Ukraine-Krieg im Liveticker: Wo steckt Putins General Surowikin?
Ukraine - Nach dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk mit mindestens elf Toten ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ein mutmaßlicher Hintermann festgenommen worden.
"Heute hat der ukrainische Geheimdienst zusammen mit Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die den Terrorakt koordiniert hat", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache.
Zugleich sprach er den Angehörigen aller Opfer sein Beileid aus.
In Kramatorsk im Donezker Gebiet war am Dienstag bei einem russischen Raketenangriff eine Pizzeria getroffen worden. Jüngsten Angaben zufolge wurden mindestens elf Menschen getötet und mehr als 60 verletzt.
Unter den Toten sind ukrainischen Angaben zufolge auch drei Kinder. Noch immer wird unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten gesucht.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
29. Juni, 22.35 Uhr: Selenskyj pocht auf EU-Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr
Mehr als 16 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) die Forderung nach einer baldigen konkreten EU-Beitrittsperspektive für sein Land erneuert.
"Die Ukraine hat Einfluss auf die Stärke Europas. Das ist ein Fakt", sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. "Und dieses Jahr ist es an der Zeit, diesen und andere Fakten zu nutzen, um die Einheit in Europa zu stärken - angefangen beim Start von Verhandlungen über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine." Selenskyj war früher am Tag auch per Video zu einem EU-Gipfel in Brüssel zugeschaltet gewesen.
29. Juni, 20.14 Uhr: EU will Ukraine stärker bei Plan für Friedensgipfel unterstützen
Die EU-Staaten wollen die Ukraine stärker bei den Planungen für einen internationalen Friedensgipfel unterstützen.
Man werde die diplomatischen Kontakte intensivieren, um eine größtmögliche internationale Unterstützung für die zentralen Prinzipien und Ziele der ukrainischen "Friedensformel" zu gewährleisten, heißt es in einer am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Konkret wurde in diesem Zusammenhang auch der geplante Friedensgipfel genannt, der nach Vorstellungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Schweiz organisiert werden könnte.
Bei ihm sollen sich nach den Vorstellungen der Regierung in Kiew möglichst viele Länder hinter die sogenannte "ukrainische Friedensformel" stellen. Zu ihr gehören der vollständige Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet, die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen russische Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
29. Juni, 20.12 Uhr: Greta Thunberg in Kiew - Es geht um kriegsbedingte Umweltschäden
Zur Erfassung der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Umweltschäden ist die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg (20) gemeinsam mit einer internationalen Arbeitsgruppe in die Ukraine gereist.
"Wir brauchen Ihre professionelle Hilfe", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45), der die Gruppe am Donnerstag in Kiew empfing. Er wies vor allem auf die schlimmen Verwüstungen im südlichen Gebiet Cherson hin, die durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und darauf folgende Hochwasser seit Anfang Juni verursacht wurden.
"Ich denke nicht, dass die Reaktion der Welt auf diesen Ökozid ausreichend war", sagte Thunberg ukrainischen Medien zufolge. "Ich denke nicht, dass irgendeine Reaktion ausreichend sein kann. Denn es gibt einfach keine Worte, um diese Brutalität zu beschreiben."
29. Juni, 18.57 Uhr: Bundeswehr schult ukrainische Soldaten als ABC-Abwehrspezialisten
Die Bundeswehr bildet derzeit Soldaten aus der Ukraine in der Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen aus.
Die ukrainischen Soldaten werden im Allgäu an einem ABC-Abwehrsystem geschult. Die Bundeswehr habe der Ukraine ein Paket Dekontaminationstechnik zur Verfügung gestellt, berichtete ein Bundeswehrsprecher am Donnerstag auf einem Übungsplatz bei Kempten.
Insgesamt sollen die Ukrainer drei Wochen lang lernen, eine Dekontaminationsanlage zu betreiben, erklärte der Sprecher. Die Ausbildung finde in Kasernen und auch auf Übungsplätzen statt.
29. Juni, 18.55 Uhr: Tote und Verletzte bei russischem Beschuss in Cherson
In der südukrainischen Stadt Cherson sind am Donnerstag nach Angaben lokaler Behörden mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und zwei weitere verletzt worden.
Ziel der Angriffe waren demnach erneut Wohngebiete der Stadt. Unter anderem seien Wohngebäude, ein medizinisches Zentrum und eine Schule mit einem sogenannten "Punkt der Unbezwingbarkeit" getroffen worden. Dabei handelt es sich um einen zivilen Schutzraum, in dem humanitäre Hilfe an der Bevölkerung geleistet wird.
29. Juni, 18.37 Uhr: Kreml äußert sich nicht zum Verbleib von General Surowikin
Der Kreml äußert sich nach Angaben von Sprecher Dmitri Peskow (55) nicht zum Verbleib des russischen Vizegeneralstabschefs Sergej Surowikin (56).
Es handele sich um eine Angelegenheit des Verteidigungsministeriums, sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag, nachdem es Berichte über eine Festnahme des Generals gegeben hatte. Peskow hatte am Mittwoch einen US-Medienbericht als "Spekulation" zurückgewiesen, wonach Surowikin von dem Aufstandsplan des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin (62) vorab gewusst haben soll.
Zur Frage, ob Präsident Wladimir Putin (70) Surowikin weiter vertraue, sagte Peskow am Donnerstag, dass der Kremlchef als Oberbefehlshaber mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) und Generalstabschef Waleri Gerassimow (67) zusammenarbeite. Zu deren Untergebenen müsse sich das Ministerium äußern. Eine Stellungnahme von dort lag zunächst nicht vor.
29. Juni, 14.27 Uhr: Inzwischen 213.000 ukrainische Schüler in Deutschland
Die Zahl ukrainischer Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist seit Jahresbeginn noch einmal um mehr als 10.000 gestiegen.
Zum Ende des laufenden Schuljahres - in Nordrhein-Westfalen sind bereits Sommerferien - sind es nach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Donnerstag inzwischen 213.362 Kinder und Jugendliche. Zum Vergleich: Im Dezember lag die Zahl noch bei etwa 202.000.
Die Bundesländer melden die Daten wöchentlich an die KMK. Die meisten ukrainischen Schüler sind bisher in Nordrhein-Westfalen (40.969), Baden-Württemberg (32.028) und Bayern (30.618) aufgenommen worden. Insgesamt gehen in Deutschland etwa elf Millionen Schülerinnen und Schüler zur Schule.
29. Juni, 13.40 Uhr: Nato: Auswirkungen von Wagner-Meuterei in Russland noch unklar
Die Nato will aktuell keine Prognose über die möglichen sicherheitspolitischen Auswirkungen des Aufstandes von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin in Russland abgeben.
"Es ist zu früh, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen - auch weil noch nicht klar ist, wie viele der Wagner-Kräfte in Belarus oder anderswo landen werden", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande eines Treffens mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel. Die Meuterei, die man am Wochenende gesehen habe, zeige, dass es Risse und Spaltungen im russischen System gebe. Gleichzeitig müsse betont werden, dass es sich um interne russische Angelegenheiten handele.
29. Juni, 12.46 Uhr: Scholz: Regierungswechsel in Russland nicht unser Ziel
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Aufstand der Wagner-Söldner deutlich gemacht, dass Deutschland keinen Regierungswechsel in Russland anstrebt.
"Unser Ziel hier ist nicht ein Regierungswechsel, ein Regimechange in Russland. Unser Ziel, das wir verfolgen, ist eine unabhängige Ukraine", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. "Wir sind nicht Partei dessen, was in Russland geschieht", betonte er. Deutschland könne nur beobachten.
Zugleich sicherte Scholz den Ländern an der Nato-Ostflanke Unterstützung für den Fall einer weiteren Eskalation zu. "In der Nato haben wir uns Beistand versprochen. Jeder Angriff auf Nato-Territorium ist eine Sache, die wir gemeinsam beantworten werden", sagte er auf eine Frage nach der Sicherheit der an Belarus angrenzenden Staaten.
29. Juni, 11 Uhr: Ukraine verkündet langsamen Vormarsch an mehreren Abschnitten
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben den russischen Gegner an mehreren Frontabschnitten um über einen Kilometer zurückgedrängt.
Insbesondere im Umland der russisch kontrollierten Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk liege die Initiative derzeit auf ukrainischer Seite, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstag bei Telegram mit. Namentlich erwähnte sie Vorstöße in Richtung der Dörfer Klischtschijiwka und Kurdjumiwka südwestlich der zerstörten Stadt.
29. Juni, 10.34 Uhr: Flugzeugabschuss durch Wagner hat russische Moral geschwächt
Die Moral der russischen Streitkräfte in der Ukraine dürfte nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten durch den Abschuss von Hubschraubern und eines Flugzeuges während des Wagner-Aufstands geschwächt worden sein.
Das ging aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Donnerstag hervor.
"Kurzfristig wird der psychologische Schock, eine große Zahl an Crewmitgliedern auf diese Weise verloren zu haben, beinahe sicher die Moral der russischen Luftstreitkräfte schwächen", so die Mitteilung. Den Wagner-Söldnern wurde vom Kreml nach dem Aufstand Straffreiheit zugesagt.
29. Juni, 8.11 Uhr: Mehr Opfer nach Raketenangriff in der Ukraine - Bergung beendet
Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf zwölf gestiegen.
Die Einsatzkräfte zogen nach Angaben des Zivilschutzes am Donnerstagmorgen eine weitere Leiche aus den Trümmern des komplett zerstörten Gebäudes. Die Bergungsarbeiten seien nun beendet, teilte die Behörde mit.
Sie veröffentlichte auch ein Video, auf dem die Arbeiten sowie Drohnenaufnahmen vom Ausmaß der Zerstörung zu sehen waren.
29. Juni, 2 Uhr: Pistorius: Entwicklungen in Russland legen Risse offen
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht in dem bewaffneten Aufstand der Söldnerarmee Wagner ein Zeichen für Risse im Machtapparat des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
"Ich glaube, da muss man kein Russland-Experte sein, um zu erkennen, dass eine Situation, die so weit gedeihen kann in so kurzer Zeit, dass die ein eindeutiges Signal dafür ist, (...) dass dort einiges in Schieflage geraten ist und dass es Risse gibt", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch (Ortszeit) in Washington.
28. Juni, 20.15 Uhr: Scholz räumt ein: BND wurde vom Aufstand in Russland überrascht
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat eingeräumt, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) vom Aufstand der Söldnertruppe Wagner in Russland überrascht worden ist.
Die Dienste in Deutschland "haben das natürlich nicht vorher gewusst", sagte Scholz am Mittwoch in der ARD-Sendung "maischberger"
Scholz kündigte auch an, den Informationsfluss mit den Verbündeten besprechen zu wollen. Zu Berichten, dass die US-Geheimdienste angeblich früher Bescheid gewusst hätten, sagte er: "Das werden wir alle gemeinsam zu besprechen haben - auch, was der Fall ist von den Dingen, die jetzt spekuliert werden."
Gleichzeitig geht der Bundeskanzler davon aus, dass die gescheiterte Söldner-Revolte den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschwächt hat. Der Aufstand zeige, "dass die autokratischen Strukturen, die Machtstrukturen Risse haben" und Putin keineswegs so fest im Sattel sitze, wie er immer wieder behaupte. "Aber ich möchte mich nicht an einer Spekulation beteiligen, wie lange er noch im Amt sein wird", fügte Scholz hinzu. "Das kann lang sein oder auch kurz. Das wissen wir nicht."
28. Juni, 18.33 Uhr: Kiew: Bislang 24.000 ukrainische Soldaten in der EU ausgebildet
In den Staaten der Europäischen Union haben Angaben aus Kiew zufolge bereits Tausende ukrainische Soldaten eine westliche Kampfausbildung erhalten.
"Insgesamt sind bereits 24.000 ukrainische Soldaten in der EU ausgebildet worden", sagte Generalleutnant Serhij Najew am Mittwoch laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums.
28. Juni, 18.21 Uhr: Moskau richtet drohende Worte an Republik Moldau
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat sich mit drohenden Worten an die Ex-Sowjetrepublik Moldau gerichtet.
Wenn Moldau vorhabe, sich zu einem "logistischen Hub" für die Armee der benachbarten Ukraine zu machen, lade sie damit Gewalt und Chaos zu sich nach Hause ein, sagte Sacharowa bei ihrem wöchentlichen Pressebriefing am Mittwoch.
Moldau ist - ebenso wie die Ukraine - EU-Beitrittskandidat. In dem kleinen und von Armut geplagten Land hat aber auch Russland traditionell einen großen Einfluss - insbesondere in der abtrünnigen Region Transnistrien, wo seit den 1990er Jahren russische Soldaten stationiert sind.
28. Juni, 16.34 Uhr: Polen besorgt über Wagner-Söldner und Atomwaffen in Belarus
Die Anwesenheit russischer Wagner-Söldner sowie die vom Kreml geplante Stationierung von Atomwaffen in Belarus verändern nach Ansicht von Polens Präsident Andrzej Duda die Sicherheitsarchitektur der Region.
Die Nato müsse hier sehr wachsam sein, sagte Duda am Mittwoch in Kiew nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Frage sei, welches Ziel die Verlegung der Wagner-Kämpfer in Polens Nachbarland wirklich habe.
"Sollen sie der Besetzung von Belarus dienen? Sollen sie vom Norden aus eine weitere Bedrohung für die Ukraine bilden(...)? Oder sollen sie auch eine potenzielle Bedrohung für unsere Länder, für Nato-Staaten wie Polen sein?"
28. Juni, 15.40 Uhr: Ukraine will Waffen künftig komplett selbst produzieren
Die von Russland angegriffene Ukraine will ihre Waffen und Rüstungsgüter nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj künftig komplett selbst produzieren.
"Unsere Soldaten werden immer Waffen haben", sagte Selenskyj zum Tag der ukrainischen Verfassung am Mittwoch im Parlament. Bisher erhält das Land etwa Raketen, Panzer und Flugabwehrsysteme vom Westen.
Die Ukraine werde einen ausreichend starken Rüstungskomplex haben, um den Bedarf von Armee, Flotte, Luftwaffe und Cyberkräften zu decken, sagte er.
28. Juni, 14.30 Uhr: Kreml weist US-Bericht über Vorab-Information zu Aufstandsplan zurück
Der Kreml hat einen US-Medienbericht als "Spekulation" zurückgewiesen, wonach Russlands Vize-Generalstabschef Sergej Surowikin von dem Aufstandsplan des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin vorab gewusst haben soll.
"Es gibt jetzt um diese Ereignisse herum viele unterschiedliche Spekulationen und Tratsch", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. "Ich denke, das ist ein Beispiel dafür." Die Armee und die Bevölkerung hätten während des Aufstands "alle beim Präsidenten (Wladimir Putin) gestanden", sagte Peskow.
Zuvor hatte die US-Zeitung "New York Times" unter Berufung auf US-Sicherheitskreise berichtet, dass Surowikin im Vorfeld von dem Aufstand der Wagner-Gruppe gewusst habe.
28. Juni, 14.23 Uhr: Mehr Opfer nach Raketenangriff in der Ukraine - Drei Kinder getötet
Nach einem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf mindestens zehn gestiegen.
Unter den Opfern, die aus den Trümmern eines getroffenen Cafés gezogen wurden, seien auch drei getötete Kinder, teilten die Behörden am Mittwochmorgen mit.
28. Juni, 14.14 Uhr: Bern bleibt konsequent: keine Panzer aus Schweizer Besitz für die Ukraine
Die Schweizer Regierung bleibt hart: Es wird keine Panzer aus Schweizer Besitz für die Ukraine geben.
Am Mittwoch lehnte Bern das Gesuch des Schweizer Rüstungskonzerns Ruag, der seine 96 eingelagerten Panzer vom Typ Leopard 1 an Deutschland verkaufen wollte, endgültig ab. Die Kampfpanzer sollten in Deutschland instandgesetzt und an die Ukraine geliefert werden.
Die Regierung begründet dies mit der Neutralitätspolitik und dem Kriegsmaterialgesetz. Demnach darf kein Kriegsmaterial an Länder geliefert werden, die an einem bewaffneten Konflikt beteiligt sind.
28. Juni, 13.40 Uhr: Laut Behörden Verdächtiger nach Angriff in Kramatorsk festgenommen
Nach dem russischen Raketenangriff auf das Restaurant Ria Pizza in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk ist nach Behördenangaben ein verdächtiger Mann festgenommen worden.
Wie der ukrainische Sicherheitsdienst bei Telegram mitteilte habe der Verdächtige mutmaßlich den Angriff auf das Lokal gesteuert. Er sei Angestellter eines örtlichen Gasunternehmens.
Der Mann habe für die Russen das Lokal gefilmt und sie über dessen Beliebtheit informiert, hieß es. Beweise dafür legt der Sicherheitsdienst nicht vor.
28. Juni, 13.01 Uhr: Kreml: Russland greift nur "militärische" Ziele in der Ukraine an
Nach dem tödlichen Luftangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk hat die russische Führung versichert, in der Ukraine nur "militärische" Ziele anzugreifen.
Russland ziele nicht auf "zivile Infrastruktur", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor Journalisten in Moskau. "Angriffe werden nur gegen Einrichtungen ausgeführt, die auf die eine oder andere Weise mit militärischer Infrastruktur verbunden sind."
Im ostukrainischen Kramatorsk wurden bei dem Angriff auf das Restaurant Ria Pizza am Dienstag mindestens zehn Menschen getötet und weitere 61 verletzt. Das Restaurant war besonders bei Journalisten, Soldaten und Entwicklungshelfern beliebt.
28. Juni, 11.38 Uhr: Litauen kauft zwei Luftabwehrsysteme für die Ukraine
Litauen hat weitere Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine angekündigt.
Das Land habe von Norwegen zwei modernisierte Einheiten des Luftabwehrsystems Nasams für Kiew erworben, teilte Staatspräsident Gitanas Nauseda (59) am Mittwoch über soziale Medien mit. Die beiden Batterien mit Boden-Luft-Raketen sollen in Kürze in der Ukraine eintreffen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte für die Unterstützung. "Dies ist ein wichtiger und rechtzeitiger Beitrag zum Schutz des ukrainischen Himmels und zur Rettung ukrainischer Leben", schrieb er auf Twitter. "Gemeinsam zu Sieg!", schrieb er weiter.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Vilnius sei der Kaufvertrag mit dem norwegischen Herstellers des Waffensystems am Dienstag unterzeichnet worden. Der Auftrag habe einen Wert von knapp 10 Millionen Euro. Zudem werde Litauen auch zehn weitere gepanzerte Fahrzeuge vom Typ M113 an die Ukraine übergeben, hieß es.
Die Ankündigung des Rüstungsgeschäfts erfolgte kurz vor einem Besuch Nausedas in der Ukraine. Dort wollte er unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj sprechen.
28. Juni, 10.43 Uhr: Neuer Chef des ukrainischen Rüstungskonzerns Ukroboronprom bestätigt
Die ukrainische Regierung hat den 31 Jahre alten Herman Smetanin als neuen Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom bestätigt.
"Der neue Generaldirektor hat drei Hauptaufgaben: die Steigerung der Produktionskapazität für Waffen und Munition, den Aufbau einer wirksamen Infrastruktur zur Korruptionsbekämpfung und eine echte Reform von Ukroboronprom", teilte der zuständige Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Mittwoch mit. Ukroboronprom solle zur "Lokomotive" bei der Erneuerung der Wirtschaft des kriegsgeplagten Landes werden.
Smetanin hat nach offiziellen Angaben bereits neun Jahre Erfahrung in der Rüstungsindustrie. Er leitete zuvor das Panzerwerk im ostukrainischen Charkiw. Tags zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj den bisherigen Chef Jurij Hussjew nach rund zweieinhalb Jahren auf dem Posten entlassen.
28. Juni, 10.18 Uhr: Polens Präsident besorgt über Wagner-Söldner im benachbarten Belarus
Polens Präsident Andrzej Duda hat sich besorgt über die Anwesenheit des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und der Wagner-Kämpfer im Nachbarland Belarus gezeigt.
Dies sei ein "ernstes und beunruhigendes Problem", sagte Duda am Dienstagabend am Rande von Vorgesprächen zum Nato-Gipfel im Juli. "Wir müssen bestimmte Entscheidungen treffen, sehr starke Entscheidungen, nach meiner Ansicht verlangt das eine harte Antwort der Nato."
Das EU- und Nato-Land Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus.
28. Juni, 9.42 Uhr: Pistorius zum Krieg in der Ukraine: Setze auf die große Offensive
Auf seinem Weg in die USA hat sich SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius zum Krieg in der Ukraine geäußert. "Ich setze auf die große Offensive, auf die Gegenoffensive und alles andere wird sich finden", sagte er im Interview dem ZDF-"Morgenmagazin".
"Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidendes Jahr, das sind entscheidende Monate jetzt", sagte er. "Deswegen ist Deutschland ja vor einigen Wochen auch noch mal mit einem großen Unterstützungspaket im Umfang von 2,7 Milliarden Euro rausgegangen." Das unterstütze die Ukraine nachhaltig.
Deutschland ist Pistorius zufolge inzwischen der zweitstärkste Unterstützer der Ukraine nach den USA.
28. Juni, 9.06 Uhr: London: Attacke auf Brücke zur Krim erschwert russischen Nachschub
Ein ukrainischer Raketenangriff auf eine wichtige Brücke zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat nach Informationen britischer Geheimdienste den russischen Nachschub zuletzt erschwert.
"Die vorübergehende Schließung der Route hat dazu geführt, dass lebenswichtige russische Logistiktransporte mindestens 50 Prozent länger gedauert haben, um über andere Strecken die Front zu erreichen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.
Vermutlich hätten die russischen Besatzungsbehörden bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Angriff am frühen Morgen des 22. Juni eine Pontonbrücke als Ersatz errichtet. "Die Geschwindigkeit, mit der ein alternativer Übergang gebaut wurde, zeigt, wie wichtig diese Route für die militärischen Bemühungen Russlands in der besetzten Ukraine ist", hieß es in London weiter. Überquerungen seien vermutlich derzeit dem Militär vorbehalten.
28. Juni, 7.37 Uhr: Mehr Opfer nach Raketenangriff in der Ukraine - drei Kinder getötet
Nach einem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf mindestens acht gestiegen.
Unter den Opfern, die aus den Trümmern eines getroffenen Cafés gezogen wurden, seien auch drei getötete Kinder, teilten die Behörden am Mittwochmorgen mit. Zwei der Kinder waren demnach 2008 geboren, eines im Jahr 2011. Die Zahl der Verletzten wurde mit 56 angegeben.
Am Vorabend war zunächst von mindestens 3 Toten und mehr als 40 Verletzten die Rede gewesen. Einsatzkräfte räumten den Behörden zufolge weiter Trümmer beiseite, um nach möglichen Verschütteten zu suchen.
28. Juni, 6.30 Uhr: Nato-Generalsekretär warnt vor Unterschätzung Russlands
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte davor, die Bedrohung durch Russland nach dem Söldneraufstand weniger ernst zu nehmen.
Es sei klar, dass der illegale Krieg von Kremlchef Putin gegen die Ukraine in Russland Gräben vertiefe und neue Spannungen geschaffen habe, sagte der Norweger in Den Haag am Rande von Vorgesprächen zum Nato-Gipfel im Juli.
Zugleich dürfe man Russland aber nicht unterschätzen. Wichtig sei es nun, die Ukraine weiter zu unterstützen. Vom Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius erwarte er ein klares Signal in diese Richtung.
28. Juni, 6.20 Uhr: Nawalny über Söldner-Aufstand: Niemand hat Putin unterstützt
Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny bescheinigte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Söldneraufstand vor wenigen Tagen mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung.
"In dem Moment, in dem Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf, um Putin zu verteidigen", ließ Nawalny am Dienstag über sein Team in sozialen Netzwerken mitteilen. "Es gab um ihn herum keinerlei nationale Einheit."
Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung als der aufständische Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, meinte Nawalny.
28. Juni, 6.10 Uhr: Minister: Restaurant in Kramatorsk bei Angriff getroffen
Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko teilte mit, die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zweimal beschossen und dabei unter anderem ein Restaurant getroffen.
Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten. Es soll mindestens drei Tote und mehr als 40 Verletzte geben.
27. Juni, 21.35 Uhr: Selenskyj entlässt Chef von staatlichem Rüstungskonzern Ukroboronprom
Mitten im Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom, Jurij Hussjew, entlassen.
Hussjew hatte den Posten seit Dezember 2020 inne. Nachfolger soll Medienberichten zufolge der 31 Jahre alte Chef des Panzerwerks im ostukrainischen Charkiw, Herman Smetanin, werden. Eine offizielle Bestätigung lag dazu zunächst nicht vor.
In der Holding Ukroboronprom sind alle Rüstungsunternehmen der Ukraine konzentriert. Angaben der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" nach hatte Selenskyj von Hussjew eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan (Wanderfalke) erwartet.
27. Juni, 20.57 Uhr: Mindestens zwei Tote bei Raketenangriff auf Kramatorsk in Ostukraine
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens zwei Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden.
Die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Restaurant getroffen, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram mit.
Unter den Verletzten sei auch ein Kind. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten.
27. Juni, 19.36 Uhr: USA kündigen weitere Militärhilfe für Ukraine in Millionenhöhe an
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung.
Das Verteidigungsministerium kündigte am Dienstag in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 500 Millionen US-Dollar (rund 456 Millionen Euro) an.
Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer, Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Ausrüstung zur Minenräumung sowie Wärmebildsysteme und Nachtsichtgeräte.
27. Juni, 18.04 Uhr: Ukraine will Chaos bei Söldner-Revolte genutzt haben
Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge das Chaos um den Söldner-Aufstand in Russland am vergangenen Wochenende genutzt, um im eigenen Land unweit der östlichen Stadt Bachmut Angriffe gegen russischen Truppen zu starten.
"Gerade halten die Angriffe am Abschnitt Bachmut bereits den vierten Tag an", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Jeden Tag seien dabei "entlang der Flanken" Fortschritte erzielt worden.
In die von russischen Truppen besetzte Stadt Bachmut selbst seien die ukrainischen Einheiten dabei jedoch noch nicht vorgedrungen. Die russischen Soldaten würden dort jetzt die von den Ukrainern vorher errichteten Befestigungen nutzen.
"Daher braucht es für die Befreiung dieser Landstriche größere Anstrengungen und Geduld", sagte Maljar.
27. Juni, 17.04 Uhr: Belarus-Dikator Lukaschenko sieht Wagner-Söldner als "Bereicherung" für sein Land
Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko (69) hat asylsuchende Wagner-Kämpfer als mögliche Bereicherung für seine Armee dargestellt.
"Die Leute verstehen nicht, dass wir pragmatisch an die Sache herangehen", behauptete Lukaschenko am Dienstag. "Sie standen an vorderster Front, das sind Angriffstrupps", fügte er hinzu. "Sie werden uns erzählen, was jetzt wichtig ist."
Die Wagner-Leute könnten beispielsweise berichten, welche Waffen gut funktioniert hätten und welche nicht, wie man erfolgreich angreife oder sich verteidige. "Das ist sehr wertvoll. Das müssen wir uns von den Wagner-Kämpfern holen", sagte Lukaschenko weiter.
Nach Angaben Lukaschenkos ist Prigoschin inzwischen in Belarus eingetroffen. Der Machthaber widersprach aber Gerüchten, wonach in seinem Land bereits Unterkünfte für die Wagner-Kämpfer errichtet wurden. Die Söldner seien derzeit noch in ihren Lagern in Luhansk.
"Aber wenn sie das wollen - und ich verstehe das so, dass sie sich schon einige Standorte anschauen - dann bringen wir sie unter. Baut Zelte auf, bitte sehr", sagte Lukaschenko demnach weiter.
27. Juni, 15.56 Uhr: Prigoschin in Belarus eingetroffen
Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen.
"Ja, wirklich, er ist heute in Belarus", sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.
27. Juni, 14.42 Uhr: Putin: Wagner-Gruppe war komplett vom Staat finanziert
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat erstmals eingeräumt, dass die Wagner-Armee vollkommen vom Staat finanziert wurde.
"Wir haben diese Gruppe komplett finanziert", sagte Putin am Dienstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Soldaten.
Putin hatte die Wagner-Leute am Samstag angesichts ihres inzwischen beendeten Aufstands als "Verräter" bezeichnet. Nach Darstellung Putins erhielt die Gruppe von Mai 2022 bis Mai 2023 insgesamt 86,26 Milliarden Rubel (rund 930 Millionen Euro) aus dem Staatshaushalt.
Offiziell nennt sich die Wagner-Armee ein privates Militärunternehmen.
27. Juni, 13.54 Uhr: Russische Nationalgarde fordert Panzer nach Ende der Wagner-Revolte
Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Wagner-Söldnerarmee hat der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, Panzer und schwere Waffen mit großer Reichweite für seine Einheiten gefordert.
Über Artillerie und Kampfhubschrauber verfüge die Nationalgarde bereits.
Die 2016 von Präsident Wladimir Putin gegründete Nationalgarde (Rosgwardija) ist dem Kremlchef direkt unterstellt. Alle ihre Kräfte seien während des Wagner-Aufstands an den Zufahrten zur russischen Hauptstadt konzentriert gewesen, sagte Solotow. Die aufständischen Kämpfer hätten zwar bis nach Moskau vordringen können, "aber sie hätten Moskau nicht eingenommen". Die Nationalgarde soll nach Schätzungen bis zu 200.000 Mann umfassen.
Zugleich warf Solotow westlichen Geheimdiensten vor, den Aufstand organisiert zu haben. "Natürlich wurde der Aufstand vorbereitet und inspiriert von westlichen Geheimdiensten, denn sie wussten, wie sie sagten, schon einige Wochen vorher davon", meinte der Vertraute Putins. Solotow versicherte dem Präsidenten die Loyalität der Nationalgarde.
Sie sei bereit, jegliche "Provokationen und Versammlungen", die das Land bedrohten, zurückzuschlagen.
27. Juni, 13.27 Uhr: Tschechien liefert weitere Waffen an Ukraine
Tschechien setzt seine Lieferungen schwerer Waffen an die bedrängte Ukraine fort.
Von Januar bis Mai dieses Jahres seien 24 Panzer, 76 Schützenpanzer und 16 Luftabwehr-Fahrzeuge an Kiew übergeben worden, sagte Ministerpräsident Petr Fiala am Dienstag in Prag.
Hinzu kämen 57.000 Schuss Artilleriemunition sowie weitere Materialien wie Ersatzteile und Schutzausrüstung gegen atomare, biologische und chemische Gefahren.
27. Juni, 13.17 Uhr: Kreml sieht Russland nach Wagner-Aufstand nicht geschwächt
Der Kreml sieht das Machtgefüge in Russland nach dem inzwischen beendeten bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldnereinheiten nicht erschüttert.
Es gebe jetzt eine Menge "ultra-emotionaler Hysterie" unter Experten und "Pseudo-Experten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Das habe "nichts mit der Realität zu tun". "Diese Ereignisse haben gezeigt, wie konsolidiert die Gesellschaft um den Präsidenten herum ist", behauptete Peskow.
Putin habe "das Schlimmste verhindern" wollen, sagte Peskow. Es habe eine "klare Vereinbarung" gegeben, das schlimmste Szenario zu vermeiden. Dafür habe es "bestimmte Versprechen" und "Garantien" Putins gegeben, die nun umgesetzt würden.
27. Juni, 13.10 Uhr: Putin: Faktisch "Bürgerkrieg" in Russland verhindert
Nach dem Ende des bewaffneten Aufstands der Söldnerarmee Wagner hat Kremlchef Wladimir Putin in einer weiteren Rede den Sicherheitsdiensten für ihren Einsatz zum Schutz Russlands gedankt.
Soldaten und Mitarbeiter der Geheimdienste hätten sich dem Versuch einer Revolte am 24. Juni entgegengestellt und so einen "Bürgerkrieg" verhindert, sagte Putin am Dienstag bei der Rede vor Uniformierten auf dem Kremlgelände. Unter den Anwesenden war auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
"Sie haben die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit unserer Bürger verteidigt, unsere Heimat vor Erschütterungen bewahrt, faktisch einen Bürgerkrieg verhindert", sagte Putin bei der Rede, die im Staatsfernsehen gezeigt wurde. "Wir wussten, dass wir gewinnen, die Aufständischen hätten Moskau nicht eingenommen", betonte er.
27. Juni, 13.08 Uhr: Erstmalige Übersetzung der Tora ins Ukrainische
Die Tora, Teil der hebräischen Bibel, wird erstmals ins Ukrainische übersetzt. Das Projekt der Federation of Jewish Communities of Ukraine (FJC), die mehr als 163 Gemeinden und 500.000 Menschen unter ihrem Dach vereint, wurde am Dienstag in Hamburg vorgestellt.
"Der Verband initiiert dieses Konzept, um die Wichtigkeit der ukrainischen Sprache, gerade im Bewusstsein des russischen Angriffskriegs, hervorzuheben", teilten die Initiatoren mit. Dafür wurde ein Team aus hoch qualifizierten Übersetzern und Übersetzerinnen zusammengestellt. Unterstützt wird das Projekt durch das Rabbinerseminar Hamburg Or Jonatan.
Leiter des Projekts ist Alexander Kaganovsky, der zu Beginn des Krieges in seinem Heimatland Ukraine nach Hamburg floh. Bevor er nach Hamburg kam, war er Vorstand der Jüdischen Gemeinde Charkiws und veröffentlichte eine Vielzahl von Büchern auf Ukrainisch und Russisch.
Die Tora wurde den Angaben zufolge bereits in viele Sprachen übersetzt, aber noch nie in die ukrainische. Sie besteht aus den fünf Büchern Mose und ist Teil der hebräischen Bibel. Der Begriff bedeutet "Lehre" oder "Weisung" auf Hebräisch.
27. Juni, 13.01 Uhr: Papst schickt vatikanischen Sonderbeauftragten nach Russland
Der von Papst Franziskus ernannte Sonderbeauftragte des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, besucht Moskau.
Als Gesandter des Oberhauptes der katholischen Kirche werde Zuppi am Mittwoch und Donnerstag Russland besuchen, um "Gesten der Menschlichkeit" zu fördern, wie der Heilige Stuhl am Dienstag mitteilte. Die Reise soll demnach dazu beitragen, "eine Lösung für die derzeitige tragische Situation und Wege für einen gerechten Frieden zu finden".
Papst Franziskus hat immer wieder eine Friedenslösung in dem schon gut 16 Monate andauernden russischen Angriffskrieg angemahnt. Der Vatikan hat sich seit Kriegsbeginn im Februar vergangenen Jahres immer wieder als Vermittler angeboten. Im Mai beauftragte Franziskus Zuppi, eine Ukraine-Mission zu leiten.
27. Juni, 11.29 Uhr: Rheinmetall liefert 14 Leopard-2-Panzer an Ukraine
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall liefert im kommenden Jahr 14 Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine. Darüber sei eine vertragliche Vereinbarung mit Vertretern der Bundesregierung und der beiden Auftraggeber - der Niederlande und Dänemarks - getroffen worden, teilte Rheinmetall am Dienstag in Düsseldorf mit.
Die Panzer sollen im Laufe des Jahres 2024 ausgeliefert werden, der erste davon bereits im Januar. Es handelt sich um überholte Fahrzeuge vom Typ 2A4, die Rheinmetall aus früheren Beständen verschiedener Nutzerstaaten übernommen hat. Der Auftrag habe ein Volumen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags, hieß es.
27. Juni, 10.01 Uhr: Israel bestellt ukrainischen Botschafter nach Kritik ein
Israel hat den ukrainischen Botschafter, Jewhen Kornijtschuk, einbestellt. Hintergrund seien dessen "wiederholte Äußerungen gegen die israelische Politik", teilte das israelische Außenministerium am Dienstag mit.
Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv hatte am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite geschrieben, die rechts-religiöse Regierung Benjamin Netanjahus habe leider "den Weg der engen Zusammenarbeit" mit Russland gewählt und treibe regen Handel mit Moskau.
Netanjahu versuche stets, "Israels absolute Tatenlosigkeit mit Blick auf Hilfe bei der Verteidigung in den vergangenen eineinhalb Jahren" zu rechtfertigen, hieß es zudem. Bei einem Interview mit der "Jerusalem Post" hatte Netanjahu am 22. Juni gesagt, es bestehe die Sorge, "dass Systeme, die wir der Ukraine geben, gegen uns eingesetzt werden könnten, weil sie in iranische Hände fallen könnten".
Westliche Panzerabwehrwaffen befänden sich bereits an den Grenzen Israels. Die ukrainische Botschaft bezeichnete diese Aussagen Netanjahus als "erfunden und spekulativ".
27. Juni, 9.17 Uhr: London: Ukrainer stoßen in 2014 von Russland besetztes Gebiet vor
Die ukrainische Gegenoffensive ist in Gebiet vorgestoßen, das bereits seit 2014 von russischen Truppen besetzt ist. Das geht aus dem britischen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine vom Dienstag hervor.
Demnach haben Mitglieder der ukrainischen Luftstreitkräfte kleine Vorstöße im Osten des Dorfes Krasnohoriwka nahe der Stadt Donezk gemacht. "Jüngste vielfache und gleichzeitige ukrainische Angriffe" im gesamten Donbass haben demnach Kräfte der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk und tschetschenische Einheiten, die dort operieren, überfordert.
27. Juni, 6.19 Uhr: Weißes Haus: Mischen uns nicht in Russlands interne Vorgänge ein
Die US-Regierung gab sich nach dem Aufstand der Wagner-Gruppe sehr zurückhaltend mit öffentlichen Einschätzungen zu den Ereignissen.
"Wir konzentrieren uns auf die Vorgänge in der Ukraine. Dies ist eine interne russische Angelegenheit", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Man werde sich in dieser Angelegenheit nicht einmischen und keine Partei ergreifen. Kirby gab an, er wisse nicht, wo sich Söldnerchef Prigoschin derzeit aufhalte.
27. Juni, 6.16 Uhr: Dank an verbündeten Machthaber Lukaschenko
Putin dankte auch dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko für dessen Vermittlung im Konflikt mit seinem einstigen Vertrauten Prigoschin. Dieser soll nach Darstellung des Kremls in Belarus Zuflucht finden.
Putin bot den Wagner-Kämpfern an, in den russischen Streitkräften zu dienen. Jeder Versuch, in Russland Chaos zu stiften, sei zum Scheitern verurteilt, betonte der Präsident. "Die Organisatoren des Aufstands, die das Land verraten haben, haben auch diejenigen verraten, die auf ihrer Seite waren", sagte Putin.
27. Juni, 6.14 Uhr: Putin: Der Westen wollte, dass sich Russland selbst zerfleischt
Wenn sich Söldner und reguläre Truppen beschossen hätten, wäre dies vor allem Kiew und seinen westlichen Verbündeten zugutegekommen, erklärte Putin.
Deren Hoffnung, dass sich Russland selbst zerfleischen werde, habe sich aber nicht erfüllt. Die russische Gesellschaft habe sich als geschlossen erwiesen in ihrer Ablehnung des Aufstands. Dies hätten am Ende auch die Umstürzler erkannt und aufgegeben.
Putin versuchte nun in seiner Rede, den Eindruck zu bewahren, dass die Macht- und Sicherheitsorgane handlungsfähig seien. So lobte er den Mut und die Selbstaufopferung russischer Piloten, die getötet worden seien, als sie sich den Umstürzlern entgegenstellten. Es war das erste Mal, dass die russische Führung Opfer während des Aufstands eingestand.
27. Juni, 6 Uhr: Selenskyj: Es geht an allen Fronten voran
Die ukrainische Gegenoffensive verläuft nach Darstellung von Selenskyj erfolgreich.
"Heute sind unsere Soldaten an allen Richtungen im Vormarsch, es ist ein glücklicher Tag", sagte er am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Er wünsche den Soldaten mehr solcher Tage. Vor seiner Rede, die er in einem Zug hielt, hatte Selenskyj mehrere Frontabschnitte besucht.
Angesichts der jüngsten Erfolge gab sich Selenskyj überzeugt vom Sieg gegen die russischen Besatzer. So hatte die Führung in Kiew am Montag die Rückeroberung einer weiteren Ortschaft im Gebiet Saporischschja vermeldet. "All unsere Erde wird frei sein - absolut alles", sagte der Staatschef.
27. Juni, 5.59 Uhr: Selenskyj besucht Front im Süden der Ukraine
Selenskyj ist nach seinem Besuch beim umkämpften Bachmut auch an die Front im Süden der Ukraine gereist.
"Ich danke Ihnen dafür, dass Sie die Ukraine verteidigen, für unsere Unabhängigkeit und Freiheit kämpfen", sagte er laut einer Pressemitteilung des Präsidialbüros am Montag vor Soldaten, die an der Offensive im Süden des Landes beteiligt sind. Einen Offizier zeichnete er wegen Tapferkeit aus.
Offiziellen Angaben nach war Selenskyj an der Grenze zwischen den Gebieten Saporischschja und Donezk unterwegs, wo die ukrainische Armee in den vergangenen Wochen mehrere Ortschaften zurückerobert hatte. Die Offensive der Ukrainer kommt in der Region allerdings Beobachtern zufolge nur langsam voran. Selenskyj habe sich vom Kommandeur der dort stationierten Truppen über die aktuelle Lage informieren lassen, hieß es.
Ebenfalls am Montag war der ukrainische Präsident weiter nördlich im Raum Bachmut an der Front aufgetaucht, um Soldaten auszuzeichnen. Der Frontabschnitt gilt als äußerst schwer umkämpft.
26. Juni, 22.04 Uhr: Putin dankt Sicherheitsapparat für Gegenwehr bei bewaffnetem Aufstand
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat den russischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung nach der Zerschlagung der Revolte der Privatarmee Wagner für ihren Rückhalt gedankt.
"Ich danke allen Soldaten, Mitarbeitern der Geheimdienste, die sich den Aufständischen in den Weg gestellt haben", sagte Putin am Montag in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede. Auf seinen Befehl hin sei alles getan worden, um Blutvergießen zu verhindern. "Das hat Zeit gebraucht", sagte Putin. "Der bewaffnete Aufstand wäre auch so zerschlagen worden."
26. Juni, 21.29 Uhr: Pistorius: Wagner-Chef in Belarus nicht zwangsläufig Bedrohung
Angesichts von Sorgen im Baltikum vor einem Aufenthalt des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin (62) in Belarus hat sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (63) zurückhaltend geäußert.
Angesprochen auf mögliche neue Gefahren für das Nato-Land Litauen sagte der SPD-Politiker am Montag dem "heute journal" des ZDF: "Das hängt eben davon ab, ob die Meldungen stimmen, oder ob es bloße Gerüchte sind, wo Prigoschin tatsächlich ist mit seinen Truppen." Pistorius fügte in dem Interview während seiner Litauen-Reise hinzu, selbst wenn der Chef der Söldnergruppe Wagner in Belarus wäre, "müsste das nicht zwangsläufig eine Bedrohung bedeuten, sondern könnte wiederum auch einen ganz anderen Hintergrund haben".
26. Juni, 20.37 Uhr: US-Regierung: Direkte Infragestellung von Putins Macht ist neu
Die US-Regierung wertet den Aufstand der Söldnertruppe Wagner als neue Entwicklung in Russland.
"Es ist sicherlich etwas Neues, dass die Führung von Präsident (Wladimir) Putin (70) direkt in Frage gestellt wird", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag. "Wir haben gesehen, dass der gesamte Vorwand für diesen Krieg öffentlich in Frage gestellt wurde", so Miller mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Die Situation in Russland bleibe dynamisch. "Es ist unklar, was die endgültigen Auswirkungen der Ereignisse sein werden", so Miller.
26. Juni, 20.35 Uhr: Bulgariens neue Regierung billigt weitere Militärhilfe für Ukraine
Die neue prowestliche Regierung in Bulgarien will der von Russland angegriffenen Ukraine weitere militärische Hilfe leisten.
Wie die Regierungspressestelle am Montag mitteilte, billigte das liberal-konservative Kabinett von Ministerpräsident Nikolaj Denkow (60) am vergangenen Freitag ein neues "militärisches und militärtechnisches" Hilfspaket für die Ukraine. Details wurden nicht genannt. Es hieß lediglich, das neue Paket habe einen ähnlichen Umfang wie Bulgariens erstes Hilfspaket für Kiew von Ende 2022. Darüber hatte es damals ebenso keine Einzelheiten gegeben.
26. Juni, 19.34 Uhr: Biden: Westen und Nato haben nichts mit Aufstand in Russland zu tun
Nach dem Aufstand der Privatarmee Wagner in Russland hat US-Präsident Joe Biden (80) jegliche Verantwortung des Westens zurückgewiesen.
"Dies war Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems", sagte Biden am Montag im Weißen Haus. Er habe nach den Ereignissen am Wochenende die wichtigsten Verbündeten der USA in einer Video-Schalte versammelt, um sicherzustellen, dass sich alle einig seien. Man habe sich darauf verständigt, dafür zu sorgen, Kremlchef Wladimir Putin (70) keinen Vorwand geben, die Schuld auf den Westen oder die Nato zu schieben.
"Wir haben deutlich gemacht, dass wir nicht beteiligt waren. Wir hatten nichts damit zu tun", sagte Biden. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Verbündeten koordiniert vorgingen.
26. Juni, 19.29 Uhr: Biden: Folgen des Wagner-Aufstands in Russland noch offen
Für US-Präsident Joe Biden (80) sind die Folgen des Aufstands der Söldnergruppe Wagner in Russland noch offen.
"Wir werden die Auswirkungen der Ereignisse dieses Wochenendes und die Folgen für Russland und die Ukraine weiter bewerten", sagte Biden am Montag im Weißen Haus. Aber es sei noch zu früh, um eine endgültige Schlussfolgerung darüber zu ziehen, welche Folgen der Aufstand haben werde, so Biden. "Das endgültige Ergebnis von alle dem bleibt abzuwarten."
Er habe sein nationales Sicherheitsteam am Wochenende angewiesen, ihn stündlich auf dem Laufenden zu halten und sich auf eine Reihe von Szenarien vorzubereiten.
26. Juni, 19.19 Uhr: Selenskyj verleiht Soldaten an der ostukrainischen Front Orden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat im ostukrainischen Gebiet Donezk Auszeichnungen an Soldaten verliehen.
"Alle wissen, dass der Ostabschnitt sehr schwierig ist, hier ist es heiß", betonte der Staatschef dabei einer Mitteilung vom Montag nach. Demzufolge war Selenskyj in einem Gebiet unweit der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Bachmut. Bei einem Stopp an einer Tankstelle konnten sich Soldaten mit dem Präsidenten fotografieren.
26. Juni, 18.05 Uhr: Söldner-Chef Prigoschin meldet sich nach Aufstand erstmals zu Wort
Der Chef der russischen Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin (62), hat in seiner ersten Wortmeldung nach dem missglückten Aufstand vom Wochenende dementiert, einen Machtwechsel in Moskau angestrebt zu haben.
"Wir sind losgegangen, um Protest zu demonstrieren, nicht um die Obrigkeit im Land zu stürzen", sagte der 62-Jährige in einer Sprachnachricht, die am Montag von seinem Pressedienst auf Telegram verbreitet wurde. Angaben zu seinem aktuellen Aufenthaltsort machte Prigoschin nicht.
Prigoschin betonte die Rolle von Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko bei der Beendigung des Aufstandes. Dieser habe eine friedliche Lösung vermittelt, um ein Blutvergießen in Russland zu verhindern. Nach dem Ende der Revolte soll Prigoschin laut Angaben aus dem Kreml nach Belarus ausreisen.
26. Juni, 17.37 Uhr: Nato beobachtet Entwicklung in Russland genau
Die Nato beobachtet nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) die Entwicklung in Russland nach dem gescheiterten Aufstand der Söldnerarmee Wagner genau.
Zu möglichen Reaktionen des westlichen Militärbündnisses auf den am Wochenende eskalierten Machtkampf äußerte sich Stoltenberg bei einem Besuch in Litauen zunächst jedoch ausweichend. "Es ist noch ein bisschen zu früh, das genau zu sagen, weil sich die Dinge vielleicht noch weiterentwickeln", sagte er nach einem Treffen mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda (59) und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63) auf dem Militärstützpunkt Pabrade.
26. Juni, 17.05 Uhr: Irans Polizei will stärker mit Russland zusammenarbeiten
Irans Polizei will mit den Behörden in Russland stärker zusammenarbeiten.
Kommandeur Ahmad-Resa Radan werde für die Unterzeichnung mehrerer Kooperationsvereinbarungen nach Russland reisen, meldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA am Montag. Geplant sei etwa eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Terror, Schleuserbanden sowie Drogenhandel.
Angesichts internationaler Sanktionen haben der Iran und Russland ihre Kooperation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet ausgebaut. Die Islamische Republik unterstützt Moskau nach westlichen Erkenntnissen auch mit sogenannten Kamikaze-Drohnen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Teheran bestreitet dies.
26. Juni, 17.02 Uhr: SPD-Chefin Esken sieht Putins Position geschwächt
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken (61) sieht Kremlchef Wladimir Putin (70) nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner geschwächt.
Er habe die Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko gebraucht, um die Situation zumindest für den Moment zu befrieden, sagte Esken am Montag in Berlin. "Lukaschenko für Putin - der Präsident eines kleinen Vasallenstaates musste den Kopf des russischen Präsidenten aus der Schlinge ziehen."
Nachdem er bereits die Wehrhaftigkeit der Ukraine, die Kraft von Freiheit und Demokratie sowie die Solidarität ihrer Bündnisse völlig unterschätzt habe, sei Putin offenbar erneut einer kapitalen Fehleinschätzung unterlegen.
26. Juni, 16.56 Uhr: Wasserstand bei Cherson nach Staudamm-Zerstörung wieder normal
Drei Wochen nach der Zerstörung des südukrainischen Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand im umkämpften Gebiet Cherson teils wieder normal.
Nahe der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson betrug der Stand des Dnipro am Montagvormittag 33 Zentimeter, wie der ukrainische Krisenstab auf Telegram mitteilte. Dies entspräche den dortigen Messwerten vor der Damm-Zerstörung.
26. Juni, 15.07 Uhr: Deutschland will keine Marschflugkörper an Ukraine liefern
Deutschland ist weiterhin nicht bereit, der Ukraine die gewünschten Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern.
"Zu den Langstreckenwaffen will ich noch mal sehr deutlich sagen, dass wir da nach wie vor zurückhaltender Position sind, übrigens genauso, wie unsere amerikanischen Partner", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) am Montag bei seinem Besuch in Litauen. "Da hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert im Augenblick."
26. Juni, 14.11 Uhr: Ukrainischer Außenminister ruft zu "erhöhter Unterstützung" auf
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat in einer Videoschalte mit seinen EU-Kollegen über die Ereignisse in Russland und die Lage in der Ukraine beraten.
"In Russland sind Panzer mit geringem Widerstand Richtung Moskau gerollt", schrieb er danach auf Twitter. Er rief die Europäer auf, "die russische Niederlage durch erhöhte Unterstützung für die Ukraine zu beschleunigen".
26. Juni, 14.05 Uhr: Kritik an EU-Maßnahmen gegen ukrainisches Getreide
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bekräftigte seine Kritik an Handelsbeschränkungen für ukrainische Agrarprodukte.
"Wer Solidarität mit der Ukraine sagt, muss auch Solidarität mit der Ukraine in der Praxis entsprechend realisieren", sagte der Grünen-Politiker vor dem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen in Luxemburg.
26. Juni, 13.57 Uhr: Wegen Ukraine-Getreide: Fünf EU-Staaten bekommen Millionen-Hilfe
Im Streit um günstiges Getreide und weitere Agrarprodukte aus der Ukraine bekommen fünf östliche EU-Staaten eine 100 Millionen Euro umfassende Hilfe aus Agrargeldern der Europäischen Union.
Konkret sollen Bulgarien, Polen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei profitieren, bestätigte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag. Hintergrund sind Beschwerden über Marktverzerrung durch stark angestiegene Agrarexporte aus der Ukraine.
Wegen des Krieges hat das osteuropäische Land Schwierigkeiten, Waren über das Schwarze Meer auf den Weltmarkt zu bringen. Ende März war bereits eine 56-Millionen-Hilfe für polnische, rumänische und bulgarische Landwirte beschlossen worden. Derzeit werde auch an einem dritten Paket für die restlichen 22 EU-Länder gearbeitet, sagte die Sprecherin der EU-Kommission.
Damit sollen zum einen Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine auf Landwirte abgefedert werden. Zum anderen könnten die Hilfen dafür genutzt werden, den Folgen von Wetterereignissen wie Trockenheit und Hochwasser zu begegnen, hieß es.
26. Juni, 13.46 Uhr: Litauens Außenminister: Russland ist ein unberechenbarer Nachbar
Nach dem eskalierten Machtkampf in Russland hat Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis das Land als einen "unberechenbaren und gefährlichen Nachbarn" bezeichnet.
"Wir fordern unsere Verbündeten nachdrücklich auf, unsere Lage angesichts der Ereignisse in Russland ernst zu nehmen", sagte Landsbergis am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Es brauche konkrete Pläne, um die Staaten mit Grenzen zu Russland oder zu Belarus zu stärken.
Die Länder befänden sich in einer gefährlichen Lage. Litauen grenzt mit fast 700 Kilometern an Belarus und zudem an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad.
Landsbergis sagte, dass man die Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs unbedingt unterstützen müsse - auch wenn es um einen Nato- und EU-Beitritt gehe. Es sei sehr gefährlich, in einer Grauzone zu leben, wenn man solch einen Nachbarn wie Russland habe.
26. Juni, 13.27 Uhr: Ministerin: Ukrainische Armee befreit weiteres Dorf in der Ostukraine
Im ostukrainischen Donezker Gebiet hat die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge ein weiteres Dorf von russischen Truppen befreit.
"Weiter geht's", schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram mit Blick auf die Einnahme des Ortes Riwnopil. Bisher sprach Kiew im Rahmen der seit knapp drei Wochen laufenden Gegenoffensive von insgesamt etwa 130 zurückeroberten Quadratkilometern und acht Dörfern.
Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.
26. Juni, 12.36 Uhr: Dänemark will F-16 früher ausmustern - mögliche Spende an Ukraine
Das Nato-Mitglied Dänemark will seine F-16-Kampfjets zwei Jahre früher als geplant ausrangieren und damit möglicherweise den Weg zu einer Spende der Flugzeuge an die Ukraine ebnen.
Die Maschinen der dänischen Luftwaffe sollen nun bereits 2025 statt wie bisher angedacht 2027 ausgemustert werden, wie der dänische Rundfunksender DR am Montag berichtete. Damit rücke auch eine dänische Spende der Kampfflugzeuge an die Ukraine näher, sagte der geschäftsführende Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen dem Sender.
Das Verteidigungsministerium in Kopenhagen bestätigte den Ausmusterungs-Termin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Grund dafür ist demnach, dass die Nachfolger vom Typ F-35 schneller in Betrieb genommen werden können als geplant.
Dänemark will in Zusammenarbeit mit den Niederlanden ukrainische Kampfjetpiloten auf einer Luftwaffenbasis nahe der deutsch-dänischen Grenze ausbilden, damit sie in der Lage sind, die F-16 zu fliegen. Poulsen rechnet damit, dass die Ausbildung sechs bis acht Monate dauern wird.
26. Juni, 12.10 Uhr: Russischer Ministerpräsident ruft zu Einheit hinter Putin auf
Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin rief das Land nach dem Söldner-Aufstand zu Geschlossenheit auf.
Russlands Stabilität sei herausgefordert worden, sagte Mischustin in einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung. Das Land müsse weiter geschlossen hinter Präsident Wladimir Putin stehen.
26. Juni, 12 Uhr: Strafverfahren gegen Wagner-Chef Prigoschin läuft noch
Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und seiner Wagner-Armee ist das Strafverfahren gegen ihn Moskauer Medien zufolge bisher nicht eingestellt worden.
Ermittler des Inlandsgeheimdienstes FSB untersuchten den Fall weiter, berichtete die Zeitung "Kommersant" am Montag unter Berufung auf die Fahnder. "Die Ermittlungen laufen weiter", meldete auch die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine eigene nicht näher benannte Quelle.
Der Kreml hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass das Strafverfahren gegen Prigoschin und die Wagner-Aufständischen eingestellt werde. Von dem 62-Jährigen fehlte unterdessen weiter jede Spur. Er soll nach Kremlangaben im benachbarten Belarus Zuflucht finden.
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Samstag in einer Rede erklärt, dass die Drahtzieher des Aufstandes ihrer "unausweichlichen Bestrafung" zugeführt würden. Dass dann der Kreml wenig später erklärte, die Aufständischen kämen nach Ende der Revolte und dem Abzug aus Russland doch ungeschoren davon, löste Erstaunen in dem Riesenreich aus.
Kommentatoren legten das Einlenken Putins als Schwäche des Kremlchefs aus.
26. Juni, 11.50 Uhr: Ukraine meldet Gewinne im Süden: Bislang 130 Quadratkilometer befreit
Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn ihrer Gegenoffensive vor etwa drei Wochen insgesamt 130 Quadratkilometer im Süden des Landes befreit.
Alleine in der vergangenen Woche seien 17 zusätzliche Quadratkilometer der von Russland besetzten Region Saporischschja zurückerobert worden, teilte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram mit. Das bislang befreite südukrainische Gebiet entspricht damit in etwa der Größe der nordrhein-westfälischen Großstadt Krefeld.
Auch aus dem Osten meldete die Ukraine kleinere Erfolge. Laut Maljar rückte die Armee im Laufe der Vorwoche an mehreren Stoßrichtungen um je ein bis zwei Kilometer vor - trotz erbitterter Gegenwehr der Russen.
Die ukrainische Armee habe zudem an mehreren Stellen der Front - darunter bei Bachmut, Lyman und Awdijiwka - russische Gegenangriffe zurückgeschlagen.
26. Juni, 11.40 Uhr: Finnische Außenministerin sieht brenzlige Lage für Putin
Aus Sicht der finnischen Außenministerin Elina Valtonen (41) könnte der am vergangenen Wochenende in Russland eskalierte Machtkampf schwere Folgen für Kremlchef Wladimir Putin haben.
"In jedem autoritären Staat ist es natürlich so, dass alles sehr stabil scheint, bis eines Tages nichts mehr stabil ist. Ich gehe davon aus, dass es mit Russland auch so weitergehen wird", sagte Valtonen am Montag auf die Frage, ob die Ereignisse der Anfang vom Ende für Putin seien.
Auf die Frage, warum die Söldnergruppe unter Prigoschin so schnell und fast ungehindert bis kurz vor Moskau kommen konnte, antwortete Valtonen: "Das kann man sich tatsächlich nicht sehr leicht erklären." Ihren Angaben zufolge wurde allerdings schon seit Monaten erwartet, dass Putin in "irgendeiner Weise" herausgefordert werde.
26. Juni, 11.36 Uhr: SPD-Abgeordneter Roth: Putin unter Druck zu Kompromissen bereit
Der Aufstand der Söldnergruppe Wagner hat nach Einschätzung des SPD-Abgeordneten Michael Roth der Wahrnehmung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin geschadet.
Mit der Aktion habe der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, "Putins Bild vor allem in der russischen Öffentlichkeit erheblich angekratzt", sagte Roth am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Prigoschin habe damit gezeigt: Wenn der russische Präsident "so richtig unter Druck steht, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht, dann ist Putin zu Zugeständnissen und Kompromissen bereit."
Prigoschin habe auch "die Machtfrage gestellt", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses weiter. "Das ist in einer Diktatur eigentlich etwas völlig Inakzeptables", betonte Roth. "Ein Diktator muss immer darauf achten, dass seine Macht niemals in Frage gestellt wird".
Diese Demütigung sei mit Gefahr verbunden. "Ich fürchte, der Stalinismus in Russland wird jetzt zunehmen, das heißt Putin wird jeden aus dem Weg räumen, der sich ihm in den Weg stellt."
26. Juni, 11.27 Uhr: EU stockt Finanztopf für Waffenlieferungen auf
Die EU stockt die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine und andere Partnerländer um weitere 3,5 Milliarden Euro auf.
Eine entsprechende Entscheidung trafen am Montag die Außenminister der Mitgliedstaaten bei einem Treffen in Luxemburg, wie eine EU-Sprecherin mitteilte. Sie sei ein klares politisches Signal für das anhaltende Engagement der EU für die militärische Unterstützung der Ukraine und andere Partner.
Konkret wurde mit der Entscheidung vom Montag die finanzielle Obergrenze für die sogenannte Europäische Friedensfazilität auf rund zwölf Milliarden Euro erhöht. Dieses EU-Finanzierungsinstrument war bereits vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs zur militärischen Unterstützung von Partnerländern geschaffen worden und ursprünglich für den Zeitraum 2021-2027 nur mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattet gewesen.
26. Juni, 11.15 Uhr: Deutschland will 4.000 Soldaten dauerhaft in Litauen stationieren
Deutschland will rund 4.000 Bundeswehr-Soldaten zusätzlich dauerhaft nach Litauen schicken, um die Ostflanke der Nato zu stärken.
"Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius.
26. Juni, 10.25 Uhr: Baerbock sieht "innenpolitischen Machtkampf in Russland"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) sieht hinter dem gescheiterten Aufstand der russischen Söldnergruppe Wagner tiefe Zerwürfnisse.
"Es geht um einen innenpolitischen Machtkampf in Russland, und wir mischen uns nicht ein", sagte Baerbock am Montag am Rande von Beratungen der EU-Außenminister in Luxemburg. Die Revolte erzeuge "massive Risse in der russischen Propaganda".
Mit dem brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine zerstöre der russische Präsident Wladimir Putin sein eigenes Land, sagte Baerbock weiter. Es sei aber noch "unklar welche weiteren Akte in diesem Schauspiel folgen werden".
26. Juni, 9.32 Uhr:
Die ukrainische Gegenoffensive hat nach Einschätzung britischer Militärexperten im Umkreis der Stadt Bachmut an Dynamik gewonnen.
"Ukrainische Kräfte haben sowohl an der nördlichen als auch an der südlichen Flanke Fortschritte gemacht", hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Montag.
Insgesamt schätzen die Briten die russischen Kapazitäten, ihre Kräfte entlang der Hunderte Kilometer langen Frontlinie zu verstärken, als gering ein. Es gebe kaum Hinweise, dass Russland über irgendwelche nennenswerten Reserven an einsatzbereiten Bodentruppen verfüge, hieß es in der Mitteilung weiter.
26. Juni, 8.51 Uhr: Schoigu lobt Einsatz russischer Truppen in der Ukraine
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem gescheiterten Aufstand der Söldnergruppe Wagner hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Einsatz der russischen Truppen gegen die Ukraine gelobt.
Er hob die "große Effizienz bei der Erkennung und Zerstörung" ukrainischer Waffensysteme und Soldaten hervor, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag.
Die im Staatssender Rossia 24 ausgestrahlten Aufnahmen zeigten Schoigu beim Besuch eines Kommandopostens der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Dort traf er sich Angaben aus Moskau zufolge mit einem Befehlshaber einer der Einheiten.
Auf den Aufnahmen war zu sehen, wie Schoigu einen Bericht über die militärische Lage verfolgt, Karten studiert und mit einem Hubschrauber die russischen Stellungen inspiziert.
26. Juni, 8.21 Uhr: Moskau hebt Sicherheitsmaßnahmen gegen die Wagner-Söldner auf
Die russische Hauptstadt Moskau hat am Montag ein "antiterroristisches" Sicherheitsregime aufgehoben, das sie am Wochenende verhängt hatte, als aufständische Wagner-Söldner drohten, die Stadt zu stürmen.
Der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, verkündete die Entscheidung auf seinem Telegram-Konto und dankte den Moskauern für ihre "Ruhe und ihr Verständnis" während der Krise.
Die wegen der chaotischen Lage verschobenen Abschlussfeiern für Schüler würden am Samstag nachgeholt. Aufgehoben wurde der Anti-Terror-Notstand auch im Moskauer Gebiet sowie in der südlicher gelegenen Region Woronesch.
26. Juni, 7.54 Uhr: Nach Aufstand: Russlands Verteidigungsministerium zeigt Schoigu-Video
Nach dem bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner am vergangenen Wochenende hat Russlands Regierung erstmals Aufnahmen von Verteidigungsminister Sergej Schoigu veröffentlicht.
Das 47 Sekunden lange Video ohne Ton, das Schoigu etwa in Beratungen mit anderen Militärs zeigt, soll bei einem Besuch im Kampfgebiet in der Ukraine aufgenommen worden sein, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag auf Telegram mit.
Der Minister habe dort einen der vorderen Kommandopunkte besucht, hieß es. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Es wurden keine Angaben gemacht, von wann die Aufnahmen stammen.
26. Juni, 7.10 Uhr: Australien schickt weitere militärische Ausrüstung in die Ukraine
Australien unterstützt die ukrainischen Streitkräfte mit weiterer militärischer Ausrüstung und humanitärer Hilfe im Wert von 110 Millionen Australischen Dollar (67 Millionen Euro).
Unter anderem würden 70 Militärfahrzeuge geliefert, darunter 28 M113-Panzerfahrzeuge, sagte Premierminister Anthony Albanese am Montag.
Das Land habe der Ukraine seit der Invasion Russlands im Februar 2022 bereits Material im Wert von mehr als 650 Millionen australischen Dollar zur Verfügung gestellt, darunter Bushmaster-Panzerfahrzeuge, Haubitzen des britischen Typs M77 und Drohnen, berichtete der australische Sender ABC.
Die Ukraine wiederum habe Australien wiederholt aufgefordert, auch ausgemusterte Kampfflugzeuge und Hawkei-Patrouillenfahrzeuge zu schicken - beides sei aber in der Lieferung nicht enthalten, hieß es in dem Bericht. Er habe diese Entscheidung nach Beratungen mit den australischen Verteidigungsstreitkräften getroffen, sagte Albanese.
26. Juni, 6.45 Uhr: Ukraine meldet russische Angriffe in Region Saporischschja
Russische Truppen haben in der zentralukrainischen Region Saporischschja eine Reihe von Angriffen mit unterschiedlichen Waffensystemen geführt.
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs vom Montagmorgen wurden unter anderem mindestens sechs modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit Sonntag 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern registriert worden.
"Infolge der russischen Terroranschläge wurden Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Privatfahrzeuge beschädigt", heißt es im neuesten Lagebericht. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Truppen versuchten dem Generalstab zufolge in der Region südlich von Saporischschja den Vorstoß ukrainischer Einheiten zu stoppen und verlorene Stellungen zurückzuerobern. Dabei seien mindestens 30 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden.
26. Juni, 6.30 Uhr: Kiew hofft weiter auf Einladung zu Nato-Mitgliedschaft
Mit Blick auf den Nato-Gipfel in zwei Wochen in Vilnius unternehme die Ukraine "alles, was wir können, um sicherzustellen, dass der Gipfel echte Inhalte hat", erklärte Selenskyj in seiner Video-Ansprache am Sonntag.
Beschlüsse zugunsten der Ukraine bei dem Treffen seien die einzig möglichen positiven Entscheidungen für die Sicherheit in Europa und für das Bündnis insgesamt. Trotz anderslautender Prognosen hofft Kiew weiterhin auf eine Einladung zur Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis.
26. Juni, 6.15 Uhr: Luftangriffe auf ukrainische Hafenstadt Odessa - Alarm in Kiew
Die südukrainische Hafenstadt Odessa wurde in der Nacht zum Montag mit Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen.
In der Stadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Auch in der Hauptstadt Kiew und anderen Regionen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.
Kurz zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe vor möglichen russischen Angriffen mit - von Schiffen im Schwarzen Meer abgeschossenen - Marschflugkörpern gewarnt.
26. Juni, 6.07 Uhr: Selenskyj warnt vor Sabotage des AKW Saporischschja
Der ukrainische Staatschef warnte vor Sicherheitsrisiken rund um das von russischen Kräften kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa.
"Leider ist die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für die bestehende russische Bedrohung im Kernkraftwerk Saporischschja immer noch unzureichend", klagte Selenskyj. Die westlichen Partner der Ukraine hätten alle verfügbaren Geheimdienstinformationen über die russischen Pläne für das AKW erhalten.
"Wir müssen ganz konkrete Maßnahmen ergreifen, und zwar alle gemeinsam in der Welt, um jegliche Strahlungsvorfälle zu verhindern", warnte er mit Blick auf eine mögliche Sabotage der Anlage durch die russischen Besatzer.
26. Juni, 6 Uhr: Selenskyj: Krieg kehrt an seinen Ausgangspunkt zurück
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine richtet nach Meinung von Präsident Wolodymyr Selenskyj inzwischen immer mehr Schaden in Russland selbst an.
Es blieb unklar, ob er damit die wirtschaftlichen Probleme Russlands oder den kurzfristigen Aufstand der Wagner-Söldner vom Wochenende meinte. "Je länger die russische Aggression anhält, desto mehr Schaden richtet sie in Russland selbst an", sagte er.
Der ukrainische Staatschef beklagte die Lage rund um das von Russen kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa. "Leider ist die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für die bestehende russische Bedrohung im Kernkraftwerk Saporischschja immer noch unzureichend", klagte Selenskyj.
Die westlichen Partner der Ukraine hätten alle verfügbaren Geheimdienstinformationen über die russischen Pläne für das AKW erhalten. "Wir müssen ganz konkrete Maßnahmen ergreifen, und zwar alle gemeinsam in der Welt, um jegliche Strahlungsvorfälle zu verhindern", warnte er mit Blick auf eine mögliche Sabotage der Anlage durch die russischen Besatzer.
25. Juni, 22.31 Uhr: Litauen fordert nach Wagner-Revolte Stärkung der Nato-Ostflanke
Litauens Präsident Gitanas Nauseda (59) fordert nach dem Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die Führung in Moskau eine weitere Stärkung der Nato-Ostflanke.
Sollte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (62) mit unklaren Absichten im Exil in Belarus landen, müsse die Sicherheit der Ostgrenze erhöht werden, sagte das Staatsoberhaupt des baltischen EU- und Nato-Landes am Sonntag. "Ich spreche hier nicht nur von Litauen, sondern von der Nato als Ganzes", sagte Nauseda nach Angaben des litauischen Rundfunks. Litauen grenzt an Belarus und die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad.
"Wir haben es mit einem großen Staat zu tun, einem Atomstaat, und alle inneren Unruhen haben unweigerlich Konsequenzen für die Sicherheit der umliegenden Staaten", sagte Nauseda mit Blick auf Russland. Er habe bislang keine Informationen vorliegen, die bestätigten, dass sich der Wagner-Chef bereits in Belarus aufhalte. Er kündigte an, dass Litauen künftig mehr Geheimdienstkapazitäten einsetzen werde, um die "politischen und sicherheitspolitischen Aspekte" der Lage in Belarus beurteilen zu können.
25. Juni, 17.58 Uhr: Tichanowskaja: Prigoschin in Belarus bedeutet Unruhe
Die exilierte belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja befürchtet mehr Unruhe in ihrer Heimat durch den Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
"Den Kriegsverbrecher Prigoschin nach Belarus zu bringen, bedeutet ein weiteres Element der Instabilität", schrieb die Politikerin am Sonntag auf Twitter. "Belarus braucht nicht mehr Kriminelle und Schlägertypen, es braucht Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit für unsere Menschen."
Dem Chef der russischen Privatarmee Wagner war nach seiner gescheiterten Revolte vom Freitag und Samstag zugestanden worden, straffrei nach Belarus zu gehen, wie der Kreml mitteilte.
25. Juni, 17.15 Uhr: Russische Regionalbehörden: Wagner-Truppen ziehen weiter ab
Nach dem offiziell beendeten Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die Führung in Moskau setzen die Söldner den Angaben regionaler Behörden zufolge ihren Abzug fort.
In Lipezk 400 Kilometer südlich von Moskau verkündete Gouverneur Igor Artamonow am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram, die Wagner-Kämpfer hätten sein Verwaltungsgebiet verlassen.
Weiter südlich im Gebiet Woronesch laufe der Abzug noch, teilte Gouverneur Alexander Gussew mit. "Er verläuft wie vorgesehen", schrieb er auf Telegram. "Wenn die Lage endgültig geklärt ist, werden wir alle eingeführten Beschränkungen aufheben." Nachmittags teilte die Gebietsverwaltung mit, der Verkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Trasse M4 fließe wieder.
In Rostow begann der Rückzug am Samstagabend. Wagner habe die Stadt geräumt, schrieb der Gouverneur der Region, Wassili Golubew, am Sonntag auf Telegram. Die Wagner-Kolonne steuere ihre Feldlager an. Alle Beschränkungen im Straßenverkehr seien aufgehoben worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. Bus- und Bahnhöfe seien im Normalbetrieb.
25. Juni, 16.29 Uhr: Weiter keine Informationen über Verbleib von Wagner-Chef Prigoschin
Nach dem gescheiterten Aufstand der Söldnertruppe Wagner gibt es keine Informationen über den Verbleib ihres Chefs Jewgeni Prigoschin.
Nach Berichten unabhängiger russischer Medien vom Sonntag erklärte die Wagner-Pressestelle, derzeit keinen Kontakt zu Priogoschin zu haben. Der russischsprachige Sender RTVi erhielt auf Nachfrage die Auskunft: "Er lässt alle grüßen und wird auf Fragen antworten, wenn er wieder normalen Empfang hat."
Prigoschin war zuletzt am Samstagabend gesehen worden. Videos zeigten, wie er aus der südrussischen Stadt Rostow am Don in einem Auto abfuhr. Seitdem gab es keine Angaben mehr.
25. Juni, 16.27 Uhr: Kuba, Venezuela und Nicaragua bekunden Solidarität mit Putin
Nach dem Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung haben die autoritären lateinamerikanischen Verbündeten der russischen Regierung sich hinter diese gestellt.
Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel schrieb am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter, er drücke die Solidarität der Regierung und des Volkes Kubas mit Kremlchef Putin und dem russischen "Brudervolk" aus. "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Einheit und die verfassungsmäßige Ordnung siegen werden." Zu dem Zeitpunkt hatte Söldnerchef Jewgeni Prigoschin nach dem Vormarsch gen Moskau mitten im Ukraine-Krieg schon den Rückzugsbefehl gegeben.
"Wir senden unsere Umarmung der Solidarität und der Unterstützung an den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, dem es gelungen ist, einen Versuch des Verrats und des Bürgerkriegs zu bewältigen und seinem Volk den Sieg und den Frieden zu garantieren", twitterte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro am Samstagabend.
In einer offiziellen Mitteilung aus dem mittelamerikanischen Nicaragua hieß es, Präsident Daniel Ortega und seine Ehefrau sowie Vizepräsidentin Rosario Murillo übermittelten Putin "unsere Zuneigung in revolutionärer Bruderschaft".
25. Juni, 16.25 Uhr: US-Außenminister Blinken: Aufstand zeigt Risse in Putins Macht
Der Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung wirft US-Außenminister Antony Blinken zufolge Fragen über die Macht von Kremlchef Putin auf.
"Ich denke, man sieht Risse auftauchen, die vorher nicht da waren", sagte Blinken am Sonntag im US-Sender CNN. Der Aufstand werfe "eindeutig neue Fragen auf, mit denen Putin umgehen" müsse. "Die Tatsache, dass es jemanden im Inneren gibt, der Putins Autorität direkt in Frage stellt, direkt die Prämissen in Frage stellt, auf deren Grundlage er diese Aggression gegen die Ukraine startete, das ist an sich schon etwas sehr, sehr Mächtiges."
Blinken betonte mehrfach, dass es sich bei dem inzwischen für beendet erklärten Aufstand um eine "interne Angelegenheit" Russlands handele. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hielt sich mit öffentlichen Einschätzungen zu den Entwicklungen in Russland zuvor auffällig zurückgehalten - wie andere Regierungen im Westen auch.
US-Medien zufolge handelte es sich dabei um eine Strategie, da Putin jede wahrgenommene Beteiligung als Waffe einsetzen könnte. Auf die Frage, ob der Aufstand Putins Ende der Macht sei, sagte Blinken: "Darüber möchte ich nicht spekulieren."
25. Juni, 15.22 Uhr: Strack-Zimmermann und Röttgen: Wagner-Aufstand zeigt Schwäche Putins
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht in dem Aufstand der russischen Privatarmee Wagner Anzeichen für eine Schwächung Putins.
"Möglicherweise ist in den letzten 24 Stunden im inneren Machtgefüge Moskaus der erste Haarriss entstanden. Mehrere solcher Haarrisse könnten in Zukunft die gesamte Stabilität seiner Regierung beeinträchtigen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag am Sonntag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin angeführte Revolte sei eine Demütigung für Putin.
25. Juni, 12.50 Uhr: Militärblogs: Mindestens 13 russische Soldaten bei Aufstand getötet
Beim Aufstand der Wagner-Söldner sind nach Angaben prorussischer Militärblogs mehrere Piloten der russischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwankten zwischen 13 und mehr als 20 Soldaten, wie das unabhängige Internetportal currenttime am Sonntag berichtete.
Insgesamt seien von der Privatarmee des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin sechs Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug abgeschossen worden. Von den russischen Behörden gab es dafür keine Bestätigung. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.
Unter den abgeschossenen Helikoptern seien auch drei für die elektronische Kampfführung genutzte Mi-8, an denen es an der Front ohnehin mangele, klagte der Militärblog Rybar. Zudem sei ein Transportflugzeug vom Typ Il-18 zum Absturz gebracht worden an dessen Bord eine Kommandostelle eingerichtet gewesen sei Alle Crewmitglieder seien ums Leben gekommen. Die Verluste der Luftwaffe seien damit höher als während der ukrainischen Gegenoffensive an der Front.
25. Juni, 12.44 Uhr: Zwei weitere Tote nach russischem Raketenangriff auf Kiew geborgen
Die Zahl der Todesopfer nach einem russischen Raketenangriff auf Kiew ist nach ukrainischen Angaben auf fünf gestiegen.
In einem schwer beschädigten Hochhaus seien zwei weitere Leichen gefunden worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Sonntag mit. Die Suche nach weiteren Opfern dauerte an. Am Samstag waren bereits drei Tote geborgen worden. Elf Bewohner erlitten Verletzungen.
Den Angaben zufolge schlugen die Trümmer einer abgefangenen russischen Rakete in dem Haus ein. Der Angriff in der Nacht zum Samstag war eine der folgenschwersten russischen Attacken auf Kiew in jüngster Zeit. Nach Angaben der ukrainischen Seite hatten die russischen Streitkräfte nachts mit mehr als 50 Marschflugkörpern und drei Kampfdrohnen angegriffen. Davon seien 41 Marschflugkörper sowie alle drei Drohnen abgefangen worden.
25. Juni, 12.21 Uhr: Pistorius: Deutschland bei Kampfjet-Koalition "nicht in erster Reihe"
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat distanziert auf Erwartungen der ukrainischen Regierung zur Beteiligung an einer internationalen Koalition zur Unterstützung des Landes mit Kampfjets reagiert.
"Wir sind die Experten für Panzerlieferungen und Panzertechnologie gewesen, sind es für die Luftverteidigung, die nach wie vor von enormer Bedeutung ist", sagte er am Samstag am Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich. "An dieser Stelle sind wir nicht in erster Reihe."
In einer Rede vor den Delegierten sagte er, er gehe davon aus, dass Deutschland bis Jahresende fast 10.000 ukrainische Soldaten ausgebildet haben werde. "So viel hat kein anderes Land der Welt ausgebildet."
25. Juni, 11.56 Uhr: US-Institut: Wagner-Aufstand zeigt russische Schwäche
Der Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung mitten im Ukraine-Krieg hat nach Einschätzung westlicher Experten massive Schwächen des russischen Sicherheitssystems aufgedeckt.
Dies könne die Moral der russischen Soldaten an der Front schwächen, schreibt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) aus Washington in einem Bericht. Die vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko ausgehandelte Vereinbarung, wonach sich Söldnerchef Jewgeni Prigoschin nach Belarus zurückziehen soll, sei nur eine kurzfristige Lösung.
Nach Einschätzung des ISW hätten die Wagner-Söldner bei ihrem Vorstoß die Vororte von Moskau erreichen können, wenn Prigoschin dies gewollt hätte. Die Aktion haben den Mangel an russischen militärischen Reserven im Hinterland deutlich gemacht. "Prigoschins Rebellion hat illustriert, dass den russischen Streitkräften in vielen rückwärtigen Gebieten Reserven fehlen", heißt es in dem Bericht. "Und sie wird mit großer Sicherheit die Moral des russischen Personals in der Ukraine senken - ein Wissen, das die ukrainischen Kräfte bei ihren Versuchen, die russischen Linien zu durchbrechen, nutzen können."
25. Juni, 11.08 Uhr: Nach Aufstand: Verkehr von Moskau Richtung Süden bleibt eingeschränkt
Nach dem Ende des Marschs der Privatarmee Wagner von Rostow am Don nach Moskau ist der Verkehr auf der Fernverkehrsstraße zwischen beiden Städten weiterhin beeinträchtigt. Die Behinderungen beträfen das Moskauer Umland und das südlich davon gelegene Gebiet Tula, teilte die Straßenaufsichtsbehörde Awtodor am Sonntag auf ihrem Telegram-Kanal mit. In anderen Regionen wurden die Beschränkungen nach Behördenangaben inzwischen aufgehoben, so dass die Straße dort frei ist.
Im Machtkampf zwischen der Privatarmee Wagner und der russischen Führung waren mehrere Kolonnen gepanzerter Fahrzeuge der Söldner am Samstag aus Rostow Richtung Moskau gefahren. Um den Vormarsch zu bremsen, errichteten die regionalen Behörden eilig Straßensperren und rissen mancherorts auch die Straßen auf. Auf Vermittlung von Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko brachen die Söldner den Aufstand am Abend ab. Nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin geschah dies rund 200 Kilometer vor Moskau. Wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden, ist unklar.
25. Juni, 11 Uhr: Britischer Ex-General warnt vor Wagner-Angriff aus Belarus
Der britische Ex-General Richard Dannatt hat vor einem Angriff von Kämpfern der Privatarmee Wagner auf die Ukraine aus Belarus gewarnt, falls viele Söldner ihrem Chef Jewgeni Prigoschin ins Exil folgen.
Dass Prigoschin nach dem Ende des Aufstands gegen den Kreml nun nach Belarus ziehe, sei Anlass zur Sorge, sagte der frühere Generalstabschef am Sonntag dem Sender Sky News. Falls er dort eine "effektive Streitmacht" um sich sammle, wäre dies erneut eine Bedrohung. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Wagner-Söldner waren dabei bislang eine der wichtigsten Truppen.
"Obwohl es den Anschein macht, dass diese Angelegenheit abgeschlossen ist, denke ich, dass sie alles andere als das ist und dass die Nachbeben noch eine ganze Weile zu spüren sein werden", betonte der Ex-General. "(Die Ukraine) muss ihre Flanke genau beobachten und sichergehen, dass sie über einige manövrierfähige Einheiten verfügen, damit sie einen erneuten Angriff aus Richtung Belarus abwehren können."
25. Juni, 10.38 Uhr: Europäischer Fechtverband suspendiert Russland und Belarus
Der Europäische Fechtverband (EFC) hat die Mitgliedsverbände von Russland und Belarus suspendiert.
Außerdem dürfen Fechter und Funktionäre aus diesen Ländern wegen des anhaltenden russischen Angriffskrieges in der Ukraine nicht mehr an Veranstaltungen und Turnieren des kontinentalen Verbandes teilnehmen, entschied der Kongress des EFC am Samstag am Rande der Europaspiele in Krakau. Der Antrag des ukrainischen Fechtverbandes war von einer Mehrheit der 43 Mitgliedsverbände angenommen worden.
Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus dürfen hingegen bei Turnieren des Weltverbandes (Fie) als neutrale Athleten an den Start gehen.
25. Juni, 10.36 Uhr: London: Ukraine macht "schrittweise, aber stetige Fortschritte"
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Informationen britischer Geheimdienste bei ihrer Offensive "schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte" gemacht.
Die Einheiten hätten sich in den vergangenen Tagen neu formiert und größere Offensivoperationen auf drei Hauptachsen im Osten und Süden des Landes geführt, teilte das britische Verteidigungsministerium in Londonam Sonntag mit. Dafür nutzten sie Erfahrungen aus den ersten beiden Wochen der Gegenoffensive, um ihre Taktik für die Angriffe auf die gut vorbereiteten russischen Verteidigungsanlagen zu verfeinern.
Russische Kräfte hätten ihrerseits "erhebliche Anstrengungen" für einen Angriff nahe der Stadt Kreminna im ostukrainischen Gebiet Luhansk unternommen. "Dies spiegelt wahrscheinlich die andauernden Anweisungen der russischen Führung wider, wann immer möglich in die Offensive zu gehen", kommentierte das britische Ministerium. "Russland hat einige kleine Fortschritte gemacht, aber die ukrainischen Streitkräfte haben einen Durchbruch verhindert."
25. Juni, 10.33 Uhr: "Tages-Anzeiger": Zeit der Wagner-Soldaten ist abgelaufen
Zum Aufstand russischer Söldner unter Führung von Jewgeni Prigoschin gegen den Kreml meint der Schweizer Tages-Anzeiger (Kommentar in der Online-Ausgabe, Samstag 21.14 Uhr):
"Auch wenn Prigoschins Putsch nun definitiv abgesagt sein dürfte, wird nach dem Aufstand nichts mehr so sein wie vorher. Die Zeit der Wagner-Soldaten ist abgelaufen, diejenige Prigoschins wohl auch: Zu offen hat er sich heute gegen Putin gestellt. Der Präsident erscheint nach dem Drama vielen als geschwächt, die Leute sind verunsichert.
Allerdings könnte die Entwicklung auch in die andere Richtung gehen: Man munkelt, dass der Kreml nun das Kriegsrecht in Russland verhängen und Putin die Vorfälle dafür nützen könnte, das Falken-Lager, das ihn immer offener und unverfrorener kritisiert hat, in die Schranken zu weisen.
Deshalb ist noch nicht klar, wer letztlich als Sieger aus dieser Krise hervorgehen wird. Und schließlich ist auch die Frage noch offen, wie es überhaupt zu diesem Aufstand kommen konnte. Und warum ein klassischer Putin-Gefolgsmann wie Prigoschin sich gegen seinen Herrn gestellt und damit alles riskiert hat."
25. Juni, 10.31 Uhr: "NZZ": Putin hat Russland destabilisiert
Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert den Aufstand der Wagner-Söldner gegen den Kreml (Online-Ausgabe, 24. Juni, 23.34 Uhr):
"Ein militärischer Aufstand im eigenen Land. Eine schlimmere Wendung konnte die ursprünglich geplante handstreichartige Unterwerfung der Ukraine kaum nehmen. Putin hat Russland und die eigene Herrschaft destabilisiert statt gestärkt. Das Kriegsziel rückt in weite Ferne.
Ist das der Beginn des Niedergangs von Wladimir Putins Regime? Geht nun der Krieg bald zu Ende? Diese Fragen – diese Hoffnungen – bewegen derzeit Millionen von Menschen rund um die Welt. Das ist nur zu verständlich: Jene Tage, an denen Präsident Putin und sein fürchterlicher Krieg in die Geschichtsbücher eingehen werden, können keinen Moment zu früh kommen. (...)
In der Ukraine blickt man derweil mit unverhohlener Schadenfreude nach Osten. Die Ereignisse dieses Wochenende werden, so viel steht fest, den Gegner schwächen. So sehr dies zu begrüßen ist, eine Niederlage garantiert das noch nicht."
25. Juni, 10.10 Uhr: Wo ist Prigoschin?
Ist der Wagner-Chef bereits in Belarus, reist er später nach Minsk - oder wird sich Prigoschin der Verbannung ins Exil widersetzen?
Zu erwarten sind am Sonntag auch Details über die Gründe, die zur schnellen Deeskalation des Söldner-Aufstands geführt haben.
25. Juni, 10 Uhr: Lukaschenko als Vermittler
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Prigoschin nach eigenen Angaben dazu gebracht, seinen Aufstand aufzugeben.
Lukaschenko habe sich als Vermittler angeboten, weil er Prigoschin seit rund 20 Jahren persönlich kenne, sagte Peskow. Prigoschin selbst äußerte sich nicht unmittelbar dazu. Ob und wann er sich aus dem Süden Russlands nach Belarus begeben wollte, war nicht klar.
25. Juni, 9.50 Uhr: Auch nach Deeskalation: Montag bleibt in Moskau arbeitsfrei
Auch nach dem abgewendeten blutigen Machtkampf bleibt der Montag in Moskau wie angekündigt ein arbeitsfreier Tag in der russischen Hauptstadt.
Eine Sprecherin von Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte in der Nacht zum Sonntag auf Anfrage der Agentur Ria-Nowosti, dass die von ihm getroffene Entscheidung weiterhin Bestand habe.
25. Juni, 9.42 Uhr: Baerbock verkürzt wegen Machtkampfs in Russland Südafrika-Reise
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) verkürzt wegen des Machtkampfes in Russland ihre geplante zweitägige Reise nach Südafrika.
Die Ministerin habe "ihre geplante Abreise nach Südafrika um einen Tag nach hinten verschoben, um angesichts der jüngsten Entwicklungen in Russland am Montagvormittag in Luxemburg an einem Treffen der EU-Außenminister teilzunehmen", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am späten Samstagabend in Berlin mit. Baerbock plane nun, am Montagnachmittag nach Südafrika aufzubrechen.
25. Juni, 9.40 Uhr: Wagner-Truppen verlassen südliche Stadt Rostow am Don
Angehörige der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner haben die südrussische Stadt Rostow am Don verlassen.
Die Lastwagenkolonnen mit den Söldnern, begleitet von Panzern und Gefechtsfahrzeugen, kehrten in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) in ihre Feldlager außerhalb der Stadt zurück, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gouverneur Wassili Golubjow. Sie hatten in der Stadt Militäreinrichtungen besetzt, unter anderem das Hauptquartier des russischen Militärbezirks Süd - eine Kommandozentrale für den Krieg gegen die Ukraine.
25. Juni, 9.30 Uhr: Putins Haltung zu Schoigu unverändert - Krieg geht weiter
Nach dem bewaffneten Aufstand des Söldnerchefs Prigoschin gegen die russische Militärführung sieht der Kreml keinen Einfluss auf den Fortgang des Kriegs gegen die Ukraine.
Die Situation wirke sich nicht auf den Verlauf der "militärischen Spezialoperation" gegen die Ukraine aus, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er sagte auch, dass ihm nicht bekannt sei, dass sich die Haltung von Putin gegenüber Verteidigungsminister Sergej Schoigu geändert habe.
24. Juni, 22.24 Uhr: Prigoschin soll laut US-Geheimdienst Vorbereitungen für Putsch getroffen haben
US-Geheimdienste gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bereits seit einiger Zeit Vorbereitungen für eine Aktion gegen die russische Militärführung getroffen hat.
Der Chef der Söldnertruppe soll Waffen und Munition in der Nähe der Grenze zu Russland angehäuft haben, wie der Sender CNN am Samstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen aus Geheimdienstkreisen berichtete.
24. Juni, 22.21 Uhr: Strafverfahren gegen Wagner-Chef wird eingestellt
Das Strafverfahren gegen den Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, wegen des bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung wird laut Kreml eingestellt.
Prigoschin selbst werde nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
24. Juni, 21.29 Uhr: Selenskyj fordert Russen zum Sturz von Kremlchef Putin auf
Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen.
"Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe", sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft - diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet. Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei "gewiss", zeigte Selenskyj sich erneut zuversichtlich.
24. Juni, 21.07 Uhr: Putin "erschuf" Prigoschin laut Expertenmeinung selbst
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Einschätzung eines Experten selbst verantwortlich für die Eskalation um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
"Es ist seine eigene Schuld. Prigoschin ist Putins Kreatur: Sein Aufstieg ist ausschließlich Putins Schirmherrschaft zu verdanken", sagte der Russland-Analyst Nigel Gould-Davies von der Londoner Denkfabrik International Institute for Strategic Studies am Samstag.
24. Juni, 20.54 Uhr: Putin dankt Lukaschenko
Wie man in Minsk erklärte, habe sich der russische Präsident bei seinem belarussischen Amtskollegen nach dem Rückzug der Wagner-Söldner bedankt.
Lukaschenko habe Putin nach den Gesprächen mit Wagner-Chef Prigoschin über die Ergebnisse informiert, woraufhin Putin seine Dankbarkeit ausgesprochen habe, teilte der Pressedienst von Lukaschenko am Samstagabend mit.
24. Juni, 19.55 Uhr: Laut Selenskyj ist "jetzt" die Zeit für Kampfjets
Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sei jetzt die Zeit gekommen, um der Ukraine jene Waffen zu liefern, die für die Verteidigung notwendig seien.
Im Speziellen forderte Selenskyj dabei Kampfjets vom Typ F-16 sowie Raketenabwehrsysteme, um Europa vor russischen Kräften zu beschützen.
24. Juni, 19.42 Uhr: Wagner-Truppen kehren in Stützpunkte zurück
Um das Blutvergießen zu verhindern, seien die Wagner-Söldner zurück in ihre Stützpunkte beordert worden, erklärte der Wagner-Chef Prigoschin.
"Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück", sagte er in einer von seinem Pressedienst am Samstag auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht.
Zuvor kam es offenbar zu Gesprächen mit dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko.
24. Juni, 19.40 Uhr: Lukaschenko handelt offenbar Truppen-Stopp mit Prigoschin aus
Der belarussische Regierungschef Alexander Lukaschenko erklärte am Samstagabend, mit WagnerChef Prigoschin verhandelt zu haben.
Demnach sei es Lukaschenko gelungen, die Truppenbewegungen der Söldner vorerst zu stoppen.
24. Juni, 19.36 Uhr: Schützenpanzer und Sandsäcke an Abschnitt des Moskauer Autobahnrings
Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner und deren geplantem Vorrücken in Richtung der russischen Hauptstadt haben die Behörden an mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet.
"Die Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. Auf dem dazugehörigen Video waren Soldaten, ein Schützenpanzer und eine Sandsacksperre zu sehen.
24. Juni, 19.34 Uhr: Putin laut Selenskyj "sehr ängstlich"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Samstag, dass Putin aufgrund der Wagner-Rebellion wahrscheinlich "sehr ängstlich" sei und sich verstecken werde, während die Söldner in Richtung Moskau marschieren.
"Der Mann aus dem Krems ist offensichtlich verängstigt und versteckt sich irgendwo", so Selenskyj.
24. Juni, 19 Uhr: Ukraine startet neue Offensive und verkündet Gebiets-Eroberungen
Laut AFP-Angaben hat die Ukraine den Beginn einer neuen Militär-Offensive an der östlichen Front bekanttgegeben.
Zusätzlich verkündete Kiew am Samstagabend die Rückeroberung weiterer von Russland besetzten Gebiete.
24. Juni, 18.45 Uhr: Biden, Scholz, Macron und Sunak im Austausch über Lage in Russland
US-Präsident Joe Biden (80) hat sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) und dem britischen Premierminister Rishi Sunak (43) über die Situation in Russland ausgetauscht.
In dem Gespräch hätten die Partner unter anderem ihre "unerschütterliche Unterstützung" für die Ukraine bekräftigt, teilte das Weiße Haus am Samstagmittag (Ortszeit) mit. Biden sei am Morgen außerdem von seinem nationalen Sicherheitsteam über die Entwicklungen in Russland unterrichtet worden.
24. Juni, 18.41 Uhr: Ukrainisches Verteidigungsministerium reagiert mit Spott auf Wagner-Aufstand
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat mit Spott auf den Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner gegen die Militärführung in Moskau reagiert.
"Das Verteidigungsministerium der Ukraine fragt sich, warum die russischen Soldaten noch in ihren schlammigen Schützengräben sind, anstatt ihren Kameraden auf beiden Seiten des Konflikts zu Hilfe zu eilen", hieß es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums im Onlinedienst Twitter.
"Das wäre bei Weitem sicherer, als sich der ukrainischen Armee entgegenzustellen", hieß es weiter.
24. Juni, 18.34 Uhr: Wegen Aufstand in Russland: US-Präsident Biden telefoniert mit westlichen Regierungschefs
Der US-Präsident telefoniert nach Angaben der AFP am heutigen Samstag mit den Regierungschefs der westlichen Nationen.
Während genauer Hintergründe bisher nicht bekannt sind, gehe es dem Bericht zufolge um die angespannte Lage in Russland nach der Rebellion der Wagner-Truppe.
24. Juni, 18.31 Uhr: Aufständische planen laut Ex-Präsident Medwedew einen Staatsumsturz
Die Aufständischen der Söldner-Truppe Wagner planen nach Angaben des Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, einen Staatsumsturz.
"Es ist offensichtlich, dass es sich um eine gut durchdachte und geplante Operation handelt, deren Ziel es ist, die Macht im Lande zu übernehmen", sagte Medwedew am Samstag nach Angaben russischer Agenturen.
24. Juni, 18.23 Uhr: Melnyk sieht «bankrottes Putin-Regime» vor Zusammenbruch
Nach Einschätzung des früheren ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, ist die Entmachtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nur noch eine Frage der Zeit.
"Mit dem Wagner-Putsch wurde der Rubikon überschritten und eine neue Ära von Machtverfall und Instabilität in Russland eingeläutet", sagte Melnyk dem Nachrichtenportal "t-online" am Samstag.
24. Juni, 18.04 Uhr: Ukrainische Gegenoffensive verläuft "nach Plan"
Die militärische Führung in Kiew erklärte gegenüber dem Vorsitzenden es US-Generalstabs am Samstag, dass die Gegenoffensive "nach Plan" verlaufe.
Man habe gemeinsam über die Lage an den Frontabschnitten gesprochen, erklärte der ukrainische Oberbefehlshaber Valery Zaluzhny.
24. Juni, 17.46 Uhr: Moskau bekommt wegen Aufstand "arbeitsfrei"
Wegen des Aufstands der Söldnertruppe Wagner gegen die russische Militärführung wird das öffentliche Leben in der Hauptstadt Moskau weiter eingeschränkt.
Die Lage sei "schwierig", sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Samstag. Er rief daher die Einwohner auf, ihre Bewegungen so weit wie möglich einzuschränken, und erklärte kommenden Montag zu einem arbeitsfreien Tag.
24. Juni, 17.44 Uhr: Teile der russischen Armee wechseln offenbar die Seiten!
Dem osteuropäischen Nachrichtenportal "Visegrad24" zufolge, haben sich russische Truppen in der Region Lipetsk den Rebellen der Wagner-Truppe angeschlossen.
Auf Twitter teilte das News-Portal zudem Meldungen, wonach viele Einwohner der Stadt Rostow die Flucht ergreifen, ehe es zum Kampf zwischen der Wagner-Truppe und den Putin-freundlichen Tschetschenen um Kadyrow kommt.
Zudem sollen die Wagner-Söldner aus Gebieten wie Afrika und Syrien abgezogen worden sein, um beim Kampf auf russischem Territorium zu helfen.
24. Juni, 17.23 Uhr: Russland warnt den Westen!
Russland hat das westliche Bündnis davor gewarnt, Vorteile aus der brenzligen innenrussischen Lage zu ziehen.
"Wir warnen die westlichen Länder, die Lage in Russland in irgendeiner Weise zu nutzen, um anti-russische Ziele zu erreichen", erklärte das russische Außenministerium am Samstagnachmittag.
24. Juni, 16.55 Uhr: Putin segnet Strafen für Verstöße gegen Kriegsrecht ab
Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz zur Bestrafung von Verstößen gegen das Kriegsrecht unterzeichnet.
Demnach können solche Vergehen - sofern sie nicht strafrechtlich relevant sind - mit bis zu 30 Tagen Arrest und einem Bußgeld belegt werden, wie aus dem am Samstag veröffentlichten Gesetz hervorgeht. Offiziell wurde in Russland das Kriegsrecht aber noch nicht verhängt. Stattdessen haben die Behörden in verschiedenen Regionen einen Anti-Terror-Notstand erklärt.
24. Juni, 16.53 Uhr: Virales Video zeigt ukrainischen Soldaten mit Popcorn
Derzeit geht in den sozialen Medien ein Video viral, dass einen ukrainischen Soldaten dabei zeigen soll, wie er auf einem Militärfahrzeug sitzende entspannt Popcorn genießt.
Diese Aufnahme ist als ironische Anspielung auf die angespannte innenrussische Lage zu verstehen, wo russische Truppen infolge der Wagner-Rebellion mehr mit sich selbst beschäftigt sind. Dennoch hören die Angriffe auf die Ukraine derweil nicht auf.
Zeit für Popcorn bleibt den ukrainischen Streitkräften deshalb eher selten.
24. Juni, 16.32 Uhr: Putin-Flucht aus Moskau?
Unbestätigten Informationen zufolge, soll das Flugzeug des russischen Präsidenten in Moskau abgehoben und kurze Zeit später vom Radar verschwunden sein.
Bisher erklärte der Kreml, dass Putin sich weiterhin in der Hauptstadt aufhalte.
24. Juni, 16.26 Uhr: Moskau errichtet Barrikaden
Während die Wagner-Sölnder auf dem Vormarsch Richtung russischer Hauptstadt sind, werden in Moskau weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
Neben erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und Militär-Präsenz zeig dieses Video, wie Lastwagen voller Sand eintreffen, um Barrikaden zu errichten.
24. Juni, 16.08 Uhr: Wagner-Söldner marschieren weiter!
Wie die AFP berichtet, ziehen die Söldner der Wagner-Truppe derzeit durch die Region "Lipetsk", rund 400 Kilometer von der russische Hauptstadt Moskau entfernt.
Der Gouverneur der Region, Igor Artamonov, wies die Bewohner via seinem Telegram-Kanal an, ihre Wohnungen nicht zu verlassen.
24. Juni, 16.01 Uhr: Erdogan sagt Putin laut Kreml in Telefonat Unterstützung zu
Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan (69) über die Lage in Russland nach dem Aufstand des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gesprochen.
Erdogan habe in dem Telefonat seine "volle Unterstützung der von der russischen Führung unternommenen Schritte" erklärt, teilte der Kreml am Samstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.
24. Juni, 15.57 Uhr: ARD ändert wegen Aufstand in Russland sein Programm
In einer Pressemitteilung verkündete "Das Erste" am Samstag, dass heute um 20.15 Uhr eine Sondersendung des "Brennpunkt" zum Thema "Machtkampf in Russland" eingeschoben wird.
Die Nachfolgenden Sendungen werden sich dabei um 15 Minuten nach hinten verschieben. Auch am morgigen Sonntag soll das Thema in den Polit-Sendungen "Anne Will" und "Presseclub" behandelt werden, heißt es weiter.
24. Juni, 15.50 Uhr: Deutsche Politiker sehen Russland durch Wagner-Aufstand geschwächt
Mehrere deutsche Politiker sehen in der kritischen Lage Russlands eine Chance für die Ukraine.
Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht im Aufstand der Wagner-Söldner in Russland eine Chance für die Ukraine. "In jedem Fall schwächt es Russland im Kampf gegen die Ukraine", sagte Hardt am Samstag im Deutschlandfunk.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne). Wenn es "zu kriegerischen Auseinandersetzungen innerhalb Russlands" komme, werde Russlands Präsident Wladimir Putin "seinen Fokus aufs Inland legen müssen, um seine Macht zu erhalten", sagte er der Funke Mediengruppe am Samstag.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), sprach auf Twitter von einer "Demütigung Putins" vor den Augen der Weltöffentlichkeit.
24. Juni, 15.43 Uhr: Tschetschenen-Anfüher Kadyrow mischt bei Wagner-Rebellion mit
Angesichts des Aufstands der russischen Wagner-Söldner schickt Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow (46) nach eigenen Angaben seine Truppen in die "Spannungsgebiete" in Russland.
Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, gab Kadyrow, ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Waldimir Putin, am Samstag im Online-Dienst Telegram bekannt. Er fügte hinzu: "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"
24. Juni, 15.40 Uhr: Deutschland bei Kampfjet-Koalition laut Pistorius "nicht in erster Reihe"
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) hat distanziert auf Erwartungen der ukrainischen Regierung zur Beteiligung an einer internationalen Koalition zur Unterstützung des Landes mit Kampfjets reagiert.
"Wir sind die Experten für Panzerlieferungen und Panzertechnologie gewesen, sind es für die Luftverteidigung, die nach wie vor von enormer Bedeutung ist", sagte er am Samstag am Rande eines Parteitags der niedersächsischen SPD in Aurich. "An dieser Stelle sind wir nicht in erster Reihe."
24. Juni, 15.17 Uhr: Wagner-Truppe will Armee-Hauptquartier "ohne einen Schuss" eingenommen haben
Die russische Söldnertruppe Wagner hat das Armee-Hauptquartier in der südrussischen Stadt Rostow nach Angaben ihres Chefs "ohne einen einzigen Schuss" eingenommen.
"Wir sind nach Rostow reingekommen und, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern, haben wir das Gebäude des Hauptquartiers übernommen", sagte Jewgeni Prigoschin im Online-Dienst Telegram. Es sei kein einziger Mensch getötet worden. "Warum unterstützt uns das Land? Weil wir einen Marsch für die Gerechtigkeit gehen", sagte er. Auch die Bevölkerung in Rostow unterstütze ihn.
24. Juni, 15.14 Uhr: Putin arbeitet angeblich nach wie vor im Kreml
Der Kreml hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin angesichts des gewaltsamen Aufstands der Söldnerarmee Wagner Moskau verlassen haben soll.
"Putin arbeitet im Kreml", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Zuvor gab es Gerüchte, Putin könnte in Richtung St. Petersburg aufgebrochen sein. Auch Ministerpräsident Michail Mischustin befand sich nach offiziellen Angaben an seinem Arbeitsplatz in Moskau.
24. Juni, 15 Uhr: Tschetschenen-Führer Kadyrow schickt Truppen in "Spannungsgebiete" in Russland
Angesichts des Aufstands der russischen Wagner-Söldner schickt Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow (46) nach eigenen Angaben seine Truppen in die "Spannungsgebiete" in Russland.
Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, gab Kadyrow, ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Waldimir Putin, am Samstag bekannt. Er fügte hinzu: "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"
24. Juni, 14.45 Uhr: G7-Außenminister tauschen sich über Russland aus
Die Bundesregierung berät mit wichtigen internationalen Partnern über die Situation in Russland.
Dort führt die Söldnerarmee Wagner einen gewaltsamen Aufstand durch. "Außenministerin (Annalena) Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten", teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Samstagnachmittag in Berlin mit. Baerbock selbst warnte: "Deutsche Staatsangehörige in Russland sollten unbedingt unsere angepassten Reise- und Sicherheitshinweise beachten."
24. Juni, 14.18 Uhr: Olaf Scholz lässt sich "laufend" über Lage in Russland informieren
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) lässt sich über die Situation in Russland "laufend informieren".
Dies teilte ein Regierungssprecher am Samstag mit. Er verwies darauf, dass die Lage vor Ort "recht dynamisch" bleibe. "Insofern beobachten wir das sehr genau und koordinieren uns auch mit unseren engsten Verbündeten", teilte er mit. Eine Erklärung plant Scholz demnach derzeit nicht.
24. Juni, 13.43 Uhr: Selenskyj sieht Putin geschwächt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sieht in dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gegen die Militärführung ein klares Zeichen der Schwäche von Kremlchef Wladimir Putin.
"Die Schwäche Russlands ist offensichtlich", schrieb Selenskyj am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Eine umfassende Schwäche." Je länger Russland Truppen und Söldner in der Ukraine halte, "desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme wird es später für sich selbst haben".
24. Juni, 13.06 Uhr: Russischer Raketenangriff auf Kiew trifft Wohnhaus
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden.
Das teilte die dortige Staatsanwaltschaft mit. Infolge des Angriffs seien ein Wohn-Hochhaus im Solomjanskyj-Viertel getroffen und drei Stockwerke beschädigt worden. Durch die Druckwelle seien auch Dutzende geparkte Autos beschädigt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten an.
24. Juni, 13.01 Uhr: Entscheiden die nächsten 48 Stunden entscheiden über Russland?
Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (51) das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen.
"Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden", schrieb Podoljak am Samstag bei Twitter. Möglich seien ein "ausgewachsener Bürgerkrieg", ein "ausgehandelter Machtübergang" oder auch eine "vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes".
24. Juni, 12.20 Uhr: Russische Parlamentspräsidenten unterstützen Putin
Die Vorsitzenden der beiden russischen Parlamentskammern und die von Russland eingesetzten Verwaltungschefs in den russisch kontrollierten Gebieten in der Ukraine haben angesichts des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner ihre Solidarität mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ausdruck gebracht.
Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, versicherte, Putin habe die "volle Unterstützung" der Parlamentskammer. Unterhaus-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin rief die Russen zur Unterstützung des Kreml-Chefs auf. Auch die Verwaltungschefs der von Russland besetzten Regionen in der Ukraine unterstützten Putin.
24. Juni, 11.52 Uhr: Ukraine erwartet deutsche Beteiligung an Kampfjet-Koalition
Die ukrainische Regierung setzt darauf, dass sich auch Deutschland an der internationalen Koalition zur Unterstützung der Ukraine mit Kampfjets beteiligt.
"Wir werden uns freuen, dass Deutschland sich dieser Koalition anschließt", sagte der Büroleiter von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, in einem Gespräch mit deutschen Journalisten per Videoschalte. Mehrere europäische Länder hatten sich im Mai entschieden, ukrainische Piloten für F-16-Kampfjets aus US-Produktion auszubilden.
24. Juni, 11.45 Uhr: Kampfhandlungen der russischen Armee in russischer Region Woronesch
In der russischen Region Woronesch rund 600 Kilometer südlich von Moskau hat die russische Armee wegen des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner am Samstag Kampfeinsätze ausgeführt.
Im Rahmen der Antiterrormaßnahmen "führen die Streitkräfte der Russischen Föderation die notwendigen operativen Einsätze und Kampfhandlungen aus", erklärte Regionalgouverneur Alexander Gussew auf Telegram. Woronesch liegt etwa auf halbem Weg zwischen Moskau und der südlichen Stadt Rostow, wo die Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin am Morgen die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.
24. Juni, 11.42 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin widerspricht Putin - "Wir sind Patrioten"
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen.
"Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat." Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten Prigoschin als "Verräter" bezeichnet.
24. Juni, 10.47 Uhr: Bundesregierung beobachtet Ereignisse in Russland "aufmerksam"
Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam".
Dies teilte ein Sprecher der Regierung am Samstag auf AFP-Anfrage mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am "Vorabend der Revolution" in Russland.
24. Juni, 10.06 Uhr: Russische Armee garantiert kooperierenden Wagner-Söldnern Sicherheit
Die russische Armee hat den Wagner-Söldnern Sicherheit garantiert, wenn diese ihre "Rebellion" beenden.
"Sie wurden zu dem kriminellen Unterfangen von (Wagner-Chef Jewgeni) Prigoschin und zur Teilnahme an einem bewaffneten Aufstand verleitet", hieß es in einer Erklärung des Militärs. "Wir bitten Sie, vernünftig zu sein und sich mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums oder der Strafverfolgungsbehörden in Verbindung zu setzen. Wir garantieren die Sicherheit jedes Einzelnen."
24. Juni, 9.33 Uhr: Putin ordnet "Neutralisierung" von Aufständischen an
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, zur "Neutralisierung" der Drahtzieher aufgerufen.
Die Streitkräfte hätten den Befehl erhalten, jene zu "neutralisieren", die den Aufstand organisiert hätten, sagte Putin in einer TV-Ansprache an die Nation am Samstag. Er rief zur "Einigkeit" auf und betonte, er werde einen Bürgerkrieg in Russland nicht zulassen.
24. Juni, 9.31 Uhr: Wagner-Söldner blockieren Militärobjekte in Rostow
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Blockade wichtiger Objekte in der südrussischen Stadt Rostow am Don durch die Söldnertruppe Wagner bestätigt.
"Faktisch ist die Arbeit von Organen der zivilen und militärischen Führung blockiert", sagte Putin am Samstag in einer Ansprache ans russische Volk im Staatsfernsehen. Über die Lage das an die Ukraine grenzende Gebiet Rostow erklärte er: "Sie bleibt schwierig."
24. Juni, 9.28 Uhr: Putin wirft Wagner-Boss "Verrat" wegen "übermäßigem Ehrgeiz" vor
Dem Chef der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, warf Putin am Samstagvormittag vor, wegen "übermäßigem Ehrgeiz" sein Land "verraten" zu haben.
Der Wagner-Chef, ein langjähriger Vertrauter Putins, hatte am Freitag zum Aufstand gegen die Armeeführung in Moskau aufgerufen und war nach eigenen Angaben mit seinen Söldnern von der Ukraine aus in Russland einmarschiert.
24. Juni, 9.15 Uhr: Putin verteufelt Aufstand der Wagner-Truppen
Wladimir Putin bezeichnete den Aufstand der Wagner-Truppen in einer Ansprache als "Dolchstoß in den Rücken"!
Russlands Präsident hat nach dem bewaffneten Aufstand des Chefs der Söldnerarmee von "Verrat" gesprochen. Wer Waffen erhebe und bewaffneten Aufstand organisiere, werde bestraft, sagte Putin. Der Kremlchef forderte die Wagner-Kämpfer auf, ihre Teilnahme an kriminellen Handlungen umgehend zu beenden.
24. Juni, 9 Uhr: Verteidigungsministerium ruft Wagner-Söldner zum Aufgeben auf
Russlands Verteidigungsministerium hat die Söldner der Privatarmee Wagner zur Beendigung ihres bewaffneten Aufstands aufgefordert.
Sie seien von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in ein "kriminelles Abenteuer" und die Teilnahme an einem bewaffneten Aufstand reingezogen worden, teilte das Ministerium am Samstag in Moskau mit. "Viele Ihrer Kameraden aus mehreren Einheiten haben ihren Fehler bereits erkannt, indem sie um Hilfe gebeten haben, damit sie sicher an ihre Einsatzorte zurückkehren können", hieß es. Den Kämpfern und Kommandeuren sei Unterstützung gegeben worden.
24. Juni, 8.28 Uhr: Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus
Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen.
"Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden", teilte das nationale Anti-Terror-Komitee am Samstag mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.
24. Juni, 8.07 Uhr: Kreml kündigt Rede von Präsident Wladimir Putin an
Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat der Kreml in Moskau eine Rede von Präsident Wladimir Putin (70) angekündigt.
Der Staatschef werde sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Samstag. Details nannte er zunächst nicht. Prigoschin, der bisher als Vertrauter Putins gilt, hat mit seiner Privatarmee Wagner nach eigenen Angaben wichtige militärische Objekte in Rostow am Don im Süden Russlands besetzt. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gab es nicht dazu.
24. Juni, 7.26 Uhr: Wagner-Chef behauptet, man habe Kontrolle über Militäreinrichtungen übernommen!
Der Chef der Söldnertruppe Wagner hat erklärt, dass er sich im Armeehauptquartier in südrussischen Rostow befindet und dass seine Söldner die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.
"Wir befinden uns im Hauptquartier (der Armee), es ist 7.30 Uhr (06.30 MESZ)", sagte Jewgeni Prigoschin in einem am Samstag auf Telegram veröffentlichten Video. "Militärische Einrichtungen in Rostow, darunter ein Flugplatz, sind unter Kontrolle", fügte er hinzu.
24. Juni, 7.21 Uhr: Gouverneur fordert Bürger wegen Machtkampf auf, zuhause zu bleiben
Der Gouverneur der russischen Region Rostow hat die Einwohner angesichts eines sich zuspitzenden Konflikts zwischen der Armee und der Söldnertruppe Wagner aufgerufen, zuhause zu bleiben.
"Die aktuelle Situation erfordert die maximale Konzentration aller Kräfte, um die Ordnung aufrechtzuerhalten", schrieb Wassili Golubew in der Nacht zum Samstag auf Telegram. Die Strafverfolgungsbehörden täten alles Notwendige, um die Sicherheit der Bewohner der Region zu gewährleisten. "Ich bitte alle, ruhig zu bleiben und das Haus ohne Notwendigkeit nicht zu verlassen."
24. Juni, 7.19 Uhr: Deutschland liefert 45 weitere Gepard-Panzer an die Ukraine
Deutschland will der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland bis Jahresende 45 weitere Gepard-Flugabwehrpanzer zur Verfügung stellen.
Das kündigte der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, in der "Welt am Sonntag" an. 34 Gepard seien geliefert, 15 weitere würden in den kommenden Wochen dazukommen. "Darüber hinaus wollen wir gegen Ende des Jahres in Zusammenarbeit mit den USA nochmals weitere bis zu 30 Gepard-Panzer liefern", sagte Freuding.
24. Juni, 7.15 Uhr: "Anti-Terror-Maßnahmen" treten in Moskau in Kraft
Angesichts eines sich zuspitzenden Konflikts zwischen der russischen Armee und der Söldnertruppe Wagner hat in der Hauptstadt Moskau Bürgermeister Sergej Sobjanin (65) "Anti-Terror-Maßnahmen" in Kraft gesetzt.
Es seien etwa bereits verstärkte Verkehrskontrollen auf den Straßen eingeführt worden, schrieb er am Samstagmorgen auf seinem Telegram-Kanal. Außerdem seien Einschränkungen von Massenveranstaltungen möglich. "Infolge der eingehenden Informationen werden in Moskau Anti-Terror-Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt", schrieb Sobjanin. Er bat die mehr als 13 Millionen Einwohner der Metropole um Verständnis.
24. Juni, 7 Uhr: Luftalarm in der gesamten Ukraine - Explosionen in mehreren Städten
In der Ukraine wurde in der Nacht zum Samstag einmal mehr im ganzen Land Luftalarm ausgelöst. Aus mehreren Städten gab es in der Folge Berichte über Explosionen.
Im östlichen Charkiw habe es mindestens drei Einschläge gegeben, unter anderem in eine Gasleitung, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Aus der Hauptstadt Kiew hieß es, Raketenteile seien auf einen Parkplatz in einem zentralen Bezirk gestürzt. Die 16. Etage eines Wohngebäudes neben dem Parkplatz habe zudem Feuer gefangen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden.
23. Juni, 22.14 Uhr: Russischer Söldnerchef ruft zum Kampf gegen Moskaus Militärführung
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Moskaus Militärführung einen Angriff auf seine Söldner-Einheiten vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht.
Russlands Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, habe Wagner-Lager im Hinterland mit Artillerie, Hubschraubern und Raketen angreifen lassen, sagte Prigoschin in einer am Freitag von seinem Pressedienst auf Telegram verbreiteten Sprachnachricht. Er habe 25.000 Männer unter Befehl, die nun aufklären würden, warum solch eine Willkür im Land herrsche. "Wer versucht, uns Widerstand zu leisten, den werden wir als Bedrohung betrachten und sofort töten", drohte Prigoschin. Das russische Verteidigungsministerium bestritt einen Angriff.
23. Juni, 21.56 Uhr: Selenskyj lobt westliche Hilfe und schimpft auf Korruption
Selenskyj hat die Londoner Konferenz für den Wiederaufbau seines Landes im Nachgang als Erfolg bezeichnet.
Es gebe langfristige Hilfsprogramme von westlichen Staaten und die Ukraine werde zunehmend als künftiges EU-Land wahrgenommen, lobte er am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei es auch gelungen, neben staatlichen Akteuren Konzerne zu beteiligen. "Etwa 500 globale, starke Unternehmen sind an Investitionen in der Ukraine interessiert", sagte Selenskyj.
23. Juni, 20.43 Uhr: Selenskyj entlässt Militärbeamten wegen Korruptionsverdacht
Selenskyj hat die Entlassung eines Militärbeamten gefordert, der sich zu Kriegszeiten Immobilien in Spanien gekauft haben soll.
Einer Mitteilung des Präsidialamts vom Freitag zufolge wurde Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj die "unverzügliche" Anweisung gegeben, den Chef des Kreiswehrersatzamtes Odessa zu entlassen, "über den das ganze Land redet". Am Donnerstag hatte die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtet, dass Familienmitglieder des Militärbeamten Immobilien für über drei Millionen Euro an der spanischen Küste und Luxusautos gekauft hätten.
Die Erwerbungen sollen Ende 2022 nach Kriegsausbruch getätigt worden sein. Der Fall war bereits im April durch einen Ex-Abgeordneten publik gemacht worden. Kiew reagierte jedoch erst nach dem Pressebericht. Ob es über die Entlassung hinaus auch strafrechtliche Konsequenzen gibt, ist bislang nicht bekannt.
23. Juni, 19.50 Uhr: Bericht: Russland errichtet provisorische Brücke zur besetzten Krim
Nach der Beschädigung der wichtigen Tschonhar-Brücke vom ukrainischen Festland zur Halbinsel Krim durch Kiews Militär soll Russland dort laut Medienberichten einen Ponton-Übergang errichtet haben.
Ein solche Schwimmbrücke sei auf den vom US-Unternehmen Planet Labs zur Verfügung gestellten Satellitenfotos erkennbar, berichtete ein ukrainisches Investigativteam von Radio Swoboda, dem ukrainischsprachigen Dienst des US-Auslandssenders Radio Liberty, am Freitag. Satellitenbilder von vergangener Woche zeigten so eine Konstruktion noch nicht.
Die Tschonhar-Brücke ist eine von drei Anfahrtsrouten von der russisch besetzten Halbinsel Krim ins nördlicher gelegene und ebenfalls zu Teilen okkupierte Gebiet Cherson. Sie gilt als Teil einer für die Russen wichtigen Nachschubroute, um die eigenen Truppen an der Front zu versorgen.
23. Juni, 17.20 Uhr: Prigoschin widerspricht offiziellen russischen Kriegsvorwänden
Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat erneut heftig gegen die Militärführung in Moskau gewettert - und deren offizielle Kriegsgründe infrage gestellt.
Entgegen der russischen Propaganda-Behauptung sagte Prigoschin in einem am Freitag veröffentlichten Video, Russland sei vor Kriegsbeginn im Februar 2022 überhaupt nicht durch die Ukraine gefährdet gewesen. Die angeblich "wahnsinnige Aggression" vonseiten Kiews und der Nato habe es so nie gegeben.
"Das Verteidigungsministerium versucht, den Präsidenten und die Öffentlichkeit zu täuschen", sagte Prigoschin, der sich bereits seit Monaten in einem internen Machtkampf mit Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu befindet. "Die militärische Spezial-Operation wurde aus ganz anderen Gründen begonnen."
23. Juni, 17.20 Uhr: Rheinmetall liefert der Ukraine 20 weitere Panzer in diesem Sommer
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will 20 weitere Schützenpanzer Marder noch in diesem Sommer an die Ukraine liefern. Einen entsprechenden Zeitplan für einen bereits Anfang Juni bekanntgegebenen Auftrag bekräftigte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf.
Der Bund bezahlt dafür einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Damit hätte die Ukraine insgesamt 60 Marder bekommen: 40 von Rheinmetall und 20 aus Bundeswehr-Beständen. 60 weitere bietet Rheinmetall an, hierzu laufen in den Werken Unterlüß (Niedersachsen) und Kassel (Hessen) bereits Arbeiten. Von diesen 60 könnten pro Monat bis zu 10 fertig werden, heißt es von der Firma.
23. Juni, 16.44 Uhr: Ukrainische Armee - Hauptkräfte noch nicht gegen Russen eingesetzt
Im Rahmen ihrer Gegenoffensive steckt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiter in der Abtastphase und hat die Hauptkräfte noch nicht eingesetzt.
"Jeder will augenblicklich und sofort einen großen Sieg", sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, im Interview der britischen Zeitung "Guardian" am Freitag. Der zum Sieg führende Prozess brauche jedoch eine gewisse Zeit, da auf beiden Seiten viele Kräfte und viel Material konzentriert seien. Zudem hätten die Russen viele Hindernisse errichtet.
23. Juni, 16.29 Uhr: Drei Tote durch russischen Beschuss im Flutgebiet in Cherson gemeldet
In der südukrainischen Stadt Cherson sind laut dortigen Behörden mindestens drei Mitarbeiter eines städtischen Transportunternehmens durch russischen Beschuss getötet worden.
Drei weitere Menschen seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, wie die Militärverwaltung am Freitag auf Telegram berichtete. Die Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets Cherson kämpft unter andauernden russischen Angriffen seit Wochen mit den Flutfolgen nach der Zerstörung des nahe gelegenen Kachowka-Staudamms.
Die russischen Besatzer sprachen zuletzt von 46 Toten auf der Südseite des Flusses Dnipro. Da es kaum unabhängige Informationen aus dem okkupierten Gebiet gibt, werden dort allerdings deutlich mehr Opfer befürchtet. Auf der ukrainisch kontrollierten Seite starben offiziellen Angaben zufolge bislang mindestens 21 Menschen, 5 davon durch russischen Beschuss.
23. Juni, 16.28 Uhr: Reaktion auf neue EU-Sanktionen: Russland weitet Einreiseverbote aus
Als Reaktion auf das neueste EU-Sanktionspaket hat Russland seine Reisebeschränkungen gegen europäische Bürger ausgeweitet.
Die Liste der mit Einreiseverboten belegten Vertreter von EU-Institutionen und einzelner EU-Länder sei "erheblich erweitert" worden, teilte das Außenministerium in Moskau am Freitag mit. Betroffen seien etwa Sicherheitsbeamte, Geschäftsleute und Abgeordnete des EU-Parlaments. Konkrete Namen wurden nicht genannt.
23. Juni, 16.27 Uhr: Kiew: Westen schuld an geringem Tempo der ukrainischen Offensive
Die politische Führung in Kiew hat die bisher geringen Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive mit dem Zögern des Westens bei Waffenlieferungen erklärt.
"Die bei der Überzeugung der Partner verlorene Zeit, die notwendigen Waffen zu liefern, spiegelt sich im konkreten Ausbau russischer Befestigungen wider", schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Die Russen hätten sich tiefer eingegraben und ein System von Minenfeldern angelegt.
Ein Durchbrechen der russischen Frontlinien erfordere nun einen "klugen und überlegten Ansatz". "Das Leben des Soldaten ist der höchste Wert für die Ukraine", unterstrich Podoljak. Der reale Krieg sei kein Blockbuster aus Hollywood. Die Militärführung würde sich daher bei ihrem Vorgehen nicht auf die "Fans auf den Tribünen" stützen, sondern auf die "Militärwissenschaft und den Verstand".
23. Juni, 15.38 Uhr: Ukrainische Armee bekräftigt kleinere Geländegewinne im Süden
Die ukrainische Armee hat im Zuge ihrer Gegenoffensive Angaben über kleinere Geländegewinne im Süden bekräftigt.
In der Region Saporischschja sollten nun befreite Positionen an den Stoßrichtungen Berdjansk und Melitopol verstärkt werden, teilte der ukrainische Generalstabssprecher Andrij Kowaljow am Freitag mit. Im Osten des Landes wurden derweil laut Verteidigungsministerium zwei russische Angriffe aufgehalten.
Die ukrainischen Verteidiger hätten die Vorstöße des Feindes bei Lyman und Kupjansk gestoppt haben, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Zu Beginn der Woche hatte Maljar davon gesprochen, dass Russland versuche, bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen. Auch im östlichen Gebiet Donezk halten demnach schwere Kämpfe an.
23. Juni, 15.27 Uhr: Russland-Sanktionen in Kraft
Das neue Sanktionspaket gegen Russland ist am Freitag offiziell in Kraft getreten. Die Maßnahmen zielen etwa darauf ab, die Umgehung der bisherigen Sanktionen zu verhindern, und nehmen auch drei Unternehmen in China ins Visier, wie aus einer Pressemitteilung der EU-Länder vom Freitag in Brüssel hervorging.
Die EU-Länder hatten sich als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am Mittwoch auf das elfte Sanktionspaket geeinigt, das nun formell bestätigt wurde. Damit soll es möglich sein, ausgewählte Exporte in bestimmte Drittstaaten wegen einer mutmaßlichen Umgehung von Sanktionen einzuschränken.
Aus den EU-Staaten dürfen schon seit Monaten viele Produkte nicht mehr nach Russland geliefert werden. Auch bestehende Transitverbote werden verschärft. Das bedeutet, dass bestimmte Hightech-Produkte oder Flugzeugteile, dem russischen Verteidigungssektor nützen, aus Drittstaaten nicht mehr nach Russland kommen können.
Neu in die Sanktionsliste aufgenommen wurden 87 Unternehmen mit Sitz in Armenien, Usbekistan, Syrien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und China. Sie unterliegen nun schärferen Ausfuhrbeschränkungen für Hightech und für Produkte, die im militärischen und im zivilen Bereich verwendet werden können.
23. Juni, 14.55 Uhr: Carlsberg findet Käufer für Russland-Geschäft
Carlsberg hat nach langer Zeit einen Käufer für sein Geschäft in Russland gefunden. Dazu wurde am Freitag eine Vereinbarung unterzeichnet, wie der dänische Bierbrauer in Kopenhagen mitteilte.
Wer der Käufer ist, ließ der Konzern ebenso offen wie die Verkaufssumme. Die Vertragsunterzeichnung sei ein sehr wichtiger Meilenstein in dem höchst komplexen Trennungs- und Verkaufsprozess, erklärte Carlsberg-CEO Cees 't Hart. Man warte nun auf die notwendigen Genehmigungen der russischen Behörden. Der Zeitpunkt des finalen Abschlusses der Transaktion sei daher noch unklar.
Carlsberg zählt zu den größten Brauereikonzernen der Welt. Das Unternehmen hatte Ende März 2022 - einen Monat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine - angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft verkaufen zu wollen. Seitdem hatte es nach einem Käufer gesucht.
23. Juni, 14.50 Uhr: Ukrainischer Naftogaz-Konzern verklagt Russland vor US-Gericht
Der ukrainische Gaskonzern Naftogaz will vor einem US-Gericht den Erhalt von zugesprochenen Entschädigungsgeldern in Milliardenhöhe durch Russland erwirken.
"Da Russland die Gelder nicht freiwillig an Naftogaz gezahlt hat, werden wir alle verfügbaren Mechanismen nutzen, um diese Gelder zurückzuerhalten", sagte Naftogaz-Chef Olexij Tschernyschow gemäß einer Mitteilung vom Freitag. Grundlage für die Klage ist das New Yorker Übereinkommen von 1958 zur Vollstreckung von ausländischen Schiedssprüchen auf dem Hoheitsgebiet anderer Staaten. Damit wolle Naftogaz die Einziehung russischen Eigentums zu eigenen Gunsten in den USA erwirken. Das Staatsunternehmen werde auch in anderen Ländern Klage einreichen.
Hintergrund ist eine Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichtshofs in Den Haag vom vergangenen April. Dieser hatte Naftogaz für Verluste auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim fünf Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro) zugesprochen. Dem ukrainischen Konzern brechen auf der Krim seit Jahren Einnahmen aus der Förderung von Erdgas und Erdöl weg.
23. Juni, 13.18 Uhr: Baerbock besucht Südafrika - Russland und Ukraine im Mittelpunkt
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) reist an diesem Sonntag zu einem zweitägigen Besuch nach Südafrika.
Um brisante Themen wie das Verhältnis Südafrikas zu Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte es vor allem bei den politischen Gesprächen am Dienstag gehen.
Offiziell erklärt sich Südafrika im Zusammenhang mit dem russischen Krieg in der Ukraine neutral. Präsident Cyril Ramaphosa war kürzlich mit einer afrikanischen Delegation zu Vermittlungsbemühungen in Russland und der Ukraine.
23. Juni, 13.04 Uhr: Zwei Tote durch russischen Beschuss im Flutgebiet in Cherson gemeldet
In Cherson sind laut ukrainischen Behörden mindestens zwei Mitarbeiter eines städtischen Transportunternehmens durch russischen Beschuss getötet worden.
Vier weitere Menschen seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Alleine am Donnerstag schlugen laut Militärverwaltungs-Chef Olexander Prokudin 26 Mal russische Geschosse in der Stadt ein. Sieben Menschen seien dabei verletzt worden.
23. Juni, 12.15 Uhr: Briten ganz sicher - Russen setzen immer mehr auf "Kampfdelfine"
Zum Schutz seiner Marinebasis auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim setzt Russland nach Informationen britischer Geheimdienste stärker auf sogenannte Kampfdelfine.
Aufnahmen des Hafens von Sewastopol, dem Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte, zeigten, dass sich die Zahl schwimmender Gehege fast verdoppelt habe, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Darin würden höchstwahrscheinlich Große Tümmler gehalten, die feindliche Taucher abwehren sollen.
Zuvor war schon mehrfach über den Einsatz trainierter Delfine durch Russland berichtet worden.
23. Juni, 10.04 Uhr: Rheinmetall liefert der Ukraine 20 weitere Marder in diesem Sommer
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will 20 weitere Schützenpanzer Marder noch in diesem Sommer an die Ukraine liefern.
Einen entsprechenden Zeitplan für einen bereits Anfang Juni bekanntgegebenen Auftrag bekräftigte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf. Der Bund bezahlt dafür einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Damit hätte die Ukraine insgesamt 60 Marder bekommen: 40 von Rheinmetall und 20 aus Bundeswehr-Beständen. 60 weitere bietet Rheinmetall an, hierzu laufen in den Werken Unterlüß (Niedersachsen) und Kassel (Hessen) bereits Arbeiten. Von diesen 60 könnten pro Monat bis zu 10 fertig werden, heißt es von der Firma.
23. Juni, 6.03 Uhr: Wolodymyr Selenskyj fordert russischen Abzug aus südukrainischem AKW
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Terrorvorwürfe gegen Moskau erneuert und den Abzug russischer Truppen aus dem Atomkraftwerk Saporischschja gefordert.
Die Welt müsse den Druck auf Moskau erhöhen, um eine atomare Katastrophe zu verhindern, mahnte Selenskyj. Radioaktivität kenne keine Neutralität, sagte er in Richtung jener Länder, die im Konflikt bisher keine Position bezogen.
Selenskyj wiederholte den Vorwurf, dass Moskau in dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja einen Anschlag plane, den es dann zynisch "unter dieser oder jener Katastrophe zu verbergen hofft". Er habe Vertreter der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie internationaler Organisationen über die Gefahr unterrichtet.
Konkrete Beweise für seine Anschuldigungen gegen Moskau nannte Selenskyj nicht.
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