Ukraine-Krieg im Liveticker: Offensive schreitet laut Kiew in Südukraine voran
Ukraine - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt.
"Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung", sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache.
Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde der Feind vernichtet, meinte er.
Erst kurz zuvor hatte der ukrainische Staatschef die Erwartungen der Öffentlichkeit an die Offensive noch gedämpft.
So räumte er in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive "langsamer als gewünscht" vorankomme.
Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
22. Juni, 21.51 Uhr: Offensive schreitet laut Kiew in Südukraine voran
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei seiner Offensive im Süden des Landes weitere Geländegewinne erzielt.
"Im Süden gehen die Angriffe unserer Streitkräfte weiter, wir kommen schrittweise voran, haben teilweise Erfolg, drängen den Gegner zurück und begradigen die Front", schrieb die Vizeverteidigungsministerin in Kiew, Hanna Maljar, am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal. Demnach laufen die Angriffe in Richtung Melitopol und Berdjansk.
Die von Maljar genannten Großstädte sind allerdings noch weit von der Front entfernt im russisch besetzten Hinterland der Südukraine. Trotz der proklamierten Fortschritte hat das ukrainische Militär offenbar keine weiteren Ortschaften eingenommen. In Maljars Bericht gibt es jedenfalls keine entsprechenden Angaben. Dabei hatte die Beamtin stets als eine der ersten die jeweilige Einnahme der bisher acht zurückeroberten Siedlungen vermeldet.
Ihren Worten nach toben auch schwere Kämpfe im Osten der Ukraine. Hier sei das Kiewer Militär weitgehend in der Defensive. Es sei jedoch gelungen, Positionen zu halten und den russischen Angreifern in den Gebieten Donezk und Luhansk schwere Verluste zuzufügen. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
22. Juni, 18.24 Uhr: Russland laut UN-Bericht für Tötung von 136 Kindern verantwortlich
Die Vereinten Nationen werfen Russland beim Angriffskrieg gegen die Ukraine schwere Verbrechen gegen Kinder vor. Dies geht aus einem internen UN-Bericht hervor, den die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag in New York einsehen konnte.
UN-Generalsekretär António Guterres (74) machte Russland für die Tötung von 136 Kindern im vergangenen Jahr verantwortlich und zeigte sich "schockiert". Die russische Armee wurde auf eine UN-Liste von Organisationen aufgenommen, die schwere Vergehen gegen Kinder in bewaffneten Konflikten begehen. Zugleich legten die UN auch der Ukraine zur Last, für die Tötung von Kindern verantwortlich zu sein.
Nach der UN-Aufstellung wurden vergangenes Jahr in der Ukraine erwiesenermaßen insgesamt 477 Kinder getötet. 136 Tötungen werden den russischen Streitkräften und Verbündeten zugeordnet, 80 den ukrainischen Truppen. Für die restlichen Opfer könne keine der beiden Kriegsparteien mit Sicherheit die Schuld gegeben werden.
Die Kinder seien größtenteils durch Luftangriffe getötet worden, hieß es ergänzend. Solche Angriffe fliegen die russischen Streitkräfte auf ukrainische Städte und Dörfer. Die UN betonten, dass es wegen der strengen Richtlinien zur Verifikation solcher Fälle eine hohe "Dunkelziffer" gebe.
Guterres zeigte sich entsetzt. "Ich bin besonders schockiert über die hohe Zahl der Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser und geschütztes Personal sowie über die hohe Zahl getöteter und verstümmelter Kinder, die den russischen Streitkräften und angeschlossenen bewaffneten Gruppen zugeschrieben werden", sagte der UN-Generalsekretär. Wegen des Vorgehens der ukrainischen Streitkräfte zeigte er sich "besorgt".
22. Juni, 18.04 Uhr: Deutschland übernimmt "Staffelstab" für Ukraine-Wiederaufbaukonferenz
Nach Abschluss der zweitägigen Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in London hat Deutschland den "Staffelstab" für die Veranstaltung im kommenden Jahr übernommen.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze zog am Donnerstag ein positives Fazit von dem Treffen in der britischen Hauptstadt: "Die letzten zwei Tage haben eindrücklich gezeigt, dass wir als internationale Gemeinschaft weiterhin solidarisch an der Seite der Ukraine stehen", sagte die SPD-Politikerin einer Mitteilung zufolge.
22. Juni, 18.02 Uhr: Ukraine macht laut EU Fortschritte hin zu Beitrittsgesprächen
Die Ukraine hat nach Angaben der EU-Kommission auf ihrem Weg zu Gesprächen über den Beitritt zur Europäischen Union Fortschritte erzielt.
Von den sieben Voraussetzungen für den Beginn von Beitrittsverhandlungen habe die Ukraine bislang zwei erfüllt, teilte der zuständige Kommissar Oliver Varhelyi am Donnerstag in Stockholm mit. Neben Reformen in zwei wichtigen Organen der Justizverwaltung seien entscheidende Änderungen im Medienbereich vorgenommen worden. Bei den anderen fünf Punkten sei die Ukraine auf dem richtigen Weg, die Fortschritte würden fristgerecht umgesetzt.
22. Juni, 17.23 Uhr: Scholz erwartet langfristige Unterstützung für seinen Ukraine-Kurs
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) geht davon aus, dass die deutsche Militär- und Finanzhilfe für die Ukraine auch langfristig von der Bevölkerung mitgetragen wird.
Seine Regierung habe in den vergangenen Monaten unter anderem bei jeder Entscheidung darauf geachtet, dass der Krieg nicht in eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Nato mündet, sagte er am Donnerstag nach Beratungen mit den Regierungschefs der ostdeutschen Länder im sächsischen Chemnitz.
"Deshalb glaube ich, dass wir auch für die lange Zeit, die es möglicherweise dauern kann, die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes haben in jedem der 16 Länder und überall im Osten Deutschlands auch."
In Umfragen hatten sich die Ostdeutschen in der Vergangenheit skeptischer zu den Waffenlieferungen in die Ukraine oder auch zu den Sanktionen gegen Russland gezeigt. Deutschland zählt nach den USA und neben Großbritannien zu den drei wichtigsten Waffenlieferanten der Ukraine. Die militärische und finanzielle Hilfe für das von Russland angegriffene Land summiert sich nach Regierungsangaben inzwischen auf 16,8 Milliarden Euro.
22. Juni, 16.46 Uhr: Baerbock an Algerien: "Russland als Aggressor beim Namen nennen"
Nach einem Besuch von Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune in Moskau hat Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) darauf gedrängt, Russland in dessen Krieg gegen die Ukraine als Angreifer zu benennen.
Russland müsse als "Aggressor beim Namen genannt" werden, sagte Baerbock am Donnerstag nach einem Treffen mit ihrem algerischen Amtskollegen Ahmed Attaf in Berlin. Algerien und Deutschland lägen hier "sehr weit auseinander". Deutschland habe aus nächster Nähe erlebt, wie Russland grundlos sein europäisches Nachbarland "von heute auf morgen" angegriffen habe.
22. Juni, 15.05 Uhr: Litauens Präsident für weitere EU-Sanktionen gegen Russland
Litauens Präsident Gitanas Nauseda (59) pocht auf weitere und strengere Strafmaßnahmen der Europäischen Union gegen Russland.
"Damit die Sanktionen effektiv sind, rufen wir zur Abschaffung aller Ausnahmen auf, die nur Schlupflöcher schaffen", sagte Nauseda am Donnerstag in Vilnius bei einem Treffen mit den Botschaftern der anderen EU-Staaten.
Die EU müsse über ein weiteres Sanktionspaket nachdenken, auch gegen den staatlich kontrollierten russischen Atomkonzern Rosatom.
22. Juni, 14.48 Uhr: Selenskyj warnt vor "Terrorakt" auf das AKW Saporischschja
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Russland erneut vorgeworfen, im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja einen "Terrorakt" zu planen.
"Sie haben dafür alles vorbereitet", sagte der Staatschef am Donnerstag in einem Video. Der ukrainische Geheimdienst SBU habe darüber Informationen. Zugleich warnte Selenskyj, dass ein solcher Angriff auf Europas größtes AKW Folgen weit über die Ukraine hinaus haben könnte. "Radioaktivität kennt keine Grenzen", sagte er.
22. Juni, 14.17 Uhr: Wagner-Chef: Moskau verbreitet Lügen über Lage an Front
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Russlands Militärführung Lügen und Verschweigen von Fakten über die Lage an der Front in der Ukraine vorgeworfen.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow tischten Präsident Wladimir Putin "Blödsinn" auf, sagte Prigoschin in einer am Donnerstag veröffentlichen Sprachnachricht bei Telegram. Dies geschehe in der Hoffnung, dass solche "Lügen" nur schrecklich genug sein müssten, damit Putin sie glaube. Die ukrainischen Streitkräfte hätten bereits erhebliche Erfolge.
"Das sind große Gebiete, die wir verloren haben", sagte Prigoschin. Auch die Verluste in den russischen Reihen seien groß. Es gebe "kolossale Probleme", die verheimlicht würden.
22. Juni, 12.50 Uhr: Russlands Justiz bestätigt U-Haft für US-Reporter Gershkovich
Russlands Justiz hat die verlängerte Untersuchungshaft für den wegen angeblicher Spionage festgenommenen US-Reporter Evan Gershkovich bestätigt.
Ein Gericht in Moskau lehnte am Donnerstag eine Beschwerde von Gershkovichs Anwälten ab, wie die Agentur Interfax meldete. Der 31-Jährige arbeitet für die US-Zeitung "Wall Street Journal".
Das Blatt berichtete, Gershkovich habe kurz gelächelt, als er in dunklem T-Shirt und Jeans den Gerichtssaal betreten habe. Auch die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, war bei dem Termin dabei. Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow bestätigte, dass die USA erneut beantragt haben, konsularischen Zugang zu Gershkovich zu bekommen. "Das wird jetzt geprüft", sagte er.
22. Juni, 9.41 Uhr: Scholz: Ukraine-Hilfe auf Stärkung der Kampfkraft konzentrieren
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor dem Nato-Gipfel in Litauen bekräftigt, dass ein Beitritt der Ukraine zu dem Bündnis vor einem Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht in Frage kommt.
Das habe auch die ukrainische Regierung selbst festgestellt, sagte Scholz am Mittwoch in seiner Regierungserklärung im Bundestag. "Deshalb werbe ich dafür, dass wir uns in Vilnius auf das konzentrieren, was jetzt absolute Priorität hat: Nämlich die tatsächliche Kampfkraft der Ukraine zu stärken."
22. Juni, 8.34 Uhr: Russische Besatzer melden ukrainischen Angriff auf Brücke zur Krim
Die russischen Besatzer im Süden der Ukraine haben über einen angeblichen Angriff des ukrainischen Militärs auf eine wichtige Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet.
Die Tschonhar-Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, sei beschädigt worden, könne aber repariert werden, schrieb der Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, am Donnerstagmorgen auf Telegram. Verletzt worden sei niemand. Er veröffentlichte auch Fotos, die kleinere Krater im Straßenbelag zeigten.
22. Juni, 5.30 Uhr: Selenskyj spricht von Fortschritten an der Front
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. "Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung", sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache.
Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall - auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien - werde der Feind vernichtet, meinte er. Erst kurz zuvor hatte der ukrainische Staatschef die Erwartungen der Öffentlichkeit an die ukrainische Offensive noch gedämpft.
So räumte er in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview der BBC ein, dass die Offensive "langsamer als gewünscht" vorankomme. Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück. Daher sei ein vorsichtiges Vorgehen notwendig, um das Leben der Soldaten nicht unnötig zu gefährden.
21. Juni, 20.09 Uhr: Kreml sauer: EU will beschlagnahmte Vermögenswerte für Ukraine-Wiederaufbau verwenden
Die EU will eingefrorenes russisches Vermögen für die Unterstützung der Ukraine einsetzen.
Dafür werde die EU-Kommission noch vor der Sommerpause einen Plan vorlegen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine am Mittwoch in London. Sie fügte hinzu: "Der Täter muss zur Verantwortung gezogen werden".
Der russische Botschafter in London, Andrej Kelin, bezeichnete entsprechende Pläne in einem am Mittwochabend ausgestrahlten Interview des britischen Senders Sky News als illegal. "Niemand kann dieses Geld verwenden, es ist Geld des Staates", sagte Kelin über die rund 350 Milliarden US-Dollar (knapp 320 Milliarden Euro), die westliche Staaten an russischen Geldern eingefroren haben.
21. Juni, 17.29 Uhr: Russland verbietet faktisch Umweltschutzorganisation WWF
Die Generalstaatsanwaltschaft in Russland hat die Umweltschutzorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) für unerwünscht erklärt und damit faktisch verboten.
"Unter dem Vorwand des Umweltschutzes" behindere der WWF die industrielle Erschließung der Arktis, den Abbau von Rohstoffen in der Polarzone und den Ausbau der an Russlands Arktisküste entlangführenden Nordostpassage, begründete die Behörde am Mittwoch in einer Pressemitteilung das Verbot. Sie warf dem WWF damit Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands vor. Unter internationalem Protest hatte Russland den WWF bereits im März als "ausländischen Agenten" gebrandmarkt.
Die Umweltschützer hatten die Entscheidung der russischen Behörden damals scharf kritisiert und angekündigt, dagegen zu klagen. Sie verwiesen dabei auch auf ihre jahrzehntelange Arbeit für den Natur- und Artenschutz im flächenmäßig größten Land der Erde. Zu ihrem jetzigen Verbot äußerten sie sich zunächst nicht.
21. Juni, 14.18 Uhr: Milliarden für die Minenräumung: UN fordert Marshallplan für Ukraine
In der Ukraine sind Industrie und Landwirtschaft nach UN-Einschätzung durch Unmengen von Landminen auf Jahre hinaus schwer beeinträchtigt.
Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP forderte für die Ukraine am Mittwoch in Genf eine Art Marshall-Plan. Der Leiter des Programms für Landminenräumung, Paul Heslop, verglich die Situation mit der Lage in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Pro Jahr seien bis zu 275 Millionen Euro erforderlich, über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren.
21. Juni, 13.53 Uhr: Von der Leyen: Kein Zweifel an künftigem EU-Beitritt der Ukraine
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat eigenen Angaben zufolge "keinen Zweifel" daran, dass die Ukraine eines Tages der EU beitreten wird.
Das sagte die Deutsche am Mittwoch bei einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London. Kiew habe seine Reform-Agenda mit "beeindruckender Geschwindigkeit und Entschlossenheit beschleunigt", so die Kommissionspräsidentin.
21. Juni, 13.50 Uhr: Selenskyj will Ukraine zum Wasserstoff-Lieferanten machen
Die Ukraine soll nach einem Ende des russischen Angriffskriegs nach den Worten von Präsident Selenskyj Russland auch als Energielieferant für Europa ersetzen.
"Die Ukraine kann und wird einer der Schlüssellieferanten für umweltfreundliche Elektroenergie und grünen Wasserstoff für Europa werden", sagte Selensky am Mittwoch in einem Video-Auftritt bei der Wiederaufbaukonferenz für sein Land in London. Das Potenzial bezifferte er auf mehr als 360 Milliarden Euro.
21. Juni, 13.48 Uhr: Baerbock sagt zusätzliche 381 Millionen Euro für Ukraine zu
Deutschland will der Ukraine im laufenden Jahr zusätzliche humanitäre Unterstützung in Höhe von 381 Millionen Euro zukommen lassen.
Das Geld sei beispielsweise für Generatoren, Lebensmittel und Zelte bestimmt, sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch bei einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs belaufe sich die deutsche Hilfe für Kiew damit auf 16,8 Milliarden Euro.
Langfristig sei Geld aber nicht genug, fügte die Außenministerin hinzu. "Wir helfen der Ukraine, in erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu investieren", sagte sie. Damit könne der Wiederaufbau der Ukraine auf eine grüne und damit dauerhafte und nachhaltige Weise gestaltet werden.
21. Juni, 12.01 Uhr: Selenskyj: Wiederaufbau der Ukraine bedeutet ideologischen Sieg
Selenskyj betrachtet eine Wiederherstellung normaler Lebensverhältnisse in der Ukraine als "ideologischen Sieg" über Russland. Das sagte Selenskyj am Mittwoch bei einer Wiederaufbaukonferenz für sein Land in London.
Die Augen der Welt seien darauf gerichtet, ob dies der Ukraine mithilfe der Verbündeten gelingen werde. Die Freiheit müsse siegen, sagte Selenskyj, der per Videolink zugeschaltet war.
21. Juni, 11.51 Uhr: Von der Leyen: Russisches Vermögen soll Ukraine zugute kommen
Die EU will eingefrorenes russisches Vermögen für die Unterstützung der Ukraine einsetzen.
Dafür werde die EU-Kommission noch vor der Sommerpause einen Plan vorlegen, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine am Mittwoch in London. Sie fügte hinzu: "Der Täter muss zur Verantwortung gezogen werden".
21. Juni, 11.09 Uhr: Russland meldet Angriff mit drei Drohnen auf Moskau
Unweit der russischen Hauptstadt Moskau ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums am Mittwoch ein neuer Drohnenangriff abgewehrt worden.
Insgesamt drei unbemannte Flugkörper seien am frühen Morgen auf Objekte im Umland zugeflogen, dann aber vom Kurs abgelenkt und zum Absturz gebracht worden, teilte das Ministerium mit. Zwei Drohnen stürzten demnach in der Nähe einer Militäreinrichtung auf den Boden. Verletzt wurde nach diesen Angaben niemand. Moskau machte ohne Belege die Ukraine verantwortlich. Die Regierung in Kiew äußerte sich nicht.
21. Juni, 11.01 Uhr: Stromausfälle in der ukrainischen Hauptstadt Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es zu größeren Stromausfällen gekommen. Laut Angaben der Militärverwaltung der Dreimillionenstadt waren am Mittwoch rund 100.000 Haushalte von Abschaltungen betroffen.
Bilder zeigten zudem stillstehende Straßenbahnen. Als Ursache für den ausgefallenen Strom in fünf Stadtbezirken wurde ein "Systemausfall im Stromnetz" genannt. Dem Stromversorger DTEK zufolge sei auch das Kiewer Umland betroffen.
Tags zuvor hatte es bereits in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt kurzzeitig Stromausfälle gegeben. Dem war eine Attacke russischer Drohnen vorangegangen. Behördenangaben zufolge wurden jedoch alle feindlichen Ziele abgefangen.
21. Juni, 9.41 Uhr: London: Russland verstärkt Verteidigungsanlagen an der Krim
Russland hat seine Verteidigungsanlagen in den besetzten Gebieten in der Ukraine nach Informationen britischer Geheimdienste weiter ausgebaut.
Vor allem in der Nähe der bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim seien erhebliche Anstrengungen unternommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. "Dazu gehört eine ausgedehnte Verteidigungszone von 9 Kilometern Länge, 3,5 km nördlich der Stadt Armjansk, auf der schmalen Landbrücke, die die Krim mit dem Gebiet Cherson verbindet", betonte die Behörde.
Die ausgeklügelten Verteidigungsstellungen unterstreichen London zufolge die russische Einschätzung, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, die Krim direkt anzugreifen. "Für Russland hat die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die Halbinsel weiterhin höchste politische Priorität", hieß es weiter. An mehreren Frontabschnitten in der Südukraine werde weiter heftig gekämpft.
21. Juni, 6.30 Uhr: Kiew: Ukrainische Armee aktiv gegen Feind im Süden und Osten
In seiner Videobotschaft sagte Selenskyj einmal mehr, dass die ukrainischen Kämpfer aktiv gegen die russischen Besatzer vorgingen. "Jetzt zerstören unsere Kämpfer den Feind sehr aktiv im Süden und im Osten und reinigen die Ukraine physisch", sagte Selenskyj. "Das wird in der Zukunft weitergehen."
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin, Hanna Maljar, teilte am Abend mit, dass die russischen Truppen teils heftigen Widerstand leisteten und Gebiete verminten. Im Süden laufe die Offensive nach Plan, sagte sie. Mit keinen großen, aber überzeugten Schritten gehe es voran. Zuletzt hatte die Ukraine Geländegewinne verzeichnet und mehrere Dörfer befreit.
Maljar sagte, dass einige ukrainischen Kräfte auch in der Defensive und die Russen wiederum in der Offensive seien. Sie betonte erneut, der Hauptschlag der Offensive stehe noch bevor.
21. Juni, 6.22 Uhr: Stoltenberg: Nato unterstützt Ukraine bei Modernisierung des Militärs
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Ukraine weitere Hilfen für die Modernisierung des Militärs des Landes in Aussicht gestellt.
"Im Zuge des Gipfels werden die Alliierten ein mehrjähriges Hilfspaket verabschieden, das die Ukraine an Nato-Standards heranführen wird", sagte Stoltenberg dem "Tagesspiegel" (Mittwoch) mit Blick auf das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 31 Mitgliedstaaten im Juli in der litauischen Hauptstadt Vilnius. "Mit unserer Hilfe soll das ukrainische Militär den Übergang schaffen von einer Armee nach altem sowjetischen Muster hin zu einer modernen Streitmacht, die nach Nato-Standards arbeitet."
21. Juni, 6.15 Uhr: Baerbock kündigt "Wiederaufbau-Offensive" für Ukraine an
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine eine "Wiederaufbau-Offensive" entgegensetzen. Das sagte die Grünen-Politikerin kurz vor dem Start der Wiederaufbaukonferenz Ukraine Recovery Conference in London am Mittwoch und Donnerstag laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amts.
Der Wiederaufbau des Landes sei eine "kolossale Aufgabe", sagte Baerbock und fügte hinzu: "Allein im Jahr 2022 hat die Ukraine 29 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts verloren, die Inflation lag bei bis zu 27 Prozent." Zudem rechne die Weltbank damit, dass der Wiederaufbau in den kommenden zehn Jahren mehr als 400 Milliarden US-Dollar (etwa 366 Milliarden Euro) kosten werde.
Deutschland stelle "massive neue humanitäre Hilfen bereit, um den am schlimmsten von Zerstörung, Überflutung und Vertreibung betroffenen Familien beizustehen", sagte Baerbock.
21. Juni, 6.10 Uhr: US-Regierung setzt Kosten zu hoch an: 6,2 Milliarden mehr für Ukraine
Wegen falsch berechneter Kosten bei der Militärhilfe für die Ukraine hat die US-Regierung mehr als 6 Milliarden Dollar zusätzlich zur Unterstützung Kiews zur Verfügung gestellt.
"In einer erheblichen Anzahl von Fällen wurden bei den Dienstleistungen Wiederbeschaffungskosten anstelle des Nettobuchwerts zugrunde gelegt, wodurch der Wert der aus US-Beständen entnommenen und der Ukraine bereitgestellten Ausrüstung überschätzt wurde", sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag.
Dadurch hat Washington nun 6,2 Milliarden Dollar (rund 5,7 Milliarden Euro) zusätzlich zur Verfügung.
21. Juni, 6.08 Uhr: Lambsdorff wird neuer deutscher Botschafter in Russland
Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff wird neuer deutscher Botschafter in Russland.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigte in der Nacht zum Mittwoch, dass die russische Regierung ihre Zustimmung, das sogenannte Agrément, für die Personalie gegeben habe. "Der Dienstantritt ist für diesen Sommer vorgesehen", sagte der Sprecher weiter. Lambsdorff soll auf Géza Andreas von Geyr folgen, der derzeit Botschafter in Moskau ist. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar gilt der Posten als besonders schwierig.
Lambsdorff ist Vize-Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Vor seiner Karriere in der FDP war Lambsdorff ab 1995 bereits im Auswärtigen Dienst und für das Auswärtige Amt tätig. Von 2000 bis 2003 arbeitete er in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in Washington D.C., von 2003 bis 2004 war er im Russlandreferat des Auswärtigen Amts beschäftigt. Lambsdorff gehörte von 2004 bis 2017 dem Europäischen Parlament an, zuletzt als Vizepräsident.
21. Juni, 6.02 Uhr: Selenskyj strebt bei Wiederaufbau-Konferenz Stärkung der Ukraine an
Selenskyj sieht die an diesem Mittwoch in London beginnende Wiederaufbau-Konferenz als neue Stärkung für sein vom russischen Angriffskrieg gezeichneten Land.
"Eine wiederaufgebaute Ukraine, eine transformierte Ukraine, eine stärkere Ukraine ist (...) ein Sicherheitsgarant, ein Schutz gegen jedwede Form von russischem Terror", sagte Selenskyj in seiner am Dienstag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. Bei dem Treffen, das bis Donnerstag dauert, wollen Staaten und große Konzerne Hilfen für den Wiederaufbau der Ukraine ankündigen.
20. Juni, 20.51 Uhr: UN-Generalsekretär enttäuscht über Umsetzung des Getreideabkommens
UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat sich "enttäuscht" vom derzeitigen Zustand der Umsetzung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine gezeigt.
Unter anderem würden die Schiffe mittlerweile langsamer inspiziert, sodass insgesamt weniger Schiffe ukrainische Häfen erreichten und verließen und deshalb weniger Getreide bei den Empfängern ankomme, sagte Guterres laut einem Sprecher am Dienstag in New York.
Insgesamt seien die durch das Abkommen ermöglichten Lebensmittel-Exporte im Mai im Vergleich zum vergangenen Oktober um rund drei Viertel gesunken. Der UN-Generalsekretär rief alle Beteiligten dazu auf, die Umsetzung zu beschleunigen und die weitere Umsetzung des Abkommens sicherzustellen.
20. Juni, 17.57 Uhr: Ukraine muss laut Blinken richtige Umgebung für Investitionen schaffen
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat die Ukraine zur Stärkung ihrer demokratischen Institutionen gemahnt, um Investitionen für den Wiederaufbau des Landes und der Wirtschaft anzuziehen. Das sagte er am Dienstag bei einem Treffen mit seinem britischen Amtskollegen James Cleverly in London.
Blinken wollte an diesem Mittwoch an einer Konferenz für den Wiederaufbau der Ukraine (Ukraine Recovery Conference) teilnehmen, die in diesem Jahr in der britischen Hauptstadt stattfindet. Erwartet wird dabei auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
Bei der zweitägigen Konferenz geht es laut Cleverly darum, neben Staaten und internationalen Finanzinstitutionen auch Unternehmen davon zu überzeugen, in der Ukraine zu investieren. Dazu seien Sicherheiten notwendig. Cleverly betonte, Kiew müsse Reformen umsetzen. "Wir sind uns im Klaren, dass wir zeigen müssen, dass diese Investitionen effektiv sein werden, und dass sie sicher sind", sagte er.
20. Juni, 17.55 Uhr: Laut Kiew Helfer in Überschwemmungsgebiet in Cherson getötet
Im Überschwemmungsgebiet bei der südukrainischen Großstadt Cherson sind ukrainischen Angaben zufolge durch russischen Beschuss ein Helfer getötet und acht weitere verletzt worden.
Die Männer hätten zum Zeitpunkt des Angriffs die Umgebung, in der das Wasser bereits zurückgegangen sei, von Schlamm gereinigt, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Dienstag bei Telegram mit. Die Gebietsverwaltung von Cherson meldete zudem einen toten Zivilisten nach dem Beschuss eines Wohnviertels.
20. Juni, 16.21 Uhr: Tote und Verletzte bei Explosion in russischer Schießpulver-Fabrik
Bei einer Explosion in einer Schießpulver-Fabrik sind in Russland mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden.
"Es gab zwölf Opfer, vier von ihnen starben", teilte das Unternehmen in der Stadt Kotowsk rund 430 Kilometer südöstlich von Moskau am Dienstagnachmittag laut Agentur Interfax mit. Bei den Opfern handele es sich um Arbeiter, zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Den Firmenangaben zufolge ereignete sich das Unglück infolge von Montagearbeiten an einem Heißwasserbehälter.
20. Juni, 15.39 Uhr: Russisches Parlament legalisiert Rekrutierung von Straftätern
Das russische Parlament hat die Anwerbung von Straftätern zum Kriegsdienst in der Ukraine legalisiert.
"Die Gültigkeit des Dokuments erstreckt sich nicht auf diejenigen, die zuvor wegen terroristischer und extremistischer Handlungen verurteilt wurden sowie wegen Vergehen gegen die sexuelle Unantastbarkeit von Minderjährigen", hieß es einschränkend dazu am Dienstag auf der Seite der russischen Staatsduma.
Zugleich will das Parlament auch russische Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, bei geringen und mittelschweren Verbrechen von der Strafverfolgung befreien. Dazu zählen etwa Diebstahl und Betrug.
Während des Kriegseinsatzes sollen Mobilisierte und Freiwillige nicht von den Behörden behelligt werden. Zudem sei es möglich, sich durch den Erhalt von Orden beim Kriegsdienst oder durch das Ausscheiden aus dem Dienst nach Verletzung beziehungsweise Erreichen der Altersgrenze von Ermittlungen und Vorstrafen zu befreien, heißt es in dem Gesetz.
20. Juni, 13.09 Uhr: Selenskyj ernennt Melnyk zum Botschafter in Brasilien
Selenskyj hat den aus seiner Deutschlandzeit bekannten Vizeaußenminister Andrij Melnyk zum Botschafter in Brasilien ernannt. Das entsprechende Dekret wurde am Dienstag vom Präsidentenbüro veröffentlicht. Die Personalie war Mitte Mai bereits bekannt geworden.
Melynk war von 2015 bis 2022 ukrainischer Botschafter in Deutschland. In der deutschen Öffentlichkeit wurde er durch seine verbalen Ausfälle unter anderem gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekannt, den er etwa als "beleidigte Leberwurst" bezeichnete.
20. Juni, 11.41 Uhr: UN wollen beim Wiederaufbau der Ukraine kleine Firmen fördern
Die Unterstützung kleinerer und mittlerer Unternehmen gehört nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) zu den nächsten Zielen beim Wiederaufbau der Ukraine.
Hier sei mit finanzieller Starthilfe viel für eine wirtschaftliche Erholung zu erreichen, sagte der Chef der UN-Entwicklungsagentur UNDP, Achim Steiner, am Dienstag in Genf. Außerdem müssten die Schulen repariert werden, damit Zehntausende von Schülern bald wieder in den Unterricht könnten, forderte Steiner am Tag vor einer in London stattfindenden zweiten Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine.
Die Summe für den Wiederaufbau des vom russischen Angriffskrieg teilweise zerstörten Landes könne nicht genau beziffert werden. "Die Größenordnung ist jedenfalls atemberaubend und wird weiter wachsen", sagte Steiner. Nach Schätzungen aus Kiew liegt der Bedarf bei rund 750 Milliarden US-Dollar (686 Milliarden Euro). Landesweit seien durch den Krieg 1,5 Millionen Gebäude und Wohnungen sowie Tausende Schulen und Kliniken beschädigt worden, erklärte UNDP.
20. Juni, 10.53 Uhr: Flucht aus der Ukraine sorgt für Bevölkerungsanstieg in Deutschland
Die Bevölkerung in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent beziehungsweise mehr als 1,1 Millionen Menschen gewachsen.
Diese Entwicklung sei auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1,455 Millionen Menschen zurückzuführen, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag. Vor allem Fluchtbewegungen aus der Ukraine hätten dazu beigetragen. Ende 2022 lebten den Angaben zufolge gut 84,4 Millionen Menschen in Deutschland. Im Jahr zuvor war nur ein leichter Bevölkerungsanstieg um 0,1 Prozent oder 82.000 Menschen verzeichnet worden.
Wie bereits in den Vorjahren sind auch im Jahr 2022 mehr Menschen gestorben, als geboren worden: Der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten stieg auf 327.000, im Jahr zuvor hatte er 228.000 betragen.
Ende 2022 lebten 72,0 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Darunter besaßen die meisten die türkische (1,34 Millionen), ukrainische (1,05 Millionen) oder syrische (883.000) Staatsbürgerschaft.
20. Juni, 10.08 Uhr: Ukraine wehrt erneut russische Luftangriffe ab
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die Flugabwehr habe in der Nacht 28 der 30 gestarteten Drohnen vernichtet, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit.
Die ukrainische Luftwaffe berichtete später sogar von 35 Drohnen, von denen 32 abgefangen worden seien. Vor allem Kiew war Ziel der Angriffe. Die dortige Militärverwaltung vermeldete den Abschuss von etwa 20 Drohnen. Informationen über Schäden oder Verletzte gebe es nicht.
Die ostukrainische Großstadt Saporischschja hingegen wurde mit sieben S-300-Raketen attackiert, wie der Generalstab erklärte. Erstmals seit längerer Zeit war auch die westukrainische Stadt Lwiw wieder Ziel von Luftangriffen.
20. Juni, 9.34 Uhr: London: Wagner-Chef tritt immer konfrontativer gegen Moskau auf
Der Streit zwischen der russischen Söldnergruppe Wagner und dem russischen Verteidigungsministerium im Krieg gegen die Ukraine verschärft sich nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiter.
Das britische Verteidigungsministerium zitierte am Dienstag den Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit den Worten, er fordere eine Antwort auf einen "Vertrag", den er dem russischen Verteidigungsministerium vorgelegt habe. Damit reagiere Prigoschin auf das Ultimatum des Ressorts, Wagner und andere "Freiwilligenformationen" sollten sich bis zum 1. Juli vertraglich dem Verteidigungsministerium unterstellen.
Der Inhalt von Prigoschins "Vertrag" sei zwar nicht bekannt, hieß es in London weiter. Doch die Übermittlung an sich erhöhe schon das Risiko in dem internen Konflikt und sei "höchstwahrscheinlich ein weiterer bewusster Versuch, die Autorität der offiziellen Militärbehörden zu untergraben". Prigoschins Tonfall gegenüber dem Verteidigungsministerium sei eindeutig konfrontativ geworden, hieß es vom britischen Ministerium.
20. Juni, 8.33 Uhr: Kiew meldet Abwehr massiver nächtlicher Drohnen- und Raketenangriffe
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew in der Nacht erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Dabei habe die Flugabwehr 28 der 30 gestarteten Drohnen vernichtet, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Dienstagmorgen mit. Vor allem Kiew war Ziel der Angriffe. Die dortige Militärverwaltung vermeldete den Abschuss von etwa 20 Drohnen. Informationen über Schäden oder Verletzte gebe es nicht.
20. Juni, 6.25 Uhr: Stoltenberg: Formelle Nato-Einladung an Ukraine kein Thema mehr
Nato-Generalsekretär Stoltenberg geht nicht davon aus, dass die Nato den ukrainischen Wunsch nach einer formellen Einladung in das Bündnis schon beim bevorstehenden Gipfel im Juli erfüllen wird.
"Beim Vilnius-Gipfel und in den Vorbereitungen auf den Gipfel diskutieren wir nicht, eine formelle Einladung auszusprechen", sagte Stoltenberg nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. "Was wir diskutieren, ist, wie wir die Ukraine näher an die Nato heranführen können."
20. Juni, 6.20 Uhr: Selenskyj: Bislang keine Geländeverluste bei Gegenoffensive
Die ukrainische Armee hat bei ihrer laufenden Gegenoffensive Angaben von Selenskyj zufolge bislang keine Geländeverluste hinnehmen müssen.
"In einigen Gebieten bewegen sich unsere Kämpfer vorwärts, in einigen Gebieten verteidigen sie ihre Positionen und halten den Angriffen und intensiven Attacken der Besatzer stand", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "Wir haben keine Positionen verloren, nur befreit." Einmal mehr versprach er seinen Landsleuten, dass die blau-gelbe ukrainische Flagge irgendwann wieder über allen derzeit besetzten Regionen im Süden und im Osten wehen werde.
20. Juni, 6.10 Uhr: Russlands Ringerchef: Mit Panzern zu Olympia in Paris
In der Debatte um Russlands Olympia-Teilnahme in Paris 2024 hat der Chef des russischen Ringerverbands drastisch mit Panzern gedroht.
"Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren", sagte Michail Mamiaschwili. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, fügte der Verbandspräsident hinzu.
"Diese ganze Situation entbehrt der geringsten Substanz", erklärte ein Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees auf Anfrage: "Die Position des IOC bleibt absolut unverändert."
Mamiaschwilis Drohung selbst ist eine Reaktion auf einen Vorschlag des polnischen Sport- und Tourismusministers, Kamil Bortniczuk, eine Auswahl an Flüchtlingen zu bilden, die bei Olympia 2024 starten könne. Dort könnten dann Dissidenten aus Russland und Belarus antreten.
Im Gegensatz zu Mamiaschwili äußern sich andere Sportfunktionäre aus Russland zurückhaltend. Die Bildung einer solchen Flüchtlingsauswahl sei kein offizieller Vorschlag vonseiten des Internationalen Olympischen Komitees, daher sei es "nicht besonders korrekt", das zu kommentieren, sagte die Duma-Abgeordnete Swetlana Schurowa.
19. Juni, 21.30 Uhr: Macron: Flugabwehrsystem Samp/T in der Ukraine im Einsatz
Frankreich und Italien haben der Ukraine das Flugabwehrsystem Samp/T geliefert, das inzwischen in dem von Russland angegriffenen Land im Einsatz ist.
Das System schütze dort Schlüsselinstallationen und Menschenleben, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) am Montagabend in Paris. Samp/T ist ein von Frankreich und Italien seit Anfang der 2000er Jahre gemeinsam entwickeltes Luftabwehrsystem.
Es gilt als flexibel einsetzbar und effektiv für die Verteidigung gegen Flugzeuge und Raketen. Italien hat fünf Einheiten im Einsatz. Das System inklusive Abschussvorrichtung für die Raketen ist auf Lastwagen montiert.
19. Juni, 20.30 Uhr: Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive - und "schwerer Lage"
Das ukrainische Militär hat von einem planmäßigen Verlauf der eigenen Gegenoffensive gesprochen - zugleich aber eine "schwere Lage" an der Front eingeräumt.
Im Süden des Landes sei man auf "erbitterten Widerstand" der russischen Besatzer gestoßen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj am Montag bei Telegram. Der Vormarsch der Ukrainer werde durch Befestigungen, dichte Minenfelder und eine "große Zahl an Reserven" behindert. "Die Operation wird nach Plan fortgesetzt", versicherte Saluschnyj aber.
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete derweil von einer "schweren Lage" und heftigen Kämpfen auch in der Ostukraine. Das russische Militär versuche bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen, teilte sie mit.
19. Juni, 19.30 Uhr: "Westen ins Visier genommen": Angriff Moskaus auf Schweden möglich
Gemäß einem sicherheitspolitischen Bericht des schwedischen Verteidigungsausschusses sei ein russischer Angriff auf das EU-Land möglich.
Militär-Experten seien angesichts des Krieges in der Ukraine sehr besorgt. Nachdem die schwedische Regierung kurz nach der russischen Invasion erklärte, der Nato beitreten zu wollen, wurde nun die tatsächlich Kriegsgefahr eingeschätzt.
"Ein bewaffneter Angriff auf Schweden ist nicht ausgeschlossen", heißt es in dem Dokument. "Militärische Gewalt oder Drohungen gegen Schweden" aus dem Kreml seien denkbar. Es sei klar, dass sich der Konflikt "nicht nur auf die Ukraine" auswirkte, sondern auch auf das nordische Königreich. "Deshalb haben sich die Bedingungen für die schwedische Sicherheitspolitik grundlegend geändert."
Für die Experten eskaliere "der Krieg Russlands gegen die Ukraine zu einem größeren Krieg in Europa". Dies könnte laut dem Bericht auch bedeuten, "dass Atomwaffen oder andere Massenvernichtungswaffen mit katastrophalen Folgen eingesetzt werden."
Konkret heißt es: "Ein größerer Krieg in Europa ist nun eine Realität und Russland hat einen langwierigen Konflikt mit dem Westen ins Visier genommen."
19. Juni, 19.20 Uhr: Ukraine behauptet, Ungarn verweigere Zugang zu Kriegsgefangenen
Die Ukraine war Ungarn vor, den Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen zu verweigern, die von Moskau an das EU-Land übergeben worden sind.
Alle Versuche ukrainischer Diplomaten in den vergangenen Tagen, einen direkten Kontakt zu den elf Gefangenen herzustellen, seien erfolglos geblieben, erklärte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko im Onlinedienst Facebook.
Die Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener war nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche Anfang des Monats unter ihrer Vermittlung von Russland nach Ungarn gebracht worden. Nikolenko zufolge wurde Kiew nicht über die Verhandlungen zwischen Moskau und Budapest informiert.
19. Juni, 18.20 Uhr: Autoexplosion auf Krim – Berichte über verletzten russischen Besatzer
Nach Angaben der Behörden wurden auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim drei Menschen bei einer Autoexplosion verletzt.
Der Vorfall habe sich aus bisher ungeklärter Ursache nahe der Hauptstadt Simferopol ereignet, wie die in Moskau eingesetzte Behörde der Region mitteilte.
Russischen Medienberichten zufolge soll es sich bei einem der Verletzten um Wladimir Epifanow handeln, einen hochrangigen Mitarbeiter des Vizebesatzungschefs der ebenfalls besetzten ukrainischen Region Saporischschja. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
19. Juni, 18 Uhr: Faktencheck: Stausee-Pegel stieg innerhalb von Wochen - Russland kontrollierte Regelung am Damm
Vieles ist im Fall des zerstörten Staudamms in der Ukraine noch unklar. Sicher ist jedoch, dass nicht innerhalb von wenigen Tagen die Ukraine für einen Rekordanstieg des Pegels im Stausee sorgte.
In sozialen Medien kursieren nun Behauptungen, die angeblich Beweise dafür liefern sollen, dass die Ukraine das Ausmaß der Flutkatastrophe infolge der Staudamm-Zerstörung mindestens verschlimmert habe. Der Pegel am zerstörten Staudamm soll "in den letzten Tagen künstlich von 14 Metern auf 17,5 Meter angehoben" worden sein.
"Das konnte nur das ukrainische Kiewer Regime machen, weil sie den Fluss aufwärts / oberhalb (nördlich) gelegenen anderen Staudämme des Flusses #Dnepr kontrollieren", heißt es als Schlussfolgerung in einem Facebook-Beitrag.
Doch das ist so nicht korrekt.
Die angegebene Pegelveränderung ist falsch. Richtig ist, dass der Pegel des Stausees in den vergangenen Wochen - nicht Tagen - auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Russland hatte bereits kurz nach dem Einmarsch die Kontrolle über den Damm und damit das mögliche Wasserablassen.
Die Ukraine kann also nicht allein verantwortlich für den Pegelanstieg gewesen sein. Hohe Pegelstände sind zudem im Frühjahr üblich.
19. Juni, 16.30 Uhr: Stoltenberg: Formelle Nato-Einladung an Ukraine kein Thema mehr
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geht nicht davon aus, dass die Nato den ukrainischen Wunsch nach einer formellen Einladung in das Bündnis schon beim bevorstehenden Gipfel im Juli erfüllen wird.
"Beim Vilnius-Gipfel und in den Vorbereitungen auf den Gipfel diskutieren wir nicht, eine formelle Einladung auszusprechen", sagte Stoltenberg am Montag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. "Was wir diskutieren ist, wie wir die Ukraine näher an die Nato heranführen können."
Er könne die Ergebnisse des Gipfels zwar nicht vorwegnehmen. Aber die Verbündeten seien sich schon in vielen Punkten einig, was die Ukraine angehe, sagte der Nato-Generalsekretär. So bestehe Einigkeit, dass die Tür der Nato offen sei und die Ukraine schon beim Gipfel in Bukarest 2008 eine Beitrittsperspektive bekommen habe.
Es sei nun zunächst die Hauptsache, dass die Ukraine ein souveränes Land in Europa bleibe. Deswegen sei er sicher, dass die Verbündeten ihre starke Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland beim Gipfel bekräftigen würden, betonte Stoltenberg.
19. Juni. 14.30 Uhr: London will gesperrtes russisches Vermögen für Ukraine nutzen
Großbritannien will beschlagnahmtes russisches Vermögen zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine freigeben.
Russinnen und Russen, die mit britischen Sanktionen belegt wurden, aber die Ukraine unterstützen wollen, hätten nun die Möglichkeit, "das Richtige zu tun - indem sie ihre eingefrorenen Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine spenden", hieß es.
Vermögenswerte würden freigegeben, wenn die Besitzer explizit beantragen, dass das Geld der Ukraine zugutekommt. Niemand werde dazu gezwungen. Zugleich betonte die Regierung, eine Zustimmung werde nicht strafmildernd gewertet.
"Das Russland von (Präsident Wladimir) Putin muss die finanzielle Verantwortung für die mutwillige Verwüstung übernehmen, die es in der Ukraine angerichtet hat", sagte Finanzminister Jeremy Hunt einer Mitteilung zufolge.
19. Juni, 14 Uhr: Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen
Nach Angaben aus dem Kreml lässt Russland Vertreter der Vereinten Nationen wegen Sicherheitsproblemen nicht in die Flutregion südlich des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine.
"Das ist alles sehr schwer. Es ist schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten und viele andere Nuancen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatten die Vereinten Nationen beklagt, keinen Zugang zu den russisch besetzten Überschwemmungsgebieten zu bekommen. Er kenne die Details nicht.
Die Schuld dafür schob er zugleich Kiew zu. Es sei sehr schwierig, von ukrainischer Seite auf das von Moskau kontrollierte Dnipro-Ufer zu kommen. "Da gibt es ständigen Beschuss, ständige Provokationen, es werden zivile Objekte, Menschen und Bevölkerung beschossen. Leute sterben", sagte der Sprecher.
Kiew wiederum wirft Russland vor, die ukrainischen Rettungsaktionen im Flutgebiet zu boykottieren und Helfer zu beschießen.
19. Juni, 13.50 Uhr: Militärischer Erfolg könnte Kiew bei Verhandlung stärken
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht in einer erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine auch die Grundlage für eine starke Verhandlungsposition mit Russland.
"Je mehr Land die Ukrainer in der Lage sind zu befreien, desto stärker werden sie dann am Verhandlungstisch sein können", so Stoltenberg. Er sagte: "Wir wollen alle, dass dieser Krieg endet. Aber ein gerechter Frieden kann nicht dazu führen, dass der Konflikt eingefroren wird und ein Diktat-Friede Russlands akzeptiert wird."
19. Juni, 12.17 Uhr: Schweden hält russischen Angriff für möglich
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine halten es Verteidigungsexperten im Nato-Anwärterland Schweden nicht für unmöglich, dass auch ihr Land angegriffen werden könnte.
"Ein bewaffneter Angriff auf Schweden kann nicht ausgeschlossen werden", schrieb der Verteidigungsausschuss Försvarsberedningen in einem am Montag veröffentlichten sicherheitspolitischen Teilbericht.
Dass Russlands Streitkräfte in der Ukraine gebunden seien, begrenze zwar die Möglichkeiten, diese Ressourcen in anderen Weltregionen zu nutzen, schrieb das Gremium. Diese Einschätzung bedeute aber nicht, dass Russland nicht in der Lage wäre, in der unmittelbaren Umgebung Schwedens militärisch zu agieren.
19. Juni, 11.57 Uhr: Russlands Ringerchef will mit Panzern zu Olympia
In der Debatte um Russlands Olympia-Teilnahme in Paris 2024 hat der Chef des russischen Ringerverbands drastisch mit Panzern gedroht.
"Wenn sie uns als Team von Flüchtlingen bei den Olympischen Spielen sehen wollen, dann müssen wir auf Panzern nach Paris fahren", sagte Michail Mamiaschwili in einem Interview, das auch am Montag vier Tage nach Veröffentlichung noch in russischen Medien Wellen schlug. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht, fügte Verbandspräsident Mamiaschwili hinzu. Das IOC hat die Aussage des Ex-Olympiasiegers bislang nicht kommentiert.
19. Juni, 8.46 Uhr: Russland gruppiert nach Staudamm-Zerstörung Kräfte um
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Russland nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste große Truppenkontingente an andere Frontabschnitte verlegt.
"Die Umgruppierung der Heeresgruppe Dnipro spiegelt wahrscheinlich die russische Auffassung wider, dass ein größerer ukrainischer Angriff über den (Fluss) Dnipro nach dem Einsturz des Kachowka-Staudamms und den daraus resultierenden Überschwemmungen jetzt weniger wahrscheinlich ist", teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Vermutet wird, dass der Damm von Russland zerstört wurde.
19. Juni, 6.50 Uhr: Brigadegeneral fordert Zurückhaltung
Bei der Bewertung der ukrainischen Gegenoffensive ist nach Meinung des Leiters des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, Zurückhaltung angebracht.
"Wir müssen ein bisschen vorsichtig sein, damit wir nicht anmaßend werden, dass wir von der Berliner Sommerterrasse aus die ukrainische Taktik beurteilen", sagte Freuding am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin".
Die Ukrainer zahlten in diesem Krieg seit über 400 Tagen einen hohen Preis. "Und ich glaube, wir haben weder die Sicht drauf, noch auch das Recht drauf, das ukrainische Vorgehen der Truppenteile in der Art und Weise zu beurteilen, ob es gut, schlecht, zweckmäßig oder unzweckmäßig war."
18. Juni, 19.07 Uhr: Wagner-Chef: 32.000 Ex-Gefangene aus Kriegsdienst entlassen
Von den in russischen Gefängnissen angeworbenen Straftätern für den Kriegsdienst in der Ukraine sind nach Angaben der Privatarmee Wagner 32.000 Männer wieder nach Hause zurückgekehrt.
Sie hätten ihren Vertrag und den Einsatz bei den Kämpfen erfüllt, sagte Prigoschin am Sonntag. Der Anführer der Söldner-Bande betrachtet der Kriegsdienst nach eigenem Bekunden auch als großes Resozialisierungsprogramm. Prigoschin behauptete in einer in seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Sprachnachricht, dass die Freigelassenen im Anschluss insgesamt nur 83 Verbrechen begangen hätten.
Das seien 80 Mal weniger Straftaten als von jenen, die regulär nach Verbüßung ihrer Strafe auf freien Fuß kamen, will Prigoschin wissen.
18. Juni, 18.51 Uhr: Brigadegeneral: Zurückhaltung bei Beurteilung von Ukraine-Offensive
Der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, hat bei der Bewertung der ukrainischen Offensive gegen Russland Zurückhaltung angemahnt.
"Wir müssen ein bisschen vorsichtig sein, damit wir nicht anmaßend werden, dass wir von der Berliner Sommerterrasse aus die ukrainische Taktik beurteilen", sagte Freuding am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin".
Die Ukrainer zahlten in diesem Krieg seit über 400 Tagen einen hohen Preis. "Und ich glaube, wir haben weder die Sicht drauf, noch auch das Recht drauf, das ukrainische Vorgehen der Truppenteile in der Art und Weise zu beurteilen, ob es gut, schlecht, zweckmäßig oder unzweckmäßig war."
18. Juni, 15.31 Uhr: Russischer Besatzer berichtet von ukrainischer Eroberung eines Dorfes
Das ukrainische Militär hat nach Angaben der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Saporischschja am Sonntag unter großen Verlusten das Dorf Pjatychatky eingenommen.
"Den ukrainischen Streitkräften ist es gelungen, es (das Dorf) unter seine Kontrolle zu nehmen", schrieb der Vertreter der moskautreuen Verwaltung, Wladimir Rogow, am Sonntag in seinem Telegram-Kanal. Die Angriffswelle des Gegners habe trotz kolossaler Verluste" ihr Ergebnis gebracht, räumte Rogow ein.
Solche Eingeständnisse auf russischer Seite sind eher selten. Rogow nutzte seine Mitteilung für den Hinweis, dass dabei Hunderte ukrainische Soldaten getötet worden seien. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es nicht.
18. Juni, 13.12 Uhr: US-Institut: Moskau nach Afrika-Initiative ohne echten Friedenswillen
Nach den Gesprächen von Kremlchef Putin mit mehreren afrikanischen Präsidenten sehen westliche Experten weiter kein echtes Interesse Russlands für ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine.
Wie bei jeder bisherigen Friedensinitiative werde der Kreml den afrikanischen Vorschlag wohl nutzen, um westliche Hilfe für die Ukraine zu behindern, befand das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) am Sonntag in Washington. Russland lasse keine Absicht erkennen, tatsächlich in einen Friedensprozess einzusteigen. Die Delegation unter Leitung Südafrikas hatte Putin am Samstag in St. Petersburg zu Friedensgesprächen aufgefordert.
Der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Azali Assoumani, sagte bei den Gesprächen, Frieden in der Ukraine sei auch für die internationale Lebensmittel- und Energiesicherheit wichtig. Die afrikanischen Staaten setzen sich auch für die Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide übers Schwarze Meer ein. Moskau droht mit einem Ende im Juli, weil der Westen den Export russischer Lebensmittel und russischen Düngers behindere.
18. Juni, 10.40 Uhr: London: Hohe Verluste auf beide Seiten im Ukraine-Krieg
Bei den heftigen Kämpfen in der Ukraine erleiden nach Einschätzung britischer Geheimdienste sowohl die ukrainische als auch die russische Seite derzeit hohe Verluste. Das geht aus einem am Sonntag veröffentlichten Bericht des britischen Verteidigungsministeriums hervor.
Die russischen Truppen hätten in den vergangenen Tagen wahrscheinlich die schwersten Verluste seit der Schlacht um die Stadt Bachmut im März hinnehmen müssen, hieß es. Eine Schätzung zu den Opferzahlen machte das Ministerium nicht.
Demnach finden die intensivsten Kämpfe im Oblast Saporischschja, im Westen des Oblasts Donezk und rund um Bachmut statt. "In allen diesen Gebieten ist die Ukraine weiterhin in der Offensive und hat kleine Vorstöße gemacht", hieß es weiter. Im Süden gelängen Russland hingegen oft relativ erfolgreiche "Defensiveinsätze".
18. Juni, 9.10 Uhr: Russische Rodler bleiben gesperrt
Auch die kommende Saison im Rennrodeln wird wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nach derzeitigem Stand ohne Athletinnen und Athleten aus Russland stattfinden.
Diese bleiben gesperrt, wie der Rennrodel-Weltverband Fil am Samstag auf seinem Kongress in der rumänischen Hauptstadt Bukarest beschloss. Dafür sprachen sich 22 Mitgliedsnationen aus, eine war dagegen, fünf enthielten sich.
Alle Athletinnen und Athleten, Trainer und andere Funktionäre des Russischen Rennrodelverbandes bleiben von Fil-Wettbewerben bis auf Weiteres gesperrt, um "die Sicherheit" und "friedliche Sportwettkämpfe mit Integrität" zu gewährleisten, hieß es einer Verbandsmitteilung.
18. Juni, 7.03 Uhr: Blinken in China
US-Außenminister Antony Blinken traf an diesem Sonntag zu einem zweitägigen Besuch in China ein - seine erste Reise in die Volksrepublik.
Für Streit zwischen den beiden Ländern sorgt unter anderem Chinas Unterstützung für Russlands Krieg in der Ukraine.
18. Juni, 6.57 Uhr: Selenskyj dankt westlichen Partnern für weitere Militärhilfe
Inmitten der laufenden ukrainischen Gegenoffensive hat Selenskyj sich bei westlichen Partnern für die anhaltende Militärhilfe bedankt.
In seiner abendlichen Videoansprache erwähnte Selenskyj am Samstag auch explizit Deutschland, das gerade erst die Lieferung von 64 weiteren Lenkflugkörpern für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot an das angegriffene Land angekündigt hatte. "Deutschland, danke (...) für die unveränderte Stärke beim Schutz von Leben vor dem russischen Raketenterror", sagte der ukrainische Staatschef.
Selenskyj dankte auch allen Ländern und Organisationen, die die Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms bei der Bewältigung der Hochwasser-Folgen unterstützen.
17. Juni, 22.17 Uhr: Zahl der Todesopfer nach Bruch von Kachowka-Staudamm auf 45 gestiegen
Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer durch die dadurch ausgelösten Überschwemmungen auf mindestens 45 gestiegen.
Das ukrainische Ministerium für innere Angelegenheiten sprach am Samstagabend von 16 Getöteten und 31 Vermissten. Die von Moskau eingesetzten Behörden in den russisch besetzten Gebieten der Region hatten kurz zuvor 29 Todesopfer vermeldet.
Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.
17. Juni, 19.46 Uhr: Afrikanische Delegation ruft Russland zu Verhandlungen mit Kiew auf
Die Vertreter mehrerer afrikanischer Staaten haben bei ihrem Besuch in St. Petersburg Russland zu Verhandlungen mit der Ukraine aufgerufen.
"Wir möchten Sie ermutigen, Verhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen", sagte der Vorsitzende der Afrikanischen Union und Präsident der Komoren, Azali Assoumani, am Samstag laut Agentur Interfax bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa erklärte demnach: "Wir sind davon überzeugt, dass für beide Seiten die Zeit gekommen ist, um Verhandlungen aufzunehmen und diesen Krieg zu beenden."
Die Delegation, der auch Vertreter aus Ägypten, dem Senegal, Sambia, der Republik Kongo und Uganda angehören, erarbeitete im Zuge ihrer Friedensinitiative eigenen Angaben zufolge einen Zehn-Punkte-Plan. Die Hoffnung auf Erfolg ist nach fast 16 Monaten russischem Angriffskrieg aber äußerst gering. Vor ihrem Besuch in St. Petersburg war die Delegation am Freitag beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.
17. Juni, 15.30 Uhr: Afrikanische Vermittlungsmission in Russland eingetroffen
Nach einem Besuch in der Ukraine haben mehrere Staats- und Regierungschefs aus Afrika ihre Vermittlungsmission in Russland fortgesetzt.
Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa kam am Samstag in St. Petersburg an, wie dessen Büro mitteilte. Dort ist noch am Samstag ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin geplant.
Beteiligt sind auch Ägypten, der Senegal, Sambia, die Republik Kongo, Uganda und die Komoren. Die Hoffnung auf einen Erfolg der Vermittlungsmission nach bald 16 Monaten Krieg sind äußerst gering.
17. Juni, 14.56 Uhr: Russlands Verteidigungsminister fordert mehr Panzer
Russlands Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, hat von der eigenen Rüstungsindustrie mehr Panzer für den Angriffskrieg gegen die Ukraine gefordert.
Beim Besuch eines Unternehmens im sibirischen Omsk verlangte Schoigu nach Angaben seines Ministeriums von Samstag die "strikte Einhaltung des Zeitplans zur Umsetzung des staatlichen Verteidigungsauftrags". Zugleich mahnte er, die Produktionskapazitäten für Panzer und schwere Flammenwerfersysteme auszubauen.
17. Juni, 14.16 Uhr: Makeiev: Unterstützung des Westens für Ukraine genügt nicht
Der ukrainische Botschafter, Oleksii Makeiev, hat mehr westliche Unterstützung zur Verteidigung gegen Russland gefordert.
"Die Unterstützung durch den Westen ist überlebensnotwendig für uns. Aber sie genügt nicht: Sie können sich vorstellen, wir haben zwei Iris-T-Systeme, ein paar Patrioten", sagte Makeiev der "Berliner Zeitung". Kiew sei damit zwar gut geschützt, anderswo würden aber mehr Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer gebraucht. Der Diplomat bekräftigte die ukrainische Forderung nach Kampfjets und Langstreckenmunition. Diese Waffen "werden sehr wichtig für einen ukrainischen Sieg sein".
Makeiev kritisierte die Zurückhaltung einiger Länder gegenüber Russland - ohne konkrete Nationen zu nennen. "Leider haben Regierungen in verschiedenen Ländern seit 2014 sehr zurückhaltend reagiert, als Russland uns einen Riesenteil unseres Gebietes - die Krim und den Donbass - geklaut hat. Diese Zögerlichkeit kostet jeden Tag Menschenleben."
17. Juni, 13.07 Uhr: Russland berichtet von Drohnen-Angriff auf Druschba-Pipeline
Die russische Öl-Pipeline Druschba im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben der russischen Regionalbehörden mit Drohnen angegriffen worden.
Die Luftabwehr habe in der Nacht zum Samstag drei Drohnen abgeschossen, die auf eine Pumpstation bei der Stadt Nowosybkow zugeflogen seien, teilte der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram mit. Er machte die ukrainische Armee dafür verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die Ukraine äußerte sich nicht.
In den vergangenen Wochen häuften sich Angriffe auch russischem Staatsgebiet, wobei Opfer und Schäden allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine stehen. Moskau macht für den Beschuss im Grenzgebiet stets Kiew verantwortlich. Tatsächlich stecken oft allerdings auch Freiwilligenbataillone russischer Nationalisten dahinter, die die Ukraine unterstützen.
17. Juni, 11.05 Uhr: London: Russland hat Vorteil in Luftraum über Südukraine
Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Luftraum über dem Süden der Ukraine einen Vorteil erlangt. Das geht aus dem neuesten Tagesbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London von Samstag hervor.
Insbesondere bei Kampfhubschraubern, die Geschosse mit großer Reichweite gegen Ziele am Boden einsetzen könnten, seien die Russen derzeit im "ständigen Wettbewerb von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen" überlegen.
Weiter heißt es in dem Bericht: "Seit dem Start der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine hat Russland seine Kampfhubschrauber-Kräfte in der Region verstärkt." Auf Bildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front.
17. Juni, 8.21 Uhr: Oberrabbiner der Ukraine antwortet Putin: "Die ganze Welt ist stolz"
"Ich bin stolz auf den ukrainischen Präsidenten, dass er nicht gegenagen ist und alles tut, um dem ukrainischen Volk zu helfen", sagte Moshe Azman (57), der Oberrabbiner der Ukraine, und bezog sich dabei auf die Worte von Wladimir Putin.
Der Krem-Chef hatte am Freitag gesagt, Selenskyj sei "eine Schande für das jüdische Volk".
Der Oberrabbiner betonte, dass es in der Ukraine keine Neonazis gebe, was von Russland oft betont wird. "In der Ukraine gibt es anständige Menschen, die ihr Heimatland verteidigen", sagte er.
17. Juni, 7.18 Uhr: Treffen zwischen afrikanischer Delegation und Putin erwartet
Im Zuge ihrer Friedensinitiative reist die afrikanische Delegation, zu der etwa die Staats- und Regierungschefs von Südafrika, Ägypten, Senegal und Sambia zählen, von Kiew weiter nach St. Petersburg.
Dort wird auch ein Treffen mit Putin erwartet.
17. Juni, 7.10 Uhr: Putin: Erste atomare Sprengköpfe nach Belarus verlegt
Putin erklärte, es sei mit der angekündigten und vielfach kritisierten Stationierung taktischer Atomwaffen in der verbündeten Ex-Sowjetrepublik Belarus begonnen worden.
Die ersten Atomsprengköpfe seien verlegt worden, sagte er. "Das ist nur der erste Teil. Bis Ende des Jahres werden wir die Aufgabe vollständig abschließen."
17. Juni, 7 Uhr: Selenskyj: "Jeder Meter befreiten Gebiets ist das Wichtigste"
Am Abend veröffentlichte Selenskyj seine tägliche Videobotschaft und berichtete, er habe angesichts der laufenden Gegenoffensive mit dem Militärkabinett getagt. Einzelheiten nannte er nicht, sondern sagte lediglich: "Jeder unserer Soldaten, jeder unserer Schritte und jeder Meter befreiten ukrainischen Gebiets ist das Wichtigste."
Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hält derzeit rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Derzeit läuft eine ukrainische Gegenoffensive, im Rahmen derer das angegriffene Land - auch mithilfe westlicher Waffen - okkupierte Gebiete befreien will.
16. Juni, 20.50 Uhr: Selenskyj: Keine Verhandlungen vor russischem Truppenabzug
Nach einem Treffen mit einer Delegation aus Vertretern verschiedener afrikanischer Länder hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) Verhandlungen mit Moskau vor einem russischen Truppenabzug erneut eine Absage erteilt.
"Irgendwelche Gespräche mit Russland zuzulassen, solange der Besatzer auf unserem Boden ist, bedeutet den Krieg, den Schmerz und das Leiden einzufrieren", sagte Selenskyj am heutigen Freitag auf einer Pressekonferenz in Kiew laut Agentur Interfax-Ukraine.
Sein Land benötige einen realen Frieden und dabei "einen realen Abzug der russischen Truppen von unserem ganzen unabhängigen Boden".
16. Juni, 19.06 Uhr: Putin sorgt mit weiteren Aussagen bei Wirtschaftsforum für Aufsehen
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Äußerungen zur nuklearen Rüstungskontrolle für Aufsehen gesorgt. "Wir haben mehr solcher Waffen als die Nato-Länder", sagte Putin bei seinem Auftritt in der russischen Ostsee-Metropole am heutigen Freitag.
"Sie wissen das und drängen uns die ganze Zeit dazu, dass wir Gespräche über Reduzierungen anfangen", meinte der Kremlchef weiter - und fügte dann hinzu: "Scheiß drauf, verstehen Sie, wie man bei uns im Volk sagt."
Wenig später musste Kremlsprecher Dmitri Peskow die Aussagen Putins vor Journalisten erklären - und relativierte sie. "Russland ist bereit, Verhandlungen zu führen", versicherte er.
16. Juni, 18.45 Uhr: Putin streitet ukrainische Erfolge an der Front ab.
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat Berichte über ukrainische Erfolge an der Front dementiert. "An keinem Abschnitt haben sie ihre Ziele erreicht", behauptete Putin am heutigen Freitag bei einem Auftritt beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
Die Ukraine, die sich seit fast 16 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, meldet hingegen seit einigen Tagen kleinere Geländegewinne bei ihrer laufenden Gegenoffensive. Auch internationale Beobachter bescheinigen dem angegriffenen Land erste Erfolge bei der Befreiung besetzter Gebiete.
16. Juni, 16.55 Uhr: Nato will Pipelines und Datenkabel im Meer besser schützen
Die Nato will aus Sorge vor russischen Angriffen den Schutz von Pipelines und Datenkabeln in den Meeren verbessern.
Die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten billigten am Freitag bei einem Treffen in Brüssel Pläne für ein "Maritimes Zentrum für die Sicherheit kritischer Unterwasser-Infrastruktur", wie Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) mitteilte.
Es soll beim Marinehauptquartier der Nato in Northwood bei London aufgebaut werden und unter anderem ein neues Überwachungssystem schaffen. Es wird sowohl für Teile des Atlantiks, als auch für Gebiete in der Nordsee, der Ostsee, des Mittelmeers und des Schwarzen Meeres zuständig sein.
16. Juni, 16.45 Uhr: Selenskyj laut Putin "eine Schande für das jüdische Volk"
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (45) beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg beschimpft.
"Ich habe viele jüdische Freunde, seit meiner Kindheit. Sie sagen: 'Selenskyj ist kein Jude. Das ist eine Schande für das jüdische Volk'", sagte Putin am heutigen Freitag in der russischen Ostsee-Metropole St. Petersburg.
Aus dem Publikum, wo unter anderem viele kremltreue Politiker sowie die Chefs mehrerer völkerrechtswidrig annektierter ukrainischer Gebiete saßen, erntete er für diese Aussage Beifall.
16. Juni, 16.42 Uhr: Putin will russischen Mindestlohn um fast 20 Prozent anheben
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und den im kommenden Jahr bevorstehenden Präsidentenwahlen die Anhebung des russischen Mindestlohns um 18,5 Prozent angekündigt.
"Am 1. Januar 2024 nehmen wir noch eine Anhebung vor - und 18,5 Prozent (...), was deutlich über dem Tempo der Inflation und den steigenden Gehältern insgesamt liegt", sagte der Kremlchef am heutigen Freitag bei seinem Auftritt beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.
Die Inflation liegt in Russland aktuell bei 2,9 Prozent.
16. Juni, 16.38 Uhr: Putin: Russlands Wirtschaft hat Druck westlicher Sanktionen standgehalten
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat ein positives Fazit der Wirtschaftsentwicklung nach mehr als einem Jahr Krieg gezogen.
"Die Strategie, die Staat und Business gewählt haben, hat funktioniert", sagte der Kremlchef am heutigen Freitag bei seinem Auftritt auf dem Petersburger Wirtschaftsforum - auch wenn das zweite Quartal des Vorjahres wegen der Umstellungen besonders schwer gewesen sei.
Seiner Prognose nach beläuft sich das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 1,5 bis 2 Prozent, die Inflation sei niedriger als innerhalb der Eurozone.
16. Juni, 14.01 Uhr: Putin kritisiert Kohlekraftwerke in Europa
Putin hat sich bei einem Lob der eigenen Klimapolitik einen Seitenhieb auf Europa wegen der Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken erlaubt.
"Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten erfüllen wir alle auf uns genommenen Verpflichtungen in dieser Sphäre. Sogar vorzeitig", sagte der Kremlchef der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitag bei einem Rundgang auf dem St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum vor dem Stand des Klimagipfels in den Vereinigten Arabischen Emiraten. So hätten einige Staaten trotz anders lautender Deklarationen ihre Stromgewinnung aus Kohle zuletzt verstärkt.
Tatsächlich haben mehrere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, im vergangenen Jahr wieder Kohlekraftwerke in Betrieb genommen. Hintergrund ist die Energiekrise ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Zuge dessen hat Russland die Gaslieferungen nach Europa etwa durch die Pipeline Nord Stream 1 zunächst gedrosselt und dann ganz eingestellt. Im Herbst 2022 wurden bei einer Explosion beide Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 beschädigt.
16. Juni, 13.48 Uhr: Tote und Verletzte nach Beschuss auf südukrainisches Flutgebiet
In der überfluteten südukrainischen Region Cherson sind laut Behördenangaben vier Menschen durch russischen Beschuss getötet worden.
Zwei weitere Personen - Rentnerinnen im Alter von 69 und 86 Jahren - seien verletzt worden, teilte die ukrainische Militärverwaltung von Cherson am Freitag auf Telegram mit. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni ist die gesamte umkämpfte Region von massiver Überschwemmung betroffen.
Bereits am Donnerstag hatte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram fortlaufende russische Angriffe auf die ukrainisch kontrollierten Flutgebiete beklagt. Die Rettungsaktionen liefen seit dem ersten Tag unter anhaltendem russischen Beschuss, so Prokudin. Am Mittwochabend wurden zwei freiwillige Retter - darunter ein ausländischer Helfer - durch russisches Artilleriefeuer verletzt. Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen.
16. Juni, 13.38 Uhr: Selenskyj optimistisch bei Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive
Selenskyj geht davon aus, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine verliert, sollte die Ukraine mit ihrer aktuellen Gegenoffensive Erfolg haben. "
Unser heldenhaftes Volk, unsere Truppen an der vordersten Front sehen sich sehr harten Widerstand gegenüber", sagte er in einem Interview des US-Senders NBC News am Donnerstag (Ortszeit). Denn wenn Russland beim jetzigen Gegenangriff der Ukraine verliere, würde "das bedeuten, dass Russland den Krieg verliert". Den aktuellen Stand der Gegenoffensive bezeichnete Selenskyj als "im Allgemeinen positiv", aber die Lage sei sehr schwierig.
Bei ihrer lange erwarteten Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit. Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten um drei bis sieben Kilometer zurückgedrängt worden, hieß es am Donnerstag aus Kiew. Über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wurden demnach zurückerobert.
Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar hatte aber zugleich betont, dass der Feind "heftigen Widerstand" leiste. Die ukrainischen Vorstöße würden durch dichte Minenfelder, starkes Artilleriefeuer und sogenannte Kamikazedrohnen erschwert. Der Feind gebe seine Positionen nicht einfach auf, sagte Maljar.
16. Juni, 11.30 Uhr: Raketenangriff auf Kiew bei Besuch von afrikanischer Mission
Während des Besuchs einer Vermittlungsmission afrikanischer Staats- und Regierungschefs ist die ukrainische Hauptstadt Kiew am Freitag von Russland wieder mit Raketen angegriffen worden.
"Explosion in der Hauptstadt im Stadtbezirk Podil", teilte Bürgermeister Vitali Klitschko im Messengerdienst Telegram mit. Nähere Angaben zu Schäden und möglichen Opfern machte er nicht. Der ukrainischen Armee zufolge wurden ballistische Raketen auf Kiew abgefeuert. Im ganzen Land gab es Luftalarm.
Die Delegation unter Leitung des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa war am Vormittag mit dem Zug aus Polen in Kiew eingetroffen. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Selenskyj. Am Samstag wird die Delegation im russischen St. Petersburg erwartet. Erwartet wird, dass es dann auch eine Begegnung mit Putin geben wird.
16. Juni, 11.09 Uhr: Deutschland plant mit Nato-Partnern große Übung an Ostflanke
Deutschland plant gemeinsam mit Nato-Partnern eine große Militärübung an der Ostflanke des Bündnisses. Dabei geht es nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor allem darum, sich in der Region besser zu koordinieren.
Wichtig sei dies vor allem, wenn Truppen schnell verlegt werden müssten, sagte Pistorius am Freitag bei einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Pläne seien mit Großbritannien, Kanada, Litauen, Estland und Lettland besprochen worden.
Deutschland gehört mit Großbritannien und Kanada zu den drei führenden Nato-Staaten, die mit Truppenstationierungen im Baltikum zusätzliche Abschreckung gegen Russland gewährleisten sollen. Die Bundeswehr ist dabei vor allem in Litauen präsent. Der konkrete Zeitpunkt für die Übung steht nach Pistorius' Angaben noch nicht fest. Er nannte einen Zeitraum von diesem Jahr bis Anfang 2025.
16. Juni, 10.03 Uhr: Deutschland liefert 64 weitere Patriot-Raketen an Ukraine
Deutschland wird der Ukraine 64 weitere Lenkflugkörper für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot zur Verfügung stellen.
Die Entscheidung sei wichtig, um die ukrainischen Streitkräfte in der aktuellen Phase nachhaltig zu unterstützen, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel an. Die Raketen sollen unverzüglich geliefert werden.
Am Vortag hatten bereits die USA, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande angekündigt, Hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen für die laufende ukrainische Gegenoffensive gegen Russland zur Verfügung zu stellen. Die Lieferung hat den Angaben zufolge bereits begonnen und soll innerhalb einiger Wochen abgeschlossen sein.
16. Juni, 8.43 Uhr: Drohnenangriff in westrussischer Region Kursk: Textillager in Flammen
In der westrussischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben infolge eines Drohnenangriffs das Lager einer Textilfabrik ausgebrannt.
Dies teilte der regionale Zivilschutz am Freitag mit. Nach Medienberichten wurde zuerst ein Verwaltungsgebäude getroffen, von wo aus sich die Flammen auf das Lager ausweiteten. Menschen kamen nicht zu Schaden.
16. Juni, 8.40 Uhr: London: Russischer General bei ukrainischem Angriff getötet
Bei einem ukrainischen Angriff auf einen russischen Kommandoposten im Osten der Ukraine ist nach Informationen britischer Geheimdienste der russische Generalmajor Sergej Gorjatschew getötet worden.
Der Generalstabschef der 35. Armee sei der erste russische General, der im Ukraine-Krieg dieses Jahr ums Leben gekommen sei, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. Nach diesen Angaben waren Teile der 35. Armee vergangenes Jahr am Massaker in der Kiewer Vorstadt Butscha beteiligt.
16. Juni, 6.36 Uhr: Putin lobt Russlands Wirtschaft - doch die Probleme wachsen
Seit knapp 16 Monaten führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, seit knapp 16 Monaten wird das Riesenreich dafür mit weitreichenden westlichen Sanktionen bestraft.
In der Ostsee-Metropole St. Petersburg scheint all das in diesen Tagen ganz weit weg zu sein. Beim 26. Internationalen Wirtschaftsforum will Russlands Präsident Wladimir Putin zur Schau stellen, dass sein Land angeblich nicht auf Partner aus den USA und Europa angewiesen ist.
Auf Telegram verkünden die Organisatoren stolz, dass insgesamt 17.000 Menschen aus 130 Ländern ihre Teilnahme an dem Forum zugesagt hätten, das seit vergangenem Mittwoch läuft. Nicht erwähnt wird hingegen, dass vielen westlichen Journalisten in diesem Jahr die Akkreditierung verwehrt wurde. Stattdessen werden Fotos gezeigt von Podiumsdiskussionen, ausländischen Delegationen und einem Roboter, der Speise-Eis herstellt.
Im Großen und Ganzen hat sich die russische Wirtschaft zwar tatsächlich erstaunlich gut und schnell an die Sanktionen angepasst. Russische Geschäftsleute seien zäh und überlebensfähig, urteilt die renommierte Moskauer Wirtschaftswissenschaftlerin, Natalja Subarewitsch. Zumindest im Alltag sind Engpässe bei der Versorgung jedenfalls nicht zu spüren. In Moskauer Geschäften mangelt es derzeit weder an Lebensmitteln noch an hipper Sommerkleidung.
16. Juni, 6.34 Uhr: Experte zur Flut in Cherson: Böden können sich erholen
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine können sich die Böden in der gefluteten Region Cherson nach Einschätzung des Experten Georg Guggenberger auch wieder erholen.
"Böden sind Lebewesen, die sich heilen können", sagte der Leiter des Instituts für Bodenkunde an der Universität Hannover der Deutschen Presse-Agentur. Voraussetzung sei, dass das ins Schwarze Meer abfließende Wasser aus dem Stausee die Erde nicht wegspüle. Die Böden gehörten zu den fruchtbarsten Regionen Europas, das Gebiet gilt als Kornkammer der Ukraine.
16. Juni, 6.26 Uhr: Putin will Rede halten
In Brüssel läuft weiter das Treffen der Nato-Verteidigungsminister. Ein Thema dabei ist auch die Koordinierung der weiteren Militärhilfe für die Ukraine.
Vor dem Hintergrund der Kämpfe im Süden der Ukraine hält Putin auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg seine Rede. Es wird erwartet, dass er dort Stellung zum Krieg, aber auch zu den Folgen der Sanktionen für Russland nimmt. In der Vergangenheit hatte er die Wirkung der Restriktionen für die russische Wirtschaft stets kleingeredet.
16. Juni, 6.25 Uhr: Nato-Staaten einigen sich auf neues Format für Gespräche mit Ukraine
Die Nato-Staaten haben sich auf ein neues Format für die Zusammenarbeit mit der Ukraine verständigt. Das Konzept sei in einem schriftlichen Verfahren angenommen worden, bestätigten mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
Nun müssten noch die Ukraine zustimmen und Details festgelegt werden. Nicht entschieden ist beispielsweise, wie oft der neue Rat zusammenkommen soll. Angestrebt wird ein erstes Treffen am Rande des Nato-Gipfels der Staats- und Regierungschefs im nächsten Monat in Litauen.
Konkret sieht das Konzept den Angaben zufolge vor, die bestehende Nato-Ukraine-Kommission zu einem Nato-Ukraine-Rat aufzuwerten. Dies soll es ermöglichen, mit dem von Russland angegriffenen Land auf Augenhöhe Schlüsselfragen der Sicherheit zu diskutieren und auch gemeinsam Entscheidungen zu treffen.
16. Juni, 6.22 Uhr: Putin will in die Türkei reisen - und mit Scholz telefonieren
Putin will auf Einladung seines türkischen Erdogan in die Türkei reisen.
"Der türkische Präsident hat seine Einladung an unseren Präsidenten, die Türkei zu besuchen, bestätigt", sagte Putins Berater, Juri Uschakow, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Es gebe Pläne für diese Reise, aber noch keinen festen Termin, fügte er hinzu.
Darüber hinaus hat der Kreml das von Bundeskanzler Olaf Scholz in Aussicht gestellte Telefonat mit Putin unwahrscheinlich, aber begrüßenswert bezeichnet.
16. Juni, 6.10 Uhr: Atomenergiebehörde: Lage an AKW Saporischschja ernst - aber stabil
Die Lage um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist dem Chef der Internationalen Atombehörde zufolge nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms zwar ernst, aber stabil.
"Auf der einen Seite ist die Lage ernst, es gibt Folgen, und sie sind real. Andererseits wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation getroffen", sagte Rafael Grossi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei seinem Besuch in der Nuklearanlage am Donnerstag.
Das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk in der Südukraine speist sein Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee, der durch den Dammbruch austrocknet. Derzeit sei in den Kühlteichen aber noch genug Wasser, sagte Grossi.
Derweil warnte der Chef der russischen Atombehörde, Alexej Lichatschow, vor steigenden Risiken für das AKW. "Wir begreifen, dass die Anlage jederzeit einem gezielten Angriff ausgesetzt sein kann", sagte er. Er warf dem ukrainischen Militär vor, die Prinzipien der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA für die Sicherheit des Kraftwerks nicht explizit zu unterstützen. Angesichts der laufenden ukrainischen Offensive in der Region wachse damit die Gefahr für die Anlage, sagte Lichatschow.
16. Juni, 6 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in EU und Nato
Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die Unterstützung des Europaparlaments für einen Nato- und EU-Beitritt seines Landes gezeigt.
"Das Europäische Parlament hat eine kraftvolle Resolution zur Unterstützung der europäischen und euroatlantischen Bestrebungen unseres Volkes angenommen", sagte er am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache. Es gebe nun einen klaren Appell an die Staats- und Regierungschefs der EU, einen Weg für den Beitritt festzulegen.
Daneben lobte Selenskyj Bestrebungen in den USA, russisches Eigentum zu konfiszieren und der Ukraine zu übergeben. "In Diktaturen wie der russischen ist Geld der höchste Wert." Die Herrschenden würden unbedenklich Hunderttausende Menschenleben opfern, aber nicht ihr Vermögen. Wenn sie nun um ihr Geld gebracht würden, spürten sie, dass der Krieg ihnen tatsächlich Verluste einbringe, sagte Selenskyj.
15. Juni, 20.50 Uhr: Niederlande und Dänemark bestellen bei Rheinmetall Panzer für die Ukraine
Einem Bericht des Handelsblattes zu Folge hat Rheinmetall begonnen Kampfpanzer vom Typ Leopard für die bedrängte Ukraine zu produzieren.
14 weiter für die Ukraine Kampfpanzer habe man in den Auftragsbüchern stehen, hieß es vom Unternehmen. Finanziert werden die Panzer von den Niederlande und Dänemark. Dementsprechende Verträge seien bereits unterzeichnet, hieß es weiter. Beide Länder haben dafür einen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung gestellt.
Allerdings muss die Bundesregierung dem Waffen-Export noch zustimmen.
15. Juni, 19.49 Uhr: Kreml: Scholz könnte bei Telefonat mit Putin "Scheuklappen abwerfen"
Nach Darstellung des Kremls ist das von Bundeskanzler Olaf Scholz in Aussicht gestellte Telefonat mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin unwahrscheinlich, aber begrüßenswert.
"Vielleicht würde das Berlin erlauben, wenigstens für eine Sekunde die Scheuklappen abzuwerfen, die es daran hindern, die Situation nüchtern zu beurteilen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag im russischen Staatsfernsehen. Allerdings gebe es derzeit keine Bewegung diesbezüglich.
Bei der Äußerung Scholz' zu einem möglichen Telefonat sei es "vermutlich um hypothetische Absichten gegangen".
15. Juni, 17.57 Uhr: Putin will in die Türkei reisen - Zeitpunkt unklar
Russlands Präsident Wladimir Putin will auf Einladung seines türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan in die Türkei reisen.
"Der türkische Präsident hat seine Einladung an unseren Präsidenten, die Türkei zu besuchen, bestätigt", sagte Putins Berater Juri Uschakow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Es gebe Pläne für diese Reise, aber noch keinen festen Termin, fügte er hinzu.
Das Verhältnis beider Länder zueinander war zwischenzeitlich sehr angespannt gewesen, nachdem im Syrienkrieg 2015 ein türkischer Kampfjet einen russischen abgeschossen hatte.
15. Juni, 17.09 Uhr: Atomenergiebehörde: Lage an AKW Saporischschja ernst - aber stabil
Die Lage um das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist dem Chef der Internationalen Atombehörde zufolge nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms zwar ernst, aber stabil.
"Auf der einen Seite ist die Lage ernst, es gibt Folgen, und sie sind real. Andererseits wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Situation getroffen", sagte Rafael Grossi der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei seinem Besuch in der Nuklearanlage am Donnerstag.
15. Juni, 16.38 Uhr: Ukraine bekommt von Nato-Staaten Hunderte Flugabwehrraketen
Die Ukraine bekommt von vier Nato-Staaten Hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen für ihre Gegenoffensive gegen Russland und den Schutz von Infrastruktur.
Damit sollten die dringendsten Bedürfnisse im Bereich der Luftverteidigung angegangen werden, teilten die USA, Großbritannien, Dänemark und die Niederlanden am Donnerstag nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe in Brüssel mit.
15. Juni, 15.21 Uhr: EU-Parlament: Nato soll Ukraine nach Kriegsende aufnehmen
Das EU-Parlament hat die Nato aufgefordert, der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskriegs den Weg ins westliche Verteidigungsbündnis zu ebnen.
In einer am Donnerstag in Straßburg verabschiedeten Entschließung heißt es, das Verfahren zum Beitritt solle nach Kriegsende beginnen und so rasch wie möglich abgeschlossen werden. 425 Abgeordnete stimmten dafür, 38 dagegen. 42 enthielten sich. Bis zur vollständigen Nato-Mitgliedschaft sollten EU und Nato einen befristeten Rahmen für Sicherheitsgarantien entwickeln, der unmittelbar nach dem Krieg umgesetzt werden soll.
15. Juni, 14.41 Uhr: Dänemark plant ukrainisches F-16-Training nahe deutscher Grenze
m Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Niederlanden will Dänemark ukrainische Kampfjetpiloten auf einer Luftwaffenbasis nahe der deutsch-dänischen Grenze ausbilden.
Die Piloten und weiteres ukrainisches Personal sollen auf der Basis Skrydstrup im westdänischen Jütland trainieren, wie der geschäftsführende dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen am Donnerstag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine in Brüssel sagte.
In Skrydstrup seien auch die dänischen F-16-Kampfflugzeuge stationiert.
15. Juni, 13.41 Uhr: Ukrainische Armee: Sieben Orte und über 100 Quadratkilometer befreit
Im Zuge ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit.
Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten um drei bis sieben Kilometer zurückgedrängt worden, sagte der Generalstabsvertreter, Olexij Hromow, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kiew.
"Es wurde die Kontrolle über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wiederhergestellt." Im östlichen Donezker Gebiet würden ukrainische Einheiten weiter südlich und nördlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut angreifen, fügte Hromow hinzu.
15. Juni, 12.37 Uhr: Bisher 28 Todesopfer im Flutgebiet Cherson erfasst
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben die Behörden im Überschwemmungsgebiet Cherson bisher insgesamt 28 Todesopfer erfasst.
Im russisch besetzten Teil des Gebiets meldete der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Wladimir Saldo, am Donnerstag einen weiteren Toten und damit eine Gesamtzahl von 18 Opfern.
Laut dem ukrainischen Stab zur Beseitigung der Flutfolgen ging das Hochwasser weiter zurück. Der Pegel in der von Kiew kontrollierten Regionshauptstadt Cherson im Dnipro zeigte am Donnerstagmorgen 1,83 Meter an. Das waren 30 Zentimeter weniger als am Vortag.
Dennoch waren laut Militärverwaltung von Cherson noch 44 Ortschaften geflutet - 27 davon am ukrainisch-kontrollierten Dnipro-Ufer. Dort stünden weiter 1923 Häuser unter Wasser, teilte der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Olexander Prokudin, mit.
Prokudin zufolge sind inzwischen 2782 Menschen, davon 309 Kinder und 80 Pflegebedürftige von ukrainischen Rettungskräften evakuiert worden. Die Rettungsaktionen liefen jedoch seit dem ersten Tag unter anhaltendem russischem Beschuss. Am Mittwoch sollen zwei freiwillige Rettungskräfte - einer von ihnen ein ausländischer Helfer - in Cherson durch russischen Beschuss ihres Rettungsboots verletzt worden sein.
15. Juni, 11.25 Uhr: IAEA-Chef Grossi mit Verzögerung in AKW Saporischschja eingetroffen
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist nach einer Verzögerung im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine eingetroffen.
Das teilte der ukrainische Atomenergiekonzern Enerhoatom am Donnerstag bei Telegram mit. Russische Agenturen bestätigten den Besuch ebenfalls.
Ukrainischen Angaben zufolge hatte sich Grossis Ankunft verzögert, weil die russische Seite der IAEA-Delegation angesichts von Kämpfen im Gebiet Saporischschja zunächst keine Erlaubnis zum Überschreiten der Frontlinie gegeben habe.
15. Juni, 10.20 Uhr: Offensive der Ukraine: Nato sieht Bedarf an Munition und Ersatzteilen
Nach Einschätzung der Nato brauchen die ukrainischen Streitkräfte für eine erfolgreiche Offensive gegen die russischen Invasionstruppen vor allem Munition und Ersatzteile für die vorhandenen Waffensysteme.
Die Ukraine benötige viele unterschiedliche Arten von Unterstützung, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine in Brüssel. Ein Schwerpunkt liege nun aber darauf, dafür zu sorgen, dass die vorhandenen Fähigkeiten während der gesamten Offensive genutzt werden könnten.
Zum bisherigen Verlauf der Offensive sagte Stoltenberg: "Was wir sehen, sind heftige Kämpfe." Es sei noch früh, aber man sehe, dass die Ukraine Gewinne mache und besetztes Land befreien könne. "Das liegt am Mut, an der Tapferkeit, an den Fähigkeiten der ukrainischen Soldaten", sagte er.
Es zeige aber auch, dass die Unterstützung, die die Nato-Staaten der Ukraine seit vielen Monaten leisteten, auf dem Schlachtfeld einen Unterschied mache.
15. Januar, 9.15 Uhr: Drohnenangriffe auf Südukraine und Halbinsel Krim gemeldet
Russland hat die Ukraine bei neuen Luftangriffen mit Drohnen und Marschflugkörpern beschossen.
Dabei seien in Industrieobjekte im Gebiet Dnipropetrowsk drei Marschflugkörper eingeschlagen, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte am Donnerstag in Kiew mit. In der Stadt Krywyj Rih in dem Gebiet sei ein 38 Jahre alter Mann verletzt worden, hieß es von den Behörden.
Bei dem neuen Luftalarm in der Ukraine habe die Flugabwehr die meisten Objekte abgeschossen, darunter einmal mehr auch 20 Drohnen, hieß es in Kiew. Allein in Odessa am Schwarzen Meer seien 13 Drohnen zerstört worden.
Die Behörden auf der von Russland schon 2014 annektierten Halbinsel Krim meldeten am Morgen wiederum ukrainische Drohnenangriffe. Die meisten der neun Drohnen wurden demnach abgeschossen. Eine Drohne sei in einem Dorf explodiert, wo Scheiben von Häusern geborsten seien.
Es gebe keine Verletzten, teilte der Statthalter der Krim, Sergej Aksjonow, mit. Die Halbinsel erlebt immer wieder Angriffe von ukrainischer Seite. Kiew hat angekündigt, die Krim zurückerobern zu wollen.
15. Juni, 9.01 Uhr: London: Konflikt zwischen Wagner und Russlands Militär spitzt sich zu
In der Rivalität zwischen dem russischen Militär und der Söldnertruppe Wagner steht nach Ansicht britischer Militärexperten womöglich ein entscheidender Moment bevor.
Am 1. Juli laufe eine Frist für Söldnertruppen in Russland ab, sich vertraglich dem russischen Verteidigungsministerium unterzuordnen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe aber klar gemacht, dass seine Kämpfer die Verträge nicht unterzeichnen werden. Das, obwohl die Forderung ausdrücklich von Präsident Wladimir Putin unterstützt worden sei.
Bislang habe Prigoschin "ätzende Kritik" am russischen Verteidigungsministerium geübt, sich aber Putins Autorität gebeugt. Nun entwickle sich die Rhetorik des Wagner-Chefs aber hin zu "Missachtung breiterer Teile des russischen Establishments", so die Mitteilung weiter.
15. Juni, 8.05 Uhr: Selenskyj vor Schweizer Parlament - rechte Abgeordnete bleiben fern
Bei der Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor beiden Kammern des Schweizer Parlaments dürfte am Donnerstag rund ein Viertel der Sitze leer bleiben.
Die wählerstärkste rechtskonservative SVP hat bekräftigt, dass ihre Abgeordneten weitgehend fernbleiben werden. Sie betrachtet Selenskyjs Rede als eine Einmischung in die Schweizer Politik.
Selenskyj dürfte auf das Verbot der Weiterleitung von Rüstungsgütern aus Schweizer Fabrikation zu sprechen kommen. Die Schweiz begründet dies mit ihrer Neutralität. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht schrittweise immer tiefer in diesen Konflikt hineinrutschen," sagte SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi dem Sender SRF.
In der Schweiz tobt eine Debatte über die 200 Jahre alte Neutralität. Unter Verweis darauf hat sie Deutschland und anderen Ländern bislang verboten, vor Jahren in der Schweiz gekaufte Rüstungsgüter an die Ukraine weiterzureichen.
15. Juni, 6.45 Uhr: Andauernde Gefechte im Süden der Ukraine: IAEA-Chef Grossi heute am Kraftwerk erwartet
In der Ukraine gehen die Kämpfe im Süden des Landes weiter, wo Selenskyjs Truppen besetzte Gebiete zurückerobern wollen.
Dort wird eigentlich auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zu einer Inspektion des AKW Saporischschja erwartet. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms schmilzt der Stausee, aus dem auch das Atomkraftwerk sein Kühlwasser bezieht, immer weiter zusammen.
Nachdem Grossis Besuch am Mittwoch aus Sicherheitsgründen verschoben wurde, ist unklar, wann der Argentinier dort auftauchen wird. Ein Berater des russischen Atomkonzerns Rosenergoatom sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, Grossi werde das AKW "sehr wahrscheinlich" am Donnerstag inspizieren.
15. Juni, 6.40 Uhr: Brand im Wärmekraftwerk führt zu Stromengpässen im russischen Rostow
Im Süden Russlands nahe der Grenze zur Ukraine ist derweil ein Brand in einem Wärmekraftwerk ausgebrochen. Rund 150 Mitarbeiter des Kraftwerks in Nowotscherkassk wurden Angaben des russischen Zivilschutzes zufolge am Mittwoch evakuiert.
Der Betrieb wurde vorübergehend eingestellt. Der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, berichtete auf Telegram von drei verletzten Arbeitern. Im Internet veröffentlichte Videos vom Ort des Geschehens zeigten schwarze Rauchschwaden, die vom Dach des Kraftwerks aufstiegen.
Der Zivilschutz sprach auf Telegram von einem Gasleck als Ursache des Brandes und schloss "Außeneinwirkung" aus. Zuletzt waren mehrfach Industrieanlagen nach Drohnenangriffen in Flammen aufgegangen.
Das Wärmekraftwerk ist der wichtigste Energieversorger der Region Rostow. Wegen der brandbedingten Abschaltung des Kraftwerks müsse die Bevölkerung der Region mit Stromengpässen rechnen, schrieb Golubew. Örtliche russische Medien berichteten am Mittwoch bereits über weitflächige Stromabschaltungen in der Region. Nachrichtenkanäle verbreiteten Fotos von stillstehenden Elektrobussen in Rostow.
15. Juni, 6.30 Uhr: Posse um Vertrauten von Tschetschenenchef Kadyrow
Für Verwirrung sorgte der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow mit einer Suchmeldung für seinen Cousin, den Duma-Abgeordneten Adam Delimchanow.
Erst schrieb der Chef der russischen Teilrepublik, Delimchanow sei im Kriegsgebiet in der Ukraine verschollen. Er könne ihn einfach nicht finden. "Er meldet sich nicht."
Stunden später behauptete Kadyrow dann auf Telegram, Delimchanow sei weder verschwunden noch getötet, "nicht mal verletzt". Er habe die Gerüchte über das Verschwinden seines Cousin in erster Linie befeuert, um ukrainische Medien hereinzulegen.
Kadyrows Kämpfer, die für ihre besondere Brutalität berüchtigt sind, kämpfen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und wurden zuletzt insbesondere nach Marjinka verlegt. Die inzwischen weitgehend zerstörte Kleinstadt westlich von Donezk versuchen die russischen Truppen seit Monaten zu erobern.
15. Juni, 6.20 Uhr: Kiew meldet hohe russische Verluste nach ukrainischer Offensive
Das ukrainische Militär hat den russischen Besatzungstruppen bei seiner Offensive in der Nacht auf Donnerstag nach Regierungsangaben hohe Verluste zugefügt.
"Die ukrainische Armee hat, trotz gegenteiliger russischer Falschnachrichten, während ihrer Offensive im Vergleich zu den Okkupanten nur einen Bruchteil von deren Verlusten erlitten", schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram.
Ihren Angaben nach liegt das Verhältnis im Raum Bachmut bei fast 1:9, im Süden der Ukraine immerhin bei gut 1:5. Unabhängig sind diese Angaben nicht zu überprüfen.
15. Juni, 23 Uhr: Selenskyj fordert erneuert Nato-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs einmal mehr einen zügigen Nato-Beitritt seines Landes gefordert.
Er habe mit Polens Präsident Andrzej Duda eine gemeinsame Linie für den Nato-Gipfel in Vilnius im Juli besprochen, sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache. "Dies ist genau der Moment, in dem die russischen Annahmen, dass jemand in der Nato immer noch Angst vor Russland hat, völlig zunichte gemacht werden sollten", sagte er.
Daneben berichtete der ukrainische Staatschef über Vorbereitungen zu einer Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in London. Sein Anliegen sei, alle Ruinen in der Ukraine aufzubauen. "Wenn die Ruinen verschwinden, verliert nicht nur der Angreifer, sondern auch die Idee der Aggression", sagte er.
Dabei kritisierte er erneut die ungenügende Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland. Wie tags zuvor ging er dabei auf einen russischen Raketenschlag ein - diesmal gegen die Hafenstadt Odessa. Viele Komponenten dieser Raketen stammten aus dem Ausland. Würden die Sanktionen konsequent durchgesetzt, so könne Russland die Ukraine nicht mehr beschießen, argumentierte er.
14. Juni, 22 Uhr: Lawrow droht mit endgültigem Aus für Getreideabkommen im Juli
Russland wird laut Außenminister Sergej Lawrow das von der Türkei und den UN vermittelte Getreideabkommen mit der Ukraine nur bei einer Umsetzung der für Moskau wichtigen Punkte verlängern.
"Wenn das Paket von Istanbul nicht bis zum 17. Juli, wie vom UN-Generalsekretär initiiert, umgesetzt wird, dann kann von einer weiteren Verlängerung keine Rede sein", sagte der russische Chefdiplomat am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf einer Sitzung der Schwarzmeeranrainerstaaten. Das Getreideabkommen läuft am 18. Juli aus.
14. Juni, 20.24 Uhr: Kiew meldet hohe russische Verluste nach ukrainischer Offensive
Das ukrainische Militär hat nach Regierungsangaben bei seiner Offensive den russischen Besatzungstruppen hohe Verluste zugefügt.
"Die ukrainische Armee hat, trotz gegenteiliger russischer Falschnachrichten, während ihrer Offensive im Vergleich zu den Okkupanten nur einen Bruchteil von deren Verlusten erlitten", schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram. Ihren Angaben nach liegt das Verhältnis im Raum Bachmut bei fast 1:9, im Süden der Ukraine immerhin bei mehr als 1:5. Unabhängig sind diese Angaben nicht zu überprüfen.
14. Juni, 16.52 Uhr: Nato sieht Fortschritte bei ukrainischer Gegenoffensive
Der Ausgang der aktuellen ukrainischen Offensive gegen die russischen Invasionstruppen ist nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg noch völlig offen. "Es ist noch früh und wir wissen nicht, ob das ein Wendepunkt im Krieg sein wird", sagte der Norweger am Mittwoch in Brüssel. Man sehe aber, dass die Ukrainer Fortschritte machten und mehr Land befreiten.
"Wir wissen: Je mehr Gewinne die Ukraine macht, desto stärker wird ihre Position am Verhandlungstisch sein", ergänzte Stoltenberg. Je mehr Gewinne die Ukraine mache, desto wahrscheinlicher werde es auch, dass Russlands Präsident Wladimir Putin begreife, dass er auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen könne, sondern einen gerechten Frieden aushandeln müsse.
"Die Fortschritte, die wir sehen, sind ein Beweis für den Mut und das Engagement der ukrainischen Streitkräfte", sagte Stoltenberg weiter. Sie zeigten zudem, dass die Unterstützung der Nato-Staaten derzeit auf dem Schlachtfeld einen echten Unterschied mache.
14. Juni, 16.30 Uhr: Nato-Staaten sollen mehr kriegsentscheidende Munition vorhalten
Die Nato-Staaten sollen angesichts der Bedrohung durch Russland künftig mehr möglicherweise kriegsentscheidende Munition vorhalten.
Er erwarte, dass an diesem Freitag bei einem Treffen der Verteidigungsminister entschieden werde, die Zielvorgaben für die Bündnismitglieder in diesem Bereich substanziell zu erhöhen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel.
Als ein Beispiel für kriegsentscheidende Munition nannte der Norweger 155-Millimeter-Artilleriemunition. Zudem werden im Bündnis zum Beispiel Raketen für Flugabwehrsysteme und präzisionsgelenkte Geschosse zu dieser Kategorie gezählt.
14. Juni, 14.56 Uhr: Ukraine: Armee rückt weiter vor - schwere Gefechte
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ihre Offensive im Süden und Osten des Landes fortgesetzt.
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete am Mittwoch auf Telegram über heftige Gefechte bei gleichzeitiger Luft- und Artillerieüberlegenheit des Gegners. Das Dorf Makariwka südwestlich von Donezk sei besonders schwer umkämpft.
Auch das russische Verteidigungsministerium meldete Angriffe der ukrainischen Streitkräfte in den Regionen um Saporischschja im Süden und Donezk im Osten des Landes.
14. Juni, 14.44 Uhr: Weitere zivile Opfer nach russischem Beschuss im Osten der Ukraine
Nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Ukraine ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen.
In der stark umkämpften Region Donezk im Osten seien in den Städten Kramatorsk und Kostjantyniwka sowie in der Umgebung drei Menschen von russischen Raketen getötet und sechs weitere verletzt worden, teilte der Leiter der lokalen Militärverwaltung, Pawlo Kyrylenko, am Mittwoch auf Facebook mit. Mehrere Häuser seien zerstört und Dutzende beschädigt worden.
14. Juni, 14.41 Uhr: Rotes Kreuz hat 1500 Gefangenenbesuche gemacht
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut 15 Monaten rund 1500 Besuche bei Kriegsgefangenen durchgeführt.
Das berichtete Ariane Bauer, IKRK-Regionaldirektorin für Europa und Zentralasien, am Mittwoch in Genf. Zudem seien 2500 persönliche Mitteilungen zwischen Gefangenen und ihren Familien ausgetauscht worden, sagte Bauer. So sei es gerade in Russland gelungen, einem Neunjährigen zufällig an seinem Geburtstag seinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: eine Nachricht von seinem Vater, von dem er seit neun Monaten nichts gehört hatte.
14. Juni, 13.25 Uhr: Zerstörter Staudamm: Rotes Kreuz fürchtet Wassermangel in der Ukraine
Das Rote Kreuz sieht nach der Zerstörung des Staudamms in der Ukraine verheerende Folgen nicht nur in den überfluteten Gebieten.
Hunderte Kilometer weiter nordöstlich werde durch das Absinken des Pegels im Stausee die Wasserknappheit wahrscheinlich Hunderttausende Menschen betreffen, sagte der Delegationsleiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jürg Eglin, am Mittwoch in Cherson.
14. Juni, 11.05 Uhr: Vergeltung? Russland könnte Kabel zwischen USA und Europa zerstören
Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew (57) hat die "Vernichtung" der Kabelverbindung zwischen Europa und den USA als mögliche Vergeltung für die Sprengungen an den Nord-Stream-Pipelines ins Gespräch gebracht.
"Wenn man von der erwiesenen Komplizenschaft westlicher Länder bei der Sprengung der Nord-Stream-Leitungen ausgeht, dann haben wir gar keine - auch moralischen - Hindernisse mehr, die Vernichtung der am Ozeanboden verlegten Kabelverbindung unserer Feinde zu unterlassen", schrieb der Vize-Chef des russischen nationalen Sicherheitsrates in seinem Telegram-Kanal am Mittwoch.
14. Juni, 9.36 Uhr: Mehr russische Einsatzflüge in Ukraine
Die Zahl der Einsatzflüge russischer Kampfflugzeuge in der Ukraine hat nach Angaben britischer Militärexperten in den vergangenen zwei Wochen zugenommen, vor allem im Süden des Landes.
Das sei beinahe sicher eine Reaktion auf eine Zunahme ukrainischer Offensiv-Einsätze, hieß es am Mittwoch im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London. Die russischen Luftstreitkräfte versuchten damit, ihre Bodentruppen zu unterstützen.
Trotz der Zunahme sei die Zahl aber noch immer sehr viel geringer als zu Beginn des Kriegs, als es bis zu 300 Einsätze gegeben habe. Der Süden des Landes sei oft zugänglicher für russische Luftstreitkräfte gewesen als andere Frontabschnitte. Zunehmend setzte das russische Militär etwa Gleitbomben ein, die Angriffe aus großer Entfernung möglich machten, hieß es weiter.
14. Juni, 7.02 Uhr: Tote und Verletzte nach neuem russischem Angriff in Odessa
Bei einem neuen russischen Angriff mit Marschflugkörpern auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Behörden zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden.
Ein Kalibr-Geschoss sei in ein Lagergebäude eingeschlagen und habe dort einen Brand ausgelöst, schrieb das Oberkommando der ukrainischen Heeresgruppe Süd am Mittwoch auf Facebook. Drei Mitarbeiter des Lagers seien getötet, sieben verletzt worden. Unter den Trümmern des Lagers könnten noch Menschen liegen.
Insgesamt seien vier Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgeschossen worden, teilte das Oberkommando in Odessa weiter mit. Im Ergebnis eines Luftkampfes und einer Explosionswelle seien ein Geschäftszentrum, ein Ausbildungsgebäude, ein Wohnkomplex, ein Imbiss und Geschäfte im Zentrum der Stadt beschädigt worden. Dabei habe es nach ersten Erkenntnisse sechs Verletzte gegeben, hieß es.
14. Juni, 6.53 Uhr: Kriegsverbrechen-Verdacht gegen Ukrainer nicht erhärtet
Die Bundeswehr hat dem Generalbundesanwalt einen am Rande der Militärausbildung von Ukrainern in Deutschland aufgekommenen Verdacht auf mögliche Kriegsverbrechen gemeldet.
Eine Untersuchung mit der Befragung von Sprachmittlern führte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aber nicht zu belastbaren Beweisen.
Als Teil der EU-Trainingsmission (EUMAM) bildet die Bundeswehr ukrainische Soldaten aus und koordiniert Lehrgänge mit einem Kommando ("Special Training Command") in Strausberg bei Berlin. Inzwischen wurden so etwa 4500 ukrainische Soldaten in Deutschland ausgebildet.
14. Juni, 6.29 Uhr: Weniger Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erreichen Deutschland
Die Zahl der Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine nach Deutschland geht weiter zurück.
Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Mathias Middelberg (58) hervorgeht, wurden laut Ausländerzentralregister im April rund 19.300 Einreisen erfasst. Im Mai kamen demnach im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine rund 15.600 Menschen nach Deutschland. In den ersten drei Monate dieses Jahres waren in dem Register noch insgesamt rund 81.600 Einreisen aus der Ukraine erfasst worden.
Wie viele Menschen aus der Ukraine Deutschland seit Jahresbeginn wieder verlassen haben, um trotz des Krieges in ihre Heimat oder in ein anderes EU-Land zu reisen, geht aus den abgefragten Zahlen nicht hervor.
14. Juni, 6.23 Uhr: Selenskyj fordert nach Raketenbeschuss Flugabwehr und Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf seine Heimatstadt Krywyj Rih eine stärkere Flugabwehr für die Ukraine und härtere Sanktionen gegen Russland gefordert.
"Wir müssen zusammen mit unseren Partnern solche Bedingungen schaffen, dass russischer Terror unmöglich wird", sagte er am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Dazu sei erstens die Anschaffung von noch mehr Flugabwehrsystemen und Kampfjets notwendig, zweitens müssten die Sanktionen gegen Russland konsequenter durchgesetzt werden.
14. Juni, 6.18 Uhr: Blinken verspricht Unterstützung für Ukraine bei Nato-Gipfel
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat der Ukraine mit Blick auf den im Juli geplanten Nato-Gipfel in Vilnius weitere Unterstützung in Aussicht gestellt.
"Ich gehe davon aus, dass man im Zuge des Gipfels ein starkes Paket an politischer und praktischer Unterstützung für die Ukraine sehen wird", sagte Blinken am Dienstag bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64). Der Gipfel des Verteidigungsbündnisses ist für den 11. und 12. Juli in der Hauptstadt Litauens geplant.
13. Juni, 22.30 Uhr: Lukaschenko droht dem Westen mit Einsatz von Atomwaffen
Der Machthaber in Belarus, Alexander Lukaschenko (68), hat dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Im Kriegsfall könne er dazu jederzeit Russlands Präsident Wladimir Putin (70) anrufen, sagte Lukaschenko am Dienstag im russischen Fernsehen.
"Was soll das für ein Problem sein, so einen Schlag abzustimmen? Das ist überhaupt keine Frage." Putin hatte im März die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Diese blieben aber unter Kontrolle Russlands, versicherte der Kremlchef.
13. Juni, 21.15 Uhr: Paris: Russland an Desinformationskampagne beteiligt
Frankreich hat russischen Stellen vorgeworfen, sich an einer digitalen Desinformationskampagne gegen das Land beteiligt zu haben.
Französische Behörden hätten eine Kampagne aufgedeckt, an der staatliche Einheiten oder an den russischen Staat angegliederte Einheiten durch die Verbreitung falscher Informationen mitgewirkt hätten, hieß es am heutigen Dienstag aus dem Pariser Außenministerium.
Die französische Schutzstelle vor ausländischer digitaler Einmischung Viginum schrieb in einem Bericht: "Diese Kampagne hat zum Hauptziel, die westliche Unterstützung für die Ukraine zu diskreditieren, indem das Narrativ in Umlauf gebracht wird, dass die westlichen Bevölkerungen Russland unterstützen würden."
13. Juni, 21 Uhr: Putin verspricht besseren Schutz russischer Gebiete
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach den Drohnenattacken gegen die Hauptstadt Moskau und anderen Großstädte einen besseren Schutz durch die Flugabwehr in Aussicht gestellt.
Es handle sich um eine nicht einfache, aber lösbare Aufgabe, sagte Putin am heutigen Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten in Moskau. Er äußerte sich das erste Mal seit langem ausführlich vor Medienvertretern zum Ukraine-Krieg und dessen Folgen.
Die Flugabwehr sei bisher eher auf Raketen und Flugzeuge ausgerichtet, weniger auf die leichten kleinen Flugobjekte, sagte Putin. Die Drohnen hatten teils schwere Schäden an Gebäuden hinterlassen.
13 Juni, 20.40 Uhr: Putin beklagt tiefere Verwicklung der USA in Ukraine-Krieg
Kremlchef Wladimir Putin (70) hat eine immer tiefere Verwicklung der USA im Krieg in der Ukraine beklagt.
Die US-Aufklärung habe mit einem "strategischen Apparat" dieser Tage den Kurs von vier Drohnen korrigiert, die ein russisches Kriegsschiff angegriffen hätten, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit russischen Kriegspropagandisten in Moskau.
Die russische Flugabwehr habe die Drohnen abgeschossen. Demnach blieb das Kriegsschiff, dass die russisch-türkische Gaspipeline TurkStream bewachte, unversehrt.
13. Juni, 19.32 Uhr: Russland will nun doch aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine austreten
Russland erwägt nach Angaben von Präsident Wladimir Putin einen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine.
"Leider wurden wir wieder einmal betrogen - nichts wurde gemacht bezüglich der Liberalisierung von Lieferungen unseres Getreides auf ausländische Märkte", begründete Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten seine Drohung, das Abkommen aufzukündigen.
13. Juni, 19.09 Uhr: Kämpfe nahe AKW Saporischschja: IAEA-Chef "sehr besorgt"
Angesichts der ukrainischen Gegenoffensive hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor einem steigenden Risiko für das Atomkraftwerk Saporischschja gewarnt. "Ich bin sehr besorgt", sagte er am heutigen Dienstag zu Journalisten in Kiew.
"Ziemlich in der Nähe des Kraftwerks finden Kampfhandlungen statt", sagte Grossi. Dadurch erhöhe sich die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass die ukrainische Anlage getroffen werden könnte. Das ukrainische Kraftwerk steht seit mehr als einem Jahr unter russischer Kontrolle.
13. Juni, 19.05 Uhr: Laut Putin keine neue Mobilmachung in Russland
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Verhängung des Kriegsrechts in Russland oder eine neue Mobilmachung als unnötig bezeichnet.
"Im ganzen Land irgendein besonderes Regime wie das Kriegsrecht auszurufen, macht überhaupt keinen Sinn, es gibt heute keine Notwendigkeit dafür", sagte er am heutigen Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten. Die Frage war wegen des zunehmenden Beschusses der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine aufgetaucht.
Laut Putin dienten die Angriffe von ukrainischer Seite der Ablenkung, um Russland zu zwingen, Militär von der Front dorthin abzuziehen. Derzeit seien keine ukrainischen Soldaten mehr dort.
13. Juni, 18.57 Uhr: Russland verweigert Rettungsteams den Zugang zu besetzten Gebieten
Eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine hat Russland den UN-Rettungsteams laut den Vereinten Nationen noch keinen Zugang zum russisch kontrollierten Südufer des Dnipros ermöglicht.
Die UN sei mitsamt Booten, Personal und Hilfsgütern einsatzbereit, teilte die UN-Systemkoordinatorin in der Ukraine, Denise Brown (60), am heutigen Dienstag mit. "Die Russische Föderation hat jedoch noch nicht die notwendigen Sicherheitsgarantien für die Überfahrt zum linken Dnipro-Ufer bereitgestellt - inklusive des Ortes Oleschky", kritisierte sie.
13. Juni, 18.54 Uhr: Auch die USA kündigen weitere Hilfen für die Ukraine an
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das Verteidigungsministerium kündigte am Dienstag in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 325 Millionen US-Dollar (rund 301 Millionen Euro) an.
Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben, darunter Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Munition für Artillerie und die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Ausrüstung für sichere Kommunikation, gepanzerte Fahrzeuge und Ersatzteile.
13. Juni, 17.15 Uhr: Putin meldet hohe Verluste auf ukrainischer Seite
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat von katastrophalen Verlusten für die Ukraine bei deren Gegenoffensive gesprochen.
"Meiner Berechnung nach hat die Ukraine 25 bis 30 Prozent der vom Ausland gelieferten Technik verloren", sagte er am heutigen Dienstag bei einem Treffen mit russischen Militärkorrespondenten. Zudem seien die Verluste der Ukrainer zehnmal höher als auf russischer Seite.
"Nicht an einem Frontabschnitt hat der Gegner Erfolg gehabt", so Putin. Kiew hatte zuvor die Rückeroberung mehrerer Siedlungen im Süden des Landes gemeldet.
13. Juni, 17.10 Uhr: Ukraine soll weiteren Kredit in Millionenhöhe erhalten
Die Ukraine soll aus der EU weitere Darlehen zur Beseitigung von Kriegsschäden bekommen. Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichneten dafür nach Angaben vom Dienstag eine Vereinbarung.
Diese wird es der EIB ermöglichen, neue Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro bereitzustellen. Das Geld soll zum Beispiel für die Wiederherstellung kommunaler Infrastruktur oder die Instandsetzung von Übertragungsleitungen für die Stromversorgung verwendet werden.
13. Juni, 17.01 Uhr: Kiew meldet Erfolge der laufenden Gegenoffensive
Die Ukraine hat bei ihrer laufenden Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge erneut kleinere Geländegewinne erzielt.
Im östlichen Gebiet Donezk sei die ukrainische Armee an verschiedenen Stellen um 200 bis 250 Meter vorgerückt, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar (44) am Dienstag auf Telegram mit. In der Nähe der südlichen Hafenstadt Berdjansk habe sie eine Fläche von insgesamt drei Quadratkilometern befreit.
Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es unterdessen, die ukrainischen Angriffe bei Bachmut seien erfolgreich abgewehrt worden. Die Angaben beider Kriegsparteien sind oft zunächst nicht unabhängig überprüfbar.
13. Juni, 16.50 Uhr: Kiew: Russische Soldaten schießen auf Kirche und töten Geistlichen
Mit Artilleriefeuer haben russische Truppen im Gebiet Cherson nach ukrainischen Angaben eine Kirche beschossen und dabei auch einen Geistlichen getötet.
Der 72-Jährige sei in dem Ort Biloserka bei den Angriffen auf das Kirchengelände getötet worden, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak (51), am heutigen Dienstag in Kiew mit. Eine 76 Jahre alte Frau erlitt demnach Verletzungen.
Jermak veröffentlichte in seinem Telegram-Kanal auch Fotos von den Zerstörungen. Durch die russischen Angriffe seien vier Wohngebäude, die Post, Verwaltungsgebäude, der zentrale Platz und wichtige Infrastruktur beschädigt worden.
13. Juni, 14.15 Uhr: Louvre zeigt aus Ukraine gerettete Schätze: Älteste Ikonen weltweit
Bei den aus der Ukraine evakuierten byzantinischen Ikonen, die ab Mittwoch im Pariser Louvre zu sehen sind, soll es sich um die ältesten weltweit handeln.
Die Werke spiegelten die gesamte Menschheitsgeschichte wider, sagte Frankreichs Kulturministerin Rima Abdul Malak anlässlich der feierlichen Eröffnung der Ausstellung "Aux origines de l’image sacrée" (etwa: Die Ursprünge des heiligen Bildes) am Dienstag.
Sie seien die ältesten Ikonen der Welt und stünden symbolhaft für die Kraft der Kunst gegen die Barbarei, betonte die Ministerin. Die fünf Ikonen stammen aus dem "Bohdan und Varvara Khanenko"-Museum in Kiew, das zu den bedeutendsten Museen der Ukraine zählt.
Zusammen mit elf weiteren Werken wurden sie am 10. Mai unter militärischer Eskorte und dank der Internationalen Allianz für den Schutz des Kulturerbes in Konfliktgebieten (ALIPH) über Polen und Deutschland nach Frankreich gebracht.
13. Juni, 14 Uhr: Zerstörter ukrainischer Staudamm: Zahl der Todesopfer steigt weiter
Ein Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist die Zahl der Hochwasser-Opfer weiter gestiegen. Die Behörden auf der ukrainisch kontrollierten Seite der Region Cherson meldeten am Dienstag 10 Tote und 20 Verletzte.
42 Menschen würden noch vermisst, teilte der Chef der Chersoner Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Am Montag hatten die ukrainischen Behörden noch von 6 Todesopfern gesprochen.
Auch am von Moskau kontrollierten Südufer des Flusses Dnipro stieg die Zahl der Toten den Angaben der russischen Besatzer zufolge von 8 auf 17. Da die besetzten Orte besonders schlimm von den Hochwassern betroffen sind, wird allerdings befürchtet, dass es in Wirklichkeit noch deutlich mehr Opfer gibt. Insbesondere die Angaben der russischen Seite sind oft nicht unabhängig überprüfbar.
Durch ukrainische Rettungsaktionen wurden offiziellen Angaben zufolge bisher 2757 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 263 Kinder. In 133 Fällen sei es ukrainischen Helfern gelungen, Bewohner von der besetzten Flussseite zu retten. Prokudin warf den russischen Besatzern vor, zu wenig für die Rettung der Zivilisten in okkupierten Flutgebieten zu tun.
13. Juni, 13.30 Uhr: Ukraine erkundigt sich nach australischen Jets
Die ukrainische Führung hat sich in Australien nach dem Zustand dutzender ausgemusterter F-18-Kampfjets erkundigt.
Es habe "ein Ersuchen um Information" gegeben, wie der ukrainische Botschafter in Australien, Wasyl Myroschnytschenko, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Die Ukraine schaue auch anderorts "nach Kampjet-Ressourcen", fügte er hinzu. Bei der ersten Anfrage habe es sich um 41 Jets gedreht, die an einem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Sydney stationiert sind.
Mehrere westliche Länder haben ihr Interesse bekundet, die Ukraine mit F-16 zu versorgen. Die Anfrage in Australien ist jedoch das erste Mal, dass F-18-Kampfjets öffentlich zur Sprache gebracht wurden.
13. Juni, 13.25 Uhr: Opferzahl in Krywji Rih steigt auf elf
Bei dem russischen Raketenangriff auf Krywji Rih sind mindestens elf Menschen getötet worden, teilte der Bürgermeister der zentralukrainischen Stadt auf Telegram mit.
Zuvor war von sechs Todesopfern die Rede gewesen. Mindestens 28 Menschen wurden verletzt, fügte Oleksandr Vilkul hinzu.
13. Juni, 11.40 Uhr: Moskau zeigt Video von erbeuteten Leopard- und Bradley-Panzern
Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben mehrere deutsche Leopard-Panzer und US-Panzer vom Typ Bradley erbeutet.
"Das sind unsere Trophäen", schrieb das russische Verteidigungsministerium auf Telegram und veröffentlichte ein Video, das beschädigte Panzer zeigt. Es handele sich demnach um Ausrüstung der ukrainischen Armee in der Region Saporischschja.
Ob es sich bei den Fahrzeugen um die gleichen handelt, die bereits am Montag zerstört wurden, ist nicht bekannt. In der vergangenen Woche teilte das russische Verteidigungsministerium bereits vermeintliche Bilder zerstörter Leopard-Panzer. Diese stellten sich jedoch im Nachhinein als Mähdrescher heraus.
13. Juni, 10.30 Uhr: Uno-Koordinatorin für die Ukraine verurteilt russischen Angriff auf Krywji Rih
Denise Brown, Uno-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, verurteilte den Angriff auf Krywji Riham.
In einer Erklärung auf Twitter schrieb sie: "Die russische Invasion hat wieder einmal Menschenleben gefordert und Leid über das ukrainische Volk gebracht." Das humanitäre Völkerrecht sei zudem eindeutig: "Zivilisten und zivile Infrastrukturen sind kein Ziel!"
13. Juni, 9.30 Uhr: Zahl der Toten steigt auf sechs an
Die Zahl der Todesopfer des russischen Anschlags auf ein fünfstöckiges Wohnhaus in der zentralukrainischen Stadt Kryvyi Rig ist auf sechs gestiegen, teilte ein Beamter am Dienstag mit.
Zuvor war die Rede von drei Toten und 25 Verletzten. "Leider gibt es bereits sechs Tote. Die Rettungsaktion geht weiter", sagte Oleksandr Vilkul, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, in einer Erklärung in den sozialen Medien.
13. Juni, 8.32 Uhr: London: Iran liefert Russland größere Drohnen-Mengen per Schiff
Russland erhält nach Angaben britischer Geheimdienste größere Mengen iranischer "Kamikaze"-Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine als bisher.
Statt per Flugzeug würden die Drohnen nun wahrscheinlich mit Schiffen aus dem Iran über das Kaspische Meer geliefert, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag mit. "Mit der Lieferung dieser Waffen verstößt Iran weiterhin gegen die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrats."
Zudem arbeite Russland daran, eine inländische Drohnenproduktion zu starten und werde "mit ziemlicher Sicherheit" dabei vom Iran unterstützt, hieß es weiter. Die unbemannten Flugkörper stellten für Russland eine relativ günstige Angriffswaffe mit größerer Reichweite dar, zumal mit den Attacken gegen die Ukraine ein großer Teil der russischen Marschflugkörper verbraucht sei.
Das britische Ministerium betonte, die Bedeutung des Kaspischen Meeres für Russland habe seit Beginn des Angriffskrieges deutlich zugenommen. "Es ermöglicht Russland den Zugang zu asiatischen Märkten - einschließlich Waffenlieferungen - auf eine Art und Weise, von der es hofft, dass es weniger anfällig für internationale Sanktionen ist", hieß es zur Begründung.
13. Juni, 7.20 Uhr: Gouverneur meldet Zahlen der Verletzten und Verstorbenen in Kryvyi Rih
Bei dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Kryvyi Rih wurden drei Menschen getötet und 32 verletzt, wie der Gouverneur der Region Dnipropetrovsk mitteilte.
"Ersten Berichten zufolge starben drei seiner Bewohner. 25 Menschen wurden verletzt", sagte Serhiy Lysak auf Telegram. 19 Menschen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. "Die Wohnungen vom ersten bis zum fünften Stockwerk stehen in Flammen. Das Feuer hat eine Fläche von 700 Quadratmetern erfasst", schrieb Lysak weiter.
Die Suche nach weiteren Menschen unter den Trümmern dauert an. Behörden der Region, des Bezirks und der Stadt seien gemeinsam mit dem Militär, Rettungskräften und Ärzten vor Ort. Präsident Selenskyj teilte unterdessen ein Video auf Telegram, dass die Ausmaße des Angriffs deutlich macht.
13. Juni, 6.20 Uhr: Gouverneur vermeldet mehrere Tote bei Raketeneinschlag in Wohnhaus in Südostukraine
Bei dem "massiven Raketenangriff auf Krywyj Rih" am frühen Dienstag habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, am frühen Dienstagmorgen auf Telegram mit.
Zuvor hatte auch der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, von einem Einschlag in einem fünfstöckigen Gebäude berichtet. "Alle Rettungsdienste sind im Einsatz, das Löschen der Brände ist beendet", schrieb er. Es gebe Verletzte in ernstem Zustand: "Vermutlich befinden sich Menschen unter den Trümmern."
Die Russen hätten erneut Marschflugkörper abgefeuert, auch auf die Hauptstadt Kiew, hieß es von den dortigen Behörden. Dort habe die Luftabwehr aber alle feindlichen Flugobjekte abgeschossen.
Luftalarm wurde auch in anderen Regionen der Ukraine ausgerufen. Aus der östlichen Stadt Charkiw gab es Berichte über Drohnenangriffe.
13. Juni, 6.15 Uhr: Pistorius: Werden nicht jeden Panzer ersetzen können
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) sprach nach Informationen von "RTL Direkt" vor dem Hintergrund von Berichten über zerstörte Leopard-2-Panzer von weiteren Militärhilfen für die Ukraine.
"Wir werden nicht jeden Panzer ersetzen können, der jetzt ausfällt. Was wir aber tun (...), wir werden ab Juli weiter aufwachsend Leopard 1 A5 Panzer, die instand gesetzt sind, nachliefern", zitierte der Sender den Minister. "Und bis zum Ende des Jahres werden das über 100 sein."
12. Juni, 23.42 Uhr: Selenskyj spricht von Erfolgen bei Offensive
Nach der Rückeroberung mehrerer Dörfer im Osten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Erfolg der bisherigen Offensivhandlungen gegen die russischen Streitkräfte gesprochen.
"Dank unseren Männern für jede ukrainische Flagge, die an ihren rechtmäßigen Platz in den Dörfern der neu von der Besatzung befreiten Gebiete zurückkehrt", sagte Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten Videobotschaft. "Die Kämpfe sind hart, aber wir kommen vorwärts, und das ist wichtig."
Insgesamt sind bisher sieben Orte befreit und 90 Quadratkilometer wieder unter ukrainischer Kontrolle, wie Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Kiew mitteilte. Die Ortschaften Lobkowo, Lewadne und Nowodariwka in der Region Saporischschja im Süden des Landes sowie das Dorf Storoschewe in der ostukrainischen Region Donezk seien wieder unter ukrainischer Kontrolle.
"Die Verluste des Feindes sind genau das, was wir brauchen", meinte Selenskyj nach einem Treffen mit Generälen zur Lage im Frontgebiet. Besonders auch um die Ende Mai von Russland für eingenommen erklärte Stadt Bachmut werde die ukrainische Kontrolle ausgebaut.
Er erwähnte außerdem, dass die Bedingungen für die Kampfhandlungen in diesen Tagen wegen des Wetters ungünstig seien. Regen weicht die Böden auf und macht das Gelände für schwere Technik weniger gangbar. "Die Stärke unserer Kämpfer bringt dennoch Ergebnisse", betonte er.
12. Juni, 22 Uhr: Sicherheitsgarantien für Kiew werden diskutiert
Deutschland, Frankreich und Polen beraten über langfristige Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
Bundeskanzler Olaf Scholz traf dazu am Montagabend in Paris Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron sowie den polnischen Staatschef, Andrzej Duda. Duda appellierte vor den gemeinsamen Beratungen: "Die Ukraine wartet auf ein eindeutige Signal bezüglich einer klaren Aussicht auf die Mitgliedschaft in der Nato." Dies sei die Erwartung der ukrainischen Führung und der Soldaten, die das von Russland angegriffene Land verteidigen. Er hoffe, der bevorstehende Nato-Gipfel in Vilnius werde der Ukraine das von ihr ersehnte "Licht am Ende des Tunnels" bringen werde.
Scholz (SPD) sagte, gegenwärtig seien die Hauptanstrengungen darauf gerichtet, die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. "Wir werden das auch weiter machen, so lange wie das notwendig ist, darauf sind wir vorbereitet." Trotzdem mache die intensive Debatte über Sicherheitsgarantien Sinn, sagte der Kanzler.
Auch Macron zeigte sich zurückhaltender als Duda.
12. Juni, 18.28 Uhr: Wagner-Söldner kämpft für russische Rebellen auf Seite Kiews
Ein ehemaliger russischer Wagner-Söldner hat sich dem kremlfeindlichen Freiwilligenkorps RDK im Kampf gegen die russische Armee angeschlossen.
Bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beschloss der Ex-Söldner der russischen Privatarmee Wagner, Wladislaw Ismailow, sich den Rebellen anzuschließen, wie ein Video des RDK vom Sonntag zeigte. "Nach entsprechender Überprüfung werden wir Wlad mit Freude die Möglichkeit geben, in unseren Reihen zu kämpfen", schrieb das Freiwilligenkorps auf Telegram.
Ismailow dürfte der erste öffentlich bekannte Überläufer sein. Das RDK besteht aus russischen Nationalisten, die auf Seiten Kiews gegen die russische Armee kämpfen. Seit Wochen sind sie vor allem in der russischen Grenzregion um Belgorod im Einsatz.
Ismailow machte bereits im Dezember 2022 durch ein Interview mit der russischen Exil-Menschenrechtsorganisation Gulagu.net auf sich aufmerksam. Nach eigener Darstellung geriet er im November in ukrainische Gefangenschaft, nachdem er einige Monate zuvor aus einem russischen Gefängnis für die Wagner-Söldnertruppe rekrutiert worden war. Dem Ex-Häftling zufolge soll ihn Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin dort persönlich angeworben haben.
Prigoschin nannte Ismailow am Montag in seinem Telegram-Kanal einen "Verräter". Der 62-Jährige drohte dem Überläufer mit einer "Strafe, die den Wagner-Traditionen entsprechen soll". Im Vorjahr wurde ein Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie Wagner-Söldner einen ehemaligen Mitkämpfer mit einem Vorschlaghammer töten. Der Clip löste international Entsetzen aus.
12. Juni, 16.49 Uhr: G20-Ministertreffen wegen Ukrainekrieg ohne gemeinsames Kommuniqué
Die Entwicklungsminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich bei ihrem Treffen in Indien wegen des Streits über den Ukraine-Krieg nicht auf eine gemeinsame Abschlusserklärung verständigen können.
Stattdessen veröffentlichte das Vorsitzland Indien am Montag wie schon bei früheren G20-Treffen eine eigene Zusammenfassung der Beratungen.
Die meisten Staaten verurteilten demnach bei dem Treffen in der Stadt Varanasi den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erneut aufs Schärfste. Sie forderten einen bedingungslosen Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Territorium. Den entsprechenden Paragrafen stimmten Russland und China nicht zu.
12. Juni, 16.22 Uhr: Russische Flugzeuge über Ostsee im Baltikum - Nato-Jets im Einsatz
Nato-Kampfjets sind litauischen Angaben zufolge zu mehreren Einsätzen aufgestiegen, um ungekennzeichnete russische Militärflugzeuge über der Ostsee zu identifizieren. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 15 Alarmstarts absolviert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Montag mit.
Dies war demnach die bislang größte Zahl an Einsätzen in einer Woche an den Grenzen der baltischen Staaten in diesem Jahr, bei denen russische Maschinen im internationalen Luftraum identifiziert wurden. Die meisten davon waren den Angaben zufolge ohne vorab eingereichten Flugplan, Transpondersignal oder Funkkontakt unterwegs.
Das Ministerium brachte dies mit einer eine Reihe an Militärübungen in Verbindung, die baltischen Staaten auf nationaler Ebene als auch gemeinsam mit Nato-Verbündeten durchführen.
12. Juni, 16.20 Uhr: Russlands Militär nimmt erste Privatarmee unter Vertrag
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen.
Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde am Montag. Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.
12. Juni, 15.32 Uhr: Luftwaffe: "Air Defender" beweist Verteidigungsfähigkeit der Nato
Die große Luftwaffenübung "Air Defender" beweist nach Ansicht der Bundeswehr die Verteidigungsfähigkeit der Nato.
"Diese Übung ist als Signal gegen niemanden gerichtet. Es ist ein Signal an uns, nach innen gerichtet, in die Nato hinein (...), dass wir in der Lage sind, dieses Land und dieses Bündnis zu verteidigen", sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Montag auf dem Militärflugplatz in Wunstorf bei Hannover. Der Fliegerhorst ist Gerhartz zufolge die "logistische Drehscheibe" für das Manöver "Air Defender".
Die erste Idee für das Manöver ist 2018 nach Russlands Annexion der Krim entstanden, also noch vor Russlands Angriff auf die gesamte Ukraine.
12. Juni, 15.26 Uhr: Friedensforscher: Ukraine-Krieg wird uns noch lange beschäftigen
Aus Sicht von Friedensforschern sollten sich Deutschland und die anderen Nato-Staaten auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine einstellen.
"Der Krieg in der Ukraine wird Deutschland, Europa und die Welt noch sehr lange begleiten und darauf müssen die Bundesregierung und die Bevölkerung vorbereitet sein", warnten die führenden Friedens- und Konfliktforscher am Montag in Berlin bei der Vorstellung ihres Friedensgutachtens 2023. Es zeichne sich ab, dass sich der Krieg zu einem langwierigen Abnutzungskrieg entwickle.
Die Bundesrepublik müsse die von Russland angegriffene Ukraine weiter militärisch, politisch und ökonomisch unterstützen. Zugleich sollten schon jetzt Verhandlungen vorbereitet werden, die mit umfangreichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine verbunden sein sollten, erklärten sie. Auch sollten nicht-westliche Partner wie Brasilien oder Indien aktiv an Gesprächen beteiligt werden.
12. Juni, 15.25 Uhr: Visegrad-Länder schützen gemeinsam Luftraum der Slowakei
Kampfjets der Visegrad-Länder Polen, Tschechien und Ungarn schützen künftig gemeinsam den Luftraum des Ukraine-Nachbarlands Slowakei.
Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Montag bei einem Treffen der vier Verteidigungsminister im Tourismusort Strbske Pleso in der slowakischen Hohen Tatra unterzeichnet, wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete.
An dem schon am Sonntag begonnenen Treffen nahm als Gast auch Deutschlands Staatssekretärin Siemtje Möller teil. Sie sicherte dem slowakischen Verteidigungsminister, Martin Sklenar, eine Fortsetzung der militärischen Unterstützung zu. Konkret bereitet Deutschland die Übergabe von zwei Flugabwehrsystemen Mantis und die Lieferung weiterer Leopard-Panzer an die Slowakei vor.
12. Juni, 15.22 Uhr: Russische Kletterer dürfen ab 2024 als neutrale Athleten starten
Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus dürfen im Klettern unter Auflagen in den internationalen Wettkampfsport zurückkehren.
Wie der Kletter-Weltverband IFSC am Montag mitteilte, habe dessen Vorstand eine Rückkehr der Kletterer als neutrale Athleten ab 2024 beschlossen. Dafür werde jetzt zunächst ein Verfahren zur Wiedereingliederung eingeleitet.
Der Verband reagiert mit der Entscheidung auf den Vorschlag des Internationalen Olympischen Komitees, das Ende März die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler unter strengen Auflagen als neutrale Athleten zu internationalen Wettbewerben empfohlen hatte.
12. Juni, 15.16 Uhr: Wehrbeauftragte: Luftwaffenübung "deutliches Signal" an Russland
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sieht die große Luftwaffenübung "Air Defender" als ein Zeichen der Stärke gegenüber Russland.
Die Übung solle nicht zur Eskalation beitragen, betonte die SPD-Politikerin am Montag auf dem Militärflugplatz in Wunstorf bei Hannover. Allerdings zeige Russlands Angriff auf die Ukraine, wie wichtig das Manöver sei. "Es ist natürlich eine massive Präsenz. Das ist auch wichtig, ein deutliches Signal gegenüber Russland zu senden, aber es soll eben auch abgewogen und differenziert sein", sagte Högl.
Die Übung ist die größte der Luftwaffe seit Bestehen der Nato. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge aus insgesamt 25 Nationen plus Nato beteiligt. Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird.
12. Juni, 15.11 Uhr: Moskau meldet Abwehr Kiewer Angriffsversuche in Südukraine
Das russische Militär meldet trotz anderslautender Berichte, Angriffsversuche ukrainischer Truppen an der Südfront abgewehrt zu haben.
"Durch energische Handlungen der verteidigenden Einheiten, Artilleriefeuer und schwere Flammenwerfersysteme hat die Heeresgruppe "Ost" drei Attacken des Gegners aus Richtung Welyka Nowosilka der Donezker Volksrepublik und im Raum der Ortschaft Lewadne im Gebiet Saporischschja abgewehrt", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag.
Zuvor hatte die Ukraine die Einnahme mehrerer Ortschaften in dem Raum vermeldet. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht prüfen.
Immerhin hieß es in der Erfolgsmeldung Konaschenkows weiter, dass ukrainische Truppenkonzentrationen unter anderem in der Siedlung Neskutschne getroffen worden seien. Die Siedlung galt bislang als russisch kontrolliert, ehe am Wochenende ukrainische Einheiten Bilder vom Hissen der Nationalflagge im Dorf veröffentlichten. Der nun von Moskau gemeldete Beschuss ist also ein weiteres Indiz dafür, dass Neskutschne nicht mehr unter russischer Kontrolle ist.
12. Juni, 15.01 Uhr: DRK mit weiterer Hilfslieferung für Überschwemmungsgebiet der Ukraine
Nach der Zerstörung des Staudammes in der ukrainischen Stadt Nowa Kachowka schickt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) weitere Hilfslieferungen in das Überschwemmungsgebiet.
Wie das DRK am Montag in Dresden mitteilte, soll ein Transport mit zwei Rettungsbooten, 6000 Hygiene-Kits, 200 Neopren-Anzügen und 100 Rettungswesten am Dienstag auf die Reise gehen. Der ungefähre Warenwert der Hilfsgüter aus Sachsen belaufe sich auf etwa 400.000 Euro.
Die derzeit etwa 16.000 betroffenen Menschen brauchten dringend Hilfe. Man stehe im engen Austausch mit dem Ukrainischen Roten Kreuz. Zugleich bat das DRK um Spenden für die Menschen in der Region.
Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine
12. Juni, 12.59 Uhr: Ukraine meldet sinkenden Wasserstand im überflutetem Kriegsgebiet
Mehrere Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand des Dnipro im überflutetem südukrainischen Kriegsgebiet Cherson nach Behördenangaben weiter gesunken.
Demnach lag er am Montagmorgen in der Gebietshauptstadt Cherson bei rund 3,29 Meter, wie der Chef der dortigen Militärverwaltung Oleksandr Prokudin auf Telegram berichtete.
In der Region soll der durchschnittliche Wasserstand des Flusses inzwischen um zwei Meter auf etwa 3,60 Meter gesunken sein, wie der ukrainische Rettungsstab zur Bekämpfung der Folgen der Dammzerstörung am Montag auf Telegram mitteilte.
12. Juni, 10.19 Uhr: Militärexperten: Russland spielt ukrainische Erfolge herunter
Die russische Seite versucht nach Einschätzung westlicher Experten, Erfolge der ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Offensive gegen die russische Armee herunterzuspielen.
Das schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Lagebericht am Sonntag (Ortszeit) in Washington. So würden erfolgreiche Vorstöße und Gebietsgewinne der Ukrainer im Süden des Landes in russischen Quellen mit der Darstellung kleingeredet, es handele sich um "Grauzonen", die ohnehin noch umkämpft oder nicht vollständig unter der Kontrolle Russlands gewesen seien.
Wenn es ukrainischen Kräften gelinge, russische Verteidigungslinien zu durchbrechen, werde dies verschwiegen.
12. Juni, 9.59 Uhr: Kiew meldet Einnahme eines weiteren Dorfes im Süden des Landes
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei ihrer Offensive das Dorf Storoschewe im Gebiet Donezk eingenommen.
"Die Nationalflagge weht wieder über Storoschewe und so wird es mit jeder Ortschaft sein bis wir die ukrainische Erde völlig befreit haben", schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf ihrem Telegram-Kanal.
Storoschewe liegt an der Grenze zwischen den Regionen Donezk und Saporischschja in der Gegend, wo ukrainische Truppen auch am Vortag schon die Einnahme mehrerer Siedlungen verkündet haben.
12. Juni, 8.32 Uhr: Briten werfen Russen-Verteidigungsminister vor, sich positiv darstellen zu wollen
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) inszeniert sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend als zentrale Figur - auch mit übertriebenen Behauptungen zu Verlusten auf ukrainischer Seite.
Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin wolle offenbar im Lichte der ukrainischen Gegenoffensive als führender Stratege erscheinen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.
"Schoigu ist sich wahrscheinlich der Notwendigkeit bewusst, angesichts der zunehmend unverhohlenen Kritik einiger Landsleute ein positives Image aufrechtzuerhalten", kommentierte die Behörde.
12. Juni, 8.26 Uhr: Ramsan Kadyrow hat beim Kreml unterschrieben: Russlands Militär nimmt erste Privatarmee unter Vertrag
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen.
Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde am Montag. Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.
Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, bis zum 1. Juli alle auf Moskauer Seite kämpfenden Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen zu wollen.
12. Juni, 6.52 Uhr: Selenskyj verurteilt Schüsse auf Rettungsboote in Flutgebiet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Schüsse auf Rettungsboote mit Zivilisten im gefluteten Kriegsgebiet Cherson im Süden des Landes scharf verurteilt.
"Sogar Tiere haben mehr Moral als Sie, russischer Staat", sagte Selenskyj in seiner am Sonntag in Kiew verbreiteten allabendlichen Videobotschaft. "Russische Terroristen beschießen weiter Evakuierungswege, Evakuierungspunkte, Boote, die die Menschen wegbringen."
Ein Boot mit 21 Menschen war laut ukrainischen Behörden am Sonntag von Russen beschossen worden, während die Zivilisten sich aus dem von Moskau besetzten Teil des Gebiets Cherson in Sicherheit bringen wollten. Drei Menschen starben, zehn wurden verletzt.
Titelfoto: Iryna Rybakova/AP/dpa