Ukraine-Krieg im Liveticker: Russland versetzt besetztes AKW in "Warm-Zustand"
Ukraine - Die Ukraine ist wegen der russischen Blockade im Schwarzen Meer nun auf die EU angewiesen, ihre Agrarprodukte auf dem Weltmarkt zu bringen. Aber der Weg ist nicht offen.
Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts der neuen russischen Seeblockade eine Öffnung der EU-Grenze für Gettreide aus seinem Land.
"Jede Verlängerung dieser Einschränkungen ist absolut inakzeptabel und klar nicht europäisch", sagte er. Die EU-Kommission hatte Anfang Juni beschlossen, Einschränkungen für Getreideimporte aus der Ukraine bis zum 15. September zu verlängern.
Russland griff in der Nacht zu Dienstag ukrainischen Behördenangaben zufolge erneut die Hauptstadt Kiew an. Man habe alle Drohnen abgeschossen, hieß es.
Indes wirft die Ukraine Russland vor in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk Streubomben eingesetzt zu haben. Ein Kind wurde nach ukrainischen Behördenangaben getötet. Darüber hinaus gebe es sieben. Verletzte.
Experten der Internationalen Atomenergiebehörde haben am Rand des Geländes des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja Antipersonenminen entdeckt. Bei einer Begehung am Sonntag hätten die Spezialisten einige Minen in einer Pufferzone zwischen der inneren und äußeren Absperrung der Anlage festgestellt, sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi. Man gehe allerdings davon aus, dass die Detonation dieser Minen die Sicherheit der Anlage nicht beeinträchtigt.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
25. Juli, 11.08 Uhr: Russisches Kriegsschiff wehrt Ukrainischen Drohnenangriff ab
Inmitten wachsender Spannungen im Schwarzen Meer hat Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Attacke auf eines seiner Kriegsschiffe abgewehrt.
Die Ukraine habe versucht, das Patrouillenschiff "Sergej Kotow" der russischen Schwarzmeerflotte mit zwei unbemannten Booten anzugreifen, teilte das Ministerium am Dienstag in Moskau mit. Die Boote seien in einer Entfernung von 1000 und 800 Metern durch Beschuss von der "Kotow" zerstört worden.
Das russische Schiff, das den südwestlichen Teil des Schwarzen Meeres kontrolliere, erfülle weiter seine Aufgaben, hieß es. Niemand sei verletzt worden.
25. Juli, 10.35 Uhr: Russen-Verteidigungsminister in Nordkorea eingetroffen
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) ist nach offiziellen Angaben zum 70. Jahrestag des Endes im Koreakrieg ins Nachbarland Nordkorea gereist.
Er werde dort drei Tage bis zum 27. Juli an verschiedenen Feierlichkeiten zum "Sieg des koreanischen Volkes im Vaterländischen Befreiungskrieg 1950 - 1953" teilnehmen, teilte das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegram-Kanal mit. Die USA verdächtigen Nordkorea, Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.
25. Juli, 7.29 Uhr: Moskau versetzt Reaktor im AKW Saporischschja in Wamnzustand
Im verminten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine haben die russischen Besatzungstruppen einen Reaktor in den Warmzustand versetzt.
Der Block Nummer fünf müsse wegen technischer Wartungsarbeiten in den Kaltzustand heruntergefahren werden, teilte die Kraftwerksleitung am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Um den Bedarf an Dampf der Anlage zu decken, sei Reaktor Nummer vier dafür in den Warmzustand versetzt worden. Kiew hat diesen Schritt bereits als gefährlich kritisiert.
"Solche Handlungen sind ein grober Verstoß gegen die Lizenzbedingungen zum Betrieb dieser Atomanlage. Derzeit darf der Betrieb des Blocks Nummer vier im AK Saporischschja ausschließlich im Kaltzustand erfolgen", hieß es in einer Stellungnahme des ukrainischen Atomenergiekonzerns Enerhoatom.
Grund für die Befürchtungen sei, dass der Block lange nicht betrieben und in der Zeit weder gewartet noch repariert worden sei.
25. Juli, 6.07 Uhr: Kiew meldet erneut Abwehr nächtlicher Drohnenangriffe
Russland hat in der Nacht zu Dienstag ukrainischen Behördenangaben zufolge erneut die Hauptstadt Kiew angegriffen.
Die ukrainische Luftabwehr habe alle sogenannten Kamikaze-Drohnen abgeschossen, "mit denen der russische Aggressor" Kiew angegriffen habe, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Ersten Informationen zufolge habe es keine Opfer oder Zerstörungen gegeben, sagte der Leiter der Behörde, Serhij Popko. Der Luftalarm habe drei Stunden gedauert. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt. Dies sei bereits der sechste Drohnenangriff auf Kiew im Juli.
Die Ukraine wehrt seit 17 Monaten mit westlicher Hilfe - darunter auch modernen Flugabwehrsystemen - eine russische Invasion ab. Moskau nutzt Shahed-Drohnen iranischer Bauart seit Monaten bevorzugt für den Beschuss des Nachbarlands.
25. Juli, 6.03 Uhr: Selenskyj kritisiert Importverbot in EU für ukrainisches Getreide
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der neuen russischen Seeblockade gegen Getreide aus seinem Land die EU zur Öffnung ihrer Grenzen für die Agrarprodukte aufgefordert.
Europas Institutionen könnten vernünftiger handeln, als die Grenzen für ein bestimmtes Produkt zu schließen, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. Die bisher bis zum 15. September verfügten Beschränkungen für den ukrainischen Getreideexport müssten an dem Tag auch wirklich enden.
"Jede Verlängerung dieser Einschränkungen ist absolut inakzeptabel und klar nicht europäisch", sagte er. Es dürfe keine Blockade des ukrainischen Exports mehr geben, schrieb er auch in einer Nachricht in seinem Telegram-Kanal.
Die EU-Kommission hatte Anfang Juni beschlossen, Einschränkungen für Getreideimporte aus der Ukraine bis zum 15. September zu verlängern. Die fünf östlichen EU-Staaten Polen, Ungarn, Slowakei, Rumänien und Bulgarien wollen auch nach dem Datum am Importverbot festhalten, wenn die EU-Kommission keine andere Lösung findet.
24. Juli, 20.40 Uhr: Russland meldet drastischen Anstieg bei Munitionsherstellung
Eigenen Angaben zufolge hat Russland die Produktion von Munition und militärischen Geräten drastische erhöht.
Seit Beginn des Jahres seien "viele Waffentypen und Militärausrüstung in Mengen weit über denen des vergangenen Jahres" produziert worden, erklärte Russlands Vize-Ministerpräsident Denis Manturow (54). "In Sachen Munition erreichen wir ein Niveau, wo die monatlichen Lieferungen die gesamten Bestellungen des vergangenen Jahres übersteigen", behauptet er.
24. Juli, 20.30 Uhr: Kind getötet, sechs verletzt bei russischem Angriff in der Ostukraine
Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kostjantyniwka seien am Montag ein Kind getötet und sechs Menschen verletzt worden, sagte der Gouverneur der Region.
Russische Streitkräfte feuerten Smerch-Raketen auf "einen örtlichen Teich, wo Menschen ruhten", sagte Pawlo Kyrylenko auf Telegram und fügte hinzu, dass unter den Verletzten auch vier Kinder seien.
24. Juli, 19.20 Uhr: Abgeordnete fordern EU-Schutz für russische Kriegsdienstverweigerer
Europaabgeordnete mehrerer Parteien fordern von der EU-Führung mehr Einsatz für russische Kriegsdienstverweigerer.
"Wir sind der Ansicht, dass es die Pflicht der Europäischen Union und der Mitgliedstaaten ist, russische Kriegsdienstverweigerer zu schützen und ihnen Asyl zu gewähren", schrieben Parlamentarier von SPD, Liberalen, Linken und Grünen am Montag in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64), Ratspräsident Charles Michel (47) und den Außenbeauftragten Josep Borrell (76).
Man rufe zu Beratungen über die gemeinsame Visumpolitik auf, um die Leitlinien und Asylverfahren entsprechend anzupassen.
Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören auch die deutschen Abgeordneten Udo Bullmann (67), Dietmar Köster (66) und Matthias Ecke (40) von der SPD, Cornelia Ernst (66)von den Linken sowie Hannah Neumann (39) und Erik Marquardt (35) von den Grünen.
In dem Schreiben an die EU-Spitzenpolitiker verweisen die Abgeordneten unter anderem darauf, dass das russische Militärkommando Berichten zufolge mindestens 13 illegale Gefangenenlager in den besetzten ukrainischen Gebieten Luhansk und Donezk errichtet hat. In diesem seien demnach mehr als 600 Russen inhaftiert, die sich geweigert haben, am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teilzunehmen.
24. Juli, 18 Uhr: Ehemaliger ukrainischer Militärbeamter nach Korruptionsverdacht festgenommen
Ein hochrangiger ehemaliger ukrainischer Militärbeamter wurde am Montag wegen Korruptionsverdachts festgenommen, nachdem bekannt wurde, dass seine Familie nach der russischen Invasion Immobilien im Wert von mehreren Millionen Dollar in Spanien gekauft hat.
Jewgen Borissow war bis zu seiner Entlassung Ende Juni für die Mobilisierung und Einberufung in der südlichen Region Odessa zuständig. Die Ermittler beschuldigten Borissow im Mai, Bestechungsgelder angenommen zu haben, um einige Personen von der Mobilisierung zur Armee auszunehmen.
"Der ehemalige Beamte versuchte zu fliehen", sagten die Ermittler und fügten hinzu, er habe versucht, seine Telefonnummern und Autokennzeichen zu ändern und seinen Aufenthaltsort zu wechseln.
Das ukrainische Amt für Korruptionsbekämpfung teilte letzte Woche mit, dass der ehemalige Beamte verdächtigt wird, Bestechungsgelder in Höhe von über 188 Millionen Griwna (rund 5 Millionen Dollar) angenommen zu haben. Ihm drohen nun bis zu 10 Jahre Gefängnis.
24. Juli, 15.38 Uhr: Verletzte bei neuen russischen Drohnenangriffen auf Region Odessa
Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hafenregion Odessa am Schwarzen Meer sind am Montag nach offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen verletzt worden.
Laut der regionalen Militärverwaltung konnten zwei Verletzte vor Ort behandelt werden, fünf weitere wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Flugabwehr habe einige Drohnen abgewehrt, es gebe aber auch Einschläge in Donauhäfen, sagte die Sprecherin der Heeresstelle Süd, Natalja Humenjuk.
Der ukrainische Donau-Hafen in Reni nahe der rumänischen Grenze wurde zum Ziel des nächtlichen russischen Angriffs. Der Bürgermeister von Reni, Ihor Plehow, sprach in ukrainischen Medien von drei zerstörten Getreidesilos. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warf Russland "Nahrungsterrorismus" vor und forderte eine globale Reaktion auf die russischen Angriffe.
24. Juli, 15.28 Uhr: Rumänien verurteilt russische Luftangriffe auf grenznahe Donauhäfen
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis (64) hat russische Drohnenangriffe auf grenznahe ukrainische Donauhäfen scharf verurteilt.
"Diese jüngste Eskalation stellt ein schweres Risiko für die Sicherheit auf dem Schwarzen Meer dar", schrieb er am Montag auf Twitter. Die Attacke habe sich gegen zivile Infrastruktur sehr nahe an rumänischem Staatsgebiet gerichtet. Sie beeinträchtige den künftigen Transport von ukrainischem Getreide und damit die globale Ernährungssicherheit.
24. Juli, 15.26 Uhr: Ukraine will Agrarexport über Donau und den Landweg erhöhen
Die Ukraine will die Ausfuhr von Getreide und Ölsaaten auch ohne Getreidekorridor um eine Million Tonnen pro Monat steigern.
"Heute können wir bereits etwa 3,5 Millionen Tonnen im Monat ausführen und in der nahen Zukunft wird es Verbesserungen auf bis zu 4,5 Millionen Tonnen geben", sagte der Chef des ukrainischen Getreideverbands, Mykola Horbatschow, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Montag unter Verweis auf Voice of America berichtete.
24. Juli, 14.30 Uhr: Rekordspendensumme aus Deutschland für die Ukraine
Die Menschen in Deutschland haben 2022 nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) eine Rekordsumme von 1,012 Milliarden Euro für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gespendet.
"Dies ist sowohl nominal als auch inflationsbereinigt der höchste Betrag, der in Deutschland jemals anlässlich einer einzelnen Notsituation gespendet und auch statistisch erfasst wurde", erklärte das in Berlin ansässige Institut am Montag. Es berief sich dabei auf eine eigene Umfrage, an der sich den Angaben zufolge 74 Organisationen beteiligten.
24. Juli, 13.39 Uhr: Afrika will Frieden zwischen Russland und Ukraine vorantreiben
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (70) will während eines Russland-Afrika-Gipfels diese Woche einen Friedensplan zwischen Russland und der Ukraine vorantreiben.
Das Treffen, das am Donnerstag im russischen St. Petersburg beginnt, "bietet Gelegenheit, die Gespräche mit Präsident (Wladimir) Putin (70) über vertrauensbildende Maßnahmen fortzusetzen, die förderliche Bedingungen für einen Weg zum Frieden zwischen Russland und der Ukraine schaffen werden", teilte Ramaphosa am Montag mit.
24. Juli, 13.02 Uhr: War der Drohnenangriff in Moskau eine ukrainische "Spezialoperation"?
Ukrainische Verteidigungskreise haben den jüngsten Drohnenangriff in Moskau für sich reklamiert.
Der Angriff mit zwei Drohnen in der russischen Hauptstadt am frühen Montagmorgen sei eine "Spezialoperation" des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR gewesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Verteidigungskreisen. Russland bezeichnet seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine als "militärische Spezialoperation".
24. Juli, 12.49 Uhr: London: Russland nimmt Umgang mit Kampfdrohnen in Schulunterricht auf
Moskau will nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten die russische Gesellschaft durch Schulunterricht an Waffen und Drohnen auf Krieg einschwören.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Die Briten zitierten darin eine russischen Politiker, der ankündigte, alle russischen Schulkinder sollten lernen, Drohnen für Aufklärungszwecke einzusetzen und Kampfdrohnen abzuwehren.
24. Juli, 12.45 Uhr: Kreml sieht nach Angriff auf Moskau keinen Grund für besseren Schutz
Trotz der jüngsten Drohnenattacke auf Moskau sieht der Kreml keinen Grund für eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für die russische Hauptstadt.
"Das ist hier kaum nötig", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Die Sicherheitsorgane arbeiteten ohnehin auf Hochtouren. Es werde "rund um die Uhr sehr angespannte Arbeit geleistet". Moskau war in der Nacht zum Montag mit mindestens zwei Drohnen angegriffen worden, für die Russland die Ukraine verantwortlich macht. Verletzte gab es nach offiziellen Angaben nicht.
24. Juli, 12.26 Uhr: Putin segnet Erhöhung des Reservistenalters um fünf Jahre ab
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat vor dem Hintergrund seines vor 17 Monaten begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Gesetz zur neuen Altersgrenze für Reservisten abgezeichnet.
Demnach wird die Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben, wie aus der Mitteilung auf dem offiziellen Portal der russischen Regierung am Montag hervorgeht.
So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden. Die Altersgrenze bei Offizieren bis zum Hauptmannsdienstgrad liegt künftig bei 60 Jahren, höhere Offiziere dienen bis zum Alter von 65 Jahren. Generäle können nun sogar bis zum Alter von 70 Jahren wieder reaktiviert werden.
24. Juli, 11.41 Uhr: Wagner-Söldner vier Kilometer vor polnischer Grenze
Nach der mutmaßlichen Meuterei von Wagner-Söldnern gegen die russische Staatsführung Ende Juni hat Polen Truppen nach Osten verlegt. Denn die berüchtigte Söldner-Gruppe hält sich inzwischen in Belarus auf.
Nur rund vier Kilometer von der polnischen Grenze entfernt findet derzeit auf einem Truppenübungsplatz nahe der Stadt Brest ein Manöver statt. Grund genug für das NATO- und EU-Mitglied Polen, weitere eigene Einheiten an der polnischen Ostgrenze einzusetzen. Die Lage ist angespannt.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Angriff auf Polen geplant? Wagner-Söldner vier Kilometer vor der Grenze!
24. Juli, 10.55 Uhr: Geländegewinne nach dem Start der Gegenoffensive
Die ukrainische Armee hat bei ihrer Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge in der vergangenen Woche mehr als 16 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert.
Im Süden der Ukraine seien mehr als zwölf Quadratkilometer Fläche zurückerobert worden, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar (44) am Montag im Fernsehen. In der Nähe der umkämpften Stadt Bachmut im Osten habe das ukrainische Militär in der Zeit weitere vier Quadratkilometer zurückerobert.
24. Juli, 9.01 Uhr: Verletzte bei neuen russischen Drohnenangriffen auf Region Odessa
Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hafenregion Odessa am Schwarzen Meer sind nach offiziellen Angaben drei Menschen verletzt worden.
Die Flugabwehr habe einige Drohnen abgewehrt, es gebe aber auch Einschläge in Donauhäfen, teilte die Heeresstelle Süd am Montag mit. Drei Hafenarbeiter seien verletzt worden, sagte Sprecherin Natalja Humenjuk. Ein Getreidesilo und mehrere andere Lager im Hafen wurden beschädigt.
24. Juli, 8.59 Uhr: Munitionslager auf Krim bei Drohnenangriff getroffen
Bei einem Drohnenangriff auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach offiziellen Angaben erneut ein Munitionslager getroffen worden.
Über der Krim seien elf Drohnen abgeschossen oder per Störfunk zum Absturz gebracht worden, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es gebe jedoch einen "Einschlag im Munitionsdepot im Landkreis Dschankoj". In sozialen Netzwerken sind Videos mit einer großen Rauchwolke zu sehen. Zudem sei ein Wohnhaus im Süden der Halbinsel beschädigt worden.
24. Juli, 6.22 Uhr: Russland meldet Drohnenangriff auf Moskau - Keine Verletzten
Moskau ist nach russischen Angaben in der Nacht zu Montag von zwei Drohnen angegriffen worden. Verletzt worden sei niemand, es gebe keine größeren Schäden, teilte Moskaus Bürgermeister, Sergej Sobjanin, laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass mit.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, der Versuch der Ukraine, einen Terroranschlag in Moskau mit zwei Drohnen zu verüben, sei vereitelt worden.
Eine Drohne sei im Zentrum der Hauptstadt entdeckt worden, eine weitere habe im Süden der Stadt ein Bürohochhaus getroffen, sagte ein Mitarbeiter der Notfalldienste. Dabei sei eine Explosion zu hören gewesen. Sobjanin sprach von zwei Gebäuden, die getroffen worden seien.
24. Juli, 6.15 Uhr: Korruptionsbekämpfer: Schweizer Art der Politik hilft Putin
Der Schweizer Jurist und Korruptionsbekämpfer Mark Pieth verlangt von seinem Heimatland mehr Einsatz gegen zwielichtige Helfer Russlands.
Die Schweiz sei globale Drehscheibe im Rohstoffhandel, die Branche agiere aber vollkommen unkontrolliert, sagte Pieth der Deutschen Presse-Agentur. "Das zeigt sich jetzt im Rahmen der Sanktionen gegen Russland. Der Rohstoffhandelsplatz Genf spielt eine große Rolle bei der Sanktionsumgehung."
Westliche Länder sind mit dem Schweizer Einsatz seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unzufrieden. Sie kritisieren die Verweigerung der Weitergabe Schweizer Rüstungsgüter an die Ukraine oder die ihrer Ansicht nach unzureichende Suche nach Oligarchengeldern, die blockiert werden könnten.
24. Juli, 6.04 Uhr: Jeder Zweite hält Bemühen um gutes Verhältnis zu Russland für falsch
Wenn es um den richtigen Umgang mit Russland geht, sind die Deutschen in Ost und West sehr unterschiedlicher Meinung.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stimmten 37 Prozent der Befragten der Aussage zu, "Russland ist ein Land, mit dem sich die Bundesregierung besser gut stellen sollte". Jeder zweite Teilnehmer der Umfrage äußerte sich dazu ablehnend. Die Zustimmung lag bei den Menschen in den östlichen Bundesländern wesentlich höher als bei den Wahlberechtigten auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik.
Dass im Osten mehr Menschen für diese vorsichtige Art des Umgangs mit Russland plädieren, ist nicht unbedingt bei allen von ihnen als Zustimmung zum Kurs Putins zu verstehen, der im Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte. Ein Blick auf die Ergebnisse der Umfrage zeigt, dass hier wohl auch Sorgen eine Rolle spielen. Denn auch auf dem Gebiet der früheren DDR gibt es laut Umfrage mehr Menschen, die Russland als Bedrohung für Deutschland empfinden, als Menschen, die das nicht so sehen.
Bundesweit sind es demnach 63 Prozent der Wahlberechtigten, die Russland als Bedrohung für Deutschland sehen.
24. Juli, 6 Uhr: Putin: Russland kann ukrainische Getreidelieferungen ersetzen
Wenige Tage nach dem Stopp des Getreideabkommens durch Moskau hat Putin erklärt, Russland sei bereit, ukrainische Getreidelieferungen zu ersetzen.
"Ich möchte versichern, dass unser Land in der Lage ist, ukrainisches Getreide sowohl auf kommerzieller als auch auf unentgeltlicher Grundlage zu ersetzen, zumal wir in diesem Jahr eine weitere Rekordernte erwarten", schrieb Putin in einem auf der Website des Kreml in der Nacht zum Montag veröffentlichten Artikel für afrikanische Medien anlässlich eines bevorstehenden Russland-Afrika-Gipfels im russischen St. Petersburg ab Donnerstag.
23. Juli, 22.03 Uhr: Selenskyj dankt nach Angriffe auf Odessa für internationale Anteilnahme
Nach den russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Worte der Dankbarkeit an die eigene Bevölkerung und internationale Verbündete gerichtet.
"Ich danke allen, die bei Odessa sind", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache am Sonntagabend und würdigte die Leistungen der freiwilligen Retter, Ärzte und lokaler Behörden der Stadt im Süden des Landes. "Es ist sehr wichtig, einander und unserer Stadt zu helfen!", fügte er hinzu.
Selenskyj fand auch lobende Worte für Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) und die schnelle Reaktion des neuen Nato-Ukraine-Rats. Stoltenberg berief auf Bitten der Ukraine für Mittwoch ein Treffen des neuen Rats ein. Diese neue Struktur zur Zusammenarbeit der Nato und der Ukraine wurde beim jüngsten Nato-Gipfel in Vilnius etabliert.
23. Juli, 21.45 Uhr: Schwere Kämpfe in der Ostukraine
Die ukrainische Armee ist nach Angaben des Generalstabs bei ihrer Gegenoffensive auf schwere russische Gegenwehr im Osten des Landes gestoßen.
Im allabendlichen Lagebericht des Generalstabs am Sonntag war von fortlaufenden russischen Angriffen zwischen Donezk im Osten und Kupjansk in der nordöstlichen Region Charkiw die Rede. Entlang einer Frontlänge von rund 230 Kilometern fanden demnach während der vergangenen 24 Stunden 27 Gefechte statt.
Dabei sei von russischer Seite verstärkt Artillerie und Luftwaffe eingesetzt worden, hieß es weiter. Mehr als 60 Ortschaften in dem Frontabschnitt sollen unter russischen Raketen- und Artilleriebeschuss geraten sein. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
23. Juli, 16.36 Uhr: Aufsehen um Tod von russischem IT-Unternehmer
In Russland sorgt der Tod eines bekannten Unternehmers für Aufsehen. Der 40 Jahre alte Geschäftsmann Anton Tscherepennikow sei am Samstag vermutlich an Herzversagen gestorben, berichteten staatliche Medien am Wochenende.
Einige wiesen darauf hin, dass sein IT-Konzern IKS Holding, der rund 30 Technologie-Unternehmen vereint und eng mit den Behörden kooperiert, sich auf die Entwicklung von Abhörtechnik spezialisiert habe.
Auch in der Ukraine, gegen die Russland seit 17 Monaten Krieg führt, wurde Tscherepennikows Tod kommentiert. "Ein weiterer mysteriöser Tod eines Top-Managers in Russland", schrieb der innenpolitische Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Anton Heraschtschenko, auf Twitter.
Er spielte damit darauf an, dass in Russland mehrfach Unternehmer und andere unter ungeklärten Ursachen ums Leben kamen oder die offizielle Todesursache angezweifelt wird.
23. Juli, 15.20 Uhr: Putin nennt Gegenoffensive gescheitert
Putin hat zum wiederholten Mal den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, seinen engsten Verbündeten, empfangen.
Die beiden besuchten am Sonntag unweit der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg ein Museum zu Ehren der russischen Marine. Einmal mehr redeten sie die ukrainische Gegenoffensive klein. Lukaschenko sagte: "Es gibt keine Gegenoffensive." Putin erwiderte: "Es gibt sie. Aber sie ist gescheitert."
23. Juli, 13.22 Uhr: Selenskyj kündigt Vergeltung für Angriffe auf Odessa an
Selenskyj hat nach den neuen russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Vergeltung angekündigt.
"Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, gegen eine Kathedrale... Es kann keine Entschuldigung für das russische Böse geben", schrieb Selenskyj am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. "Wie immer wird auch dieses Böse verlieren. Und es wird für Odessa definitiv eine Vergeltung gegen die russischen Terroristen geben."
Durch die Angriffe wurden den ukrainischen Behörden zufolge ein Mensch getötet und 19 verletzt. Außerdem seien Hafeninfrastruktur, Wohnhäuser und die Verklärungskathedrale beschädigt worden, ein Wahrzeichen der Stadt. Ungeachtet der gut dokumentierten Schäden stritt das russische Verteidigungsministerium später ab, für die Zerstörung des Gotteshauses verantwortlich zu sein.
Der Chef der Militärverwaltung im ostukrainischen Gebiet Donezk, Pawlo Kyrylenko, berichtete zudem von einem russischen Angriff mit Streumunition auf die Stadt Tschassiw Jar. Infolgedessen sei der Kulturpalast der Stadt abgebrannt, der als medizinische Versorgungsstelle genutzt wurde.
23. Juli, 13.20 Uhr: Putin empfängt belarussischen Machthaber Lukaschenko
Zum wiederholten Mal seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Putin den verbündeten belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko empfangen.
Die beiden besuchten am Sonntag unweit der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg ein Museum zu Ehren der russischen Marine. Dem Kremlchef zufolge soll der Arbeitsbesuch am Montag fortgesetzt werden.
Das autoritär geführte Belarus gilt als wichtigster Verbündeter Russlands im bereits seit 17 Monaten dauernden Krieg. So werden Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus abgefeuert.
23. Juli, 11.04 Uhr: Zunehmendes Artilleriefeuer im Nordosten der Ukraine
Russland misst nordöstlichen Teilen der Ukraine nach britischer Einschätzung größere Bedeutung bei, während es anderswo in seinem Angriffskrieg unter gehörigem Druck steht.
Im Norden der Frontlinie in den ostukrainischen Gebieten Luhansk und Charkiw sei es in den vergangenen Tagen zu zunehmendem Artilleriefeuer gekommen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit. Vermutlich habe es dort auch mehr Angriffe kleinerer russischer Einheiten gegeben.
Russland habe dabei zwar wahrscheinlich nur kleinere Fortschritte erzielt, schrieben die Briten. "Aber seine erneute Aktivität im Norden unterstreicht dessen Bedeutung für den Kreml, während es gleichzeitig im südlichen Bereich Saporischschja erheblichem Druck ausgesetzt ist." Das russische Militär dürfte demnach versuchen, zurück zum Fluss Oskil zu gelangen, um eine Pufferzone rund um das Gebiet Luhansk zu schaffen. Luhansk sei mit ziemlicher Sicherheit eines von Russlands fundamentalen Zielen in dem Angriffskrieg.
23. Juli, 7.41 Uhr: Putin trifft Lukaschenko
Putin empfängt am Sonntag in St. Petersburg den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu Gesprächen.
Neben Fragen der Wirtschaftskooperation und der gemeinsamen Bekämpfung von Sanktionen geht es auch um Sicherheitsaspekte. Belarus ist der engste Verbündete Russlands. In der Ukraine geht die Gegenoffensive Kiews speziell im Süden des Landes weiter.
23. Juli, 7.35 Uhr: Kameramann der Deutschen Welle durch russischen Beschuss verletzt
Am Samstag wurden in der Ukraine an zwei verschiedenen Orten Medienvertreter verletzt und getötet.
Ein russischer Militärkorrespondent kam nach Angaben aus Moskau im Süden des Landes ums Leben. Kurz darauf wurde ein Kameramann der Deutschen Welle im Osten der Ukraine durch russischen Beschuss verletzt.
"Durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte haben vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen.
Im Osten der Ukraine geriet nach Angaben der Deutschen Welle derweil ein Team des Senders bei Dreharbeiten auf einem Truppenübungsplatz der ukrainischen Armee etwas mehr als 20 Kilometer hinter der Front bei Druschkiwka im Gebiet Donezk unter russischen Artilleriebeschuss. Der Kameramann, Jewhen Schylko, habe Splitterverletzungen durch russische Streumunition erlitten.
23. Juli, 7.26 Uhr: Toter und Verletzte bei neuen russischen Angriffen auf Odessa
Bei erneuten russischen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer ist nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch ums Leben gekommen.
19 weitere Menschen wurden in der Nacht zu Sonntag verletzt, darunter vier Kinder, teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, auf seinem Telegram-Kanal mit. "Es gibt Schäden an der zivilen Infrastruktur, an Wohngebäuden und einer religiösen Einrichtung." Medienangaben zufolge soll die orthodoxe Verklärungskathedrale beschädigt worden sein. Darüber hinaus seien sechs Wohngebäude zerstört und Dutzende Autos beschädigt worden.
Schon seit Tagen bombardiert Russland den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa und zerstört dort Getreidelager.
23. Juli, 7.25 Uhr: Strack-Zimmermann sieht Defizite bei Geheimdiensten in Krisenlagen
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hält die Leistungsfähigkeit der deutschen Nachrichtendienste in Krisenlagen für nicht mehr ausreichend.
"Man benötigt offensichtlich mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die aber auch grünes Licht bekommen sollten, näher am Geschehen aktiv zu sein", sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir stützen unser Wissen auch auf befreundete Dienste. Daraus leiten wir dann unsere Informationen ab und machen uns ein Bild der Lage. Kann es sein, dass andere Länder deutlich forscher und genauer hinschauen?"
Nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der russischen Söldnerorganisation Wagner, Jewgeni Prigoschin, gegen Moskaus Militärführung war Kritik am Bundesnachrichtendienst (BND) laut geworden. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte erkennen lassen, dass der BND von dem Aufstand überrascht wurde.
23. Juli, 7.22 Uhr: Reparaturzentrum für Leopard-Panzer in Polen geht in Betrieb
Ein von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angemahntes Reparaturzentrum in Polen für an die Ukraine gelieferte Leopard-Panzer ist fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Das gab der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Samstagabend bekannt.
"Das Reparaturzentrum in Gliwice ist in Betrieb! Die ersten beiden Leopard sind bereits aus der Ukraine im Bumar-Werk eingetroffen", schrieb der nationalkonservative Minister am Samstag auf Twitter.
Bereits im April hatten sich Pistorius und Blaszczak auf den Aufbau des Instandsetzungszentrums des Rüstungsherstellers Bumar-Labedy in Gliwice (auf Deutsch Gleiwitz) geeinigt. Dort sollen Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland und Polen repariert werden, die von der Ukraine im Kampf gegen Russland eingesetzt werden.
23. Juli, 7.21 Uhr: Mehrere Tote nach Beschuss im Osten und Nordosten der Ukraine
In der Ukraine sind durch russischen Beschuss mehrere Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden.
In der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten des Landes sei am Samstag ein Bewohner durch russischen Beschuss getötet worden, teilte die lokale Staatsanwaltschaft bei Telegram mit. Eine weitere Person sei bei dem Beschuss des Ortes Dworitschna im Raum Kupjansk getötet und eine verletzt worden, hieß es weiter.
Der Militärverwaltung des Gebiets Sumy im Nordosten des Landes zufolge wurden am Samstag mehrere Ortschaften mit Artillerie oder von Hubschraubern aus beschossen. Im Ort Krasnopil sei nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens eine Person getötet und vier weitere verletzt worden, hieß es weiter.
Zudem seien mehrere Wohnhäuser und eine Gasleitung beschädigt worden. In einer weiteren Gemeinde des Gebiets seien zwei Personen infolge eines Angriffs mit einer Drohne verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
23. Juli, 7.20 Uhr: Nato-Ukraine-Rat soll Mittwoch zu jüngsten Entwicklungen tagen
Auf Bitten der Ukraine hin beruft Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am kommenden Mittwoch ein Treffen des neuen Nato-Ukraine-Rats ein.
Ziel sei es, über die jüngsten Entwicklungen zu beraten und den Transport von ukrainischen Getreide durch das Schwarze Meer zu erörtern, teilte Bündnissprecherin Oana Lungescu am Samstagabend mit. Das Treffen solle auf Botschafterebene stattfinden.
23. Juli, 7 Uhr: Russische Tennisspielerin Swonarewa an Einreise nach Polen gehindert
Die russische Tennisspielerin Vera Swonarewa ist bei der Einreise nach Polen abgewiesen worden.
Die Doppel-Partnerin der Deutschen Laura Siegemund hatte nach Angaben des polnischen Innenministeriums versucht, mit einem von Frankreich ausgestellten Visum von Belgrad aus ins Land zu kommen. Sie wurde demnach am Flughafen Warschau gestoppt und verließ Polen am Samstag in Richtung der Hauptstadt Montenegros, Podgorica.
Die Damentennis-Tour WTA erklärte, sie habe Kenntnis von der Situation der 38 Jahre alten Russin. Die Sicherheit und das Wohlergehen aller Spielerinnen habe für die WTA höchste Priorität. Der Fall werde nach der Ausreise von Swonarewa weiter bewertet. In Warschau startet am Montag ein WTA-Turnier. Siegemund und Swonarewa spielen bereits seit einigen Jahren zusammen im Doppel und gewannen 2020 gemeinsam die US Open.
Polen verweigert Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Einreise. Auch bei den Europaspielen Ende Juni in Krakau waren Russinnen und Russen komplett ausgeschlossen, obwohl das Internationale Olympische Komitee eine Rückkehr in die internationalen Wettkämpfe empfohlen hatte.
22. Juli, 22.32 Uhr: Selenskyj meldet sich mit neuem Twitter-Video
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich am Abend auf Twitter in einem neuen Video an seine Unterstützer gewandt.
"Ich möchte allen Ländern danken, die in dieser Woche neue Entscheidungen zur Unterstützung unseres Staates, unserer Bevölkerung, unseres Militärs und aller Bürger getroffen haben", sagt er.
Trotz des ausgelaufenen Getreideabkommens mit Russland drängt der ukrainische Präsident außerdem auf die Weiterführung der Getreideexporte über das Schwarze Meer.
"Jede Destabilisierung in dieser Region und die Störung unserer Exportrouten bringt Probleme mit entsprechenden Folgen für alle Menschen auf der Welt mit sich", sagte er am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Der Anstieg der Lebensmittelpreise sei das kleinste Problem dabei. Er habe mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über mögliche Lösungen gesprochen, sagte der Staatschef.
22. Juli, 18.31 Uhr: Ukraine für Militärschlag auf Krim verantwortlich
Die ukrainische Armee hat laut AFP bestätigt, dass sie hinter dem Anschlag auf ein Munitionslager auf der annektierten Halbinsel Krim am Samstag steckt.
"Der Angriff auf Militäreinrichtungen in dem vorübergehend besetzten Gebiet der Krim wurde von ukrainischen Streitkräften ausgeführt", sagte eine Quelle der Armee gegenüber AFP unter der Bedingung der Anonymität.
22. Juli, 17.07 Uhr: Tote und Verletzte nach Rohrbruch in Moskauer Einkaufszentrum
Mindestens vier Menschen sind nach Behörden-Angaben beim Bruch eines Heißwasserrohrs in einem Moskauer Einkaufszentrum ums Leben gekommen.
"Es gibt Verletzte mit Verbrennungen", teilte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Vorfall ereignete sich im Einkaufszentrum "Wremena Goda" ("Jahreszeiten") in der Nähe des Siegesparks. Die Medienangaben zur Zahl der Verletzten schwankten zwischen 50 und 70. Viele von ihnen mussten ins Krankenhaus.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass sind die Toten alle Mitarbeiter eines Lebensmittelmarkts in dem Einkaufszentrum. Dort sei das Rohr gebrochen, hieß es. Über die Ursachen des Rohrbruchs ist noch nichts bekannt.
22. Juli, 15.59 Uhr: Stoltenberg berät mit Selenskyj über Lage im Schwarzen Meer
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russlands Rückzug aus dem internationalen Abkommen für Getreideexporte übers Schwarze Meer kritisiert.
"Wir verurteilen Moskaus Versuch, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen, auf Schärfste", teilte Stoltenberg nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Samstag mit. Die Verbündeten stünden der Ukraine so lange wie nötig zur Seite. Das von Russland angegriffene Land sei der Nato nach dem jüngsten Gipfel des Bündnisses so nahe wie nie.
Selenskyj wiederum berichtete, in dem Telefonat sei es um weitere Schritte zur Integration seines Landes in die westliche Verteidigungsallianz gesprochen. Man habe zudem über Schritte gesprochen, um den Getreidetransport übers Schwarze Meer wieder möglich zu machen und langfristig zu gewährleisten.
Ins Detail ging er nicht. Russland hatte das Abkommen am Montag auslaufen lassen. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine seit vergangenem Sommer ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs fast 33 Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel ins Ausland zu verkaufen.
22. Juli, 14.25 Uhr: Russischer Medienvertreter in der Ukraine getötet
Ein russischer Militärkorrespondent ist nach offiziellen Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden der Ukraine ums Leben gekommen.
"Durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte haben vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten", teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen. Die Agentur bestätigte seinen Tod.
Daneben wurden noch ein Fotokorrespondent von Ria Nowosti und zwei Mitarbeiter der kremlnahen Tageszeitung "Iswestija" getroffen. Die Gruppe soll im Raum Pjatychatky südlich von Saporischschja unter Feuer geraten sein. Die Medienvertreter werden nun in die von russischen Besatzungstruppen kontrollierte ukrainische Großstadt Melitopol gebracht.
22. Juli, 13.20 Uhr: Ukrainisches Militär bestätigt Drohnenangriff auf Krim
Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist ein Munitionslager durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten.
Das ukrainische Militär bestätigte den Angriff nun.
22. Juli, 12.38 Uhr: Russischer Angriffskrieg überschattet Treffen der G20-Energieminister
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Treffen der G20-Energieminister in Indien überschattet.
Wegen einer Blockade unter anderem Russlands erzielten die G20 der führenden Industrie- und Schwellenländer am Samstag im indischen Goa keinen Konsens über mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien. Es gab keine gemeinsame Abschlusserklärung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht dennoch Anlass zur Hoffnung, dass es Fortschritte für mehr Klimaschutz gibt.
22. Juli, 12.20 Uhr: Mehrere Museen nach Angriff auf Odessa beschädigt
Bei den russischen Angriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sollen laut Informationen der Unesco mehrere Museen innerhalb des Weltkulturerbes beschädigt worden sein.
Wie aus einer Mitteilung der UN-Organisation für Kultur, Wissenschaft und Bildung in Paris hervorgeht, sollen vor allem das Archäologische Museum, das Flottenmuseum und das Literaturmuseum betroffen sein.
Das historische Zentrum von Odessa wurde infolge des russischen Krieges im Januar 2023 in die Unesco-Liste des gefährdeten Weltkulturerbes aufgenommen. Nach Angaben der Unesco, die die Angriffe auf das Schärfste verurteilt, sind seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 an 270 ukrainischen Kulturstätten Schäden festgestellt worden.
In den vergangenen Tagen wurde die Stadt an der Küste des Schwarzen Meeres mehrmals mit Raketen beschossen.
22. Juli, 12.15 Uhr: Explosionen in Munitionslager auf Krim nach Drohnenangriff
Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Munitionslager durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten.
Nach ersten Erkenntnissen gebe es keine Toten oder Verletzten, teilte der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow am Samstag mit. Aus Sicherheitsgründen sei die Evakuierung der anliegenden Ortschaften und die Einstellung des Bahnverkehrs angeordnet worden.
Der Vorfall ereignete sich demnach im Landkreis Krasnogwardejsk nördlich von Simferopol im zentralen Teil der Krim. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die einen Großbrand dokumentieren. Auf einigen Videos sind auch Detonationen zu hören. Zunächst war auch von einem Angriff auf ein Treibstofflager die Rede.
22. Juli, 11.38 Uhr: Russischer Gouverneur meldet Angriffe mit Streumunition
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die russische Grenzregion Belgorod mit Streumunition beschossen.
Der dortige Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete am Samstag von ukrainischen Angriffen auf die Ortschaft Schurawljowka, bei denen auch Raketenwerfer zum Einsatz gekommen seien, die Streumunition verschießen. Opfer oder Sachschäden habe es keine gegeben.
Insgesamt berichtete Gladkow von Angriffen auf 13 Ortschaften in seiner Region. Streumunition kam demnach aber nur in Schurawljowka zum Einsatz. In drei der angegriffenen Siedlungen gebe es Schäden an Häusern und Fahrzeugen sowie an einer Stromleitung.
22. Juli, 11.14 Uhr: Großbritannien: Verhaftung von Girkin dürfte Militär-Blogger erzürnen
Die Verhaftung des russischen Kriegsbefürworters Igor Girkin dürfte nach britischer Einschätzung für Wut unter anderen Militär-Bloggern sowie auch in Teilen des russischen Militärs sorgen.
Der frühere Geheimdienstoffizier werde in diesen Sphären weitgehend als scharfsinniger Militäranalyst und Patriot betrachtet, hieß es am Samstag im Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Girkins Festnahme könnte demnach vor allem seiner direkten Kritik an Putin geschuldet sein: Girkin sei zwar schon seit langem ein Kritiker der Kriegsführung des russischen Verteidigungsministeriums gewesen, schrieben die Briten. In den vergangenen Tagen hätten sich seine Kommentare jedoch zur direkten Kritik an Putin und seiner Zeit an der Macht entwickelt.
Obwohl Girkin kein Verbündeter der Wagner-Truppe sei, dürfte er darauf vorbereitet gewesen sein, die Grenzen der öffentlichen Kritik im Zusammenhang mit der erfolglosen Meuterei von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auszureizen, hieß es. Das Tabu der unverhüllten Kritik an Putins Führung sei erheblich geschwächt worden.
22. Juli, 11.11 Uhr: Russischer Angriffskrieg überschattet Treffen der G20-Energieminister
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Treffen der G20-Energieminister in Indien überschattet.
Wegen einer Blockade unter anderem Russlands erzielten die G20 der führenden Industrie- und Schwellenländer am Samstag im indischen Goa keinen Konsens über mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien. Es gab keine gemeinsame Abschlusserklärung. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sagte nach Angaben aus Delegationskreisen in seinem Statement bei dem Treffen, erneuerbare Energien seien weit mehr als eine Frage des Klimaschutzes. Sie seien eine Frage der Energiesicherheit.
Habeck habe den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf verurteilt, hieß es weiter. Russland ist Mitglied der G20 führender Industrie- und Schwellenländer. Den G20-Vorsitz hat derzeit Indien. Der Hauptgipfel wird im September in Neu Delhi stattfinden. Russland war in Goa mit einem Abteilungsleiter des Energieministeriums vertreten, wie es hieß. Der stellvertretende russische Energieminister Pavel Sorokin habe sich per Video zuschalten lassen.
22. Juli, 9.25 Uhr: China fordert Russland und Ukraine zu Lösung im Getreidestreit auf
China hat nach dem russischen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine beide Seiten zu einer raschen Wiederaufnahme der Exporte aufgerufen.
Chinas stellvertretender Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, forderte am Freitag (Ortszeit) im UN-Sicherheitsrat eine baldige Wiederaufnahme der Ausfuhren von Getreide und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine.
Peking hoffe, dass die Betroffenen mit den zuständigen UN-Gremien zusammenarbeiteten, um eine ausgewogene Lösung für die berechtigten Anliegen aller Parteien zu finden, sagte Geng nach einem Bericht des chinesischen Staatsfernsehens bei der Sitzung in New York. Dies sei notwendig, um die internationale Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
22. Juli, 9.22 Uhr: Mindestens vier Tote bei russischem Beschuss im Gebiet Donezk
Durch neue russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen.
Auf die Ortschaft Nju-Jork im Donbass-Gebiet seien am Freitagabend Fliegerbomben des Typs Fab-250 abgeworfen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Drei Zivilisten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.
Zudem meldeten die Behörden des Gebiets Dnipropetrowsk drei Verletzte durch russischen Artilleriebeschuss in Nikopol. Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Dnipro auf der gegenüberliegenden Seite des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja.
22. Juli, 8.20 Uhr: "NZZ": Auf Nato kommt immense Belastungsprobe zu
Die Neue Zürcher Zeitung aus der Schweiz beschäftigt sich am Samstag mit der Haltung der Nato zum Krieg in der Ukraine:
"Irgendwann, wenn sich beide Seiten verausgabt haben, wird auf den Schlachtfeldern Ruhe einkehren. Dann kommt auf die Allianz eine immense Belastungsprobe zu. Ein Friedensvertrag ist nur sein Papier wert, wenn er der Ukraine einen späteren Beitritt zur Nato offenhält. Nur so werden stabile und eindeutige Verhältnisse geschaffen, die das Risiko eines weiteren Waffengangs minimieren. Andernfalls droht das Tor zu Europa in einer Endlosschleife aus russischem Druck und offener Gewalt gefangen zu bleiben. Das hätte für den ganzen Kontinent einschneidende Folgen.
Zugleich wird Moskau zur Vorbedingung für einen Friedensvertrag erklären, dass Kiew jeder Ambition auf einen Beitritt abschwört. Bleibt die Nato dann hart, oder wird sie ihren Fehler vom Gipfel in Bukarest 2008 wiederholen? Damals verwehrten Paris und Berlin der Ukraine eine klare und berechenbare Perspektive. Bisher hat die Allianz in dem Konflikt das meiste richtig gemacht. Aber eine falsche Entscheidung am Ende genügt, um viel von dem zu verspielen, was die Ukraine blutig erkämpft."
22. Juli, 7.20 Uhr: Gegenoffensive läuft weiter
In der Ukraine läuft die Gegenoffensive zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und im Süden des Landes weiter.
Vor allem wegen der Verminung der Gebiete und der Panzersperren an den russischen Verteidigungslinien ist Kiew allerdings bisher kein Durchbruch gelungen.
22. Juli, 7.18 Uhr: Russland sieht UN am Zuge wegen Getreideabkommen
Zum Getreideabkommen machte der russische Vizeaußenminister, Sergej Werschinin, deutlich, dass Moskau in dem Streit um eine mögliche Wiederaufnahme die UN am Zuge sieht.
"Der Ball liegt - wie jetzt manchmal gesagt wird – auf der Seite unserer Partner, mit denen wir gearbeitet haben", sagte Werschinin am Freitag in Moskau.
Der Vizeminister betonte, dass im Zuge des Getreideabkommens vor einem Jahr mit den Vereinten Nationen auch ein Memorandum mit einer Gültigkeit von drei Jahren unterzeichnet worden sei, das Russlands Bedingungen für den Deal beinhalte. Russland verlangt vom Westen etwa eine Lockerung von Sanktionen, um eigenes Getreide und Dünger leichter auf dem Weltmarkt zu verkaufen.
Moskau beklagt, dass im Zuge der EU-Sanktionen etwa der Ausschluss russischer Banken vom Finanzverkehrssystem Swift Geschäfte behindere. Auch Versicherungen könnten nicht abgeschlossen werden für die Frachter.
Zwar betont die EU, dass russisches Getreide und Dünger von den Sanktionen ausgenommen und auch viele Banken weiter an Swift angeschlossen seien. Allerdings entgegnete Werschinin, dass der "Geist der Sanktionen" ausstrahle und viele Partner auch legale Geschäfte mit Russland scheuten. Deshalb will Russland grundsätzlich Lockerungen erreichen.
22. Juli, 7.06 Uhr: Selenskyj: Krim-Brücke ist "feindliche Anlage"
Wolodymyr Selenskyj sieht die Krim-Brücke nach eigenen Angaben als "feindliche Anlage", die zerstört werden muss.
Die Brücke, die das russische Festland mit der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, sei "nicht nur eine logistische Straße", sagte Selenskyj per Video-Link bei einer Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado am Freitag (Ortszeit).
Vielmehr handle es sich um die Straße, die benutzt werde, um den russischen Angriffskrieg jeden Tag mit Munition zu versorgen. Das führe zu einer Militarisierung der Krim. Und jedes Ziel, das Krieg und nicht Frieden bringe, müsse neutralisiert werden, sagte der Präsident weiter.
22. Juli, 6.59 Uhr: Strack-Zimmermann will von IKRK mehr Engagement im Ukraine-Krieg
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu deutlich mehr Einsatz bei der Klärung des Schicksals von 20.000 Vermissten aus der Ukraine aufgefordert.
Zugleich verurteilte sie scharf, dass das belarussische Rote Kreuz Kinder aus der von Russland besetzten Ostukraine nach Belarus gebracht hat, wie Organisationschef Dmitri Schewzow eingeräumt hatte.
Der Dachverband der Rotkreuzgesellschaften hatte sich am Mittwoch von der Rotkreuz-Gesellschaft des autoritär geführten Belarus distanziert.
21. Juli, 21.55 Uhr: Selenskyj spricht mit Erdogan über Bedeutung von Getreideabkommen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über eine mögliche Rückkehr zu dem bedeutenden Abkommen zur Verschiffung von Getreide über das Schwarze Meer gesprochen.
"Die Öffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität", teilte Selenskyj nach einem Telefonat mit Erdogan am Freitagabend in Kiew mit. "Zusammen müssen wir eine globale Ernährungskrise verhindern." Nach der Aufkündigung des Abkommens durch Russland am Montag gibt es eine neue Seeblockade.
Moskau hat den Getreidefrachtern die Sicherheitsgarantien in dem von ihm kontrollierten Regionen des Schwarzes Meeres entzogen.
21. Juli, 20.13 Uhr: Südafrika würde Putin verhaften
Südafrikas Regierung würde Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Falle einer Einreise in das Land festnehmen lassen.
Das geht aus einer eidesstattlichen Erklärung des Justizministeriums hervor, den die Oppositionspartei Democratic Alliance am Freitag veröffentlicht hat. Allerdings hatten Südafrika und Russland am Donnerstag mitgeteilt, dass Putin nicht zu einem Brics-Gipfel der wirtschaftsstärksten Schwellenländer im August nach Südafrika reisen werde. Bis dahin war das offen geblieben.
21. Juli, 17.37 Uhr: UN zu Aus von Getreideabkommen: Viele könnten sterben
Nach Russlands Aufkündigung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer haben die Vereinten Nationen vor der Verschärfung weltweiter Hungersnöte gewarnt.
Für die 362 Millionen Menschen in 69 Ländern, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen seien, sei die Entscheidung "eine Bedrohung für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder und ihrer Familien", sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths "Sie sind nicht traurig, sie sind wütend. Sie haben Angst, sie sind besorgt. Einige werden hungern, andere werden verhungern. Viele könnten an den Folgen dieser Entscheidungen sterben."
Moskau hatte am Montag das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer trotz aller internationaler Appelle für beendet erklärt. Im Anschluss kündigte Moskau an, Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten.
21. Juli, 15.29 Uhr: Tschechien will 77 Leopard-Panzer kaufen
Tschechien plant die Beschaffung von 77 Leopard-Kampfpanzern in der modernen Ausführung 2A8 aus deutscher Produktion. Das kündigte die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova bei einem Besuch ihres deutschen Amtskollegen Boris Pistorius am Freitag in Prag an.
Das sei ein sehr guter und ein sehr wichtiger Schritt, betonte der SPD-Politiker Pistorius. "Wir freuen uns sehr darüber, weil es die Interoperabilität erhöht, die Fähigkeit miteinander zu arbeiten."
Ein anfänglicher Rahmenvertrag sei bereits unterzeichnet worden, weitere Staaten könnten sich anschließen. Über die Details werde noch verhandelt. "Wenn mehr Länder dazukommen, ist die Grenze nach oben hin offen", sagte Pistorius.
Tschechien gilt als entschiedener Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion. Zu den aktuellen Sorgen im tschechischen Nachbarland Polen angesichts der Verlegung von russischen Wagner-Söldnern nach Belarus sagte Pistorius: "Da, wo unsere polnischen Freunde Unterstützung brauchen, im Falle des Falles werden sie sie bekommen."
21. Juli, 14.58 Uhr: Putin droht Warschau wegen Truppenverlegung
Wladimir Putin hat Polen wegen der Verlegung von Truppen in Richtung des Nachbarlandes Belarus gedroht.
"Belarus ist Teil des Unionsstaates. Und die Entfesselung einer Aggression gegen Belarus würde eine Aggression gegen die Russische Föderation bedeuten. Darauf werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren", sagte Putin am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats.
Polens Regierung hatte zuvor mitgeteilt, wegen der Präsenz russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus eine noch unbekannte Zahl eigener Soldaten weiter in den Osten des Landes verlegen zu wollen.
Inmitten des von ihm selbst angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine warf Putin zudem ohne jegliche Beweise Polen die Absicht vor, die Westukraine zu besetzen. Es gebe Berichte über eine angeblich geplante Schaffung einer polnisch-litauisch-ukrainischen Militäreinheit, sagte er. Auch hier blieb er Beweise schuldig.
Die Einheit solle in der Ukraine "angeblich für die Gewährleistung der Sicherheit der heutigen Westukraine eingesetzt werden", sagte Putin. "Doch im Grunde, wenn man die Dinge beim Namen nennt, geht es um die nachfolgende Besetzung dieser Gebiete."
21. Juli, 13.43 Uhr: Ultranationalist und Kriegsbefürworter Girkin in Moskau festgenommen
Der Ex-Geheimdienstoffizier und Ultranationalist Igor Girkin, bekannt unter dem Pseudonym Igor Strelkow, ist seiner Ehefrau zufolge in Moskau festgenommen worden.
Ihm werde Extremismus vorgeworfen, teilte Miroslawa Reginskaja am Freitag auf Girkins Telegram-Kanal mit. Beamte des Ermittlungskomitees hätten ihn abgeführt. Über seinen Aufenthaltsort sei ihr nichts bekannt.
Girkin leitete der 2014 den Aufstand der vom Kreml gelenkten Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet. Gegen ihn liegt ein internationaler Haftbefehl wegen seiner Beteiligung am Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 im Jahr 2014 über dem Donbass vor.
Girkin gilt zwar als klarer Befürworter des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, er kritisierte aber zunehmend scharf die Kriegsführung Russlands. So warf er der militärischen Führung in Moskau Inkompetenz und Korruption vor. Er forderte außerdem ein noch härteres und rücksichtsloseres Vorgehen in der Ukraine.
21. Juli, 12.42 Uhr: London: 20.000 von Wagner rekrutierte Gefangene in Ukraine getötet
Bis zu 20.000 der von der Söldnertruppe Wagner für den Angriffskrieg in der Ukraine in russischen Gefängnissen rekrutierte Kämpfer sind nach Einschätzung britischer Militärexperten innerhalb weniger Monate getötet worden.
Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Freitag hervor. Demnach wurden bei dem als "Projekt K" bezeichneten Anwerbe-Programm mindestens 40.000 Mann rekrutiert.
Die Ex-Häftlinge haben nach Einschätzung der Briten die Eroberung der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ermöglicht. Gleichzeitig sei Wagner erst durch den Zuwachs zu der mächtigen Organisation geworden, die im vergangenen Monat in dem kurzlebigen Aufstand die Autorität des russischen Präsident Wladimir Putin infrage gestellt habe. Angesichts der hohen Verlustrate handle es sich jedoch auch um "eine der blutigsten Episoden der modernen Militärgeschichte", so die Mitteilung weiter.
Die letzten Ex-Häftlinge würden wohl in den kommenden Tagen ihre für die Entlassung aus der Haft verpflichtenden Dienstzeit bei Wagner beenden, hieß es weiter. Eine erhebliche Zahl der nun begnadigten Verurteilten dürften aber nach Einschätzung der Briten im Dienst der Söldnertruppe bleiben. Das Rekrutierungsprogramm in Gefängnissen werde inzwischen von der russischen Armee fortgeführt.
21. Juli, 12.17 Uhr: Russland will Wehrpflichtige künftig bis 30 Jahre einziehen
Mitten im Krieg gegen die Ukraine will Russland das Höchstalter für den Einzug von Wehrpflichtigen um drei Jahre anheben.
Künftig sollten Männer bis 30 Jahre in die Armee eingezogen werden können, kündigte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, am Freitag in Moskau an. Bislang liegt das Höchstalter bei 27 Jahren.
Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben, wie die staatliche Agentur Interfax unter Berufung auf Kartapolow berichtete. Zwischenzeitlich war angekündigt worden, dass es auf 21 Jahre erhöht werden soll. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung vom nächsten Frühjahr an gelten. Das Parlament muss noch zustimmen.
21. Juli, 12.01 Uhr: Polen verlegt wegen Wagner-Söldnern in Belarus Truppen nach Osten
Wegen der Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus nahe der polnischen Grenze will Polen mehr Truppen nach Osten verlegen. Dies teilte die Regierung am Freitag in Warschau mit.
Zahlen, wie viele Soldaten den Standort wechseln sollen, nannte ein Regierungsvertreter nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP nicht. Wenige Kilometer vor der Grenze des Nato- und EU-Mitglieds Polen findet auf einem Militärgelände bei Brest in Belarus derzeit eine Übung statt. Dabei sollen Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner belarussische Soldaten ausbilden.
"Gemeinsame Übungen der belarussischen Armee und der Wagner-Gruppe sind zweifellos eine Provokation", sagte Zbigniew Hoffmann, Sekretär des Sicherheitskomitees der polnischen Regierung. Man müsse mit russisch-belarussischen Aktionen rechnen.
Polen hat mit Belarus, dem engsten Verbündeten Russlands, eine 418 Kilometer lange Grenze. Derzeit üben schon zwei polnische Brigaden in der Region im Osten. Die Lage ist zudem gespannt, weil Flüchtlinge aus Krisengebieten unter Mithilfe belarussischer Behörden nach Polen zu gelangen versuchen.
21. Juli, 11.57 Uhr: Selenskyj beruft Botschafter in London ab
Kurz nach einer kritischen Äußerung über Präsident Wolodymr Selenskyj ist der ukrainische Botschafter in Großbritannien, Wadym Prystajko, von seinem Posten abberufen worden.
Selenskyj ließ das entsprechende Dekret ohne nähere Erläuterungen am Freitag in Kiew auf seiner Website veröffentlichen. Vor knapp einer Woche hatte der Botschafter seinem Staatschef im britischen Fernsehen "ungesunden Sarkasmus" vorgehalten. Prystajko war drei Jahre lang auf Posten in London. Davor war er Vizeregierungschef und Außenminister.
Der britische Verteidigungsminister, Ben Wallace, hatte Kiew zuvor zu mehr Dankbarkeit für bisher gewährte Hilfe im Krieg gegen Russland aufgefordert. Selenskyj fragte daraufhin auf einer Pressekonferenz, was der britische Minister genau wolle. "Soll er mir schreiben. Wir können jeden Morgen dem Minister persönlich nach dem Aufwachen danken", sagte er. Prystajko hatte diesen Schlagabtausch als kontraproduktiv kritisiert. Großbritannien ist eines der wichtigsten Partnerländer der Ukraine.
21. Juli, 11.10 Uhr: Russisches Parlament beschließt Sonderabgabe für Unternehmen
Rund 17 Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das russische Parlament eine einmalige Sondersteuer für Unternehmensgewinne aus den Vorjahren beschlossen.
"Für Organisationen mit einer durchschnittlichen Gewinnhöhe von mehr als einer Milliarde Rubel (rund zehn Millionen Euro) in den Jahren 2021 und 2022 wird eine Übergewinnsteuer eingeführt", teilte die russische Staatsduma am Freitag auf ihrer Homepage mit. Insgesamt erwartet sich die russische Führung von der Maßnahme Sondereinnahmen in Höhe von umgerechnet etwa drei Milliarden Euro.
Dem Gesetzentwurf zufolge sollen die Unternehmen bis zum 28. Januar 2024 zehn Prozent der Gewinnsumme aus den Jahren 2021/22 abführen, die über dem Durchschnittsgewinn für die Jahre 2018/19 lag. Damit wird der Durchhänger der Wirtschaft im Covid-Jahr 2020 nicht in die Steuerberechnung mit einbezogen.
Die Sonderabgabe soll Löcher im russischen Staatshaushalt stopfen.
21. Juli, 8.54 Uhr: Verletzte bei neuen russischen Angriffen auf Odessa
Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen verletzt worden. "
Im Morgengrauen haben die Russen Raketen des Typs Kalibr von einem Raketenkreuzer abgeschossen, den sie nachts zum Patrouillieren ins Schwarze Meer entsandt haben", teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es handle sich um die vierte Attacke auf die Millionenstadt in dieser Woche.
Diesen Angaben zufolge galten die Angriffe einmal mehr Getreidespeichern. Odessa war einer der Häfen, über die die Ukraine im Rahmen des internationalen Getreideabkommens Korn verschiffte. Russland ließ diese Vereinbarung zu Beginn der Woche auslaufen. Durch den Beschuss seien 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste vernichtet worden, berichtete der Verwaltungschef. Durch die Explosion hätten zwei Menschen Schnittwunden erlitten, teilte Kiper weiter mit.
Nach Angaben der ukrainischen Heeresstelle Süd gab es zwei Raketenangriffe auf Odessa. Zunächst seien zwei Raketen eingeschlagen. Als die Lösch- und Rettungsarbeiten begonnen hätten, habe Russland eine weitere Rakete abgefeuert, teilte Sprecherin Natalja Humenjuk im Fernsehen mit. Glücklicherweise hätten sich die Rettungskräfte rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
21. Juli, 7.34 Uhr: China bestätigt Schäden an Konsulat in Odessa
China hat nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Schäden an seinem dortigen Generalkonsulat bestätigt.
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte am Freitag einen Sprecher des Außenministeriums, wonach durch eine Explosion in der Nähe der diplomatischen Vertretung Teile der Wandverkleidung und Fenster beschädigt wurden. Russland hatte nach der Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens am Donnerstag mehrere Städte am Schwarzen Meer aus der Luft angegriffen, auch Odessa.
Die Beschäftigten des Konsulats hätten das Gebäude längst verlassen, sagte der Sprecher. Es sei niemand verletzt worden. China verfolge die Entwicklungen aufmerksam und stehe mit den Beteiligten in Kontakt. "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit chinesischer Einrichtungen und Bürger in der Ukraine zu gewährleisten", sagte der Sprecher.
21. Juli, 7.16 Uhr: Pistorius in Prag erwartet
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) trifft bei seinem Antrittsbesuch in Prag am Freitag mit seiner tschechischen Kollegin Jana Cernochova zusammen.
Ein Thema dürfte eine mögliche Beschaffung von Leopard-Kampfpanzern in der Ausführung 2A8 sein. Im Rahmen eines Ringtauschs hat Tschechien von Deutschland bereits die ersten von 14 Leopard-Panzern in der Ausführung 2A4 erhalten. Der Nato-Mitgliedstaat bekommt damit modernen Ersatz für an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart.
21. Juli, 7.15 Uhr: UN-Chef verurteilt russische Angriffe auf Odessa
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die wiederholten russischen Angriffe auf den Hafen von Odessa und andere ukrainische Städte am Schwarzen Meer "aufs Schärfste".
"Die Angriffe widersprechen den Verpflichtungen der Russischen Föderation im Rahmen der Absichtserklärung mit den Vereinten Nationen", teilte die Weltorganisation mit. Zudem stelle die Zerstörung ziviler Infrastruktur einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar.
21. Juli, 7.09 Uhr: Washington: Einsatz von Streumunition wirkt sich bereits aus
Der Einsatz der Streumunition wirke sich bereits auf russische Verteidigungsstellungen und Offensivmanöver aus, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung, John Kirby. Für weitere Details verwies er an die Ukrainer.
Das Pentagon hatte vergangene Woche bestätigt, dass die kurz zuvor von den USA zugesagte Streumunition bereits in der Ukraine angekommen sei.
Die Ukraine argumentiert, dass sie diese Waffen dringend zur Verteidigung gegen den bereits seit 17 Monaten andauernden russischen Angriffskrieg und zur Befreiung besetzter Gebiete braucht. Zudem haben internationale Organisationen wie Human Rights Watch nachgewiesen, dass Russland selbst schon seit längerem Streumunition einsetzt.
21. Juli, 7.04 Uhr: IAEA: Warten auf Zugang zu Dächern von AKW Saporischschja
Experten der Internationalen Atomenergiebehörde warten weiterhin auf Zugang zu den Dächern des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja.
Die Spezialisten hätten Anfang der Woche weitere Inspektionen der Anlage vorgenommen, dabei aber bisher keine sichtbaren Anzeichen von Sprengstoff oder Minen entdeckt, sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi laut einem Bericht der Behörde vom Donnerstag. Die IAEA verlange aber weiterhin Zugang zu den Dächern der Reaktoren und ihrer Turbinenhallen, so Grossi.
Der Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, hatte vor gut einer Woche Vorwürfe einer angeblich von Moskau geplanten Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja zurückgewiesen.
21. Juli, 7 Uhr: "Kultur in Kriegszeiten" - Ukrainischer Kulturminister tritt zurück
Nach Unmut über den Umgang mit staatlichen Geldern hat der ukrainische Kulturminister, Olexander Tkatschenko, seinen Rücktritt eingereicht.
Es habe "eine Welle von Missverständnissen über die Bedeutung der Kultur in Kriegszeiten" gegeben, führte Tkatschenko am späten Donnerstagabend bei Telegram als Erklärung für seinen Schritt an. Danach habe ihn eine Aussage des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu diesem Thema überrascht.
21. Juli, 6.56 Uhr: Selenskyj schlägt Entlassung von ukrainischem Kulturminister vor
Nach Unmut über den Umgang mit staatlichen Geldern will Selenskyj Kulturminister Olexander Tkatschenko entlassen.
Er habe Regierungschef Denys Schmyhal gebeten, eine Ersetzung Tkatschenkos in Betracht zu ziehen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. Zuvor hatten ukrainische Medien darüber berichtet, der Kulturminister wolle 500 Millionen Hrywnja (rund 12 Millionen Euro) für die Fertigstellung eines nationalen Museums ausgeben, das an die ukrainischen Opfer des Genozids Holodomor in den 1930er Jahren erinnern soll.
"In Kriegszeiten wie diesen sollte die Hauptaufmerksamkeit des Staates, und damit auch der staatlichen Ressourcen, auf die Verteidigung entfallen", kritisierte Selenskyj. Selbstverständlich seien Museen und andere kulturelle Bereiche wichtig, betonte er, "aber gerade haben wir andere Prioritäten".
20. Juli, 21.15 Uhr: USA: Russland könnte Ukraine Angriffe auf zivile Schiffe vorwerfen
Die US-Regierung hat erneut davor gewarnt, dass Russland seine Angriffe nach dem Ausstieg aus dem internationalen Getreideabkommen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer ausweiten und diese dann der Ukraine zur Last legen könnte.
"Unsere Informationen weisen darauf hin, dass Russland weitere Seeminen in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen gelegt hat", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (60), am Donnerstag.
20. Juli, 20.28 Uhr: Weißes Haus: Ukraine setzt Streumunition bereits "effektiv" ein
Die Ukraine setzt die von den USA gelieferte Streumunition nach Angaben des Weißes Hauses bereits im Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer ein.
"Sie setzen sie angemessen ein, sie setzen sie effektiv ein", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung, John Kirby (60), am Donnerstag. Der Einsatz der Streumunition wirke sich bereits auf russische Verteidigungsstellungen und Offensivmanöver aus, fügte Kirby hinzu. Für weitere Details verwies Kirby an die Ukrainer.
20. Juli, 19.40 Uhr: UN-Chef verurteilt russische Angriffe auf Odessa
UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat die wiederholten russischen Angriffe auf den Hafen von Odessa und andere ukrainische Städte am Schwarzen Meer "aufs Schärfste" verurteilt.
"Die Angriffe widersprechen den Verpflichtungen der Russischen Föderation im Rahmen der Absichtserklärung mit den Vereinten Nationen", teilte die Weltorganisation am Donnerstag mit. Zudem stelle die Zerstörung ziviler Infrastruktur einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar.
20. Juli, 17.47 Uhr: EU verschärft Sanktionen gegen iranische Drohnenindustrie
Die EU verhängt weitere Sanktionen, um den Iran an der Herstellung von Drohnen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hindern.
Unternehmen aus der EU dürfen künftig keine Teile mehr in den Iran liefern, die für die Entwicklung und den Bau unbemannter Luftfahrzeuge gebraucht werden. Das beschlossen die Außenminister der EU-Staaten am Donnerstag in Brüssel.
20. Juli, 17.42 Uhr: USA und Kanada verhängen neue Sanktionen gegen Unterstützer Russlands
Die USA haben neue Sanktionen gegen rund 120 Personen und Unternehmen verhängt, die Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen.
Die Sanktionen zielen unter anderem darauf ab, Russlands Energieproduktion und Exportfähigkeiten zu beeinträchtigen und den Zugang zum internationalen Finanzsystem weiter zu erschweren, wie aus Mitteilungen des Finanz- und Außenministeriums in Washington am Donnerstag hervorging. Zudem richteten sie sich gegen diejenigen, die sich an der Umgehung von Sanktionen beteiligen.
20. Juli, 17.28 Uhr: Neuer deutscher Botschafter Jäger tritt Dienst in Ukraine an
Deutschland hat einen neuen Botschafter in der Ukraine. Der Diplomat Martin Jäger (58) trat am Donnerstag in der Hauptstadt Kiew seinen Dienst an.
Der 58-Jährige übergab dazu im Außenministerium sein Beglaubigungsschreiben. Dabei sicherte er der Ukraine, die sich seit bald 17 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, "unveränderte Unterstützung für die Souveränität und territoriale Unversehrtheit" des Landes zu. Deutschland sei auch zu weiterer militärischer, wirtschaftlicher und humanitärer Hilfe bereit.
20. Juli, 17.18 Uhr: Ukraine droht russischen Schiffen
Als Reaktion auf Drohungen aus Moskau will die Ukraine gegen Schiffe vorgehen, die russisch kontrollierte Häfen im Schwarzen Meer anlaufen.
Das Verteidigungsministerium verwies am Donnerstag in Kiew darauf, dass solche Schiffe als Transporte von "Fracht militärischer Bestimmung" angesehen werden könnten. Die neue Regelung gelte von Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) an. Zuvor hatte Russland Schiffen, die ukrainische Häfen anlaufen, mit Angriffen gedroht und die bisherigen Sicherheitsgarantien entzogen.
20. Juli, 16.34 Uhr: EU erwägt weitere Milliardenhilfe für Ukraine
Die EU erwägt zusätzliche milliardenschwere Militärhilfe für die Ukraine.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) sprach am Donnerstag in Brüssel von einer "bedeutenden Summe" für die kommenden Jahre. Laut EU-Diplomaten beläuft sie sich auf 20 Milliarden Euro in einem Zeitraum von vier Jahren.
20. Juli, 16.20 Uhr: Bericht: Ukraine hat mit Einsatz von US-Streumunition begonnen
In ihrem Abwehrkampf gegen Russland hat die Ukraine nach einem Bericht der "Washington Post" (Donnerstag) mit dem Einsatz von Streumunition aus den USA begonnen.
Wie die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte ukrainische Regierungsbeamte berichtete, versuchen damit die ukrainischen Streitkräfte im Südosten des Landes, russische Stellungen aufzubrechen, die die begonnene Gegenoffensive verlangsamen. Aus der Ukraine gab es von offizieller Seite weder eine Bestätigung noch ein Dementi.
Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger vor Ort verbleibt und so die Bevölkerung gefährdet.
20. Juli, 14.37 Uhr: Russland zieht Experten aus Kontrollzentrum in Istanbul ab
Russland hat nach türkischen Angaben seine Vertreter aus dem Zentrum zur Kontrolle des internationalen Getreideabkommens in Istanbul abgezogen.
Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa am Donnerstag aus dem türkischen Verteidigungsministerium. Aus Moskau gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Russland hatte das Abkommen, mit dem die Ukraine trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide übers Schwarze Meer ausschiffen konnte, am Montag auslaufen lassen.
Das Zentrum in Istanbul war seit Inkrafttreten des Abkommens vor fast einem Jahr dafür zuständig, den Vertrag zu überwachen.
20. Juli, 14.14 Uhr: Putin nicht auf BRICS-Gipfel in Südafrika dabei
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat sich gegen eine Teilnahme am Treffen der BRICS-Staaten in Südafrika entschieden.
Er wolle die Gespräche nicht gefährden, erklärte ein südafrikanischer Diplomat. Im Vorfeld einer möglichen Teilnahme drohte Putin auf südafrikanischem Boden sogar eine Festnahme.
20. Juli, 14.01 Uhr: Polen befürchtet Provokationen von Wagner-Söldnern in Belarus
Nach der Verlegung von Söldnern der russischen Privatarmee Wagner auf ein Militärübungsgelände im Nachbarland Belarus befürchtet Polen Provokationen an seiner Ostgrenze.
Das Verteidigungsministerium in Warschau erklärte am Donnerstag, die Situation genau zu beobachten. Man sei bereit für "unterschiedliche Szenarien". Derzeit laufe schon eine Übung zweier Brigaden, um Polens "uneingeschränkte Fähigkeit" zu demonstrieren, auf jeden Versuch einer Destabilisierung sofort antworten zu können.
20. Juli, 12.59 Uhr: USA warnen Russland vor Angriffen auf Schiffe im Schwarzen Meer
Die USA haben nach Russland nach dessen Ausstieg aus dem internationalen Getreideabkommen vor Angriffen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer gewarnt.
Russland habe in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen weitere Seeminen verlegt, zitierte der Sender CNN am Mittwoch (Ortszeit) den Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge. "Wir glauben, dass dies ein koordiniertes Vorgehen ist, um etwaige Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer zu rechtfertigen und der Ukraine die Schuld für diese Angriffe zuzuschieben."
20. Juli, 11.48 Uhr: Baerbock kündigt mehr Einsatz für ukrainische Getreideexporte an
Außenministerin Annalena Baerbock hat verstärkte Bemühungen für Getreideexporte aus der Ukraine angekündigt.
"Hunderttausende von Menschen, um nicht zu sagen Millionen, brauchen dringend das Getreide aus der Ukraine", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. "Deswegen arbeiten wir mit allen Partnern international zusammen, damit das Getreide in der Ukraine jetzt in den nächsten Wochen nicht in den Silos verrottet, sondern zu den Menschen auf der Welt kommt, die es dringend brauchen."
20. Juli, 11.01 Uhr: Russland und China starten Militärübung auf hoher See
Das russische Verteidigungsministerium gab am Donnerstag den Start der gemeinsamen Flottenübung im japanischen Meer bekannt.
Ziel des Manövers sei es, die Marine-Kooperation der verbündeten Staaten zu stärken.
20. Juli, 10.54 Uhr: London sieht Risiken für russische Schwarzmeerflotte
Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass der russischen Schwarzmeerflotte bei Patrouillen Angriffe von ukrainischen Drohnenschiffen und Raketen drohen.
"Die russische Schwarzmeerflotte wird nun wahrscheinlich eine aktivere Rolle einnehmen, um jeglichen laufenden Handel zu unterbrechen", schrieben die Briten. Die Blockadeoperationen seien jedoch durch ukrainische, unbemannte Wasserfahrzeuge und Marschflugkörper zur Küstenverteidigung gefährdet.
20. Juli, 10.52 Uhr: Massive russische Angriffe erfordern laut Chef-Diplomat eine Antwort der EU
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf Hafenanlagen am Schwarzen Meer eine Ausweitung der Militärhilfe für die ukrainischen Streitkräfte.
Man habe es mit einer sehr ernsten und neuen Situation zu tun, weil in den Häfen Getreidevorräte zerstört würden und dies in anderen Teilen der Welt eine Nahrungsmittelkrise verursachen werde, erklärte der Spanier am Donnerstag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel.
Die einzige Lösung sei nun, die militärische Unterstützung zu erhöhen und weitere Luftverteidigungssysteme zu liefern. "Die massiven Angriffe der vergangenen drei Nächte erfordern von unserer Seite eine Antwort", betonte er.
20. Juli, 10.51 Uhr: Wagner-Söldner bilden belarussische Truppen aus
Das belorussische Verteidigungsministerium erklärte am Donnerstag, dass Soldaten der russischen Wagner-Söldner nun Spezialkräfte im Land ausbilden würden.
Über die ganze Woche hinweg sollen die Truppen auf einem Übungsplatz trainieren, so das Verteidigungsministerium.
20. Juli, 7.46 Uhr: Update zu Angriffen auf Mykolajiw - mindestens 18 Verletzte
Bei Angriffen auf das Zentrum der südukrainischen Stadt Mykolajiw sind mindestens 18 Menschen verletzt worden, darunter auch mindestens fünf Kinder.
Das teilte der Gouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, am Donnerstag auf Telegram mit. In der Stadt waren den Angaben zufolge ein dreistöckiges Gebäude sowie mehrere Garagen in Brand geraten. Zwei Personen seien aus den Trümmern gerettet worden, was einem Wunder gleiche, schrieb Kim weiter.
20. Juli, 7.42 Uhr: Turn-Weltverband FIG lässt Athleten aus Russland ab 2024 wieder zu
Unter strengen Auflagen sollen Turner aus Russland und Belarus ab 2024 wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Dies entschied das Exekutivkomitee des Turn-Weltverbandes FIG in Lausanne. "Mit der Zulassung dieser Turner als unabhängige neutrale Athleten sichert die FIG die Respektierung aller Athletenrechte. Es ist auch eine Botschaft an die Welt, dass das Turnen nach Frieden strebt", sagte FIG-Präsident Morinari Watanabe.
20. Juli, 6.40 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff auf die Krim
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim ist nach Angaben des von Moskau eingesetzten Gouverneurs eine Jugendliche getötet worden.
"Infolge eines feindlichen Drohnenangriffs wurden vier Verwaltungsgebäude (...) im Nordwesten der Krim beschädigt", erklärte der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.
20. Juli, 6.06 Uhr: Angriffe auf Mykolajiw - mindestens sieben Verletzte
Bei Angriffen auf das Zentrum der südukrainischen Stadt Mykolajiw sind mindestens sieben Menschen verletzt worden, darunter auch drei Kinder.
In der Stadt seien ein dreistöckiges Wohngebäude sowie mehrere Garagen in Brand geraten, berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf den Leiter der lokalen Militärverwaltung und den Bürgermeister.
20. Juli, 6.05 Uhr: Odessa dritte Nacht in Folge unter Beschuss
Die südukrainische Region Odessa ist die dritte Nacht in Folge unter Beschuss geraten.
In der Nacht zum Donnerstag waren lokalen Medienberichten zufolge wieder Explosionen in der Nähe des Hafens von Odessa zu hören. Die Luftverteidigung sei aktiv gewesen. Die ukrainische Luftwaffe warnte bei Telegram, es seien Abschüsse von Überschall-Schiffsabwehrraketen in Richtung der Region Odessa registriert worden. Sie rief die Menschen auf, in Deckung zu bleiben.
Bereits in den beiden vorangegangenen Nächten hatte Russland die Region Odessa am Schwarzen Meer mit Luftangriffen überzogen.
19. Juli, 22.13 Uhr: Selenskyj meldet sich mit neuer Videobotschaft
Nach den verheerenden russischen Angriffen auf Häfen am Schwarzen Meer hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) weitere Hilfe bei der Luftverteidigung gefordert.
"Bei jedem solchen Angriff appellieren wir immer wieder an unsere Partner: Die ukrainische Luftverteidigung muss gestärkt werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Er sprach vom "womöglich größten Versuch Russlands seit Beginn des groß angelegten Krieges, Odessa Schaden zuzufügen".
19. Juli, 20.38 Uhr: Rotkreuz-Föderation verurteilt Belarus-Rotkreuz-Aktion in Ostukraine
Der Dachverband der Rotkreuzgesellschaften hat sich von der Rotkreuz-Gesellschaft des autoritär geführten Belarus distanziert.
Deren Chef Dmitri Schewzow hatte kürzlich eine von Russland besetzte Region in der Ostukraine besucht und dort eingeräumt, dass das belarussische Rote Kreuz ukrainische Kinder von dort nach Belarus gebracht hat. Die Ex-Sowjetrepublik Belarus ist im Angriffskrieg gegen die Ukraine ein enger Verbündeter Russlands.
"Solche Aktionen bergen die Gefahr, das Vertrauen in unsere Arbeit zur Unterstützung von Menschen in Not zu untergraben", teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Mittwoch mit.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Komponenten der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ihre Unabhängigkeit von Regierungen und Waffenträgern wahren."
19. Juli, 20.27 Uhr: USA kündigen weitere Militärhilfe für Ukraine in Milliardenhöhe an
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar (rund 1,16 Milliarden Euro) angekündigt.
Damit soll insbesondere die Verteidigung des ukrainischen Luftraums gestärkt und der Bedarf an Munition gedeckt werden, wie das Pentagon am Mittwoch mitteilte. Die neue Ausrüstung wird den Angaben zufolge bei der Industrie beschafft und nicht von Beständen des US-Militärs bezogen.
In dem Paket enthalten sind demnach unter anderem vier Nasams-Luftabwehrsysteme, Drohnen sowie Ausrüstung zur Drohnenabwehr, 150 Tanklaster, 115 Transportfahrzeuge und Munition.
19. Juli, 20.19 Uhr: Rückkehr zu Getreide-Abkommen laut Putin nur unter Moskaus Bedingungen
Nach der vielfach kritisierten Aufkündigung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides hat Kremlchef Wladimir Putin (70) eine Wiederaufnahme nicht ausgeschlossen - allerdings nur unter russischen Bedingungen.
Moskau sei vom Westen ursprünglich die Erfüllung mehrerer Forderungen zugesichert worden, sagte Putin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Regierungsvertretern. "Sobald alle diese Bedingungen, auf die wir uns früher geeinigt haben, erfüllt sind (...), werden wir sofort zu diesem Abkommen zurückkehren."
Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte die Vereinbarung am Montag unter großem internationalen Protest für beendet erklärt. Moskau behauptet, westliche Staaten hätten angeblich die zugesicherten Erleichterungen für russische Dünge- und Nahrungsmittelexporte nicht ausreichend umgesetzt.
International hingegen steht Russland in der Kritik, Hunger als Waffe einzusetzen. Die ukrainischen Getreide-Exporte sind gerade für ärmere Länder im globalen Süden wichtig.
19. Juli, 18.11 Uhr: Präsidentenberater Podoljak räumt Schwierigkeiten bei Gegenoffensive ein
Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete hunderte zusätzliche Panzerfahrzeuge und bis zu 80 F-16-Kampfjets.
Sein Land brauche "insbesondere 200 bis 300 gepanzerte Fahrzeuge" sowie "60 bis 80 F-16-Kampfjets, um den Luftraum gut abzuriegeln", sagte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak (51) am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview.
Podoljak räumte Schwierigkeiten bei der im vergangenen Monat gestarteten Gegenoffensive ein. Diese lägen zum Teil an dem stark verminten Territorium. Auch gebe es logistische Probleme, unter anderem bei der Lieferung von Waffen. Zweifelsohne werde die Offensive daher "ziemlich schwierig und langwierig sein und viel Zeit in Anspruch nehmen", sagte Podoljak.
Zudem bemühe sich Kiew nach Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen um eine gemeinsame Militärpatrouille von Schwarzmeer-Ländern wie Bulgarien und der Türkei unter UN-Mandat, um die Getreideexporte aus seinen Häfen fortsetzen zu können, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Verhandlungen hierzu liefen bereits "auf allen Ebenen".
19. Juli, 18.05 Uhr: EU-Chefdiplomat will mehr Geld für Waffenlieferungen an die Ukraine
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) will die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die von Russland angegriffene Ukraine erneut deutlich aufstocken.
Nach einem an die EU-Staaten übermittelten informellen Vorschlag, sollen im Zeitraum von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro für Rüstungshilfen und Ausbildungsprogramme für die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wären das 20 Milliarden Euro zusätzlich. Das entsprechende Papier lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Auch andere Medien wie Politico und die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichteten über den Vorschlag.
Das Geld soll nach Borrells Vorschlag über die sogenannte Europäische Friedensfazilität zur Verfügung gestellt werden. Dieses EU-Finanzierungsinstrument war bereits vor Beginn des Ukraine-Kriegs zur militärischen Unterstützung von Partnerländern geschaffen worden und ursprünglich für den Zeitraum 2021-2027 nur mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattet gewesen.
Ob Borrells Vorschlag formalisiert und umgesetzt wird, ist laut Diplomaten noch unklar. Gespräche dazu werden an diesem Donnerstag bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel erwartet.
19. Juli, 17.46 Uhr: Schiffe im Schwarzen Meer gelten laut Moskau ab Donnerstag als Gegner
Nach dem Ende des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides will Russland Schiffe in den betroffenen Gebieten des Schwarzen Meeres als mögliche Gegner einstufen.
Ab Donnerstag um Mitternacht (Mittwoch, 23 Uhr MESZ) würden die Schiffe als "potenzielle Träger militärischer Fracht" eingestuft, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit.
19. Juli, 17.44 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin meldet sich aus Belarus mit Kampfansage!
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin (62) hat sich knapp einen Monat nach seinem kurzen Aufstand gegen Moskaus Militärführung erstmals wieder persönlich mit einer Kampfansage zu Wort gemeldet.
Demnach äußerte er sich in Russlands Nachbarland Belarus im Dorf Molkino vor seinen Kämpfern und kündigte an, etwa auch in Afrika weiter im Einsatz zu sein. In einem Video, das Wagner-Kanäle bei Telegram verbreiteten, war Prigoschin in der Dunkelheit zu sehen und der Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin zu hören. "Ich freue mich, Euch alle zu begrüßen", sagte Prigoschin dem Vernehmen nach vor einer Wagner-Einheit.
Der 62-Jährige zeigte sich dankbar, dass Belarus die Truppe nach dem Beinahe-Putsch am 24. Juni "nicht nur wie Helden, sondern auch wie Brüder" aufgenommen habe. In den vergangenen Tagen hatte auch das Verteidigungsministerium in Minsk die Ankunft der Wagner-Kämpfer bestätigt, die nun die belarussischen Streitkräfte ausbilden sollen.
"Wir werden einige Zeit in Belarus bleiben", sagte Prigoschin. "Ich bin sicher, dass wir in dieser Zeit die belarussische Armee zur zweiten Armee der Welt machen werden", meinte er. Er selbst hält Wagner für die beste, also erste Armee der Welt.
Einmal mehr lobte Prigoschin seine Söldner für deren Kampf im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Er bezeichnete die derzeitige Lage dort an der Front für Russland als "Schande". Wagner könne froh sein, sich daran nicht mehr beteiligen zu müssen.
19. Juli, 16.38 Uhr: Östliche EU-Staaten halten an Importverbot für Ukraine-Getreide fest
Fünf östliche EU-Mitgliedsstaaten wollen auch nach dem 15. September am Importverbot für Getreide aus der Ukraine festhalten, wenn die EU-Kommission bis dahin keine andere Lösung findet.
Eine entsprechende Erklärung habe er mit seinen Amtskollegen aus Ungarn, Slowakei, Rumänien und Bulgarien unterzeichnet, sagte Polens Agrarminister Robert Telus am Mittwoch in Warschau. Man sei weiter "sehr offen" für den Transit in Drittländer.
19. Juli, 16.36 Uhr: Finnland schließt russisches Generalkonsulat in Turku
Das neue Nato-Mitglied Finnland reagiert auf die Schließung seiner diplomatischen Vertretung in St. Petersburg mit der Schließung des russischen Generalkonsulats in Turku.
Dem Konsulat in der südfinnischen Stadt wird zum 1. Oktober die Betriebserlaubnis entzogen, wie der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Regierung von Ministerpräsident Petteri Orpo am Mittwoch in Helsinki mitteilten. Der russische Botschafter im Land sei darüber bereits informiert worden.
19. Juli, 15.38 Uhr: Baerbock zu Putin-Absage an Brics-Treffen: Völkerstrafrecht wirkt
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat die Entscheidung von Russlands Präsident Wladimir Putin (70), nicht persönlich am Treffen der Brics-Staaten in Südafrika im August teilzunehmen, mit Genugtuung kommentiert.
"Das macht deutlich, dass das Völkerstrafrecht bei all seinen Lücken eben kein schwaches Schwert ist, sondern dass das Völkerstrafrecht wirkt", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch am Rande eines Besuchs bei dem Chemie-Konzern BASF in Ludwigshafen. Die Absage Putins zeige zudem, "dass diejenigen, die massiven Bruch des Völkerrechts begehen, damit nicht einfach wie bisher in der Welt herumreisen können".
19. Juli, 13.40 Uhr: Russische Raketen zielten laut Selenskyj auf Getreideabkommen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat die massiven russischen Angriffe auf die Hafenanlagen in Odessa mit dem Ende des Getreideabkommens in Verbindung gebracht.
"Die russischen Terroristen zielen absolut bewusst auf die Infrastruktur des Getreideabkommens, und jede russische Rakete ist ein Schlag nicht nur auf die Ukraine, sondern auf alle in der Welt, die ein normales und sicheres Leben anstreben", schrieb der Staatschef am Mittwoch bei Telegram. Dem Militär sei die Anweisung gegeben worden, die Hafeninfrastruktur besser zu schützen.
Das Außenministerium solle an verstärktem internationalen Druck für eine "Fortsetzung des normalen Exports von ukrainischem Getreide" arbeiten. Russland hatte das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer am Montag gestoppt.
19. Juli, 12.41 Uhr: Hafenstadt Odessa erfährt schwersten Angriff seit Kriegsbeginn
Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa die zweite Nacht in Folge massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen.
Der Bürgermeister der Stadt, Hennadij Truchanow, schrieb am Mittwoch bei Facebook: "Einen solchen großen Angriff haben wir seit dem Beginn des groß angelegten (russischen) Einmarsches nicht erlebt." In der Stadt seien mehrere Gebäude durch Explosionen beschädigt worden. Laut Behörden wurden mindestens sechs Menschen verletzt.
Dem Südkommando der ukrainischen Streitkräfte zufolge wurden Hafenanlagen mit einem Getreide- und einem Speiseölterminal getroffen. Beschädigt wurden auch Tanks und Verladeanlagen. Im Stadtgebiet von Odessa seien auch Lagergebäude zerstört worden. Insgesamt habe die russische Armee am Mittwochmorgen über 31 Raketen unterschiedlicher Typen eingesetzt. Etwas mehr als die Hälfte habe nicht abgefangen werden können. Von 32 eingesetzten russischen Kampfdrohnen wurden demnach 23 abgeschossen.
19. Juli, 11.19 Uhr: London: Russland ist am Dnipro-Fluss mit Dilemma konfrontiert
Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten am südlichen Lauf des Flusses Dnipro mit einem Dilemma konfrontiert.
Seit Anfang Juli gebe es dort heftigere Kämpfe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch. Neben schweren Gefechten am östlichen Flussufer um einen kleinen ukrainischen Brückenkopf seien auch Inseln im Dnipro-Delta umkämpft.
"Beide Seiten nutzen kleine, schnelle Motorboote und die Ukraine hat erfolgreich taktische, unbemannte Einweg-Fluggeräte eingesetzt, um einige russische Boote zu zerstören", hieß es in der Mitteilung. Russland sei nun mit dem Dilemma konfrontiert, ob es auf diese Bedrohungen reagiere und die Kräfte am Dnipro zulasten der bereits ausgedünnten Einheiten im Oblast Saporischschja verstärke, die mit der ukrainischen Gegenoffensive konfrontiert seien.
19. Juli, 9.04 Uhr: Russisches Militärgelände auf der Krim brennt - vier Dörfer evakuiert
Auf einem russischen Militärgelände auf der annektierten Halbinsel Krim ist nach regionalen Behördenangaben ein Brand ausgebrochen.
Deshalb müssten aus vier Dörfern mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, teilte Verwaltungschef Sergej Aksjonow am Mittwoch auf Telegram mit. Ein Teil der wichtigsten Straße über die Halbinsel von Simferopol nach Kertsch im Osten der Halbinsel sei gesperrt worden; der Verkehr werde örtlich umgelenkt.
Betroffen war demnach die Region um die Stadt Stary Krym im Osten der Krim. Aksjonow äußerte sich nicht zur Ursache des Feuers. In sozialen Netzwerken wurden vielfach Videos geteilt, die angeblich den Brand zeigen sollen. Zu hören war die Explosion von Munition.
19. Juli, 6.31 Uhr: Selenskyj will Afrika nach Getreide-Deal-Aus auf seine Seite ziehen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) versucht nach dem Aus für den Getreidedeal, im Konflikt mit Russland Afrika auf die Seite seines Landes zu holen.
Er habe einer Reihe von afrikanischen Medien ein Interview gegeben, teilte Selenskyj am Dienstag in seiner täglichen Videoansprache mit. "Wir haben (...) insbesondere über die Situation beim Getreideexport und die russische Aggression gegen die globale Ernährungsstabilität gesprochen", sagte er.
"Eine Preisexplosion würde unweigerlich zu politischen und Migrationskrisen führen, insbesondere in afrikanischen und asiatischen Ländern. Offensichtlich versucht die russische Führung nun, diese Krisen zu provozieren", betonte Selenskyj in seiner Ansprache dazu noch einmal.
19. Juli, 6.22 Uhr: Fünf Verletzte bei Angriff im Gebiet Donezk - zwei Kinder
Bei einem russischen Angriff auf ein Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk sind fünf Menschen verletzt worden, darunter auch zwei Kinder.
Die beiden Jungen im Alter von einem und 13 Jahren hätten im Hof eines Wohnhauses gespielt, berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda" am späten Dienstagabend unter Berufung auf örtliche Behörden.
19. Juli, 6.10 Uhr: USA wollen Ukraine weiter unterstützen
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte derweil, dass die Verbündeten des von Russland angegriffenen Landes bei ihrer Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen würden.
"Unsere Arbeit geht weiter, und wir werden alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass die Ukrainer erfolgreich sein können."
Die USA haben der Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer bescheinigt. "Die Ukrainer rücken stetig und zielstrebig vor", sagte Generalstabschef Mark Milley am Dienstag im US-Verteidigungsministerium nach einem Online-Treffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung der Militärhilfe. "Das ist alles andere als ein Misserfolg", ergänzte er nach einer entsprechenden Frage.
18. Juli, 22.20 Uhr: Südafrika: Russland sähe Verhaftung Putins als "Kriegserklärung"
Russland hat Südafrika nach Angaben von dessen Präsident, Cyril Ramaphosa, gewarnt, dass eine Verhaftung von Kremlchef Putin einer "Kriegserklärung" gleichkäme.
Das sagte Ramaphosa in einer am Dienstag veröffentlichten eidesstattlichen Erklärung. Südafrika habe daher "offensichtliche Probleme mit der Umsetzung eines Antrags auf Festnahme und Auslieferung von Präsident Putin". Der russische Staatschef ist trotz eines internationalen Haftbefehls zu einem Gipfel der aufstrebenden Brics-Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vom 22. bis 24. August nach Johannesburg eingeladen.
Südafrika befindet sich deshalb unter zunehmendem internationalem Druck, zu bestätigen, dass es den vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erlassenen Haftbefehl ausführen würde, sollte Putin anreisen. Südafrika hat die Statuten des Weltstrafgerichts unterzeichnet, sich bislang aber nicht klar zum Verfahren geäußert.
18. Juli, 20.21 Uhr: US-General: Ukrainische Offensive "alles andere als ein Misserfolg"
Die USA haben der Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer bescheinigt.
"Die Ukrainer rücken stetig und zielstrebig vor", sagte Generalstabschef Mark Milley am Dienstag im US-Verteidigungsministerium nach einem Online-Treffen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung der Militärhilfe. "Das ist alles andere als ein Misserfolg", ergänzte er nach einer entsprechenden Frage.
Es sei viel zu früh, um zu solch einem Schluss zu kommen. "Ich denke, es gibt noch viel zu kämpfen, und ich bleibe bei dem, was wir zuvor gesagt haben: Es wird lang, es wird hart, es wird blutig."
Als Grund für das langsame Vorrücken nannte Milley vermintes Gebiet.
18. Juli, 18.42 Uhr: Russlands Verbündete sorgen bei Gipfel in Brüssel für Eklat
Das erste große Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten seit acht Jahren ist von Streit über eine Erklärung zum Ukraine-Krieg überschattet worden.
Mit Russland verbündete Länder wie Nicaragua, Venezuela und Kuba setzten bei der zweitägigen Zusammenkunft in Brüssel durch, dass der Text keine explizite Verurteilung des Krieges enthält und Russland nicht einmal erwähnt wird. Nicaragua wollte am Ende nicht einmal einen Minimalkompromiss mittragen. Grund war nach Angaben von Diplomaten, dass dort von einem "Krieg gegen die Ukraine" und der "Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Friedens" die Rede ist.
Ziel der EU war es, mit der Gipfelerklärung eine klare Botschaft an Putin zu senden. Diesem soll deutlich gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend isoliert ist und bei einer Fortsetzung des Angriffskriegs weitere wirtschaftliche Nachteile fürchten muss. Die Hoffnung war, dass mächtige lateinamerikanische Länder wie Brasilien bei dem Spitzentreffen auf kleinere Staaten einwirken, um diese zu einer Verurteilung des russischen Angriffskrieges zu bewegen.
18. Juli, 16.16 Uhr: Russlands Außenminister rechtfertigt Ende des Getreideabkommens
Nach der Nicht-Verlängerung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow das Vorgehen seines Landes gegen die massive internationale Kritik verteidigt.
In einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan beschwerte Lawrow sich einmal mehr über angeblich nicht erfüllte russische Forderungen in Bezug auf eigene Exporte, wie das Außenministerium in Moskau am Dienstag mitteilte. Von türkischer Seite gab es zunächst keine Details zum Gesprächsinhalt.
18. Juli, 16.12 Uhr: EU und lateinamerikanische Staaten uneins über Ukraine-Erklärung
Debatten über die russische Invasion überschatteten auch ein Gipfeltreffen der EU mit der Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten in Brüssel.
Sie rangen am Dienstag um eine geplante Erklärung zum Angriffskrieg. Nach Angaben von Diplomaten gelang es bis mittags nicht, sich auf einen Text zu verständigen. Grund war demnach der Widerstand von Ländern wie Nicaragua und Venezuela, die als Verbündete Russlands zählen.
18. Juli, 16.10 Uhr: Russland: Erneute Attacke abgewehrt
Russlands Militär meldete am Dienstag, man habe nahe der Krim einen weiteren größeren Drohnenangriff abgewehrt.
Insgesamt 28 ukrainische Flugkörper seien in der Nacht abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
18. Juli, 16.09 Uhr: Bundeswehr ordert für 1,3 Milliarden Euro Artilleriegeschosse
Auch bei der Bundeswehr, die viel Munition an die Ukraine geliefert hat, klaffen große Lücken.
Die Truppe hat nun den Rüstungskonzern Rheinmetall mit der Lieferung Hunderttausender Artilleriegeschosse im Wert von 1,3 Milliarden Euro beauftragt.
18. Juli, 16.03 Uhr: Experten erwarten logistische Probleme für russische Truppen
Wegen der Schäden an der 19 Kilometer langen Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten beachtliche logistische Probleme im Süden der Ukraine bekommen.
Nun sei die Versorgung vieler Truppen vorerst von einer Nachschubroute abhängig, hieß es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW. Diese Route führe aber durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson und werde wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet.
18. Juli, 15.59 Uhr: Warnung vor "Hunger als Waffe"
Nach EU-Angaben wurden durch das Abkommen, den die UN und die Türkei mit ausgehandelt hatten, fast 33 Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel ausgeschifft - auch über den jetzt angegriffenen Schwarzmeer-Hafen Odessa.
Nach dem Aus für den Vertrag könnten global etliche Lebensmittelpreise steigen - mit fatalen Folgen vor allem für arme Länder. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) appellierte abermals an den Kreml: "Hören Sie auf, Hunger als Waffe zu benutzen."
Abhilfe schaffen zum Teil von der EU und der Ukraine ausgebaute Handelswege über Flüsse, Schienen und Straßen. Über die sogenannten Solidaritätskorridore sind nach EU-Angaben seit Kriegsbeginn bis Ende Juni 41 Millionen Tonnen Getreide, Ölsaaten und andere Agrarprodukte exportiert worden. Russland führt seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Inzwischen läuft eine ukrainische Gegenoffensive.
18. Juli, 14.04 Uhr: Baerbock für Kraftanstrengung gegen Kinder-Verschleppung aus Ukraine
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat eine internationale Kraftanstrengung gefordert, um die von Russland aus der Ukraine verschleppten Kinder zu ihren Eltern zurück zu bringen.
"Trotz aller Differenzen sollte eine Überzeugung außer Frage stehen: Die deportierten Kinder gehören zu ihren Eltern", verlangte die Grünen-Politikerin am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Sie ergänzte: "Der Schrecken der deportierten ukrainischen Kinder ist die Spitze des Eisbergs des unsäglichen Leids, das Russlands Krieg so vielen Kindern auf der ganzen Welt gebracht hat."
18. Juli, 14.02 Uhr: Russland hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf
Einen Tag nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland die Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte aufgehoben.
Dies bedeute, dass es im Nordwesten des Schwarzen Meeres wieder "eine temporär gefährliche Zone" gebe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan.
18. Juli, 12.31 Uhr: Außenminister Moskaus und Ankaras telefonieren wegen Getreide-Deal-Aus
Nach dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer haben die Außenminister Russlands und der Türkei miteinander gesprochen.
Das berichtete die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Details des Gesprächs zwischen Sergej Lawrow und Hakan Fidan wurden zunächst nicht bekannt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag angekündigt, Russlands Präsidenten Wladimir Putin umstimmen zu wollen. Die Türkei war neben den Vereinten Nationen Vermittler des Getreideabkommens.
18. Juli, 11.53 Uhr: Russland-Unterstützer bremsen bei EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel
Die EU und die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten ringen bei ihrem großen Gipfeltreffen in Brüssel um eine geplante Erklärung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Nach Angaben von Diplomaten gelang es bis zum Dienstagvormittag nicht, sich auf einen Text zu verständigen. Grund war demnach der Widerstand von Ländern wie Nicaragua und Venezuela, die als Verbündete Russland zählen. Ein Scheitern der Verhandlungen wurde nicht ausgeschlossen.
18. Juli, 11.43 Uhr: Russland beschuldigt Ukraine Getreidekorridor für militärische Zwecke zu nutzen
Der Kreml hat nach Angaben der AFP die Ukraine beschuldigt, den Getreide-Korridor für militärische Zwecke zu nutzen.
Am gestrigen Montag wurde das Getreideabkommen von russischer Seite aufgekündigt.
18. Juli, 11.30 Uhr: Hunger nimmt laut WFP nach Auslaufen von Getreideabkommen weltweit zu
Der Berliner Büroleiter des UN-Welternährungsprogramms (WFP) hat eine Zunahme des Hungers in der Welt nach dem Aussetzen des Getreideabkommens durch Russland prognostiziert.
"Wir erwarten, dass Hungerzahlen weiter ansteigen und dass mehr Menschen es sich nicht mehr leisten können, elementare Lebensmittel zu kaufen", sagte Martin Flick am Dienstag im Deutschlandfunk. Schon jetzt sind nach UN-Angaben 345 Millionen Menschen von Lebensmittelunsicherheit betroffen.
18. Juli, 9.32 Uhr: Russland rationiert offenbar in Südukraine Artilleriemunition
Die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine müssen nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Artilleriemunition rationieren, um einsatzbereit zu bleiben.
Dennoch sei es den Ukrainern trotz Angriffen auf mindestens zwei Achsen bisher wohl nicht gelungen, die primären russischen Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hieß es am Dienstag im täglichen Kriegs-Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.
18. Juli, 9.03 Uhr: Russland meldet Abwehr von knapp 30 Drohnen über Krim
Rund einen Tag nach einer Explosion auf der Krim-Brücke will Russland nahe der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel eigenen Angaben zufolge einen weiteren größeren Drohnenangriff abgewehrt haben.
Insgesamt 28 unbemannte ukrainische Flugkörper seien in der Nacht zum Dienstag abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
18. Juli, 8.43 Uhr: Russland greift ukrainische Region Odessa an - Schäden an Hafen
Russland hat die südukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer in der Nacht zum Dienstag mit Luftangriffen überzogen.
Zwar habe die ukrainische Luftverteidigung sechs russische Kalibr-Marschflugkörper und 21 Kampfdrohnen abschießen können, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee am Morgen mit. Dennoch hätten herabstürzende Trümmerteile und Druckwellen Schäden am Hafen von Odessa sowie an Privathäusern verursacht. Außerdem sei ein Bewohner verletzt worden. Auch in der angrenzenden Region Mykolajiw seien vier Drohnen abgewehrt worden.
18. Juli, 8.25 Uhr: EU macht Russland wegen Stopp des Getreideabkommens schwere Vorwürfe
Die Europäische Union hat die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland verurteilt.
"Mit dieser Entscheidung verschärft Russland die weltweite Krise der Ernährungssicherheit weiter, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht hat", erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend im Namen der Mitgliedstaaten.
18. Juli, 8.24 Uhr: Autoverkehr über Krim-Brücke läuft wieder
Auf der durch Explosionen beschädigten Krim-Brücke ist der Autoverkehr nach russischen Regierungsangaben in der Nacht zu Dienstag mit Einschränkungen wiederaufgenommen worden.
Genutzt werde nur eine der zwei Fahrbahnen, teilte Vizeregierungschef Marat Chusnullin nach Angaben russischer Agenturen mit. Die strategisch wichtige Brücke auf die 2014 annektierte Halbinsel war in der Nacht auf Montag beschädigt worden. Nach russischen Angaben wurde sie mit unbemannten ferngesteuerten Booten angegriffen. Durch die Explosionen sackte ein Fahrbahnteil ab. Moskau macht die Ukraine verantwortlich.
Präsident Wladimir Putin drohte militärische Vergeltung an.
18. Juli, 8.22 Uhr: Schwarzmeer-Getreideabkommen mit Russland offiziell ausgelaufen
Das von UN und Türkei vermittelte Abkommen mit Russland zur Verschiffung ukrainischen Getreides übers Schwarze Meer ist am Montag um 23.00 Uhr MESZ offiziell ausgelaufen.
Russland hatte die Vereinbarung am Montag aufgekündigt. Von einer Verlängerung war am späten Abend nichts bekannt. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte gesagt, erst wenn Forderungen für den Export russischen Getreides erfüllt würden, könnte sein Land zur Erfüllung der Vereinbarung zurückkehren.
18. Juli, 8.21 Uhr: Selenskyj will Getreideabkommen ohne Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen.
Dazu habe er Briefe an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdogan geschrieben, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend.
17. Juli, 21.45 Uhr: UN-Beauftragte warnt vor Ausweitung des Ukraine-Kriegs
Die UN-Spitzendiplomatin Rosemary DiCarlo hat ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verlangt und vor einer Ausweitung gewarnt.
"Je länger dieser Krieg dauert, desto gefährlicher sind seine Folgen - einschließlich der Möglichkeit eines größeren Konflikts", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten am Montag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Zum "Wohle des ukrainischen Volkes und zum Wohle unserer Weltgemeinschaft" müsse der sinnlose, ungerechtfertigte Krieg aufhören, so die US-Amerikanerin weiter.
Russland habe mit seinem Einmarsch ins Nachbarland gegen die UN-Charta und internationales Recht verstoßen. An der Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums nahm auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (42) teil.
17. Juli, 21.22 Uhr: Ukraine berichtet von russischen Angriffen im Osten
Das ukrainische Militär berichtet von intensiven russischen Angriffen im Osten des Landes.
Die Lage sei schwierig, teilte der Kommandeur des Heeres, Generaloberst Olexander Syrskyj, am Montag mit. Im Raum Kupjansk im Gebiet Charkiw habe die russische Armee eine Offensive begonnen, um die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Russland führt seit bald 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Derzeit ist eine ukrainische Gegenoffensiver in Gang.
Unabhängig überprüfbar waren die Militärangaben nicht. Aber auch der allabendliche Lagebericht des Generalstabs in Kiew erwähnte die Front bei Kupjansk als einen Schwerpunkt der Kämpfe. Die ukrainischen Truppen hielten dem Angriff aber stand, hieß es in dem Bericht.
17. Juli, 20.21 Uhr: Baerbock an Kiew: Internationalen Strafgerichtshof anerkennen
Außenministerin Annalena Baerbock hat die Ukraine aufgefordert, den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) anzuerkennen und das Römische Statut als dessen rechtliche Grundlage zu ratifizieren.
An die Ukraine gewandt, sagte die Grünen-Politikerin am Montag in New York in einer Diskussion bei den Vereinten Nationen zur Reform des Römischen Statuts des IStGH: "Ich weiß, wie heikel diese Frage ist." Eine Ratifizierung würde aber deutlich machen, dass die Ukraine ihr in der UN-Charta verankertes Recht auf Selbstverteidigung ausübe.
"Es sind nicht ukrainische Soldaten, sondern (es ist) die russische Armee, die einen Angriffskrieg führt", sagte Baerbock. Russland missachte das Völkerrecht und greife jeden Tag Zivilisten, Straßen und Häfen, Schulen und Krankenhäuser an.
Im Römischen Statut gehe es um die Rechenschaftspflicht für politische und militärische Anführer, die vorsätzlich Befehle erteilten, die das Völkerrecht missachteten. Deshalb sei das Gericht "der richtige Ort für die Ukraine. Es würde die Ukraine stärken - und die Ukraine würde den IStGH stärken."
17. Juli, 19.38 Uhr: Putin droht mit Vergeltung für Angriff auf Krim-Brücke
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine militärische Vergeltung für einen Angriff auf die Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim angedroht.
"Natürlich wird es von Seiten Russlands eine Antwort geben", sagte der Kremlchef bei einer Beratung der russischen Führung am Montagabend in Moskau. Das Verteidigungsministerium bereite Vorschläge dafür vor, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten.
"Das ist der nächste Terrorakt des Kiewer Regimes", sagte Putin. Er verlangte, dass die Sicherheitsmaßnahmen an der Brücke vom russischen Festland auf die 2014 annektierte ukrainische Halbinsel verstärkt werden.
Es sei nach Oktober 2022 der zweite Anschlag auf das "strategisch wichtige Verkehrsobjekt". Er verneinte, dass Russland die Brücke für Militärtransporte im Krieg gegen die Ukraine nutze.
Nach russischen Angaben hatten unbemannte ferngesteuerte Boote am Montagmorgen Sprengstoff an dem Bauwerk gezündet. Ein Teil der Fahrbahn für Autos sackte dadurch ab, wie Fotos zeigen. Das Fundament der Brücke sei nicht beschädigt, berichtete Vize-Regierungschef Marat Chusnullin.
17. Juli, 19 Uhr: USA: Russland muss sofort zu Getreideabkommen zurückkehren
Die USA haben Russland zur sofortigen Rückkehr zum internationalen Getreideabkommen mit der Ukraine aufgefordert.
"Wir fordern Russland mit Nachdruck dazu auf, seine Entscheidung unverzüglich zu revidieren", schrieb ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge, am Montag auf Twitter. Die Aussetzung verschärfe die unsichere Versorgungslage bei Lebensmitteln und schade Millionen bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt.
"Während Russland politische Spiele spielt, werden echte Menschen leiden", kritisierte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield. Die Welt brauche das Abkommen.
"Alle Mitgliedstaaten müssen zusammenkommen und Russland dazu anhalten, seine Entscheidung rückgängig zu machen, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, die Initiative zu verlängern, auszuweiten und vollständig umzusetzen."
17. Juli, 17.45 Uhr: EU-Gipfel mit Lateinamerika und Karibik geht weiter: Ukraine im Fokus
Zum Abschluss des zweitägigen Gipfeltreffens der EU mit der Gemeinschaft der südamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) wird es an diesem Dienstag (9.30 Uhr Ortszeit) unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen.
Bis Montagabend wurde noch über eine gemeinsame Position zu dem Thema gerungen. Mit den linksautoritär regierten Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua hat Moskau drei Verbündete, die Russland offen unterstützen.
Zudem positionieren sich bislang auch große südamerikanische Staaten zurückhaltender als die EU. Zwar haben Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (69), Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (77) und Argentiniens Präsident Alberto Fernández (64) den russischen Angriff verurteilt - allerdings lehnen sie harte Sanktionen gegen Russland ab.
Stattdessen betonen sie immer wieder die Folgen des Krieges beispielsweise auf Nahrungsmittel- und Energiepreise auf der ganzen Welt. Viele Staats- und Regierungschefs in Lateinamerika fordern Friedensgespräche und verweigern eine klare Unterstützung der Ukraine.
17. Juli, 17.30 Uhr: Russisches Militärflugzeug über Asowschem Meer abgestürzt
In der Grenzregion zwischen Russland und der Ukraine ist offiziellen Angaben zufolge ein russischer Kampfjet über dem Asowschen Meer abgestürzt.
Ersten Erkenntnissen zufolge sei am Montagnachmittag der Motor der Maschine vom Typ vom Suchoi Su-25 ausgefallen, teilten die Behörden der südrussischen Region Krasnodar mit. Der Pilot sei ums Leben gekommen, schrieb der Chef der Kreisverwaltung, Roman Bublik, auf seinem Telegram-Kanal.
Sowohl Russland als auch die von Moskau angegriffene Ukraine grenzen an das Asowsche Meer. Da Russland allerdings bereits 2014 die Halbinsel Krim annektiert und in den vergangenen 17 Monaten weitere Teile des ukrainischen Staatsgebiets besetzt hat, wird derzeit die komplette Küste von russischen Truppen kontrolliert.
Aus der südrussischen Region Krasnodar wiederum starten immer wieder Kampfflugzeuge ihre Angriffe gegen das Nachbarland.
17. Juli, 16.30 Uhr: Baerbock an Putin: Stoppen Sie den Einsatz von Getreide als Waffe
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42) hat vom russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) verlangt, das Getreideabkommen mit der Ukraine sofort wieder in Kraft zu setzen.
Sie forderte Putin "auf, dass er es unterlässt, erneut Hunger als Waffe in diesem brutalen Angriffskrieg einzusetzen. Im Sinne des Friedens in der Ukraine, aber im Sinne des Friedens in der Welt", sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines Besuches in der UN-Zentrale in New York.
Putins Vorgehen mache deutlich, dass der russische Präsident "weltweit auf die Schwächsten keine Rücksicht nimmt", sagte die Bundesaußenministerin.
17. Juli, 16.14 Uhr: Ukraine will Getreidekorridor ohne russische Garantien betreiben
Nach dem russischen Ausstieg aus dem Getreidedeal hat die Ukraine trotz fehlender Sicherheitsgarantien eine alleinige Fortsetzung angekündigt.
"Sogar ohne Russland muss man alles tun, damit wir diesen Schwarzmeerkorridor nutzen können", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag afrikanischen Journalisten gemäß einer Mitteilung seines Pressesprechers Serhij Nykyforow bei Facebook.
Selenskyj zufolge seien Schiffseigner bereit, ukrainische Häfen für Getreidelieferungen anzulaufen. Das Abkommen zwischen der Ukraine, der Türkei und der UNO sei auch ohne Moskau weiter in Kraft.
Lediglich das davon getrennte zwischen Russland, der Türkei und der UNO sei aufgekündigt worden. Wie die Schiffe und deren Güter in dem Kriegsgebiet versichert werden sollen, sagte Selenskyj nicht.
17. Juli, 14.30 Uhr: Deutschland wirbt für Verlängerung des Getreideabkommens
Russland stoppt das Abkommen um ukrainische Getreideexporte durch das Schwarze Meer. Die Bundesregierung appelliert an den Kreml, eine Verlängerung zu ermöglichen.
Im Streit um den Export von ukrainischem Getreide hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (57) den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert.
"Es muss ein Ende haben, dass Hunger als Waffe eingesetzt wird", erklärte der Grünen-Politiker am Montag in einer Mitteilung. "Putin nimmt die Ärmsten der Armen auf dieser Welt in Geiselhaft für seine grauenhafte Kriegstreiberei."
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65) kritisierte den Stopp: Das sei eine "schlechte Botschaft" nicht nur an die Ukraine, sondern auch an die übrige Welt, sagte der SPD-Politiker am Montag beim EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel.
Der Schritt zeige, "dass Russland sich nicht verantwortlich fühlt für ein gutes Miteinander in der Welt".
17. Juli, 14.20 Uhr: Explosion an Krim-Brücke: Russland spricht von Kiewer "Terrorakt"
Die Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim wird bereits zum wiederholten Mal angegriffen. Moskau beschuldigt ukrainische Geheimdienste.
Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland offiziell von einem "Terrorakt" gesprochen. Moskau machte ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich.
Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit. Auch der Kreml beschuldigte die Ukraine. "Wir kennen die Gründe und diejenigen, die hinter dem Terroranschlag stehen", meinte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. "Das alles ist das Werk des Kiewer Regimes".
Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für eine Beteiligung an dem Vorfall.
17. Juli, 13.50 Uhr: Filmemacher Senzow erneut durch russischen Beschuss verletzt
Der ukrainische Filmemacher Oleh Senzow (47) ist bei Kämpfen im Süden des Landes nach eigenen Angaben erneut verletzt worden.
"Der Bradley(-Panzer) hat uns wieder das Leben gerettet", schrieb Senzow am Montag auf Facebook. Ein hochgeladenes Foto zeigte den Regisseur, der seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 als Freiwilliger bei der ukrainischen Armee dient, mit blutigen Splitterverletzungen im Gesicht.
Durch russischen Artilleriebeschuss seien drei Soldaten in seiner Kampfgruppe leicht verletzt worden. Senzow zufolge handelte es sich um seinen ersten Kampfeinsatz seit der Rückkehr an die Front nach seiner jüngsten Verwundung am 8. Juli.
"Die Woche fing nicht gut an", schrieb der Filmemacher und dankte den Ärzten der südukrainischen Region Saporischschja für ihre Arbeit.
17. Juli, 13.46 Uhr: Erdogan rechnet mit Verlängerung des Getreideabkommens
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) geht von einer Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide aus.
"Ich denke, dass der russische Präsident (Wladimir) Putin trotz der heutigen Mitteilung für eine Fortsetzung dieser humanitären Brücke ist", sagte Erdogan am Montag vor Journalisten. Er kündigte Gespräche mit Putin an.
Eine Verlängerung des Abkommens könne noch vor dem für August geplanten Besuch des russischen Präsidenten in der Türkei möglich sein, sagte Erdogan weiter. Verhandlungen diesbezüglich seien bereits im Gange.
17. Juli, 13.12 Uhr: Deutschland macht sich für das Getreideabkommen stark
Deutschland hat Russland dazu aufgerufen, an dem Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide festzuhalten.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann appellierte am Montag in Berlin an den Kreml, "eine weitere Verlängerung des Getreideabkommens möglich zu machen und diese Auseinandersetzung nicht auf dem Rücken der Ärmsten dieses Planeten auszutragen".
Darüber hinaus warb sie dafür, derartige Vereinbarungen künftig nicht mehr auf einen kurzen Zeitraum zu beschränken, sondern der Ukraine einen langfristigen Getreideexport zu ermöglichen.
17. Juli, 12.38 Uhr: Explosion auf Krim-Brücke: Kreml beschuldigt Kiew
Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat der Kreml die Ukraine für den Angriff verantwortlich gemacht.
"Wir kennen die Gründe und diejenigen, die hinter dem Terroranschlag stehen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag laut russischen Nachrichtenagenturen. "Das alles ist das Werk des Kiewer Regimes".
Am Abend werde Präsident Wladimir Putin (70) eine Sondersitzung leiten und sich dabei von Vizeregierungschef Marat Chusnullin (56) über die Dauer der Renovierungsarbeiten an dem 19 Kilometer langen Bauwerk unterrichten lassen.
Zuvor hatten bereits das russische Anti-Terror-Komitee und die Ermittlungsbehörde Anschuldigungen gegen Kiew erhoben. Wie Moskau konkret auf den Beschuss der Brücke reagieren werde, sagte Kremlsprecher Peskow hingegen nicht.
17. Juli, 11.35 Uhr Ukrainische Piloten zur Ausbildung an F-16-Kampfjets bereit
Die erste Gruppe ukrainischer Piloten ist bereit zum Training an den Kampfjets vom Typ F16 im Ausland.
"Wir warten, dass die erste Gruppe ausreist und dann folgt die zweite", sagte ein Luftwaffensprecher am Montag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der Ukraine. Insgesamt sollen mehrere Dutzend Ukrainer an den US-Kampfjets ausgebildet werden. Technisches Personal werde ebenfalls geschult.
In welchem Land die Ausbildung stattfinden werde, sagte Ihnat nicht. Im Juni hatten die Niederlande erklärt, dass die Ausbildung ukrainischer Piloten in nächster Zeit beginnen werde.
17. Juli, 11.11 Uhr: Kreml stoppt Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide
Russland hat das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gestoppt.
Sobald alle russischen Forderungen für den Export seines eigenen Getreides erfüllt seien, kehre Moskau wieder zur Erfüllung der Vereinbarung zurück, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
17. Juli, 10.55 Uhr: Nach heftigen Kämpfen im Osten: Kiew meldet weitere Geländegewinne
Die ukrainischen Streitkräfte haben in der vergangenen Woche nach Angaben der Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar rund 18 Quadratkilometer des Landes zurückerobert.
Seit dem Beginn der Gegenoffensive vor fast zwei Monaten seien 210,5 Quadratkilometer des Landes befreit worden, teilte Maljar am Montag im Messengerdienst Telegram mit.
Insgesamt hält Russland einschließlich der bereits 2014 annektierten Krim mehr als 100.000 Quadratkilometer besetzt.
17. Juli, 9.43 Uhr: Explosion an Krim-Brücke - Moskau spricht von Kiewer "Terrorakt"
Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland offiziell von einem "Terrorakt" gesprochen.
Moskau machte ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich. Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für eine Beteiligung an dem Vorfall.
Bei dem Zwischenfall starben eine Frau und ein Mann. Ihre 14.jährige Tochter sei mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es von russischen Behörden. Bei der Familie soll es sich um Touristen handeln, berichten russische Medien.
Der ukrainische Geheimdienst bestätigte eine eigene Beteiligung zunächst nicht, sondern teilte in einer ersten Reaktion lediglich mit: "Erneut hat sich die Brücke "schlafen" gelegt. Und eins ... zwei!"
17. Juli, 6.27 Uhr: "Notfall" auf der Brücke von Russland zur besetzten Krim
Auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim hat sich nach russischen Angaben ein "Notfall" ereignet.
Der Verkehr sei deswegen im Bereich des 145. Stützpfeilers der Brücke gestoppt worden, teilte Putins Krim-Statthalter, Sergej Aksjonow auf Telegram mit. Er machte keine Angaben zur Art des "Notfalls".
Nach Angaben russischer Behörden starben bei dem Zwischenfall ein Mann und eine Frau. Ihre kleine Tochter sei verletzt worden. Die Familie war in einem Auto auf der Brücke unterwegs.
Man habe Maßnahmen ergriffen, um die Ordnung wiederherzustellen. Sicherheitskräfte seien im Einsatz. Bewohner der Region und Touristen sollten einen alternativen Landweg durch die von Russland besetzten Regionen in der Südukraine wählen.
Die rund 19 Kilometer lange Kertsch-Brücke auf die Krim war im Oktober 2022 bei einer Explosion schwer beschädigt worden, wurde aber wieder repariert. Ende Mai räumte der ukrainische Geheimdienst erstmals eine Beteiligung an der Explosion ein.
17. Juli, 6.12 Uhr: Selenskyj feiert Souveränität der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat 33 Jahre nach der ukrainischen Unabhängigkeitserklärung die Stärke seines Landes im Widerstand gegen den russischen Angriffskrieges hervorgehoben.
"Unser Land wird niemals die Souveränität aufgeben. Das ist schon jedem in der Welt klar", sagte er in seiner täglichen Videobotschaft.
Am 16. Juli 1990 beschloss das ukrainische Parlament in einem Dokument seine Eigenständigkeit von der Sowjetmacht anzustreben. 1991 erklärte das Land schließlich die Unabhängigkeit, was als einer der Gründe für den Zusammenbruch der Sowjetunion gilt.
16. Juli, 21.21 Uhr: Ukrainischer Fechter Boreyko im Krieg gefallen
Der ukrainische Fechter Denys Boreyko ist bei einem Kampfeinsatz im Zug des russischen Angriffskrieges getötet worden.
Der 34-Jährige ist nach Angaben seines Clubs Liberte Dnipro am 3. Juli gestorben und zehn Tage später bestattet worden. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, schrieb über den gestorbenen "Weltmeister und Europameister bei den Junioren sowie Meister des Sports von internationalem Niveau" auf Twitter: "Von den ersten Tagen der russischen Großinvasion im Februar an unterstützte Denys das ukrainische Militär und die Territorialverteidigung von Dnipro und trat im März 2022 freiwillig den ukrainischen Streitkräften bei."
16. Juli, 20.33 Uhr: Außenministerin: Niemand darf bei Angriffskrieg straflos bleiben
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) setzt auf eine Reform des Völkerrechts, damit Urheber eines Angriffskriegs wie der russische Präsident Wladimir Putin (70) zur Rechenschaft gezogen werden.
"Niemand darf im 21. Jahrhundert einen Angriffskrieg führen und straflos bleiben", forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor einer Reise nach New York.
16. Juli, 19.28 Uhr: Baerbock bei Sitzung von UN-Sicherheitsrat zu Ukraine-Krieg
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) nimmt am Montag in New York an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Ukraine-Krieg teil.
Sie wird dabei auch eine Rede halten. Zuvor wohnt die Bundesaußenministerin in New York einem Festakt zum 25. Jahrestag des Römischen Statuts zur Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) bei.
16. Juli, 17.26 Uhr: Putin will eroberte Nato-Waffen für russische Entwicklungen nutzen
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) will die in seinem Krieg gegen die Ukraine erbeuteten Nato-Waffen analysieren und für die Verbesserung eigener Systeme nutzen lassen.
"Wenn es da etwas gibt, das man bei uns verwenden kann, warum denn nicht", sagte Putin zu einem möglichen Nachbau von Waffen. Der Gegner produziere wie Russland moderne Waffen, die studiert werden könnten, sagte er dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Clip.
16. Juli, 15.42 Uhr: US-Regierung: Streumunition ist für Ukraine auch Lückenfüller
Die Bereitstellung der umstrittenen Streumunition soll für die Ukraine der US-Regierung zufolge eine "Lücke" füllen.
US-Präsident Joe Biden sei entschlossen gewesen, die Ukraine nicht "schutzlos" zu lassen, sagte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Sonntag dem US-Sender CNN.
16. Juli, 12.29 Uhr: US-Politologen sehen "Zersetzung" in russischer Befehlskette
Nach der Absetzung mehrerer russischer Generäle sehen US-Experten einen breiten Kampf gegen den Ungehorsam im Moskauer Militärapparat.
Die am Samstag von nicht offiziellen russischen Quellen berichtete Entlassung des Generalmajors Wladimir Seliwjorstow und zuvor seines Kollegen Iwan Popow legten nahe, dass sich die "Zersetzung der russischen Befehlskette in der Ukraine beschleunigt", hieß es in einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington am Samstag (Ortszeit).
Offiziell hat sich das Verteidigungsministerium in Moskau wie auch in anderen Fällen nicht zur Absetzung des 49-jährigen Seliwjorstow als Kommandeur der 106. Garde-Luftlandedivision geäußert. Die ISW-Experten gehen aber davon aus, dass der erst im Juni beförderte Generalmajor wie Popow zuvor ebenfalls die Kriegsführung kritisiert hatte.
Die US-Experten sehen aktuell eine Säuberung des Militärapparats von nicht loyalen Kräften. Demnach sind Verteidigungsminister Sergej Schoigu und sein Generalstabschef Waleri Gerassimow dabei, sich dieser Offiziere zu entledigen. "Wachsender Ungehorsam wird wahrscheinlich die bestehende Spaltung im russischen Militär und in der breiteren Sicherheitssphäre vertiefen", hieß es in der Analyse.
16. Juli, 11.19 Uhr: Ukraine weist Mordpläne gegen RT-Chefredakteurin zurück
Die Ukraine hat russische Vorwürfe eines geplanten Mordanschlags auf zwei prominente Medienvertreterinnen zurückgewiesen.
Für die Ukraine spielten die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan (43), und die Moderatorin Xenia Sobtschak (41) keine Rolle, sagte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Einheitsfernsehen in Kiew. "Sie haben auf nichts einen Einfluss. Sie spielen heute keine Rolle in dem, was passiert - nicht im Rahmen des Krieges insgesamt und nicht im Rahmen dessen, dass Russland seine Position im globalen Kontext verloren hat."
Nach Kreml-Angaben verhinderte der eigene Geheimdienst FSB einen Mordanschlag auf Simonjan und Sobtschak und nahm sieben Verdächtige fest, darunter mehrere Minderjährige. Demnach wollten russische "Neonazis" im Auftrag des Kiewer Geheimdienstes SBU Simonjan töten, die eine glühende Unterstützerin von Moskaus Krieg gegen die Ukraine ist.
Das Motiv für die Kriegsgegnerin Sobtschak blieb unklar; sie verwahrte sich dagegen, mit der RT-Propagandistin auf eine Stufe gestellt zu werden. Das sei "schäbig", sagte sie.
16. Juli, 10.49 Uhr: Putin droht mit Cluster-Bomben
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat mit dem Einsatz von Streubomben gedroht, falls die Ukraine diese von den USA gelieferte Munition verwenden sollte.
"Ich möchte sagen, dass Russland ausreichende Reserven verschiedener Arten an Streumunition hat", sagte Putin dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Clip.
Russland wolle die international geächtete Munition nicht einsetzen, so Putin. "Aber natürlich, wenn sie gegen uns eingesetzt wird, dann behalten wir uns das Recht zu deckungsgleichen Handlungen vor." Zuvor hatte sich auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ähnlich geäußert.
Der Kreml-Despot warf den USA vor, die umstrittene Streumunition bereitzustellen, weil der Westen nicht mehr in der Lage sei, die Ukraine mit ausreichend herkömmlichen Mitteln zu versorgen. "Sie haben nichts Besseres gefunden, als den Einsatz von Streumunition vorzuschlagen", sagte Putin.
16. Juli, 10.08 Uhr: Russen wehren Ukraine-Drohnen ab
Mitten in der Ferienzeit sind auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim laut Behörden am Sonntag neun ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt worden.
"Heute Morgen ist der Versuch des Kiewer Regimes, einen Terrorangriff zu verüben, vereitelt worden", teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es sei niemand verletzt worden.
Die Flugabwehr habe zwei Drohnen abgeschossen, fünf weitere seien durch die Einheiten der radioelektronischen Aufklärung zum Absturz gebracht und zwei über dem Wasser vernichtet worden, hieß es von Kreml-Gouverneur Michail Raswoschajew.
Das russische Verteidigungsministerium sprach im letzten Fall von zwei "unbemannten Booten", die zerstört worden seien.
16. Juli, 6.03 Uhr: Baerbock über Putin: "Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten"
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) sieht absehbar keine Grundlage für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine.
"Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten. Aber derzeit geht es nicht (darum), was man sich wünscht, sondern derzeit geht es darum, der Realität ins Auge zu blicken", sagte sie auf die Frage, ob man mit Putin verhandeln könne, in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko.
Die Außenministerin verwies darauf, dass in der Zeit vor dem Angriffskrieg versucht worden sei, am Verhandlungstisch eine weiter Eskalation zu verhindern. "Die Antwort darauf war, dass 100.000 Soldaten einmarschiert sind."
Man versuche jeden Tag, dass mit Russland wieder normal geredet werden könne - dass dieses Land diplomatisch dahin zurückkomme, dass Frieden das Allerwichtigste sei. "Nur das ist leider nicht die Realität. Die Realität ist ein brutaler russischer Angriffskrieg."
15. Juli, 18.17 Uhr: Selenskyj: Zeitpunkt von Kriegsende hängt von globaler Hilfe ab
Der Zeitpunkt des Endes des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hängt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) in Kiew vom Ausmaß der internationalen Hilfe ab.
"Jetzt, da die Geschwindigkeit des Kriegsendes direkt von der globalen Unterstützung für die Ukraine abhängt, tun wir alles, um sicherzustellen, dass diese Unterstützung maximal intensiv und maximal gehaltvoll ist", sagte er am Samstag in seiner täglichen verbreiteten Videobotschaft in Kiew. Die Ukraine werde international auf allen Ebenen arbeiten, "um den Frieden im ganzen Land und für alle Menschen wieder herzustellen", sagte er.
15. Juli, 16.11 Uhr: Russlands Geheimdienst: Mordanschlag auf RT-Chefredakteurin vereitelt
Russlands Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Mordanschlag auf die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan (43), verhindert und mehrere Verdächtige festgenommen.
Demnach wollten russische Neonazis im Auftrag des Kiewer Geheimdienstes SBU Simonjan, die eine glühende Unterstützerin von Moskaus Krieg gegen die Ukraine ist, und auch die prominente Moderatorin Xenia Sobtschak töten. RT veröffentlichte ein Video, auf dem ein junger Mann in einem T-Shirt mit der Aufschrift Waffen SS behauptet, er habe von Ukrainern den Mordauftrag angenommen.
Der demnach 18 Jahre alte Mann, der seinen Namen und sein Geburtsdatum nennt, schildert den angeblichen Tathergang. Bei der geplanten Waffenübergabe sei er von Sicherheitskräften festgenommen worden, sagte er.
15. Juli, 15.12 Uhr: Putin spricht mit Südafrikas Präsident über Getreideabkommen
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (70) bei einem Telefonat auf fehlende Grundlagen für eine Verlängerung des Getreideabkommens hingewiesen.
Moskaus Forderungen nach einem Ende der Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und Dünger blieben weiter unerfüllt, teilte der Kreml am Samstag nach dem Gespräch in Moskau mit. Das Abkommen läuft an diesem Montag (17. Juli) aus. Möglich ist auch eine Aussetzung, bis Russland seine Bedingungen erfüllt sieht.
Die Vereinten Nationen, die gemeinsam mit der Türkei die immer wieder verlängerte Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine vermittelt hatten, riefen Putin zur Fortsetzung der Initiative auf. Das ukrainische Getreide ist auch für den Kampf gegen den Hunger in der Welt wichtig.
15. Juli, 14.56 Uhr: "Wahington Post": Kiews Oberbefehlshaber bestätigt Schläge gegen Russland
Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj (50) hat nach einem Bericht der US-Zeitung "Washington Post" Angriffe seines Landes auf russisches Staatsgebiet zugegeben.
Demnach sagte er, dass er im Land produzierte eigene Waffen für diese Schläge nutze. "Es ist unser Problem, und wir müssen entscheiden, wie wir den Feind töten. Es ist möglich und nötig, ihn auf seinem Gebiet im Krieg zu töten", sagte Saluschnyj der Zeitung in einem am Freitag (Ortszeit) auf deren Internetseite veröffentlichten Beitrag.
Die US-Zeitung verwies darauf, dass Kiew die Schläge über die Grenze sonst offiziell nicht zugebe. "Wenn unsere Partner Angst haben, ihre Waffen zu nutzen, dann töten wir mit unseren eigenen", sagte Saluschnyj weiter mit Blick auf Auflagen der westlichen Verbündeten, mit den gelieferten Waffen nicht russisches Staatsgebiet anzugreifen. "Um meine Leute zu schützen, warum sollte ich jemanden um Erlaubnis fragen müssen, was ich auf feindlichem Gebiet tue."
15. Juli, 12.09 Uhr: Baerbock: Ukraine-Hilfen nicht gegen Sozialleistungen ausspielen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat davor gewarnt, die Hilfen für die Ukraine und das Leid in dem Land gegen Sozialleistungen in Deutschland auszuspielen.
Das nützt niemandem hier in Deutschland, der wenig Geld hat. Und es wäre ein Hohn für die Menschen in der Ukraine", sagte die Grünen-Politikerin in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko (47) für "Bild", "Welt" und "Politico" am Freitagabend.
Auf den Hinweis, dass die Bundesregierung gerade ein weiteres militärisches Hilfspaket für die Ukraine von 700 Millionen Euro beschlossen habe, während viele Familien aufgrund der hohen Inflation nicht wüssten, ob sie in den Sommerurlaub fahren könnten, sagte Baerbock, dass sie das "natürlich schmerzt". Sie betonte aber: "Für mich hat das eine mit dem anderen nichts zu tun." Nur weil der "brutale russische Angriffskrieg" nicht spurlos an Deutschland vorübergegangen sei, dürfe man "nicht anfangen wegzusehen von dem, was in der Ukraine passiert".
15. Juli, 10.30 Uhr: London sieht große Unzufriedenheit bei russischen Offizieren
Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts sind mehrere Offiziere in der russischen Armee unzufrieden mit der militärischen Führung.
"Direkte Kritik von Untergebenen wird wahrscheinlich zu einem zunehmenden Problem für Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Chef des Generalstabs, General Gerassimow", teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.
Die Briten bezogen sich in ihrem täglichen Update bei Twitter auch auf die Entlassung von General Iwan Popow. Er hatte Kritik an seinen Vorgesetzten und der Kriegsführung in der Ukraine geübt. "Popows Äußerungen machen auf die große Unzufriedenheit aufmerksam, die viele Offiziere wahrscheinlich gegenüber der ranghohen militärischen Führung hegen", schrieben die Briten.
15. Juli, 7.23 Uhr: Estland liefert mutmaßlichen russischen Waffenschmuggler an USA aus
Estland hat am Donnerstag einen russischen Staatsbürger mit mutmaßlichen Verbindungen zu Russlands Geheimdienst FSB an die USA ausgeliefert.
Er soll bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Am Freitag sollte die Anklage gegen Wadim K. (48) verlesen werden, wie die US-Justiz mitteilte. Der Angeklagte werde verdächtigt, dem Inlandsgeheimdienst FSB geholfen zu haben, sowohl militärische als auch zivil nutzbare Technologien und große Mengen an Munition von US-Firmen nach Russland zu schmuggeln, um die "russische Kriegsmaschinerie" zu unterstützen. Damit habe er gegen US-Ausfuhrkontrollen und Wirtschaftssanktionen verstoßen. Im Fall einer Verurteilung drohen K. bis zu 30 Jahre Haft.
Um seine kriminellen Aktivitäten zu verschleiern, habe der 48-Jährige Tarnfirmen genutzt, hieß es in der Mitteilung. Estland soll als Umschlagplatz gedient haben, um die aus den USA stammenden Güter nach Russland zu schmuggeln.
15. Juli, 7.12 Uhr: Abt des Kiewer Höhlenklosters nun in Untersuchungshaft
Der bisher unter Hausarrest stehende Abt des weltberühmten Kiewer Höhlenklosters, Pawlo, wurde von einem Gericht der ukrainischen Hauptstadt nun in Untersuchungshaft genommen.
Dem Metropoliten der ukrainisch-orthodoxen Kirche werde die Rechtfertigung des russischen Angriffskriegs und nationale Hetze vorgeworfen, berichtete der nationale Rundfunk Suspilne Media am Freitag. Die U-Haft gilt bis zum 14. September.
Seit Monaten schon gehen die ukrainischen Behörden gegen die Mönche der ukrainisch-orthodoxen Kirche vor. Selenskyj sieht die Kirche von moskautreuen Spionen durchsetzt. Tatsächlich war die ukrainisch-orthodoxe Kirche bis zum Kriegsbeginn eng mit dem Moskauer Patriarchat verbandelt. Erst danach hat sie sich von Moskau losgesagt. Trotzdem gilt sie in Kiew als politisch unzuverlässig. Die politische Führung will daher das Kiewer Höhlenkloster an die noch junge Orthodoxe Kirche der Ukraine übergeben.
14. Juli, 21.55 Uhr: Selenskyj dämpft Erwartungen zu Rückeroberungen von Gebieten
Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die Erwartungen an die laufende Kiewer Offensive gedämpft.
"Wir müssen ganz klar - so klar wie möglich - begreifen, dass die russischen Streitkräfte in unseren südlichen und östlichen Gebieten alles ihnen Mögliche tun werden, um unsere Soldaten aufzuhalten", sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Videoansprache. Daher müsse man für jeden Kilometer, den die eigenen Truppen vorwärts kämen und für jeden Erfolg im Kampf dankbar sein, mahnte er.
14. Juli, 20.36 Uhr: Serbien lässt russischen Anti-Kriegs-Aktivisten nach Verbot einreisen
Zwei Tage nach einem Einreiseverbot hat Serbien den russischen Anti-Kriegs-Aktivisten Pjotr Nikitin nun doch einreisen lassen.
Das teilte Nikitin am Freitagabend auf seinem Facebook-Profil mit. Weder für das Verbot der Einreise noch über dessen Aufhebung wurde eine offizielle Begründung bekannt.
14. Juli, 19.07 Uhr: Wladimir Klitschko zum Ukraine-Krieg: Man gewöhnt sich an den Tod
Der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat auf einem Forum zum Ukraine-Krieg in Chemnitz in bewegenden Worten seine Gefühle geschildert.
"Jeden Tag, jede Nacht sterben Ukrainer, nicht nur Militärs, sondern auch Zivilisten, Frauen, Kinder. Man gewöhnt sich an die Bilder (...) Man gewöhnt sich daran, den Tod zu sehen und lebt weiter", sagte der 47-Jährige am Freitag auf einem Leserforum der Chemnitzer "Freien Presse".
14. Juli, 17.22 Uhr: Wagner-Kämpfer bilden in Belarus nun Truppen aus
Söldner der russischen Privatarmee Wagner sind nach wochenlangen Spekulationen um ihren Verbleib nach Angaben aus Minsk nun in Belarus angekommen.
Die Männer hätten als Ausbilder für eine Reihe militärischer Disziplinen nun die Arbeit aufgenommen, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Freitag mit.
14. Juli, 15.17 Uhr: Ukraine fordert für 2023 mehr Wiederaufbaugeld aus dem Ausland
Die von Russland angegriffene Ukraine hat eine ungenügende internationale Finanzierung der für dieses Jahr geplanten Projekte für den "schnellen Wiederaufbau" beklagt.
Von erwarteten umgerechnet rund 12,5 Milliarden Euro seien erst knapp 3,5 Milliarden Euro bereitgestellt worden, sagte Finanzminister Serhij Martschenko gemäß einer Mitteilung vom Freitag. Priorität habe der "schnelle Wiederaufbau", da er sichere Lebensumstände für die Ukrainer und eine wirtschaftliche Erholung sicherstelle, sagte Martschenko.
14. Juli, 15.14 Uhr: Deutschland und Tschechien sichern Ukraine weitere Hilfe zu
Deutschland und Tschechien haben der Ukraine weitere Hilfe in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion zugesagt.
Bei einem Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock (42, Grüne) im Grenzort Bärenstein/Vejprty sprach der tschechische Außenminister Jan Lipavský am Freitag von einer "nie da gewesenen imperialen russischen Aggression". Sie sei die größte Gefahr für die Sicherheit in Europa. "Tschechien bleibt an der Seite der Ukraine, bis der letzte russische Panzer dort verschwunden ist."
14. Juli, 14.19 Uhr: Russland kritisiert IOC nach Verzicht auf Olympia-Einladung
Russland hat die Entscheidung des IOC, das NOK des Landes vorerst nicht formal zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris einzuladen, als "ungerecht" kritisiert.
"Natürlich denken wir, dass unsere Sportler das Recht haben sollten, bei den internationalen Wettkämpfen anzutreten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am Freitag. Russland werde sich weiter auch beim Internationalen Olympischen Komitee dafür einsetzen, dass seine Athleten bei den Spielen dabei sein könnten. Mit einer Entscheidung darüber ist erst nach dem Sommer zu rechnen. Peskow kritisierte zudem, dass Sportler aus Belarus ebenfalls keine Einladung erhalten hätten.
Am Donnerstag hatte das IOC über den Schritt informiert. Über die Olympia-Teilnahme von Athleten aus beiden Ländern werde entschieden, wenn die Zeit passend sei, hieß es nach den jüngsten Beratungen des Exekutivkomitees.
14. Juli, 13.58 Uhr: Scholz: Werde selbstverständlich auch mal wieder mit Putin reden
Kanzler Olaf Scholz (65) hat bekräftigt, dass er trotz des andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weiterhin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Gespräch bleiben will.
Auf die Journalistenfrage, ob er eigentlich künftig nicht mehr mit dem Kriegstreiber Putin sprechen wolle, antwortete der SPD-Politiker am Freitag in seiner Sommer-Pressekonferenz in Berlin: "Ich werde selbstverständlich auch mal wieder mit ihm reden können. Aber da ist nichts terminiert."
Auf die Frage, inwiefern der Erfolg seiner Kanzlerschaft vom Erfolg der Ukraine abhänge, erwiderte Scholz: "Als Mensch, als Bürger, als Deutscher, als Europäer wünsche ich mir, dass die Ukraine Erfolg hat. Und das muss ich gar nicht erst mit meinem Amt verbinden. Das ist ein Anliegen, das wir alle haben sollten." Man könne nicht hinnehmen und sich auch nicht damit abfinden, "dass in so grausamer und brutaler Weise das Völkerrecht mit Füßen getreten wird", ergänzte der Kanzler.
14. Juli, 13.55 Uhr: Ukraine verlegt orthodoxes Weihnachten auf den 25. Dezember
Die Ukraine hat das bisher vor allem am 7. Januar gefeierte orthodoxe Weihnachtsfest auf den 25. Dezember verlegt.
Am Freitag stimmte eine deutliche Mehrheit im Parlament für diese Neuerung. Ziel des von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) eingereichten Gesetzes sei die "Loslösung vom russischen Erbe", hieß es. Zwei der drei großen Kirchen mit orthodoxem Ritus hatten zuvor den Übergang zum heute gebräuchlichen gregorianischen Kalender beschlossen.
Bereits 2017 war der 25. Dezember parallel zum 7. Januar als arbeitsfreier Feiertag für das Weihnachtsfest eingeführt worden. Die lange mit Moskau verbundene und bisher größte ukrainisch-orthodoxe Kirche hat sich zu dem Übergang noch nicht geäußert. Sie begeht die Feiertage bisher nach dem alten julianischen Kalender.
14. Juli, 13.47 Uhr: Kuleba: "Psychologisch" ist die Ukraine bereits Nato-Mitglied
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (42) hat sich mit den Ergebnissen des kürzlichen Nato-Gipfels in Vilnius zufrieden gezeigt.
"Wir haben die psychologische Barriere überwunden und ich sehe, dass man die Ukraine real als Mitglied der Nato betrachtet", sagte der Chefdiplomat am Freitag in einem Interview des ukrainischen Fernsehens. Es sei zwar schlecht, dass kein "Quantensprung" gelungen sei. "Doch wird dieser Quantensprung (der Nato-Mitgliedschaft) unvermeidlich kommen, und das wird viel früher sein, als es uns jetzt scheint", sagte Kuleba.
Alle ohne Ausnahme würden Kiew hinter verschlossenen Türen versichern, dass die Mitgliedschaft im Militärbündnis komme. Diskutiert werde nur über die Geschwindigkeit. "Sie haben Angst, dass sie bei zu schneller Fahrt in einen Unfall geraten können", erläuterte der Diplomat die Situation.
14. Juli, 11.19 Uhr: Ukraine und Russland berichten über neue Drohnenangriffe
Die Kriegsparteien Ukraine und Russland haben neue Drohnenattacken auf ihrem Gebiet gemeldet.
In der Stadt Krywyj Rih, dem Geburtsort des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45), habe eine Drohne ein Verwaltungsgebäude zerstört und weitere Gebäude eines kommunalen Unternehmens beschädigt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, am Freitag mit. Ein Mann sei verletzt worden. Es seien auch zwei Wohnhäuser beschädigt worden. Insgesamt habe es sechs Drohnenangriffe sowie Artilleriebeschuss gegeben, hieß es.
Russland berichtete vom Einsatz seiner Flugabwehr im Gebiet Woronesch, wo am Donnerstag drei Drohnen abgeschossen worden seien. In der in Nachbarschaft zur Ukraine gelegenen Region Kursk meldeten die Behörden den Absturz einer Drohne in der Stadt Kurtschatow, wo ein Wohnhaus beschädigt wurde. Vier Kilometer von der Stadt entfernt liegt das Kursker Atomkraftwerk. Verletzte gab es nach Angaben der Behörden bei keinem der Fälle.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei den Angriffen im Land zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen insgesamt 16 von 17 Drohnen vom Himmel geholt.
14. Juli, 9.19 Uhr: In Ukraine getöteter AFP-Journalist zum Ritter der Ehrenlegion ernannt
Der in der Ukraine getötete AFP-Journalist Arman Soldin (†32) ist posthum in die Ehrenlegion aufgenommen worden.
Per Dekret des Präsidenten werde Soldin zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, hieß es in der Nacht zum Freitag im französischen Amtsblatt. Es handelt sich um die höchste Auszeichnung in Frankreich.
Der 32-Jährige war Teil eines fünfköpfigen Teams von AFP-Reportern, das ukrainische Soldaten an der Front begleitete. Die Journalisten gerieten am Rande von Tschassiw Jar nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut am 9. Mai unter russischen Raketenbeschuss. Soldin wurde tödlich getroffen, seine Kollegen konnten unverletzt entkommen.
14. Juli, 8.41 Uhr: London: Russische U-Boote nehmen wegen Sicherheitsbedenken nicht an Parade teil
Dass russische Atom-U-Boote nicht an einer Parade zum Tag der Marine in St. Petersburg am 30. Juli teilnehmen, liegt nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch an Sicherheitsbedenken.
Es bestehe eine "realistische Möglichkeit", dass interne Sorgen nach der Meuterei der Privatarmee Wagner zu der Entscheidung beigetragen hätten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Vor allem aber dürfte der Schritt dazu dienen, Wartungsarbeiten zu ermöglichen und die Verfügbarkeit für Betrieb und Schulung aufrechtzuerhalten.
Erstmals seit 2017 werden die Atom-U-Boote damit nicht Teil der Parade sein.
14. Juli, 6.35 Uhr: Westliche Panzer brennen laut Putin besser als T-72
Nach Wladimir Putins (70) Angaben sind die westlichen Waffen nicht kriegsentscheidend.
Allein seit Beginn der Kiewer Gegenoffensive Anfang Juni habe das russische Militär 311 ukrainische Panzer zerstört. Davon stamme mindestens ein Drittel aus westlicher Produktion, darunter auch deutsche Leopard-Kampfpanzer.
Die ukrainischen Soldaten würden gar nicht mehr in westliche Panzer steigen wollen, weil diese zuerst abgeschossen würden. "Und sie brennen auch wie alle anderen, sogar besser als die Panzer aus sowjetischer Produktion - die bekannten T-72", behauptete Putin.
14. Juli, 6.23 Uhr: Streumunition aus den USA in der Ukraine angekommen
Die von den USA zugesagte Streumunition ist als weiteres kriegswichtiges Element in der Ukraine eingetroffen.
"Wir haben sie gerade erst bekommen. Wir setzen sie bisher noch nicht ein", sagte der ukrainische Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview dem US-Sender CNN. Die ukrainische Führung werde nun entscheiden, wo sie genutzt werden könne.
Die USA hatten die Lieferungen vergangene Woche angekündigt, was auch in Partnerländern kritisiert wurde. Mehrere Nato-Staaten - darunter Deutschland - haben den Einsatz dieser Waffen durch ein internationales Abkommen geächtet.
14. Juli, 6.14 Uhr: Russland denkt über Verlängerung des Getreideabkommens nach
Die Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine ist nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin (70) von der Erfüllung der Russland gegebenen Versprechen abhängig.
"Wir denken darüber nach, wie wir vorgehen, es sind ja noch einige Tage", sagte Putin in einem Interview des Staatsfernsehens, das der kremlnahe Berichterstatter Pawel Sarubin am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichte. Er sagte, es gebe die Möglichkeit, die Beteiligung Russlands an dem Abkommen so lange auszusetzen, bis die Versprechungen, die Moskau im Rahmen der Vereinbarung gegeben worden seien, auch tatsächlich erfüllt würden.
13. Juli, 17.58 Uhr: US-Präsident in Finnland: Nato war noch nie stärker
US-Präsident Joe Biden (80) hält Kremlchef Wladimir Putin (70) schon jetzt für den Verlierer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
"Putin hat den Krieg bereits verloren. Putin hat ein echtes Problem", sagte der 80-Jährige am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Helsinki. Der russische Präsident könne den Krieg morgen beenden. "Aber es gibt keine Möglichkeit, dass er den Krieg in der Ukraine gewinnen wird", sagte er.
13. Juli, 13.22 Uhr: US-Präsident in Finnland: Nato war noch nie stärker
US-Präsident Joe Biden hat den Nato-Beitritt Finnlands als einen "unglaublichen Gewinn" für das westliche Militärbündnis bezeichnet.
"Ich glaube nicht, dass die Nato jemals stärker gewesen ist", sagte Biden bei einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinistö in Helsinki.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Finnland im Mai 2022 gemeinsam mit Schweden die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde Anfang April als 31. Mitglied im Bündnis willkommen geheißen, Schweden fehlt dagegen weiterhin die Zustimmung aus der Türkei und auch aus Ungarn.
13. Juli, 13.05 Uhr: Tote und verletzte Ukrainer durch russischen Beschuss
In der südostukrainischen Großstadt Saporischschja sind mutmaßlich durch Raketenbeschuss mehr als 20 Menschen verletzt worden.
13 Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Militärgouverneur Jurij Malaschko am Donnerstag bei Telegram mitteilte. Unter den Opfern seien acht Minderjährige. Innerhalb eines Tages seien im Gebiet Saporischschja 14 Ortschaften insgesamt 80 mal beschossen worden. Mehr als 40 Gebäude seien dabei beschädigt worden.
Im angrenzenden Gebiet Cherson seien am Mittwoch und am Donnerstag mindestens drei Zivilisten getötet und drei verletzt worden, hieß es weiter.
13. Juli, 12.10 Uhr: Ukrainische Armee erzielt Geländegewinne in Süd- und Ostukraine
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im südlichen Gebiet Saporischschja südöstlich der Stadt Orichiw Geländegewinne erzielt.
Die ukrainischen Einheiten setzen sich auf den neuen Positionen fest, teilte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, am Donnerstag mit. Der russische Gegner leiste jedoch weiter "starken Widerstand" und ziehe Reserven heran.
In der Ostukraine setzen die ukrainischen Truppen Kowaljow zufolge ihren Vormarsch südlich der von Russland kontrollierten Stadt Bachmut fort. Dort sei es ebenfalls zu einem Teilerfolg gekommen. Zugleich seien Angriffe der russischen Truppen im Donezker Gebiet in den Abschnitten Lyman, Awdijiwka und Marjinka sowie bei Kupjansk im Gebiet Charkiw abgewehrt worden.
13. Juli, 11.36 Uhr: Rheinmetall erhält Bundeswehr-Milliardenauftrag für Panzermunition
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat nach eigenen Angaben von der Bundeswehr einen Milliardenauftrag für die Lieferung von Panzermunition erhalten.
Ein bestehender Rahmenvertrag über Munitionslieferungen in Höhe von bis zu 556 Millionen Euro aus dem Jahr 2020 sei auf ein Volumen in Höhe von rund 4 Milliarden Euro aufgestockt worden, berichtete das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf.
Der Rahmenvertrag sehe auch die
Lieferung einer signifikanten Menge an Panzermunition für die ukrainischen Streitkräfte vor.
13. Juli, 10.53 Uhr: Russland nutzt alte Militärfahrzeuge als rollende Bomben
Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes nutzt Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine auch improvisierte Fahrzeugbomben.
Im Juni habe es Berichte gegeben, dass russische Streitkräfte veraltete, gepanzerte Fahrzeuge mit mehreren Tonnen Sprengstoff als rollende Bomben eingesetzt hätten, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag bei Twitter mit. Die Besatzung springe wahrscheinlich nach dem Start aus dem Fahrzeug.
13. Juli, 8.42 Uhr: Verletzte nach russischen Drohnenangriffen auf Kiew
Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Donnerstag vier Menschen verletzt worden.
Rettungskräfte teilten am Morgen mit, dass die Trümmer der von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossenen Drohnen in vier Stadtteilen eingeschlagen seien. In einem Hochhaus wurde ein Teil der Fassade beschädigt, wie auf Bildern zu sehen war. Dort wurden zwei Menschen verletzt, die ins Krankenhaus gebracht wurden. In einem anderen Haus sei ein Feuer ausgebrochen. Zwei Menschen erlitten dort laut Behörden Rauchvergiftungen.
13. Juli, 7.16 Uhr: Ukrainische Streitkräfte schießen 20 Drohen und zwei Raketen vom Himmel
In der Nacht auf Donnerstag sei es den ukrainischen Streitkräften nach eigenen Angaben gelungen 20 russische Drohen abzufangen.
Auch zwei Raketen hätte man vom Himmel geschossen, berichtete AFP am Donnerstagmorgen. Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sprach von einer "erfolgreichen Luftverteidigung".
13. Juli, 6.51 Uhr: Moskau nennt geplante Kampfjetlieferung an Kiew "atomare Bedrohung"
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (73) hat dem Westen vorgeworfen, mit der Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine eine atomare Bedrohung für Russland zu erzeugen.
"Allein den Fakt des Auftauchens solcher Systeme bei den ukrainischen Streitkräften werden wir als atomare Bedrohung vonseiten des Westens betrachten", sagte Lawrow. Zugleich wies der Minister zurück, dass Russland einen Atomschlag in der Ukraine plane. Die Bedingungen für die Anwendung solcher Waffen seien hinlänglich bekannt, sagte Lawrow im Interview mit dem russischen Internetportal lenta.ru.
13. Juli, 6.22 Uhr: Selenskyj zeigt sich zufrieden mit Resultaten des Nato-Gipfels
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich zufrieden mit den Ergebnissen des NATO-Gipfels in Vilnius gezeigt.
"Es gibt eine gute Verstärkung bei den Waffen. Das sind Flugabwehr, Raketen, gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie", sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache über die Lieferzusagen westlicher Partner. Zudem habe die Ukraine nun feste Sicherheitsgarantien und die klare Perspektive eines Nato-Beitritts erhalten.
13. Juli, 6.18 Uhr: Moskau feuert an Ukraine-Krieg beteiligten Armeegeneral nach Kritik
Russlands Militärführung hat den Oberbefehlshaber der im Süden der Ukraine stationierten russischen 58. Armee, Iwan Popow, dessen Angaben zufolge entlassen.
Popow wandte sich in einer am Mittwoch auf dem Telegram-Kanal des Duma-Abgeordneten Andrej Guruljow verbreiteten Sprachnachricht an die Soldaten und erklärte, er sei wegen seiner Kritik an der ineffizienten Kriegsführung seines Postens enthoben worden. "Ich habe die Aufmerksamkeit auf die größte Tragödie des modernen Kriegs gelenkt - auf das Fehlen der Artillerieaufklärung und -bekämpfung und die vielfachen Toten und Verletzten durch die feindliche Artillerie."
Danach habe sich das Verteidigungsministerium seiner entledigt.
13. Juli, 6.16 Uhr: Chef der Sicherheitskonferenz kritisiert NATO-Dämpfer für die Ukraine
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen (68), hat die NATO dafür kritisiert, dass sie bei ihrem Gipfel der Ukraine keine Einladung zu einem Beitritt nach Ende des russischen Angriffskriegs ausgesprochen hat.
"Es gibt die Angst, dass es durch eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine in Richtung eines neuen Weltkriegs gehen könnte", sagte Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag. "Ich glaube, da spielt Vorsicht und Zurückhaltung eine Rolle aus der Sorge heraus, dass schon eine Einladung für eine spätere Mitgliedschaft als Eskalation des Konflikts von Nato-Seite gesehen wird."
Die Realität sei aber eine andere: "Es ist Wladimir Putin, der immer wieder eskaliert."
13. Juli, 6.11 Uhr: Ukraine braucht laut US-Präsident Biden vor allem Artilleriegeschosse
Im Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland kommt es nach den Worten von US-Präsident Joe Biden (80) derzeit nicht prioritär auf Raketen größerer Reichweite von den USA an.
Auf die Frage einer Reporterin, ob er darüber nachdenke, der Ukraine Raketen vom Typ ATACMS bereitzustellen, sagte Biden am Mittwoch: "Ja, aber sie haben jetzt das Äquivalent von ATACMS. Was wir vor allem brauchen, sind Artilleriegeschosse und die sind knapp. Wir arbeiten daran."
13. Juli, 6.07 Uhr: Moskau kritisiert NATO-Gipfel als Rückkehr zum Kalten Krieg
Das russische Außenministerium hat nach dem NATO-Gipfel in Vilnius der westlichen Militärallianz die Rückkehr "zu Schemen des Kalten Kriegs" vorgeworfen.
Dem Westen gehe es um den Schutz ihrer "Milliarde vor dem Rest der Menschheit" auf der Grundlage der willkürlichen Teilung der Welt in Demokratien und Autokratien, wie es in einer Pressemitteilung des Ministeriums von Mittwochabend hieß.
12. Juli, 20.53 Uhr: Selenskyj nicht bereit auch "nur ein Dorf" an Russland abzutreten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Gebietsabtretungen an Russland erneut eine Absage erteilt. "Sogar wenn es nur ein Dorf ist, in dem nur ein Opa lebt", betonte er am heutigen Mittwoch bei einer Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Vilnius.
Er sei davon überzeugt, dass weder Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) noch US-Präsident Joe Biden in dieser Frage "Verrat" an Kiew verüben werden. Auch "irgendein eingefrorener Konflikt" sei für die Ukraine weiter keine Option. "Das wird es niemals geben", sagte Selenskyj. Seine Position sei den Partnern sehr gut bekannt.
12. Juli, 20.50 Uhr: Getreideabkommen läuft aus: UN-Generalsekretär schreibt Brief an Putin
In einem Brief unterbreitete UN-Generalsekretär António Guterres (74) Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70) einen Vorschlag, um die Absichtserklärung vom letzten Jahr mit der Fortführung der Exporte in Einklang zu bringen.
"Ziel ist es, Hürden für Finanztransaktionen über die Russische Landwirtschaftsbank zu beseitigen, ein wichtiges Anliegen der Russischen Föderation, und gleichzeitig den weiteren Fluss ukrainischen Getreides durch das Schwarze Meer zu ermöglichen", teilte Sprecher Stephane Dujarric am heutigen Mittwoch mit. Die UN betonten, wie wichtig eine Fortführung für die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln sei.
12. Juli, 20.45 Uhr: Erdogan sieht Schwedens Nato-Eintritt im Oktober
Nach der grundsätzlichen Zustimmung der Türkei zum Nato-Beitritt Schwedens muss sich das Land voraussichtlich trotzdem noch mehrere Monate gedulden.
Auf die Frage einer Journalistin, wann das Parlament die Beitrittsprotokolle ratifizieren werde, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) nach dem Nato-Gipfel am heutigen Mittwoch: "Es könnte Oktober werden." Die Große Nationalversammlung geht voraussichtlich bald in die Sommerpause und kommt dann erst wieder im Oktober zusammen.
Erdogan wolle den Beitrittsprozess "so schnell wie möglich" über die Bühne bringen, ohne einen Zeitrahmen zu nennen. Er glaube daran, dass Schweden schon bald "konkrete Schritte" unternehme, um auf die Bedenken der Türkei einzugehen, fügte Erdogan hinzu.
12. Juli, 20.40 Uhr: US-Präsident Biden lobt Nato und sicher Ukraine weiter Unterstützung zu
US-Präsident Joe Biden (80) hat der von Russland angegriffenen Ukraine erneut die Unterstützung der USA zugesichert. "Unser Engagement für die Ukraine wird nicht nachlassen, wir werden für Freiheit und Unabhängigkeit eintreten, heute, morgen und so lange es dauert", sagte Biden am Mittwoch in einer Rede in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
Kremlchef Wladimir Putin (70) verstehe immer noch nicht, dass die Verbündeten niemals von ihren Werten abrücken würden. "Wir werden nicht wanken. Wir werden nicht wanken", rief Biden.
Außerdem lobte er die Nato als ein "Bollwerk der globalen Sicherheit und Stabilität". Europa sei für die Sicherheit der USA entscheidend: "Die Vorstellung, dass die Vereinigten Staaten ohne ein sicheres Europa gedeihen könnten, ist nicht vernünftig", sagte Biden.
12. Juli, 17.50 Uhr: Wagner-Trupp übergibt "massenhaft" schwere Waffen an Russland
Die Privatarmee Wagner des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin (62) hat nach offiziellen Angaben massenhaft schwere Waffen, Militärgerät und Tausende Tonnen Munition ans russische Verteidigungsministerium übergeben.
Darunter seien auch Panzer vom Typ T-90 und T-80, Mehrfachraketenwerfer und zahlreiche Artilleriesysteme, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch in Moskau.
Zudem habe Wagner 2500 Tonnen Munition verschiedenen Typs sowie 20.000 Schusswaffen abgegeben.
12. Juli, 16.22 Uhr: Russischer Geheimdienst spricht mit CIA
Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR), Sergej Naryschkin (68), hat nach eigenen Angaben wenige Tage nach dem Aufstand der Wagner-Söldner-Truppe mit CIA-Direktor William Burns (67) telefoniert.
Thema des etwa einstündigen Telefonats mit dem US-Auslandsgeheimdienstchef Ende Juni sei hauptsächlich die Ukraine gewesen, sagte Naryschkin am heutigen Mittwoch. "Wir haben überlegt und erörtert, was mit der Ukraine zu tun ist", sagte er.
Die Bedingungen für Verhandlungen mit Kiew seien noch nicht gegeben, sagte Naryschkin. "Aber natürlich werden Verhandlungen früher oder später möglich sein, weil jeder Konflikt, auch ein bewaffneter, mit Verhandlungen endet, aber die Bedingungen dafür müssen noch reifen."
12. Juli, 16.15 Uhr: Britischer Minister ruft Kiew zu Zurückhaltung auf: "Sind nicht Amazon"
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace (53) hat die ukrainische Regierung zur Zurückhaltung bei ihrer Kritik an westlichen Waffenlieferungen gemahnt.
Die Ukraine habe ihm bei einem Besuch in Kiew eine Wunschliste mit Waffen vorgelegt, sagte Wallace am heutigen Mittwoch vor Journalisten am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius.
"Ich habe den Ukrainern vergangenes Jahr, als ich elf Stunden gefahren bin, damit mir eine Liste gegeben wird, gesagt: Ich bin nicht Amazon", zitierte der Sender Sky News den Minister.
12. Juli, 15 Uhr: China kritisiert Nato-Gipfel: "Denken wie im Kalten Krieg"
Als Reaktion auf die Kritik an China beim Nato-Gipfel in Vilnius hat Peking dem Verteidigungsbündnis vorgeworfen, "wie zu Zeiten des Kalten Krieges" zu denken.
Zudem verwechsle die Nato "Recht und Unrecht" und habe "ideologische Vorurteile, die China entschieden zurückweist", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am heutigen Mittwoch.
12. Juli, 14.55 Uhr: Selenskyj größtenteils zufrieden mit Nato-Gipfel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich mit Blick auf die Ergebnisse des Nato-Gipfels zufrieden geäußert - aber nicht uneingeschränkt.
Man könne "feststellen, dass die Ergebnisse des Gipfels schön sind", aber eine Einladung zum Nato-Beitritt "wäre ideal gewesen", sagte Selenskyj am heutigen Mittwoch.
Ein wichtiges Ergebnis seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf dem Weg zu einer späteren Nato-Mitgliedschaft. "Wenn die G7-Staaten heute diese Garantien verkünden, dann wird das für uns zu einem wichtigen, konkreten Erfolg", sagte Selenskyj.
12. Juli, 14.50 Uhr: Kreml: Nato-Betritt von Ukraine gefährlich für ganz Europa
Ein beschleunigter Beitritt der Ukraine zur Nato birgt nach Darstellung des Kremls hohe Sicherheitsrisiken für Europa. "Potenziell ist das sehr gefährlich für die europäische Sicherheit", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am gestrigen Dienstag.
Er antwortete auf die Frage, was ein schnelleres Beitrittsverfahren für die Ukraine zur Militärallianz bedeutet. Beim Nato-Gipfel in Vilnius ist die künftige Mitgliedschaft des osteuropäischen Staates eines der Schlüsselthemen.
12. Juli, 14.46 Uhr: Kreml: Sicherheitszusagen der G7 Gefahr für Russland
Der Kreml hat die langfristigen Sicherheitszusagen der G7-Gruppe westlicher Industriestaaten für die Ukraine als Gefahr für Russlands Sicherheit bezeichnet.
"Wir halten dies für einen extremen Fehler und potenziell für sehr gefährlich", sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin (70), Dmitri Peskow (55), am Mittwoch nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen in Moskau.
"Das heißt: Indem sie der Ukraine Sicherheitsgarantien geben, verletzen sie Russlands Sicherheit." Moskau hoffe noch auf "Weisheit" im Westen. Andernfalls machten die Länder Europa "für viele, viele Jahre noch viel gefährlicher".
12. Juli, 14.40 Uhr: G7-Staaten wollen Luft- und Seestreitkräfte der Ukraine stärken
Die G7-Gruppe westlicher Industriestaaten will der Ukraine die Lieferung moderner Ausrüstung für ihre Luft- und Seestreitkräfte in Aussicht stellen. Dies geht aus dem Text für eine Erklärung hervor, die am Mittwochnachmittag am Rande des Nato-Gipfels in Litauen veröffentlicht werden soll.
Konkret wollen Deutschland und die anderen G7-Staaten der Regierung in Kiew zusagen, die ukrainischen Streitkräfte so auszustatten, dass sie weiter ihr Heimatland verteidigen können und nach einem Ende des russischen Angriffskriegs so stark sein werden, dass Moskau keine weiteren Angriffe mehr wagen wird.
12. Juli, 13.52 Uhr: Stoltenberg: Waffenlieferungen an die Ukraine dringlichste Aufgabe
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) hat die Lieferung weiterer Waffen als aktuell wichtigste Aufgabe bei der Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine bezeichnet.
Bei einem Auftritt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) nannte er am Mittwoch in Vilnius auch die von Deutschland und den USA gemachten neuen Zusagen für weitere Militärhilfe. "Natürlich ist die dringlichste Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Ukraine sich durchsetzen kann. Denn sollte die Ukraine nicht fortbestehen, gibt es auch keine Frage einer Mitgliedschaft zu diskutieren", sagte er.
12. Juli, 13.44 Uhr: Ärger um Panzerwerkstatt: Leopard 2A6 werden nicht in Polen repariert
Wegen des Streits um eine Reparatur der an die Ukraine abgegebenen Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 in Polen ändert das Bundesverteidigungsministerium bisherige Pläne.
Waffensysteme vom Typ Leopard 2A5 und Leopard 2A6 sollen nun in Deutschland repariert werden und voraussichtlich auch in Litauen, wie ein Sprecher am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius mitteilte. Kurz zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, die Bundesregierung steige aus einer Vereinbarung mit Polen aus.
Sobald die ukrainischen Streitkräfte den Bedarf anzeigten, könnten die Arbeiten an den Leopard 2A5 und Leopard 2A6 beginnen, teilte das Verteidigungsministerium mit.
12. Juli, 11.41 Uhr: Selenskyj erwartet "gute Nachrichten" von Treffen mit Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) ist am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) zusammengekommen.
"Wird wie immer bedeutsam sein", schrieb Selenskyj dazu auf Twitter. "Wir erwarten gute Nachrichten zum Schutz des Lebens der Ukrainer und zu unserer Verteidigung", schrieb er am zweiten und letzten Tag des Treffens des Verteidigungsbündnisses in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
12. Juli, 11.36 Uhr: Duda: Kampferfahrene Ukrainer wären gute Verstärkung für die Nato
Eine künftige Aufnahme der Ukraine in die Nato würde dem westlichen Militärbündnis aus Sicht von Polens Präsident Andrzej Duda (51) kampferprobte Truppen und eine enorme Flächenausdehnung einbringen.
Dies wäre auch eine Stärkung für Polen, sagte Duda am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius. "Heute sind wir die Flanke das Nato, aber wenn die Ukraine - was ich hoffe - einmal in die Nato aufgenommen wird, verschiebt sich diese Flanke zumindest teilweise nach Osten." Die Ukraine sei auch derzeit schon die Pufferzone, die Polen von der Bedrohung durch Russland trenne. Duda betonte, ein konkretes Beitrittsdatum für die Ukraine sei nicht möglich, solange dort noch gekämpft werde.
12. Juli, 11.31 Uhr: G7 wollen langfristige Sicherheitszusagen für Ukraine ankündigen
Die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe westlicher Industriestaaten wollen nach Angaben aus den USA und Großbritannien gemeinsam ihre Absicht erklären, die Ukraine durch Sicherheitszusagen langfristig zu schützen.
US-Präsident Joe Biden (80) werde mit den anderen G7-Chefs und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) am Mittwochnachmittag beim Nato-Gipfel in Vilnius eine entsprechende Ankündigung machen, erklärte eine Vertreterin des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung am Mittwoch. Dabei gehe es insbesondere um den Aufbau eines Militärs, das in der Lage sei, künftige Angriffe abzuwehren. Mit der G7-Erklärung würden die Länder bilaterale Gespräche mit der Ukraine über konkrete Sicherheitsverpflichtungen einleiten.
12. Juli, 8.54 Uhr: London: General Surowikin könnte kaltgestellt sein
Britische Geheimdienste sehen weitere Anzeichen dafür, dass der russische General Sergej Surowikin nach der Meuterei der Privatarmee Wagner kaltgestellt wurde.
Sein Stellvertreter als Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, Viktor Afsalow, trete immer stärker in die Öffentlichkeit, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. Als Generalstabschef Waleri Gerassimow kürzlich zum ersten Mal seit dem Wagner-Aufstand am 24. Juni im Fernsehen zu sehen war, habe ihn Afsalow per Video informiert.
12. Juli, 8.42 Uhr: Von der Leyen ermuntert Ukraine zu weiteren Reformen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) hat die Ukraine zu weiteren Reformen ermuntert.
Am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius nannte sie am Mittwoch den Kampf gegen Korruption und die Stärkung der Institutionen als Aufgaben, bei denen die EU weiter unterstützen könne. Das Reformtempo der Ukraine sei beeindruckend, obwohl das Land einen Abwehrkampf gegen Russland führe. "Und diese Grundvoraussetzung der Reformen gelten sowohl für den Beitritt zur Europäischen Union als auch zur Nato. Hier können wir intensiv unterstützen", sagte von der Leyen.
12. Juli, 7.34 Uhr: Ukrainisches Militär meldet erneute russische Drohnenangriffe auf Kiew
Russland hat Kiew, ukrainischen Angaben zufolge, in der zweiten Nacht in Folge mit Drohnen angriffen.
Alle gestarteten Drohnen iranischer Bauart seien "entdeckt und zerstört" worden, erklärte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Seinen Angaben zufolge gab es zunächst keine Informationen über Opfer oder Schäden.
12. Juli, 6.11 Uhr: Nord-Stream-Ermittler finden Sprengstoffspuren auf Segelboot
Bei den Untersuchungen zu den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 haben die Ermittler nach eigenen Angaben Sprengstoffspuren auf einer verdächtigen Segeljacht gefunden.
"In den während der Untersuchung vom Boot entnommenen Proben wurden Spuren von Unterwassersprengstoff gefunden", heißt es in einem gemeinsamen Brief der deutschen UN-Botschafterin Antje Leendertse (60) und der Botschafterinnen von Dänemark und Schweden an den UN-Sicherheitsrat in New York. Das auf Montag datierte Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
12. Juli, 6.08 Uhr: Pistorius zeigt Verständnis für Ärger der Ukraine bei Nato-Gipfel
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63) hat Verständnis für den Ärger der Ukraine über aus ihrer Sicht unzureichende Beitrittszusagen beim Nato-Gipfel geäußert, pocht aber auf die Erfüllung der Bedingungen für eine Mitgliedschaft.
"Ich verstehe den Unmut und die Ungeduld. Gerade in der Situation, in der die Ukraine ist, habe ich vollste Sympathie dafür", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Und trotzdem: Die Zusage ist da. Die Ukraine wird Mitglied der Nato werden, sobald die Voraussetzungen vorliegen. Das ist ein Agreement, was es in der Klarheit bislang nie gegeben hat."
11. Juli, 22.18 Uhr: Selenskyj betont auf Nato-Gipfel Priorität ukranischer Verteidigung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) will am zweiten Tag des Nato-Gipfels in Litauen am morgigen Mittwoch auf eine weitere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit seines Landes drängen.
"Unsere Verteidigung hat erste Priorität", schrieb Selenskyj am Dienstagabend auf Telegram. Zuvor war er zum Gipfel der westlichen Verteidigungsallianz in Vilnius eingetroffen.
"Ich bin unseren Partnern dankbar für die Bereitschaft, neue Schritte zu ergreifen. Mehr Waffen für unsere Soldaten bedeuten mehr Schutz für das Leben aller in der Ukraine", sagte Selenskyj. "Wir werden neue bedeutende Verteidigungsinstrumente mit in die Ukraine bringen."
11. Juli, 20.50 Uhr: Streumunition-Lieferung aus den USA: Russland reagiert mit gleicher Drohung
Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine mit dem Einsatz solcher Waffen durch Moskau gedroht. Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) am heutigen Dienstag in Moskau.
Sein Land halte sich bisher zurück, wäre aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, "analoge Mittel" einzusetzen. Die USA hatten zuvor mitgeteilt, die geächteten Waffen an die Ukraine zu liefern.
Schoigu wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten. Ihr Einsatz werde den Krieg verlängern, sagte der Minister.
11. Juli, 20 Uhr: Ausbildung ukrainischer Piloten ab August in Rumänien
Die Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets aus US-Produktion soll im August in Rumänien beginnen.
Das gaben die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren (56) und der geschäftsführende dänische Ressortchef Troels Lund Poulsen (47) am Dienstag zusammen mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow (57) am Rande des Nato-Gipfels im litauischen Vilnius bekannt.
Die Niederlande und Dänemark leiten ein Bündnis zur Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten, zu dem insgesamt elf Staaten gehören, darunter auch Großbritannien, Polen und Kanada. Deutschland ist nicht dabei.
11. Juli, 19 Uhr: Werben um Nato-Betritt: Selenskyj von Tausenden gefeiert
Mit einer Rede vor Tausenden Menschen in Vilnius am Rande des Nato-Gipfels hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) seine Forderung nach einer Mitgliedschaft in dem Militärbündnis bekräftigt.
"Die Nato gibt der Ukraine Sicherheit. Die Ukraine macht die Nato stärker", sagte Selenskyj auf einem Platz im Zentrum der litauischen Hauptstadt bei Sonnenschein und unter dem Jubel von Menschen, die blau-gelbe ukrainische Flaggen schwenkten.
11. Juli, 18.55 Uhr: Pistorius weiter gegen Lieferung von Marschflugkörpern an Kiew
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) hat die Absage der Bundesregierung zu einer Lieferung deutscher Marschflugkörper an die Ukraine bekräftigt.
"Wenn einzelne Partner das tun, ist das deren souveräne Entscheidung. Wir haben keine Absicht unsere Position zu ändern", sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Vilnius am Rande des Nato-Gipfels.
Für Kritik an Deutschland, das inzwischen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine nach den USA sei, sehe er keinen Raum. "Die Luftverteidigung der Ukraine wäre ohne uns überhaupt nicht denkbar", sagte Pistorius.
11. Juli, 16.54 Uhr: Nato macht Ukraine-Hoffnungen auf EU-Beitritt
Die Nato macht der von Russland angegriffenen Ukraine Hoffnung auf eine Aufnahme in das Verteidigungsbündnis, knüpft eine formelle Einladung aber an Bedingungen.
Das geht aus einer am Dienstag beim Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius beschlossenen Erklärung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
11. Juli, 16.25 Uhr: Selenskyj zum Nato-Gipfel in Litauen eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist zum Nato-Gipfel in Vilnius eingetroffen.
Er sei auf dem Flughafen der litauischen Hauptstadt gelandet, teilte Selenskyjs Sprecher am Dienstag mit. Zusammen mit dem Präsidenten reiste auch Verteidigungsminister Olexij Resnikow (57) an.
11. Juli, 13.40 Uhr: Spanien will weitere Soldaten an Nato-Ostflanke entsenden
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez (51) hat die Entsendung weiterer Soldaten nach Rumänien und in die Slowakei angekündigt.
Das sei der Beitrag seines Landes zum neuen NATO-Verteidigungsplan der Ostflanke, sagte Sánchez am Dienstag in Vilnius vor Beginn des Nato-Gipfels, wie die spanische Zeitung "La Vanguardia" und die Nachrichtenagentur Europa Press berichteten.
Wie viele Soldaten Madrid zusätzlich entsenden werde, sagte der Regierungschef bei seiner Ankunft in Vilnius vor Journalisten nicht. Spanien werde sich dazu im Laufe des Tages offiziell äußern.
Spanien ist bereits mit Soldaten im Baltikum und Rumänien präsent.
11. Juli, 13.23 Uhr: Macron sagt Ukraine Lieferung von Marschflugkörpern zu
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) hat der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs die Lieferung weiterer Waffen zugesichert, darunter Marschflugkörper mit höherer Reichweite.
Angesichts der von der Ukraine geführten Gegenoffensive habe er entschieden, die "Lieferung von Waffen und Ausrüstung" zu erhöhen, damit die Ukrainer auch Angriffe auf weitere Distanz durchführen könnten, sagte Macron am Dienstag zu Beginn des Nato-Gipfels in Vilnius.
"Wir haben entschieden, neue Raketen zu liefern, die der Ukraine Schläge in der Tiefe erlauben."
Nach Élysée-Angaben handelt es sich dabei um Marschflugkörper des französisch-britischen Typs Scalp/Storm Shadow. Großbritannien hat der Ukraine bereits Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow zur Verfügung gestellt. Diese ermöglichen Kiew aufgrund ihrer Reichweite Angriffe auch weit hinter der aktuellen Frontlinie.
11. Juli, 12.34 Uhr: Selenskyj bestätigt Teilnahme am Nato-Gipfel in Vilnius
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Teilnahme am Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius offiziell bestätigt.
Er sei unterwegs zum Treffen des Verteidigungsbündnisses, schrieb er am Dienstag auf Twitter. Er habe erfahren, dass es offenbar innerhalb der Allianz noch Diskussionen über Formulierungen und Bedingungen alleine für eine Einladung zur Mitgliedschaft der Ukraine gebe, klagte Selenskyj.
Es gebe unter den Nato-Mitgliedern weiter keine Einigkeit über den zeitlichen Rahmen und die Bedingungen eines Beitritts der Ukraine. "Es sieht so aus, als ob es keine Bereitschaft gibt, die Ukraine in die Nato einzuladen oder sie zum Mitglied der Allianz zu machen", schrieb der Staatschef.
"Für Russland ist das eine Motivation seinen Terror weiter fortzusetzen", erklärte Selenskyj. Diese Unbestimmtheit sei ein Zeichen der Schwäche des Westens. "Und ich werde das auf dem Gipfel offen ansprechen", sagte er.
11. Juli, 11 Uhr: Deutschland schnürt neues Waffenpaket für die Ukraine
Deutschland liefert der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von knapp 700 Millionen Euro.
Das wurde am Dienstag am Rande des Nato-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius aus Regierungskreisen bekannt. Unter anderem soll die von Russland angegriffene Ukraine weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder, 25 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 und fünf Bergepanzer sowie zwei Startgeräte für Patriot-Flugabwehrraketen der Bundeswehr bekommen.
Hinzu kommen 20.000 Schuss Artilleriemunition und 5000 Schuss Nebelmunition sowie Aufklärungsdrohnen und Mittel zur Drohnenabwehr.
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) landete am Dienstagvormittag in der litauischen Hauptstadt Vilnius und wird das Paket voraussichtlich zum Auftakt des Nato-Gipfels offiziell ankündigen.
11. Juli, 10.35 Uhr: Stoltenberg: Selenskyj kommt zum Nato-Gipfel nach Vilnius
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj wird Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge als Gast am Gipfeltreffen des Verteidigungsbündnisses teilnehmen.
"Präsident Selenskyj wird kommen", sagte Stoltenberg am Dienstag in Vilnius zu Beginn des Nato-Gipfels. Demnach werde Selenskyj am Dienstagabend am Abendessen der Staats- und Regierungschefs teilnehmen.
Am Mittwoch werde er an der Sitzung des erstmals tagenden Nato-Ukraine-Rats teilnehmen. Mit dem ukrainischen Staatschef soll über eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsbündnis beraten werden.
11. Juli, 10 Uhr: Litauens Nato-Botschafter: Keine Nato-Einladung für Kiew bei Gipfel
Die Ukraine wird nach Angaben des litauischen Nato-Botschafters beim Gipfel des Verteidigungsbündnisses in Vilnius keine Einladung in die westliche Allianz erhalten.
Es werde keine Einladung geben, sagte Deividas Matulionis (59) am Dienstag im litauischen Radio. "Aber es wird ein viel klareres Verfahren eingeführt, wie diese Einladung zustande kommen könnte, wenn die Bedingungen stimmen."
Angesprochen auf Bedenken, dass eine Formulierung, wonach die Ukraine erst nach dem Krieg in die Nato aufgenommen werden solle, Russland dazu ermutigen könnte, den Krieg hinauszuzögern, sagte der Botschafter: "Genau das wird nicht gesagt werden, weil wir uns auch darüber im Klaren sind, was das bedeuten würde."
Die finale Fassung der Gipfel-Erklärung werde aber noch verhandelt, sagte er.
11. Juli, 9.53 Uhr: Britischer Geheimdienst: Moskau setzt wohl Baufirmen unter Druck
Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts könnte die Moskauer Stadtverwaltung Baufirmen bei der Rekrutierung für den russischen Krieg in der Ukraine unter Druck setzen.
Sie drohe höchstwahrscheinlich damit, Baufirmen die Aufträge zu entziehen, wenn sie die Quoten für die Bereitstellung von "Freiwilligen" für den Einsatz in der Ukraine nicht erfüllten, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag mit.
Berichten zufolge sei einem Unternehmen ein Ziel von 30 Freiwilligen bis Ende August gesetzt worden, schrieb das Ministerium bei Twitter. Betroffen sein könnten vor allem ethnische Minderheiten aus ärmeren Regionen Russlands.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin (65) befürworte die Maßnahme "höchstwahrscheinlich" mindestens aus taktischen Gründen, vermuten die Briten.
11. Juli, 9.45 Uhr: Hafen in Odessa im Visier russischer Drohnen
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge ein Getreideterminal in einem Hafen des Gebietes Odessa mit Drohnen angegriffen.
"Zwei schlugen in einem Verwaltungsgebäude eines Hafenobjekts ein", teilte das Südkommando der ukrainischen Armee am Dienstag bei Facebook mit. Durch herabstürzende Trümmer anderer abgeschossener Drohnen seien Brände ausgelöst worden, die jedoch zeitnah gelöscht werden konnten.
Drei Häfen um die südukrainische Stadt Odessa sind Teil des sogenannten Getreideabkommens zwischen Russland, der Ukraine, der Türkei und der Vereinten Nationen. Das Abkommen, das trotz des andauernden Krieges den Export von Agrargütern über das Schwarze Meer ermöglicht, droht am kommenden Montag auszulaufen. Teil der Vereinbarung sind auch Sicherheitsgarantien für die drei Seehäfen.
Weitere Drohnen wurden auch im Umland der Hauptstadt Kiew abgeschossen. Der Polizeichef des Gebiets, Andrij Njebytow, sagte, es habe Schäden an zwölf Einzelhäusern gegeben. Zudem seien in sechs Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus die Fensterscheiben durch die Druckwelle zerstört worden. Insgesamt hätten die Luftstreitkräfte 26 von 28 Kampfdrohnen abfangen können.
11. Juli, 9.30 Uhr: Biden will in Vilnius Selenskyj treffen - auch Scholz plant Gespräch
US-Präsident Joe Biden (80) will beim Nato-Gipfel in Vilnius zu einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen.
Die beiden wollten am Mittwoch über langfristige Sicherheitszusagen der USA für die Ukraine sprechen, teilte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Dienstag mit. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) plant nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen am Mittwoch ein bilaterales Treffen mit Selenskyj.
Bereits am Dienstagnachmittag will Scholz demnach mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) zusammenkommen. Selenskyj soll als Gast am Gipfel des Verteidigungsbündnisses in der litauischen Hauptstadt teilnehmen.
11. Juli, 8.15 Uhr: NATO will der Ukraine einen "Weg" zum Beitritt aufzeigen, aber keinen "Zeitplan"
Die NATO wird der Ukraine einen Reformpfad vorgeben, damit das Land schließlich der Allianz beitreten kann, ohne jedoch einen "Zeitplan" zu nennen.
Das teilte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Dienstag mit. Es werde ein "Reformpfad für die Ukraine" ausgearbeitet, aber "ich kann keinen Zeitplan nennen", sagte Sullivan gegenüber Reportern auf dem NATO-Gipfel in Vilnius.
Außerdem kündigte er an, dass Präsident Joe Biden (80) am Mittwoch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) treffen werde.
11. Juli, 7 Uhr: Nächtliche Angriffe auf Odessa und weitere Regionen
Auch die Hafenstadt Odessa wurde nach Angaben der örtlichen Verwaltung in der Nacht angegriffen.
Die Luftverteidigung sei aktiviert worden, hieß es. Nähere Angaben machte die Verwaltung zunächst nicht. Luftalarm wurde auch in den Regionen Mykolajiw, Cherson, Kirowograd, Poltawa, Sumy und Charkiw gemeldet.
11. Juli, 6.10 Uhr: Luftangriff auf Kiew abgewehrt
Kurz vor dem Beginn eines Nato-Gipfels hat Russland ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag Kiew mit Drohnen angegriffen.
Es handele sich um den zweiten Luftangriff auf Kiew in diesem Monat, teilte die Kiewer Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Angriff mit Drohnen iranischer Bauart seien geringe Schäden entstanden, alle entdeckten Luftziele in Richtung Kiew seien zerstört worden.
Um wie viele Drohnen es sich handelte, teilte das ukrainische Militär zunächst nicht mit. Auch zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden Wrackteile der Drohnen in der Region der ukrainischen Hauptstadt gefunden. Fenster und Anbauten von Häusern seien beschädigt worden.
11. Juli, 6.07 Uhr: Russland verurteilt Solidarität der NATO mit Ukraine
Die russische Regierung zeigte sich verärgert über die erwartete Solidarität mit der Ukraine auf dem bevorstehenden Nato-Gipfel.
"Es wird alles getan, um die öffentliche Meinung vor Ort auf die Zustimmung zu antirussischen Entscheidungen vorzubereiten, die in den kommenden Tagen in Vilnius getroffen werden", schrieb der in den USA stationierte russische Botschafter Anatoli Antonow (68) auf dem Telegram-Kanal der Vertretung in Washington.
Die erwarteten Beschlüsse würden die NATO in eine "ungünstige" Konfrontation mit Moskau treiben.
11. Juli, 6 Uhr: Zweitägiger NATO-Gipfel in Litauen beginnt
Mit Beratungen über die weitere Unterstützung der Ukraine und den Ausbau der Abschreckung und Verteidigung gegen Russland beginnt am Dienstag der zweitägige NATO-Gipfel in Litauen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) will bei dem Spitzentreffen ein klares Signal an Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70) aussenden: Dass der Krieg gegen die Ukraine zum Scheitern verurteilt ist und jede Aggression gegen einen Nato-Staat eine entschlossene Reaktion des gesamten Bündnisses zur Folge hätte.
Neben US-Präsident Joe Biden (80), Bundeskanzler Olaf Scholz (65) sowie den anderen Staats- und Regierungschefs der 31 Nato-Staaten werden zu dem Treffen in Vilnius zahlreiche weitere Gäste erwartet. Mit Selenskyj soll am Mittwoch über eine noch engere Zusammenarbeit beraten werden.
10. Juli, 22.30 Uhr: Ukraine wird laut Selenskyj nach Krieg in der Nato sein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich vor Beginn des NATO-Gipfels in Vilnius zuversichtlich gezeigt, dass das Land nach Ende des russischen Angriffskriegs Mitglied in dem Militärbündnis sein wird.
"Auch wenn unterschiedliche Positionen geäußert werden, ist es immer noch offensichtlich, dass die Ukraine es verdient, im Bündnis zu sein. Nicht jetzt – jetzt ist der Krieg, aber wir brauchen ein klares Signal", sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten täglichen Videobotschaft. "Die Mehrheit der Allianz ist eindeutig für uns."
10. Juli, 21.40 Uhr: Erdogan hebt Blockade von schwedischem Nato-Beitritt auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) gibt nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg seine Blockade des Bündnisbeitritts von Schweden auf.
Erdogan habe bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson zugestimmt, das Beitrittsprotokoll so bald wie möglich dem türkischen Parlament vorzulegen, sagte Stoltenberg am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Vilnius.
10. Juli, 18.15 Uhr: NATO-Staaten billigen neue Abwehrpläne gegen Russland
Die NATO-Staaten haben sich auf neue Pläne für die Abwehr von möglichen russischen Angriffen auf das Bündnisgebiet verständigt.
Die Annahme der Dokumente erfolgte am Montag einen Tag vor dem Beginn des Gipfeltreffens in Litauen in einem schriftlichen Verfahren, wie die Deutsche Presse-Agentur von mehreren Diplomaten erfuhr.
Die insgesamt mehr als 4000 Seiten starken Verteidigungspläne beschreiben detailliert, wie kritische Orte im Bündnisgebiet durch Abschreckung geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollten.
Dafür wird auch definiert, welche militärischen Fähigkeiten notwendig sind. Neben den klassischen Land-, Luft-, und Seestreitkräften sind auch Cyber- und Weltraumfähigkeiten eingeschlossen.
Titelfoto: Olga MALTSEVA / AFP