Ukraine-Krieg im Liveticker: Laut EU Hunderttausende Menschen durch Staudamm-Zerstörung bedroht
Ukraine - Bei der Stadt Donezk scheiterte Angaben Russlands zufolge eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte. Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) klagte unterdessen über das Leid vieler Kinder während des andauernden Krieges.
Nachdem es am Sonntag auf der russischen Seite der Grenze zu Gefechten in der Region Belgorod kam, bei denen auch polnische Söldner beteiligt gewesen sein sollen, konnten die russischen Streitkräfte in der ukrainischen Stadt Donzek offenbar eine Gegenoffensive abwehren.
Das russische Verteidigungsministerium spricht dabei von 250 Verlusten auf Seiten der ukrainischen Armee.
Der ukrainische Präsident Selenskyj verwies in seiner Sonntagsansprache unterdessen auf die Vielzahl der verstorbenen und verschleppten Kinder während des Krieges.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
6. Juni, 22.26 Uhr: Russischer UN-Botschafter: Humanitäre Hilfe muss über Russland kommen
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen.
"Sie weigern sich einfach, von der Russischen Föderation aus zu gehen", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Zugang sei den Hilfskräften "erlaubt, sofern sie aus dem richtigen Gebiet einreisen." Nebensja ließ zudem durchblicken, dass er eine unabhängige Untersuchung zu den Hintergründen der Zerstörung befürworten würde.
Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Moskau behauptet, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen hätten. Nach UN Angaben sind mindestens 16 000 Menschen in der Region durch Überschwemmungen obdachlos geworden.
6. Juni, 22.05 Uhr: Frankreich bietet Ukraine nach Damm-Zerstörung Hilfe an
Frankreich hat der Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes Unterstützung angeboten.
"Frankreich hält sich bereit, den ukrainischen Behörden Hilfe zu leisten, um auf die Folgen der teilweisen Zerstörung des Damms zu reagieren", hieß es in einem Schreiben des französischen Außenministeriums vom Dienstagabend.
Man sei wegen der humanitären und ökologischen Auswirkungen sowie der Folgen für die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja sehr besorgt. Die Zerstörung bezeichnete Frankreich als "besonders schwere Tat". "Sie illustriert erneut die tragischen Konsequenzen eines Überfalls, für den Russland die alleinige Verantwortung trägt."
6. Juni, 20.56 Uhr: Moskau wirft Kiew nach Dammbruch Terroranschlag gegen Zivilisten vor
Kurz vor der Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat das russische Außenministerium die Ukraine beschuldigt, den Kachowka-Staudamm zerstört zu haben.
"Der Vorfall ist ein Terroranschlag, der sich gegen zutiefst zivile Infrastruktur richtet", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Behörde. Russland habe die Sitzung des UN-Sicherheitsrats initiiert, um die von Kiew ausgelöste große "humanitäre und ökologische Katastrophe" zu verurteilen. Die Ukraine ihrerseits wirft Russland die Sprengung des Staudamms vor.
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sollte noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen. Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit.
Laut dem Außenministerium in Moskau handelt es sich um eine geplante und gezielte Aktion des ukrainischen Militärs im Rahmen der eigenen Gegenoffensive. Kiew habe den Staudamm nicht nur beschossen, sondern den Wasserstand durch die vorherige Öffnung einer Schleuse am Oberlauf des Dnipro auf ein kritisches Niveau angehoben. Durch den Dammbruch würden die Landwirtschaft und das Ökosystem der Region Cherson geschädigt und die Wasserversorgung der Krim beeinträchtigt, so der Vorwurf aus Moskau.
6. Juni, 20.33 Uhr: Moskau präsentiert Traktoren als zerstörte Leopard-Kampfpanzer
Russlands Verteidigungsministerium hat die Vereitelung der ukrainischen Großoffensive und die Zerstörung von Kampfpanzern Leopard gemeldet - dabei aber offenbar falsche "Beweisbilder" präsentiert.
Auf dem Video sei die Zerstörung eines Traktors zu sehen, urteilte der prorussische Militärblog "Wojenny Oswedomitel" am Dienstag nach Ansicht der Bilder. "Er ging dann in die Berichte des Verteidigungsministeriums als Leopard 2 ein." Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor unter anderem die Vernichtung von acht Leopard-Kampfpanzern verkündet.
Auch andere russische Militärblogger kritisierten die Erfolgsmeldung als offensichtliche Ente. Nach Angaben des nationalistischen Bloggers Fighterbomber handelt es sich um Bilder aus dem Vorjahr. Zu der Zeit verfügte Kiew noch nicht über westliche Kampfpanzer des Typs Leopard. Die meisten Leopard-Panzer hat Deutschland an die Ukraine geliefert. Sie sollen dem Land während der geplanten Offensive bei der Rückeroberung ihrer von Russland besetzten Territorien helfen.
Das russische Verteidigungsministerium ist in der Vergangenheit schon mehrfach mit Übertreibungen in ihren Erfolgsmeldungen aufgefallen. So hat die russische Armee nach Angaben ihres Sprechers Igor Konaschenkow inzwischen etwa deutlich mehr ukrainische Flugzeuge abgeschossen als das Land je hatte.
6. Juni, 20.29 Uhr: USA nach Damm-Zerstörung: Wollen herausfinden, was genau passiert ist
Die US-Regierung erwartet nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine "erheblichen Schaden" für die Menschen in der Ukraine und die Region.
"Wir wissen, dass es Opfer gibt, darunter wahrscheinlich auch viele Tote, auch wenn es sich um erste Berichte handelt und wir das im Moment noch nicht beziffern können", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Dienstag im Weißen Haus. "Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend sagen, was passiert ist", fügte er hinzu. US-Präsident Joe Biden sei am Morgen (Ortszeit) über die Ereignisse informiert worden.
Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Russland hat die Hoheit über das Wasserkraftwerk. Moskau behauptet hingegen, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen hätten. Auch die US-Regierung betonte am Dienstag, dass Russland während der Explosion die Kontrolle über das Wasserkraftwerk gehabt habe.
"Wir versuchen immer noch zu beurteilen, was hier passiert ist", machte Kirby gleichzeitig deutlich. Neben dem Verlust von Menschenleben könnte die Zerstörung des Kraftwerks auch verheerende Auswirkungen auf die Energiesicherheit der Ukraine haben, warnte er.
6. Juni, 19.18 Uhr: Südukrainischer Zoo nach Dammbruch überflutet - Tiere wohl tot
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine leiden auch viele Tiere unter den Überschwemmungen.
So soll in der Stadt Nowa Kachowka ein Zoo mit etwa 300 Tieren überflutet worden sein, wie die Zeitung "Ukrajinska Prawda" am Dienstag berichtete. Die Besitzerin gehe davon aus, dass praktisch alle Tiere - darunter Affen, Esel und Ponys - bei der Flut getötet worden seien, hieß es weiter.
Auch in anderen Orten waren nach der Sprengung des Staudamms in den frühen Morgenstunden Tiere vom Hochwasser betroffen. Ein Online-Video zeigte etwa Schwäne auf einem überfluteten Platz vor einem örtlichen Rathaus.
Auf einer anderen Aufnahme, die die ukrainische Polizei veröffentlichte, war ein Beamter zu sehen, der einen Hund aus dem Wasser rettete. Das ukrainische Innenministerium wies in einem Tweet darauf hin, dass bei einer Notfall-Evakuierung eventuell zurückbleibende (Haus-)Tiere nie angeleint oder in Käfigen eingesperrt sein sollten, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Weitere am Dienstag geteilte Bilder und Videos zeigten außerdem ein aus dem Wasser gerettetes Rehkitz, Biber auf überfluteten Straßen von Cherson und Menschen, die Kühe vor dem steigenden Wasser retteten.
6. Juni, 18.13 Uhr: UN-Sicherheitsrat soll wegen Damm tagen - vielleicht mit Selenskyj
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine soll noch am Dienstag den UN-Sicherheitsrat in New York beschäftigen.
Eine Dringlichkeitssitzung sei für 16 Uhr (22 Uhr MESZ) anberaumt worden, teilten Diplomatenkreise der Deutschen Presse-Agentur mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beantragte einer Quelle zufolge, virtuell bei der Veranstaltung sprechen zu dürfen. UN-Generalsekretär António Guterres wurde gefragt, das mächtigste Gremium der Weltorganisation zu briefen.
6. Juni, 17.49 Uhr: Östliche Nato-Länder rufen zu Geschlossenheit gegen Russland auf
Bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Bratislava zur Vorbereitung des Nato-Gipfels in Vilnius im Juli unterstrichen sie die Unabhängigkeit der Ukraine und die Unverletzbarkeit ihrer international anerkannten Grenzen. Die slowakische Gastgeberin Zuzana Caputova rief in einer Pressekonferenz beim Treffen des sogenannten Bukarest-Neun-Formats auch die westlichen Verbündeten zur Geschlossenheit gegenüber dem Aggressor Russland auf.
6. Juni, 17.48 Uhr: Staudamm-Zerstörung laut Guterres "verheerende Folge" der Invasion
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist nach Worten des UN-Generalsekretärs António Guterres eine neuerliche desaströse Auswirkung des russischen Überfalls auf das Nachbarland.
"Dies ist eine weitere verheerende Folge der russischen Invasion in die Ukraine", sagte Guterres am Dienstag in New York. Die Vereinten Nationen hätten allerdings keine unabhängigen Erkenntnisse darüber, wie es zur Zerstörung des Damms gekommen ist.
Für mindestens 16 000 Menschen, die durch Überschwemmungen obdachlos geworden seien, werde humanitäre Hilfe geleistet - darunter sauberes Trinkwasser sowie Tabletten zur Wasseraufbereitung, so Guterres. "Die heutige Tragödie ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schrecklich der Krieg für die Menschen ist." Angriffe auf die zivile Infrastruktur müssten aufhören.
Die Ukraine beschuldigt Russland, den Damm gesprengt zu haben, dessen Zerstörung große Überflutungen verursacht hat. Moskau behauptet, dass ukrainische Truppen die Anlage beschossen haben.
6. Juni, 17.44 Uhr: Tausende müssen nach Dammbruch in Sicherheit gebracht werden
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Süd-Ukraine müssen Angaben aus Kiew zufolge Zehntausende Menschen vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden.
Allein auf der von den Ukrainern kontrollierten rechten Seite des Flusses Dnipro müssten 17.000 Anwohner gerettet werden, sagte die stellvertretende Generalstaatsanwältin der Ukraine, Viktoria Lytwynowa, am Dienstag im Fernsehen. Rund 1300 Menschen hatten ihre Häuser laut ukrainischen Angaben bis zum Nachmittag verlassen.
Weitere rund 25.000 Menschen seien auf der von Russland besetzten südlichen Flussseite in Gefahr, hieß es zudem aus Kiew. Über ihr Schicksal war zunächst wenig bekannt.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal sprach von Überschwemmungsgefahr für bis zu 80 Ortschaften. Militärgouverneur Olexander Prokudin berichtete von zunächst acht Ortschaften, die ganz oder teilweise unter Wasser stünden - darunter auch Teile der Stadt Cherson. Angaben über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.
6. Juni, 16.43 Uhr: Russland wollte laut Kanzler mit Staudamm-Sprengung Offensive aufhalten
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) sieht in der Sprengung eines Staudamms im russisch besetzten Teil der Ukraine eine gezielte Aktion Russlands, um eine militärische Offensive der Ukraine zu stoppen.
"Das ist natürlich, bei allem was man annehmen kann, eine Aggression der russischen Seite, um die ukrainische Offensive zur Verteidigung des eigenen Landes aufzuhalten", sagte der SPD-Politiker in der Sendung "RTL Direkt Spezial - Am Tisch mit Olaf Scholz", die am Dienstagabend ausgestrahlt werden soll (22.10 Uhr).
Der Angriff auf den Kachowka-Staudamm sei "einer, den wir lange befürchtet haben", sagte Scholz. Die Attacke habe schlimme Konsequenzen für alle, die im Umfeld des Staudamms lebten. "Das zeigt schon, dass das eine neue Dimension ist."
In dem von Russland besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Cherson sind ein Staudamm und ein angrenzendes Wasserwerk zerstört worden. Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig, für die Sprengung verantwortlich zu sein. Nach ukrainischen Angaben sind in der "kritischen Zone" rund um die Anlage nahe der Stadt Nowa Kachowka etwa 16 000 Menschen zu Hause.
6. Juni, 16.36 Uhr: Laut EU Hunderttausende Menschen durch Staudamm-Zerstörung bedroht
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine gefährdet nach Angaben der EU Hunderttausende Zivilisten.
Betroffen seien etwa 80 Siedlungen, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson, teilten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) und der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic am Dienstag mit. Zudem beeinflussten die sinkenden Wasserstände auch den Kühlwasser-Zugang des Atomkraftwerks Saporischschja.
Die beiden EU-Vertreter machten wie andere europäische Spitzenpolitiker Russland für die Zerstörung verantwortlich. Indem Russland das ordnungsgemäße Funktionieren der Sicherheits- und Sicherungssysteme des Atomkraftwerks gefährde, setze es seinen unverantwortlichen Atompoker fort, kritisierten Borrell und Lenarcic. Die Europäische Union verurteile diesen Angriff auf das Schärfste. Er stelle eine neue Dimension russischer Gräueltaten dar und könnte als Kriegsverbrechen gewertet werden.
Borrell und Lenarcic boten der Ukraine zudem Unterstützung der EU an. Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen verfolge aktiv die Lage und stehe in engem Kontakt mit dem ukrainischen staatlichen Nothilfedienst, teilten sie mit. Man stehe bereit, um auf alle unmittelbaren Bedürfnisse einzugehen - einschließlich nach Nahrungsmitteln und Trinkwasser.
6. Juni, 15.56 Uhr: ARD ändert Abendprogramm nach Staudamm-Explosion
Wegen der Staudamm-Sprengung ändert Das Erste sein Programm.
Heute um 20.15 Uhr sendet die ARD einen 15-minütigen "Brennpunkt" (WDR) nach der regulären Tagesschau.
6. Juni, 15.51 Uhr: Selenskyj sieht größtes menschengemachtes Umweltdesaster
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Moskau für die Sprengung des Kachowka-Staudamms verantwortlich gemacht und mit dem Einsatz einer Massenvernichtungswaffe verglichen.
"Das ist die größte menschengemachte Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten", sagte er bei einer Sicherheitskonferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Dort war er am Dienstag per Video zugeschaltet. "Russland hat eine ökologische Massenvernichtungswaffe gezündet."
Selenskyj wies die vom Kreml verbreitete Behauptung zurück, die Ukraine habe den Damm selbst zerstört und damit eine verheerende Flutwelle verursacht. "Russland kontrolliert den Kachowka-Damm mit dem Wasserkraftwerk seit über einem Jahr", sagte er nach Angaben seines Präsidialamtes. "Und es ist physisch unmöglich ihn von außen, durch Beschuss zu zerstören." Der Staudamm sei von russischen Soldaten vermint worden. "Und sie haben ihn gesprengt."
Als Konsequenz forderte der ukrainische Präsident eine energische gemeinsame Verteidigung Europas gegen Russland. Durch den geborstenen Damm fließt das Wasser des Kachowka-Stausees seit Dienstagnacht ungehindert ab und hat schon zahlreiche Ortschaften überschwemmt.
6. Juni, 15.39 Uhr: Experten vermuten Russland hinter Staudamm-Sprengung
Nach der Zerstörung eines Staudamms in dem von russischen Truppen besetzten Teil der Ukraine sehen Experten die Verantwortung bei Russland. "Alles spricht dafür, dass die Russen den Damm gesprengt haben", sagte der Militärexperte Carlo Masala am Dienstag dem Nachrichtenportal t-online. Moskau verfolge damit zwei Ziele: Chaos zu stiften und eine Gegenoffensive der Ukraine zu behindern.
Masala sagte auch, Russland gehe es darum, eine bereits begonnene ukrainische Gegenoffensive zu verlangsamen. Eine Flussüberquerung sei die schwierigste Operation überhaupt für Streitkräfte, so der Professor der Bundeswehr-Universität München. Mit steigendem Wasser und der Überflutung beider Flussufer würden ukrainische Offensivoperationen an jener Stelle faktisch unmöglich. Trotzdem werde Russland eine Gegenoffensive nicht ganz aufhalten können.
Auch der Militärexperte Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) sieht Russland hinter der Sprengung. "Die Russen wollen die ukrainische Gegenoffensive durcheinanderbringen, die an einigen Stellen zu wirken beginnt", sagte Mölling den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wenn es die Ukrainer gewesen wären, würde das zudem die Unterstützung durch den Westen gefährden. Das wäre kontraproduktiv."
Für die ukrainische Offensive sei die Sprengung des Staudamms ein "Stolperstein". Durch die Überflutung müssten nun weniger russische Soldaten auf der Ostseite des Dnipro-Flusses präsent sein. Dadurch könne Russland Kräfte an andere Frontabschnitte im Osten verteilen. Es sei aber unwahrscheinlich, dass ein Vorstoß über den Dnipro im Zentrum von Kiews Gegenoffensive stehe.
6. Juni, 15.34 Uhr: Baerbock macht Moskau verantwortlich für Umweltkatastrophe
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat Russland für die Überflutungen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine verantwortlich gemacht.
"Für diese menschengemachte Umweltkatastrophe gibt es nur einen Verantwortlichen: der verbrecherische Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag bei ihrer Lateinamerika-Reise im brasilianischen São Paulo. "Mit dem Kachowka-Damm wird ein ziviler Staudamm in Nähe eines Kernkraftwerks als Kriegswaffe missbraucht und das Leben der Menschen in der Umgebung in höchste Gefahr gebracht."
Baerbock versicherte, dass in der Bundesregierung "mit Hochdruck" an einem genauen Lagebild gearbeitet werde. Dies geschehe in enger Abstimmung mit der Ukraine, den anderen Staaten der Siebener-Gruppe der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).
6. Juni, 14.34 Uhr: Mindestens 150 Tonnen Maschinenöl im Dnipro
Durch die Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Führung mindestens 150 Tonnen Maschinenöl in den Fluss Dnipro gelangt.
300 weitere Tonnen Öl drohten noch auszulaufen, hieß es am Dienstag am Rande einer von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) einberufenen Sitzung des nationalen Sicherheitsrats. Der Gouverneur des Verwaltungsgebiete Cherson, Olexander Prokudin, berichtete von acht ganz oder teilweise überfluteten Ortschaften. 16.000 Menschen seien in der Gefahrenzone.
6. Juni, 14.29 Uhr: Afrikanische Vermittler planen Friedensgespräche in Moskau und Kiew
Eine afrikanische Friedensinitiative unter der Leitung von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (70) will in wenigen Tagen nach Russland und in die Ukraine reisen.
Die Gruppe afrikanischer Staatschefs wolle mit Russlands Präsident Wladimir Putin (70) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (45) über die Voraussetzungen für einen Waffenstillstand und einen dauerhaften Frieden sprechen, teilte die südafrikanische Präsidentschaft am Dienstag mit.
Die Reise soll den Angaben zufolge Mitte Juni stattfinden. Ein genaues Datum gab Südafrikas Regierung nicht bekannt. Zu der Initiative gehören außerdem die Staatschefs aus Ägypten, dem Senegal, Uganda, Sambia, den Komoren sowie der Präsident der Afrikanischen Union.
6. Juni, 14.24 Uhr: Zerstörter Staudamm: Kreml spricht von ukrainischer Sabotage
Entgegen anderslautender Berichte aus Kiew und dem Westen hat der Kreml die Ukraine der Zerstörung des wichtigen Staudamms im russisch besetzten Nowa Kachowka beschuldigt.
"Wir erklären offiziell, dass es sich hier eindeutig um eine vorsätzliche Sabotage der ukrainischen Seite handelt, die auf Befehl (...) des Kiewer Regimes geplant und ausgeführt wurde", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am Dienstag. Beweise für die Anschuldigungen legte er nicht vor. Präsident Wladimir Putin (70) werde über alle Entwicklungen informiert, sagte Peskow.
6. Juni, 13.29 Uhr: Von der Leyen lobt Reformen der Ukraine für EU-Beitritt
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) hat erneut der Ukraine Beifall wegen ihrer Reformanstrengungen für einen Beitritt zur Europäischen Union gezollt.
"Die sind im Krieg und machen dabei Reformen, die undenkbar gewesen wären für die Jahre, die wir bisher erlebt haben mit der Ukraine", sagte von der Leyen am Dienstag in einem aufgezeichneten und eingespielten Interview für das WDR-"Europaforum". "Es ist wirklich bewegend und berührend, das zu sehen, diese Sehnsucht nach der Europäischen Union."
Die EU-Kommissionspräsidentin betonte, man könne sich nicht vorstellen, dass die Ukraine, die Westbalkan-Staaten oder die Republik Moldau in 20 oder 30 Jahren unter russischem, chinesischen oder türkischen Einfluss stünden. "Nein, sie müssen bei uns in der Europäischen Union sein." Die Kriterien für den EU-Betritt müssten dabei allerdings eingehalten werden.
6. Juni, 13.25 Uhr: Ukraine fordert Russlands Ausschluss aus UN-Sicherheitsrat
Die Ukraine hat die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden des Landes als "größte menschengemachte Katastrophe seit Jahrzehnten" eingestuft.
Hunderttausende bekämen in den kommenden Jahren die negativen Folgen zu spüren, warnte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Dienstag in Kiew. Er bezeichnete Russland als "Terrorstaat", der seinen Angriffskrieg auf eine neue Stufe stelle. "Heute ist Russland eine globale Bedrohung." Das Land müsse seinen Sitz im UN-Sicherheitsrat verlieren. Russland gehört dort zu den fünf Vetomächten.
6. Juni, 13.22 Uhr: Britischer Außenminister nennt Damm-Zerstörung "Kriegsverbrechen"
Der britische Außenminister James Cleverly hat die Zerstörung eines wichtigen Staudamms in der Südukraine als "Katastrophe" und "Kriegsverbrechen" kritisiert.
"Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist eine abscheuliche Tat", schrieb Cleverly am Dienstag auf Twitter. "Vorsätzliche Angriffe auf rein zivile Infrastruktur sind ein Kriegsverbrechen." Der Minister betonte: "Das Vereinigte Königreich steht bereit, die Ukraine und die von dieser Katastrophe Betroffenen zu unterstützen." Zur Frage, wer für die Zerstörung verantwortlich ist, äußerte sich Cleverly zunächst nicht.
6. Juni, 13.20 Uhr: Ukrainisches Militär will sich durch Überflutung nicht bremsen lassen
Durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms wollen sich die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben nicht von der Rückeroberung russisch besetzter Gebiete abhalten lassen.
Die Ukraine verfüge über "alle notwendigen Boote und Pontonbrücken, um Wasserhindernisse zu überwinden", hieß es in einer Mitteilung der Abteilung für strategische Kommunikation vom Dienstag.
Die russischen Besatzer hätten den Staudamm im Süden der Ukraine "aus Angst vor der ukrainischen Armee" gesprengt, schrieb das Militär auf Telegram. Die russischen Truppen könnten den professionell ausgebildeten und mit neuesten Waffen ausgestatteten Ukrainern nicht standhalten, hieß es weiter.
6. Juni, 12.14 Uhr: Bundeskanzler Scholz: "Neue Dimension" der Kriegsführung
Nach der Zerstörung eines Staudamms in dem von russischen Truppen besetzten Teil der Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) Russland vorgeworfen, immer stärker zivile Ziele zu attackieren.
"Das ist ja auch etwas, das sich einreiht in viele, viele der Verbrechen, die wir in der Ukraine gesehen haben, die von russischen Soldaten ausgegangen sind", sagte der Kanzler am Dienstag beim "Europaforum" des WDR in Berlin auf eine Frage nach möglichen Konsequenzen aus der Staudamm-Explosion. Die russischen Streitkräfte würden auch Städte, Dörfer, Krankenhäuser, Schulen und Infrastrukturen angreifen. "Deshalb ist das etwas, das eine neue Dimension hat, aber zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt."
6. Juni, 12.03 Uhr: Russische Besatzer rufen Notstand nach Staudamm-Explosion aus
Angesichts der folgenschweren Explosion am Staudamm in der südukrainischen Stadt Nowa Kachowka haben die russischen Besatzer dort den Notstand ausgerufen.
Das Wasser sei bereits um zwölf Meter angestiegen, sagte der von Russland eingesetzte Bürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. "Die Stadt ist überflutet." Auch das an den Staudamm angrenzende und völlig zerstörte Kraftwerk stehe unter Wasser. Auf der russisch besetzten Seite des Flusses Dnipro sind Leontjews Aussagen zufolge insgesamt 600 Häuser in drei Ortschaften von den schweren Überschwemmungen betroffen.
6. Juni, 11.33 Uhr: Ukraine berichtet von mehr als 20 Raketen auf Kiew
Die Ukraine hat nach Angaben der städtischen Militärverwaltung von Kiew einen neuen russischen Luftangriff auf die Hauptstadt abgewehrt.
In der Nacht zum Dienstag seien mehr als 20 Raketen auf die Stadt abgefeuert worden, teilte der Leiter der Behörde, Serhij Popko, im Messaging-Dienst Telegram mit. Alle seien jedoch von der Luftabwehr abgefangen worden. Nach ersten Erkenntnissen gab es auch durch herabfallende Trümmerteile keine Opfer.
Popko schrieb, wahrscheinlich seien Marschflugkörper vom Typ Ch-101/55 zum Einsatz gekommen. Diese Lenkraketen sollen eine Reichweite von bis zu 5500 Kilometern haben und von russischen Bombern aus der Region am Kaspischen Meer abgefeuert worden sein.
6. Juni, 11.21 Uhr: Nato-Generalsekretär: Zerstörung an Staudamm ist ungeheuerlich
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) hat die Zerstörung eines wichtigen Staudamms im Süden der Ukraine verurteilt.
Der Vorfall gefährde Tausende Zivilisten und verursache schwere Umweltschäden, schrieb Stoltenberg am Dienstag auf Twitter. "Dies ist eine ungeheuerliche Tat, die einmal mehr die Brutalität von Russlands Krieg in der Ukraine demonstriert."
6. Juni, 11.14 Uhr: US-Institut: Mehr Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten
Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) hat eigenen Angaben zufolge einen Anstieg der Kampfhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an verschiedenen Frontabschnitten beobachtet.
Die Ukraine erziele trotz gegenteiliger Behauptungen Russlands wahrscheinlich begrenzte Landgewinne, hieß es in dem jüngsten Lagebericht vom Montag (Ortszeit). Zugleich betonte das ISW mit Sitz in Washington, es wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht darüber spekulieren, ob diese Landgewinne Teil einer weithin erwarteten großen Gegenoffensive Kiews sein könnten oder nicht.
6. Juni, 11.08 Uhr: EU-Ratspräsident "schockiert" über Explosion an ukrainischem Staudamm
EU-Ratspräsident Charles Michel (47) hat sich angesichts der schweren Explosion an einem wichtigen Staudamm im Süden der Ukraine bestürzt gezeigt.
"Schockiert über den beispiellosen Angriff auf den Nowa-Kachowka-Staudamm", schrieb er am Dienstag auf Twitter. "Die Zerstörung ziviler Infrastruktur gilt eindeutig als Kriegsverbrechen – und wir werden Russland und seine Stellvertreter zur Rechenschaft ziehen." Er werde das Thema beim EU-Gipfel Ende Juni ansprechen und mehr Hilfe für die überfluteten Gebiete vorschlagen, schrieb er weiter. "Meine Gedanken sind bei allen von der Katastrophe betroffenen Familien in der Ukraine."
6. Juni, 11.01 Uhr: Kiew sieht Motiv für Sprengung von Kachowka-Damm bei Russland
Die Ukraine hat nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms im Süden Russland ein klares Motiv zugeschrieben.
Russland habe offensichtlich das Ziel, unüberwindbare Hindernisse für die geplante ukrainische Großoffensive zu schaffen, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei der Versuch, das Ende des Krieges hinauszuzögern und ein vorsätzliches Verbrechen. Russland müsse international als Terrorstaat eingestuft werden. Moskau wiederum gab Kiew die Schuld.
Umgesetzt habe die Sprengung des Wasserkraftwerks nach ersten Erkenntnissen die 205. Motorisierte Schützeneinheit der russischen Armee, sagte Podoljak. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte deshalb mehr Tempo bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Jeder müsse verstehen, dass es für Moskau keine roten Linien gebe.
6. Juni, 9.52 Uhr: Atombehörde sieht keine "unmittelbare Gefahr" für AKW Saporischschja
Nach der Zerstörung des südukrainischen Kachowka-Staudamms besteht laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) keine unmittelbare Gefahr für das nordöstlich gelegene Atomkraftwerk Saporischschja.
"IAEA-Experten am Atomkraftwerk Saporischschja beobachten die Situation genau", teilte die Behörde am Dienstagmorgen auf Twitter mit. "Keine unmittelbare Gefahr am Kraftwerk." Auch ein Sprecher des russischen Atomkonzerns Rosenergoatom sagte der Agentur Interfax, das AKW - das ebenso wie der Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro liegt - sei nicht betroffen. Die Atom-Anlage ist infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine von russischen Truppen besetzt.
6. Juni, 9.12 Uhr: Nach Explosion an Staudamm: Wasserkraftwerk von Nowa Kachowka zerstört
Nach einer schweren Explosion am wichtigen Staudamm im südukrainischen Nowa Kachowka ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört.
Es sei "offensichtlich", dass eine Reparatur nicht möglich sei, sagte der russische Besatzungsbürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. Auch der ukrainische Kraftwerksbetreiber sprach von einer kompletten Zerstörung der Anlage.
6. Juni, 7.42 Uhr: Selenskyj ruft nach Staudamm-Vorfall den Sicherheitsrat ein
Nach mutmaßlichen Explosionen an einem wichtigen Staudamm im von Russland besetzten Teil der Südukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) eine Notfall-Sitzung des nationalen Sicherheitsrats einberufen.
Das teilte der Sekretär des Rats, Olexij Danilow, am Dienstagmorgen auf Twitter mit.
6. Juni, 7.37 Uhr: Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt
Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien ein wichtiger Staudamm nahe der Front schwer beschädigt worden.
Kiew und Moskau machten sich am Dienstagmorgen gegenseitig für den Vorfall mit potenziell gravierenden Folgen verantwortlich. Das ukrainische Einsatzkommando Süd teilte mit, die russischen Besatzer hätten den Damm in der Stadt Nowa Kachowka selbst gesprengt. Der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, warnte, innerhalb von fünf Stunden könne der Wasserstand eine kritische Höhe erreichen.
Auf der linken Seite des Flusses Dnipro, wo auch die von den Ukrainern befreite Gebietshauptstadt Cherson liegt, sei mit Evakuierungen begonnen worden. "Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und Menge des Wassers sowie die wahrscheinlichen Überschwemmungsgebiete werden gerade bestimmt", erklärte Prokudin.
Die russischen Besatzer hingegen machten ukrainischen Beschuss für die Schäden am Kachowka-Staudamm verantwortlich. "Das Wasser ist gestiegen", sagte der von Moskau eingesetzte Bürgermeister in Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, staatlichen russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bislang gebe es aber keine Notwendigkeit, Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
6. Juni, 6.25 Uhr: Landesweiter Luftalarm in Ukraine - Explosionen in Kiew zu hören
In der Nacht zum Dienstag hat es Berichten zufolge erneut landesweit Luftalarm in der Ukraine gegeben.
In den frühen Morgenstunden waren in verschiedenen Bezirken der Hauptstadt Kiew heftige Explosionen zu hören, wie "Ukrajinska Prawda" berichtete. Laut Militärverwaltung und Bürgermeister Vitali Klitschko (51) sei die Luftabwehr aktiviert worden, so das Internetportal.
6. Juni, 6.18 Uhr: Selenskyj sagt russische Niederlage voraus
Vor der geplanten Großoffensive gegen die russische Invasion hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) Moskau eine Niederlage in dem Kampf vorhergesagt.
"Russland wird diesen Krieg verlieren", sagte Selenskyj. "Der Feind weiß, dass die Ukraine gewinnen wird. Sie sehen das. Sie fühlen das dank unserer Schläge, Soldaten und vor allem in der Donbass-Region", sagte der Staatschef in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft am Montag.
Selenskyj lobte insbesondere Vorstöße der ukrainischen Truppen im Gebiet Donezk in Richtung der Stadt Bachmut, die Russland schon für erobert erklärt hatte. Die Erfolge dort seien die Nachrichten, auf die die Ukraine gewartet habe, sagte er. "Wir sehen, wie hysterisch Russland jeden unserer Schritte, jede Position, die wir einnehmen, beobachtet." Dennoch weigere sich der Machtapparat in Moskau weiter, die Realität anzuerkennen. Russland versuche vielmehr, die Welt zu täuschen, Sanktionen zu umgehen und mehr Waffen zu produzieren.
Die Ukraine werde hingegen weitere Schritte unternehmen, um Russlands militärisches Potenzial zu schmälern, kündigte der Staatschef an.
"Jeder in der Welt, der dem Terrorstaat hilft, Sanktionen auf die eine oder andere Weise zu umgehen; jeder in der Welt, der von Russland für die Lieferung von Waffen, Bauteilen und Ausrüstung benutzt wird, muss die ganze Wucht der freien Welt zu spüren bekommen", betonte er.
5. Juni, 21 Uhr: Getreideimporte aus der Ukraine: EU-Einschränkungen verlängert
Die Europäische Union verlängert die umstrittenen Einschränkungen für Getreideimporte aus der Ukraine bis Mitte September.
Die EU-Kommission beschloss laut eigenen Angaben am Montag, die Handelsbeschränkungen bis zum 15. September aufrechtzuerhalten, wie die Brüsseler Behörde am Montagabend mitteilte.
Die Maßnahmen wären sonst in der Nacht zu Dienstag ausgelaufen. Sie seien etwa wegen begrenzter Lagerkapazitäten vor der Erntesaison weiterhin erforderlich, hieß es zur Begründung.
5. Juni, 20.10 Uhr: Belgien prüft Berichte über Waffen bei Angriff auf russische Region
Belgien prüft Medienberichte, wonach in dem Land hergestellte Waffen womöglich bei Angriffen in der russischen Region Belgorod eingesetzt worden sind.
"Wir haben unsere Geheimdienste und Militärdienste gebeten, dies zu analysieren. Ich habe keine Bestätigung dafür", sagte Premierminister Alexander De Croo (47) der Nachrichtenagentur Belga zufolge am heutigen Montag. Generell gälten sehr strenge Regeln bei Waffenlieferungen an die Ukraine.
5. Juni, 19.35 Uhr: Kiew meldet ukrainische Offensivhandlungen um besetztes Bachmut
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar (44) teilte am heutigen Montag mit, dass Bachmut der zentrale Schauplatz der aktuellen Kämpfe sei.
Demnach rückten - wie in den vergangenen Tagen auch - die ukrainischen Streitkräfte dort entlang einer breiten Front weiter vor. Sie hätten einige strategisch wichtige Höhen eingenommen. Die russischen Streitkräfte sind laut Maljar in der Defensive.
Nach Darstellung Maljars gibt es auch im Süden des Landes lokale Kämpfe. Dort seien die feindlichen Streitkräfte ebenfalls zur Verteidigung übergegangen. Russische Angaben gab es dazu zunächst nicht.
5. Juni, 18.15 Uhr: Baerbock wirbt in Brasilien für Haltung gegen Russland
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Bündnis 90/Die Grünen) hat sich in Brasilien für eine gemeinsame Haltung gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine eingesetzt.
"Ich habe stark dafür geworben, dass wir gemeinsam unsere Zukunft in Frieden weltweit nur bauen können, wenn wir an einem Strang ziehen", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in der Hauptstadt Brasilia.
Daher sei es "so wichtig, dass Länder wie Brasilien in diesen so herausfordernden Zeiten auch ihre Stimme erheben für den Einsatz des Völkerrechts".
5. Juni, 16.22 Uhr: Zweifel an russischer Meldung von 900 toten Ukrainern bei Gegenoffensive
Mehr als 900 Ukrainer seien an allen Frontabschnitten binnen 24 Stunden gefallen, teilte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Montag in Moskau mit. Allerdings wecken Berichte von russischen Offizieren an der Front Zweifel an diesen Zahlen.
Kiew bestätigte die Verluste zunächst nicht und sprach von einer Desinformationskampagne, um die Ukrainer zu demoralisieren. Unabhängig lassen sich derartige Angaben zumeist nicht überprüfen.
5. Juni, 16 Uhr: Russland meldet 900 gefallene Ukrainer in 24 Stunden
Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Angaben der eigenen Armee eine Offensive der Gegenseite zurückgeschlagen und dabei 900 ukrainische Soldaten getötet. "Der Feind hat seine gesteckten Ziele nicht erreicht", sagte Armeesprecher Igor Konaschenkow (57) am heutigen Montag in Moskau.
"Durch aktives Handeln der Heeresgruppe "Ost", Schläge der Luftwaffe und Artilleriefeuer wurden dem Gegner in den Orten Neskutschne der Donezker Volksrepublik und Nowodariwka im Gebiet Saporischschja erhebliche Verluste zugefügt."
Allein in diesen Gebiet habe das ukrainische Militär 300 Soldaten verloren, sagte der Armeesprecher. Insgesamt seien an allen Frontabschnitten binnen 24 Stunden mehr als 900 Ukrainer getötet worden.
5. Juni, 15.55 Uhr: MV strebt für Ukraine-Wiederaufbau Partnerschaft mit Region an
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (49, SPD) hat dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev (47) bei einem Besuch in Schwerin die Hilfe ihres Bundeslands bei einem "hoffentlich baldigen" Wiederaufbau der Ukraine zugesichert.
"Gerne würden wir als Bundesland dazu eine Partnerschaft mit einer Region eingehen", sagte Schwesig nach Angaben eines Sprechers am heutigen Montag.
Mecklenburg-Vorpommern stehe an der Seite der Ukraine, betonte sie. "Wir unterstützen weiter dort, wo es uns möglich ist, zum Beispiel bei der Aufnahme von Schutzsuchenden oder bei der Organisation von Hilfstransporten."
5. Juni, 13.51 Uhr: Fast jeder zweite überprüfte Luftschutzbunker laut Kiew unbrauchbar
Eine Untersuchungskommission hat fast die Hälfte der von ihr überprüften Luftschutzkeller in Kiew für nicht einsatzbereit erklärt.
"Die Situation bleibt kritisch", schrieb der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Montag bei Telegram. Von den rund 1850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.
5. Juni, 13.43 Uhr: Belgien verlangt von der Ukraine Aufklärung über Waffengebrauch auf russischem Gebiet
Der belgische Premierminister Alexander De Croo (47) forderte die Ukraine am Montag dazu auf, zu Berichten über den Einsatz belgischer Waffen von Anti-Kreml-Kämpfern auf russischem Gebiet Stellung zu beziehen.
Es gelte die strikte Regelung, dass die Waffenlieferungen der Belgier nur zu Verteidigungszwecken eingesetzt werden dürfen, so De Croo. Zuvor berichteten US-Medien über den Einsatz westlicher Waffen bei Gefechten in der russischen Grenzregion Belgorod.
5. Juni, 12.46 Uhr: Kreml zu Dialog mit USA über atomare Rüstungskontrolle bereit
Russland hat sich offen für einen neuen Dialog mit den USA über atomare Rüstungskontrolle gezeigt.
Der Kreml lobte am Montag ein Angebot des nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Joe Biden (80), Jake Sullivan, zu Gesprächen ohne Vorbedingungen als "wichtige und positive Erklärung". Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau: "Wir rechnen damit, dass sie mit Schritten über diplomatische Kanäle gestärkt wird. Danach kann man schon die vorgeschlagenen Dialogvarianten prüfen."
Im Februar hatte Russland den sogenannten New Start Vertrag zur Verringerung des Atomwaffenarsenals ausgesetzt. Zu einer möglichen Wiederaufnahme von Verhandlungen über Atomwaffenkontrollen sagte Peskow: "Russland bleibt offen für den Dialog. Wir halten ihn für außerordentlich wichtig. Aber wir müssen zuerst verstehen, wie dieser Vorschlag formuliert wird."
5. Juni, 10.20 Uhr: Russland startet neues Marinemanöver in der Ostsee
Das russische Militär hat eines neues Flottenmanöver in der Ostsee gestartet.
An der Übung nehmen 40 Schiffe, 25 Kampfflugzeuge und mehr als 3500 Soldaten teil, teilte der Pressedienst der russischen Ostseeflotte am Montag mit. "Im Rahmen des Manövers werden Aufgaben der Verteidigung der Seekommunikation und Flottenbasen geschult", heißt es in der Pressemitteilung. Die Marineübung soll bis zum 15. Juni dauern.
5. Juni, 9.36 Uhr: Papst schickt vatikanischen Sonderbeauftragten in die Ukraine
Der von Papst Franziskus ernannte Sonderbeauftragte des Vatikans für den Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi, besucht Kiew.
Er sei am Montag und Dienstag als Gesandter des Oberhauptes der katholischen Kirche in der ukrainischen Hauptstadt, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Hauptziel dieser Initiative sei es, der Ukraine "gründlich zuzuhören, welche Möglichkeiten es gibt, einen gerechten Frieden zu erreichen". Man wolle zudem "Gesten der Menschlichkeit" unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen sollen.
5. Juni, 9.13 Uhr: Großbritannien schult ukrainische Militärseelsorger
Für die psychologische Unterstützung ukrainischer Soldaten im Kampf gegen Russland hat Großbritannien mehrere ukrainische Militärseelsorger geschult.
Bei einem zweiwöchigen Training habe die Gruppe von zunächst zehn Geistlichen gelernt, wie sie Soldaten auf dem Schlachtfeld Seelsorge, spirituelle Unterstützung und moralische Führung bieten könne, teilte die britische Regierung am Montag mit.
5. Juni, 8.41 Uhr: Intensiver russischer Drohneneinsatz laut britischem Geheimdienst in Ukraine ohne Erfolg
Russland hat im Mai nach Einschätzung britischer Geheimdienste mehr als 300 Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine geflogen.
Das sei die bisher "intensivste Nutzung dieser Waffe" gewesen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Russland versuche damit vermutlich, die Ukraine zum Einsatz wertvoller, moderner Flugabwehrraketen zu bringen.
Doch betonte das Ministerium: "Es ist unwahrscheinlich, dass Russland besonders erfolgreich war: Die Ukraine hat mindestens 90 Prozent der ankommenden Drohnen neutralisiert, hauptsächlich mit ihren älteren und billigeren Flugabwehrwaffen und mit elektronischen Störsendern."
5. Juni, 8.36 Uhr: Russischer Feldkommandeur widerspricht Erfolgsmeldung aus Moskau
Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski hat Moskauer Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im Donbass widersprochen.
Bisher werde der Feind "von Erfolg begleitet", schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. Chodakowski leitete seit 2014 die Brigade "Wostok" der Separatisten im Donbass-Gebiet.
5. Juni, 6.37 Uhr: Russland erklärt ukrainische Großoffensive in Donezk für gescheitert
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Großoffensive im Süden der Region Donezk vereitelt.
"Ziel des Gegners war, unsere Verteidigung an dem Teil der Front zu durchbrechen, der seiner Ansicht nach am verletzlichsten war", teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass in der Nacht zum Montag mit. Der Feind sei mit seiner Mission gescheitert. Die mutmaßliche Offensive habe am Sonntagmorgen an fünf Frontabschnitten begonnen, hieß es weiter. Die ukrainischen Streitkräfte hätten mehr als 250 Soldaten verloren.
5. Juni, 6.02 Uhr: Geheimbericht über Moskaus Militärprobleme veröffentlicht
Russlands Militär hat Recherchen von Investigativjournalisten zufolge versehentlich einen Text über Probleme bei der Mobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine veröffentlicht - und kurz darauf wieder gelöscht.
Das bekannte russische Portal "The Insider" veröffentlichte den Link zu einem Eintrag im Web-Archiv, wo der Text noch einsehbar ist. In dem Dokument, das demnach kurzzeitig in einer Online-Zeitschrift des russischen Verteidigungsministeriums abzurufen war, benannte der russische Mobilisierungsbeauftragte Jewgeni Burdinski mit Blick auf die Rekrutierungswelle im vergangenen Herbst zwei Hauptprobleme: "die fehlende Bereitschaft eines Teils der Gesellschaft zur Erfüllung der militärischen Pflichten" sowie "die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung und die Unterbringung des Personals".
5. Juni, 6 Uhr: Laut Selenskyj mindestens 485 Kinder seit Kriegsbeginn getötet
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 485 Kinder getötet worden.
Es handele sich dabei ausschließlich um Opfer, deren Daten offiziell erfasst worden seien, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Sonntag. In Wirklichkeit liege die Zahl deutlich höher. Selenskyj verwies zudem auf die mehr als 19.500 ukrainische Kinder, die aus besetzten Gebieten nach Russland deportiert worden seien. Bislang sei es erst in rund 370 Fällen gelungen, die "kleinen Ukrainer" zurückzuholen, sagte der Staatschef.
4. Juni, 21.20 Uhr: Partisanen übergeben russische Gefangene mutmaßlich an Kiew
Während eines grenzüberschreitenden Überfalls nahmen Anhänger einer pro-ukrainischen Gruppe von russischen Partisanen sieben russische Soldaten fest. Jetzt will die Gruppe mit dem Namen "Russischer Freiwilligenkorps" die Soldaten an ukrainische Behörden übergeben.
Das teilten Anhänger in einem Video auf Telegram mit. Grund dafür sei, dass Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur im russischen Belgorod, nicht zu einem geplanten Treffen mit den russischen Partisanen erschienen sei. Bei diesem sollte es um die Freilassung gefangener russischer Soldaten gehen. Von Seiten der Ukraine gab es zunächst keine Reaktion.
4. Juni, 21.10 Uhr: Offenbar auch Polen an Kämpfen in Belgorod beteiligt
An den Kämpfen in der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach polnischen Medienberichten auch Polen beteiligt.
Dabei handele sich um Söldner, die unter dem Namen "Polnisches Freiwilligenkorps" auf der Seite der ukrainischen Armee kämpften, berichteten die Online-Nachrichtenportale "Polsatnews.pl" und "Wprost.pl" am Sonntag. Sie beriefen sich auf eigene Mitteilungen der Gruppe im Messaging-Dienst Telegram und ein Video, das Soldaten auf dem Weg in Richtung Belgorod zeigen soll.
Nach Informationen von "Polsat" soll das "Polnische Freiwilligenkorps" im Februar gegründet worden sein. Anfangs habe es als nur aus Polen bestehende eigenständige Einheit an der Seite der ukrainischen Armee gekämpft. Inzwischen agiere die Truppe auch gemeinsam mit einem "Russischen Freiwilligenkorps". Wie viele Polen beteiligt sein sollen, ging aus den Berichten nicht hervor.
4. Juni, 20.38 Uhr: Erneut Gefechte in russischer Grenzregion aufgeflammt
In der russischen Grenzregion Belgorod sind offenbar erneut Kämpfe zwischen der Armee und an der Seite der Ukrainer kämpfenden Freiwilligenverbänden aufgeflammt.
Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bestätigte am Sonntag Gefechte in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka. Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, es sei gelungen, eine "Sabotage- und Aufklärungsgruppe ukrainischer Terroristen" am Überqueren eines nahe gelegenen Flusses zu hindern.
Mehrere Mitglieder der paramilitärischen Organisation veröffentlichten am Sonntag auch ein Video, in dem sie behaupteten, mehrere Soldaten der russischen Armee gefangen genommen zu haben. Als Bedingung für deren Freilassung forderten die Männer ein Treffen mit Gouverneur Gladkow.
Dieser zeigte sich wenig später tatsächlich offen für ein Gespräch - laut den Rebellen kam es letztendlich aber nicht zustande. Sie erklärten, die Gefangenen deshalb der ukrainischen Seite zu übergeben. Von dort gab es zunächst keine Reaktion.
4. Juni, 18.30 Uhr: Gouverneur von Belgorod bereit zu Gespräch mit russischen Rebellen
Der Gouverneur im russischen Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat sich zu einem Treffen mit russischen Rebellen bereit erklärt, bei dem es um die Freilassung gefangener russischer Soldaten gehen soll.
Zwar sei es wahrscheinlich, dass die Soldaten getötet worden seien, erklärt Gladkow. "Aber falls sie leben sollten, von 5 bis 6 Uhr am Kontrollposten Schebekino. Ich garantiere Sicherheit."
4. Juni, 15.37 Uhr: Anhaltender ukrainischer Beschuss in Belgorod
Der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow (54), hat über anhaltenden Beschuss berichtet.
Mancherorts seien Trümmer von Flugobjekten, die die Luftverteidigung abgeschossen habe, vom Himmel gefallen, schrieb Gladkow am heutigen Sonntag im Messaging-Dienst Telegram.
Zuvor hatte er berichtet, dass am gestrigen Samstag zwei Menschen getötet worden seien. 4000 sollen in Sicherheit gebracht worden sein.
4. Juni, 12.32 Uhr: Ukrainische Tennis-Olympia-Teilnehmerin trauert um Sohn
Die frühere ukrainische Olympia-Teilnehmerin Anna Saporoschanowa trauert nach Angaben des Tennisverbands des Landes um ihren im Krieg umgekommenen Sohn.
Der 21 Jahre alte Ostap sei an der Front im Bereich Donezk gestorben, teilte der ukrainische Verband am Wochenende auf Telegram mit. Saporoschanowa nahm in ihrer Karriere im Doppel an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney sowie den US Open teil.
4. Juni, 12 Uhr: Neue russische Angriffe: Flugplatz getroffen
Bei neuen russischen Angriffen ist in der Zentralukraine offiziellen Angaben zufolge ein Flugplatz getroffen worden. Insgesamt seien in der Nacht auf den heutigen Sonntag sechs Marschflugkörper auf sein Land abgefeuert worden, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Juryj Ignat.
"Von sechs Marschflugkörpern wurden vier durch die Luftabwehr zerstört und zwei trafen leider einen Flugplatz in der Nähe von Kropywnyzkyj." Über das Ausmaß der Schäden war zunächst nichts bekannt.
4. Juni, 11.43 Uhr: London: Russlands Beamtentum "paranoid" und verunsichert
Die Unterdrückung von Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine nimmt in Russland nach Darstellung britischer Geheimdienstexperten absurde Züge an.
Die Behörden seien "paranoid" und verunsichert, was in einem "zunehmend totalitären System" als zulässig gelte, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am heutigen Sonntag.
So werde wohl das öffentliche Zurschaustellen von Gegenständen in den Farben der ukrainischen Flagge, blau und gelb, verfolgt. Beispielsweise sei Berichten zufolge der Mitarbeiter eines Pflegeheims festgenommen worden, weil er in einer blau-gelben Jacke zur Arbeit erschienen sei.
4. Juni, 7.17 Uhr: Wohnhaus in Dnipro bei russischem Angriff zerstört: ein Kind tot, mindestens 22 Verletzte
Nach einem russischen Angriff in einem Vorort der ukrainischen Millionenstadt Dnipro haben Rettungskräfte mindestens 22 Verletzte aus den Trümmern eines zerstörten Wohnhauses gezogen, sowie die Leiche eines Kindes.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) teilte am gestrigen Samstagabend in Kiew mit: "Wieder hat Russland gezeigt, dass es ein Terrorstaat ist. Leider sind Menschen unter den Trümmern."
Russische Raketen- und Drohnenangriffe treffen in der Ukraine immer wieder auch zivile Infrastruktur. Laut Selenskyj schlug ein Geschoss zwischen zwei zweistöckigen Wohnhäusern ein. Zuvor hatte es in der Region Luftalarm gegeben.
3. Juni, 20.30 Uhr: Weitere Mängel an ukrainischen Schutzbunkern offengelegt
Nach Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Zustand der Schutzbunker in Kiew hat das Innenministerium weitere Mängel offengelegt. Mehr als 4800 Bunker im Land seien untersucht worden und von diesen seien 252 verschlossen und 893 nicht nutzbar gewesen, hieß es in einer Mitteilung.
Das würde bedeuten, dass fast ein Viertel der Luftschutzbunker im Land bei russischen Angriffen wie in der vergangenen Woche keine Zufluchtsmöglichkeit darstellen würden. Kritik am Zustand der Bunker war aufgekommen, nachdem eine 33-jährige Frau während eines russischen Angriffs vor einem verschlossenen Bunker ums Leben kam, weil sie und andere offenbar nicht hineingelangen konnten.
3. Juni, 18.50 Uhr: Russisches Militär baut Strukturen für Musterung aus
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben die Zahl der Musterungsstellen zur Anwerbung Freiwilliger für den Kriegseinsatz in der Ukraine ausgeweitet.
Es gebe mehr solcher Punkte und mehr Instrukteure, um mit den Kandidaten zu arbeiten, teilte das Ministerium am Samstag in Moskau mit. So könnten mehr Verträge mit Bürgern für den Kriegsdienst abgeschlossen werden.
Die Zahl der Bewerber, die "ihr Leben mit dem Kriegsdienst verbinden wollen", sei in "bedeutendem Maße" gestiegen, hieß es in der Mittelung. Auch in der Hauptstadt Moskau, im Moskauer Gebiet und in der Region Baschkirien sei die Arbeit nun effektiver organisiert.
Nach offiziellen Angaben hatten sich in den vergangenen Monaten im Zuge einer Werbekampagne des Verteidigungsministeriums mehr als 100.000 Russen zum Kriegsdienst gemeldet, etwa ein Viertel der geplanten Zahl. Unter der Losung "Gemeinsam zum Sieg" hofft das Ministerium nun auf mehr Zulauf. Zehntausende sind bereits getötet worden in dem Krieg.
3. Juni, 16.10 Uhr: Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod
Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden.
Der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit.
Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine "ältere Frau" gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.
3. Juni, 15.05 Uhr: EU-Spitzendiplomat Borrell: Gespräch mit Südkorea über Waffenlieferungen
Der EU-Spitzendiplomat Josep Borrell äußert sich positiv über ein Gespräch mit dem Verteidigungsminister Südkoreas.
"Gutes Treffen mit dem koreanischen Verteidigungsminister Lee Jong-sup beim #SLD23. Wir (...) sprachen über den Bedarf der Ukraine an Munition", twittert Borrell nach der Zusammenkunft am Rande des "Shangri-La-Dialogues", dem wichtigsten Sicherheitsgipfel Asiens.
Die USA und die Länder der Nato drängen Südkorea seit längeren, Waffen und Munition für die Ukraine zu liefern. Südkorea hat das bislang abgelehnt.
3. Juni, 13.40 Uhr: Prigoschin beklagt "Chaos" in russischer Militärführung
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin (62), hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen.
"Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos", sagte er am heutigen Samstag auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine.
Der 62-Jährige ist Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er kündigte an, selbst mit seinen Wagner-Truppen in der seit Tagen beschossenen Region einzumarschieren, wenn das russische Militär dort nicht "schnellstens" Ordnung schaffe.
3. Juni, 11.45 Uhr: Selenskyj: Ukraine bereit für Gegenoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sieht das Land bereit für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung.
"Ich denke, wir sind heute dafür bereit", sagte er im Interview des "Wall Street Journal", das die US-Zeitung am Samstag auch als Video auf ihrer Internetseite veröffentlichte.
"Wir glauben sehr an den Erfolg, ich weiß nicht, wie lange wir Zeit brauchen", sagte er. Zugleich wies er darauf hin, dass es dauern könne und der Preis für den Erfolg hoch sein werde.
3. Juni, 11.40 Uhr: London: Russische Truppen nach Wagner-Abzug in Bachmut gebunden
Die russischen Streitkräfte in der Ukraine haben nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Abzug der Söldnertruppe Wagner aus Bachmut an Flexibilität eingebüßt.
So seien Einheiten der einst als Elitetruppen bekannten Luftlandetruppen VDV inzwischen an der Front in Bachmut im Einsatz, hieß es im Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Samstag.
"Die VDV haben seit der Invasion viel von ihrem "Elite"-Status verloren", so die Briten. Russische Befehlshaber hätten zwar wohl versucht, einen Teil dieser Truppen als Reserve aufzusparen.
3. Juni, 6.20 Uhr: Russland melden Tote nach Beschuss in Grenzregion Belgorod
In der russischen Grenzregion Belgorod sind bei neuem massiven Beschuss von ukrainischer Seite nach Behördenangaben zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden.
Nahe der Grenzstadt Waluiki seien in einem Dorf schwere Geschosse auf einem Privatgrundstück eingeschlagen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow (54) am gestrigen Freitagabend mit. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. Gladkow veröffentlichte zudem ein Foto von einem brennenden Grundstück.
Er sprach von einer unsicheren Lage in der Region durch den seit Tagen andauernden Beschuss. Besonders betroffen von dem Artilleriebeschuss war die Grenzstadt Schebekino, aus der viele Menschen flohen.
2. Juni, 22.05 Uhr: IAEA: AKW Saporischschja seit drei Monaten ohne Notstromleitung
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) inzwischen seit drei Monaten ohne externe Notstromversorgung.
Das mache das AKW extrem anfällig für den Fall, dass die einzige funktionierende Hauptstromleitung erneut ausfalle, hieß es in einer Mitteilung der IAEA am Freitag.
Die IAEA in Wien ist besorgt, dass ein Ausfall der Kühlsysteme zu einer Überhitzung der Brennstäbe und des Atommülls und damit zu einem nuklearen Unfall führen könnte.
2. Juni, 21.14 Uhr: Wagner-Chef: Truppen zu 99 Prozent aus Bachmut abgezogen
Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut fast abgeschlossen.
99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend mit. "Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden." Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.
Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Es habe auch keine "Provokationen" mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin.
2. Juni, 20.57 Uhr: Scholz verteidigt Ukraine-Politik gegen laute Störer
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat sich bei einem Europafest der SPD lautstark gegen Störer gewehrt und die Hilfe für die Ukraine verteidigt.
Eine Gruppe schrie unter anderem "Kriegstreiber", "Frieden schaffen ohne Waffen", "Hau ab!" und "Wir sind das Volk!". "Liebe Schreihälse", rief Scholz am Freitag vor der Stadthalle in Falkensee bei Berlin. Putin (70) sei "der Kriegstreiber", "der hier von euch ausgeschrien wird, wenn ihr irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet".
Der Kanzler machte deutlich, dass er keine Alternative zur Unterstützung für die Ukraine auch mit Waffen wegen des Angriffskriegs Russlands sieht. "Ja, das ist notwendig, wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?", rief Scholz. "Putin will die Ukraine zerstören." Er habe viele Bürgerinnen und Bürger, auch Kinder und alte Menschen, getötet. "Das ist Mord." Er betonte: "Frieden und Freiheit sind von diesem Angriffskrieg bedroht."
Scholz bekräftigte in seiner Rede vor einer Vertreterversammlung der SPD Brandenburg in der Stadthalle die Hilfe für die Ukraine. "Es ist und bleibt richtig, die Ukraine zu unterstützen", sagte er. "Wir tun es nach den USA am meisten als Deutsche." Er nannte finanzielle, humanitäre Hilfe und die Unterstützung mit Waffen. "Wir werden es alle gemeinsam tun, solange das notwendig ist."
2. Juni, 15.51 Uhr: Bundesregierung beschafft 66 Truppentransporter für die Ukraine
Zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff hat die Bundesregierung weitere Militärfahrzeuge beschafft.
Man habe mit der Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) einen Vertrag abgeschlossen über 66 Truppentransporter, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die Neufahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert und dort zum geschützten Infanterietransport eingesetzt werden.
Wann die FFG-Radpanzer in die Ukraine geschickt werden, ist nicht bekannt.
2. Juni, 13.31 Uhr: Baerbock über mögliche Putin-Verhaftung: Völkerrecht ist klar
Außenministerin Annalena Baerbock pocht angesichts einer möglichen Verhaftung des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, bei einer Reise zu einem politischen Gipfeltreffen nach Südafrika auf das Völkerrecht.
"Das Völkerrecht ist an dieser Stelle klar. Das Völkerrecht macht deutlich: Kriegsverbrecher, Verantwortliche, die Angriffskriege führen, die werden irgendwann zur Verantwortung gezogen", sagte die Grünen-Politikerin am Freitag nach einem Treffen des Ostseerats in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern.
Baerbock war von einem Journalisten gefragt worden, ob sie davon ausgehe, dass Südafrika Putin verhaften werde, sollte er im August zu einem Gipfel der Brics-Staatengruppe im südafrikanischen Johannesburg reisen.
2. Juni, 13.09 Uhr: Putins "Bluthunde" – Doku beleuchtet russische Wagner-Söldner
Eiskalte Morde, Folter und sexuelle Gewalt durch seine Truppen bestreitet der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, immer wieder und fordert Beweise für Kriegsverbrechen.
Nun liefert die Dokumentation "Die Wagner-Gruppe - Russlands geheime Söldner", die Arte am 6. Juni (20.15 Uhr) ausstrahlt und bis 9. Dezember in der Mediathek vorhält, rund zwei Stunden lang jede Menge Indizien für die Brutalität der Söldner. In dem Zweiteiler geht der Franzose Benoît Bringer den Verbrechen der "Bluthunde" von Kremlchef Putin in Syrien und auf dem afrikanischen Kontinent nach – mit prominenten Zeitzeugen.
2. Juni, 13.07 Uhr: Blinken: Putins Krieg ist Fallstudie für strategisches Versagen
US-Außenminister Antony Blinken hat Putin völliges strategisches Versagen beim Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen.
Es stehe außer Frage, dass Russland heute in militärischer, wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht deutlich schlechter dastehe als vor dem Einmarsch in die Ukraine, sagte Blinken am Freitag in einer Rede im Rathaus der finnischen Hauptstadt Helsinki. Putin habe Russlands Macht und Einfluss damit auf Jahre hin erheblich geschwächt. Russland sei heute isolierter auf der Weltbühne als jemals zuvor.
2. Juni, 12.45 Uhr: China fordert Ende der Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg
China fordert ein Ende der Waffenlieferungen ins Kampfgebiet in der Ukraine.
Nach der Rückkehr von seinen Gesprächen zur Lösung des Konflikts sagte der chinesische Sonderbeauftragte Li Hui am Freitag in Peking, weder Russland noch die Ukraine hätten nach seinem Eindruck die Tür für Verhandlungen zugeschlagen. "Wir sollten aufhören, Waffen ins Schlachtfeld zu schicken, ansonsten werden wir nur das Risiko einer Eskalation der Spannungen erhöhen", zitierte ihn das chinesische Staatsfernsehen. Es müsse einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen geben.
Den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilte Li Hui allerdings weiter nicht.
2. Juni, 9.31 Uhr: London: Russland in Dilemma wegen Angriffen auf russisches Gebiet
Die russische Militärführung steckt nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten in einem Dilemma wegen der wiederholten Angriffe "proukrainischer Partisanen" auf russisches Territorium.
Moskau müsse sich entscheiden, ob es die Verteidigung der eigenen Grenzregion verstärke oder die Stellungen in den besetzten Gebieten der Ukraine, hieß es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Freitag.
Ein erneuter Angriff durch "Partisanen" in der Region Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sei am Donnerstag zwar rascher eingedämmt worden als zuvor, doch habe Russland eigenen Angaben zufolge dafür auf den vollen Umfang militärischer Feuerkraft auf seinem eigenen Staatsgebiet zurückgegriffen. Dazu gehörten demnach auch Kampfhubschrauber und schwere Raketenwerfer. Moskau macht die Ukraine für die Angriffe verantwortlich, Kiew weist das jedoch zurück.
2. Juni, 7.56 Uhr: Kiew erneut mit Dutzenden Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen
Russland hat seine Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fortgesetzt. In der Nacht zum Freitag habe die russische Armee insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden.
Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
Russland beschießt Kiew derzeit besonders heftig. Im Mai etwa waren innerhalb eines Monats so viele Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf Kiew abgefeuert wie noch nie seit Kriegsbeginn.
2. Juni, 6.31 Uhr: Schweizer Parlament stimmt gegen indirekte Rüstungsexporte an Ukraine
Das Schweizer Parlament hat eine Ausnahmeregelung für die Weitergabe von Rüstungsgütern an die Ukraine abgelehnt.
Die Mehrheit der Abgeordneten im Nationalrat stimmte am Donnerstagabend gegen einen entsprechenden Vorschlag, der vom sicherheitspolitischen Ausschuss der großen Parlamentskammer erarbeitet worden war. Die "Lex Ukraine" hätte vorgesehen, dass andere Staaten Kriegsmaterial aus Schweizer Produktion an die Ukraine liefern dürfen.
2. Juni, 6.29 Uhr: Ostsee-Anrainerstaaten beraten
Am Freitag. beraten die Ostsee-Anrainerstaaten in Wismar vor dem Hintergrund der russischen Angriffe auf die Ukraine darüber, wie die Widerstandsfähigkeit der Demokratien in der Ostseeregion gestärkt werden kann.
Deutschland hat noch bis Ende Juni den Vorsitz im Ostseerat. Russlands Mitgliedschaft in der 1992 gegründeten Regionalorganisation war Anfang März vergangenen Jahres ausgesetzt worden. Daraufhin erklärte Moskau im Mai 2022 seinen Austritt. Bis zum Angriff auf die Ukraine war der Rat eine der Runden, in denen konkrete Zusammenarbeit bei Fachthemen mit Russland möglich war.
2. Juni, 6.26 Uhr: Kämpfe in russischer Grenzregion Belgorod
Die Lage in dem an die Ukraine grenzenden russischen Gebiet Belgorod bleibt gespannt. Russlands Militär "vernichtete" nach neuen Angriffen von ukrainischer Seite im Grenzgebiet laut offiziellen Angaben aus Moskau erneut mehr als 50 Kämpfer sowie Panzertechnik und Militärgerät.
Menschen, die aus der Region flüchteten, sprachen von "verheerenden Zerstörungen" in der Stadt, von denen das russische Staatsfernsehen nur einen Bruchteil zeige. Die Region wird seit Tagen von Angriffen mit Toten und Verletzten erschüttert.
Einmal mehr bekannten sich das "Russische Freiwilligenkorps" und die Legion "Freiheit Russlands" zu den Attacken. Sie wollten Russland Freiheit, Frieden und Ruhe bringen, teilten die Kämpfer mit, die auf der Seite der Ukraine im Einsatz sind. Die ukrainische Regierung betont, nichts mit den Angriffen zu tun zu haben.
2. Juni, 6.20 Uhr: Selenskyj beklagt Probleme mit Schutzbunkern in Kiew
Selenskyj betonte in seiner Videobotschaft, dass abgesehen von der militärischen Hilfe aus dem Ausland auch die Ukraine selbst mehr für die Sicherheit ihrer Bürger tun müsse.
Er bekräftigte Forderungen, dass eine ausreichende Zahl an Bunkern überall zugänglich sein müsse. "Die Situation, wie letzte Nacht in Kiew, als die Menschen zum Schutzbunker kamen und der verschlossen war, darf nie wieder vorkommen", betonte er. Es sei die Pflicht der Kommunen, dafür zu sorgen, dass die Schutzräume rund um die Uhr geöffnet seien.
2. Juni, 6.04 Uhr: Stoltenberg betont Notwendigkeit von Nato-Übung über Deutschland
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Wichtigkeit der großangelegten Luftwaffenübung "Air Defender" über Teilen Deutschlands gerechtfertigt.
"Es ist notwendig, weil wir in einer gefährlicheren Welt leben", sagte er dem Nachrichtenportal "ZDFheute.de" am Donnerstag. Die Aufgabe der Nato sei es, zu verhindern, dass der russische Angriffskrieg über die Ukraine hinaus eskaliere. "Und deshalb ist es wichtig, dass wir jeden Raum für Missverständnisse beseitigen - dass wir keine Fehleinschätzungen in Moskau zulassen, was die Bereitschaft der Nato betrifft, jeden Zentimeter des Nato-Territoriums zu verteidigen", erklärte Stoltenberg.
Vom 12. bis 23. Juni sollen nach Luftwaffenangaben 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10.000 Soldaten und Soldatinnen an der Übung "Air Defender 2023" unter deutscher Führung teilnehmen. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. Während der zweiwöchigen Operation sollen jeweils von Montag bis Freitag drei Lufträume zeitversetzt für die zivile Luftfahrt gesperrt werden. Die meisten Flüge könnten laut Luftwaffe über der Nord- und Ostsee stattfinden.
2. Juni, 6 Uhr: Putin erhält Einladung zu Gipfeltreffen in Südafrika
Trotz eines internationalen Haftbefehls ist Putin zu einem Gipfel der aufstrebenden Schwellenländer nach Südafrika eingeladen worden.
Alle fünf Staatschefs der Brics-Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika hätten eine Einladung zu einem geplanten Gipfel vom 22. bis 24. August in Johannesburg erhalten, sagte Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor bei einem Treffen der Brics-Außenminister am Donnerstag im Kapstadt.
Das Gipfeltreffen ist in diesem Jahr von besonderer politischer Brisanz. Im März erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einen Haftbefehl gegen Putin. Südafrika, das die Statuten des IStGH unterzeichnet hat, wäre verpflichtet, den russischen Präsidenten bei der Einreise in Südafrika festzunehmen. Bislang äußerte sich Südafrika nicht klar zum Verfahren, sollte Putin tatsächlich anreisen.
1. Juni, 22.30 Uhr: Russlands Niederlage rückt laut Selenskyj näher
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sieht nach dem europäischen Solidaritätsgipfel in Moldau eine Niederlage Russlands im laufenden Krieg näher kommen.
Das Treffen mit den Staats- und Regierungschefs am Donnerstag sei maximal genutzt worden, um Hilfe für die Ukraine zu mobilisieren und die Niederlage der "Terroristen" näher zu bringen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft, die er in Moldau nach dem Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) aufzeichnete. Der Zeitpunkt sei nahe, an dem Russland für seine Morde zur Rechenschaft gezogen werde, sagte er.
Selenskyj hatte in Moldau mehrere Staats- und Regierungschefs getroffen, die der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Hilfe zusicherten. "Wir bereiten neue Entscheidungen für die Verteidigung der Ukraine vor, darunter Flugabwehr, Kampfflugzeuge und unser Vorstoß auf dem Boden", sagte er.
Vorbereitet würden auch ein Paket für Sicherheitsgarantien auf dem Weg in die Nato und ein Friedensgipfel zur Umsetzung von Kiews Vorschlägen für ein Ende des Krieges. Eine Kernforderung von Selenskyjs Friedensplan dreht sich um den Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Russland lehnt das ab.
Selenskyj betonte auch, dass abgesehen von der militärischen Hilfe aus dem Ausland auch die Ukraine selbst mehr für die Sicherheit der Bürger tun müsse. Er bekräftigte Forderungen, dass eine ausreichende Zahl an Bunkern überall zugänglich sein müsse.
"Die Situation, wie letzte Nacht in Kiew, als die Menschen zum Schutzbunker kamen und der verschlossen war, darf nieder wieder vorkommen", betonte er. Es sei die Pflicht der Kommunen, dafür zu sorgen, dass die Schutzräume rund um die Uhr geöffnet seien.
1. Juni, 21.09 Uhr: Laut Moskau mehr als 50 "Terroristen" im Gebiet Belgorod "vernichtet"
Russlands Militär hat bei neuen Angriffen von ukrainischer Seite im eigenen Grenzgebiet bei Belgorod nach offiziellen Angaben aus Moskau erneut mehr als 50 Kämpfer sowie Panzertechnik und Militärgerät vernichtet.
Das "Kiewer Regime" habe am Donnerstag die Stadt Schebekino, wo auch ein Grenzübergang für Fahrzeuge liegt, beschossen, teilte das Verteidigungsministerium am Abend in Moskau mit. Am Nachmittag hatte das Ministerium mitgeteilt, einen Durchbruch von Kämpfern verhindert zu haben.
Menschen, die aus der Region flüchteten, sprachen von "verheerenden Zerstörungen" in der Stadt, von denen das russische Staatsfernsehen nur einen Bruchteil zeige. Auf einem Video war zu sehen, wie das Dach eines langen Wohnblocks in Flammen stand. Die Region wird seit Tagen von Angriffen erschüttert. Es gab bereits Tote und Verletzte.
Einmal mehr bekannten sich das "Russische Freiwilligenkorps" und die Legion "Freiheit Russland" zu den Attacken. Sie wollten Russland Freiheit, Frieden und Ruhe bringen, teilten die Kämpfer mit, die auf der Seite der Ukraine im Einsatz sind. Die ukrainische Regierung betont, nichts mit den Angriffen zu tun zu haben. In der vergangenen Woche kam es dort zu einem Durchbruch von ukrainischer Seite. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte danach mitgeteilt, mehr als 70 Kämpfer vernichtet zu haben.
1. Juni, 20.55 Uhr: Kanzler Scholz macht Selenskyj bei einer Sache wenig Hoffnung
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) macht der Ukraine wenig Hoffnung auf eine schnelle Einladung zum Nato-Beitritt.
Der SPD-Politiker verdeutlichte am Donnerstagabend nach dem Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau, dass eine zügige Aufnahme des Landes selbst nach einem Ende des russischen Angriffskrieges nicht garantiert ist. "Es gibt sehr klare Kriterien für die Mitgliedschaft", sagte Scholz. Ihm zufolge gehört dazu auch, dass ein Land keine Grenzkonflikte habe.
Zur Frage möglicher anderer Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem Kriegsende sagte Scholz, diese müssten so beschaffen sein, dass die Ukraine Sicherheit vor der Gefahr eines Angriffs habe und gleichzeitig stabilisiert werde. Zudem müssten die Sicherheitsgarantien nicht nur von der Ukraine, sondern auch von allen anderen ernst genommen werden. Konkreter wurde Scholz nicht. Es könne noch unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten geben, sagte er.
1. Juni, 20.49 Uhr: Selenskyj hofft nach Europa-Gipfel auf signifikante Zahl an Kampfjets
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist zuversichtlich, dass sein Land etliche westliche Kampfflugzeuge vom Typ F-16 erhalten wird.
Er habe beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft in Moldau "von einer signifikanten Zahl" gehört, sagte er am Donnerstagabend nach der englischen Übersetzung seiner Pressekonferenz. Etliche Länder hätten stärkere Unterstützung geäußert. Die ukrainischen Luftstreitkräfte hatten zuletzt die Zahl von 48 F-16-Kampfjets genannt, die sie erwarten.
Selenskyj betonte, dass die Kampfflugzeuge vor allem zum Schutz der Bevölkerung vor russischen Luftangriffen und nicht für Gegenoffensiven benötigt würden. Ein Vorschlag der Ukraine sei auch, ein gesamteuropäisches Luftverteidigungssystem aufzubauen. Die Ukraine habe Erfahrung bei dem Thema, weil sie die vorhandenen Systeme leider bereits live habe testen müssen.
Kurzfristig forderte Selenskyj weitere Flugabwehrraketensysteme vom Typ Patriot. Bis die Ukraine die Kampfflugzeuge erhalte, würden mehr Patriots zu ihrem Schutz gebraucht, sagte er. In seinem Nachrichtenkanal bei Telegram teilte er mit, dass bei dem Treffen in Moldau auch die Ausbildung von ukrainischen Piloten an den F-16 und anderen Flugzeugen vereinbart worden sei.
Ziel sei zudem, einen ukrainischen Raketenschutzschirm (sky shield) zu bilden. Die Entscheidung darüber könne nach weiteren Konsultationen mit den USA beim nächsten Treffen der Verteidigungsminister auf deren Militärstützpunkt in Ramstein getroffen werden, sagte er.
1. Juni, 18.07 Uhr: Putin erhält Einladung zu Gipfeltreffen in Südafrika
Trotz eines internationalen Haftbefehls ist der russische Präsident Wladimir Putin (70) zu einem Gipfel der aufstrebenden Schwellenländer nach Südafrika eingeladen worden.
Alle fünf Staatschefs der Brics-Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika hätten eine Einladung zu einem geplanten Gipfel vom 22. bis 24. August in Johannesburg erhalten, sagte Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor bei einem Treffen der Brics-Außenminister am Donnerstag.
Das Gipfeltreffen ist in diesem Jahr von besonderer politischer Brisanz. Im März hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einen Haftbefehl gegen Putin erlassen. Südafrika, das die Statuten des IStGH unterzeichnet hat, wäre verpflichtet, den russischen Präsidenten bei der Einreise in Südafrika festzunehmen. Bislang hat Südafrika sich nicht klar zum Verfahren geäußert, sollte Putin tatsächlich anreisen.
1. Juni, 17.11 Uhr: Söldner-Chef Prigoschin berichtet von Wagner-Abzug aus Bachmut
Laut dem Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, läuft der Abzug seiner Kämpfer aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut.
Bis zum kommenden Montag (5. Juni) würden alle Stellungen im Frontbereich an Soldaten der regulären russischen Armee übergeben, sagte Prigoschin in einem in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Video. Angesichts seines 62. Geburtstags zeigte er sich darin auch mit Wagner-Kämpfern bei einer nächtlichen Schießübung.
Seine Truppen würden zwar von der Gefechtslinie abgezogen, blieben aber weiter im ostukrainischen Gebiet Donezk stationiert, fügte Prigoschin hinzu. Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.
Der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj teilte mit, seine Armee habe die Kämpfe an den Flanken von Bachmut eingestellt. "Die Leitung unserer Gruppierung ergreift geeignete Maßnahmen, um die Kampffähigkeit unserer Einheiten wiederherzustellen und die Absichten des Feindes zu vereiteln", sagte Syrskyj dem Portal "Ukrajinska Prawda".
1. Juni, 17.07 Uhr: Mehr Munition für Ukraine - EU-Parlament will Produktion ankurbeln
Das EU-Parlament hat sich angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dafür ausgesprochen, die europäische Produktion von Munition zu erhöhen. Die Abgeordneten billigten am Donnerstag in Brüssel einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Damit soll die Ukraine für den Krieg gegen Russland schneller Munition bekommen.
Außerdem soll die Maßnahme den EU-Ländern dabei helfen, ihre Arsenale aufzustocken. Das EU-Parlament muss nun noch mit den EU-Ländern über die endgültige Ausgestaltung des Vorhabens verhandeln.
Die Produktionskapazitäten der EU würden dem Entwurf zufolge mit gezielten Maßnahmen angekurbelt werden, insbesondere mit einer Finanzspritze von 500 Millionen Euro.
Diese Entscheidung markiere einen bedeutenden Fortschritt für die "Sicherheit und Verteidigung unserer Union" und für die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine, sagte der Leiter des Verhandlungsteams des Europaparlaments, Christian Busoi (EVP).
1. Juni, 16.05 Uhr: Ukraine muss laut Blinken mögliche künftige Angriffe abwehren können
Die Ukraine muss nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken (61) langfristig militärisch besser aufgestellt sein.
"Wir konzentrieren uns auch darauf, der Ukraine beim Aufbau ihrer mittel- bis langfristigen Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten zu helfen, so dass die Ukraine, wenn sich der gegenwärtige Angriff gelegt hat, über die volle Kapazität verfügt, um künftige Angriffe zu verhindern und, wenn nötig, abzuwehren", sagte Blinken am Donnerstag nach einem informellen Nato-Außenministertreffen in Oslo.
Das Verteidigungsbündnis spiele dabei eine wichtige Rolle, da es dazu beitrage, die Ukraine auf "Nato-Standard" zu bringen. Einzelne Länder würden der Ukraine auch längerfristige Unterstützung gewähren, so dass die Ukraine ihre Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten vollständig aufbauen könne, sagte Blinken weiter.
1. Juni, 16.02 Uhr: Nato-Staaten diskutieren Format für engere Zusammenarbeit mit Ukraine
In der Nato wird angesichts des Beitrittswunsches der Ukraine über ein neues Format für die Zusammenarbeit in der vermutlich noch langen Übergangszeit nachgedacht.
Man habe darüber diskutiert, die bestehende Nato-Ukraine-Kommission zu einem neuen Nato-Ukraine-Rat aufzuwerten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einem informellen Treffen der Außenministerinnen und Außenminister in Oslo.
Ein solches gemeinsames Beratungsforum wäre ein wichtiger Schritt, um mit der Ukraine auf Augenhöhe Schlüsselfragen der Sicherheit diskutieren zu können.
1. Juni, 14.59 Uhr: Selenskyj warnt vor enttäuschten Hoffnungen auf EU- und Nato-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau für eine schnelle Osterweiterung der Nato und der EU geworben.
"Wir brauchen Frieden. Deshalb sollte jedes europäische Land, das an Russland grenzt und das nicht will, dass Russland es auseinanderreißt, ein vollwertiges Mitglied der EU und der Nato sein", sagte der 45-Jährige. Einzige Alternativen dazu seien ein offener Krieg oder eine grausame russische Besatzung.
"Wir sehen, was in Georgien geschieht", sagte Selenskyj mit Blick auf russische Einflussnahme. Man sehe, wie solche Nationen in den Zustand der Rechtlosigkeit gezerrt würden.
Die EU- und Nato-Staaten warnte Selenskyj zudem vor einer Hinhaltetaktik. "Denken Sie an die Enttäuschung unserer Soldaten, die für Freiheit kämpfen und an die Enttäuschung jener Nationen, für die unser Kampf in der Ukraine Hoffnung ist", sagte er. Wenn nicht einmal diejenigen eine klare positive Antwort auf den Wunsch zum Nato- und EU-Beitritt bekämen, die die Werte Europas mit Blut verteidigten, könne es für andere kaum mehr fassbare Hoffnung geben.
1. Juni, 14.47 Uhr: So viele Verletzte aus den Kriegsgebieten hat Deutschland schon behandelt
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat Deutschland 750 Verletzte aus den Kriegsgebieten zur medizinischen Behandlung aufgenommen.
In der Bundesrepublik seien damit innerhalb der EU die meisten Patienten behandelt worden, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe am Donnerstag mit. "Wir stehen weiter eng an der Seite der Ukraine, die sich gegen den brutalen russischen Angriffskrieg verteidigen muss", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD).
Bislang sind in der EU und weiteren unterstützenden Staaten den Angaben nach etwa 2250 Patienten aufgenommen worden. Hinter Deutschland folgen Norwegen (rund 250) sowie Polen und Spanien (jeweils rund 230).
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert die medizinische Evakuierung von ukrainischen Verletzten und Erkrankten. Dahinter stünden komplexe Abstimmungsprozesse zwischen Ländern und Hilfsorganisationen, die den schnellen Transport und die dringend notwendigen Behandlungen möglich machen, sagte Faeser.
1. Juni, 14.21 Uhr: Pistorius bei Ukraine-Bitte um Marschflugkörper weiter zurückhaltend
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist dem Wunsch der Ukraine nach der Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus nicht weiter entgegengekommen.
"Wir sind da sehr zurückhaltend, das habe ich immer deutlich gemacht. Und an der Auffassung hat sich bislang auch nichts geändert", sagte er am Donnerstag bei einem Besuch im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. In der Sache gebe es noch keine Entscheidung, sagte er.
1. Juni, 14.13 Uhr: Baerbock: Russische Spaltungsversuche verhindern
Außenministerin Annalena Baerbock setzt angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf einen noch engeren Schulterschluss mit den Ländern im Ostseeraum.
Gemeinsam werde man darüber sprechen, wie man von Russland ausgehende Spaltungsversuche verhindern und den Lebensraum auch für künftige Generationen schützen könne, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag vor einem Treffen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Ostsee-Anrainerstaaten in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern.
1. Juni, 13.54 Uhr: Stoltenberg: Ukraine hat militärische Fähigkeiten für Gegenoffensive
Die Ukraine ist nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg militärisch bereit für eine erfolgreiche Gegenoffensive.
"Ich bin zuversichtlich, dass die ukrainischen Streitkräfte nun über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um weitere besetzte Gebiete zu befreien", sagte der Norweger am Donnerstag bei einem Treffen der Nato-Außenminister in Oslo.
Aber es müsse noch mehr getan werden, sagte Stoltenberg. Die Nato arbeite derzeit an einem mehrjährigen Unterstützungspaket, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine langfristig sicherzustellen. Außerdem ist im Gespräch, künftig in Form eines Nato-Ukraine-Rates Gespräche über eine noch engere Zusammenarbeit zu führen, hieß es.
1. Juni, 13.25 Uhr: Selenskyj bittet um Patriot-Raketen und Kampfjets
Selenskyj hat seine Verbündeten beim Europa-Gipfel in Moldau eindringlich um Unterstützung mit modernen Kampfjets und Patriot-Abwehrraketen gebeten.
Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine komme es nun auf zwei Komponenten an: "eine Patriot-Koalition, die der russischen Erpressung durch ballistische Raketen ein Ende setzt, und eine Koalition moderner Kampfflugzeuge, die beweist, dass Terror gegen unsere Bürger keine Chance hat", sagte Selenskyj am Donnerstag in der Auftaktsitzung des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) vor fast 50 Staats- und Regierungschefs auf Schloss Mimi in Bulboaca.
1. Juni, 13.24 Uhr: Russisches Militär will Einmarsch im Gebiet Belgorod verhindert haben
Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Gebiet Belgorod unweit der Ukraine mehrere Versuche verhindert, dass Bewaffnete auf eigenes Territorium vorrücken.
"Ukrainische Terroreinheiten in der Stärke von zwei mit Panzern verstärkten Schützenkompanien haben versucht, im Gebiet der Ortschaft Nowaja Tawolschanka und des internationalen Pkw-Grenzübergangs "Schebekino" nach Russland einzudringen", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag. Insgesamt drei solcher Attacken seien abgewehrt worden.
Unabhängig können diese Aussagen nicht überprüft werden. Zu eigenen Verlusten machte Konaschenkow keine Angaben.
1. Juni, 13.19 Uhr: Nach Raketenangriff: Kiew ermittelt zu verschlossenem Schutzkeller
Nach einem russischen Raketenangriff mit mehreren Toten laufen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Ermittlungen zu einem offenbar verschlossenen Luftschutzkeller.
Er habe das Präsidialamt gebeten, den Leiter des betroffenen Stadtteils Desnjanskyj, Dmytro Ratnikow, für die Dauer der Untersuchungen von seinem Posten freizustellen, schrieb Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, am Donnerstag auf Telegram.
In Desnjanskyj war in der Nacht ein Krankenhaus beschossen worden. Der Mann einer getöteten Frau beklagte später, dass die Menschen den russischen Raketen schutzlos ausgeliefert gewesen seien, weil sie gegen die Türen des Bombenschutzkellers gehämmert hätten, ihnen aber niemand aufgemacht habe.
1. Juni, 13.05 Uhr: Scholz betont Bedeutung deutscher Luftverteidigungssysteme in Ukraine
Angesichts der russischen Luftangriffe auf Kiew hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bedeutung der deutschen Unterstützung der Ukraine mit Flugabwehrsystemen betont.
Dieser Beitrag sei gerade jetzt wichtig, "wo es so viele Angriffe mit Raketen, mit Flugzeugen, mit Marschflugkörpern seitens der Russischen Föderation gibt", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag zum Auftakt des Europa-Gipfels in Moldau.
Europa sei sich in der Unterstützung der Ukraine einig. "Deutschland leistet dabei einen ganz herausragenden Beitrag", sagte Scholz. Die finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine sei "sehr essenziell und nach den USA der größte Beitrag, der geleistet wird von einem einzelnen Land".
1. Juni, 12.37 Uhr: Österreichs Bevölkerung klettert wegen Ukraine-Krieg über 9 Millionen
Der starke Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine hat Österreichs Bevölkerung im Vorjahr über die Marke von neun Millionen ansteigen lassen.
Wie die staatliche Statistikbehörde am Donnerstag mitteilte, wanderten 2022 netto fast 137.000 Menschen ein - mehr als zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015. Davon stammten 67.000 aus der Ukraine.
Mit Jahresbeginn zählten die staatlichen Statistiker 9,1 Millionen Menschen in dem Alpenland. Darunter waren 225.000 Deutsche, die mit fast 2,5 Prozent der Einwohnerzahl die größte ausländische Bevölkerungsgruppe in Österreich stellen. Ohne Migration wäre die Einwohnerzahl gefallen. Die Zahl der Geburten ging vergangenes Jahr um 4 Prozent auf unter 83.000 zurück. Die Sterbefälle legten um 1,5 Prozent zu.
1. Juni, 12.22 Uhr: Selenskyj bei Europa-Gipfel: Ukraine ist bereit für Nato-Beitritt
Die Ukraine ist nach Angaben von Selenskyj bereit für einen Nato-Beitritt. Man warte nun darauf, wann die Nato für die Aufnahme der Ukraine bereit sein werde, sagte er am Donnerstag am Rande des Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau.
"Die Ukraine ist bereit, in der Nato zu sein", sagte er. Sehr wichtig seien zudem die Zukunft seines Landes in der EU und Sicherheitsgarantien. Letzteres gelte auch für das Nachbarland Moldau wegen möglicher weiterer Aggressionen Russlands.
1. Juni, 12.01 Uhr: Moskau: Westen zieht Moldau in den Ukraine-Krieg hinein
Russland hat sich angesichts eines Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der Ex-Sowjetrepublik Moldau verärgert gezeigt.
"Die Ukraine ist zu einem Brückenkopf des Kriegs gegen Russland (...) geworden", sagte Russlands Geheimdienstchef, Alexander Bortnikow, am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dann fügte er hinzu: "Der Westen drängt Moldau aktiv zu einer Teilnahme am ukrainischen Konflikt."
Die kleine Republik Moldau hat sich seit Beginn von Russlands Kriegs klar auf die Seite der Ukraine gestellt. Ebenso wie die Ukraine ist auch Moldau mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern seit einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Sandu beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.
1. Juni, 11.54 Uhr: Moskau will größere Mission in ukrainischem AKW zulassen
Russland hat sich zu einer Erweiterung der Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde (IEAA) im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bereit erklärt.
Der Chef der nationalen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, versprach am Donnerstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax, "alle Handlungen" des IAEA-Generaldirektors Rafael Grossi zu unterstützen. Dazu gehöre auch ein möglicher abermaliger Besuch des Argentiniers im größten europäischen AKW.
1. Juni, 11.15 Uhr: Scholz und Macron treffen Selenskyj in Moldau
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron werden beim Europa-Gipfel in Moldau den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.
Dies verlautete am Donnerstag aus der deutschen Delegation. Für Scholz und Selenskyj ist es die dritte persönliche Begegnung innerhalb von drei Wochen: Mitte Mai war der ukrainische Staatschef zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in Berlin, wenige Tage später sah er Scholz beim G7-Gipfel in Japan.
Der Kanzler traf am Vormittag in der moldauischen Hauptstadt Chisinau ein. Der Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) findet im nahegelegenen Schloss Mimi statt, nur 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
1. Juni, 10.59 Uhr: Baerbock will keinen ukrainischen Nato-Beitritt "mitten im Krieg"
In der Diskussion um den ukrainischen Wunsch nach einem schnellen Nato-Beitritt hat Außenministerin Annalena Baerbock klare Grenzen aufgezeigt.
Es gelte "die Politik der offenen Tür", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einem Treffen der Nato-Außenminister in Oslo. Zugleich sei klar, "dass wir mitten in einem Krieg nicht über eine neuere Mitgliedschaft sprechen können". Selenskyj hatte die Bündnisstaaten aufgefordert, beim nächsten Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme ins westliche Militärbündnis freizumachen. Finnland ist seit April in der Nato. Auch Schweden bemüht sich um eine Aufnahme.
1. Juni, 10.40 Uhr: Bayern schiebt zwei Männer nach Russland ab
Erstmals seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat es wieder Abschiebungen aus Deutschland nach Russland gegeben.
Konkret seien zwei Männer im Alter von 22 und 56 Jahren auf dem Luftweg zurückgeführt worden, teilte das bayerische Landesamt für Asyl und Rückführungen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Dies sei bereits Mitte Februar und Mitte März erfolgt. Zunächst hatte "Tagesschau.de" darüber berichtet.
Die beiden Männer hatten sich schon seit Jahren in Bayern aufgehalten. In einem Fall habe ein rechtskräftig abgelehnter Asylantrag aus dem Februar 2020 vorgelegen, hieß es auf Nachfrage. Im zweiten Fall sei die Einreise bereits im Jahr 2014 erfolgt, es sei aber zu keinem Zeitpunkt ein Asylantrag gestellt worden. Der Mann sei nun wegen mehrerer schwerer Straftaten ausgewiesen worden.
1. Juni, 9.35 Uhr: Polens Grenze für Laster aus Belarus und Russland geschlossen
Polen hat die östliche EU-Außengrenze zu Belarus für Lastwagen aus dem Nachbarland und Russland geschlossen. Das von der Regierung in Warschau verkündete Verbot mit Wirkung vom 1. Juni trat in der Nacht zum Donnerstag in Kraft, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete.
Es gilt für Lastwagen, Zugmaschinen und Gespanne mit Anhänger oder Sattelauflieger, die in einem der beiden Länder registriert sind. Das polnische Innenministerium hatte die Einschränkungen für den Güterverkehr zu Beginn der Woche angekündigt.
Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof von Belarus (ehemals: Weißrussland) die Verurteilung eines Vertreters der polnischen Minderheit, Andrzej Poczobut, bestätigt. Der 50 Jahre alte Journalist war im Februar wegen "Anstachelung zum Hass" und "Aufruf zu Handlungen zum Schaden von Belarus" zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Bereits unmittelbar danach hatte zwischen beiden Ländern ein Streit mit Grenzsperren begonnen.
1. Juni, 9.27 Uhr: Drei Tote nach russischem Raketenangriff auf Kiew
Bei einem neuen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Haupstadt Kiew sind nach offiziellen Angaben in der Nacht zum Donnerstag mindestens drei Menschen getötet worden, darunter ein Kind.
Darüber hinaus seien in den Stadtbezirken Dniprowski und Desnjanski 14 Menschen verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Vormittag mit. Neun davon seien ins Krankenhaus gebracht worden. Bei dem getöteten Kind handelt es sich nach Angaben der Polizei um ein neun Jahre altes Mädchen. Zunächst hatten die Behörden von zwei getöteten Kindern gesprochen.
1. Juni, 9.19 Uhr: Selenskyj zu Europa-Gipfel in Moldau eingetroffen
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, nimmt persönlich am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau teil.
Selenskyj wurde am Donnerstag in Bulboaca von Moldaus Präsidentin Maia Sandu begrüßt.
1. Juni, 8.32 Uhr: Schweizer Rüstungskonzern will Panzer für Ukraine liefern
In den Streit um Rüstungslieferungen aus der Schweiz für die Ukraine kommt neue Bewegung. Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag hat trotz ablehnender Signale aus der Regierung offiziell ein Exportgesuch für 96 Leopard-1-Panzer eingereicht, wie das nationale Staatssekretariat für Wirtschaft am Donnerstag bestätigte.
Nach Angaben der Ruag ist der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall an dem Kauf interessiert. Die gebrauchten und zur Zeit nicht einsatzfähigen Panzer sollten dann später an die Ukraine weitergegeben werden, sagte Ruag-Sprecherin.
1. Juni, 7.44 Uhr: Russische Grenzregion klagt über erneuten Beschuss
In der westrussischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der Behörden in der Nacht zum Donnerstag mindestens fünf Menschen durch intensiven Beschuss verletzt worden.
Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete, dass sich die Kleinstadt Schebekino unter "nicht endendem Feuer" der ukrainischen Streitkräfte befinde. Sowohl das Zentrum als auch Randbezirke seien seit Mitternacht mit "Grad"-Mehrfachraketenwerfern aus sowjetischer Produktion beschossen worden.
1. Juni, 6.36 Uhr: Außenminister der Nato-Staaten beraten
Die Außenminister der Nato-Staaten wollen am Donnerstag bei Beratungen in der norwegischen Hauptstadt Oslo die Vorbereitungen für den nächsten Bündnisgipfel vorantreiben. Unter anderem soll es um den Umgang mit dem Beitrittswunsch der Ukraine gehen.
Auch bei einem Europa-Gipfel in der an die Ukraine grenzenden Ex-Sowjetrepublik Moldau dürfte es insbesondere um Russlands Angriffskrieg gehen. Bundeskanzler Olaf Scholz sowie andere Staats- und Regierungschefs aus fast 50 Ländern werden dort zum zweiten Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) erwartet.
Im Kampfgebiet in der Ukraine dürfte zudem insbesondere auf den Osten geblickt werden: Laut eigenen Angaben will der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach äußerst verlustreichen Gefechten von nun an die eroberte, aber von der Ukraine nicht aufgegebene Stadt Bachmut der Kontrolle der regulären russischen Armee überlassen.
1. Juni, 6.35 Uhr: USA sagen der Ukraine weitere millionenschwere Militärhilfen zu
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskriegs bereit.
Das US-Verteidigungsministerium kündigte ein weiteres Militär-Paket im Umfang von rund 300 Millionen US-Dollar (rund 281 Millionen Euro) an. Darin enthalten ist demnach Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben.
1. Juni, 6.28 Uhr: Mehrere Tote nach schwerem russischem Raketenangriff auf Kiew
Bei einem russischen Raketenangriff auf Kiew sind nach ukrainischen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder.
"In den Stadtbezirken Dniprowski und Desnjanski gibt es jetzt laut den Ärzten 14 Verletzte, 9 mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden", teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstagmorgen auf seinem Telegram-Kanal mit.
Nach Angaben der Militärverwaltung in Kiew wurde die Stadt gegen 3 Uhr Ortszeit (2 Uhr MESZ) mit bodengestützten Raketen angegriffen. Zwar seien sie von der Flugabwehr abgeschossen worden, doch die Trümmer hätten zu vielen Opfern und zahlreichen Schäden geführt.
1. Juni, 6.22 Uhr: Kommt Selenskyj zum Europa-Gipfel?
Ob Selenskyj am Europa-Gipfel persönlich teilnimmt, war bis kurz vor Beginn des Treffens unklar.
Der ukrainische Präsident war zuletzt zum Gipfel der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien und zum G7-Gipfel führender demokratischer Wirtschaftsmächte nach Japan gereist. Moldau ist für Selenskyj vergleichsweise leicht zu erreichen: Es liegt nur wenige Zugstunden von Kiew entfernt. Außerdem wäre dieser Gipfel der erste, an dem Selenskyj als Mitglied und nicht nur als Gast teilnimmt. Die Ukraine ist Teil der EPG.
Aus Deutschland wollte am Donnerstagmorgen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) anreisen. Es ist seine erste Reise nach Moldau seit seinem Amtsantritt vor knapp 18 Monaten. Neben den 27 EU-Staaten wurden 20 weitere Länder zu dem Treffen eingeladen. Darunter sind Großbritannien, die Türkei, Norwegen, die Schweiz sowie die Westbalkanstaaten Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und das Kosovo.
1. Juni, 6.10 Uhr: Selenskyj: Getreide-Abkommen ist wichtig für ganze Welt
Bei einem Besuch in der Hafenstadt Odessa hat Selenskyj die Relevanz des kürzlich verlängerten Getreide-Abkommens unterstrichen.
"Die Welt weiß um die fundamentale Rolle maritimer Getreideexporte für die Lebensmittelsicherheit", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache mit Blick auf die Vereinbarung mit Russland, die unter internationaler Vermittlung zustande kam. "Alle Staaten mit Meerzugang auf der Welt können nun sehen, was ihren Häfen und ihren Gewässern drohen könnte, wenn Russland mit der Blockade des Schwarzen Meeres durchkommt."
Die Ukraine wirft Russland immer wieder vor, die Verschiffung ihres Getreides trotz des Abkommens zu behindern. Moskau wiederum beschwert sich, die zugesagten Sanktionslockerungen würden nicht ausreichend umgesetzt.
1. Juni, 5.58 Uhr: EU-Kommission über Polens Gesetz zu Russland-Kommission besorgt
Die EU-Kommission sieht ein neues Gesetz in Polen, wonach eine neue Kommission Russlands Einfluss auf die nationale Politik untersuchen soll, mit Sorge und fordert mehr Informationen.
"Dieses neue Gesetz gibt Anlass zu ernsten Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem EU-Recht, da es einem Verwaltungsorgan erhebliche Befugnisse einräumt, die dazu genutzt werden könnten, Personen von öffentlichen Ämtern auszuschließen", schrieb EU-Justizkommissar Didier Reynders am Mittwoch in einem Brief an den polnischen Minister für die EU, Szymon Szynkowski vel Sek.
Polens Präsident Andrzej Duda hatte das neue Gesetz am Montag unterzeichnet. Demnach soll eine Kommission prüfen, ob Amtsträger zwischen 2007 und 2022 unter russischem Einfluss Entscheidungen trafen, die der Sicherheit des Landes schadeten. Sie soll auch Strafen verhängen dürfen - beispielsweise Funktionsträger für bis zu zehn Jahre von der Übernahme eines öffentlichen Amtes sperren.
31. Mai, 21.19 Uhr: Kremlsprecher wirft westlichen Staaten "Russophobie" vor
Nach Drohnenangriffen auf Moskau hat Kremlsprecher Dmitri Peskow Deutschland und anderen westlichen Staaten in ihren Reaktionen Russenfeindlichkeit vorgeworfen.
"Man kann Russophobie nähren und sie (die europäischen Staaten) nähren die Russophobie", sagte Peskow am Mittwochabend im russischen Staatsfernsehen. Er reagierte damit auf Aussagen des deutschen Regierungssprechers Steffen Hebestreit. Dieser hat die Drohnenvorfälle in Moskau allerdings gar nicht explizit kommentiert. Stattdessen hatte er früher am Tag auf die Frage, wie er Angriffe auf das russische Kernland bewerte, gesagt: "Grundsätzlich ist es so, dass das Völkerrecht vorsieht, dass ein Land sich verteidigt."
Die Verteidigung gegen den Angriff der russischen Streitkräfte auf die Ukraine sei legitim. "Allerdings hat der Bundeskanzler immer wieder deutlich gemacht: Was den Einsatz deutscher Waffen angeht, sind diese dafür da, das ukrainische Territorium zu verteidigen."
31. Mai, 20.47 Uhr: USA sagen der Ukraine weitere millionenschwere Militärhilfen zu
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges bereit. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch in Washington ein weiteres Militär-Paket im Umfang von rund 300 Millionen US-Dollar (rund 281 Millionen Euro) an.
Darin enthalten ist demnach Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben. Zuletzt hatte US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima ein weiteres Paket mit militärischer Ausrüstung für Kiew angekündigt.
31. Mai, 18.44 Uhr: EU-Kommission kündigt millionenschwere Unterstützung für Moldau an
Vor dem Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) hat die EU-Kommission ein Hilfspaket im Wert von mehreren 100 Millionen Euro für die Republik Moldau angekündigt.
Damit sollen zum einen die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gelindert und gleichzeitig der Beitrittskandidat Moldau näher an die EU gebracht werden, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Chisinau mit.
Sie kündigte unter anderem mehr als 100 Millionen Euro für den Energiesektor an. Außerdem wolle die EU-Kommission mehrere Hundert Millionen direkt in moldauische Firmen investieren. Darüber hinaus sollen 50 Millionen Euro in den Schienenausbau im Land fließen.
Auch die Roaming-Gebühren zwischen der EU und Moldau werden demnach künftig gesenkt. "Meine Botschaft an die Menschen in Moldau lautete: Wir stehen an eurer Seite. Wir unterstützen euch bei jedem Schritt auf dem Weg in die Europäische Union", so von der Leyen.
31. Mai, 16 Uhr: Ukraine hat laut USA zugesichert, US-Waffen nicht in Russland einzusetzen
Die Ukraine hat den Vereinigten Staaten nach Angaben aus Washington versichert, von den USA bereitgestellte Waffen nicht für Angriffe in Russland zu nutzen.
"Sie haben uns zugesichert, dass sie unsere Ausrüstung nicht für Angriffe innerhalb Russlands verwenden", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Sender CNN am Mittwoch. Gleichzeitig betonte er, dass die Ukraine souveräne Entscheidungen über den Einsatz der Waffen treffe: "Sobald wir den Ukrainern Systeme bereitstellen - und das ist ein wichtiger Punkt - können sie entscheiden, was sie damit machen."
Die USA wollten sicherstellen, dass die Ukraine alles habe, was sie brauche, um sich zu verteidigen und erfolgreich in die Offensive zu gehen, betonte Kirby. "Aber wir wollen nicht, dass dieser Krieg über das hinaus eskaliert, was dem ukrainischen Volk und dem europäischen Kontinent bereits widerfahren ist."
31. Mai, 14.53 Uhr: Russland meldet Zerstörung des letzten ukrainischen Kriegsschiffes
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben das letzte Kriegsschiff der Ukraine versenkt.
"Am 29. Mai wurde mit Hochpräzisionswaffen der russischen Luft- und Raketenstreitkräfte das letzte Kriegsschiff der ukrainischen Kriegsmarine, "Juri Olefirenko", an seinem Liegeplatz in Odessa zerstört", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch.
Die Ukraine hat den Verlust des Landungsschiffes bislang nicht bestätigt. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden.
Die "Juri Olefirenko" ist ein Landungsschiff sowjetischer Bauart. Es wurde 1971 in Betrieb genommen. Die ukrainische Flotte ist der russischen Marine deutlich unterlegen. Nach der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 verlor sie den Großteil ihrer Schiffe.
31. Mai, 14.06 Uhr: Deutschland untersagt Russland Betrieb von vier Generalkonsulaten
Als Reaktion auf die Ausweisung von deutschen Staatsbediensteten hat die Bundesregierung Russland den Betrieb von vier Generalkonsulaten in Deutschland untersagt.
Vom Jahresende an dürfe Russland damit nur noch die Botschaft in Berlin und ein weiteres von bislang fünf Generalkonsulaten betreiben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin.
31. Mai, 14.05 Uhr: Laut Kreml kein Kriegszustand in Russland geplant
Trotz der Drohnenattacken gegen Moskau und des anhaltenden Beschusses russischer Regionen an der Grenze zur Ukraine sieht der Kreml keine Notwendigkeit für die Einführung des Kriegsrechts im Land.
Die Verhängung eines Kriegszustands werde aktuell nicht diskutiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Er reagierte damit Medien zufolge auf Forderungen des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow. Der Putin-Vertraute hatte nach den Drohnenattacken gegen Moskau am Dienstag ein härteres Durchgreifen gegen die Ukraine und die Verhängung des Kriegsrechts verlangt.
31. Mai, 13.21 Uhr: Nato wird Ukraine laut Baerbock weiter bei Selbstverteidigung unterstützen
Vor einem Treffen der Nato-Außenminister in Oslo hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) der Ukraine zugesichert, dass das westliche Militärbündnis dem Land in seinem Abwehrkampf gegen die russische Invasion weiter zur Seite steht.
"Jeder Tag des Krieges, jeder neue russische Drohnen- und Raketenangriff wird uns dazu veranlassen, die Ukrainerinnen und Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung und ihrem Kampf um Frieden nur noch mehr zu unterstützen", erklärte die Grünen-Politikerin am Mittwoch vor ihrer Abreise nach Norwegen.
31. Mai, 12.05 Uhr: Medwedew erklärt britische Offizielle zu "militärischen Zielen"
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat Vertreter der britischen Regierung zu legitimen Zielen im Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärt.
Großbritannien unterstütze die Ukraine militärisch mit Ausrüstung und Spezialisten und führe so einen "unerklärten Krieg" gegen Russland, schrieb der heutige Vizechef des nationalen Sicherheitsrates am Mittwoch bei Twitter. "Da das der Fall ist, können alle seine öffentlichen Vertreter (sowohl militärische als auch zivile, die den Krieg unterstützen) als legitime militärische Ziele betrachtet werden."
31. Mai, 9.40 Uhr: Laut Moskau 1,5 Millionen russische Pässe in besetzten ukrainischen Gebieten ausgegeben
Russland hat nach eigenen Angaben an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete knapp 1,5 Millionen russische Pässe ausgegeben.
Seit vergangenem Oktober hätten "fast 1,5 Millionen Menschen aus den neuen Regionen russische Pässe erhalten", sagte Ministerpräsident Michail Mischustin am Dienstag auf einer Regierungssitzung mit Blick auf die von Moskau kontrollierten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine.
31. Mai, 9.37 Uhr: Makeiev schließt ukrainische Gebietsabtretungen an Russland aus
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, schließt jegliche territoriale Zugeständnisse seines Landes an Russland aus.
"Russland muss all die besetzten Gebiete verlassen", sagte Makeiev am Dienstag den Sendern RTL und ntv. Bei Friedensgesprächen müsse es zudem um russische Reparationszahlungen an die Ukraine gehen.
31. Mai, 9.33 Uhr: Fünf Menschen nach russischen Angaben bei Luftangriff auf Region Luhansk getötet!
In der von Russland besetzten Region Luhansk in der Ukraine sind bei einem Luftangriff in der Nacht zum Mittwoch nach Angaben russischer Behörden mindestens fünf Menschen getötet und weitere 19 verletzt worden.
"Die Bombardierung des Dorfes Karpaty durch bewaffnete ukrainische Gruppen" mit fünf Todesopfern und 19 Verletzten sei nach vorläufigen Informationen mit einem US-Raketenwerfer des Typ Himars erfolgt, erklärten russische Sicherheitsbehörden in der Region Luhansk im Onlinedienst Telegram.
Die russischen Behörden gaben nicht an, ob es sich bei den Opfern um Zivilisten oder Armeeangehörige handelt. Beim Angriff auf das 35 Kilometer westlich von der Stadt Luhansk liegende Dorf seien ein Geflügelzuchtbetrieb und eine vorübergehende Unterkunft für Arbeiter beschädigt worden, heißt es.
31. Mai, 8.48 Uhr: Brand in südrussischer Raffinerie nach Drohnenangriff gelöscht
Im südrussischen Gebiet Krasnodar ist nach einem Drohnenangriff das Feuer in einer Ölraffinerie nach Angaben der Behörden wieder gelöscht.
Dies teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew am Mittwoch mit. Die Raffinerie von Afipski liegt rund 15 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Krasnodar. Über das Ausmaß der Schäden wurde zunächst nichts bekannt. Nach unbestätigten Medienberichten wurde in der Region in der Nacht auch eine zweite Raffinerie attackiert, ohne dass dort ein Feuer ausbrach.
31. Mai, 6.59 Uhr: IAEA-Chef formuliert Sicherheitsregeln für ukrainisches Atomkraftwerk
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat Richtlinien zum Schutz des von Russland besetzten südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja formuliert.
"Es darf kein Angriff jeglicher Art von oder gegen die Anlage erfolgen, insbesondere gegen die Reaktoren, die Lager abgebrannter Brennelemente, andere kritische Infrastruktur oder das Personal", sagte Grossi zum Kernpunkt seiner Forderungen am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
31. Mai, 6.44 Uhr: Selenskyj lobt Entschlossenheit von Kanzler Scholz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) für dessen "Entschlossenheit" bei der Hilfe für das von Russland angegriffene Land gewürdigt.
Er habe Scholz bei einem Telefonat am Dienstag gedankt für die Luftverteidigungssysteme, die Deutschland geliefert und somit das Leben von Ukrainern gerettet habe, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. "Und ich danke Olaf, Herrn Bundeskanzler, für seine persönliche Entschlossenheit, die in vielerlei Hinsicht zur Bestimmung für ganz Europas wird", sagte er weiter.
31. Mai, 6.08 Uhr: USA betonen: Unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands
Die US-Regierung hat nach den Drohnenangriffen auf Moskau bekräftigt, keine Angriffe innerhalb Russlands zu unterstützen.
"Wir haben uns nicht nur öffentlich, sondern auch privat gegenüber den Ukrainern klar geäußert, aber wir wollen uns nicht auf Hypothesen einlassen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Dienstag in Washington. Man sammle derzeit Informationen, um herauszufinden, was genau passiert sei. Gleichzeitig machte sie deutlich: "Wir unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands. Punkt."
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa