziel sei es, die Menge ukrainischen Getreides, die Rumänien passiert, von zwei Millionen auf vier Millionen Tonnen pro Monat zu erhöhen.
18. August, 14.47 Uhr: Ermittlungen zu möglichem Anschlag auf russische Journalistin
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nach gesundheitlichen Problemen einer russischen Journalistin wegen versuchten Mordes.
Geprüft wird, ob eine Vergiftung vorliegen könnte. Das Verfahren richte sich gegen Unbekannt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitag auf Anfrage. Der Fall ist der Berliner Polizei seit Ende 2022 bekannt, die Staatsanwaltschaft leitete nach Angaben des Sprechers im Mai 2023 das Ermittlungsverfahren ein. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
18. August, 13.43 Uhr: Ukrainischer Botschafter hofft auf rasche Entscheidung zu Taurus
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft auf eine rasche und positive Entscheidung zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für sein Land.
"Ich freue mich, dass die Unterstützung dafür steigt. Ich hätte es gern, wenn die Diskussion nicht so lange dauert wie die ganze Leoparden-Diskussion", sagte er am Freitag in Dresden nach einem Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer. Der CDU-Politiker hatte sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausgesprochen und den Satz geprägt. "Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?".
Er wolle nicht, dass Waffenlieferungen Auseinandersetzungen zwischen Parteien und Wählern in Deutschland auslösen, sagte Makeiev der Deutschen Presse-Agentur. "Sondern Waffen werden gebraucht, um sich in diesem Krieg verteidigen zu können und diesen Krieg zu gewinnen." Es liege im Interesse Deutschlands und jedes Staatsbürgers, dass dieser Krieg von der Ukraine gewonnen werde, damit "ganz Europa ruhig schläft".
18. August, 10.15 Uhr: Deutsches Schiff nach Fahrt aus Odessa in Istanbul eingetroffen
Nach dem Verlassen ukrainischer Gewässer ist der deutsche Frachter "Joseph Schulte" in Istanbul angekommen. Das Containerschiff habe am frühen Morgen den Bosporus erreicht und werde an einem Hafen bei Istanbul andocken, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag.
Der Containerfrachter war am Mittwoch aus dem ukrainischen Hafen Odessa ausgelaufen und hatte als erster einen von der Ukraine ausgewiesenen Seekorridor für Handelsschiffe genutzt.
Nach ukrainischen Angaben befahren zivile Schiffe den eingerichteten Korridor auf eigenes Risiko. Im Fall des deutschen Frachters unter der Flagge von Hongkong sicherte sich die Reederei in viele Richtungen ab, damit die Passage möglich wurde.
18. August, 9.42 Uhr: Zweifel an Drohnenangriff über Moskau
Russlands Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff unweit des zentralen Wolkenkratzerviertels Moskwa City abgewehrt. Russlands Verteidigungsministerium machte einmal mehr die Ukraine verantwortlich.
Auf Telegram kursierten Videos, die den Moment der Explosion sowie anschließend eine Rauchsäule am Moskauer Himmel zeigen. Außerdem gab es Fotos von einer beschädigten Fassade eines Ausstellungspavillons.
Teils wurde in sozialen Netzwerken die offizielle Darstellung angezweifelt, wonach die Drohne angeblich durch Moskaus Luftabwehr von ihrer eigentlichen Flugbahn abgebracht wurde. Das Portal "Agentstwo" etwa schrieb, weder die Videos noch Augenzeugenberichte deuteten auf eine Aktivität der Luftverteidigung hin.
18. August, 9.21 Uhr: Russland plant neues Schulbuch für besetzte Gebiete
Russland setzt nach Angaben der britischen Regierung nicht nur seine Kämpfe, sondern auch seinen Informationskrieg in der Ukraine fort.
Das Verteidigungsministerium in London verwies am Freitag auf ein neues Lehrbuch über russische Geschichte, das ab dem 1. September auch an Schulen in den besetzten Gebieten ausgegeben werden solle. "Das Buch lobt die sogenannte militärische Spezialoperation und beschreibt die Ukraine als einen ultra-terroristischen Staat."
Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, sei am 15. August nach Donezk im russisch besetzten Teil der Ostukraine gereist, hieß es im täglichen Update der Briten beim Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter. Er habe dort Schulen besucht und deren Integration ins russische Bildungssystem überprüft.
In der Region Saporischschja habe die Besatzungsverwaltung Anweisungen aus Russland bekommen, die neue Standards bei der Akkreditierung von Bildungseinrichtungen beträfen, schrieben die Briten. In Medien der besetzten Gebiete würden auch Journalisten aus Russland eingesetzt. "Ziel von Russland ist es, einen kremlfreundlichen Informationsraum in den besetzten Gebieten zu schaffen, um die ukrainische Nationalidentität zu untergraben."
18. August, 8.43 Uhr: Strack-Zimmermann: zügig über Taurus-Lieferung an Ukraine entscheiden
Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich für eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen.
Sie sagte am Freitag im ARD-"Morgenmagazin": "Wir entscheiden, und wir müssen schnell entscheiden." Die Ukraine müsse die Marschflugkörper schnell bekommen. Strack-Zimmermann erinnerte daran, dass in der Ukraine jeden Tag Menschen sterben, Kinder verschleppt und Frauen vergewaltigt würden. Eine monatelange Diskussion könne man sich deshalb nicht erlauben.
18. August, 7.51 Uhr: Moskau meldet abgewehrten Drohnenangriff
Russlands Hauptstadt Moskau hat offiziellen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff unweit des zentralen Wolkenkratzerviertels Moskwa City abgewehrt.
Der unbemannte Flugkörper sei gegen 4 Uhr am Freitagmorgen (3.00 MESZ) von der Luftabwehr abgeschossen und danach in Trümmerteilen auf einem Ausstellungsgelände an der Uferpromenade aufgeschlagen, teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. Verletzt worden sei niemand.
Auch Russlands Verteidigungsministerium bestätigte den Vorfall und machte einmal mehr die Ukraine verantwortlich. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion.
Alle Moskauer Flughäfen schränkten in der Nacht zwischenzeitlich den Flugbetrieb ein. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die den Moment der Explosion sowie anschließend eine Rauchsäule am Moskauer Himmel zeigen. Außerdem gab es Fotos von einer beschädigten Fassade eines Ausstellungspavillons.
18. August, 6.27 Uhr: Anna Netrebko sagt Prag-Auftritt nach "politischem Druck" ab
Ein für den 16. Oktober in Prag geplanter Konzertauftritt der russischen Star-Sopranistin Anna Netrebko ist abgesagt worden.
Das teilten die Prager Stadtverwaltung und Netrebkos Agentur am Donnerstag der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mit. Die Absage sei einvernehmlich erfolgt, betonten beide. "Wir haben uns geeinigt, dass wir dem politischen Druck nachgeben und Anna keine Entschädigung verlangen wird", sagte eine Sprecherin der Konzertagentur.
Der Prager Vizebürgermeister Jiri Pospisil begrüßte die Einigung und erklärte der CTK, ein Auftritt Netrebkos wäre vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine heikel gewesen: "Das ist eine richtige Entscheidung in Bezug auf unser Partnerland, das um seine Unabhängigkeit kämpft", sagte er.
Im Juli hatte Pospisil bekannt gegeben, er wolle seine Empfehlung für oder gegen eine Absage von der Zustimmung der ukrainischen Botschaft abhängig machen, da Netrebko auf einer ukrainischen Sanktionsliste stehe. Diese hatte sich ihm gegenüber schließlich gegen das Konzert ausgesprochen.
Netrebkos Konzertmanagerin sagte der CTK, die Opernsängerin habe den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eindeutig verurteilt.
18. August, 6.24 Uhr: USA: Dänemark und Niederlande sollen F-16 schnell weitergeben können
Die US-Regierung will Dänemark und den Niederlanden eine schnelle Weitergabe von US-Mehrzweckkampfflugzeugen des Typs F-16 an die Ukraine ermöglichen.
Man habe beiden Ländern zugesichert, dass Anträge auf Genehmigung so beschleunigt würden, dass die Kampfjets an Kiew geliefert werden könnten, sobald die Ausbildung der ukrainischen Piloten und Techniker abgeschlossen sei, bestätigte ein Sprecher des US-Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington. "Wir wissen es zu schätzen, dass Dänemark und die Niederlande diese Koalition zur Ausbildung ukrainischer Piloten anführen", hieß es.
Die Ukraine hatte zuvor erklärt, in diesem Jahr nicht mehr mit den lange erbetenen F-16-Jets zu rechnen. "Es ist offensichtlich, dass wir die Ukraine in diesem Herbst und Winter nicht mit den F-16 verteidigen können", sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im ukrainischen Fernsehen. Ein Fortschritt sei immerhin, dass ukrainische Piloten und Techniker "in nächster Zeit" mit der Ausbildung auf den Jets beginnen könnten, wurde Ihnat von ukrainischen Medien in der Nacht auf Donnerstag zitiert.
18. August, 6.21 Uhr: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus
Litauen hat als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend geschlossen.
Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes sind von Freitag an die beiden Kontrollpunkte Sumskas und Tverecius bis auf Weiteres dicht. Die anderen Grenzübergänge zwischen Litauen und dem autoritär regierten Belarus sollen geöffnet bleiben.
Litauen ist wie Polen und Lettland besorgt wegen Aktivitäten der russischen Privatarmee Wagner im eng mit Moskau verbündeten Nachbarland. Deren Truppen hatten nach dem gescheiterten Aufstand gegen Moskau ihr Lager in Belarus aufgeschlagen. Die Lage ist zudem angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten nach Litauen gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt befördert wird, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen.
Nach Angaben von Innenministerin Agne Bilotaite sollten nach der Grenzschließung Betonblöcke und Stacheldrahtrollen an den beiden Kontrollpunkten errichtet werden. Der Grenzverkehr wird auf den Übergang Medininkai umgeleitet.
18. August, 6.19 Uhr: Ukrainischer Präsident kündigt Rüstungsindustrieschau im Herbst an
Präsident Selenskyj hat für den Herbst ein "Forum der Rüstungsindustrie" in der Ukraine angekündigt.
"Zum ersten Mal wird auf der Staatsebene eine Veranstaltung von solchem Ausmaß stattfinden", sagte Selenskyj am Donnerstag bei seiner täglichen Abendansprache via Telegram. Bei der Veranstaltung sollen ukrainische und ausländische Rüstungshersteller ihre Produktion präsentieren.
Selenskyj zufolge können dabei auch Möglichkeiten für neue Produktionsstätten in der Ukraine ausgelotet werden. Zudem sollen bei der Veranstaltung die bisherigen Errungenschaften des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine vorgezeigt werden. "Nationen haben das Recht auf Verteidigung. Wir bauen das Arsenal der Freien Welt gemeinsam", führte der ukrainische Präsident aus.
18. August, 6.15 Uhr: Selenskyj begrüßt deutschen Botschafter und dankt für Flugabwehr
Der neue deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, hat Selenskyj sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
"Wir unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit", schrieb Jäger am Donnerstag zu diesem Anlass auf der Online-Plattform X, die vorher Twitter hieß. Der 59-jährige Diplomat hatte bereits im Juli als Botschafter in Kiew die Nachfolge von Anka Feldhusen angetreten.
Der ukrainische Präsident begrüßte bei der Zeremonie auch die neuen Botschafter von Indonesien, Schweden, Chile, Kolumbien und Peru. In seinem Telegram-Kanal gab Selenskyj an, mit jedem von ihnen ein separates Gespräch zu Landesbeziehungen und dem Schutz des Völkerrechts geführt zu haben.
In seiner abendlichen Ansprache dankte er später Deutschland für die jüngste Lieferung von Startgeräten für das Flugabwehrsystem Iris-T. "Es ist ein kraftvolles und notwendiges Flugabwehrsystem. Ich danke Deutschland für die Hilfe beim Schutz gegen den russischen Terror", sagte Selenskyj.
18. August, 6.10 Uhr: Russland verdächtigt weiteren US-Bürger der Spionage
Die russischen Behörden gehen wegen "Spionageverdachts" gegen einen russischstämmigen US-Bürger vor.
Das Lefortowo-Gericht gab die neuen Vorwürfe gegen den bereits wegen Bestechung zu einer Haftstrafe verurteilten Geschäftsmann nach Angaben russischer Staatsmedien am Donnerstag bekannt. Informationen über die genauere Art der Vorwürfe seien derzeit noch nicht bekannt.
Der Mann wurde nach Medienangaben in Russland geboren, zog aber später in die Vereinigten Staaten und nahm dort die US-Staatsbürgerschaft an. Im September 2022 wurde der Unternehmensmanager in Moskau nach Bestechungsvorwürfen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch das Umfeld des früheren russischen Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch soll nach offiziellen Angaben in den Fall verwickelt gewesen sein.
18. August, 6.02 Uhr: Ukraine: Regierungsvize zuversichtlich zu EU-Beitrittsverhandlungen
Die ukrainische Vize-Regierungschefin, Olha Stefanischyna, hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann.
Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagte sie am Donnerstag bei einer Konferenz in Kiew sagte. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein.
Im Oktober wird die EU-Kommission darüber entscheiden, ob sie den Staats- und Regierungschefs der EU empfiehlt, Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen.
18. August, 6 Uhr: Neuaufgestellte "Asow"-Brigade im Fronteinsatz in der Ostukraine
Die umstrittene ukrainische Nationalgardebrigade "Asow" ist nach Angaben aus Kiew neu aufgestellt worden und wieder im Fronteinsatz gegen russische Truppen in der Ostukraine.
"Die legendäre Spezialbrigade "Asow" hat mit Kampfeinsätzen im Gebiet des Waldes von Serebrjanka begonnen", sagte der für die Einsatzplanung der Nationalgarde zuständige Oberst Mykola Urschalowytsch gemäß einer Mitteilung am Donnerstag. Serebrjanka liegt im Gebiet Luhansk. Zur Brigade gehört demnach auch eine Artillerieeinheit.
Die 2014 von Rechtsextremisten gegründete Freiwilligeneinheit diente der russischen Propaganda lange Zeit als Beispiel für eine angebliche "Naziherrschaft" in der Ukraine. Moskau hatte den Einmarsch in das Nachbarland vor über 17 Monaten auch mit einer "Entnazifizierung" begründet. Bei den Kämpfen um die Hafenstadt Mariupol war das damalige Regiment "Asow" eingekesselt worden, die Überlebenden gerieten in russische Gefangenschaft. Vor allem Schwerverwundete wurden später gegen gefangene Russen ausgetauscht.
Mehrere in die Türkei überstellte "Asow"-Offiziere kehrten Anfang Juli nach einem Besuch Selenskyjs in dem Land wieder in ihre Heimat zurück. Der ursprünglichen Vereinbarung nach sollten sie bis zum Kriegsende in der Türkei bleiben. Russland hat die Rückkehr der Kämpfer in die Ukraine als Bruch der Vereinbarung kritisiert.
17. August, 16.35 Uhr: Gastgeber Indien bestätigt: Ukraine nicht bei G20-Gipfel
Indien hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) nicht zum anstehenden Gipfel der wichtigen G20-Länder eingeladen, so der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar (68).
Der Gipfel für Staats- und Regierungschefs findet am 9. und 10. September in der Hauptstadt Neu Delhi statt - unter dem Motto "Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft". Zu den G20 gehören die Europäische Union und die stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente, darunter auch Russland und die USA.
Noch bei dem G20-Gipfel im vorigen Jahr war die Ukraine das Topthema. Selenskyj war damals per Video zugeschaltet.
16. August, 14.03 Uhr: Bundesregierung stärkt ukrainische Flugabwehr weiter
Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Militärgüter geliefert, darunter zwei Startgeräte der Kurzstreckenvariante des Flugabwehrsystems Iris-T.
Weiter wurden zehn Bodenüberwachungsradare des Typs GO12 und mehr als viertausend Nebelgranaten im Nato-Kaliber von 155 Millimeter in die Ukraine geschickt. Das geht aus der Liste der Bundesregierung zu den Militärhilfen hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurde.
Die ukrainische Logistik wird mit vier Schwerlastern und zugehörigen Aufliegern sowie acht Wechselladersystemen gestärkt. Allein 2023 soll sich damit die militärische Unterstützung auf rund 5,4 Milliarden Euro belaufen. Deutschland ist nach den USA einer der militärischen Hauptunterstützer des osteuropäischen Landes.
16. August, 13.33 Uhr: Ukrainerin Charlan über Handschlag-Eklat: Familie im Schutzkeller
Gut drei Wochen nach ihrer umstrittenen Disqualifikation bei der Fecht-WM hat die Ukrainerin Olha Charlan noch einmal ihre Beweggründe für den verweigerten Handschlag mit der Russin Anna Smirnowa erklärt.
"Ich habe am Tag vor dem Kampf mit meiner Familie telefoniert. Sie waren im Schutzkeller und ich sollte am nächsten Tag gegen eine Russin fechten. Wie soll ich ihr die Hand geben", sagte die 32 Jahre alte Ukrainerin in einem ARD-Beitrag. Man können sie nicht zum Handschlag zwingen, "ich will das nicht", sagte sie. Ihre Heimatstadt Mykolajiw im Süden der Ukraine ist immer wieder Ziel russischer Angriffe gewesen.
Nach ihrem Sieg gegen die unter neutraler Flagge angetretene Russin Anna Smirnowa (23) bei der Fecht-Weltmeisterschaft in Mailand war die Mannschafts-Olympiasiegerin disqualifiziert worden. Der Fecht-Weltverband FIE hob ihre Disqualifikation wenig später wieder auf. Zudem wurde die umstrittene Handschlagregel aufgehoben. Sie wird künftig durch eine Grußgeste mit den Waffen ersetzt.
16. August, 11.04 Uhr: Ukrainische Armee rückt südlich von Uroschajne weiter vor
Nach der Befreiung des ukrainischen Dorfes Uroschajne im Gebiet Saporischschja ist die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vorgerückt.
"Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest", sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, am Donnerstag einer Mitteilung zufolge. Die ukrainische Artillerie bekämpfe gegnerische Ziele und dabei insbesondere Stellungen feindlicher Geschütze.
An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. "Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen", sagte Kowaljow. Die "schweren Kämpfe" dauerten an.
16. August, 10.30 Uhr: London: Ukraine hat genügend Energiereserven für Winter
Trotz des Krieges ist die Energieversorgung in der Ukraine nach britischer Einschätzung für den kommenden Winter gesichert.
Die Ukraine werde vermutlich über ausreichend Treibstoffvorräte verfügen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit. Zudem habe die ukrainische Regierung den Bergbausektor "wirksam mobilisiert" und könne eine kontinuierliche Kohleversorgung für Wärmekraftwerke und Heizkraftwerke stemmen. "Erhebliche Gasvorräte" stünden ebenfalls zur Verfügung.
"Obwohl die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine in diesem Winter voraussichtlich andauern werden, hat die Ukraine im vergangenen Winter bewiesen, dass sie über die qualifizierten Arbeitskräfte und das Fachwissen verfügt, die für den Betrieb und die Wartung des Stromnetzes auch unter Kriegsbedingungen erforderlich sind", hieß es in London weiter.
Russland hatte im vergangenen Winter wiederholt gezielt Kraftwerke und andere Energieinfrastruktur angegriffen.
16. August, 10.25 Uhr: Ukraine rechnet für 2023 nicht mehr mit Kampfjet F-16
Die Ukraine rechnet für dieses Jahr nicht mehr mit den lange erbetenen US-Mehrzweckkampfflugzeugen F-16. "Es ist offensichtlich, dass wir die Ukraine in diesem Herbst und Winter nicht mit den F-16 verteidigen können", sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im ukrainischen Fernsehen.
"Es gab große Hoffnung auf dieses Flugzeug, dass es Teil unserer Flugabwehr wird und uns gegen den Raketen- und Drohnenterror aus Russland schützen kann."
Ein Fortschritt sei immerhin, dass ukrainische Piloten und Techniker "in nächster Zeit" mit der Ausbildung auf den Jets beginnen könnten, wurde Ihnat von Kiewer Medien in der Nacht auf Donnerstag zitiert.
16. August, 6 Uhr: USA: Putin ist die weltweite Ernährungssicherheit egal
Die USA verurteilten die russischen Angriffe auf ukrainische Häfen an der Donaumündung, die für den Getreideexport wichtig sind.
Kremlchef Putin sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Die Angriffe führten zu einer weiteren Eskalation der globalen Ernährungskrise und hielten die Lebensmittelpreise hoch. Das treffe diejenigen, die besonders auf das Getreide angewiesen seien, und ukrainische Landwirte.
16. August, 22.17 Uhr: Selenskyj meldet sich in neuem Video zu Wort
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat die Bedeutung von Drohnen für die Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg betont.
"Drohnen sind die "Augen" und der Schutz an der Front. (...) Drohnen sind eine Garantie dafür, dass Menschen nicht mit ihrem Leben bezahlen müssen in Fällen, in denen Drohnen eingesetzt werden können", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Die Ukraine sei dabei, die Produktion der unbemannten Objekte "erheblich" zu steigern. Selenskyj unterstrich auch, wie wichtig Drohnen-Lieferungen durch internationale Partner seien.
"In jeder Brigade fragen die Kämpfer als erstes nach Drohnen, elektronischer Kriegsführung und militärischer Luftverteidigung", sagte der ukrainische Staatschef mit Blick auf mehrere Frontbesuche, die er in den vergangenen Tagen absolvierte.
16. August, 20.36 Uhr: Moskaus Angriffe auf ukrainische Donau-Häfen laut USA inakzeptabel
Die USA haben die russischen Angriffe auf für den Getreideexport wichtige ukrainische Häfen an der Donaumündung verurteilt.
Kremlchef Wladimir Putin (70) sei die weltweite Ernährungssicherheit egal, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Mittwoch. Die Angriffe führten zu einer weiteren Eskalation der globalen Nahrungsmittelkrise und hielten die Nahrungsmittelpreise hoch. Das sei "inakzeptabel" und eine Eskalation. Es treffe diejenigen, die besonders auf das Getreide angewiesen seien, und ukrainische Landwirte.
Russland blockiert seit Mitte Juli wieder ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer. Auch die Häfen an der Donau, die eine wichtige Ausweichroute sind, wurden mehrmals aus der Luft angegriffen - die Angriffe finden oft nur wenige Hundert Meter von Nato-Gebiet entfernt statt, weil am anderen Ufer der Donau Rumänien liegt.
Die Verwaltung des Gebiets Odessa nannte den genauen Ort der nächtlichen Angriffe am Mittwoch nicht. Videos in sozialen Netzwerken zeigten allerdings, wie der Hafen Reni angegriffen wurde.
16. August, 20.12 Uhr: Deutsches Schiff hat ukrainische Gewässer erfolgreich durchquert
Mehrere Stunden nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen Odessa hat das deutsche Frachtschiff "Joseph Schulte" den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert.
"Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat", teilte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe.
16. August, 16.03 Uhr: Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus
Litauen wird in Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland vorübergehend schließen.
Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes entschied am Mittwoch in Vilnius, die beiden Kontrollpunkte Sumskas and Tverecius zum 18. August bis auf weiteres dicht zu machen.
16. August, 14.10 Uhr: Neuer Deutscher Botschafter in Russland mit Vorwürfen begrüßt
Der neue deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff (56), ist vom russischen Außenministerium mit heftigen Vorwürfen gegen Deutschland begrüßt worden. Der bisherige FDP-Bundestagsabgeordnete übergab am Mittwoch in Moskau im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben.
Dabei habe die russische Seite den "konfrontativen und unfreundlichen Charakter" der deutschen Politik in den bilateralen Beziehungen bemängelt, teilte das Ministerium mit. Die antirussische Politik Deutschlands mache jahrzehntelange Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zunichte; es herrsche eine "unvernünftige Russophobie".
16. August, 13.56 Uhr: Deutsches Schiff riskiert Ausfahrt aus ukrainischem Hafen
Nach anderthalb Jahren Wartezeit wegen des russischen Angriffskrieges hat ein deutsches Containerschiff den ukrainischen Hafen Odessa am Schwarzen Meer verlassen.
Als erstes Schiff nutze die "Joseph Schulte" einen temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen der Ukraine führt. Das teilte Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Mittwoch bei Facebook mit. Der Frachter nehme Kurs auf den Bosporus. Die Hamburger Reederei Bernhard Schulte bestätigte, dass das Schiff unterwegs sei.
Die ukrainische Marine hatte vergangene Woche einen Seekorridor ausgewiesen, der von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden kann.
16. August, 13.15 Uhr: Rumänien verurteilt russische Angriffe auf Donauhäfen
Rumäniens Regierung hat die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Donauhäfen und Getreidesilos nahe der Grenze des EU-Landes scharf verurteilt.
"Ich verurteile mit Nachdruck die andauernden Angriffe Russlands auf unschuldige Menschen, auf die zivile Infrastruktur, einschließlich der Getreidesilos in den Häfen Reni und Ismail", schrieb Rumäniens Außenministerin Luminita Odobescu (54) am Mittwoch auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).
Damit gefährde Russland "die Sicherheit der Lebensmittelversorgung und der Schifffahrt im Schwarzen Meer", schrieb die Ministerin weiter.
16. August, 12.35 Uhr: Ukraine veröffentlicht Bildmaterial von Sprengstoff-Booten
Erstmals hat die Ukraine offizielle Videos der gegen russische Ziele eingesetzten Sprengstoffboote veröffentlicht.
"Die Seedrohnen sind eine einzigartige Entwicklung des SBU. An dieser Entwicklung waren keine Privatunternehmen beteiligt", betonte der Chef des ukrainischen Geheimdienstes SBU, Wassyl Maljuk, in einer Mitteilung vom heutigen Mittwoch.
Diese Drohnen seien gegen die Brücke zur Halbinsel Krim, das russische Landungsschiff "Olenogorski Gornjak" in der Bucht von Noworossijsk und den Tanker "SIG" vor der Krim eingesetzt worden.
16. August, 9.38 Uhr: Ukraine meldet Angriff auf Donauhäfe
Die für den Getreideexport wichtigen Häfen der Ukraine an der Donaumündung sind in der Nacht auf Mittwoch von der russischen Armee mit Kampfdrohnen angegriffen worden.
Wie die Verwaltung des Gebiets Odessa mitteilte, wurden in einem Hafen Lagerhäuser und Getreidesilos beschädigt. Der Ort wurde nicht genannt.
Die Brände seien von der Feuerwehr gelöscht worden, schrieb Gouverneur Oleh Kniper auf Telegram. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben.
16. August, 8.45 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Uroschajne
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive im Süden das tagelang umkämpfte Dorf Uroschajne vollständig unter Kontrolle gebracht.
"Uroschajne ist befreit", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar (45) am heutigen Mittwoch auf Telegram. Die ukrainischen Soldaten befestigten demnach ihre Stellungen am Ortsrand. Der Generalstab in Kiew teilte in seinem Morgenbericht mit, russische Gegenvorstöße auf den Ort seien abgewehrt worden.
16. August, 8.40 Uhr: London: Russland baut eigene Angriffsdrohnen
Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste nun selbst hergestellte Angriffsdrohnen ein.
Die unbemannten Fluggeräte basierten auf iranischen "Kamikaze"-Drohnen vom Typ Shahed, die Russland seit Monaten importiere, teilte das britische Verteidigungsministerium am heutigen Mittwoch mit.
"Die einheimische Fertigung wird es Russland wahrscheinlich ermöglichen, eine zuverlässigere Versorgung mit Kamikaze-Drohnen aufzubauen." Allerdings schwankten die Leistungen der Waffe, und die Ukraine habe die Mehrheit abwehren können.
16. August, 6.25 Uhr: Lettland verstärkt Grenzen zu Russland
Nach Polen und Litauen verstärkt nun auch Lettland den Schutz seiner Grenze zum benachbarten Belarus. Nach Angaben des Grenzschutzes des baltischen EU- und Nato-Landes werden künftig zusätzliche Beamte im Einsatz sein, weil es eine "rapide zunehmende hybride Bedrohung" gebe.
So hätten innerhalb von 24 Stunden 96 Personen versucht, illegal aus Belarus über die Grenze nach Lettland zu gelangen. Auch seien die Behörden des autoritär regierten Nachbarlands verstärkt an der Organisation der irregulären Grenzübertritte von Migranten beteiligt, hieß es in einer Mitteilung.
15. August, 19.43 Uhr: Ukraine verlegt Reserven, Russen rücken auf Kupjansk vor
Angesichts des Vormarsches russischer Truppen im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee Reserven an den Abschnitt Kupjansk verlegt.
"Stellungen wurden verstärkt, gewisse methodische Empfehlungen gegeben und Reserven verlegt", sagte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Dienstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Das verhindere weitere Vorstöße des Gegners.
Die russische Armee ist ukrainischen und russischen Militärbeobachtern zufolge bis auf etwa sieben Kilometer an die Stadt Kupjansk herangerückt.
Die örtlichen Behörden haben zudem bereits eine Evakuierung von Zivilisten um die Stadt angeordnet. Kupjansk war erst im vergangenen Jahr im Rahmen einer erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit worden.
15. August, 17.40 Uhr: Selenskyj zu Frontbesuch im südukrainischen Gebiet Saporischschja
Kurz nach seiner Reise in das ostukrainische Donezker Gebiet hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) auch frontnahe Positionen im südostukrainischen Gebiet Saporischschja besucht.
"Ich danke Ihnen für den Dienst, danke dafür, dass Sie die Ukraine an diesem wichtigen südlichen Abschnitt verteidigen", sagte der Staatschef in einem Feldlazarett gemäß einer Mitteilung vom Dienstag.
In dem Lazarett erhalten den Angaben zufolge täglich bis zu 200 Verwundete ihre Erstversorgung. Der Präsident habe Stäbe von acht verschiedenen Brigaden aufgesucht, hieß es. Begleitet wurde er wie schon am Vortag in Donezk auch dieses Mal vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, und dessen Stellvertreter Roman Maschowez. Der für den gesamten Frontabschnitt zuständige Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj schrieb dazu bei Telegram: "Gemeinsam mit dem Präsidenten und den Kämpfern sprachen wir über unsere Offensive".
15. August, 15.58 Uhr: UNO veröffentlich Zahlen zu getöteten Zivilisten
In fast 18 Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte den Tod von 9444 Zivilisten registriert. 16.940 Menschen seien zudem verletzt worden, heißt es in einem am Dienstag vorgestellten Bericht.
Den bestätigten UN-Zahlen zufolge kam die überwiegende Zahl von 7339 Menschen in den Landesteilen ums Leben, die von Russland beschossen und von der ukrainischen Armee verteidigt werden. In den von russischen Truppen besetzten Landesteilen waren es demnach 2105 Menschen. In den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk im Osten gab es auf beiden Seiten der Front deutlich mehr Opfer als in der Hauptstadt Kiew, der Zentral- und der Westukraine.
Zudem geht aus den Zahlen hervor, dass es in den ersten Kriegsmonaten nach dem Angriff vom 24. Februar 2022 die meisten toten Zivilisten gab. Im Frühjahr und Sommer 2023 kamen in jedem Monat zwischen 170 und 180 unbeteiligte Zivilpersonen ums Leben.
Insgesamt wurde über 500 Mal der Tod eines Kindes registriert.
15. August, 14.04 Uhr: Ukraine droht erneut mit Olympia-Boykott
Die Ukraine hat erneut mit einem Olympia-Boykott für 2024 gedroht, sollten Russland und Belarus an den Sommerspielen in Paris beteiligt sein.
"Staaten, die sich mit dem Blut von Ukrainern befleckt haben, können nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen", schrieb Regierungschef Denys Schmyhal in der Nacht zum Dienstag bei Telegram.
35 weitere Länder seien bereit, sich dem Boykott für "fairen Sport" anzuschließen, erklärte Schmyhal, nannte sie aber nicht. Er erwarte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine "richtige Entscheidung" und damit den Ausschluss Russlands.
15. August, 13.57 Uhr: Putin beklagt Verschwörung des Westens und will Beziehungen nach Asien ausbauen
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat eine Sicherheitskonferenz in Moskau erneut zu Angriffen auf den Westen genutzt.
Konflikte in vielen Weltregionen seien einzig durch die "geopolitischen Abenteuer und das egoistische, neokoloniale Verhalten des Westens" entstanden, sagte der Kremlchef am Dienstag in einer Videobotschaft zur XI. Moskauer Konferenz für internationale Sicherheit. Daran nehmen vor allem Militärs teil, laut russischen Staatsmedien mehr als 800 Vertreter aus 76 Nationen. Auch Chinas neuer Verteidigungsminister Li Shangfu war zu Gast.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, sein Land wolle die Zusammenarbeit mit asiatischen Ländern wie Indien, Vietnam, Myanmar, der Mongolei, Laos, Indonesien und Bangladesch verstärken.
15. August, 12.51 Uhr: Drei Russen-Spione in Großbritannien festgenommen
In Großbritannien haben Ermittler nach Informationen der BBC drei mutmaßliche russische Spione festgenommen.
Die zwei Männer und eine Frau - alle bulgarische Staatsbürger - seien bereits seit Februar in Untersuchungshaft, berichtete der Sender am Dienstag. Sie sollen für russische Geheimdienste gearbeitet haben. Ihnen werde vorgeworfen, Ausweisdokumente in "unlauterer Absicht" besessen zu haben. Demnach hat das Trio Pässe, Personalausweise und andere Dokumente mehrerer Staaten geführt, darunter von Großbritannien, Italien und Frankreich.
Die Verdächtigen lebten und arbeiteten demnach seit vielen Jahren in Großbritannien.
15. August, 10.57 Uhr: Russlands Notenbank reagiert mit Zinserhöhung auf Rubel-Schwäche
Die russische Notenbank hat mit einer deutlichen Zinserhöhung auf die starke Abwertung des Rubels reagiert.
Der Leitzins werde von 8,5 auf 12,0 Prozent angehoben, teilte die Zentralbank am Dienstag nach einer außerordentlichen Zinssitzung mit. Es ist die stärkste Zinsanhebung seit März 2022, nachdem der Leitzins damals unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch stärker angehoben wurde.
Der Leitzins liegt nun so hoch wie seit dem Frühjahr 2022 nicht mehr, nachdem er zwischenzeitlich wieder gesenkt worden war.
15. August, 8.05 Uhr: Nächtlicher russischer Luftangriff auf die Westukraine
Die Westukraine ist in der Nacht auf Dienstag nach Behördenangaben massiv mit russischen Marschflugkörpern beschossen worden. Dabei wurden in der Stadt Luzk mindestens drei Menschen getötet, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit.
Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen, wie Bürgermeister Andrij Sadowij mitteilte. In Lwiw sei das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Brand geraten.
Die Marschflugkörper wurden den Angaben nach von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Die betroffenen Gebiete der Westukraine grenzen an Polen und damit an Nato und EU.
14. August, 22.30 Uhr: Tote und Verletzte bei Explosion auf russischem Ölfeld
Infolge einer Explosion auf einem Ölfeld sind in Zentralrussland offiziellen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen.
Fünf weitere Menschen seien verletzt worden, meldete die Agentur Interfax am Montagabend unter Berufung auf die Regierung des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen, der östlich des Uralgebirges liegt. Auf rund Hundert Quadratmetern sei auf dem Ölfeld Talinskoje ein Brand ausgebrochen, hieß es. Wie es zu der Explosion kam, war zunächst unklar.
Eine schwere Explosion ereignete sich am Montagabend zudem aus ebenfalls zunächst ungeklärter Ursache in der russischen Teilrepublik Dagestan im Kaukasus. In Dagestans Hauptstadt Machatschkala fing eine Tankstelle Feuer. Infolgedessen starben ersten Erkenntnissen zufolge fünf Menschen, zehn weitere wurden verletzt.
14. August, 22.28 Uhr: Russischer Kampfjet in südlicher Region Krasnodar abgestürzt
In der südrussischen Region Krasnodar ist offiziellen Angaben zufolge ein Kampfjet abgestürzt. Nach ersten Erkenntnissen sei ein Insasse ums Leben gekommen, meldete die Agentur Interfax am Montagabend unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.
Das Schulungsflugzeug vom Typ L-39 sei bei einem Trainingsflug gerade im Landeanflug gewesen, als es aus bislang ungeklärter Ursache auf den Flugplatz stürzte. Im Zuge des russischen Kriegs gegen die Ukraine starten aus Krasnodar Kampfflugzeuge immer wieder auch ihre Angriffe auf das Nachbarland.
14. August, 22.13 Uhr: Russische Kampfjets nahe Schottland abgefangen
Zwei russische Kampfflugzeuge sind nach Angaben aus London am Montag nördlich der schottischen Shetland-Inseln von britischen Kampfjets abgefangen worden.
"Piloten starteten heute Morgen mit ihren Typhoon-Jets, um zwei russische Langstreckenbomber abzufangen und sie zu überwachen, als sie nördlich der Shetland-Inseln vorbeiflogen", erklärte der britische Staatsminister für die Streitkräfte, James Heappey. Die russische Luftwaffe hatte am selben Tag nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein norwegisches Aufklärungsflugzeug in der Nähe der russischen Grenze abgefangen.
Der Vorfall habe sich über der Nordsee "innerhalb des nördlichen Luftüberwachungsgebiets der Nato" ereignet, erklärte Staatsminister Heappey weiter.
Unterdessen gab das russische Verteidigungsministerium am selben Tag an, seine Luftwaffe habe ein norwegisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. Die Maschine vom Typ Boeing P-8A "Poseidon" habe sich im Luftraum über der Barentssee der russischen Grenze genähert.
14. August, 20.55 Uhr: Selenskyj besucht ostukrainische Front nördlich von Bachmut
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Positionen mehrerer Einheiten nördlich der von russischen Truppen besetzten Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk besucht.
"Ich danke dafür, dass Ihr das Leben unserer Leute schützt", sagte Selenskyj in einem am Montag veröffentlichten Video, das in einer Erstaufnahmestelle für Verwundete aufgenommen wurde.
Anschließend verlieh der Staatschef Auszeichnungen an Soldaten. Begleitet wurde er vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, dessen Stellvertreter Roman Maschowez und Brigadegeneral Artem Bohomolow.
Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte zuvor mitgeteilt, dass die ukrainischen Einheiten südlich von Bachmut in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer Land zurückerobert hätten.
14. August, 17.35 Uhr: Neue US-Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen Dollar für Ukraine
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (183 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Ersatzteile, teilte das Pentagon am Montag mit. Zudem werde weitere Artilleriemunition und Ausrüstung zur Minenräumung aus Beständen des US-Militärs geliefert.
14. August, 16.07 Uhr: Lindner hat Sympathie für Taurus-Lieferungen an die Ukraine
Bundesfinanzminister Christian Lindner (44, FDP) hat Sympathie für eine Abgabe von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine geäußert.
Der FDP-Chef sagte am Montag in Kiew: "Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Deshalb ist es auch Teil unserer Verantwortung, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine immer größer ist als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht."
Die Bundesregierung wolle deshalb weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um auch die militärischen Fähigkeiten der Ukraine zu stärken. Dazu sei bereits viel unternommen worden.
Mit Blick auf die Taurus-Debatte sagte Lindner, es gelte das übliche Verfahren. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei. "Da ich weiß, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen."
14. August, 16.03 Uhr: Putin lockt potenzielle Partner mit "Waffen aller Art"
Russland wirbt bei einer Rüstungsausstellung nahe Moskau um Waffenkäufer aus aller Welt. Präsident Wladimir Putin (70) bot potenziellen Partnern dabei eine "breite Auswahl moderner Waffen aller Arten und Typen" an, wie er sagte.
In einer Videoansprache zur Eröffnung der Waffenschau Armija-2023 sagte Putin, sein Land sei bereit zur militärtechnischen Zusammenarbeit mit allen Staaten, die ihre "nationalen Interessen" verteidigen wollen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, stelle Russland die neuesten Aufklärungssysteme, Hochpräzisionswaffen und Robotik zur Verfügung.
Besondere Aufmerksamkeit maß Putin, der seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, der Flugdrohnen-Technik zu. "Diese Richtung entwickelt sich aktiv im militärischen und zivilen Bereich", sagte der Kremlchef. Es gehe darum, einen neuen selbstständigen, wissenschaftlich gestützten und hochtechnologischen Wirtschaftszweig zu schaffen.
14. August, 14.38 Uhr: Linke gegen Taurus-Lieferung an Ukraine
Die Linke ist gegen die Lieferung von Lenkraketen an die Ukraine und fordert stattdessen erneut eine Friedensinitiative. "Für uns ist klar, dass jede neue Waffe auch ein neues Eskalationsrisiko beinhaltet", sagte Bundesgeschäftsführer Tobias Bank am Montag in Berlin.
"Das ist ein Spiel mit dem Feuer, das da betrieben wird, und das lehnen wir als Linke ab." Die Linke sei weiter generell gegen Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine.
Bei seinem Besuch in der Ukraine könnte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) dem Land stattdessen einen Schuldenschnitt anbieten, schlug Bank vor. Nötig sei zudem ein "großes Bündnis für den Frieden" und eine Vorreiterrolle der Bundesregierung.
"Beide Seiten müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren und müssen an den Verhandlungstisch gebracht werden", sagte der Linken-Politiker.
14. August, 13.41 Uhr: Kiewer Gericht verurteilt Geheimdienstgeneral wegen Hochverrats
In der Ukraine ist ein Generalmajor des Geheimdienstes SBU wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Der hochrangige Offizier habe Informationen gesammelt und diese an Russland weitergegeben, teilte die Staatsanwaltschaft in Kiew am Montag mit. Außerdem soll er Auftragsmörder angeworben haben für einen Anschlag auf den Kommandeur eines Tschetschenenbataillons, das auf ukrainischer Seite kämpfte. Der Geheimdienstler war bereits im April 2020 festgenommen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
14. August, 12.45 Uhr: Aufkleber für Wagner-Truppe verbreitet: Polen nimmt zwei Russen fest
Der polnische Geheimdienst hat zwei mutmaßliche russische Agenten festgenommen, die Anwerbe-Aufkleber für die Söldnertruppe Wagner verbreitet haben sollen.
Die beiden russischen Staatsbürger hätten Ende der vergangenen Woche rund 300 Anwerbezettel in Krakau und Warschau an öffentlichen Plätzen angebracht, teilte der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, am Montag in einem Videoclip in sozialen Medien mit.
Am Wochenende hatten Bürger die Polizei in Krakau auf die Aufkleber aufmerksam gemacht. Auf den Zetteln war das Logo der Wagner-Leute abgebildet, darunter stand auf Englisch: "Wir sind hier. Schließ dich an." Der darunter gedruckte QR-Code führte nach Polizeiangaben auf eine Rekrutierungs-Webseite der Söldnertruppe. Nach Angaben von Zaryn haben die Ermittler bei den Tatverdächtigen mehr als 3000 solcher Propaganda-Aufkleber sichergestellt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Spionage für einen feindlichen Geheimdienst zum Schaden Polens sowie wegen Mitgliedschaft in einer internationalen Terrororganisation. Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP drohen den Männern bis zu zehn Jahre Haft.
14. August, 12.31 Uhr: Russische Währung sackt ab
Der russische Rubel hat auf seiner wochenlangen Talfahrt die Marke von 100 Rubel für einen US-Dollar passiert.
Im Moskauer Börsenhandel kostete ein Dollar am Montagvormittag 101,16 Rubel, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete. Der Euro notierte bei 110,3 Rubel. Derart schwach war die russische Währung den Angaben nach zuletzt Ende März 2022.
Ein Wirtschaftsberater von Putin, Maxim Oreschkin, machte die lockere Geld- und Kreditpolitik der Zentralbank für den Absturz verantwortlich. Sorgen bereite vor allem die Zunahme von Verbraucherkrediten, schrieb der ehemalige Wirtschaftsminister in einem Beitrag für Tass. Die Zentralbank habe aber alle Mittel, "um die Situation in nächster Zeit zu normalisieren".
Nach dem von Putin befohlenen Angriff auf die Ukraine war der Rubelkurs im Februar und März 2022 noch schwächer gewesen. Dann gelang es Zentralbankchefin, Elwira Nabiullina, die eigentlich zurücktreten wollte, die Währung zu stabilisieren. Sie führte unter anderem Kontrollen des Kapitalverkehrs ein. Die aktuelle Talfahrt begann mit der Meuterei der Privatarmee Wagner und ihres Chefs Jewgeni Prigoschin im Juni; diese löste tiefe Unsicherheit aus.
In der Rubelschwäche kommen eine Reihe wirtschaftlicher Problemen des kriegführenden und mit Sanktionen belegten Landes zusammen. Durch die staatlichen Ausgaben für den Krieg ist die Wirtschaft nach Moskauer Angaben zwar gewachsen, die Bevölkerung hat Geld in der Hand. Doch Importe sind durch die Sanktionen teurer geworden. Zugleich sind die russischen Einnahmen aus dem Export von Öl und Gas gesunken.
14. August, 12.22 Uhr: Kiews Bürgermeister Klitschko spricht mit Lindner über weitere Hilfen
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat bei seinem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew den Bürgermeister der Dreimillionenstadt, Vitali Klitschko, zu Gesprächen getroffen.
Dabei sei die weitere finanzielle Unterstützung der Ukraine und Kiews besprochen worden, teilte Klitschko am Montag bei Telegram mit. Thema seien auch die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Waffen mit großer Reichweite gewesen. Klitschko habe darauf gedrängt, dass es dabei keine Verzögerungen geben dürfe. Die Ukraine wehrt seit über 17 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab.
14. August, 11.20 Uhr: Ukraine vermeldet Fortschritte im Abschnitt Bachmut
Die ukrainischen Truppen machen nach offiziellen Angaben Fortschritte bei der Rückeroberung von Terrain bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut in der Ostukraine.
"Die Fläche des befreiten Gebiets beträgt in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer", sagte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag gemäß einer Mitteilung. Insgesamt haben die ukrainischen Truppen um Bachmut demnach seit dem Beginn ihrer Gegenoffensive vor gut zehn Wochen 40 Quadratkilometer zurückerobert. Darüber hinaus gebe es auch in den Gebieten Charkiw und Luhansk an den Abschnitten Kupjansk und Lyman "sehr heiße Kämpfe".
Im südlichen Teil des Donezker Gebiets haben sich die ukrainischen Einheiten Maljar zufolge im Dorf Uroschajne festgesetzt. Das war vorher bereits von russischen Militärbeobachtern eingeräumt worden. Auch gebe es heftige Kämpfe südlich des benachbarten und vor gut zwei Wochen befreiten Ortes Staromajorske heftige Kämpfe. Angaben zu Landgewinnen machte sie nicht.
Die Vizeverteidigungsministerin bestätigte Vorstöße ukrainischer Einheiten auf das russisch besetzte Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson. Festgesetzt hätten sie sich dort aber noch nicht, machte sie deutlich.
Zuvor hatten ukrainische Medien Videoaufnahmen verbreitet, auf denen ein russischer Major zu sehen war, der bei einem der Vorstöße gefangen genommen worden sein soll. Er macht in der Aufnahme detaillierte Angaben zu russischen Verteidigungsstellungen.
14. August, 11.15 Uhr: Polen will Referendum über Barriere an Grenze zu Belarus abhalten
Die Polen sollen gleichzeitig mit der Parlamentswahl in einem Referendum über einen bereits existierenden Zaun an der Grenze zu Belarus abstimmen.
Die entsprechende Frage soll lauten: "Unterstützen Sie die Beseitigung der Barriere an der Grenze zwischen Polen und Belarus?" Dies gab Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Montag in sozialen Medien bekannt.
Zwar gab es während des Baus der Barriere Stimmen von Oppositionspolitikern, die die Errichtung eines neuen Zauns in Europa kritisierten. In der aktuellen Situation aber stellt kein maßgeblicher Vertreter der polnischen Opposition die Befestigung infrage.
Zuletzt stieg im Land vielmehr die Besorgnis etwa wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus und einer wachsenden Zahl von Migranten aus Krisenregionen, die über das Nachbarland unerlaubt in die EU einreisen wollen. Im Vorjahr hatte Polen die Landabschnitte der 418 Kilometer langen Grenze zu Russlands Verbündetem Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun gesichert.
14. August, 11.10 Uhr: Kretschmer vehement gegen Marschflugkörper für Ukraine
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus.
"Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?", erklärte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Ich bin ganz klar gegen die Lieferung von Marschflugkörpern." Die Bundesregierung überschreite immer wieder selbst gesetzte rote Linien. Er forderte "neue, intensive diplomatische Initiativen des freien Westens".
Die Ukraine macht Druck auf die Bundesregierung, Kiew deutsche Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland zu liefern. Kanzler Olaf Scholz äußerte sich am Sonntag zurückhaltend.
14. August, 11.07 Uhr: Explosion im Meer an rumänischem Touristenort - vermutlich russische Seemine
Im Schwarzen Meer ist es unmittelbar an der rumänischen Küste bei Costinesti am Montag zu einer Explosion gekommen.
Vermutlich handele es sich bei dem Sprengkörper um eine russische Seemine, sagte ein Sprecher der rumänischen Marine dem TV-Sender Digi24. Verletzt wurde nach Angaben des Katastrophenschutzes niemand.
Costinesti ist ein äußerst beliebtes Touristenziel. Zur Explosion kam es nach Angaben der Behörden im Wasser an einem Deich in der Nähe eines Hotels.
14. August, 10.31 Uhr: Tote und Verletzte nach Luftangriffen auf Saporischschja und Odessa
Durch russische Raketenangriffe auf ukrainische Großstädte in der Nacht auf Montag sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden.
Rettungskräfte fanden die Toten in den Trümmern zweier Wohnhäuser in Saporischschja, wie das Innenministerium in Kiew mitteilte. Drei Menschen seien gerettet worden.
In der Hafenstadt Odessa im Süden wurden drei Mitarbeiter eines großen Supermarktes verletzt. Herabstürzende Raketenteile hätten den Supermarkt sowie ein Wohnheim beschädigt, teilte die Verwaltung des Gebiets Odessa mit. Brände seien ausgebrochen.
14. August, 9 Uhr: SPD-Politiker: Zweifel an Taurus-Lieferung nicht einfach wegwischen
Der SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt hat dafür geworben, Bedenken gegen die von der Ukraine geforderte Abgabe deutscher Taurus-Marschflugkörper ernstzunehmen.
"Ich finde, dass die Kritik und die Zweifel an solchen Lieferungen in der öffentlichen Debatte viel zu wenig vorkommen", sagte der Bundestagsabgeordnete am Montag im Deutschlandfunk. Darum sei es wichtig, "den Menschen eine Stimme zu geben und diese Bedenken nicht einfach wegzuwischen".
Arlt verwies vor allem darauf, dass die Marschflugkörper mit 500 Kilometern Reichweite theoretisch Ziele auf russischem Territorium angreifen könnten. Das möge völkerrechtlich legitim sein, er finde es aber sehr schwierig, wenn deutsche Waffen Ziele auf russischem Gebiet träfen. "Das finde ich eigentlich nicht akzeptabel."
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich am Sonntag erneut zurückhaltend zu einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern geäußert. Der SPD-Politiker sagte im ZDF-"Sommerinterview", so wie in der Vergangenheit werde die Bundesregierung jede einzelne Entscheidung sehr sorgfältig überprüfen.
14. August, 8.58 Uhr: Nächtliche Luftangriffe auf Odessa - drei Menschen verletzt
Durch einen russischen Luftangriff auf die Hafenstadt Odessa in der Nacht auf Montag sind nach ukrainischen Behördenangaben drei Mitarbeiter eines großen Supermarktes verletzt worden.
Herabstürzende Raketenteile hätten den Supermarkt sowie ein Wohnheim beschädigt, teilte die Verwaltung des Gebiets Odessa mit. Brände seien ausgebrochen.
Die russische Armee soll den Angaben nach 15 Drohnen eingesetzt und von See acht Marschflugkörper des Typs Kalibr abgefeuert haben. Sie seien alle abgefangen worden, hieß es in der Mitteilung von Gouverneur Oleh Kiper.
14. August, 7.22 Uhr: Bundesfinanzminister Lindner in Kiew eingetroffen
Bundesfinanzminister Christian Lindner ist am Montagmorgen zu politischen Gesprächen in Kiew eingetroffen.
Der FDP-Chef ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Lindner kam mit dem Zug in Kiew an.
14. August, 6.27 Uhr: Explosionen in Saporischschja
Auch in der Stadt Saporischschja in der gleichnamigen Region im Südosten der Ukraine soll es in der Nacht zum Montag zu Explosionen gekommen sein.
Lokale Medien berichteten laut "Ukrajinska Prawda", in den frühen Morgenstunden seien wiederholt Explosionen zu hören gewesen. In der gesamten Region herrschte demnach Luftalarm.
14. August, 6.12 Uhr: Erneute Angriffe auf Odessa
Russland hat die südukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht zum Montag erneut mit Raketen und Kamikaze-Drohnen angegriffen.
Die Luftabwehr in der Region und über der gleichnamigen Hafenstadt sei aktiviert worden, berichtete das Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda am frühen Montagmorgen unter Berufung auf die Luftwaffe und die regionale Militärverwaltung. In Odessa seien mehrere Explosionen zu hören gewesen.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen einen brutalen russischen Angriffskrieg. Nach dem von Russland verkündeten Aus des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide im Juli sind vor allem die ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa ins Visier geraten. Mehrfach wurden die Hafenanlagen und auch die Millionenstadt selbst seither beschossen.
14. August, 6.10 Uhr: Ukraine: Grenzregion Sumy erneut unter heftigem russischen Beschuss
Russland hat nach Angaben der regionalen Militärverwaltung von Sumy erneut das ukrainische Gebiet nahe der russischen Grenze angegriffen.
Allein am Sonntag habe der Feind die Region im Nordosten der Ukraine 21 Mal mit Mörsern und Artillerie beschossen, teilte die Militärverwaltung in der Nacht zum Montag bei Facebook mit. Insgesamt seien 144 Explosionen registriert worden. Bei den Angriffen wurden demnach mindestens zwei Wohngebäude beschädigt.
14. August, 6.08 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister: "fünf Minen pro Quadratmeter"
Die russischen Verteidigungslinien sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministers, Olexij Resnikow, teilweise so dicht vermint, dass an manchen Teilen der Front bis zu fünf Minen pro Quadratmeter liegen.
In einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit dem britischen "Guardian" sprach er von Millionen Sprengkörpern entlang der Front. Es gebe über Hunderte Kilometer hinweg Minenfelder. Dies stelle ein ernstes Hindernis für die Gegenoffensive der ukrainischen Truppen dar.
Dem "Guardian" zufolge war Resnikow überzeugt, dass die riesigen Minenfelder von ukrainischen Truppen überwunden werden könnten. Er betonte jedoch, es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Verbündeten die bereits von einigen Nationen angebotene Ausbildung der ukrainischen Minenräumer ausweiteten und beschleunigten.
Bei der derzeit laufenden Gegenoffensive stoßen die Ukrainer auf Minenfelder, Panzerabwehrgräben und andere Hindernisse sowie auf gestaffelte Verteidigungslinien der Russen.
14. August, 6.04 Uhr: Selenskyj reagiert nach Tötung einer ganzen Familie durch Russen
Nach der Tötung einer vierköpfigen Familie durch russischen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung angekündigt.
"Jeder vernichtete Besatzer, alle verbrannten russischen Fahrzeuge, Feuer in ihren Hauptquartieren und Lagerhäusern, die äußerst aussagekräftige "Vernebelung" der Krimbrücke und mehr – all das beweist, dass wir kein Verbrechen Russlands unbeantwortet lassen werden", sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videobotschaft.
Im Dorf Schyroka Balka in der Region Cherson tötete russische Artillerie ukrainischen Behörden zufolge am Sonntag fünf Menschen, darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst gut drei Wochen alten Baby. Die Region wurde im Verlauf des Tages 17 Mal beschossen, wie Selenskyj in seiner Ansprache sagte. Dabei sollen nach Behördenangaben insgesamt sieben Menschen getötet und etwa 15 weitere verletzt worden sein.
13. August, 22.11 Uhr: Kretschmer vehement gegen Marschflugkörper für Ukraine
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48) spricht sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus.
"Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten? Ich bin ganz klar gegen die Lieferung von Marschflugkörpern", schrieb der CDU-Politiker am Sonntag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter).
Die Bundesregierung überschreite immer wieder selbst gesetzte rote Linien. Das tägliche Grauen und Sterben verlange "nach neuen, intensiven diplomatischen Initiativen des freien Westens".
13. August, 20.30 Uhr: Sieben Tote bei Artilleriebeschuss auf Dörfer am Dnipro
Durch russischen Artilleriebeschuss auf Dörfer im südukrainischen Gebiet Cherson sind am Sonntagmorgen nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden.
Fünf Personen - darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst 23 Tage alten Mädchen - starben im Dorf Schyroka Balka, wie ukrainische Behörden mitteilten. Der Zwölfjährige war erst verletzt in ein Krankenhaus gekommen und dort dann später gestorben. In dem benachbarten Dorf Stanislaw seien zwei Erwachsene getötet worden, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak. "Der Feind beschießt weiterhin das Gebiet Cherson."
Die Dörfer liegen auf dem Nordufer des Flusses Dnipro an seiner Mündung ins Schwarze Meer. Aus diesem Gebiet hatten sich russische Truppen im vergangenen Herbst zurückgezogen. Es liegt aber immer noch im Bereich ihrer Artillerie.
13. August, 17 Uhr: Russisches Militär meldet vier Drohnenabschüsse
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben am Sonntag über den Regionen Belgorod und Kursk an der Grenze zur Ukraine insgesamt vier ukrainische Drohnen abgeschossen.
In keinem der Fälle habe es Schäden oder Verletzte gegeben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Angaben waren nicht unabhängig zu verifizieren.
Drei der Drohnen wurden den Ministeriumsangaben zufolge über dem Gebiet Belgorod abgefangen, eine davon schon in der Nacht auf Sonntag. In den vergangenen Wochen sind mehrere mutmaßlich ukrainische Kampfdrohnen bis in die russische Hauptstadt Moskau geflogen und haben dort Sachschaden angerichtet.
13. August, 14.06 Uhr: Russisches Kriegsschiff soll Frachter mit Warnschüssen gestoppt haben
Ein russisches Kriegsschiff soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Frachtschiff mit Warnschüssen gestoppt haben.
Der Frachter sei um 6.40 Uhr Moskauer Zeit (5.40 Uhr MESZ) auf dem Weg in den ukrainischen Donauhafen Ismail gewesen und habe bei seiner Fahrt über das Schwarze Meer nicht auf Stoppsignale reagiert, gab das russische Militär an. Darauf seien Warnschüsse aus automatischen Waffen abgegeben worden.
Das Schiff habe gestoppt. Mit einem Hubschrauber seien Soldaten zur Kontrolle der Fracht übergesetzt worden. Nach der Kontrolle habe das Schiff die Fahrt nach Ismail fortsetzen können.
13. August, 11.33 Uhr: Ukrainische Justiz hat 500 getötete Kinder gezählt
Dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach der fortlaufenden Zählung der ukrainischen Justiz mindestens 500 Kinder zum Opfer gefallen.
Diesen Stand teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag in der Hauptstadt Kiew mit. Außerdem hätten fast 1100 Kinder Verletzungen verschiedener Schwere erlitten, schrieb die Behörde auf Telegram.
13. August, 5.37 Uhr: Ukrainische Drohne über Region Belgorod abgeschossen
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Drohne über dem russischen Gebiet Belgorod abgeschossen.
Gegen 4.00 Uhr (3.00 Uhr MESZ) morgens sei der Angriff in der an die Ukraine angrenzende Region vereitelt worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Ministerium. Die russische Raketenabwehr habe die Drohne entdeckt und zerstört. Es gebe keine Berichte über Schäden oder Opfer, hieß es weiter.
13. August, 2:14 Uhr: Drohnenangriff auf Krim galt russischem Truppenstützpunkt
Ein ukrainischer Drohnenangriff auf der von Moskau besetzten Krim soll einem Logistikstützpunkt der russischen Truppen gegolten haben.
Der Angriff ereignete sich in der Nähe von Jewpatorija im Westen der Schwarzmeerhalbinsel in der Nacht zu Samstag. Bei dem Manöver seien 17 Drohnen zum Einsatz gekommen, berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf Quellen beim ukrainischen Geheimdienst SBU. Nach vorläufigen Angaben seien "Dutzende von Besatzern" getötet oder verletzt worden. Auch Ausrüstung sei zerstört worden.
13. August, 0.01 Uhr: Ukraine wirbt weiter um Lieferung deutscher Marschflugkörper
Die Ukraine macht Druck auf die Bundesregierung, Kiew deutsche Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland zu liefern.
Die Ukraine brauche diese, "um mehr Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu retten und um die Befreiung ihrer Gebiete zu beschleunigen", sagte Außenminister Dmytro Kuleba der "Bild am Sonntag". Die Formel sei einfach: Eine größere Reichweite der Raketen bedeute eine kürzere Dauer des Krieges. Mit der Waffe könne die Ukraine "die russischen Besatzungstruppen auf ukrainischem Boden weit über die Frontlinie hinaus erreichen, ihre Logistik stören und Kommandozentralen und Munitionsdepots zerstören".
12. August, 22.04 Uhr: "Danke, Olaf!" - Selenskyj begrüßt weitere deutsche Flugabwehr
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Deutschland für die beiden weiteren Abschussrampen des Flugabwehrsystems Patriot gedankt.
"Das ist sehr wichtig", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Samstag. "Danke! Danke, Deutschland. Danke an die Menschen", sagte Selenskyj - und fügte an Bundeskanzler Olaf Scholz (65) gerichtet hinzu: "Danke dir, Olaf!"
Für die Ukraine sind die in den USA gebauten Patriot-Systeme besonders wertvoll, weil sie schon mehrmals russische Hyperschallraketen abgefangen haben. Jede Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung bedeute die Rettung Tausender Menschenleben, betonte Selenskyj. Zu den neuen deutschen Lieferungen zählen auch zehn Mehrzweck-Kettenfahrzeuge, sechs Schwerlastsattelzüge sowie etwa 6000 Schuss Nebelmunition für Artilleriegeschütze. Weiter stellte Deutschland Maschinengewehre, Schießbrillen, Ferngläser und Material zum Minenräumen zur Verfügung.
12. August, 15.16 Uhr: Russischer Kampfjet in Region Kaliningrad abgestürzt - Insassen tot
In der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad ist offiziellen Angaben zufolge ein russisches Kampfflugzeug bei einem Trainingsflug abgestürzt.
"Die Besatzung des Flugzeugs kam ums Leben", teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag laut Agentur Interfax mit. Um wie viele Insassen es sich handelte, war zunächst unklar. Auch die genaue Absturzstelle wurde nicht genannt. Die Maschine vom Typ Suchoi Su-30 sei über unbewohntem Gebiet geflogen, als technische Probleme aufgetreten seien, hieß es.
12. August, 13 Uhr: Explosionen an Krim-Brücke - Russland spricht von abgewehrten Raketen
An der Brücke von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat es erneut Explosionen gegeben.
Die russische Luftabwehr habe am Samstagmittag zwei feindliche Raketen abgeschossen, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter der Halbinsel, Sergej Aksjonow, auf Telegram mit. "Die Krim-Brücke ist nicht beschädigt", schrieb er. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange Bauwerk wurde vorübergehend eingestellt.
12. August, 12.37 Uhr: Polens Polizei untersucht Anwerbe-Aufkleber für Söldnertruppe Wagner
In Polen hat die Polizei Aufkleber sichergestellt, die für einen Dienst in der russischen Söldnertruppe Wagner werben.
Die Aufkleber im A5-Format seien von Bürgern in Krakau in mehreren Stadtteilen bemerkt worden, sagte eine Sprecherin der örtlichen Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Auf den Zetteln ist das Logo der Wagner-Leute abgebildet, darunter steht auf Englisch: "Wir sind hier. Schließ dich an." Der darunter gedruckte QR-Code führt nach Polizeiangaben auf eine Rekrutierungs-Webseite der Söldnertruppe.
In Polen ist die Nervosität gewachsen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau im benachbarten Belarus ihr Lager aufschlugen. Nach Angaben der Führung in Minsk sollen die Wagner-Kämpfer die belarussische Armee schulen.
12. August, 9.41 Uhr: CDU-Außenpolitiker Kiesewetter fordert schnellere Lieferung von mehr Waffen
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter (59) hat sich im Interview mit "ntv" für die zügigere Lieferung von noch mehr Waffen aus Deutschland an die Ukraine ausgesprochen.
"Es wird zwar gesagt: Wir unterstützen die Ukraine, solange es nötig ist. Auf der anderen Seite wird aber nicht gesagt: Wir müssen so schnell und so viel wie möglich helfen", so der CDU-Politiker.
Kiesewetter kritisierte zudem die Bundesregierung dafür, dass sie kein Vertrauen in die Ukraine habe und auf Zeit spiele: "Der Bundeskanzler leistet damit einem langen Krieg Vorschub. Er setzt auf die Abnutzung. So nimmt er millionenfache Opfer in Kauf."
12. August, 7.37 Uhr: Flugabwehr über Krim aktiv - Russland will Drohnen abgewehrt haben
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Streitkräfte in der Nacht zum Samstag eine Drohnenattacke Kiews über der annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgewehrt.
Die Ukraine habe die Krim mit 20 unbemannten Luftfahrzeugen angegriffen. "Der vereitelte Terroranschlag hat weder Opfer gefordert noch Schaden verursacht", teilte das Ministerium laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstagmorgen mit. Demnach sollen 14 Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden sein. Sechs weitere seien blockiert worden.
12. August, 7.03 Uhr: Ukrainisches Grenzgebiet Sumy erneut unter russischem Beschuss
Russland hat nach Angaben der regionalen Militärverwaltung erneut das ukrainische Gebiet Sumy nahe der russischen Grenze angegriffen.
Im Tagesverlauf sei das Gebiet im Nordosten der Ukraine neunmal unter Beschuss geraten, teilte die Militärverwaltung von Sumy am Freitagabend bei Telegram mit. Insgesamt seien 51 Explosionen registriert worden. Dabei seien unter anderem in der Gemeinde Seredyna-Buda zwei Wohnhäuser beschädigt worden, hieß es weiter.
11. August, 21.33 Uhr: EU liefert rund 224.000 Artilleriegeschosse an die Ukraine
Die EU hat im Rahmen eines Plans zur Bereitstellung einer Million Artilleriegeschosse zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland erst 223.800 Geschosse an die Ukraine geliefert.
Wie EU-Sprecher Peter Stano am Freitag mitteilte, haben die Mitgliedstaaten "Panzergeschütze, präzisionsgelenkte Langstreckenmunition, Mörsergranaten und 2.300 Raketen aller Art geliefert".
11. August, 21.29 Uhr: Ukraine arbeitet an alternativen Exportrouten
Wegen der Blockade der Schwarzmeerhäfen durch Russland arbeitet die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) intensiv am Ausbau alternativer Exportrouten für Getreide.
"Wir tun alles, was möglich ist, damit die Ukraine weiter ein Garant für Ernährungssicherheit ist", sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Auch brauche die Bevölkerung der Ukraine Zugang zu den Weltmärkten.
11. August, 21.19 Uhr: US-Regierung verhängt Sanktionen gegen russische Oligarchen
Die US-Regierung verhängt Sanktionen gegen vier "prominente Mitglieder der russischen Finanzelite".
Sie alle seien mit der Alfa Gruppe, einer der größten Finanz- und Industriekonzerne in Russland, verbunden, teilte das US-Außenministerium am Freitag mit. "Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle geeigneten Maßnahmen ergreifen, um diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die Russlands Krieg gegen die Ukraine ermöglichen und davon profitieren", hieß es.
Von den Sanktionen betroffen sind die Oligarchen Michail Fridman (59), Mitbegründer der Alfa Gruppe, German Chan (61), Alexej Kusmitschow (60) und Pjotr Awen (68). Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA gesperrt.
11. August, 19.24 Uhr: Taurus soll nicht auf russischem Gebiet eingesetzt werden
Die Ukraine will die erbetenen Marschflugkörper aus Deutschland und den USA nach Zusicherung von Außenminister Dmytro Kuleba (42) nicht gegen russisches Territorium einsetzen.
Die Waffen mit ihrer großen Reichweite seien dringend nötig, schrieb Kuleba am Freitag im sozialen Netzwerk X, das früher Twitter hieß. Er fügte hinzu: "Je größer die Reichweite, desto kürzer der Krieg." Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert bereits fast anderthalb Jahre.
11. August, 19.16 Uhr: Russische Wirtschaft wächst laut Statistikamt wieder
Die russische Wirtschaft ist im Frühjahr nach offiziellen Angaben wieder gewachsen.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im zweiten Quartal um 4,9 Prozent zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt am Freitag bekannt gab. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 3,9 Prozent erwartet. Zuvor war die russische Wirtschaft vier Quartale in Folge im Jahresvergleich geschrumpft.
Gestützt wird das Wachstum vor allem durch die Staatsausgaben. Die Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine wurden erhöht. Dies stützt die Industrieproduktion. Der private Konsum wird durch gestiegene Sozialleistungen und höhere Löhne beflügelt. Die Wirkung der westlichen Sanktionen konnte so entschärft werden.
11. August, 18.22 Uhr: Scholz bleibt in Taurus-Debatte zurückhaltend
In der Debatte über eine mögliche Abgabe von Marschflugkörpern vom Typ Taurus an die Ukraine hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (65) zurückhaltend geäußert.
"Es gibt in dieser Frage keinen neuen Sachstand mitzuteilen", sagte der SPD-Politiker der "Thüringer Allgemeinen" (Online/Freitag). "Unser Schwerpunkt liegt unverändert darauf, Waffen zur Luftverteidigung zu schicken, schwere Artillerie und auch Panzer", sagte Scholz. "Das ist unser Kurs, auf dem wir uns weiter bewegen werden, in enger Absprache mit unseren internationalen Partnern."
11. August, 15.41 Uhr: Selenskyj will alle Regionalchefs von Wehrersatzämtern feuern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat nach zahlreichen Korruptionsfällen die Entlassung aller Gebietsleiter der Wehrersatzämter in seinem Land angekündigt.
"Dieses System sollen Leute führen, die genau wissen, was Krieg heißt und warum Zynismus und Bestechlichkeit in Kriegszeiten Landesverrat bedeuten", sagte der Staatschef am Freitag in einer Videoansprache. Der Beschluss sei nach einer Überprüfung aller Ämter gefallen. Insgesamt seien bereits 112 Strafverfahren gegen Beschäftigte von Wehrersatzämtern eingeleitet worden.
11. August, 13.57 Uhr: Verteidigungsministerium zu Taurus-Debatte: "Keine Änderung"
Das Verteidigungsministerium sieht keinen geänderten Kurs hin zu einer möglichen Abgabe weiter reichender Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine.
Dazu habe sich "keine Änderung ergeben", sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Berlin. Sie erklärte weiter: "Eine politische Entscheidung zur Abgabe wurde nicht getroffen."
11. August, 13.08 Uhr: Ukraine meldet Tote und Verletzte im Süden und Osten des Landes
Im Süden und im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge erneut Zivilisten durch russischen Beschuss getötet und verletzt worden.
In der südukrainischen Großstadt Cherson starb nach Angaben der lokalen Militärverwaltung am Freitag ein 53-Jähriger, nachdem sein Wohnhaus von russischer Artillerie getroffen wurde. In der rund 70 Kilometer östlich gelegenen Ortschaft Beryslaw sollen außerdem zwei Polizisten verletzt worden sein, nachdem eine russische Drohne ihr Dienstfahrzeug angriff.
Auch in der umkämpften ostukrainischen Region Donezk wurden laut Behörden am Donnerstag und am Freitag ein Zivilist von russischer Artillerie getötet und neun weitere verletzt - darunter auch ein Kind. Mehr als 80 Gebäude im Umland wurden demnach beschädigt.
11. August, 11.23 Uhr: Ukrainische Flugabwehr wehrt «Kinschal»-Raketenangriff auf Kiew ab
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist Behördenangaben zufolge mit russischen Hyperschallraketen "Kinschal" angegriffen worden.
"Wir müssen der Flugabwehr für die abgeschossenen Raketen danken", sagte der Sprecher der Kiewer Militärverwaltung, Mychajlo Schamanow, am Freitag im Fernsehen. In der Dreimillionenstadt waren zuvor knapp ein halbes Dutzend Explosionen von Raketen der Flugabwehr zu hören. Laut Behörden wurden Raketentrümmer in einem nördlichen Stadtbezirk gefunden. Sie seien etwa auf das Gelände eines Kinderkrankenhauses und das Dach eines Privathauses gefallen. Über Verletzte war vorerst nichts bekannt.
11. August, 11.22 Uhr: Explosion in Moskau - Bürgermeister meldet abgewehrten Drohnenangriff
Russlands Hauptstadt Moskau ist Behördenangaben zufolge erneut von einer Drohne angegriffen worden.
In sozialen Netzwerken wurden am Freitagvormittag Fotos und Videos von einer Rauchsäule geteilt, die im Westen der Metropole an der Karamyschewskaja-Promenade emporstieg. Augenzeugen berichteten von einer Explosion. Wenig später teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit, es sei dort eine Drohne erfolgreich abgewehrt worden. Trümmer seien herabgefallen, die allerdings niemanden verletzt hätten.
11. August, 10.31 Uhr: UN verurteilen russischen Angriff auf Hotel in Saporischschja
Die UN-Koordinatorin in der Ukraine, Denise Brown, hat den russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ukrainischen Großstadt Saporischschja scharf verurteilt.
Der Beschuss eines Hotels, das häufig von UN-Mitarbeitern zur Unterstützung von Kriegsopfern genutzt wird, sei absolut inakzeptabel, schrieb Brown in einer auf der Webseite der Vereinten Nationen veröffentlichten Stellungnahme. Nach Angaben der städtischen Behörden wurde beim Einschlag einer Iskander-Rakete am Donnerstagabend das Hotel "Reikartz" getroffen. Ein Mensch starb, 14 weitere wurden verletzt - darunter auch Kinder.
Das ukrainische Verteidigungsministerium wies in einem Tweet darauf hin, dass in dem Hotel eine Kindertagesstätte untergebracht war. Nur dank des Umstandes, dass die Einrichtung eine Stunde vor dem Raketeneinschlag schloss, seien die Kinder am Leben geblieben. Die UN nutzte nach eigenen Angaben das Hotel in der Vergangenheit unter anderem für die Evakuierung von Zivilisten aus dem Asowstal-Werk in der von Russland besetzten Hafenstadt Mariupol im vergangenen Mai.
11. August, 7.52 Uhr: Bericht: Regierung prüft Marschflugkörper-Lieferung an Ukraine
In der Debatte über die ukrainische Forderung nach deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus deutet sich nach Medienberichten Bewegung an.
Die Bundesregierung prüfe, wie Deutschland die Ukraine in den kommenden Monaten mit Taurus aus Beständen der Bundeswehr versorgen könne, meldete der Spiegel. Dazu liefen Gespräche zwischen dem Verteidigungsministerium und der Rüstungsindustrie. Das Nachrichtenportal t-online hatte am Donnerstag unter Berufung auf SPD-Kreise berichtet, die Regierung wolle "in Kürze" die Lieferung verkünden.
Beim "Spiegel" hieß es weiter, das Verteidigungsministerium habe den Taurus-Hersteller gebeten, eine Limitierung für die Ziel-Programmierung in die Marschflugkörper zu integrieren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle durch technische Modifikationen ausschließen, dass die Ukraine mit den weitreichenden Waffensystemen Angriffe auf russischem Territorium ausführen kann.
11. August, 6.30 Uhr: Ukrainische Armee unter Druck
Nach Angaben des Generalstabs in Kiew griffen russische Truppen an den Frontabschnitten Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk an. Unterstützt wurden die Angriffe durch Artillerie und Luftwaffe. Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es. Die Militärangaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.
Der Bericht nannte nur zwei Abschnitte, an denen die Ukraine selber angreife - Richtung Melitopol und Berdjansk im Süden. Dort hofft die ukrainische Armee mit ihrer Gegenoffensive, das Asowsche Meer zu erreichen und die russische Landverbindung zur Halbinsel Krim zu unterbrechen. In der Region haben sich die russischen Truppen aber besonders stark verschanzt.
Die ukrainische Offensive läuft seit zwei Monaten, bleibt aber bisher hinter den hohen Erwartungen zurück.
11. August, 6.22 Uhr: Erneut Raketentreffer auf Saporischschja
Die ukrainische Großstadt Saporischschja wurde Donnerstagabend erneut mit Raketen beschossen. Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden, schrieb Selenskyj auf Telegram. Außerdem wurden nach Angaben der örtlichen Behörden 16 Menschen verletzt.
Am Vortag hatten russische Raketen in der Stadt mindestens drei Menschen getötet. Zwei der Toten waren nach ukrainischen Berichten junge Straßenmusikerinnen, die noch kurz zuvor Musik gemacht hatten. Getroffen wurden den Angaben nach jeweils zivile Ziele, darunter ein Hotel und eine Kirche. In Saporischschja gibt es aber auch das Flugzeugmotorenwerk Motor Sitsch.
11. August, 6.18 Uhr: Union fordert von Scholz Klarheit über Taurus-Lieferung an Ukraine
Sicherheitspolitiker der Union haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, im Streit um eine Lieferung von weiter reichenden Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine Klarheit zu schaffen.
In dieser Frage dürfe es kein "weiteres Ampel-Theater" geben, sagte Fraktionsvize Johann Wadephul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Für uns ist wichtig, dass eine Entscheidung zur Lieferung von Taurus-Flugkörpern gut abgewogen werden muss. Es muss klar sein, dass es keine Mitwirkung deutscher Soldaten geben darf und die Nachlieferung für die Luftwaffe gleichzeitig mit der Abgabe eingeleitet werden muss."
Eine Taurus-Lieferung würde der Ukraine entscheidend helfen, sich gegen die russische Aggression zu verteidigen, sagte der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt. "Wenn die Ampel einen ukrainischen Sieg möchte, sollte sie die Lieferung unverzüglich veranlassen." Er forderte aber auch: "Angriffe auf völkerrechtlich anerkanntes russisches Staatsgebiet sind dabei auszuschließen."
11. August, 6.12 Uhr: Ukrainische Soldaten kehren nach Ausbildung in Großbritannien zurück
Großbritannien hat in den vergangenen Monaten etwa 900 Marinesoldaten aus der Ukraine ausgebildet.
Nach einem sechsmonatigen Training kehrten die Soldaten nun bald zurück, meldete die Nachrichtenagentur PA in der Nacht zum Freitag. Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge waren darunter auch Freiwillige ohne militärische Erfahrung. Die Ukraine verteidigt sich seit anderthalb Jahren gegen einen Angriff Russlands. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 wurden nach Angaben von PA in Großbritannien mehr als 20 000 ukrainische Rekruten trainiert.
11. August, 6.10 Uhr: Selenskyj für religiöse Toleranz - aber Vorsicht gegenüber Moskau
Selenskyj sieht religiöse Toleranz als wichtigen Teil des Selbstverständnisses seines Landes. Das sagte er am Donnerstag in seiner Videoansprache, nachdem er in Kiew mit einem Vertreter des Zentrums der orthodoxen Weltkirche, des Ökumenischen Patriarchats, gesprochen hatte.
Es gebe in der Ukraine einen Rat der Kirchen und religiösen Organisationen, sagte der Präsident. Dieser Rat stelle sicher, dass alle Religionsgemeinschaften sich frei äußern und "an der Lösung gesellschaftlich wichtiger Fragen mitwirken können".
Eine Einschränkung machte Selenskyj aber mit Blick auf die orthodoxe Kirche in der Ukraine, die sich zum Moskauer Patriarchat bekennt. "Der Staat wird niemals zulassen, dass eine der ukrainischen Religionsgemeinschaften von einem Aggressorstaat benutzt wird", sagte er. Den Einfluss dieser Kirche versucht Selenskyjs Führung zurückzudrängen.
11. August, 6.05 Uhr: Biden will erneut Milliardensumme vom Kongress für Ukraine
Die US-Regierung will die von Russland angegriffene Ukraine weiterhin mit vielen Milliarden unterstützen.
Hochrangige Regierungsbeamte kündigten am Donnerstag in Washington an, Präsident Joe Biden werde den Kongress um die Bewilligung von insgesamt rund 13 Milliarden US-Dollar (11,8 Milliarden Euro) Militärhilfe bitten. Mit dem Geld sollen auch die Bestände des US-Verteidigungsministeriums wieder aufgefüllt werden, aus denen ein Teil der an Kiew gelieferten Ausrüstung stammt. Offen war, ob von dem Geld auch ein Teil in die Unterstützung anderer Länder fließen soll.
Hinzu kommen 7,3 Milliarden US-Dollar (6,6 Milliarden Euro) für wirtschaftliche und humanitäre Unterstützung für die Ukraine und weitere von dem Krieg betroffene Länder. Zusätzliche Milliardensummen sollen etwa über die Weltbank bereitgestellt werden. Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.
Die USA haben seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 nach eigenen Angaben allein militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.
10. August, 22.22 Uhr: Strack-Zimmermann für Taurus-Marschflugkörper-Lieferung
Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65) hat sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen.
"Wir haben genug Taurus. Ein guter Teil ist sofort einsatzbereit. Die Ukraine braucht sie dringend. Und es wäre an der Zeit, grünes Licht zu geben", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses am heutigen Donnerstag dem Fernsehsender Phoenix.
10. August, 20.18 Uhr: Ukrainische Truppen an vielen Fronten unter Druck
Die ukrainische Armee sieht sich an vielen Frontabschnitten im Osten und Süden heftigen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt. Das geht aus dem Bericht des Generalstabs in Kiew am heutigen Donnerstagabend hervor.
Genannt wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka, Marjinka und Schachtarsk. Die russische Armee begleite die Angriffe mit Artilleriefeuer und Luftangriffen.
Es gelinge aber jeweils, die Angreifer zu stoppen, hieß es. Die Militärangaben sind unabhängig nicht zu überprüfen.
10. August, 17.10 Uhr: Ukraine meldet Angriffe um Kupjansk: Tausende werden evakuiert
Angesichts heftiger Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region angeordnet.
Laut einer Liste, die die städtische Militärverwaltung am Donnerstag veröffentlichte, handelt es sich neben kleineren Dörfern im nördlichen und südlichen Umland auch um Teile der am Ostufer des Flusses Oskil gelegenen Stadt.
Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, seien betroffen, schrieb der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow.
10. August, 16.45 Uhr: Pistorius will Spionage-Abwehr verstärken
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD, 63) hat die Festnahme eines Mitarbeiters des Koblenzer Beschaffungsamtes der Bundeswehr als einen Erfolg im Kampf gegen die Spionage bezeichnet. Die Zusammenarbeit der Nachrichtendienste sei eng und habe hervorragend funktioniert.
"Wir sind schnell und wachsam. Die personelle Stärkung des Militärischen Abschirmdienstes müssen wir konsequent weiter verfolgen - gerade im Bereich der Spionageabwehr", sagte der SPD-Politiker am heutigen Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin weiter.
10. August, 16.36 Uhr: Cherson unter Beschuss: mehrere Verletzte bei Verteilung von Hilfgütern
Während der Verteilung humanitärer Hilfsgüter sind in der südukrainischen Region Cherson offiziellen Angaben zufolge mindestens sechs Menschen durch russischen Beschuss verletzt worden.
Eines der Opfer im Dorf Biloserka habe schwere Verletzungen erlitten, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, am Donnerstag auf Telegram mit. Die Menschen wurden demnach in ein Krankenhaus gebracht.
Prokudin zufolge beschoss Russland die Region Cherson im Verlauf der vergangenen 24 Stunden insgesamt 65 Mal. Dabei sollen alleine in der gleichnamigen Gebietshauptstadt 16 Geschosse eingeschlagen sein.
10. August, 14.13 Uhr: Estland wird Handfeuerwaffen an Ukraine liefern
Estland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland leisten. Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Staates beschloss am Donnerstag, Handfeuerwaffen und Munition an Kiew zu übergeben.
"Wir haben wieder einmal einen Weg für Estland gefunden, zu helfen", sagte Verteidigungsminister Hanno Pevkur in Tallinn. "Die Ukraine muss gegen die anhaltende Aggression der Russischen Föderation unterstützt werden."
Das an Russland grenzende Estland hat nach eigenen Angaben zufolge bislang Militärhilfe für die Ukraine im Wert von mehr als 400 Millionen Euro geleistet - oder umgerechnet mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der kleine Baltenstaat hat rund 1,2 Millionen Einwohner und zählt zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine.
10. August, 13.20 Uhr: Polen will 10.000 Soldaten in Grenzregion zu Belarus stationieren
Polen plant die Stationierung von insgesamt 10.000 Soldaten in der Grenzregion zum Nachbarland Belarus.
Etwa 4000 Soldaten würden den Grenzschutz unterstützen, weitere 6000 sollten die Reserve bilden, sagte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag dem polnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Es geht uns darum, den Aggressor abzuschrecken, damit er nicht wagt, Polen anzugreifen."
Polen ist ähnlich wie Litauen besorgt wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus und einer steigenden Zahl von Migranten, die über das Nachbarland unerlaubt in die EU einreisen wollen.
2021 war die Situation an der polnisch-belarussischen Grenze eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die EU beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
Nun fürchtet Polen erneut Provokationen, seitdem Truppen der Privatarmee von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau in Belarus ihr Lager aufgeschlagen haben. Die Nervosität gilt auch der sogenannten "Suwalki-Lücke". Mit dessen Einnahme könnte Russland die Baltenstaaten von den übrigen Nato-Ländern abschneiden.
10. August, 10.35 Uhr: Nach Explosion nahe Moskau: Zwölf Menschen weiter vermisst
Nach der schweren Explosion auf dem Gelände einer mutmaßlich für die russische Rüstungsindustrie tätigen Firma in der Stadt Sergijew Possad werden offiziellen Angaben zufolge noch immer zwölf Menschen vermisst.
Nach ihnen werde in dem rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Ort weiter unter den Trümmern gesucht, meldete die Agentur Interfax am Donnerstag unter Berufung auf den Zivilschutz. Bislang seien ein Todesopfer sowie 55 Verletzte registriert worden.
Am Mittwoch hatte es auf einem Firmengelände in Sergijew Possad eine heftige Explosion gegeben. Offiziell nannten die russischen Behörden menschliches Versagen als Grund. Demnach soll ein Lager für Pyrotechnik in Brand geraten sein, das auf dem Fabrikgelände untergebracht gewesen sei. Mittlerweile soll auch der Direktor des Pyrotechnik-Betriebs festgenommen worden sein.
Einer Recherche des unabhängigen Portals "Agentstwo" zufolge soll das Sagorsker Optisch-Mechanische Werk, auf dessen Gelände sich die Explosion ereignete, jedoch an der Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs beteiligt gewesen sein.
10. August, 10.06 Uhr: Deutsche Patriot-Luftabwehrsysteme bleiben bis Jahresende in Polen
Deutsche Patriot-Luftverteidigungssysteme bleiben bis zum Ende des Jahres in Polen stationiert. Ein entsprechendes Angebot der Bundesregierung habe man angenommen, sagte Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Donnerstag dem polnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Bis zum Jahresende werde Polen bereit sein, eigene Patriot-Systeme in seine Luftverteidigung zu integrieren.
Die drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln sind seit Januar in Zamosc im Südosten Polens im Einsatz, um den Luftraum des Landes zu schützen. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Ukraine.
10. August, 8.51 Uhr: London: Russland geht stärker gegen virtuelle private Netzwerke vor
Die russischen Behörden sind nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich stärker gegen die Nutzung virtueller privater Netzwerke (VPN) vorgegangen.
"VPN stellen wahrscheinlich die größte einzelne Schwachstelle bei den Versuchen des russischen Staates dar, inländische Informationen allumfassend zu kontrollieren", schrieb das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem täglichen Update.
Geschützte Netzwerkverbindungen erlauben den Zugang zu Internetseiten sowie sozialen Medien, die in Russland gesperrt sind, und damit zu objektiven Informationen über staatliche Repressionen oder den Angriffskrieg gegen die Ukraine. VPN seien zwar seit 2017 in Russland illegal, aber dennoch weiterhin sehr beliebt, hieß es in London weiter.
Nun aber seien viele der bekanntesten Verbindungen unbrauchbar, zitierte das Ministerium Medienberichte. "Neben zunehmenden technischen Störungen hat der russische Staat auch eine öffentliche Kampagne gestartet, und er versucht, die Bürger mit der Behauptung, ihre persönlichen Daten seien gefährdet, dazu zu verleiten, VPN zu meiden."
10. August, 7.41 Uhr: Moskauer Bürgermeister: Erneut Drohnenangriff abgewehrt
Wegen des erneuten Drohnenangriffs auf Moskau ließen die beiden Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domodedowo zwischenzeitlich keine Flugzeuge starten und landen.
Zugleich wurde aus der Stadt Domodedowo nachts ein Brand auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern gemeldet. Ob es einen Zusammenhang zu dem Drohnenvorfall gab, war zunächst unklar.
10. August, 6.44 Uhr: Gefechte an allen Frontabschnitten
Selenskyj berichtete, er habe mit seiner Militärführung die laufende ukrainische Gegenoffensive analysiert. "Was funktioniert gut. Was muss verstärkt werden. Was planen wir für die nahe Zukunft", sagte er.
Der Generalstab in Kiew listete abends heftige Gefechte an allen Frontabschnitten im Osten und Süden des Landes auf. Bei Bachmut im Gebiet Donezk verteidige die ukrainische Armee die zurückeroberten Positionen gegen russische Angriffe. Bei Kujansk versuchten die Russen mit dem massiven Einsatz von Artillerie und Luftwaffe die Initiative zu gewinnen, sagte ein ukrainischer Militärsprecher. Diese Militärangaben waren nicht unmittelbar zu überprüfen.
10. August, 6.38 Uhr: Deutschland schickt mehr Waffen
In seiner Videoansprache ging Selenskyj auf die neuen Patriot-Abschussrampen ein und duzte sogar den Bundeskanzler, Olaf Scholz, zu dem das Verhältnis zu Anfang des Krieges noch gespannt war.
"Vielen Dank, Olaf, dafür - das ist notwendig, um unser Volk vor dem russischen Terror zu schützen", sagte er.
Für die Ukraine sind die in den USA gebauten Patriot-Systeme besonders wertvoll, weil sie nach Kiewer Angaben schon mehrmals russische Hyperschallraketen abgefangen haben. Deutschland hat auch die Neuentwicklung Iris-T geschickt, die im eigenen Land noch gar nicht im Einsatz ist. Die Flugabwehrpanzer Gepard haben sich als effektive Waffe gegen russische Drohnen iranischer Bauart erwiesen.
Zu den neuen deutschen Lieferungen zählen auch zehn weitere Mehrzweck-Kettenfahrzeuge Bandvagn 206, sechs Schwerlastsattelzüge sowie etwa 6000 Schuss Nebelmunition für Artilleriegeschütze mit Kaliber 155 Millimeter. Das geht aus der offiziellen Liste militärischer Hilfen für die Ukraine hervor. Deutschland stellte in dieser Woche auch 100 Maschinengewehre, Tausende Schießbrillen, Ferngläser und Material zum Minenräumen zur Verfügung.
10. August, 6.08 Uhr: Moskauer Bürgermeister: Erneut Drohnenangriff abgewehrt
Die russische Hauptstadt Moskau ist Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge erneut Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Zwei Drohnen seien gegen 4 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ) von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Donnerstagmorgen bei Telegram mit.
Ende Juli/Anfang August war die russische Hauptstadt mit dem Wolkenkratzerviertel Moskwa City binnen drei Tagen zweimal Ziel eines feindlichen Drohnenangriffs geworden. Mehrere Drohnen wurden nach russischen Angaben abgeschossen. Allerdings wurde auch die Fassade eines Glasturms getroffen.
Die Millionenmetropole war bereits zuvor mehrfach Ziel von Drohnenangriffen, die allerdings in keinem Verhältnis stehen zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau beschießt auch die Hauptstadt Kiew immer wieder mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Es gab in Kiew Tote, Verletzte und massive Schäden.
10. August, 6 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht noch viel mehr Flugabwehrwaffen
Die Ukraine braucht nach den Worten Selenskyjs noch viel mehr Waffen zur Abwehr russischer Luftangriffe.
"Wir arbeiten jeden Tag, jede Woche daran, dass unsere Verteidiger des Himmels dafür mehr Flugabwehrsysteme und Raketen bekommen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Deshalb würdigte er auch die Lieferung zweier weiterer Abschussrampen für das Flugabwehr-System Patriot aus Deutschland. "Das bringt die Schaffung eines vollwertigen Luftschutzschilds für die Ukraine definitiv näher."
Selenskyj erwartet nach eigenen Worten auch Fortschritte in dem Vorhaben, die ukrainische Luftwaffe mit westlichen Kampfjets F-16 auszustatten. In seinem Angriffskrieg bombardiert Russland die Ukraine immer wieder mit Marschflugkörpern, Raketen und Drohnen. Die ukrainische Luftabwehr hat sich mit internationaler Hilfe stark verbessert. Die Hauptstadt Kiew gilt mittlerweile als gut geschützt. In anderen Städten und an der Front ist die Abwehr russischer Angriffe aus der Luft schwieriger.
9. August, 22 Uhr: Deutschland liefert weitere Patriot-Abschussrampen
Deutschland hat die Flugabwehr der Ukraine mit zwei weiteren Abschussrampen des Flugabwehrsystems Patriot gestärkt. Das geht aus der offiziellen Liste militärischer Hilfen für das von Russland angegriffene Land hervor.
Die Bundesregierung in Berlin aktualisiert die Liste wöchentlich. Für die Ukraine sind die in den USA gebauten Patriot-Systeme besonders wertvoll, weil sie nach Kiewer Angaben schon mehrmals russische Hyperschallraketen abgefangen haben.
9. August, 21.55 Uhr: Tote bei Luftangriff auf ukrainische Großstadt
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am heutigen Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden.
Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Russland werde für solche Verbrechen verurteilt werden, schrieb der Staatschef auf Telegram. Nach Angaben aus der frontnahen Stadt in der Südukraine wurde ein Wohnviertel getroffen.
Eine Kirche und mehrere kleine Läden seien beschädigt worden. Die ukrainische Seite machte keine Angaben, mit welcher Art von Waffe die Stadt beschossen wurde. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
9. August, 20.06 Uhr: Explosion in Moskau: Behörden rufen Katastrophenfall aus
Nach einer heftigen Explosion auf dem Gelände einer mutmaßlichen Rüstungsfabrik nahe Moskau haben die russischen Behörden am heutigen Mittwoch den Katastrophenfall ausgerufen.
Das teilte die Stadtverwaltung von Sergijew Possad mit, einer Stadt etwa 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Die offizielle Zahl der Verletzten stieg bis zum Abend auf 56. Eine Beschäftigte des Werks starb nach Berichten staatlicher Medien an ihren Verletzungen. Fünf weitere Verletzte sollen in Lebensgefahr sein.
Auf Fotos und Videos war zu erkennen, wie eine große Rauchsäule am Vormittag über der Stadt aufstieg. Im Internet wurde spekuliert, dass das Sagorsker Optisch-Mechanische Werk (SOMS) Ziel eines Drohnenangriffs wurde. Der Betrieb stellt optische Geräte für den militärischen Gebrauch her.
9. August, 20 Uhr: Belarussische Oppositionsführerin ruft zu Widerstand gegen Lukaschenko auf
Drei Jahre nach der gefälschten Präsidentschaftswahl in Belarus hat Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja zum Widerstand gegen Machthaber Alexander Lukaschenko aufgerufen.
"Wir haben einen langen Weg vor uns. Aber jeder kleine Schritt bringt unseren Sieg näher", sagte die 40-Jährige am Mittwoch in einer Videobotschaft aus dem Exil. "Belarus wird ein freies, unabhängiges, demokratisches Land sein, ein stolzes Mitglied der Familie europäischer Nationen."
Bei der Wahl im August 2020 hatte Langzeitherrscher Lukaschenko sich nach Fälschungen der Wahlergebnisse erneut zum Sieger erklärt. Tichanowskaja kandidierte damals anstelle ihres inhaftierten Mannes Sergej.
9. August, 18.24 Uhr: Russland: Keine Fremdwährung mehr bis Ende 2023!
Die russische Notenbank will ab dem morgigen Donnerstag bis Ende 2023 keine Fremdwährungen mehr ankaufen. Man wolle so die Schwankungen an den Finanzmärkten verringern, heißt es in einer am heutigen Mittwoch veröffentlichten Mitteilung.
Gleichzeitig wolle man jedoch die Verkäufe von Fremdwährungen fortsetzen, die sich zuletzt auf umgerechnet 2,3 Milliarden Rubel am Tag beliefen.
Grund für die Entscheidung dürfte der starke Kursverfall des russischen Rubels sein. Am Mittwoch war dieser zum Euro und zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit März 2022 gefallen.
9. August, 16.25 Uhr: Für heimkehrende Flüchtlinge: Ukraine öffnet Grenzübergang zu Russland
Die Ukraine hat über die Öffnung eines seit Kriegsbeginn geschlossenen Grenzübergangs zu Russland berichtet, damit nach Russland vertriebene ukrainische Flüchtlinge heimkehren können.
"Es ist möglich und nötig, über den humanitären Korridor Kolotilowka - Pokrowka (aus Russland) auszureisen!", sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (43) am heutigen Mittwoch. Der Übergangspunkt zwischen dem ukrainischen Gebiet Sumy und der russischen Region Belgorod sei bereits seit dem vergangenen Samstag geöffnet.
Täglich nutzen Wereschtschuks Angaben zufolge bereits Hunderte Menschen diese Option. Für die Einreise sei dabei ein Ausweisdokument nicht zwingend erforderlich. Andere Dokumente, wie Geburtsurkunden, würden ebenfalls von den Grenzbehörden akzeptiert.
9. August, 14.11 Uhr: Polen schickt 2000 weitere Soldaten an die Grenze zu Belarus
Polen will die Bewachung seiner Grenze zu Belarus mit weiteren 2000 Soldaten verstärken. Das sind doppelt so viele, wie der Grenzschutz angefordert hatte.
Die Soldaten würden in den kommenden zwei Wochen an der Grenze eintreffen, sagte Vize-Innenminister Maciej Wasik am Mittwoch der Nachrichtenagentur PAP. Anfang der Woche hatte der Grenzschutz um 1000 weitere Soldaten gebeten. Polen ist ähnlich wie Litauen wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus besorgt.
Mehr zu diesem Thema lest Ihr bei TAG24: Das Unbehagen wächst: Polen befürchtet Angriff aus Belarus.
9. August, 13.51 Uhr: Russland kündigt Truppenverstärkung an "Westgrenzen" an
Inmitten des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland von einer beabsichtigen Stärkung seiner "Westgrenzen" gesprochen.
Er wolle die "Stärkung der Truppengruppierungen der Armee der Russischen Föderation an unseren Westgrenzen" erörtern, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einem Treffen mit Kollegen des Ministeriums in Moskau.
Welche Gebiete er genau meinte, sagte der Minister nicht. Russland hat infolge des bereits mehr als 17 Monate andauernden Kriegs mehrere ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert. Teile der russischen "Westgrenzen" verlaufen daher nach Moskauer Logik im angegriffenen Nachbarland. Schoigus Worte könnten also auch bedeuten, dass Russland mehr Truppen ins Kampfgebiet schicken will.
9. August, 11.08 Uhr: Drohnen zunehmend wichtig in der Seekriegsführung
Nach britischer Einschätzung bleiben ukrainische Seedrohnen eine Gefahr für Russland.
Das britische Verteidigungsministerium blickte in seinem täglichen Update am Mittwoch auf die Angriffe gegen den russischen Tanker "Sig" und das Landungsschiff "Olenegorski gornjak". Zuvor sei offenbar auch ein Anschlag auf russische Patrouillenboote vereitelt worden, die wahrscheinlich das russische Handelsschiff "Sparta IV" eskortiert hätten, schrieben die Briten bei Twitter.
Obwohl die Schiffe unter ziviler Flagge unterwegs seien, seien die "Sparta IV" und die "Sig" schon lange mit dem Transport von Treibstoff und militärischen Gütern zwischen Russland und Syrien beauftragt, hieß es weiter. Da russische Militärschiffe seit dem 28. Februar 2022 nicht mehr den Bosporus passieren könnten, seien russische Streitkräfte in Syrien und im Mittelmeer von der "Sig", der "Sparta IV" und einer Handvoll anderer ziviler Schiffe abhängig.
"Die Angriffe zeigen, dass die Operationen mit unbemannten Wasserfahrzeugen immer stärker zu einem wichtigen Bestandteil moderner Seekriegsführung werden und gegen die Schwachstellen der russischen Seeversorgungswege eingesetzt werden können", schrieb das Ministerium in London.
9. August, 10.56 Uhr: Heftige Explosion auf Fabrikgelände nahe Moskau
Bei einer heftigen Explosion in der Stadt Sergijew Possad rund 70 Kilometer nordöstlich von Moskau hat es offensichtlich rund ein Dutzend Verletzte gegeben.
Die Explosion habe sich am Mittwochvormittag aus zunächst ungeklärter Ursache auf einem Fabrikgelände ereignet, meldete die staatliche russische Agentur Tass. Beobachter in sozialen Netzwerken vermuteten einen Drohnenangriff. Tass wiederum widersprach dieser Darstellung unter Berufung auf Rettungsdienste.
Die betroffene Fabrik stellt optische Geräte her, Berichten zufolge auch für den militärischen Gebrauch. In sozialen Netzwerken wurden Fotos und Videos veröffentlicht, die eine große Rauchsäule am Himmel zeigen. Der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, kündigte an, in die auch bei Touristen sehr beliebten Stadt Sergijew Possad zu fahren und sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
9. August, 10.37 Uhr: Ukraine berichtet über abgewehrte russische Angriffe im Osten
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Osten erfolgreich russische Angriffe abgewehrt. "Es finden schwere Kämpfe statt", sagte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow am Mittwoch gemäß einer Mitteilung.
Im Verlaufe des vergangenen Tages habe es über 30 Gefechte gegeben. Hervor hob er dabei russische Vorstöße bei dem Dorf Synkiwka knapp zehn Kilometer vor der im vergangenen Jahr von den Ukrainern befreiten Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw. Zudem habe es im benachbarten Donezker Gebiet russische Gegenangriffe südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut beim Ort Klischtschijiwka gegeben.
Kowaljow zufolge setzen die ukrainischen Truppen dabei ihre eigenen Offensivbemühungen in den Gebieten Saporischschja und Donezk fort. Konkretere Angaben zu Geländegewinnen machte er jedoch nicht.
9. August, 10.16 Uhr: Hat Putin Prigoschins "Meuterei" geplant?
"Heute können wir sagen, dass es eine mit Putin vereinbarte Operation war", behauptet der ukrainische Politiker Oleksij Danilow (60) und bezieht sich dabei auf die angebliche Meuterei von Jewgeni Prigoschin (62).
Seinen Angaben nach soll Kremlchef Wladimir Putin (70) den angeblichen Putschversuch sogar persönlich genehmigt haben.
Mehr zu diesem Thema lest Ihr bei TAG24: War es eine Falle? Politiker behauptet: Putin hat Prigoschins "Meuterei" geplant.
9. August, 9.29 Uhr: "Washington Post": China ermöglicht Krieg in der Ukraine
Die Washington Post kommentiert am Mittwoch Pekings Rolle in Russlands Krieg gegen die Ukraine nach der internationalen Ukraine-Konferenz im saudi-arabischen Dschidda, an der auch China teilnahm:
"Chinas Politik ist undurchsichtig, aber seine Prioritäten im Krieg in der Ukraine sind klar - und auch widersprüchlich. Die strategische Allianz mit Russland beruht vor allem auf der Überzeugung, dass Moskaus Macht ein nützliches Gegengewicht zu dem darstellt, was China als Vorherrschaft der USA ansieht. Die chinesische Führung ist jedoch auch entschlossen, nicht als Förderer von Moskaus Aggression zu erscheinen, da sich dies in Europa, einem wichtigen Handelspartner, besonders schlecht macht.
Das Problem mit Pekings Haltung ist, dass seine Taten mehr sagen als seine Worte. (...) China hat Russlands schwache Kriegswirtschaft gestützt, indem es russische Ölimporte drastisch erhöht hat. Und in den letzten Monaten sind erhebliche Mengen an Schutzwesten, Helmen, Drohnen und Nachtsichtgeräten von chinesischen Unternehmen an die russischen Streitkräfte geliefert worden, obwohl Peking offiziell bestreitet, Moskau militärische Hilfe zu leisten. (...)
Wenn China eine konstruktive Rolle bei der Förderung des Friedens spielen will, sollte es mehr tun, als an einer von der Ukraine einberufenen Folgekonferenz teilzunehmen. (...) Andernfalls wird die Welt das chinesische Taktieren weiterhin als das sehen, was es ist - ein Vorwand, um zu verschleiern, dass es einen ungerechtfertigten Krieg ermöglicht."
9. August, 8.02 Uhr: Weitere Leopard-Panzer werden für Ukraine aufbereitet
Der Rüstungskonzern Rheinmetall bereitet laut einem Medienbericht einen weiteren Export von Leopard-Kampfpanzern in die Ukraine vor.
Dazu habe das Unternehmen 50 Panzer des älteren Typs Leopard 1 vom belgischen Unternehmen OIP Land Systems erworben, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Branchenkreise.
Der CEO von OIP Land Systems, Freddy Versluys, sagte der britischen Zeitung "The Guardian", er habe 49 Panzer an eine andere europäische Regierung verkauft, die er aufgrund einer Vertraulichkeitsklausel nicht nennen könne. Auch den Preis könne er nicht preisgeben. Versluys fügte hinzu, dass es bis zu sechs Monate dauern könne, bis sie in der Ukraine auf dem Schlachtfeld seien.
Das "Handelsblatt" berichtete, die Panzer sollten nun an den deutschen Standorten des Düsseldorfer Rheinmetall-Konzerns für den Kriegseinsatz in der Ukraine neu ausgerüstet werden. Letztlich würden von den 50 Fahrzeugen rund 30 ausgeliefert werden können.
9. August, 6.10 Uhr: Polen verstärkt Bewachung der Grenze zu Belarus mit mehr Soldaten
Zur Verstärkung des Grenzschutzes verlegt Polen weitere Soldaten an seine Grenze zum Nachbarland Belarus. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak habe ein entsprechendes Gesuch des Grenzschutzes bewilligt, teilte das Ministerium am Dienstag der Nachrichtenagentur PAP mit.
Das Verteidigungsministerium machte keine Angaben dazu, wie viele Soldaten zur Verstärkung der Grenze abgeordnet werden sollen. Der Grenzschutz hatte am Montag um 1000 weitere Männer und Frauen gebeten. Polen ist ähnlich wie Litauen wegen der Aktivitäten russischer Wagner-Söldner in Belarus besorgt.
Das EU- und Nato-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende Flüchtlinge versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
9. August, 6.04 Uhr: Moskau: Erneut Drohnenangriff abgewehrt
Die russische Hauptstadt Moskau ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin erneut Ziel eines versuchten feindlichen Drohnenangriffs geworden.
Zwei Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Mittwochmorgen in seinem Blog im Nachrichtendienst Telegram mit. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums gab es weder Verletzte noch Schäden. Das Ministerium in Moskau machte das "Kiewer Regime" für die Attacken verantwortlich.
9. August, 6 Uhr: Selenskyj verurteilt russischen Angriff auf Rettungskräfte
Nach dem doppelten Raketenschlag gegen die ostukrainische Stadt Pokrowsk hat Selenskyj Russland einen gezielten Angriff auf Rettungskräfte vorgeworfen.
"Es war eine bewusste Entscheidung der Terroristen, möglichst viel Schmerz und Schaden anzurichten", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal am Dienstag. Nach Angaben örtlicher Behörden waren am Montagabend im Abstand von 40 Minuten zwei Iskander-Raketen in der Innenstadt eingeschlagen.
Der zweite Einschlag soll dabei erfolgt sein, als die ukrainischen Ersthelfer bereits mit den Rettungsarbeiten begonnen haben. Unter den Opfern seien demnach auch Sicherheits- und Rettungskräfte, die nach der ersten Attacke zu Hilfe geeilt waren. Nach Angaben des Präsidenten wurden insgesamt neun Menschen getötet und 82 verletzt - zuvor war von sieben Todesopfern die Rede gewesen.
8. August, 21 Uhr: Deutschland bietet Polen längere Patriot-Stationierung an
Die Bundesregierung hat Polen angeboten, die Stationierung deutscher Patriot-Luftverteidigungssysteme voraussichtlich bis zum Jahresende zu verlängern. Die Systeme leisteten "als Teil der integrierten Nato-Luftverteidigung einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung und unseres Bündnisgebietes an der Ostflanke".
Die drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln sind seit Januar in Zamosc im Südosten Polens im Einsatz, um den Luftraum des Landes zu schützen. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Ukraine. Ursprünglich sollten die Patriot-Systeme für maximal ein halbes Jahr dort stationiert sein.
8. August, 19.28 Uhr: Putin lässt Steuerabkommen mit "unfreundlichen Staaten" einfrieren
Inmitten seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin (70) Steuerabkommen mit mehr als 30 Ländern aussetzen lassen, die Russland als "unfreundlich" eingestuft hat.
Der entsprechende Erlass wurde am Dienstag auf dem russischen Rechtsportal veröffentlicht. Betroffen sind demnach Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA und mehreren EU-Staaten, darunter auch Deutschland, sowie der Schweiz.
Moskau begründete den Schritt mit angeblichen "Verstößen gegen die legitimen wirtschaftlichen und sonstigen Interessen der Russischen Föderation". Putin wies die Regierung an, einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten und dem Parlament vorzulegen.
8. August, 15.33 Uhr: Angriff auf Pokrowsk: Opferzahl weiter gestiegen
Einen Tag nach den schweren russischen Raketenangriffen auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Mit Stand Dienstagmittag zählten die Behörden sieben Tote und 88 Verletzte.
Zuvor war nach den beiden Raketeneinschlägen in dem Wohnviertel am Montagabend von mindestens 67 Verletzten die Rede gewesen.
Unter den Opfern sind den Angaben zufolge neben Zivilisten auch viele Polizisten und Rettungskräfte. Laut Kyrylenko wurden ein Dutzend Hochhäuser sowie ein Hotel, Apotheken, Geschäfte und Cafés beschädigt.
8. August, 13.24 Uhr: Neue britische Sanktionen wegen Militärhilfe für Russland
Mit neuen Sanktionen will Großbritannien Unternehmen und Einzelpersonen treffen, die Russland beim Erwerb von Militärtechnik helfen.
Betroffen sind demnach zwei Firmen in der Türkei und eine in Dubai, die nach britischen Angaben Mikroelektronik beziehungsweise Drohnen und Drohnenteile an Russland liefern.
Auch drei russische Unternehmen aus der Elektronikbranche seien mit Sanktionen belegt worden. Hinzu kommen ein Slowake, der an einem versuchten Waffendeal zwischen Nordkorea und Russland beteiligt gewesen sein soll, sowie ein Schweizer wegen seiner Rolle im russischen Finanzdienstleistungssektor. Gegen beide Männer hatten bereits die USA vor einigen Monaten Sanktionen verhängt.
8. August, 13.12 Uhr: Georgien erinnert an Krieg mit Russland vor 15 Jahren
15 Jahre nach dem Krieg mit Russland hat in der Südkaukasusrepublik Georgien Regierungschef Irakli Garibaschwili (41) der Opfer gedacht und sich für eine friedliche Lösung um die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien ausgesprochen.
"Das war eine fürchterliche Tragödie", sagte Garibaschwili am Dienstag zum 15. Jahrestag des Beginns des Südkaukasuskriegs, der vom 8. bis 12. August 2008 dauerte. 400 Georgier seien damals getötet und mehr als 2000 verletzt worden.
Garibaschwili machte den inzwischen inhaftierten damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili (55) verantwortlich für den Kriegsbeginn.
8. August, 10.02 Uhr: Kreml will offenbar berüchtigte Nationalgarde aufrüsten
Um ihre Macht abzusichern, setzt die russische Führung offenbar zunehmend auf eine Aufrüstung der Nationalgarde (Rosgwardija).
Präsident Wladimir Putin (70) habe jüngst ein Gesetz unterzeichnet, dass die Truppe, die ihm direkt unterstellt ist, mit schwerem Kampfgerät ausgestattet werden soll. "Der Schritt deutet darauf hin, dass der Kreml die Ausrüstung der Rosgwardija als eine der Schlüsselorganisationen zur Gewährleistung der Sicherheit des Regimes verstärkt."
Nach der Meuterei der Wagner-Gruppe hatte Rosgwardija-Chef Viktor Solotow, ein Vertrauter von Putin, Panzer und schwere Waffen mit großer Reichweite gefordert.
8. August, 6.04 Uhr: Neues Geschichtsbuch für Schüler in Russland lobt Ukraine-Invasion
Der russische Bildungsminister Sergej Krawtsow hat ein neues Geschichtsbuch vorgestellt, das die Sicht des Staates auf den Ukraine-Konflikt darlegt.
Das in "knapp fünf Monaten" geschriebene Buch ist für Elftklässler und damit für Schüler, die etwa 17 Jahre alt sind, und deckt die Zeit von 1945 bis zum 21. Jahrhundert ab, sagte Krawtsow.
"Es ist wichtig, den Schülern die Ziele" der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroperation in der Ukraine zu vermitteln, sagte Krawtsow weiter, die darauf abziele, die ehemalige Sowjetrepublik zu "entmilitarisieren" und zu "entnazifizieren".
Das Buch lobt das russische Militär, das 2014 auf der Halbinsel Krim den "Frieden gerettet" habe.
7. August, 22.42 Uhr: Selenskyj spricht in Videobotschaft über Angriff auf Pokrowsk
In seiner abendlichen Videoansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, dass die Russen bei ihrem Angriff Iskander-Raketen auf Pokrowsk abgefeuert hätten.
Russischer Beschuss wurde derweil auch aus dem an Donezk angrenzenden Gebiet Charkiw gemeldet. Den Behördenangaben zufolge wurden dort im Dorf Krugljakiwka zwei Zivilisten durch Bomben getötet und sieben weitere verletzt.
7. August, 21.47 Uhr: Tote und viele Verletzte bei russischem Angriff auf Wohnviertel
Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine sind offiziellen ukrainischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet und 31 weitere verletzt worden.
Zwei Raketen hätten ein Wohnviertel getroffen, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Montagabend auf Telegram. Unter den Verletzten seien ein Kind sowie 19 Polizisten und fünf Rettungskräfte. Sie seien beim zweiten Angriff unter Beschuss geraten, als sie gerade dabei gewesen seien, den Opfern des ersten Einschlags zu helfen.
Zuvor hatte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, mitgeteilt, dass es in dem beschossenen Viertel auch Hotels, Restaurants und Geschäfte gebe. Dazu veröffentlichte er Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete über den russischen Angriff und teilte mit, die Rettungsarbeiten dauerten an. "Wir müssen den russischen Terror stoppen", schrieb er.
7. August, 17.36 Uhr: Polnischer Grenzschutz fordert mehr Soldaten für Grenze mit Belarus
Der polnische Grenzschutz will seine Kräfte an der Grenze zu Belarus um weitere 1000 Soldaten verstärken. Grund dafür sind die vielen Versuche von Migranten, irregulär einzureisen.
Der Grenzschutz habe die Armee um die Abordnung der Soldaten ersucht, teilte Innenminister Maciej Wasik am Montag in Warschau mit. "Wir brauchen viel mehr Kräfte an der Grenze", sagte er der Agentur PAP zufolge.
Wasik warf dem belarussischen Grenzschutz vor, die irregulären Grenzübertritte von Flüchtlingen zu organisieren. "Das wäre nicht möglich ohne Beteiligung belarussischer Behörden", sagte er. Es häuften sich an der Grenze auch Fälle, dass polnische Grenzschützer und Soldaten von Flüchtlingen angegriffen würden.
An der polnischen Ostgrenze zu Belarus, die auch Außengrenze von EU und Nato ist, sind nach früheren Angaben bereits 5000 Grenzschützer und 2000 Soldaten eingesetzt. Sie sollen Hilfe von 500 Polizisten bekommen.
7. August, 11.55 Uhr: Ukraine erhält 22 Soldaten aus russischer Gefangenschaft zurück
Unter den Freigelassenen seien auch Verwundete, die Männer hätten zuvor an verschiedenen Abschnitten der Front gekämpft, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, mit.
"Der älteste unserer Soldaten ist 54 Jahre alt, der jüngste 23", sagte Jermak, der auch Bilder und ein Video mit den Männern veröffentlichte. Sie würden nun psychologische und medizinische Hilfe erhalten.
7. August, 10.59 Uhr: Schläge gegen Krimbrücken erschweren nach Analyse von US-Institut russische Logistik
Nach dem ukrainischen Beschuss russisch kontrollierter Brücken zwischen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und dem Gebiet Cherson sehen US-Experten Moskaus Militärtransporte in der Region erschwert.
Die russischen Besatzungstruppen seien nun gezwungen, ihren Verkehr wegen der Schäden an den Autobrücken von Tschonhar und Henitschesk über die längeren Wege im Westen der Krim umzuleiten, teilte das US-Institut für Kriegsstudien ISW in Washington mit. Die Schläge gegen die wichtigen Verkehrslinien schafften die Bedingungen für künftige entscheidende Einsätze der laufenden ukrainischen Gegenoffensive, hieß es.
7. August, 9.31 Uhr: Eine Tote und viele Verletzte nach russischem Beschuss in Cherson
In der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben aus Kiew bei russischem Beschuss eine Frau getötet und mindestens zwölf Menschen verletzt worden.
Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, veröffentlichte am Montag ein Foto eines in Flammen stehenden Hauses. In dem neungeschossigen Wohnhaus sei eine Frau getötet worden. Von einer schweren Nacht für Cherson sprach der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin.
7. August, 8.34 Uhr: Briten sehen Russen-Luftwaffe ins Hintertreffen geraten
Die russische Luftwaffe erzielt nach britischer Einschätzung im Angriffskrieg gegen die Ukraine trotz großen Aufwands nur geringe Erfolge.
Während des Sommers habe die Luftwaffe mehr als 100 Einsätze pro Tag geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. "Diese beschränkten sich jedoch aufgrund der Bedrohung durch die ukrainische Luftabwehr fast immer auf Einsätze über russisch kontrolliertem Gebiet."
Russland versuche, dieses Problem zu lösen, indem zunehmend sogenannte Freifallbomben mit Gleitaufsätzen zur Verlängerung der Reichweite eingesetzt würden. Diese Bomben könnten viele Kilometer vom Ziel entfernt von Flugzeugen abgeworfen werden, aber hätten noch nicht dauerhaft ihre Genauigkeit bewiesen, hieß es in London weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
7. August, 6.03 Uhr: Ukraine greift abermals Krim-Brücken an
Zwei Autobahnbrücken zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind am Sonntag nach Angaben aus Kiew und Moskau Ziel eines ukrainischen Angriffs geworden.
Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärs im Nachrichtendienst Telegram griffen die ukrainischen Streitkräfte gegen 15 Uhr Ortszeit zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer an - die Brücken von Tschonhar und Henitschesk.
Die russischen Besatzungsbehörden der Krim berichteten am Sonntag über zwei Verbindungswege zum Festland, die im Norden der Halbinsel noch für den Verkehr offenblieben.
Titelfoto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa