Ukraine-Krieg im Liveticker: Weitere Militärhilfe - Das verspricht die US-Regierung jetzt
Ukraine - Nach dem russischen Präsidenten, Wladimir Putin (70), hat auch der ukrainische Staatschef, Wolodymyr Selenskyj (45), der Front in der Ostukraine einen Besuch abgestattet.
Während Selenskyjs Besuch am Dienstag in Awdijiwka klar dokumentiert wurde, blieb der genaue Zeitpunkt des Putin-Besuchs in den von seinen Truppen besetzten Gebieten unklar.
Putin hatte den Angriffskrieg gegen das Nachbarland im Februar 2022 angeordnet. Später annektierte Russland völkerrechtswidrig ukrainische Gebiete, darunter Cherson und Luhansk, aber auch Donezk und Saporischschja.
In Cherson im Süden der Ukraine habe sich Putin die Lage vom Kommandeur der Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski, schildern lassen, hieß es in einer Mitteilung. In Luhansk im Osten habe er Generaloberst Alexander Lapin und andere hochrangige Offiziere getroffen.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
18. April, 22.27 Uhr: Laut Kiew nur Putins Doppelgänger auf Frontbesuch
Nach Ansicht Kiews ist der russische Präsident Wladimir Putin (70) bei seinem angeblichen Frontbesuch in den besetzten Gebieten der Ukraine von einem Doppelgänger vertreten worden.
"Das war nicht der echte Putin", behauptete am Mittwoch der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, ohne Beweise im Fernsehen. "Um mit dem echten Putin sprechen zu können, muss man mindestens 10 bis 14 Tage in Quarantäne." Der in Cherson gesichtete Putin sei "ein gewöhnliches Double gewesen, von denen es bekanntlich mehrere gibt".
Nach Danilows Worten sei Putin "ein verängstigter Mann", und die Vorstellung, dass er sich zu einem Besuch der Front entschlossen habe, sei schlicht unmöglich. Nach Angaben des Kreml vom Dienstag hatte Putin sowohl die besetzten Gebiete der Region Cherson im Süden als auch Luhansk im Osten der Ukraine besucht und sich mit führenden Militärs getroffen. Der genaue Zeitpunkt des angeblichen Besuchs wurde vom Kreml nicht genannt. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Am Dienstag hatte dagegen der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die schwer umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten des Landes besucht. Selenskyj sei damit "das genaue Gegenteil" zu Putin, betonte Danilow, da er jederzeit an die Front gehe. "Das ist der Unterschied zum Bunker-Opa Putin, der bald vor sich selbst Angst hat."
18. April, 20.24 Uhr: Weitere Militärhilfe - Das verspricht die US-Regierung jetzt
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine in Höhe von 325 Millionen US-Dollar (knapp 297 Millionen Euro) angekündigt.
In dem Paket enthalten seien vor allem Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden (80), Karine Jean-Pierre, am Mittwoch. Die neue Hilfe kommt dem Weißen Haus zufolge aus Beständen des US-Militärs.
"Diese neue Sicherheitshilfe wird die Ukraine in die Lage versetzen, sich angesichts des brutalen, nicht provozierten und ungerechtfertigten Krieges Russlands weiterhin tapfer zu verteidigen", erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und unterstützen die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit Militärhilfe in Milliardenhöhe.
18. April, 20.15 Uhr: Deutschland und Portugal wollen bei Ukraine-Hilfe weiter kooperieren
Deutschland und Portugal wollen bei der militärischen Unterstützung der Ukraine weiter an einem Strang ziehen. Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) nannte die gemeinsame Versorgung des von Russland angegriffenen Landes mit Leopard-2-Kampfpanzern am Mittwoch bei einem Besuch in Lissabon ein "sichtbares Zeichen" für die gute Kooperation beider Länder.
Der portugiesische Ministerpräsident António Costa sagte, sein Land sei bereit, die militärische Unterstützung der Ukraine zusammen mit Deutschland "im Rahmen unserer Möglichkeiten" fortzusetzen, "ohne aber unsere Verteidigungskapazitäten zu schmälern".
Portugal war das erste Land, das Deutschland eine Zusage für die Ausrüstung eines Bataillons mit Kampfpanzern vom Typ Leopard 2A6 gemacht hat. Deutschland hat inzwischen 18 dieser Panzer geliefert, Portugal drei. Die Bundesregierung hatte sich im Januar nach langem Zögern dazu bereit erklärt, eine Allianz zur Lieferung der in Deutschland produzierten Leopard 2 zu schmieden.
Weitere Qualitätssprünge bei den Waffenlieferungen hält der Kanzler auch mit Blick auf eine mögliche Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte nicht für nötig. "Was jetzt erforderlich ist, ist im Kern mehr vom selben", sagte der SPD-Politiker.
Er nannte vor allem Flugabwehrsysteme, aber auch Kampf- und Schützenpanzer sowie die dafür erforderliche Munition. "Das wird sicherlich der Schwerpunkt dessen sein, was wir auch in Zukunft zu tun haben, um diese lange Durchhaltefähigkeit zu gewährleisten." Man müsse darauf vorbereitet sein, "dass es lange dauern kann".
18. April, 19.32 Uhr: US-Regierung weitet Sanktionen gegen iranische Drohnenzulieferer aus
Die US-Regierung hat neue Sanktionen im Kampf gegen Irans Programm zum Bau von Drohnen verhängt. Die Maßnahmen nehmen ein internationales Firmennetzwerk und dessen Drahtzieher ins Visier.
Sie bemühen sich darum, an den bestehenden Sanktionen vorbei für den Iran Teile zur Drohnenproduktion zu beschaffen, wie das US-Finanzministerium am Mittwoch mitteilte. Konkret richteten sich die neuen Sanktionen demnach gegen mehrere Scheinfirmen und Zulieferer in Malaysia, China und Hongkong und den Geschäftsführer einer iranischen Firma, der die Aktivitäten kontrolliere.
Das Netzwerk habe Güter und Technologie für die iranische Regierung, die Verteidigungsindustrie und das Drohnenprogramm beschafft, hieß es. Die Verbreitung iranischer Drohnen und anderer Waffen destabilisiere weiterhin die Region des Nahen Ostens und darüber hinaus. Der Iran wird auch verdächtigt, Russland so genannte Kamikaze-Drohnen für Luftangriffe auf die Ukraine zu liefern. Die neuen Sanktionen seien eine Erweiterung bereits existierender Strafmaßnahmen, die mit Blick auf das iranische Drohnen- und Raketenprogramm bereits in Kraft seien, hieß es in der Mitteilung.
Eine Folge der Sanktionen ist es, dass etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren werden - Geschäfte mit ihnen werden US-Bürgern untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger, weil auch Finanzströme, die durch die USA fließen, betroffen sind. Zudem könnten in einem nächsten Schritt auch im Ausland befindliche Dritte und Banken, die Geschäfte mit den sanktionierten Personen oder Firmen machten, von US-Sanktionen betroffen sein, hieß es weiter.
18. April, 18.39 Uhr: Ukrainische Frontkämpfer erhalten rund 2500 Euro monatlich
Für ihren Einsatz an vorderster Front im Kampf gegen russische Truppen erhalten ukrainische Soldaten monatlich 100.000 Hrywnja (rund 2500 Euro). Das teilte am Mittwoch die ukrainische Militärführung mit, um Spekulationen über Sold und Zulagen zu beenden.
"Ein Soldat, der dem Land dient und es vor dem Aggressor schützt, sein eigenes Leben und seine Gesundheit riskiert und Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen erfüllt, muss hoch motiviert sein", hieß es in der Erklärung des Generalstabs.
Die 100.000 Hrywnja seien "Verteidigern vorbehalten, die direkt an der Front kämpfen". Soldaten, die Aufgaben im Kampfgebiet nachgehen, aber nicht direkt an Kämpfen beteiligt seien, ebenso wie Soldaten der Flugabwehr erhielten demnach 30.000 Hrywnja (737 Euro). Wer im Hinterland eingesetzt sei, erhalte keine Frontzulagen.
Der Grund-Wehrsold für alle Soldaten sei ab Anfang Februar auf knapp 20.000 Hrywnja (490 Euro) angehoben worden. Nach Ansicht des Generalstabs werden die ukrainischen Streitkräfte damit fair bezahlt, was "keine Vorbedingungen für soziale Spannungen schafft und die Soldaten, die ihr Leben und Gesundheit riskieren, respektiert". Der Generalstab rufe die Ukrainer dazu auf, den Populismus in diesem Zusammenhang zu beenden und sich stattdessen auf die Verteidigung des Landes zu konzentrieren, hieß es.
Russische Soldaten erhalten nach offiziellen Angaben zu ihrem Grund-Wehrsold von 37.000 Rubel (412 Euro) noch eine Frontzulage von 158.000 Rubel (rund 1760 Euro). Allerdings klagen viele Soldaten in sozialen Medien, dieses Geld nie erhalten zu haben.
18. April, 18.37 Uhr: "Folterpolitik ist Teil des verbrecherischen Plans Moskaus"
Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin hat Russland vorgeworfen, "systematisch" Gräueltaten in der Ukraine zu begehen.
"Diese Handlungen sind nicht zufällig oder spontan, sie sind Teil eines weit verbreiteten und systematischen Angriffs des Kremls auf die Zivilbevölkerung der Ukraine", sagte Kostin am Mittwoch vor dem auswärtigen Ausschuss im US-Repräsentantenhaus in Washington. "Diese Folterpolitik ist Teil des verbrecherischen Plans Moskaus zur Unterwerfung der Ukrainer." Russland verstoße schamlos gegen die Grundprinzipien des Völkerrechts.
Die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden untersuchen Kostin zufolge rund 80 000 Fälle von mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen im Land. Der Vorsitzende Ausschusses im Repräsentantenhaus, der Republikaner Michael McCaul, nannte die russischen Gräueltaten Völkermord.
"Das sind mehr als Kriegsverbrechen. Das sind mehr als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Was wir in der Ukraine erleben, ist Völkermord", sagte er. Der russische Präsident Wladimir Putin habe deutlich gemacht, dass es Russlands Absicht sei, die Existenz der Ukraine systematisch auszulöschen. "Das sind Monster, und sie müssen vor Gericht gestellt werden", sagte McCaul.
18. April, 15.06 Uhr: Probleme mit Ukraine-Getreide: Von der Leyen will Schutzmaßnahmen
Im Streit um günstiges Getreide aus der Ukraine hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU) Schutzmaßnahmen angekündigt.
Die Deutsche habe einen Brief an betroffene Länder geschickt und mit Blick auf Produkte wie Weizen, Mais und Sonnenblumen entsprechende Schritte vorgeschlagen, sagte eine Kommissionssprecherin am Mittwoch. Wie diese Maßnahmen im Detail aussehen, wurde nicht gesagt. Theoretisch könnten etwa wieder Zölle auf die Agrarimporte erhoben werden. Derzeit werden auf die ukrainischen Agrarprodukte wegen des russischen Angriffskriegs keine Zölle erhoben.
Polen und Ungarn hatten am Wochenende ein Importverbot für Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine verhängt. Die Regierung in Warschau reagierte damit auf Proteste von Landwirten, die sich durch die günstigen Importe unter Druck gesetzt fühlten.
Am Dienstagabend hatten Polen und die Ukraine dann eine Lösung verkündet. Künftig sei sichergestellt, dass kein ukrainisches Getreide mehr in Polen verbleiben solle. Die Kommission begrüßte die Einigung grundsätzlich. Eine Sprecherin betonte jedoch: "Wir bestehen darauf, dass dies ein erster Schritt ist." Es brauche eine EU-Lösung. Die Kommission hatte stets betont, dass Handelspolitik eine EU-Zuständigkeit sei und einseitig ergriffene Maßnahmen nicht akzeptabel seien.
18. April, 15.03 Uhr: Ukraine präsentiert drei erhaltene Patriot-Flugabwehrraketensysteme
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat drei erhaltene US-amerikanische Patriot-Flugabwehrsysteme präsentiert.
"Heute wird unser schöner ukrainischer Himmel noch sicherer, denn die Patriot-Flugabwehrsysteme sind in der Ukraine eingetroffen", schrieb der 56-Jährige beim Kurznachrichtendienst Twitter am Mittwoch. Er zeigte auch ein Foto der drei Systeme. Zugleich bedankte der Minister sich bei den USA, Deutschland und den Niederlanden für die Bereitstellung.
Resnikow erinnerte dabei daran, dass diese Lieferung anfänglich noch oft als "unmöglich" bezeichnet worden sei. "Doch das Unmögliche ist möglich", sagte er.
18. April, 13.03 Uhr: Medien: Russische Schiffe spionieren in nordeuropäischen Gewässern
Russland spioniert nach Recherchen skandinavischer Medien unter anderem mit Forschungsschiffen kritische Infrastruktur in nordeuropäischen Gewässern aus.
Wie Investigativjournalisten der nordischen Rundfunksender SVT, NRK, DR und Yle am Mittwoch berichteten, zielt ein russisches Militärprogramm darauf ab, die Positionen etwa von Offshore-Windparks, Gasleitungen sowie Strom- und Internetkabeln rund um Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland aufzuzeichnen.
Insgesamt haben die Medien 50 Schiffe ausgemacht, die in den vergangenen zehn Jahren verdächtige Fahrten unternahmen, darunter Forschungs- und Frachtschiffe, Fischereiboote und Jachten.
18. April, 12.42 Uhr: Entwicklungsministerium weitet Ukraine-Hilfe aus
Das Entwicklungsministerium hat der Ukraine weitere 111 Millionen Euro an Hilfen für den Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes zugesagt.
Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, Jochen Flasbarth, vereinbarte dies am Mittwoch in Kiew mit Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Wie das Ministerium weiter mitteilte, sollen die Gelder vor allem in Wohnraum für Binnenvertriebene sowie in Reparatur und Ausstattung von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern fließen.
Flasbarth, der am Dienstag und Mittwoch in der Ukraine unterwegs war, bezeichnete den Wiederaufbau als Mammutaufgabe für das Land und die internationale Gemeinschaft. "Und er beginnt bereits jetzt, auch wenn leider noch kein Ende des Kriegs in Sicht ist. Diese langfristige Perspektive und frühzeitige Planung ist wichtig."
18. April, 11.35 Uhr: Nato-Staaten proben in Estland den Cyber-Ernstfall
Bei einer Cyber-Abwehrübung erproben zahlreiche Nato-Länder und andere Partnerstaaten in Estland den Ernstfall für einen Angriff aus dem Netz.
Bei dem virtuellen Manöver sollen Teams aus 38 Nationen vier Tage lang reale Computersysteme vor Echtzeit-Angriffen schützen und taktisches und strategisches Entscheiden in kritischen Situationen üben, wie das Nato-Kompetenzzentrum zur Abwehr von Internetangriffen in Tallinn mitteilte. Die Rede war von mehr als 3000 Teilnehmern.
"Die Cyberkriegsführung ist vielleicht nicht so sichtbar wie die kinetische Kriegsführung, aber sie ist in kriegerische Aktivitäten integriert", sagte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das vergangene Jahr habe gezeigt, wie wichtig eine starke Cyberabwehr sei.
18. April, 11.30 Uhr: Deutschland liefert Ukraine auch zweites Iris-T-Luftabwehrsystem
Deutschland hat der Ukraine zur Verteidigung gegen russische Angriffe ein zweites hochmodernes Luftabwehrsystem vom Typ Iris-T geliefert.
Eine Regierungssprecherin bestätigte auf Anfrage am Mittwoch entsprechende Informationen der "Süddeutschen Zeitung". Am Dienstag hatte die Bundesregierung bereits bekannt gegeben, sie habe der Ukraine das im Januar zugesagte Luftverteidigungssystem Patriot übergeben.
Deutschland hat der Ukraine insgesamt vier Iris-T-Systeme zugesagt. Ein erstes Exemplar des Waffensystems hatte Deutschland bereits im vergangenen Jahr geliefert.
18. April, 9.35 Uhr: London: Desinformation ist wichtiges Element russischer Kriegsführung
Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung massiv auf Desinformation und Falschnachrichten.
"Seit Beginn seiner vollständigen Invasion in der Ukraine hat der russische Staat systematisch Informationsoperationen als ein Hauptelement seiner Strategie eingesetzt", teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Dabei würden falsche oder manipulierte Informationen absichtlich erstellt und weitergegeben. Ein wichtiges Ziel sei, die ukrainische Regierung zu diskreditieren und die internationale Unterstützung der Ukraine zu reduzieren.
Eine Komponente dieser Strategie sei die "Erzählwäsche": Dabei treibe Russland gezielt die Verbreitung von Informationen zum Beispiel aus nicht verifizierten Quellen voran, die dadurch Eingang in die Berichterstattung bekannter Medien fänden. "Damit soll die Quelle der Informationen verschleiert werden, was es dem russischen Staat leichter macht, sich von der Nachricht zu distanzieren", hieß es in London weiter.
18. April, 9.10 Uhr: "The Times": Prigoschin und Putin in Konflikt im Sudan verstrickt
Die Londoner Times beschäftigt sich am Mittwoch mit der Rolle der russischen Wagner-Truppe im Sudan:
"Jewgeni Prigoschin, der ehemalige Koch von Wladimir Putin, sorgt in Afrika für Aufruhr. Seine private Wagner-Truppe hat im Sudan eine gut finanzierte paramilitärische Einheit ausgebildet und ausgerüstet, die das Land zerrüttet. Wenn die Rapid Support Forces (RSF) die Oberhand über Khartums Armee gewinnen, sind Prigoschins Söldner einem Ziel nahe, das ihnen bisher verwehrt geblieben ist: die maßgebliche russische Kontrolle über eine afrikanische Kleptokratie mit Goldminen und einem leichten Zugang zu einem Hafen am Roten Meer. (...)
Deshalb ist Russland direkt involviert. Wenn seine Favoriten siegen, werden die Wagner-Truppe und Putins Interessen davon profitieren. Ein Warmwasserhafen etwa und ein Korridor, der die natürlichen Ressourcen der Zentralafrikanischen Republik (Gold und Diamanten) mit dem Sudan verbindet.
Dank der Gruppe Wagner, die in 15 afrikanischen Ländern engagiert ist - nicht nur militärisch, sondern auch mit Bau- und Bergbauingenieuren und Wahl-"Beratern" -, kann Russland auf afrikanische Staaten zählen, die sich kritischen Anträgen bei den Vereinten Nationen gegen die Invasion in der Ukraine widersetzen oder sich zumindest der Stimme enthalten."
18. April, 8.27 Uhr: Ukraine meldet russischen Drohnenangriff auf Odessa
Russlands Armee hat ukrainischen Angaben zufolge die Region Odessa am Schwarzen Meer mit Drohnen angegriffen.
In der Nacht zum Mittwoch wurde dabei laut Odessaer Regionalverwaltung ein nicht näher benanntes "Objekt der öffentlichen Infrastruktur" beschädigt. Über Opfer sei nichts bekannt, hieß es weiter. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge konnten zehn von insgesamt zwölf Drohnen abgewehrt werden.
Russland hat das Nachbarland Ukraine vor mehr als einem Jahr überfallen und seit dem vergangenen Herbst immer wieder auch mit Kampfdrohnen angegriffen. Oft wurden mit den Drohnen gezielt Energieanlagen beschossen.
18. April, 6.36 Uhr: Russland und Venezuela wollen Zusammenarbeit verstärken
Russland und Venezuela wollen die Zusammenarbeit verstärken. Dies berichtete das venezolanische Fernsehen nach einem Treffen des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit dem autoritär regierenden Präsidenten des südamerikanischen Krisenstaats, Nicolás Maduro, in Caracas am Dienstag (Ortszeit).
"Venezuela ist einer der zuverlässigsten Partner in der Welt", sagte Lawrow demnach in einer Pressekonferenz mit seinem venezolanischen Kollegen Yván Gil. Beide Länder seien durch strategische Zusammenarbeit, Freundschaft und gegenseitige Sympathie miteinander verbunden.
Zudem verurteilten Lawrow und Gil die Sanktionen gegen Russland wegen seiner Invasion in die Ukraine.
18. April, 6.29 Uhr: Bericht: Jäger soll neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden
Martin Jäger soll einem Medienbericht zufolge neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden.
Das berichteten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch) unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin. Jäger soll demnach im Sommer Anka Feldhusen nachfolgen.
Er ist derzeit Botschafter im Irak. Jäger war unter anderem Sprecher des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier, Chef-Lobbyist beim Autokonzern Daimler und Botschafter in Afghanistan. Das Auswärtige Amt wollte sich zu der Personalie zunächst nicht äußern.
18. April, 6.22 Uhr: Schweiz bleibt beim Nein zur Weitergabe von Waffen und Munition
Trotz Kritik aus Deutschland und anderen westlichen Ländern bleibt die Schweiz bei ihrem strikten Nein zur Weitergabe von Waffen und Munition an die Ukraine.
Der Schweizer Bundespräsident, Alain Berset, begründete das am Dienstag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin mit der Neutralität seines Landes, das auch nicht zur EU oder Nato gehört. "Man kann nicht verlangen, dass wir unsere eigenen Gesetze brechen", sagte Berset.
Die Schweizer Neutralitätsgesetze bedeuteten, dass die Regierung bei Konflikten keine Seite militärisch unterstützen könne. Allerdings müsse geschaut werden, "wie man sich da entwickeln soll, muss oder kann", sagte Berset.
18. April, 6.14 Uhr: Kämpfe in der Ostukraine gehen weiter
Im Verlauf schwerer Kämpfe in der Ostukraine haben ukrainische Artilleristen nach eigener Darstellung eine russische Einrichtung zur elektronischen Kriegsführung zerstört.
Daneben seien zwei Bereitstellungen russischer Soldaten und Fahrzeuge unter Beschuss genommen worden, teilte der Generalstab in Kiew ohne genaue Ortsangaben mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Militärs berichteten von ukrainischen Angriffen in der Region Donezk. Unter anderem sei dabei von ukrainischer Seite eine Luft-Boden-Rakete eingesetzt worden, die speziell zur Bekämpfung von bodengestützten Radaranlagen entwickelt wurde. Über die Auswirkungen dieses Angriffs wurden keine weiteren Angaben gemacht.
18. April, 6.04 Uhr: Deutschland hat der Ukraine Flugabwehrsystem Patriot geliefert
Deutschland hat der Ukraine das zugesagte Flugabwehrsystem Patriot zur Abwehr russischer Angriffe übergeben. Das Waffensystem sei geliefert worden, teilte die Bundesregierung auf ihrer Seite zur Rüstungshilfe für die Ukraine mit.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatten die von den USA und Deutschland ausgebildeten Bedienmannschaften zuletzt mit einer gemeinsam Übung auf dem Militärgelände eines Nato-Partners ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Das ukrainische Flugabwehrpersonal bekam dabei den letzten Schliff, um Patriot erfolgreich zur Abwehr russischer Luftangriffe einsetzen zu können.
Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.
18. April, 6 Uhr: Polen und Ukraine legen Streit um Getreide-Exporte bei
Polen und die Ukraine haben im Konflikt um das Überangebot von günstigem ukrainischem Getreide auf dem polnischen Markt eine Einigung erzielt.
Jeder Transport von Getreide, das für den Transit bestimmt ist, werde künftig von einem Konvoi begleitet, sagte Polens Landwirtschaftsminister, Robert Telus, am Dienstag. Darüber hinaus soll ein Überwachungssystem, das derzeit unter anderem zur Verfolgung von für den Transit bestimmten Abfall- und Treibstofftransporten eingesetzt wird, auch für den Getreidetransit aus der Ukraine eingeführt werden.
Zudem sollen Transitfuhren mit ukrainischem Getreide durch Polen mit GPS-Siegeln gesichert werden. Minister Waldemar Buda kündigte an, der Transit von ukrainischem Getreide werde am Freitag um Mitternacht wieder aufgenommen.
18. April, 22.08 Uhr: Selenskyj mit besonderem Dank an medizinisches Personal
Nach einem Tag an der Front in der Ostukraine und im Hinterland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Dankeswort an alle medizinischen Fachkräfte des Landes gerichtet.
"Mein besonderer Dank gilt unseren medizinischen Kräften, all den Ärzten, Krankenschwestern und Brüdern, die unsere Verteidiger nach einer Verwundung wieder ins Leben zurückbringen", sagte Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache.
18. April, 18.46 Uhr: Kämpfe in der Ostukraine gehen weiter
Im Verlauf schwerer Kämpfe in der Ostukraine haben ukrainische Artilleristen nach eigener Darstellung eine russische Einrichtung zur elektronischen Kriegsführung zerstört.
Daneben seien zwei Bereitstellungen russischer Soldaten und Fahrzeuge unter Beschuss genommen worden, teilte der Generalstab in Kiew ohne genaue Ortsangaben mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Militärs berichteten von ukrainischen Angriffen in der Region Donezk.
18. April, 16.01 Uhr: Selenskyj verleiht Orden an Frontsoldaten im Donezker Gebiet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat im Donezker Gebiet in der umkämpften Stadt Awdijiwka Osterwünsche an Soldaten übermittelt und Orden verliehen.
"Ich habe heute die Ehre, hier zu sein, Euch für den Dienst zu danken, dafür, dass Ihr unser Land verteidigt, die Ukraine, unsere Familien", sagte Selenskyj in einem am Dienstag veröffentlichten Video. Der Staatschef und der ihn begleitende Chef seines Büros, Andrij Jermak, waren demzufolge ohne Helm und Schutzweste vor Ort.
18. April, 15.58 Uhr: Dänische Medien: Russische Schiffe vor Nord-Stream-Explosionen fotografiert
Vier Tage vor den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines hat ein dänisches Patrouillenboot einem Bericht zufolge 112 Fotos von russischen Schiffen in der Nähe der Leitungen gemacht.
Das geht aus der Entscheidung auf einen Antrag auf Akteneinsicht der Zeitung "Information" beim dänischen Verteidigungskommando hervor.
18. April, 15.53 Uhr: Putin reiste laut Kreml in annektierte Gebiete Cherson und Luhansk
Zum zweiten Mal seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist Kremlchef Wladimir Putin nach offiziellen Angaben in das Kriegsgebiet gereist.
In den Gebieten Cherson und Luhansk habe Putin sich mit dort kämpfenden russischen Truppen getroffen, hieß es in der am Dienstag vom Kreml in Moskau veröffentlichten Mitteilung.
18. April, 15.13 Uhr: Moskau bestellt nach Urteil gegen Kremlgegner Botschafterinnen ein
Aus Protest gegen Solidaritätsbekundungen mit dem zu 25 Jahren Haft verurteilten Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa hat Russland die Botschafterinnen der USA, Großbritanniens und Kanadas ins Außenministerium einbestellt.
Den Diplomatinnen werde "grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten Russlands" vorgeworfen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf die Behörde.
28. April, 15.06 Uhr: Özdemir kritisiert Polens Importstopp für Getreide aus Ukraine
Bundesagrarminister Cem Özdemir hat angesichts von Importstopps für Getreide aus der Ukraine in Polen und anderen östlichen EU-Ländern an die europäische Geschlossenheit appelliert.
"Die Solidarität mit der Ukraine bleibt das oberste Gebot, und es braucht ein abgestimmtes und regelbasiertes europäisches Vorgehen", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Özdemir mahnte: "Die europäische Solidarität sollte nicht kurzfristigen nationalen Einzelinteressen geopfert werden." Das spiele nur Russlands Präsident Wladimir Putin in die Hände.
18. April, 14.25 Uhr: Russland sagt Kriegsgedenkmarsch "Unsterbliches Regiment" ab
In Russland soll es in diesem Jahr nicht den traditionellen Gedenkmarsch "Unsterbliches Regiment" am "Tag des Sieges" am 9. Mai zur Erinnerung an sowjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg geben.
Anstelle des sonst in Moskau und vielen anderen Städten organisierten Umzugs mit Hunderttausenden Teilnehmern sollten sich die Menschen die Fotos ihrer toten Angehörigen in diesem Jahr lieber ans Autofenster kleben oder an die Kleidung heften. Das meldete die russische Staatsagentur Tass am Dienstag unter Berufung auf die Veranstalter sowie Parlamentsabgeordnete.
An dem Marsch hatte in der Vergangenheit auch Kremlchef Putin teilgenommen. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte, er könne noch nicht sagen, ob der Präsident unter Umständen an alternativen Formaten teilnehme.
Offiziell lautete die Begründung für die Absage des Marsches, das Gedenken an die Veteranen, die zwischen 1941 und 1945 gegen Nazi-Diktator Adolf Hitler kämpften, solle "erweitert" werden. In der neuen Form dauere es den ganzen Tag und nicht mehr nur wenige Stunden, hieß es. Beobachter vermuteten allerdings, dass Russlands Behörden mehr als ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine in Wirklichkeit Sicherheitsbedenken hätten.
18. April, 13.11 Uhr: Schweiz hält an Verbot einer Weitergabe von Kriegsmaterial fest
Die Schweiz rückt zunächst nicht von ihrem Verbot einer Weitergabe von Kriegsmaterial an die Ukraine ab. Das machte der Schweizer Bundespräsident, Alain Berset, am Dienstag nach Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin deutlich.
Die Schweizer Neutralitätsgesetze bedeuteten, dass die Regierung bei Konflikten keine Seite militärisch unterstützen könne. "Man kann nicht verlangen, dass wir unsere eigenen Gesetze brechen", sagte Berset.
Allerdings müsse geschaut werden, "wie man sich da entwickeln soll, muss oder kann", sagte Berset. Diese Diskussionen fänden in der Schweiz auch statt. "Es ist wichtig, dass wir uns an Regeln halten, und sie anpassen wenn es nötig sein sollte", sagte Berset.
Die Schweiz verlangt bei Waffenbestellungen eine Zusicherung, dass das Material nicht an kriegführende Parteien weitergeleitet wird. Deutschland will aber Schweizer Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard aus ihren Beständen in die Ukraine exportieren.
18. April, 13.06 Uhr: DJV fordert Frontzugang für Journalisten zu Kriegsgebieten
Der Deutsche Journalisten-Verband in Berlin (DJV) hat im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine den beschränkten Zugang von Reportern zum Kriegsgebiet kritisiert.
Die Beschränkungen für Journalistinnen und Journalisten seien ein Verstoß gegen die Freiheit der Berichterstattung, wofür es "keine nachvollziehbare Begründung" gäbe, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende Frank Überall am Dienstag. Nur durch einen freien Zugang an die Kriegsgebiete könne sich die Öffentlichkeit ein klares und unabhängiges Bild vom Kriegsgeschehen machen.
Grund für die Kritik sind laut DJV neue Bestimmungen der ukrainischen Militärführung, welche akkreditierte Reporter für die vordersten Linien ausschließen und einen beschränkten Zugang für dahinterliegende Frontabschnitte vorsehen.
Bis März gab es keine Restriktionen durch das Militär: Rund 15.000 internationale Journalisten wurden seit Februar 2022 akkreditiert. In Russland ist es bereits seit Kriegsbeginn staatsunabhängigen Medien verwehrt, Kampfgebiete zu besuchen, um von dort aus zu berichten.
18. April, 12.04 Uhr: Ukraine-Widerstand gegen Russlands Sport-Rückkehr
Ihr Hilfsgesuch an Thomas Bach flüstert das ukrainische Sportidol Oksana Bajul fast in eine Kamera. In einer Trainingsjacke in ihren Nationalfarben wendet sich die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin von 1994 mit einer 51-sekündigen Botschaft an den "lieben Thomas".
Es gebe da diesen Krieg in der Ukraine, den ihre Landsleute nicht begonnen hätten, sagt Bajul. "Deshalb wollen wir nicht, dass neutrale Athleten aus Russland bei Olympia 2024 dabei sind. Helfen Sie uns", schließt die 45-Jährige ihren Appell an den Chef des Internationalen Olympischen Komitees.
Auch nach dem IOC-Votum, Athleten aus Russland und Belarus den Weg zurück in den Weltsport zu ebnen, ist der Fall für die Sportgemeinde der Ukraine alles andere als erledigt. Im Gegenteil: Die Sportführung des Landes hat den Einsatz noch einmal erhöht. Per Beschluss des Sportministeriums ist offiziellen Delegationen der Ukraine künftig die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen mit Russen und Belarussen verboten. Bei Zuwiderhandlungen droht den nationalen Sportverbänden der Entzug des offiziellen Status.
"Nicht hinnehmbar" sei für die Ukraine ein Aufeinandertreffen mit Russen und Belarussen bei internationalen Sportwettkämpfen, so lange der Krieg andauert, betont Sportminister Wadym Hutzajt immer wieder.
18. April, 12 Uhr: "Gazeta Wyborcza": Putins Russland bewegt sich Richtung Stalinismus
Die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" kommentiert am Dienstag die Verurteilung des Kremlgegners Wladimir Kara-Mursa zu 25 Jahren Lagerhaft:
"In der Verurteilung des Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa muss man ein klares Signal sehen: (Wladimir) Putins Russland bewegt sich konsequent in Richtung stalinistischen Totalitarismus. Der Krieg des Putin-Regimes gegen die selbstbestimmte Ukraine geht weiter. Gleichzeitig läuft der Krieg des Putin-Regimes gegen die Reste der russischen Demokratie.
Dieser Krieg der Diktatur gegen die russische Freiheit verläuft traumatisch, aber dieses freie Russland existiert. Kara-Mursa ist ein junger, aber bereits symbolischer Anführer einer neuen Generation der russischen demokratischen Opposition.
Und sie sind es, die besten der Russen, die das Recht der Ukraine auf ein Leben in einem souveränen Staat einfordern. Die heute gefangen und machtlos sind, während das Blut der Ukraine fließt. Sie sind die Hoffnung für die zukünftige Ukraine, für das zukünftige Russland, für uns alle.
Das was von Putin und seinen Dienern bleiben wird, wird das gleiche sein, was von Hitler und der gesamten Nazi-Bande geblieben ist. Putin bleibt also ein Symbol für Banditentum, Mord und Plünderung. Nawalny und Kara-Mursa bleiben für immer der Ruhm unserer Zeit."
18. April, 10.02 Uhr: Ukrainisches Militär berichtet von schweren Kämpfen um Bachmut
In der ostukrainischen Stadt Bachmut dauern die schweren Kämpfe laut Angaben aus Kiew weiter an. Russische Truppen griffen aus der Luft und mit schwerer Artillerie an, sagte der Befehlshaber der Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, gemäß einer Mitteilung vom Dienstag.
Zugleich betonte er: "Die Situation ist zum jetzigen Zeitpunkt unter Kontrolle." Die ukrainischen Soldaten würden dem Gegner heftige Verluste zufügen und die russischen Angriffe "spürbar bremsen".
Syrskyj zufolge wurden auch an anderen Frontabschnitten russische Vorstöße abgewehrt. Namentlich erwähnte der Generaloberst die Abschnitte Kupjansk im Gebiet Charkiw und Lyman an der Grenze zwischen den Gebieten Luhansk und Donezk. Es wird erwartet, dass die ukrainische Armee schon in den kommenden Tagen ihrerseits an mehreren Abschnitten eine größere Gegenoffensive starten könnte.
18. April, 8.55 Uhr: London: Russland macht "schleichende Fortschritte" in Bachmut
Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste seine Truppen und Angriffe im Osten der Ukraine zugunsten von Reserven für den Kampf um die Stadt Bachmut reduziert.
Dort würden Einheiten der regulären Armee und Kämpfer der Wagner-Gruppe weiterhin "schleichende Fortschritte" machen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Derzeit entspreche die Frontlinie im Stadtzentrum weitestgehend der Bahnstrecke. Im Süden würden ukrainische Einheiten die Russen entlang der alten Hauptstraße aufhalten, die nach Westen aus der Stadt führt.
"Für beide Seiten ist die genaue Abfolge eines größeren Rückzugs ihrer Einheiten im Raum Bachmut zu einer kritischen Frage geworden", hieß es in London weiter. Die Ukraine wolle Offensivkräfte freisetzen, Russland hingegen seine Reserven regenerieren. Entlang der gesamten Front im Donbass tobten weiterhin heftige Kämpfe.
18. April, 8.19 Uhr: Putin laut Kreml in annektierte Gebiete Cherson und Luhansk gereist
Fast 14 Monate nach Beginn der von ihm angeordneten Invasion ist Putin Kremlangaben zufolge erneut ins Kriegsgebiet in der Ukraine gereist. I
n den Gebieten Cherson und Luhansk habe Putin sich mit dort kämpfenden russischen Truppen getroffen, hieß es in der am Dienstag in Moskau veröffentlichten Mitteilung. In Cherson im Süden der Ukraine habe er sich die Lage vom Kommandeur der Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski, schildern lassen. In Luhansk im Osten habe der 70 Jahre alte Kremlchef Generaloberst Alexander Lapin und andere hochrangige Offiziere getroffen.
Zudem habe er den russischen Soldaten angesichts des orthodoxen Osterfestes am vergangenen Wochenende eine Ikone geschenkt, teilte der Kreml weiter mit.
Wann genau der Truppenbesuch stattgefunden haben soll, wurde nicht bekanntgegeben.
18. April, 6.38 Uhr: USA: Scharfe Kritik an Lula nach Äußerungen zum Ukraine-Krieg
Nach den Äußerungen des brasilianischen Präsidenten zum Ukraine-Krieg hat die US-Regierung scharfe Kritik an Luiz Inácio Lula da Silva geübt.
"Brasilien hat die russische und chinesische Propaganda nachgeplappert, ohne die Tatsachen zu betrachten", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Es sei zutiefst problematisch, wenn Brasilien behaupte, dass die USA und Europa nicht am Frieden interessiert oder für den Krieg mitverantwortlich seien.
18. April, 6.35 Uhr: G7-Staaten: Sind zu Verschärfung der Russland-Sanktionen entschlossen
Die G7-Länder sind zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine bereit.
"Wir sind weiterhin entschlossen, die Sanktionen gegen Russland zu intensivieren", heißt es in einer am Dienstag verabschiedeten gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des G7-Außenministertreffens im japanischen Karuizawa. Man werde die "Koordinierung verstärken, um Waffenlieferungen Dritter an Russland zu verhindern". Es würden Maßnahmen ergriffen gegen jene, die Russlands Krieg gegen die Ukraine materiell unterstützen.
Erneut forderte die Siebener-Runde Russland zum unverzüglichen und bedingungslosen Abzug aus der Ukraine auf. Man werde dem Land weiterhin bei der Reparatur der durch russische Angriffe beschädigten Infrastruktur helfen.
18. April, 6.28 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister entschuldigt sich bei Türkei
Der ukrainische Verteidigungsminister, Olexij Resnikow, bat die Türkei um Entschuldigung für seinen Vergleich der ukrainischen Kriegsverluste mit türkischen Erdbebenopfern.
"Die Ukraine hat Mitgefühl mit dem türkischen Volk", beteuerte Resnikow am Montag via Twitter. Zuvor hatte er der spanischen Zeitung "La Razón" gesagt, dass die Verluste der ukrainischen Armee unter der Zahl der Todesopfer der Erdbebenkatastrophe vor gut zwei Monaten in der Türkei lägen. Konkretere Angaben könne er aufgrund der Geheimhaltung nicht machen.
Bei dem Erdbeben Anfang Februar starben allein in der Türkei über 50.000 Menschen, auch im benachbarten Syrien gab es viele Tote.
18. April, 6.24 Uhr: Russische Truppen und Wagner-Armee kämpfen zusammen um Bachmut
Bei der Schlacht um die bereits weitgehend zerstörte, aber symbolträchtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk gehen die russischen Truppen und die Privatarmee Wagner nun koordinierter gegen die ukrainischen Verteidiger vor.
Russische Erstürmungseinheiten, darunter Fallschirmjäger, hätten zwei Stadtviertel im Nordwesten und im Zentrum von Bachmut eingenommen, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Montag.
Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte das gemeinsame Vorgehen. Demnach schützen die regulären Truppen die Flanken der Privatarmee im Kampf gegen die ukrainischen Streitkräfte.
Auf ukrainischer Seite wurde zuletzt bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum Bachmuts vorgedrungen seien. Nach russischen Angaben sind rund 80 Prozent der Stadt erobert, die vor dem Krieg rund 70.000 Einwohner zählte. Die Ukraine will Bachmut trotz allem nicht aufgeben.
18. April, 6.21 Uhr: Ukraine: Erneut Dutzende russische Angriffe abgewehrt
Die ukrainischen Streitkräfte wehrten am Montag im Osten des Landes nach eigener Darstellung erneut Dutzende Angriffe russischer Truppen ab.
Als "Epizentrum der Kampfhandlungen" gab der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht einmal mehr die Städte Bachmut und Marjinka an. Dort seien im Laufe des Tages rund 50 Angriffe aus fünf verschiedenen Richtungen "unter hohen Verlusten des Feindes" abgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
18. April, 6.17 Uhr: Knapp 2400 Asylanträge russischer Staatsbürger allein dieses Jahr
In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben einem Medienbericht zufolge bereits 2381 russische Staatsbürger Asyl in Deutschland beantragt.
Damit kam die Zahl bereits nach wenigen Monaten der des gesamten letzten Jahres nahe, als 2851 Anträge verzeichnet wurden, wie das digitale Medienhaus Table.Media unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration (BAMF) berichtete.
Einen deutlichen Anstieg gab es demnach in der Altersgruppe der 19- bis 30-jährigen Männer und Frauen aus Russland. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sei zudem der Anteil der Männer unter den Asylsuchenden größer gewesen als vergangenes Jahr: 2022 seien 59 Prozent der Antragsteller aus Russland männlich gewesen. Von Januar bis Ende März 2023 waren es dem Bericht zufolge 64 Prozent.
Zurückzuführen sei dieser Anstieg auf die Mobilmachung Russlands im Krieg gegen die Ukraine. Deserteure, "die sich an Putins Krieg nicht beteiligen wollen, können in Deutschland Asyl beantragen. Sie erhalten im Regelfall internationalen Schutz", sagte eine Sprecherin des Bundesamts Table.Media. Wie viele Deserteure unter den Antragstellern sind, sei jedoch noch nicht ermittelt worden.
18. April, 6.09 Uhr: Ampel-Politiker kritisieren Neutralität der Schweiz im Ukraine-Krieg
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat der Schweiz vor einem Berlin-Besuch ihres Bundespräsidenten, Alain Berset, vorgeworfen, mit einer neutralen Haltung im Ukraine-Krieg Russland in die Hände zu spielen.
"Wer bei einem solchen verbrecherischen Angriffskrieg neutral sein möchte, nutzt indirekt dem russischen Aggressor", sagte Roth dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). Er sei in dieser Hinsicht "sehr enttäuscht" von der Schweiz.
Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Berset am Dienstag im Kanzleramt. Eines der Themen soll nach Angaben von deutscher Seite der russische Angriffskrieg sein. Dabei dürfte das Nein der Schweiz zur Weitergabe dort hergestellter Munition in die Ukraine zur Sprache kommen. Die Schweiz begründet das mit ihrer Neutralität. Wer dort Kriegsmaterial bestellt, unterschreibt eine Verpflichtung, dies nicht an kriegführende Parteien weiterzuleiten. Einen Antrag Deutschlands, Dänemarks und Spaniens auf eine Ausnahme lehnte die Regierung ab.
"Bei der zukünftigen militärischen Kooperation sollte dieses Verhalten berücksichtigt werden", forderte Roth. "Ich sehe nicht ein, warum wir Rüstungsgüter aus der Schweiz kaufen sollten." Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sagte dem RND, die Schweiz müsse sich "entscheiden, auf welcher Seite der Geschichte sie stehen will".
18. April, 6 Uhr: Russischer Außenminister dankt Brasilien für Unterstützung
Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, hat Brasilien für Unterstützung im Konflikt mit der Ukraine gedankt.
"Wir sind natürlich daran interessiert, dass der Ukraine-Konflikt so schnell wie möglich endet", wurde Lawrow, der sich am Montag zu einem Besuch in der Hauptstadt Brasília aufhielt, von der russischen Staatsagentur Tass zitiert.
Der brasilianische Außenminister, Mauricio Vieira, bekräftigte das Interesse seines Landes an einer friedlichen Lösung und kritisierte Sanktionen gegen Russland. "Solche Maßnahmen haben negative Auswirkungen vor allem auf die Wirtschaft in Entwicklungsländern." Brasilien hängt als einer der weltweit führenden Agrarproduzenten von Düngemitteln aus Russland ab.
Erwartet wurde, dass Lawrow auch Brasiliens Präsident, Luiz Inácio Lula da Silva, trifft. Lula hatte vor einigen Tagen bei einem Besuch in China gesagt: "Die USA müssen aufhören, den Krieg zu fördern und anfangen, über Frieden zu reden. Die EU muss anfangen, über den Frieden zu reden."
17. April, 20.45 Uhr: Erneut Dutzende russische Angriffe abgewehrt
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Osten des Landes nach eigener Darstellung am Montag erneut Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt.
Als "Epizentrum der Kampfhandlungen" gab der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht die Städte Bachmut und Marjinka an. Dort seien im Laufe des Tages rund 50 Angriffe aus fünf verschiedenen Richtungen "unter hohen Verlusten des Feindes" abgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Die ukrainische Luftwaffe berichtete von einer Reihe von Angriffen auf russische Stellungen. Dabei sei unter anderem ein Stützpunkt zur elektronischen Kampfführung getroffen worden. Der genaue Ort wurde nicht genannt.
17. April, 18.42 Uhr: Selenskyj teilt mit, worauf sich Kiew derzeit vorbereitet
Die ukrainische Führung bereitet sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) auf das nächste Treffen im sogenannten Ramstein-Format vor.
"Ich habe vorbereitende Gespräche geführt", sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. "Und wir erwarten solide Entscheidungen, die den Perspektiven auf dem Schlachtfeld gerecht werden." Er sprach zudem von "ziemlich ehrgeizigen Aussichten, denen wir uns nach Kräften nähern wollen".
Bei den monatlichen Treffen der Unterstützer der Ukraine im sogenannten Ramstein-Format, benannt nach dem ersten Treffen auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz, geht es um militärische und zivile Unterstützung für die Ukraine in ihrem Kampf gegen russische Angreifer. Nach Treffen an verschiedenen Orten in den vergangenen Monaten ist dieses Mal am 21. April erneut Ramstein an der Reihe.
Eines der Hauptthemen bei der nächsten Zusammenkunft dürfte die Versorgung der Ukraine mit Munition sein. Selenskyj sprach darüber auch am Montag mit den Befehlshabern der ukrainischen Streitkräfte. Dabei sei nicht nur über die Lieferung gesprochen worden, "sondern auch über alles, was mit der Produktion zusammenhängt - sowohl durch den Staat als auch durch private Unternehmen".
17. April, 17.37 Uhr: Russische Truppen und Wagner-Armee kämpfen zusammen um Bachmut
Bei der Schlacht um die Stadt Bachmut im Gebiet Donezk gehen die russischen Truppen und die Privatarmee Wagner nun gemeinsam gegen die ukrainischen Verteidiger vor.
Russische Erstürmungseinheiten, darunter Fallschirmjäger, hätten zwei Viertel im Nordwesten und im Zentrum von Bachmut eingenommen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag. Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte das gemeinsame Vorgehen. Demnach schützen die regulären Truppen die Flanken der Privatarmee im Kampf gegen die ukrainischen Streitkräfte.
"Die Flanken liegen jetzt in der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums", sagte Prigoschin. Er hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass das Ministerium zu wenig unternehme, um Bachmut einzunehmen. Vor allem hatte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin einen Mangel an Munition beklagt.
Je mehr Granaten es gebe, desto schneller kämen die Truppen voran, desto weniger Verluste gebe es, sagte er. Die Schlacht um Bachmut gilt als die blutigste des Krieges überhaupt. Prigoschin hatte behauptet, dass mehr als 30.000 ukrainische Soldaten bei den Kämpfen um die Stadt und in der Region getötet worden seien. Überprüfbar ist das nicht.
17. April, 15.32 Uhr: Kiew hat weitere Hinrichtungsvideos von ukrainischen Kriegsgefangenen
Der Ukraine liegen nach Angaben ihres Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinez bereits "Dutzende" Videos von Hinrichtungen ihrer Bürger in russischer Kriegsgefangenschaft vor.
In einem am Montag veröffentlichten Interview des Internetportals Ukrajinska Prawda sagte Lubinez: "Das sind Enthauptungen, Abschneiden von Genitalien, Abschneiden von Ohren, Nasen, Gliedmaßen und Fingern". Mehrere Täter seien identifiziert worden. Mindestens einer sei bereits in Kämpfen getötet worden. Lubinez warf der russischen Seite vor, die Genfer Konventionen zum Schutz von Kriegsgefangenen systematisch zu verletzen.
Ungeachtet der Vorwürfe Kiews tauschen Russland und die Ukraine immer wieder Kriegsgefangene aus. Nach Kiewer Angaben sind seit dem russischen Einmarsch vor knapp 14 Monaten bereits über 2200 Ukrainer zurückgekehrt.
Vergangene Woche wurde ein Video in sozialen Netzwerken verbreitet, in dem ein Mann in russischer Uniform einen mutmaßlichen ukrainischen Kriegsgefangenen enthauptet. Vorher waren bereits mehrere ähnliche Clips mit Hinrichtungen und Misshandlungen auch von russischen Kriegsgefangenen im Internet verbreitet worden. Die UN haben auf beiden Seiten Verstöße gegen internationale Konventionen dokumentiert.
17. April, 12.31 Uhr: EU-Kommission sieht Importverbote für ukrainisches Getreide kritisch
Die EU-Kommission sieht von Ungarn und Polen verhängte Importverbote für Getreide aus der Ukraine kritisch.
Eine Sprecherin der Brüsseler Behörde betonte am Montag auf Nachfrage, dass Handelspolitik unter die ausschließliche Zuständigkeit der EU falle und daher einseitig ergriffene Maßnahmen nicht akzeptabel seien. Man habe weitere Informationen angefragt, um die Lage bewerten zu können, hieß es. In schwierigen Zeiten sei es wichtig, alle Entscheidungen innerhalb der EU abzustimmen.
Zuletzt hatten Polen und Ungarn Einfuhr von Getreide aus der Ukraine verboten. So sehen sich Landwirte in mehreren östlichen EU-Staaten durch den im Zuge des Krieges ermöglichten zollfreien Import großer Mengen ukrainischen Getreides unverhältnismäßiger Konkurrenz ausgesetzt. Die Slowakei hatte am Freitag den Verkauf von ukrainischem Weizen als Lebensmittel und Tierfutter untersagt, sich dabei allerdings auf die mutmaßliche Pestizid-Haltigkeit des ukrainischen Weizens berufen.
17. April, 11 Uhr: Russischer Oppositioneller Kara-Mursa wegen Hochverrats verurteilt
Der prominente russische Kremlgegner Wladimir Kara-Mursa ist in Moskau wegen Hochverrats zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.
Das Stadtgericht verhängte das umstrittene Urteil am Montag gegen den 41-jährigen Oppositionellen, der auch Russlands Krieg gegen die Ukraine scharf kritisiert hatte und als einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten, Wladimir Putin (70), gilt.
17. April, 10.36 Uhr: Slowakei hat 13 Kampfjets vom Typ MiG-29 an Ukraine übergeben
Die Slowakei hat inzwischen alle 13 von ihr versprochenen Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine übergeben. Das gab Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Montag bekannt.
Auf Facebook schrieb er: "Es ist uns gelungen, die für die Slowakei selbst nicht mehr brauchbaren Kampfflugzeuge, die in der Ukraine unschuldige Leben vor dem russischen Morden schützen werden, zu transferieren." Nachdem die ersten vier MiG-29 im März von ukrainischen Piloten über die Grenze geflogen worden seien, habe man die restlichen neun Flugzeuge aus Sicherheitsgründen auf dem Landweg transportiert, erklärte Nad.
Der Minister betonte erneut, die Ukraine habe die Kapazitäten, die Flugzeuge selbst zu warten und zu reparieren. Zuvor hatte er die innenpolitisch umstrittene Übergabe auch damit begründet, dass die slowakische Luftwaffe die Maschinen schon im Sommer 2022 außer Dienst stellen musste. Im Nato-Land Slowakei hätten sie nämlich nur von "feindlichen" russischen Technikern gewartet werden können.
17. April, 9.14 Uhr: London warnt vor steigenden Risiken durch Minen in der Ukraine
Angesichts milderer Temperaturen und mehr Arbeiten in der Landwirtschaft in der Ukraine warnt Großbritannien vor Risiken durch Minen für die Zivilbevölkerung.
Es würden täglich Zwischenfälle gemeldet, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Betroffen seien vor allem die Gebiete Cherson im Süden und Charkiw im Osten, die vorübergehend von russischen Truppen besetzt waren.
Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 seien mehr als 750 Zivilisten durch Minen getötet oder verletzt worden. In jedem achten Fall sei ein Kind das Opfer. "Es wird vermutlich mindestens ein Jahrzehnt dauern, um die Ukraine von Minen zu räumen", hieß es.
17. April, 7.01 Uhr: G7-Außenminister bekräftigen Unterstützung für Ukraine
Die G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien will die von Russland angegriffene Ukraine auch weiter unterstützen. Darauf verständigten die sich G7-Außenminister am Montag bei ihrem Treffen in Karuizawa, wie das japanische Außenministerium mitteilte.
Zugleich bekräftigten die Minister ihre Forderung an Russland, seine Truppen "unverzüglich und bedingungslos" aus der Ukraine abzuziehen. Man werde die gegen Moskau verhängten Sanktionen weiter fortsetzen. Japans Außenminister Yoshimasa Hayashi betonte, die G7-Gruppe und gleichgesinnte Länder müssten dabei Einigkeit demonstrieren.
Darüber hinaus vereinbarten die Minister, gemeinsam verhindern zu wollen, dass die Sanktionen gegen Russland unterlaufen werden und der Aggressor von Drittländern Waffen erhält, wie es weiter hieß.
17. April, 6.25 Uhr: US-Ministerin Yellen: Russland muss für Schaden in Ukraine bezahlen
Russland sollte nach Auffassung von US-Finanzministerin Janet Yellen die finanzielle Verantwortung für die Zerstörung in der Ukraine übernehmen.
"Ich denke, Russland sollte für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlen", sagte Yellen am Sonntag im US-Fernsehen. Auf die Forderung der Ukraine nach Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte reagierte sie jedoch zurückhaltend. "Das ist etwas, was wir mit unseren Partnern diskutieren. Aber Sie wissen, dass es rechtliche Beschränkungen dafür gibt, was wir mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten tun können."
Selenskyj hatte gefordert, das Vermögen der russischen Zentralbank zu konfiszieren. "Russland muss den vollen Preis für seine Aggression spüren", sagte er.
17. April, 6.18 Uhr: G7 warnen vor gewaltsamer Änderung der internationalen Ordnung
Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hat angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und Chinas zunehmenden Machtstrebens vor jedem Versuch einer gewaltsamen Änderung der internationalen Ordnung gewarnt.
"Wir werden jegliche einseitigen Versuche zurückweisen, den Status quo durch Gewalt zu ändern", sagte der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi am Montag zu Beginn der Beratungen der G7-Außenminister über die Lage im Indopazifik.
In der Region versucht China, seine Machtposition auch militärisch auszubauen. Man werde "der Welt die feste Entschlossenheit der G7 demonstrieren, die internationale Ordnung auf Grundlage der Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten", sagte Hayashi im japanischen Karuizawa.
17. April, 6.12 Uhr: Heusgen: Westen muss bei Unterstützung der Ukraine "aufs Ganze gehen"
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat mehr Anstrengungen des Westens für die Ukraine bei der Abwehr des russischen Angriffs gefordert.
In einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" warnt der frühere außenpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das Verkünden unerschütterlicher Unterstützung allein reiche nicht aus – und die Taten entsprächen noch nicht den Worten. "Das gegenwärtige Niveau schrittweiser und zögerlicher militärischer Unterstützung wird nur ein Patt auf dem Schlachtfeld bewirken."
Den Beitrag hat Heusgen gemeinsam mit vier weiteren früheren sicherheitspolitischen Beratern der USA, Großbritanniens,
Frankreichs und Italiens verfasst. In dem Text heißt es, Putin habe alle Aspekte des Kriegs falsch eingeschätzt, als er im vergangenen Jahr die Invasion der Ukraine einleitete. "Er glaubte, seine Armee sei stark, China zu hundert Prozent hinter ihm, die Ukraine schwach und der Westen gespalten. Er hätte sich nicht mehr täuschen können."
Nun sei dessen einzige Hoffnung, "dass seine Entschlossenheit stärker ist als die seiner Gegner und er einen Zermürbungskrieg gewinnen kann. Wir müssen ihm erneut beweisen, dass er falsch liegt!"
Die Verfasser fordern: "Wir müssen in unserer Hilfe für die Ukraine aufs Ganze gehen." (...) "Wir müssen der Ukraine die Waffen und die Munition liefern, die sie braucht, um Russlands Angriffskrieg zurückzuschlagen."
17. April, 6.02 Uhr: Opferzahl nach Raketeneinschlag in ukrainischem Wohnhaus gestiegen
Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Behörden auf 15 gestiegen. Das teilte der Militärverwalter, Pawlo Kirilenko, am Sonntag auf Telegram mit. Insgesamt seien bei dem Angriff 24 Menschen verletzt worden.
Die Rakete war nach ukrainischen Angaben am Freitagnachmittag in der Großstadt im schwer umkämpften Gebiet Donezk eingeschlagen. Auf Fotos ist ein mehrstöckiges Gebäude zu sehen, in dem in den oberen Etagen ein großes Loch klafft.
Ungeachtet der vielen zivilen Opfer behauptet die russische Seite seit Kriegsbeginn vor mehr als einem Jahr stets, nur militärische Ziele anzugreifen.
17. April, 6 Uhr: Putin und Chinas Verteidigungsminister loben militärische Kooperation
Chinas Verteidigungsminister, Li Shangfu, hat bei seinem Treffen mit Putin die "sehr starken Beziehungen" Russlands und Chinas hervorgehoben. "Sie sind besser als die militärischen und politischen Allianzen aus der Zeit des Kalten Krieges", sagte er am Sonntag im Kreml.
Zudem seien die russisch-chinesischen Beziehungen "sehr stabil". "In letzter Zeit hat sich die Zusammenarbeit zwischen Russland und China im militärischen und technischen Bereich sehr gut entwickelt. Sie ist ein Beitrag zur globalen und regionalen Sicherheit", wurde Li von der russischen Staatsagentur Tass zitiert.
Putin sah in der militärischen Kooperation Chinas und Russlands eine Stärkung der "strategischen und vertrauensvollen Beziehungen" der beiden Länder.
Nach dem Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine und dem daraus resultierenden Bruch mit dem Westen versucht Putin, China als starken Partner zu gewinnen. China sieht sich als neutral in dem Krieg. Allerdings werfen westliche Staaten der Regierung in Peking vor, stillschweigend die russische Invasion der Ukraine zu unterstützen.
16. April, 19.10 Uhr: Kiew: Dutzende russische Angriffe in der Ostukraine
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew im Osten der Ukraine Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen Verteidiger geführt.
Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher genannte, schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
"Der Feind erleidet erhebliche Verluste, aber er hält an seinen Plänen zur Besetzung ukrainischen Gebiets fest." Trotz der Vielzahl russischer Angriffe sei die Frontlinie unverändert geblieben.
16. April, 19 Uhr: Baerbock für baldiges Treffen ihrer Kollegen aus USA und China
Außenministerin Annalena Baerbock dringt auf ein rasches Treffen ihrer Kollegen aus den USA und China, Antony Blinken und Qin Gang.
"Das wäre aus meiner Sicht wichtig, dass es dieses Treffen zeitnah gibt", sagte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Das habe sie bei ihrem Besuch in China und auch beim G7-Außenministertreffen in Japan deutlich gemacht. Baerbock war von dort zugeschaltet worden.
Das G7-Treffen befasst sich am Montag mit Beratungen über die wachsende Aggression Chinas im Indopazifik, den russischen Krieg in der Ukraine und den Stand der Atomverhandlungen mit dem Iran.
16. April, 18.30 Uhr: Ukraine gibt Hinweis auf Höhe eigener Verluste
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gemacht.
"Ich kann Ihnen keine genaue Zahl sagen, aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist", sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der spanischen Zeitung "La Razón". Nach türkischen Angaben starben bei dem Erdbeben vom 6. Februar im Südosten des Landes mehr als 50.000 Menschen.
Bisher machte die Ukraine keine Angaben zur Zahl ihrer Verwundeten und Gefallenen. Zu den gesamten ukrainischen Opferzahlen existieren nur Schätzungen. Kiew sieht die Zahlen als ein Staatsgeheimnis an.
16. April, 17.09 Uhr: US-Ministerin Yellen: Russland muss für Schaden in Ukraine bezahlen
Russland sollte nach Auffassung von US-Finanzministerin Janet Yellen die finanzielle Verantwortung für die Zerstörung in der Ukraine übernehmen.
"Ich denke, Russland sollte für den Schaden, den es der Ukraine zugefügt hat, bezahlen", sagte Yellen am Sonntag im US-Fernsehen mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auf die von der Ukraine geforderte Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte reagierte sie jedoch zögerlich.
"Das ist etwas, was wir mit unseren Partnern diskutieren. Aber Sie wissen, dass es rechtliche Beschränkungen dafür gibt, was wir mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten tun können."
16. April, 12.31 Uhr: Habeck: Bundesregierung für Sanktionen gegen russische Atomindustrie
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine setzt sich die Bundesregierung für EU-Sanktionen gegen Russlands Nuklearindustrie ein.
Man habe gesehen, dass Russland gezielt Abhängigkeiten im Energiebereich als Druckmittel einsetze, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. "Die Bundesregierung hat sich daher jetzt gegenüber der Europäischen Kommission für eine Einbeziehung auch des zivilen Nuklearsektors ausgesprochen. Das sollte Bestandteil des nächsten Sanktionspakets sein."
Man müsse sich EU-weit von Russland weiter unabhängig machen, sagte Habeck. "Die Nuklear-Technologie ist ein extrem sensibler Bereich, und Russland kann hier nicht mehr als verlässlicher Partner betrachtet werden."
16. April, 11.26 Uhr: Selenskyj zeigt Video aus zerstörtem Slowjansk
Auf der Instagramseite des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, wurde ein Video aus der zerstörten Stadt Slowjansk geteilt.
"Die Invasoren haben die Stadt brutal beschossen. Wohngebäude wurden getroffen. Leider werden Verwundete und Tote gemeldet", steht unter dem Post. Und weiter: "Einfach Menschen am helllichten Tag töten. Alles Leben ruinieren, zerstören."
16. April, 11.05 Uhr: BKA: 337 Hinweise auf mögliche Kriegsverbrechen in der Ukraine
Beim Bundeskriminalamt (BKA) sind bis Mitte April 337 Hinweise auf mögliche Kriegsverbrechen in der Ukraine eingegangen.
Dies geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Günter Krings hervor, wie die "Welt am Sonntag" berichtete. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Hinweise im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg seien zum Beispiel von ukrainischen Kriegsflüchtlingen oder per Anzeige aus der deutschen Bevölkerung gekommen, hieß es.
Den Angaben zufolge unterstützt das BKA die ukrainischen Ermittler technisch, indem es Material für die forensische Arbeit beschaffte und bereitstellte. Im Jahr 2022 habe das BKA Ausrüstung - etwa zur Spurensicherung und Dokumentation - im Wert von mehr als 11,5 Millionen Euro besorgt und den ukrainischen Behörden übergeben.
Der CDU-Politiker Krings forderte, Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) müssten mehr dafür tun, dass sich Menschen aus der Ukraine den deutschen Behörden anvertrauten. Faeser solle anbieten, dass das BKA künftig auch mit eigenen Ermittlern in der Ukraine tätig werden könne.
16. April, 10.47 Uhr: Wagner-Chef sorgt mit Text über mögliches Kriegsende für Aufsehen
Der Chef der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat mit einem Text über ein mögliches Kriegsende in der Ukraine für Aufsehen gesorgt.
Im Blogeintrag des 61-Jährigen heißt es: "Für die Staatsmacht und für die Gesellschaft ist es heute notwendig, irgendeinen dicken Punkt hinter die militärische Spezial-Operation zu setzen." Auch nach mehr als einem Jahr bezeichnen Russlands kremltreue Kreise den Krieg in der Regel noch immer nur als "militärische Spezial-Operation".
Und weiter: "Die ideale Variante wäre, das Ende der militärischen Spezial-Operation zu verkünden und zu erklären, dass Russland alle seine geplanten Ziele erreicht hat - und in gewisser Hinsicht haben wir sie ja auch wirklich erreicht." Und: "Für Russland besteht immer das Risiko, dass die Situation an der Front sich nach dem Beginn der (ukrainischen) Gegenoffensive verschlechtern kann."
Die einzige Möglichkeit sei es derzeit, sich in den besetzten Gebieten "festzubeißen", meinte Prigoschin. Das würde allerdings einen Rückzug von den eigentlichen Kriegszielen des Kremls bedeuten.
Zugleich aber sprach sich Prigoschin gegen jegliche Verhandlungen aus, die ein Abtreten von Russland besetzter Gebiete an die Ukraine vorsehen würden. Entgegen seiner vorherigen Worte schrieb er außerdem, dass die Kämpfe weitergehen müssten - und drohte der ukrainischen Armee: "Wir sehen uns in Bachmut."
16. April, 10.09 Uhr: Trotz Osterfest: Ukraine meldet russische Angriffe und Tote
Ungeachtet des orthodoxen Osterfests halten die Kämpfe in der von Russland angegriffenen Ukraine an. Durch russischen Beschuss seien nachts in der südlichen Region Mykolajiw zwei Teenager getötet worden, teilte der dortige Militärgouverneur Witalij Kim am Sonntag mit.
Auch im Gebiet Saporischschja berichtete der Leiter der Militärverwaltung, Jurij Malaschko, von einem "massiven Angriff" der Russen. Dabei sei etwa eine Kirche beschädigt worden, so dass der Gottesdienst habe abgesagt werden müssen. "Nichts ist heilig, selbst in der Nacht der Auferstehung Christi", schrieb Malaschko.
In der östlichen Stadt Slowjansk, wo am Freitag eine Rakete in ein Wohnviertel eingeschlagen war, dauerten die Rettungsarbeiten derweil weiter an. Noch immer würden Bewohner in den Trümmern vermisst, hieß es von vor Ort. Letzten Angaben zufolge waren bei dem Angriff elf Zivilisten getötet worden - darunter auch ein Kleinkind. Mehr als 20 weitere Menschen wurden den ukrainischen Angaben zufolge verletzt.
16. April, 10.06 Uhr: Selenskyj verspricht Ukrainern zu Ostern "Licht der Gerechtigkeit"
Inmitten des russischen Angriffskriegs hat Selenskyj seinen Landsleuten zum orthodoxen Osterfest Mut gemacht.
"Der Krieg konnte uns, unsere Werte, unsere Traditionen und unsere Feiertage nicht auslöschen", sagte der ukrainische Präsident in einem am Sonntag veröffentlichten Video. "Heute feiern wir die Auferstehung Christi. Das Hauptsymbol ist der Sieg: der Sieg des Guten, der Sieg der Wahrheit, der Sieg des Lebens. Wir feiern Ostern in dem unerschütterlichen Glauben an die Unumkehrbarkeit dieser Siege."
Noch vor einem Jahr - kurz nach Beginn der russischen Invasion - habe darum gebetet werden müssen, dass die Ukraine überhaupt überlebe, sagte er weiter. "Heute beten wir dafür, dass die Ukraine gewinnt", meinte der Staatschef mit Blick auf verschiedene militärische Erfolge und die Widerstandsfähigkeit seiner Armee in den vergangenen Monaten.
Einmal mehr zeigte sich Selenskyj siegesgewiss: "Wir haben schon einen weiten Weg hinter uns. Vielleicht liegt der schwierigste Gipfel noch vor uns. Wir werden ihn überwinden. Und zusammen werden wir unserer Morgendämmerung begegnen", betonte er. Mit Blick auf derzeit von Russland besetzte Gebiete seines Landes sagte er weiter: "Die Sonne wird im Süden scheinen, die Sonne wird im Osten scheinen, die Sonne wird auf der Krim scheinen. Die gelb glühende Sonne an einem friedlichen blauen Himmel - und es ist das Licht der Gerechtigkeit."
16. April, 9.02 Uhr: Zweites Ostern im Krieg: Putin lobt russisch-orthodoxe Kirche
Das zweite orthodoxe Osterfest seit dem von ihm angeordneten Einmarsch in die Ukraine hat Putin in Moskaus berühmter Christ-Erlöser-Kathedrale gefeiert.
Gemeinsam mit dem Moskauer Bürgermeister, Sergej Sobjanin, besuchte der Kremlchef in der Nacht zum Sonntag einen Gottesdienst des russisch-orthodoxen Kirchenoberhaupts, Patriarch Kirill. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie Putin und Sobjanin mit Kerzen in den Händen nebeneinander stehen. Kirill überreichte Putin zudem ein verziertes Kunst-Osterei.
Wenig später veröffentlichte der Kreml Putins diesjährige Osterbotschaft. Demnach sagte der 70-Jährige: "Das wunderbare, geliebte Osterfest schenkt den Gläubigen Hoffnung, inspiriert zu guten Gedanken und Taten und dient dazu, in der Gesellschaft hohe moralische Ideale und Werte zu bekräftigen."
Putin lobte zudem die russisch-orthodoxe Kirche, die sich "angesichts ernsthafter Herausforderungen aktiv in Sachen Barmherzigkeit und Nächstenliebe" engagiere. Kirchenoberhaupt Kirill gilt international allerdings vor allem als glühender Befürworter von Putins Krieg - und verteidigte diesen in der Vergangenheit immer wieder unter anderem in Predigten.
16. April, 7.27 Uhr: Polen verbietet Getreideimporte aus Ukraine
Polen hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten.
Das habe die Regierung beschlossen, sagte der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski. Polen müsse die Interessen der eigenen Bürger schützen, auch wenn es die Ukraine in deren Verteidigungskampf gegen Russland stütze.
Polen gehört zu den entschiedensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Doch die Landwirte des EU-Mitgliedstaats fühlen sich durch den von der EU ermöglichten zollfreien Import großer Mengen ukrainischen Getreides in ihrer Existenz bedroht.
16. April, 7.24 Uhr: Opferzahl in Slowjansk weiter gestiegen
Selenskyj gedachte in seiner Ansprache der Opfer des Raketeneinschlags in einem Wohnviertel in Slowjansk vom vergangenen Freitag.
Unter den elf Toten im Gebiet Donezk ist den Angaben der ukrainischen Behörden zufolge auch ein zwei Jahre altes Kind. Mehr als 20 Menschen sollen verletzt worden sein. Die Suche nach Vermissten dauerte an.
16. April, 7.21 Uhr: Baerbock: Werden als G7-Staaten Russland Entschlossenheit zeigen
Die G7-Staaten wollen Russlands Aggressionen in der Ukraine nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock weiter entschieden entgegentreten.
"Jetzt geht es darum, (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin unsere Entschlossenheit zu zeigen, dass er seine Ziele auch nicht durch Zermürbung und Ermüdung erreichen wird", sagte Baerbock am Sonntag in Seoul vor ihrer Abreise nach Japan zum Treffen der G7-Außenministerinnen und Außenminister in Karuizawa.
"Als G7 sind wir gemeinsam stark, weil wir ganz genau wissen, wofür wir eintreten: Für eine internationale Ordnung, in der Rechtsstaatlichkeit und Völkerrecht Vorrang haben vor dem Recht des Stärkeren", so Baerbock.
Als "Krisenteam im Dauereinsatz" habe die G7 wirtschaftsstarker Demokratien im vergangenen Jahr Russlands Aggression "eine Schranke nach der anderen entgegengesetzt: mit der Winterhilfe für die Menschen in der Ukraine, mit den Russlandsanktionen und dem Ölpreis-Deckel. Mit unserer Unterstützung hat die Ukraine Russlands Energiekrieg und der Winteroffensive standgehalten", sagte Baerbock.
16. April, 7.10 Uhr: Orthodoxe Christen feiern Osterfest - Kämpfe in Ukraine dauern an
Millionen orthodoxe Christen in aller Welt haben in der Nacht zum Sonntag mit großen Mitternachtsmessen das Osterfest eingeläutet.
Zu den überwiegend orthodoxen Ländern gehören Griechenland, Russland, die Ukraine, Zypern und Serbien. Doch auch in deutschen orthodoxen Kirchen begingen die Menschen die feierlichen Messen. Überschattet wurde das Fest auch in diesem Jahr von Russlands Krieg gegen die Ukraine, wo die Kämpfe andauern.
In dem angegriffenen Land sind offiziellen Angaben zufolge rund 70 Prozent der vor dem Krieg mehr als 40 Millionen Einwohner orthodoxe oder griechisch-katholische Christen. In Kiew sollten die Osterfeierlichkeiten unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. In der Nacht galt wie sonst auch bis 5 Uhr morgens eine Ausgangssperre.
16. April, 7 Uhr: Selenskyj fordert Nato-Perspektive und Sicherheitsgarantien
Mit Blick auf einen Nato-Gipfel im Juli in Litauen hat Selenskyj klarere Perspektiven und Sicherheitsgarantien für sein Land gefordert.
"Wirksame Sicherheitsgarantien für die Ukraine (...) braucht es schon vor unserem Beitritt zum Bündnis", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Über Sicherheitsfragen habe er auch mit dem französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, telefoniert.
Selenskyj hatte im Herbst 2022 einen beschleunigten Beitritt seines Landes in das westliche Militärbündnis beantragt. Voraussetzung für einen Nato-Beitritt ist aber, dass der Beitrittskandidat nicht in internationale Konflikte und Streitigkeiten um Grenzverläufe verwickelt sein darf.
15. April, 18.31 Uhr: Kiew sanktioniert russische Firmen, Sportler und Tochter von Minister
Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs hat die Ukraine Hunderte weitere russische Firmen und Einzelpersonen auf ihre Sanktionsliste gesetzt.
Zu den mehr als 240 betroffenen Unternehmen zählen etwa die Internet-Konzerne Yandex und VK, wie aus den am Samstag veröffentlichten Dekreten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hervorgeht.
Auch die Tochter von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (67), Xenia Schoigu (32), steht auf der Liste. Unter den mehr als 400 sanktionierten Menschen sind zudem viele bekannte Sportler - auch aus der mit Russland verbündeten Ex-Sowjetrepublik Belarus.
15. April, 16.45 Uhr: Polen verbietet Getreideimporte aus Ukraine
Polen hat den Import von Getreide und weiteren Lebensmitteln aus der Ukraine verboten. Das habe die Regierung beschlossen, sagte der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, nach Angaben der Agentur PAP am Samstag auf einer Konferenz im nordöstlichen Lyse bei Ostroleka.
"Wir sind und bleiben ohne die geringste Veränderung Freunde und Verbündete der Ukraine", sagte der 73-Jährige. Dennoch müsse man die Interessen der eigenen Bürger schützen. Es könne nicht im Interesse der Regierung in Kiew sein, Polen in eine Krise zu stürzen.
Polen gehört zu den entschiedensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Doch die Landwirte des EU-Mitgliedstaats fühlen sich durch den von der EU ermöglichten zollfreien Import großer Mengen ukrainischen Getreides in ihrer Existenz bedroht.
15. April, 12.29 Uhr: Opferzahl nach Raketeneinschlag in ukrainischem Wohnhaus steigt weiter
Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnviertel in der ostukrainischen Stadt Slowjansk ist die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf elf gestiegen.
In der Nacht hätten Rettungskräfte eine Frau leblos aus dem schwer beschädigten Hochhaus geborgen, teilte Bürgermeister Wadym Ljach am Samstag auf Facebook mit. Noch immer werden demnach unter den Trümmern fünf Bewohner vermisst. Unter den Todesopfern soll auch ein zwei Jahre altes Kind sein. Mehr als 20 Menschen wurden demnach verletzt.
15. April, 7.42 Uhr: Bundesregierung laut Habeck für Sanktionen gegen russische Atomindustrie
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine setzt sich die Bundesregierung für EU-Sanktionen gegen Russlands Atomindustrie ein.
Man habe gesehen, dass Russland gezielt Abhängigkeiten im Energiebereich als Druckmittel einsetze, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. "Die Bundesregierung hat sich daher jetzt gegenüber der Europäischen Kommission für eine Einbeziehung auch des zivilen Nuklearsektors ausgesprochen. Das sollte Bestandteil des nächsten Sanktionspakets sein."
Die Atommacht Russland liefert unter anderem Uran für Atombrennstäbe und lagert radioaktiven Müll auf ihrem Gebiet.
15. April, 7.15 Uhr: Selenskyj spricht nach Raketen-Einschlag sein Beileid aus
Nach dem Einschlag einer Rakete in der Stadt Slowjansk im östlichen Gebiet Donezk hat der ukrainische Präsident sein Beileid bekundet.
Selenskyj sagte in Gedenken an die getöteten Zivilisten, dass es in dieser Woche "keine einzige Stunde ohne russische Morde und Terror" gegeben habe.
14. April, 21.13 Uhr: Putin setzt Gesetz über erleichterte Einberufung in Kraft
In Russland können Männer mit sofortiger Wirkung leichter zum Militär eingezogen werden.
Kreml-Despot Wladimir Putin (70) unterschrieb dazu am Freitag die erforderlichen Gesetzesänderungen. Damit traten die Regelungen, die in der Bevölkerung für große Verunsicherung sorgen, in Kraft. Künftig müssen Einberufungsbescheide nicht mehr persönlich überreicht werden, sondern können auf elektronischem Weg zugestellt werden.
Online erfasste Wehrpflichtige dürfen Russland bis zur Vorstellung bei der Armee nicht mehr verlassen.
14. April, 20.23 Uhr: Russen-Rakete trifft Wohnblock: Ukraine meldet Tote in Slowjansk
Beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnviertel der Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge mindestens acht Menschen getötet worden.
Zudem gebe es 20 Verwundete, teilte die Polizei des Gebiets Donezk am Freitagabend mit. Unter den Opfern seien auch Kinder. Die Zahl der Todesopfer könne noch steigen. Die Rettungsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen. Auch Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko berichtete von der Zerstörung mehrerer Hochhäuser. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.
14. April, 18.24 Uhr: Ukraine verbietet Sportlern Teilnahme an Wettkämpfen mit Russen
In der Ukraine hat das Sportministerium offiziellen Delegationen die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen mit Russen und Belarussen verboten.
Die Ministeriumsverordnung wurde in der Nacht zum Freitag veröffentlicht. Bei Zuwiderhandlungen droht den nationalen Sportverbänden der Entzug des offiziellen Status. Beteiligungen von Russen und Belarussen an internationalen Wettbewerben sollen von den Verbänden selbst überwacht werden.
Ende März ging der Verordnung ein Kabinettsbeschluss voraus. Zuvor hatte Kiew bereits einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Paris im kommenden Jahr diskutiert, sollten russische oder belarussische Sportler zu diesen zugelassen werden.
Das Internationale Olympische Komitee IOC hatte vor wenigen Wochen empfohlen, dass Sportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen werden sollen. An der Entscheidung hatte es viel Kritik gegeben.
14. April, 17.49 Uhr: Ukraine ermittelt umfassend zu Enthauptungsvideo
Die Ukraine untersucht nach Angaben von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin umfassend ein Video, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Kämpfer zeigt.
"Im Moment arbeiten alle Ermittlungsbehörden der Ukraine, unser gesamter Geheimdienst hart daran, den Täter und das Opfer genau zu identifizieren", sagte Kostin am Freitag bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Er könne die Authentizität der Aufnahme noch nicht bestätigen. "Sobald wir das endgültig klären können, werden wir diese Informationen umgehend veröffentlichen", sagte er der Agentur BNS zufolge.
14. April, 16.08 Uhr: Slowakei verbietet Verkauf von Weizen aus Ukraine wegen Pestiziden
Die Slowakei hat den Verkauf von ukrainischem Weizen als Lebensmittel und Tierfutter bis auf weiteres Verboten, nachdem darin Pestizide gefunden wurden.
Landwirtschaftsminister Samuel Vlcan erklärte am Freitag in Bratislava, er habe neben den für Lebensmittelsicherheit zuständigen EU-Behörden auch persönlich den ukrainischen Botschafter in der Slowakei darüber informiert und um Verständnis geworben.
Am Donnerstag hatte das Landwirtschaftsministerium bekannt gegeben, dass in der größten slowakischen Getreidemühle bei einer untersuchten Lieferung von 1500 Tonnen ukrainischen Weizens erhöhte Werte von in der EU als gesundheitsschädlich verbotenen Pestiziden nachgewiesen worden seien. Zum Schutz der Verbraucher sei daher das Verbot unvermeidbar gewesen.
Die Slowakei gehört zu den entschlossensten politischen und militärischen Unterstützern der Ukraine. Zugleich ist sie eines jener EU-Länder, dessen Landwirte sich durch den von der EU ermöglichten zollfreien Import großer Mengen ukrainischen Getreides bedroht fühlen. In Polen und Rumänien gab es deshalb Bauernproteste.
14. April, 14.55 Uhr: Belarussischer Verteidigungsminister droht Westen bei Militärmanöver
Der Verteidigungsminister von Belarus hat am Freitag während eines unangekündigten Manövers der belarussischen Armee mit der Aufstellung strategischer Atomwaffen gedroht.
"Wenn nötig, werden wir auch strategische Atomwaffen haben. Wir befassen uns schon mit der Vorbereitung bestehender Startrampen", sagte Viktor Chrenin auf einem Truppenübungsplatz. Sollte die feindselige Rhetorik des Westens anhalten, werde das "der nächste Schritt" sein, erklärte der General. Belarus selbst verfügt über keine Atomwaffen. Ende März hatte Russlands Präsident Wladimir Putin (70) angekündigt, taktische Atomwaffen in der verbündeten früheren Sowjetrepublik zu stationieren.
14. April, 12 Uhr: Ukraine und Russland tauschen Leichen Dutzender Soldaten aus
Die Ukraine und Russland haben erneut Leichen Dutzender getöteter Soldaten ausgetauscht.
"Die Ukraine hat die Leichen von weiteren 82 gefallenen Verteidigern zurückgeholt", teilte das zuständige Ministerium in Kiew am Freitag bei Telegram mit. Wie viele Tote die russische Seite in Empfang nahm, wurde nicht mitgeteilt. Eine Bestätigung aus Moskau stand noch aus.
14. April, 10.03 Uhr: Ukrainische Verteidigung in Bachmut stark unter Beschuss
Die ukrainische Verteidigung hält nach Einschätzung britischer Geheimdienste noch immer die westlichen Bezirke der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut.
Sie sei aber in den vergangenen 48 Stunden "besonders starkem russischen Artilleriebeschuss" ausgesetzt gewesen, wie das Verteidigungsministerium in London am Freitag mitteilte. Grund dafür sei, dass die Streitkräfte des russischen Verteidigungsministeriums und der russischen Söldnergruppe Wagner besser kooperierten.
14. April, 9.35 Uhr: Kiew dementiert Einfluss des US-Datenlecks auf geplante Offensive
Die Veröffentlichung geheimer Dokumente in den USA hat nach Einschätzung des ukrainischen Militärgeheimdienstes keinen Einfluss auf Kiews geplante Offensive im Abwehrkrieg gegen Russland.
Moskau sei zwar der einzige Profiteur des Datenlecks, räumte der Chef des Militärgeheimdienstes in Kiew, Kyrylo Budanow, in einem in der Nacht zum Freitag erschienenen Interview mit dem Fernsehsender ABC News ein. "Das wird aber nicht in der Lage sein, die tatsächlichen Ergebnisse der Offensivoperation zu beeinflussen", sagte er. Auf das Verhältnis zwischen Washington und Kiew werde sich die Affäre nicht nachhaltig negativ auswirken, sagte der 37-Jährige.
14. April, 9.01 Uhr: Keine Waffenlieferungen an Russland, versichert China
Die chinesische Regierung hat versichert, Russland im Krieg gegen die Ukraine aktuell und auch künftig nicht mit Waffen zu unterstützen.
"Wir liefern und werden ja auch später keine Waffen an Konfliktparteien liefern", sagte Außenminister Qin Gang am Freitag nach einem fast zweistündigen Gespräch mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) in Peking.
14. April, 8.14 Uhr: EU-Sanktionen gegen russische Söldnertruppe Wagner
Der Europäische Rat hat die russische Söldnertruppe Wagner wegen ihrer "aktiven" Beteiligung am russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf ihre Sanktionsliste hinzugefügt.
Begründet wurde die Maßnahme am Donnerstagabend in Brüssel damit, die Handlungen der Wagner-Gruppe untergrüben und bedrohten "die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine". Im Februar hatte die EU bereits elf Personen und sieben Einrichtungen mit Strafmaßnahmen belegt, die mit der Wagner-Gruppe in Verbindung stehen. Einigen davon werden schwere Menschenrechtsverletzungen in der Zentralafrikanischen Republik und im Sudan vorgeworfen, andere gefährden demnach die Sicherheit oder die Stabilität in Mali.
13. April, 21.50 Uhr: Verteidigungsminister Pistorius: Keine Kursänderung bei westlichen Kampfflugzeugen
Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) sieht nach dem grünen Licht der Bundesregierung für eine Weitergabe von MiG-29-Kampfflugzeugen aus Polen an die Ukraine keinen Kurswechsel bei westlichen Kampfflugzeugen.
Von Bedeutung sei alles, was schnell helfe, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Bamako, der Hauptstadt Malis."Es geht um MiGs, weil die unmittelbar eingesetzt werden können bei den ukrainischen Streitkräften, weil sie bekannt sind, weil sie sofort geflogen werden können, weil sowohl Unterhaltung als auch Instandsetzung und Wartung quasi reibungslos und übergangslos möglich sind", sagte Pistorius.
"Das gilt alles für westliche Flugzeuge, insbesondere solche, die wir in Deutschland haben, nicht. Von daher stellt sich diese Debatte für uns nicht."
13. April, 21.37 Uhr: Selenskyi lobt ukrainische Raketenkraft
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat zum Jahrestag des Beschusses und Untergangs des russischen Kriegsschiffs "Moskwa" die Schlagkraft eigener Raketen gelobt.
Raketen vom Typ Neptun hätten vor einem Jahr am 13. April gezeigt, wie professionell der militärisch-industrielle Komplex der Ukraine arbeite, sagte Selenskyj in einer am Donnerstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Er habe deshalb per Dekret festgelegt, das Datum künftig als Tag der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie zu begehen. Die Ukraine hatte das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte vor einem Jahr versenkt und dies als großen Triumph gefeiert.
13. April, 21.01 Uhr: Russischer Außenminister reist nach Lateinamerika
Russlands Außenminister Sergej Lawrow (73) wird vor dem Hintergrund von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Schmieden antiwestlicher Bündnisse bis Ende April Lateinamerika besuchen.
Er plane Besuche in Brasilien, Venezuela, Nicaragua und auf Kuba, schrieb er in einem Artikel für brasilianische und kubanische Medien, den das Außenministerium am Donnerstag in Moskau veröffentlichte.
Russland trete für die Stärkung der russisch-lateinamerikanischen Zusammenarbeit auf Grundlage gegenseitiger Unterstützung, Solidarität und Wertschätzung von Interessen ein, hieß es in dem Artikel.
13. April, 21 Uhr: US-Datenleck: Verdächtiger festgenommen
Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung brisanter US-Geheimdienstinformationen im Internet hat die Bundespolizei FBI im Bundesstaat Massachusetts einen Verdächtigen festgenommen.
Das berichteten die "New York Times" und der US-Sender CNN am heutigen Donnerstag übereinstimmend.
13. April, 19.30 Uhr: US-Datenleck: Erste Ermittlungen nehmen 21 Jahre alten Nationalgardisten ins Visier
Auf der Suche nach dem Urheber des massiven Datenlecks von Geheimdokumenten haben die US-Behörden nach Informationen der "New York Times" ein Militärmitarbeiter aus dem Bundesstaat Massachusetts im Visier.
Die Zeitung berichtete am heutigen Donnerstag, es handele sich dabei um einen 21 Jahre alten Mitarbeiter der Nationalgarde, der eine Chat-Gruppe auf der bei Videospielern beliebten Plattform Discord geleitet habe.
Zwei US-Beamte bestätigten, dass die Ermittler den jungen Mann im Zusammenhang mit dem Geheimdienst-Skandal befragen wollten.
13. April, 19 Uhr: Ungarn steigt wegen US-Sanktionen aus russischer Bank aus
Einen Tag nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die russisch kontrollierte und in Budapest ansässige Internationale Investitionsbank (IIB) hat Ungarn seinen Ausstieg aus dem Finanzinstitut bekanntgegeben.
Wegen der Sanktionen habe "das Funktionieren der Bank seinen Sinn verloren", erklärte das ungarische Ministerium für Wirtschaftsentwicklung am heutigen Donnerstag. Deshalb berufe Ungarn sein Personal aus der Bank ab und ziehe sich zurück.
Das US-Finanzministerium hatte am Mittwoch die IIB und drei ihrer Führungspersönlichkeiten - zwei Russen und einen Ungarn - mit Sanktionen belegt.
13. April, 18 Uhr: Thriathlon-Weltverband für Rückkehr russischer Sportler
Der Triathlon-Weltverband will Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus eine Teilnahme an kommenden Wettbewerben ermöglichen, sofern sie als neutrale Athleten antreten.
Dies sei "absolute Bedingung" für eine Rückkehr zu einer World-Triathlon-Veranstaltung, teilte der Weltverband am heutigen Donnerstag mit.
Die Dachorganisation der Triathleten, die ihren Sitz wie das IOC in Lausanne hat, unterstützt damit den Weg des Internationalen Olympischen Komitees.
13. April, 17.35 Uhr: Enthauptungsvideo: Russland kündigt Untersuchungen an
Nach dem Auftauchen eines Videos, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Kämpfer zeigen soll, hat die Generalstaatsanwaltschaft in Moskau Ermittlungen angekündigt.
Ziel der Überprüfung durch die russischen Ermittlungsbehörden sei es, "die Zuverlässigkeit dieser Materialien zu beurteilen und eine angemessene Entscheidung zu treffen", teilte die Behörde am heutigen Donnerstag mit.
Zuvor hatte der Kreml die Echtheit des im Internet kursierenden Videos angezweifelt. Die gezeigten Szenen sorgten international für Entsetzen.
13. April, 17.25 Uhr: Berlin stimmt polnischer Lieferung von Kampfflugzeugen zu
Die Bundesregierung hat Polen die Zustimmung für eine Lieferung von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart an die Ukraine gegeben.
Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin mit, nachdem zuvor mehrere Medien darüber berichtet hatten. Polen will fünf von Deutschland erworbene MiG-29-Jets aus DDR-Altbeständen weitergeben.
13. April, 16.43 Uhr: Ukraine und Moldau: EU soll Beitrittsverhandlungen beschleunigen
Angesichts der Bedrohung durch Russland drängen Kiew, Chisinau und Bukarest auf einen schnellen Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen Brüssels mit der Ukraine und der Republik Moldau.
Das erklärten die Außen- und Verteidigungsminister der drei Nachbarländer am heutigen Donnerstag in Bukarest, wie Rumäniens Außenministerium bekanntgab.
"Wir warten ungeduldig auf die Bewertung der Fortschritte in den zwei Staaten durch die EU-Kommission und den Beschluss, die Beitrittsverhandlungen der Ukraine und der Republik Moldau zur EU noch im Lauf dieses Jahres zu beginnen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der sechs Politiker.
13. April, 16.30 Uhr: Schwere Kämpfe im Zentrum von Bachmut
Die Lage um die seit Monaten schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut spitzt sich nach Angaben beider Kriegsparteien weiter zu.
Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner setzten "hochintensive Kampfhandlungen fort, um den Feind aus den zentralen Vierteln der Stadt Artjomowsk (Bachmut) zu vertreiben", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow (56), am heutigen Donnerstag.
Die russischen Luftlandetruppen blockierten derweil Zufahrtswege der Ukrainer. Zugleich räumte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) selbst ein, es sei "noch zu früh, um von einer völligen Einkreisung von Bachmut zu sprechen".
13. April, 16.10 Uhr: Biden wenig besorgt über Datenleck amerikanischer Geheimdokumente
US-Präsident Joe Biden (80) sieht keine unmittelbare Gefahr durch das massive Datenleck um amerikanische Geheimdokumente. Nach seinem Wissen seien in den Unterlagen keine Echtzeit-Informationen enthalten, die große Konsequenzen hätten, sagte Biden am heutigen Donnerstag bei seinem irland-Besuch.
Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichteten kurz vor Ostern erstmals über die Informationen über beide Kriegsparteien - ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Intensiv wird nach der Person gesucht, die diese Dokumente publiziert hat. Die US-Behörden ermitteln.
Biden betonte, es laufe eine umfassende Untersuchung zu den Hintergründen des Datenlecks. Deshalb könne er sich derzeit nicht näher dazu äußern. Er betonte aber: "Sie kommen der Sache näher."
13. April, 16.05 Uhr: Strack-Zimmermann für Lieferung von polnischen Kampfflugzeugen
Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65) hat sich entschieden dafür ausgesprochen, Polen die Zustimmung für eine Lieferung von MiG-29-Kampfflugzeugen an die Ukraine zu erteilen.
"Das sollten wir auf alle Fälle genehmigen", sagte die Vorsitzende des Bundestag-Verteidigungsausschusses am Donnerstag in der malischen Stadt Gao. Es gehe um fünf Maschinen.
Ein Hineinziehen Deutschlands in den russischen Angriffskrieg in der Ukraine befürchtet die FDP-Verteidigungspolitikerin durch eine solche Entscheidung nicht. "Die MiG ist kein deutsches Kampfflugzeug, sondern sie wirkt Luft-Luft. Das heißt, sie ist geeignet, um unter Umständen russische Flugzeugangriffe zu parieren. Dafür ist sie gebaut."
13. April, 15.55 Uhr: Polen weitet Angebot zur militärischen Schulung aus
Angesichts des Ukraine-Kriegs weitet Polens Armee ihr Angebot an freiwilligen militärischen Schulungen für Bürger aus. Im Rahmen des Programms "Trainiere wie ein Soldat" könnten Männer und Frauen eine 16-tägige militärische Kurzausbildung durchlaufen, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau am heutigen Donnerstag mit.
Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und die polnische Staatsbürgerschaft. Die Ausbildung umfasst Schießtraining, Orientierung im Gelände, Nahkampf und den Umgang mit Funktechnik.
Die Armee übernimmt die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Ausrüstung. Zusätzlich bekommen die Teilnehmer einen Sold von umgerechnet 28 Euro pro Tag. Wer den Kurs erfolgreich beendet, legt einen Soldateneid ab und wird als Reservist registriert.
13. April, 15.43 Uhr: Gericht spricht Ukraine Kompensationszahlung in Milliardenhöhe zu
Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag hat dem ukrainischen Staatskonzern Naftogaz dessen Angaben nach fünf Milliarden US-Dollar für Verluste auf der von Russland annektierten Krim zugesprochen.
Moskau solle die umgerechnet rund 4,5 Milliarden Euro "für Verluste und verlorenes Naftogaz-Eigentum" auf der Halbinsel zahlen, teilte das Unternehmen am Donnerstag auf Twitter mit. Das in den Niederlanden ansässige Gericht selbst macht in der Regel keine Angaben über den Verlauf des Verfahrens oder das Ergebnis - es sei denn, beide Parteien stimmen einer Veröffentlichung zu.
Russland hatte sich die ukrainische Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig einverleibt. Naftogaz leitete daraufhin 2015 das Schiedsverfahren ein und forderte Entschädigung.
13. April, 14.06 Uhr: Polen beantragt Kampfjet-Lieferung - Bundesregierung steht vor Entscheidung
Polen hat bei der Bundesregierung die Genehmigung für eine Lieferung von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart an die Ukraine beantragt.
Ein entsprechendes Schreiben ging in Berlin ein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Es geht um Jets vom Typ MiG-29 aus DDR-Altbeständen, die Deutschland an Polen abgegeben hatte und deren Weitergabe Berlin deshalb zustimmen muss. Polen hatte im März die Lieferung von MiG-29-Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart an die Ukraine angekündigt, um das Land im Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen. Zunächst wurden aber keine Maschinen aus früheren DDR-Beständen geliefert, das soll sich nun offensichtlich ändern.
Die Bundesregierung will noch an diesem Donnerstag darüber entscheiden, ob sie Polen ihre Zustimmung für eine Lieferung von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart an die Ukraine geben wird. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Rande eines Besuchs bei deutschen Soldaten im westafrikanischen Mali.
13. April, 13.09 Uhr: Norwegen weist 15 russische Geheimdienstmitarbeiter aus
Norwegen weist 15 Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes aus.
Die an der Botschaft in Oslo akkreditierten Personen hätten Tätigkeiten ausgeübt, die mit ihrem diplomatischen Status unvereinbar seien, erklärte die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt am Donnerstag ihrem Ministerium zufolge. "Wir wollen nicht zulassen, dass russische Geheimdienstoffiziere unter diplomatischem Deckmantel in Norwegen operieren." Grundlage für die Entscheidung sei die Tatsache, dass die neue sicherheitspolitische Situation infolge des Ukraine-Kriegs zu einer erhöhten nachrichtendienstlichen Bedrohung durch Russland geführt habe.
13. April, 12.33 Uhr: Ukrainische Wirtschaft im Krieg um fast ein Drittel eingebrochen
Die ukrainische Wirtschaft ist in Folge des von Russland gestarteten Angriffskrieges im vergangenen Jahr um fast ein Drittel eingebrochen.
Nach Angaben des ukrainischen Statistikamtes ist die Wirtschaftsleistung 2022 um 29,1 Prozent gesunken. Die Exporte gingen wegen der russischen Blockade ukrainischer Seehäfen um über 40 Prozent zurück. Den stärksten Einbruch verzeichnete die Bauwirtschaft, die um zwei Drittel schrumpfte, wie aus der Mitteilung in der Nacht zu Donnerstag weiter hervorging.
13. April, 11.51 Uhr: Ukrainischer Außenminister fordert schnellen Nato-Beitritt
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat einen schnellen Nato-Beitritt der Ukraine und Georgiens gefordert.
"Der kommende Nato-Gipfel in Vilnius ist der rechte Zeitpunkt, um Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und entschiedene Schritte auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu unternehmen", sagte der 41-Jährige gemäß einer Mitteilung auf der Sicherheitskonferenz der Schwarzmeeranrainer in Bukarest.
13. April, 11.08 Uhr: Geheimdienst sieht zunehmende Kommunikationsprobleme des Kreml
Laut britischen Geheimdiensten hat die russische Führung zunehmend Probleme, den Ukraine-Krieg der eigenen Bevölkerung zu vermitteln.
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) stelle die "spezielle Militäroperation" in den Kontext der sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, hieß es am Donnerstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Russland begeht jedes Jahr am 9. Mai den "Tag des Sieges", an dem mit pompösen Militärparaden der Sieg der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland 1945 gefeiert wird, Gefallener gedacht und noch lebende Veteranen geehrt werden. Die Ehrung der Gefallenen früherer Generationen könnte laut London leicht dazu führen, dass das Ausmaß der jüngsten Verluste in der Ukraine, die der Kreml zu vertuschen versuche, offenkundig werde.
13. April, 9.46 Uhr: Importe aus Russland um 91 Prozent eingebrochen
Russland hat seit dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine massiv an Bedeutung für den deutschen Außenhandel verloren.
Im Februar des laufenden Jahres war der monatliche Wert sämtlicher Warenimporte aus dem Land mit nur noch rund 300 Millionen Euro um 91 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Vor allem die russischen Energielieferungen, die vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 eine wichtige Rolle im Handel zwischen den beiden Staaten gespielt hatten, brachen ein.
13. April, 9.12 Uhr: Heftiger Machtkampf in russischer Führung?
Der Machtkampf innerhalb des russischen Machtapparats wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine könnte einem US-Zeitungsbericht zufolge weitreichender sein als bisher angenommen.
Darauf deuteten neue geheime Dokumente hin, die jetzt zusätzlich zu den vor Tagen bekanntgewordenen geleakten Informationen im Internet veröffentlicht worden seien, schrieb die "New York Times" am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit). Demnach beschuldigt der Inlandsgeheimdienst FSB das Militär, das Ausmaß der Opfer auf russischer Seite zu verschleiern, so die Zeitung. Das Militär schrecke weiter davor zurück, schlechte Nachrichten in der Befehlskette nach oben zu übermitteln, heiße es in dem Dokument. Der FSB wiederum stelle in Diskussionen mit der russischen Regierung die Zahlen des Verteidigungsministeriums infrage.
Zudem offenbarten die neuen Dokumente Details über einen öffentlich ausgetragenen Disput zwischen dem Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, und Verteidigungsminister Sergej Schoigu über angeblich vom Militär zurückgehaltene Munition für die Wagner-Truppe. Demnach soll Präsident Wladimir Putin persönlich versucht haben, den Streit zwischen beiden zu schlichten.
13. April, 8.24 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock in China eingetroffen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) ist am Donnerstag in der Hafenstadt Tianjin zu ihrem mit Spannung erwarteten Antrittsbesuch in China eingetroffen.
In der Stadt südöstlich der Hauptstadt Peking wollte die Grünen-Politikerin unter anderem den Unterricht an einer Pasch-Partnerschule besuchen und ein deutsches Unternehmen besichtigen, das Windturbinen produziert. Die zentralen politischen Gespräche sind am Freitag in Peking geplant.
Angesichts der Rückendeckung Chinas für den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine und der Lage um Taiwan dürfte der Besuch eine der diplomatisch schwierigsten Missionen in Baerbocks bisheriger Amtszeit werden.
13. April, 6.13 Uhr: US-Finanzministerin ruft zur gemeinsamen Unterstützung der Ukraine auf
Die US-Regierung rief die Weltgemeinschaft dazu auf, bei der finanziellen Hilfe für die Ukraine nicht nachzulassen.
"Die Unterstützung der Ukraine ist eine gemeinsame Anstrengung", mahnte US-Finanzministerin Janet Yellen bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. "Wir begrüßen die Bemühungen unserer Verbündeten und Partner, umfangreiche [...] und rechtzeitige Hilfe zu leisten", sagte Yellen und forderte alle auf, "dies auch weiterhin zu tun".
12. April, 22.10 Uhr: Bürgerrechtler wollen russische Söldner auf Enthauptungsvideo identifiziert haben
In dem international für Entsetzen sorgenden Video, das die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen soll, hat ein russischer Ex-Söldner Bürgerrechtlern zufolge frühere Kameraden als Täter identifiziert.
Man habe Andrej Medwedew, der vor Monaten nach Norwegen geflohen war und derzeit in Schweden inhaftiert ist, das Videomaterial zukommen lassen, sagte der Gründer der russischen Bürgerrechtsorganisation Gulagu.net, Wladimir Ossetschkin, am Mittwoch in einem Interview.
"Er hat es mehrmals aufmerksam angehört und geschaut und er erkennt dort eindeutig seine früheren Kollegen, Kämpfer der Söldnertruppe Wagner", erklärte Ossetschkin in dem Beitrag, der auf dem Youtube-Kanal des im Ausland lebenden russischen Oppositionellen Michail Chodorkowski veröffentlicht wurde. Medwedew, der früher selbst für die berüchtigte russische Söldnergruppe kämpfte, habe die Männer anhand "charakteristischer Rufzeichen und ihrer Art zu sprechen" identifiziert, so der Bürgerrechtler weiter.
Ossetschkins Organisation ist eigentlich in erster Linie für ihren Einsatz gegen Gewalt in russischen Straflagern bekannt. Sie betreute allerdings auch Ex-Söldner Medwedew, als dieser im Januar in Norwegen gemäß des dortigen Einwanderungsgesetzes nach seiner Flucht festgenommen wurde. Später wurde Medwedew in Norwegen wieder freigelassen - einige Wochen später aber im Nachbarland Schweden wegen unerlaubter Einreise inhaftiert.
12. April, 21.41 Uhr: Selenskyj fordert Beschlagnahmung russischen Vermögens
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einer Videoschalte in Washington dazu aufgerufen, Vermögenswerte des russischen Staates zu beschlagnahmen und seinem Land für den Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. "Russland muss den vollen Preis für seine Aggression spüren", sagte Selenskyj am Mittwoch.
Es sei realistisch, Russlands Vermögen und das der russischen Zentralbank zu konfiszieren, damit das Leben in der Ukraine wiederhergestellt werden könne. Es würde sich dabei um eine "friedensstiftende Maßnahme" handeln, da es auch eine abschreckende Wirkung habe. "Es muss ein konkreter Mechanismus für die Verwendung eingefrorener Vermögenswerte ausgearbeitet werden, um die von Russland verursachten Schäden zu kompensieren", forderte Selenskyj.
12. April, 21.20 Uhr: Selenskyj ruft in Schalte nach grausamem Video zu Schweigeminute auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach der Veröffentlichung eines Videos, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigt, bei einer Veranstaltung in Washington zu einer Schweigeminute aufgerufen.
"Ich bitte Sie nun, mit einer Schweigeminute des ukrainischen Soldaten zu gedenken, dessen Tod wir gestern alle miterlebt haben", sagte der per Video zugeschaltete Selenskyj am Mittwoch bei einem Runden Tisch zur Ukraine während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Er erinnerte auch an die weiteren Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Daraufhin hielt Selenskyj kurz inne.
"Die Ukraine durchlebt derzeit einen Sturm der Gefühle", sagte der ukrainische Präsident außerdem. Die russische Armee versuche, dieses Ausmaß an Gewalt und Gräueltaten überall in der Ukraine zur Routine werden zu lassen und sei stolz darauf. "Die lange Geschichte der russischen Straflosigkeit muss endlich aufhören", forderte Selenskyj weiter. Jeden Tag würden in der Ukraine "Männer, Frauen, Erwachsene und Erwachsene" durch die Hand Russlands sterben.
12. April, 20.20 Uhr: Tschechiens Präsident vergleicht Russland mit Islamischem Staat
Der tschechische Präsident Petr Pavel hat entsetzt auf Berichte über ein Video reagiert, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten zeigen soll.
"Falls sich dieses Video als authentisch erweisen sollte, dann haben sich russische Soldaten damit in eine Reihe gestellt mit dem Islamischen Staat, was wir alle weltweit verurteilen sollten", sagte der General außer Dienst am Mittwoch in Prag.
Pavel merkte an, dass es zahlreiche gut dokumentierte Fälle des brutalen Vorgehens der russischen Kräfte in der Ukraine gebe. Ein solches Verhalten gehöre nicht ins 21. Jahrhundert. Pavel machte seine Äußerung nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats, dem er erstmals als Präsident beiwohnte.
12. April, 17.40 Uhr: Erschütterte Reaktionen auf Enthauptungsvideo
EU-Ratschef Charles Michel zeigte sich nach dem kurzen Video, das möglicherweise die Enthauptung eines Ukrainers durch einen Russen zeigt, erschüttert.
Michel machte "einen russischen Soldaten" verantwortlich. Die EU werde alles tun, damit Gerechtigkeit über Terror und Straflosigkeit siege. Auch UN-Beobachter in der Ukraine zeigten sich entsetzt.
"Bedauerlicherweise ist das kein Einzelfall", teilte die UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission mit. Zuvor waren bereits Aufnahmen aufgetaucht, die verstümmelte Leichen ukrainischer Soldaten zeigen sollen. In jüngsten Berichten der UN-Beobachter waren mehrere schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht bezüglich Kriegsgefangener dokumentiert worden. Seit mehr als 13 Monaten wehrt die Ukraine eine russische Invasion ab.
12. April, 13.38 Uhr: Kreml bezweifelt Echtheit von Enthauptungsvideo
Der Kreml hat die Echtheit des Videos zur mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen angezweifelt.
"Wir leben zunächst einmal in einer Welt der Fakes und müssen daher die Echtheit der Aufnahmen prüfen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Moskau nach Bekanntwerden des Videos Kriegsverbrechen vorgeworfen und weltweite Reaktionen gefordert.
12. April, 12.12 Uhr: Leaks deuten auf westliche Spezialkräfte in Ukraine hin
Die geleakten mutmaßlichen US-Geheimdienstdokumente zum Ukraine-Krieg deuten nach britischen Medienberichten darauf hin, dass westliche militärische Spezialkräfte in der Ukraine im Einsatz sein könnten.
Die BBC und der "Guardian" berichteten am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf eines der Dokumente, dass Großbritannien in dem Kriegsland rund 50 Kräfte seiner als "Special Forces" bekannten Eliteeinheit einsetze. Andere Nato-Staaten sollen demnach mit ähnlichen Einheiten vor Ort sein - so etwa Frankreich und die USA mit jeweils rund 15 Kräften. Aus dem Dokument geht den Berichten zufolge nicht hervor, wo die Spezialkräfte sich genau aufhalten und was sie konkret vor Ort tun.
12. April, 11.25 Uhr: Selenskyj fordert weltweite Reaktionen auf Enthauptungsvideo
Wolodymyr Selenskyj (45) hat die Welt zu Reaktionen auf ein veröffentlichtes Video der mutmaßlichen Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen aufgefordert.
"Das ist ein Video von Russland, wie es ist", unterstrich der Staatschef in einer Videobotschaft am Mittwoch. Es handle sich weder um einen Unfall, noch um einen Einzelfall. Der Terror müsse verlieren. Niemand würde es verstehen, wenn die Staatsführer nicht auf das Video reagierten. "Es muss jetzt gehandelt werden!", forderte der 45-Jährige.
Die Ukrainer müssten sich derweil auf die Front konzentrieren und die Besatzer aus dem Land vertreiben. "Die Zerschlagung des Besatzers, Urteile für die Mörder und ein Tribunal für den Staat des Bösen", sind laut Selenskyj jetzt die Hauptaufgaben.
In der Nacht zum Mittwoch war in sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht, in dem mutmaßlich ein noch lebender ukrainischer Kriegsgefangener durch einen russischen Soldaten enthauptet wird. Aufgrund der grünen Blätter an den Bäumen im Hintergrund des Videos ist davon auszugehen, dass es bereits im vorigen Jahr aufgenommen wurde. Der ukrainische Geheimdienst hat Ermittlungen dazu aufgenommen.
12. April, 9.29 Uhr: Verstärkte russische Verteidigungslinien im Süden der Ukraine?
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat Russland seine Verteidigungslinien im Süden der Ukraine deutlich verstärkt.
Dies sei ein Zeichen dafür, dass Moskau verstärkt Ressourcen dafür einsetze, sich auf eine mögliche Gegenoffensive der Ukrainer in Richtung der Küstenstadt Melitopol vorzubereiten, hieß es am Mittwoch im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
12. April, 6.19 Uhr: Moskau meldet Test einer Interkontinentalrakete
Russland hat eigenen Angaben zufolge eine Interkontinentalrakete getestet.
In der südlichen Region Astrachan am Kaspischen Meer sei die ballistische Langstreckenwaffe am Dienstag auf dem Übungsplatz Kapustin Jar erfolgreich von einem bodengestützten Raketensystem aus abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Mittwoch mit.
Der Trainingssprengkopf sei später planmäßig auf einem Testgelände im verbündeten Nachbarland Kasachstan in Zentralasien eingeschlagen, hieß es in der Mitteilung - und weiter: "Das Ziel bestand darin, die perspektivische Kampfausrüstung von Interkontinentalraketen zu testen."
12. April, 6.03 Uhr: Bachmut laut russischen Söldnern zu mehr als 80 Prozent eingenommen
Ihren eigenen Angaben zufolge erzielte die russische Söldnereinheit Wagner in der Stadt, in der vor Kriegsbeginn rund 70.000 Menschen lebten, zuletzt weitere Geländegewinne.
"In Bachmut ist der Großteil, das sind mehr als 80 Prozent, unter unserer Kontrolle", sagte der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, in einem bei einem russischen Militärblogger veröffentlichten Video. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden. Die Ukraine erklärt immer wieder, russische Angriffe auf Bachmut abzuwehren.
11. April, 19.10 Uhr: Russen können leichter zum Militärdienst eingezogen werden
Nach Problemen bei der Teilmobilmachung für Russlands Krieg gegen die Ukraine können Männer in dem Riesenreich künftig deutlich leichter zum Militärdienst eingezogen werden als bisher.
Die Einberufungsbescheide müssen nun nicht mehr persönlich überreicht werden, sondern können auf elektronischem Weg über das staatliche Serviceportal "Gosuslugi" zugestellt werden, entschieden die Abgeordneten der Staatsduma am Dienstag.
Die Änderungen wurden in einer Blitzabstimmung verabschiedet, obwohl einige Abgeordnete beklagten, sie hätten keine Zeit gehabt, das Gesetz zu lesen. Die ausstehende dritte und letzte Lesung und eine Unterschrift von Kremlchef Wladimir Putin gelten als Formsache.
11. April, 18.10 Uhr: Macron: Europäische Industrie soll Abhängigkeit verringern
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron (45) hat sich für eine starke europäische Industriepolitik ausgesprochen. Die EU müsse Abhängigkeiten abbauen und die eigene Produktion gezielt stärken, sagte Macron am Dienstag in Den Haag.
Er verwies darauf, dass auch China und die USA ihre nationale Industrie aktiv unterstützten. "Die USA haben eine (Industriepolitik) und stärken sie, China hat eine, wir brauchen eine europäische." Macron hielt während seines zweitägigen Staatsbesuchs in den Niederlanden eine Grundsatzrede zur Souveränität Europas.
Der Präsident wies darauf hin, dass die EU sich unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges weitgehend aus der Energie-Abhängigkeit von Russland gelöst hatte. Diesen Weg müsse Europa weitergehen.
11. April, 17.45 Uhr: Litauen entsendet Militär-Ausbilder nach Deutschland um Ukrainer auszubilden
Litauen hat eine Gruppe von Militärausbildern nach Deutschland entsandt, um Soldaten der ukrainischen Streitkräfte zu trainieren.
Gemeinsam mit deutschen und belgischen Ausbildern werden die Soldaten des baltischen EU- und Nato-Landes bis zum 15. Mai an einem von der Bundeswehr geführten Ausbildungsprogramm teilnehmen, wie die litauische Armee am Dienstag in Vilnius mitteilte.
Der Einsatz sei Teil der europäischen Ausbildungsmission (EUMAM) für ukrainische Streitkräfte, die im November von den Außenministern der EU-Mitgliedstaaten beschlossen worden war. Die EU will mit dem Einsatz dazu beitragen, dass sich die ukrainischen Truppen besser gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.
11. April, 17.30 Uhr: Macron fordert mehr europäische Souveränität
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) hat seine Forderung nach mehr "europäischer Souveränität" erneuert.
"Die Pandemie und der Krieg (in der Ukraine) haben uns in eine Situation gebracht, zu erkennen, dass wir unsere Abhängigkeiten verringern müssen, wenn wir die europäische Identität erhalten wollen", sagte Macron am Dienstag in Den Haag bei einer europapolitischen Rede.
Er machte deutlich, dass es aus seiner Sicht infolge beider Ereignisse Fortschritte auf dem Weg zu mehr europäischer Souveränität gab.
11. April, 17.15 Uhr: Präsident von Brasilien auf dem Weg nach China
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva (77) ist zu einem mehrtägigen Besuch nach China abgeflogen. Demnach soll Lula am Mittwoch in Shanghai eintreffen. Am Freitag steht Medienberichten zufolge ein Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking auf dem Programm.
Beide Staaten gehören zur G20-Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer. Die Volksrepublik ist für Lateinamerikas größtes Land der wichtigste Handelspartner und auch einer der wichtigsten Investoren.
Thema dürfte auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine werden. Lula hatte im Januar eine internationale Vermittlung durch einen "Friedensclub" vorgeschlagen, zu dem auch Brasilien und China gehören. Einen brasilianischen Vorschlag zum Verzicht auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim lehnte die Ukraine vergangene Woche strikt ab.
11. April, 17 Uhr: Rumänien rüstet angesichts des Ukrainekriegs auf
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rüstet Rumänien seine Luftwaffe auf. Bukarest will mehrere Mehrzweck-Kampfflugzeuge der neuesten Version vom Typ F-35 kaufen.
Das beschloss der Oberste Verteidigungsrat des Landes unter dem Vorsitz von Staatspräsident Klaus Iohannis (63) am Dienstag, wie das Präsidialamt in Bukarest mitteilte. Wie viele der hochmodernen Kampfflugzeuge aus US-Produktion erworben werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Thema der Sitzung des Verteidigungsrats war die Sicherheitslage im Schwarzmeer-Raum im Kontext des Krieges in der Ukraine sowie auch die Bedrohungslage der Republik Moldau. Rumänien, das EU- und Nato-Mitglied ist, grenzt im Norden und Osten an beide Länder.
11. April, 10.33 Uhr: US-Papiere zweifeln an großem Erfolg der Ukraine-Offensive
Die USA bezweifeln laut einem Bericht der Washington Post über das Datenleck geheimer US-Dokumente, dass die erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland große Erfolge bringen wird.
Das ukrainische Militär könnte die ursprünglichen Pläne zur Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete diesen Papieren zufolge "weit verfehlen", schrieb die Zeitung am Dienstag. Grund seien demnach die Schwierigkeiten Kiews bei der Aufstockung von Truppen, Munition und Ausrüstung.
Die Unterlagen offenbarten die Bedenken der US-Regierung zum Stand des Krieges, schrieb das Blatt. Zudem könnten sie jene Kritiker ermutigen, die von den USA und der Nato größere Anstrengungen für eine Verhandlungslösung forderten. Die Einschätzung in den Papieren stamme von Anfang Februar und verweise auf "erhebliche Defizite bei der Truppenaufstockung und -Erhaltung". Zudem sei darin die Rede von der Wahrscheinlichkeit, dass die ukrainische Gegenoffensive nur "bescheidene Gebietsgewinne" erzielen könnte.
Die Strategie Kiews konzentriere sich laut diesen Dokumenten darauf, umkämpfte Gebiete im Osten zurückzugewinnen und gleichzeitig nach Süden vorzustoßen, um die russische Landbrücke zur besetzten Halbinsel Krim zu kappen.
Die Widerstandskraft der russischen Verteidigungsanlagen und die Mängel bei Ausbildung und Munition auf ukrainischer Seite würden den Fortschritt der Offensive wahrscheinlich erschweren und die Verluste vergrößern, hieß es weiter.
11. April, 9.21 Uhr: Russland will mehr mit Luftlandetruppen operieren
Der britische Militärgeheimdienst geht von einer künftig stärkeren Einbindung der russischen Luftlandetruppen bei Offensivaktionen im Krieg Russlands gegen die Ukraine aus.
Die in den ersten Kriegsmonaten von gravierenden Verlusten betroffenen Luftlandetruppen seien in den vergangenen Wochen mit dem Raketensystem TOS-1A ausgestattet worden, bekannt als "schwerer Flammenwerfer", heißt es im täglichen Bulletin des britischen Verteidigungsministeriums am Dienstag.
Das System sei bisher üblicherweise von einer Spezialeinheit der russischen Armee in der Ukraine zum Schutz anderer Truppenteile gegen biologische, chemische sowie nukleare Waffen verwendet worden. Einsätze bei den Luftlandetruppen, die sowohl mit Hubschraubern als auch mit Fallschirmjägern operieren, sind den britischen Geheimdienstinformationen zufolge bisher nicht bekannt.
11. April, 6.19 Uhr: Kiew: Angaben zur Gegenoffensive sind weiter geheim
Während Medien darüber berichteten, dass die Umgebung von Präsident Selenskyj verärgert auf das Datenleck reagiert habe, demonstrierte Kiew zumindest nach außen hin Gelassenheit.
Der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, dementierte, dass Daten über militärische Operationen, die Größe der Einheiten und die Stoßrichtung an die Öffentlichkeit gelangt seien. "Diese Informationen sind absolut geheim", sagte er in einem ARD-Interview. Der Beginn der ukrainischen Gegenoffensive werde erst im letzten Moment festgelegt.
11. April, 6.14 Uhr: Ukraine will nicht auf die Krim verzichten
Während in der Ostukraine weiter gekämpft wird, geht der Blick auch nach China. Dort beginnt der Besuch von Brasiliens Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, der auch über einen Friedensplan für die Ukraine reden will.
Seinen Vorschlag an Kiew, auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim zu verzichten, lehnte die Ukraine bereits ab. In Moskau empfängt Außenminister Sergej Lawrow seinen kasachischen Kollegen Murat Nurtleu.
11. April, 6.07 Uhr: Selenskyj begrüßt Gefangenenaustausch mit Moskau
Selenskyj hat den Austausch von mehr als 200 Kriegsgefangenen zwischen Moskau und Kiew begrüßt.
"Das sind 100 Familien, denen vor Ostern echte Freude geschenkt wurde", sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache über die ukrainischen Heimkehrer. Die orthodoxen Kirchen feiern das Osterfest erst am kommenden Sonntag. Selenskyj zufolge wurden auch 20 Soldatinnen freigelassen.
Der Staatschef bedankte sich zudem bei Deutschland für weitere militärische Hilfe. In den vergangenen beiden Wochen seien Panzertechnik, Luftabwehrsysteme, Munition, Maschinen und Medizintechnik geliefert worden. Das alles stärke die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Mit Blick auf Russland fügte Selenskyj hinzu: "Das Wort Verlierer muss zum Begleiter des Wortes Aggressor werden. Und nur ein ukrainischer Sieg kann dies gewährleisten."
11. April, 6 Uhr: Russland startet großes Militärmanöver in der Arktis
Russlands Nordmeerflotte hat nach eigenen Angaben ein Großmanöver in den Gewässern der Arktis begonnen.
An der Übung sollen 1800 Soldaten und mehr als ein Dutzend Schiffe teilnehmen, teilte der Pressedienst der Flotte am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. "Besondere Aufmerksamkeit wird im Zuge des Manövers der Sicherheit der Handelsmarine Russlands und der Seewege wie etwa der Nordostpassage gewidmet", heißt es in der Mitteilung.
Das Manöver soll mehrere Tage andauern. Geprüft werde das Zusammenwirken zwischen den Schiffen und der russischen Luftwaffe unter Leitung der entsprechenden Kommandostäbe. Immerhin sind auch 40 Flugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, daneben Fahrzeuge für Landoperationen.
Moskau hat, um seinen Anspruch auf die Polarregion geltend zu machen, bereits vor mehr als zehn Jahren Einheiten gegründet, die auf den Kampf in der Arktis spezialisiert sind.
11. April, 5.58 Uhr: USA stufen Verhaftung von Reporter in Russland als unrechtmäßig ein
Die USA haben die Verhaftung des "Wall Street Journal"-Korrespondenten Evan Gershkovich in Russland offiziell als unrechtmäßig eingestuft. Das teilte das Außenministerium am Montag in Washington mit.
"Journalismus ist kein Verbrechen. Wir verurteilen die fortgesetzte Unterdrückung unabhängiger Stimmen in Russland durch den Kreml und seinen anhaltenden Krieg gegen die Wahrheit", hieß es in einer Mitteilung. Russland wurde aufgefordert, Gershkovich sowie den ebenfalls inhaftierten US-Amerikaner Paul Whelan freizulassen.
Der Korrespondent des "Wall Street Journal" war Ende März unter Spionagevorwürfen in der Großstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Jetzt sitzt der 1991 geborene Reporter in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen Gershkovich bis zu 20 Jahre Haft. Die Affäre belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau noch mehr. Whelan war bereits 2018 wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.
10. April, 22.23 Uhr: Drei Jahre Haft für Kriegsdienstverweigerer in Ukraine
In der Ukraine ist ein Kriegsdienstverweigerer zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 40-Jährige sei Einberufungsbescheiden wiederholt nicht nachgekommen, teilte die Staatsanwaltschaft des Kreises Tkatschiw im Westen des Landes am Montag mit.
Der Mann aus einem Dorf nahe der Grenze zu Rumänien habe erklärt, keine Waffe in die Hand nehmen zu können, um andere Menschen zu töten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Verfassung der Ukraine gestattet Wehrdienstverweigerung nur aus religiösen Gründen. Der Verurteilte gehört nach Angaben der Staatsanwaltschaft aber keiner Religionsgemeinschaft an, die Gewalt strikt ablehnt. Manche Ukrainer versuchen, sich vom Wehrdienst freizukaufen oder mit gefälschten Unterlagen ins Ausland zu fliehen. Für ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren wurde unmittelbar nach dem russischen Einmarsch im Februar vergangenen Jahres ein grundsätzliches Ausreiseverbot verhängt.
10. April, 22.11 Uhr: USA nennen Veröffentlichung von Geheimdokumenten "sehr ernst"
Nach der Veröffentlichung von Geheimdokumenten zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Aufklärung. "Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington.
Das Verteidigungsministerium leite eine behördenübergreifende Prüfung, "welche Auswirkungen dies auf die nationale Sicherheit haben könnte". Beim Justizministerium laufe eine strafrechtliche Untersuchung. Präsident Joe Biden werde fortlaufend informiert.
10. April, 21.23 Uhr: Ukraine zieht Abhörung Selenskyjs durch USA in Zweifel
Die ukrainische Führung hat eine angebliche Abhöraktion der USA gegen Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) in Zweifel gezogen.
Beratungen des Staatschefs mit dem Militär liefen anders ab als in veröffentlichten Geheimdienstdokumenten dargestellt, sagte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag im ukrainischen Fernsehen. Die Beziehungen der Ukraine zu ihren westlichen Partnern seien durch die Veröffentlichungen nicht gefährdet. "Das sind normale Analysen", sagte er. Auch Pläne zu einer ukrainischen Gegenoffensive würden nicht torpediert, weil daran noch gearbeitet werde.
Zuvor hatte es Berichte über Geheimdokumente des US-Verteidigungsministeriums gegeben, wonach Selenskyj Ende Februar in einer Beratung mit der Armeeführung Drohnenangriffe auf Standorte der russischen Armee im Gebiet Rostow vorgeschlagen habe. Das könnte Washington darin bestärkt haben, Kiew keine weitreichenden Waffen zu liefern, hieß es. Podoljak widersprach dieser Darstellung: "Es macht keinen Sinn, einfach abstrakt zu sagen: "Lasst und das Gebiet Rostow bombardieren."" Bei solchen Beratungen würden vielmehr Prioritäten gesetzt und Strategien festgelegt.
Podoljak beschwichtigte auch, dass beispielsweise Informationen zu Problemen der ukrainischen Flugabwehr ohnehin bekannt seien. Die Ukraine wehrt sich mit massiver westlicher Hilfe seit mehr als 13 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg.
10. April, 17 Uhr: Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus
Die beiden Kriegsgegner Ukraine und Russland haben erneut mehr als 200 Gefangene ausgetauscht.
"Wir holen 100 unserer Leute zurück - Soldaten, Matrosen, Grenzer und Nationalgardisten", teilte der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, am Montag mit. Darunter seien auch Schwerverletzte. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass 106 russische Soldaten nach Moskau gebracht worden seien, auch zu medizinischer Behandlung.
10. April, 16.59 Uhr: Lukaschenko bittet Russland um Schutz
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (68) hat den großen Nachbarn Russland aufgefordert, Belarus wie "russisches Staatsgebiet" zu schützen.
Bei einem Treffen mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Minsk bat Lukaschenko am Montag um entsprechende Sicherheitsgarantien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtete. Er bedankte sich zudem für die Stationierung tausender Soldaten auf belarussischem Gebiet. Russland hatte kürzlich angekündigt, in Belarus auch Atomwaffen zu stationieren.
10. April, 15.34 Uhr: Tausende Menschen demonstrieren an Ostern gegen Krieg und Aufrüstung
Mehrere Tausend Menschen haben sich auch am Ostermontag an den traditionellen Ostermärschen beteiligt und gegen Krieg und Aufrüstung demonstriert. Alleine in Frankfurt gingen am Montag nach Angaben der Polizei rund 2000 Menschen auf die Straße.
An mehr als 120 Aktionen seit Donnerstag hätten sich in diesem Jahr insgesamt "mehrere Zehntausend Menschen" beteiligt, sagte ein Sprecher des Netzwerks Friedenskooperative, das die Ostermärsche bundesweit koordiniert, der Deutschen Presse-Agentur. Zum Abschluss der diesjährigen Ostermärsche war auch eine Protestaktion am Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der rheinland-pfälzischen Eifel geplant, wo noch bis zu 20 US-Atombomben lagern sollen.
Die Demonstrationen standen unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine. Gefordert wurden Verhandlungen zum Stopp des bereits seit mehr als einem Jahr andauernden Krieges, ein Ende deutscher Waffenexporte an das angegriffene Land sowie ein Verzicht auf die angekündigte Aufrüstung der Bundeswehr.
"Die Ostermärsche haben ein deutliches Signal an die Bundesregierung gesendet. Sie muss endlich handeln: Über Frieden für die Ukraine muss endlich verhandelt werden!", sagte der Sprecher des Netzwerks Friedenskooperative.
Seit mehr als 60 Jahren wird an Ostern gegen Atomwaffen und für Frieden demonstriert. Getragen werden die Ostermärsche von regionalen Friedensgruppen, Gewerkschaften und Parteien wie Die Linke. Demonstriert wurde in diesem Jahr in etlichen Orten, darunter auch in Berlin, Bonn, Köln, Hannover, Leipzig, München und Stuttgart.
10. April, 14.58 Uhr: Privatarmee Wagner wirbt Freiwillige für Krieg gegen Ukraine
Die russische Privatarmee Wagner wirbt in einem offenen Brief Freiwillige für den Einsatz im Kriegsgebiet für einen Sold von 240.000 Rubel (rund 2700 Euro) monatlich. Versprochen werden außerdem Erfolgsprämien, teilte Wagner mit.
Der Chef der Armee, Jewgeni Prigoschin, bestätigte am Montag, dass ein Schreiben seines "Rekrutierungsdienstes", auf dem auch Telefonnummern stehen, echt ist. Gesucht werden demnach Männer im Alter zwischen 21 und 60 Jahren für den Einsatz im Kriegsgebiet. Ein abgeschlossener Wehrdienst sei keine Voraussetzung, heißt es da.
Wagner hat zuletzt etwa im Kampf um Bachmut in der Ostukraine viele Kämpfer verloren, und er ist deshalb dringend auf frisches Personal angewiesen. Prigoschin hatte unlängst auch erklärt, im ganzen Land Einberufungsstellen einzurichten.
Wagner verspricht seinen Freiwilligen moderne Kampfuniformen, die beste Ausrüstung und Bewaffnung sowie eine Kranken- und Lebensversicherung und eine Vorbereitung durch hoch qualifizierte Ausbilder.
10. April, 13.10 Uhr: Kreml über geheime US-Dokumente: "Leaks sind interessant"
Der Kreml in Moskau verfolgt die Veröffentlichung der geheimen US-Dokumente unter anderem zum Krieg in der Ukraine mit Interesse.
"Die Leaks sind einigermaßen interessant, alle studieren, analysieren und erörtern sie breit", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. US-Medien hatten zuvor über die Inhalte aus den in sozialen Netzwerken veröffentlichten Dokumenten berichtet. Dabei gibt es auch Informationen von US-Geheimdiensten zur ukrainischen Kriegsführung.
Auf die Frage zu einer möglichen Beteiligung russischer Stellen an der Veröffentlichung sagte der Kremlsprecher, dass er das nicht kommentieren könne.
Peskow äußerte sich zu Berichten, dass auch Selenskyj von den US-Stellen ausspioniert worden sei. "Das kann man nicht ausschließen", sagte er. Schon in der Vergangenheit seien Fälle bekannt geworden, in denen die USA verschiedene Staats- und Regierungschefs vor allem in den europäischen Hauptstädten ausspioniert hätten, was dann zu Skandalen geführt habe. 2013 etwa hatte sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel empört gezeigt, weil ein US-Geheimdienst ihr Handy abgehört hatte.
10. April, 12.45 Uhr: Institut: Russland verfolgt ukrainische Kirchen in besetzten Gebieten
Russland ist seit Kriegsbeginn nach Einschätzung von Experten auch hart gegen ukrainische Religionsgemeinschaften vorgegangen.
Besonders betroffen sei dabei die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW). Ziel Russlands ist es demnach, die von Moskau unabhängige Kirche in den besetzten Gebieten auszulöschen. Dabei würden Kirchen enteignet und Priester willkürlich festgenommen. Gottesdienste in ukrainischer Sprache seien verboten.
Von Verfolgung durch die Besatzungsbehörden betroffen seien jedoch auch evangelische Kirchen. Als Rechtsgrundlage diene ein seit 2016 in Russland geltendes Gesetz, das nur noch staatlich registrierte Religionsgemeinschaften zulässt, hieß es.
10. April, 12.30 Uhr: CNN: Kiew verärgert wegen Geheimdokumenten – Pläne geändert
Die ukrainische Führung ist nach einem Bericht des US-Fernsehsenders CNN verärgert wegen der veröffentlichten Geheimdokumente zum russischen Angriffskrieg. Das Land habe daher bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj.
Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung, aber ukrainische Beamte seien zutiefst frustriert über das Datenleck, schrieb CNN unter Berufung auf eine Selenskyj nahe stehende Person. Nach Berichten zahlreicher US-Medien belegen die Dokumente, wie tief die Geheimdienste Washingtons auch ihre Verbündeten durchleuchten.
Die "New York Times" etwa berichtete unter Berufung auf die Dokumente über Schwächen der ukrainischen Flugabwehr. Diese müsse verstärkt werden, um den russischen Angriffen standzuhalten. Russland sieht die veröffentlichten Dokumente als weiteren Beleg für die Verwicklung der USA und der Nato in den Krieg in der Ukraine.
Unklar ist aber weiter, wer die Unterlagen unter anderem der US-Geheimdienste veröffentlicht hat und ob sie tatsächlich alle echt sind. Analysten hatten teils Manipulationen an den fotografierten Unterlagen nachgewiesen - im Sinne Russlands.
10. April, 10.28 Uhr: Ukraine: 60 Angriffe abgewehrt - Lage in Bachmut "unter Kontrolle"
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kiew seit Ostersonntag rund 60 russische Angriffe abgewehrt und auch sechs Drohnen abgeschossen.
Am aktivsten sei der Gegner im Raum Donezk im Osten, teilte der Generalstab am Montag in Kiew mit. Betroffen von massivem Artilleriebeschuss war zudem etwa die Stadt Cherson im Süden.
Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt den Angaben zufolge weiter in der Stadt und im Raum Bachmut im Gebiet Donezk. Der Kommandeur für die ukrainischen Streitkräfte im Osten, General Olexander Syrskyj, warf Russland vor, dort - wie zuvor in Syrien - zu einer "Taktik der verbrannten Erde" übergegangen zu sein.
"Es werden mit Luftschlägen und Artilleriefeuer Gebäude und Stellungen zerstört. Die Lage ist schwierig, aber unter Kontrolle", sagte Syrskyj am Montag. Die ukrainischen Truppen würden der Offensive der Russen in Bachmut "heldenhaft" standhalten. Sie hätten es geschafft, die Einheiten der russischen Privatarmee Wagner abzunutzen, so dass der Feind nun gezwungen sei, Spezialtruppen der regulären russischen Streitkräfte einzusetzen. Auf Fotos und Videos waren ausgebrannte Häuserskelette und Trümmerberge eingestürzter Gebäude zu sehen.
10. April, 10.27 Uhr: London: Russland verstärkt Angriffe auf ostukrainische Stadt Marjinka
Die russische Armee hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen sieben Tagen ihre Panzerangriffe auf die ostukrainische Stadt Marjinka in der Region Donezk ausgeweitet.
Russland setze in der Region weiterhin viele Ressourcen für minimale Gewinne ein, hieß es am Montag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Donezk-Region habe für Moskau weiterhin hohe Priorität.
Donezk ist die größte Stadt in der gleichnamigen Region, die von aus Moskau unterstützten Separatisten zur unabhängigen Volksrepublik erklärt wurde. Inzwischen hat Moskau das Gebiet völkerrechtswidrig annektiert.
Die Stadt Marjinka, von der aus wichtige Verkehrswege verlaufen, sei bereits seit 2014 umkämpft und durch Raketenfeuer weitgehend zerstört, heißt es im Bericht der Briten.
10. April, 7.22 Uhr: Faeser droht russischen Sportlern mit Einreiseverbot
Sportler aus Russland müssen bei einer Wiederzulassung zu internationalen Wettkämpfen ein Einreiseverbot nach Deutschland befürchten.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, entsprechende Visaregelungen anzuwenden. "Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfinden, sind nicht machtlos. Sie können über die Visaerteilung steuern, ob Russen tatsächlich teilnehmen können", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Und weiter: "Wenn wir in Deutschland internationale Wettbewerbe ausrichten, dann können wir entsprechend handeln. Wir werden hier immer mit klarer Haltung agieren."
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit dem Deutschen Thomas Bach an der Spitze hatte jüngst empfohlen, trotz des von Belarus unterstützten russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Sportler aus beiden Ländern die Rückkehr zu Wettkämpfen als neutrale Athleten zu erlauben. Bedingung dafür ist unter anderem, dass die Sportler den Krieg nicht aktiv unterstützen und sie keine Verbindungen zu Militär und Sicherheitsorganen haben.
10. April, 7.12 Uhr: Kampf um Bachmut
In zahlreichen deutschen Städten gibt es am Montag erneut Ostermärsche gegen den Krieg in der Ukraine.
Derweil gehen die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine im Gebiet Donezk und dort besonders um die Stadt Bachmut weiter. Auch nach Einschätzungen westlicher Experten droht der Fall der strategisch wichtigen Stadt. Die ukrainische Führung hat allerdings angeordnet, alles zu tun, um eine Einnahme der Stadt durch russische Truppen zu verhindern.
10. April, 7.09 Uhr: Verband: Länder lassen Schulen bei Integration von Ukrainern im Stich
Der Deutsche Lehrerverband fordert mehr Unterstützung für Schulen bei der Integration geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher.
"Die Politik droht das Projekt einer gelungenen Integration der Schüler aus der Ukraine in den deutschen Schulen an die Wand zu fahren", warnte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger in der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Wir brauchen dringend zusätzliche Unterstützung für Schulen, die besonders viele geflüchtete Schüler aufgenommen haben - sonst droht die Integration zu scheitern."
An vielen Schulen gebe es ein bewundernswertes Engagement für geflüchtete Kinder, sagte der Lehrerfunktionär. "Doch die große Mehrheit der Bundesländer lässt die Schulen bei der Bewältigung dieser Aufgaben weitgehend im Stich."
10. April, 7 Uhr: Selenskyj äußert Hoffnung auf Frieden in einem Jahr
Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäußert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt.
In seiner am Sonntagabend verbreiteten Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne. "Wir bringen die Niederlage des Bösen näher." Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als 13 Monaten.
Viele Christen in der Ukraine feierten am Sonntag Ostern. Allerdings richten sich große Teile der Bevölkerung nach dem alten Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die das Fest erst am kommenden Sonntag begeht. Selenskyj beklagte, dass Russland den Palmsonntag - an dem viele orthodoxe Christen der Einzug Jesu in Jerusalem feierten - mit neuen Raketenschlägen gegen die Ukraine begangen habe.
In der Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine schlug nach Angaben des Präsidenten eine Rakete in einem Wohnhaus ein. Ein Mann und ein elf Jahres altes Mädchen seien dabei ums Leben gekommen.
9. April, 17.45 Uhr: Papst Franziskus ruft zum Frieden auf
Auch in diesem Jahr haben die Kriege und das Leid in der Welt das Osterfest im Vatikan geprägt. Papst Franziskus (86) nutzte die Feierlichkeiten und seine traditionelle Osterbotschaft für einen eindringlichen Friedensappell.
"Beeilen wir uns, Wege des Friedens und der Geschwisterlichkeit zu beschreiten", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor rund 100.000 Gläubigen bei strahlendem Sonnenschein auf dem Vorplatz des Petersdoms. Wie bereits in der Osternacht am Karsamstag rief der Pontifex dazu auf "Konflikte und Spaltungen zu überwinden und unsere Herzen für diejenigen zu öffnen, die am meisten in Not sind."
Unter dem Eindruck von mehr als 13 Monaten Krieg Russlands gegen die Ukraine erinnerte der 86-Jährige sichtlich bewegt an das Leid vor Ort und betete für Frieden: "Hilf dem geliebten ukrainischen Volk auf dem Weg zum Frieden, und ergieße dein österliches Licht über das russische Volk. Tröste die Verwundeten und diejenigen, die durch den Krieg geliebte Angehörige verloren haben, und lass die Gefangenen sicher zu ihren Familien zurückkehren." Die internationale Gemeinschaft stehe in der Pflicht, sich für die Beendigung dieses Krieges und aller Konflikte einzusetzen, die "die Welt mit Blut beflecken".
Franziskus erinnerte zudem an das Leid in anderen kriegs- und krisengeplagten Regionen wie etwa im Libanon, Haiti sowie im Südsudan. Angesichts der Spannungen im Nahen Osten, rief er Israelis und Palästinenser zum Dialog auf. Die Menschen müssten Vertrauen schaffen - dann sei Frieden möglich.
9. April, 14.16 Uhr: Spekulationen über Deutschland-Besuch Selenskyjs im Mai
Washington, London, Paris, Brüssel, Warschau: Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat seit dem russischen Angriff auf sein Land bereits einige seiner wichtigsten Bündnispartner besucht.
Im Mai könnte er nun auch nach Deutschland kommen - zur Verleihung des Karlspreises an ihn und das ukrainische Volk im Krönungssaal des Aachener Rathauses am 14. Mai.
Die Veranstalter bereiten sich auf ein solches Szenario jedenfalls vor, wie die Stadt Aachen bereits kurz vor Ostern mitteilte. Eine persönliche Teilnahme hänge aber "stark von der dann vorliegenden Kriegslage und den entsprechenden Sicherheitskonzeptionen ab".
Falls Selenskyj nicht persönlich teilnehmen kann, soll er per Video zugeschaltet werden. Auch für diese Variante laufen die Planungen.
9. April, 10.44 Uhr: Woelki: Ukraine-Krieg Tiefpunkt der Zivilisationsgeschichte
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (66) hat den Ukraine-Krieg als zivilisatorischen Tiefpunkt bezeichnet.
"Dieser furchtbare Krieg in der Ukraine, der jetzt schon seit 410 Tagen tobt, gehört zum Dunkelsten unserer sogenannten modernen Zivilisationsgeschichte", sagte Woelki nach vorab verbreitetem Redetext in seiner Predigt am Ostersonntag im Kölner Dom. "Brutale Zerstörung und Tod, wohin man schaut. Ungezähltes Leid und Tränen für Millionen von Menschen."
Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung auf der Flucht seien, sei noch nie so hoch gewesen wie derzeit, so Woelki.
9. April, 10.02 Uhr: Ukrainer feiern Ostern
Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, und andere Angehörige der ukrainischen Führung wünschten den Ukrainern, die - wie die Christen im Westen - die Auferstehung Jesu feierten, frohe Ostern.
Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, meinte, dass der Feiertag auch den Sieg des Lebens über den Tod symbolisiere. Saluschnyj dankte den westlichen Verbündeten, die die Ukraine mit Waffen und Munition unterstützen, "die uns helfen, den Sieg und den Triumph der Gerechtigkeit mit jedem Tag näher zu bringen".
In der Ukraine begehen immer mehr Christen ihre Feiertage nun nach westlichem Ritus und nicht nach dem alten julianischen Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die Ostern erst in einer Woche feiert. Traditionell begingen die orthodoxen Christen in der Ukraine die kirchlichen Feiertage genauso wie im benachbarten Russland. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine wurde die öffentliche Diskussion stärker, sich auch über den Wechsel des Kirchenkalenders von Russland abzugrenzen.
9. April, 10.01 Uhr: Tote bei neuen russischen Angriffen
Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind in der Stadt Saporischschja laut Behörden mindestens zwei Menschen gestorben. Ein Mann und ein elf Jahre altes Mädchen seien bei einem Raketeneinschlag in einem Privathaus getötet worden, teilten die Behörden in der südukrainischen Stadt am Sonntag mit.
Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram ein Foto des zertrümmerten Hauses. Er nannte die Angreifer "gemeine Tiere". Russland hat die Region Saporischschja annektiert, kontrolliert aber die Gebietshauptstadt nicht.
9. April, 10 Uhr: London: Moskau will Anschein der Normalität erwecken
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste will Russland gezielt den Anschein erwecken, dass sich die Lage in den annektierten Gebieten in der Ukraine normalisiert hat.
Bei einer kürzlichen Sitzung des russischen Sicherheitsrats sei Innenminister Wladimir Kolokolzew auserwählt worden, um über Wiederaufbau, Strafverfolgung und öffentliche Ordnung in den annektierten Gebieten zu sprechen, hieß es am Sonntag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Dass man ihn als Sprecher gewählt habe, sei mutmaßlich ein Zeichen dafür, dass man die Situation in den Provinzen als möglichst normal und alltäglich erscheinen lassen wolle. Tatsächlich seien die Gebiete jedoch immer noch aktiv umkämpft, und viele Bewohnerinnen und Bewohner hätten keinen Zugang zu den grundlegendsten Leistungen.
9. April, 7 Uhr: Blutige Kämpfe im Osten der Ukraine
Im Osten der Ukraine konzentrieren sich die blutigsten Kämpfe des russischen Angriffskrieges weiter auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk.
Bei den verlustreichen Gefechten zwischen den Truppen der russischen Privatarmee Wagner und den ukrainischen Streitkräften ist weiter kein Ende in Sicht. Allerdings kommen die Wagner-Truppen nach Einschätzung auch westlicher Experten in Bachmut voran. In Deutschland sind einmal mehr Ostermärsche gegen den Krieg in der Ukraine geplant.
9. April, 6.57 Uhr: CDU-Politiker Frei: Ostermärsche haben "mindestens etwas Naives"
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges hat der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, die Ostermärsche der Friedensbewegung kritisiert.
"Die diesjährigen Ostermärsche haben mindestens etwas Naives. Es geht doch um Frieden in Freiheit", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag".
"Solange es Menschen wie (Kremlchef Wladimir) Putin gibt, die statt auf die Stärke des Rechts eher auf das Recht des Stärkeren setzen, müssen wir bereit sein, unsere freiheitliche Demokratie auch zu verteidigen."
Bei den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung demonstrierten am Samstag bundesweit Tausende Menschen für Verhandlungen zum Stopp des Ukraine-Kriegs. Gefordert wurde auf den Kundgebungen auch ein Ende deutscher Waffenexporte an die von Russland angegriffene Ukraine sowie ein Verzicht auf die angekündigte Aufrüstung der Bundeswehr.
8. April, 21.47 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in die Nato
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) sieht sein Land trotz des russischen Angriffskriegs auf dem Weg in die Nato.
Angesichts neuer Militärhilfe des Westens und der internationalen Unterstützung habe die Ukraine eine gute Woche für ihre "Bewegung Richtung Nato" hinter sich, sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Das EU-Land Litauen habe in dieser Woche die Notwendigkeit anerkannt, im Juli auf dem Gipfel des Militärbündnisses in der Hauptstadt Vilnius die Ukraine einzuladen, Mitglied der NATO zu werden.
Selenskyjs Streben in die Nato ist nach Kremlangaben in Moskau ein Grund für den russischen Angriffskrieg.
8. April, 15.35 Uhr: Geheimdienst-Leak? Kiew spricht von "Geheimdienst Fälschungen" und "Fake-Info"
Kiew hält auch die neuen im Internet aufgetauchten angeblich geheimen Dokumente für russische Fälschungen und Teil einer Desinformationskampagne Moskaus im Zuge des Krieges in der Ukraine.
"Es ist ein gewöhnliches Geheimdienstspiel", meinte der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Samstag. Die russischen Geheimdienste hätten die Dokumente selbst erstellt mit dem Ziel, unter den Verbündeten der Ukraine Zweifel und Zwietracht zu säen und von den nächsten Etappen im Krieg abzulenken.
US-Medien, darunter die "New York Times" und das "Wall Street Journal" hatten am Freitag über weitere im Internet aufgetauchte Dokumente mit US-Militärgeheimnissen unter anderem über die Ukraine, China und den Nahen Osten berichtet. Die mehr als 100 Dokumente, die unter anderem auf Twitter veröffentlicht worden seien, enthielten etwa Informationen über die Luftverteidigungsfähigkeiten der Ukraine, hieß es.
Darüber hinaus enthalten die Dokumente auch Informationen zur Kampfstärke einzelner Brigaden und ukrainischen Opferzahlen - die in den Dokumenten als höher angegeben sind, als von der Ukraine kommuniziert.
Die Dokumente wirken dem Anschein nach wie authentische Dokumente, sagten Experten gegenüber dem Fernsehsender CNN. Das Pentagon und der CIA untersuchten die Angelegenheit.
8. April, 10.32 Uhr: London: Ukrainische Energieversorgung hält russischen Angriffen stand
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hält die ukrainische Energie-Infrastruktur russischen Angriffen weitgehend stand.
Der Versuch, die Energieversorgung im Land über den Winter erheblich zu verschlechtern, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit gescheitert, hieß es am Samstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Intensität der Angriffe habe seit Anfang März abgenommen, seitdem habe es nur noch kleinere gegeben.
Zuvor hatte Moskau über den Winter gezielt versucht, mittels Angriffen mit Langstreckenraketen die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören, teilweise mussten Menschen lange ohne Strom und Heizung ausharren. Ersatz zu beschaffen und die Infrastruktur zu reparieren, sei für die verantwortlichen Unternehmen eine große logistische Herausforderung, hieß es in dem Bericht der Briten - so wiege etwa ein Hochspannungstransformator mindestens 100 Tonnen.
Mit dem beginnenden Frühling werde sich die Situation deutlich entspannen, mutmaßt London. Außerdem sei es wahrscheinlich, dass Vorbereitungen auf den nächsten Winter bereits begonnen hätten.
8. April, 8.08 Uhr: Weiter Kämpfe in Bachmut
Im Osten der Ukraine versuchen die Kiewer Truppen derweil weiter die russischen Angriffe abzuwehren.
Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt weiterhin im Gebiet Donezk und dort vor allem in der Stadt Bachmut, wo die russischen Truppen nach eigenen Angaben weiter vorrücken.
8. April, 7.20 Uhr: Berichte: Erneut US-Militärgeheimnisse im Netz aufgetaucht
Neue Dokumente mit US-Militärgeheimnissen über die Ukraine, China und den Nahen Osten sind Medienberichten zufolge im Netz aufgetaucht.
Laut einem Bericht der New York Times enthielten die mehr als 100 als geheim eingestuften Dokumente, die am Freitag (Ortszeit) unter anderem auf Twitter veröffentlicht worden seien, etwa Informationen über die Luftverteidigungsfähigkeiten der Ukraine. Die Dokumente erweckten den Anschein, als stammten sie vom US-Militär und von Geheimdiensten, schrieb das Wall Street Journal. Das Pentagon untersuche die Angelegenheit, sagte eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums dem "WSJ". Das gleiche gelte demnach auch für den Auslandsgeheimdienst CIA.
Der "New York Times" zufolge beschrieb ein US-Geheimdienstmitarbeiter die Enthüllungen als "Alptraum" für die "Five Eyes" (Fünf Augen). Der Begriff bezeichnet die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit von fünf Ländern: USA, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Kanada.
In Nationalen Sicherheitskreisen frage man sich nach den Enthüllungen, wie viele geheime Informationen noch nach außen gedrungen seien und bemühe sich nach Kräften, die undichte Stelle zu finden, berichtete die "New York Times". Die jüngst veröffentlichten Dokumente enthielten neben Informationen zur Ukraine auch geheime Angaben in Bezug auf China, die militärische Lage im Indopazifik, den Nahen Osten sowie Terrorismus, hieß es.
8. April, 7.18 Uhr: Habeck: Zoll soll Tricksereien bei Russland-Sanktionen unterbinden
Die deutschen Behörden müssen aus Sicht von Wirtschaftsminister Robert Habeck strenger gegen Firmen hierzulande vorgehen, die über Drittstaaten Geschäfte mit Russland machen und damit EU-Sanktionen umgehen.
Das Thema müsse viel stärker und entschlossener angegangen werden, sagte er der Funke-Mediengruppe. "Das sind wir nicht zuletzt den Menschen in der Ukraine schuldig."
Beim besseren Kampf gegen die illegale Umgehung dieser Sanktionen könne Deutschland beispielsweise von Dänemark lernen, sagte Habeck. Der dortige Zoll analysiere Handelsströme und Zolldaten sehr genau auf Auffälligkeiten.
8. April, 7.16 Uhr: Blinken schließt Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau aus
US-Außenminister Antony Blinken schließt Waffenstillstandsgespräche zwischen der Ukraine und Russland derzeit aus.
"Für einige mag die Idee eines Waffenstillstands verlockend sein - und ich verstehe das. Aber wenn dies darauf hinausläuft, die Besitznahme beträchtlicher ukrainischer Gebiete durch Russland praktisch zu ratifizieren, wäre dies eben kein gerechter und dauerhafter Frieden", sagte Blinken den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France".
Russland könnte seine Truppen neu formieren und nach einer gewissen Zeit wieder angreifen, begründete der Minister seine Meinung. "Russland muss an den Punkt kommen, an dem es bereit ist, sich auf konstruktive Verhandlungen einzulassen." Das Ziel müsse ein gerechter und dauerhafter Frieden sein.
8. April, 7.10 Uhr: Selenskyj besteht auf Befreiung der Krim von russischer Besatzung
Selenskyj hat die Befreiung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim von der russischen Besatzung als alternativlos bezeichnet.
"Die Welt sollte wissen: Respekt und Ordnung werden erst in die internationalen Beziehungen zurückkehren, wenn die ukrainische Flagge wieder auf die Krim zurückkehrt", sagte Selenskyj in einer am Samstagabend bei Twitter verbreiteten Nachricht. Unter russischer Flagge machten sich hingegen derzeit Repressionen, Mord, Krieg und das Böse breit, sagte Selenskyj in einem ebenfalls am Abend veröffentlichten Video.
"Die De-Okkupation der Krim ist alternativlos nicht nur für die Ukraine, sondern für die gesamte Welt. Davon bin ich überzeugt", sagte Selenskyj in dem Video von einem Treffen mit muslimischen Militärangehörigen, darunter auch Vertreter der Krim-Tataren. Anlass war das Fastenbrechen im Ramadan.
8. April, 7 Uhr: Ukraine plant Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen
Nach monatelangem russischen Raketenbeschuss plant die Ukraine nun die Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen.
"Das ukrainische Stromnetz funktioniert seit fast zwei Monaten ohne jegliche Verbrauchsbeschränkung und mit einer Leistungsreserve", sagte Energieminister Herman Haluschtschenko gemäß einer Mitteilung vom Freitag. Damit würden zusätzliche finanzielle Mittel für den Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Energieinfrastruktur erarbeitet.
Mit dem europäischen Energieversorgungsnetz, an das die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn angeschlossen wurde, sei ein Export von maximal 400 Megawatt vereinbart worden.
Die tatsächliche Menge des Exports werde vom Bedarf der ukrainischen Verbraucher abhängen, sagte Haluschtschenko. "Die Elektroenergieversorgung unserer Konsumenten hat fraglos Priorität."
7. April, 20 Uhr: Machtkampf in Putins Heimatstadt: Wagner-Chef attackiert Gouverneur
In der russischen Millionenmetropole St. Petersburg spitzt sich ein Machtkampf zwischen dem Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, und dem Gouverneur Alexander Beglow zu.
Prigoschin beschimpfte den 66 Jahren alten Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland am Freitag als "Drecksack", der in der Stadt fehl am Platze sei, und forderte erneut Strafermittlungen gegen ihn. Beglow führt die Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin seit 2018 – erst als Interimsgouverneur, dann seit 2019 auch als gewähltes Oberhaupt.
Der von Putin eingesetzte Gouverneur sieht sich seit langem Attacken des einflussreichen Geschäftsmanns ausgesetzt. Nun allerdings beschuldigte Prigoschin den Gouverneur im seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram, die Öffentlichkeit zu belügen und die Sicherheitslage in der bei Touristen beliebten Metropole am Finnischen Meerbusen zu vernachlässigen. Von Beglow gab es zunächst keinen Kommentar.
7. April, 17.19 Uhr: Kreml zu Bericht über Dokumente: Kein Zweifel an US-Rolle in Ukraine
Moskau sieht nach einem Medienbericht über angebliche Dokumente zur US-Militärhilfe im Krieg in der Ukraine einmal mehr die Rolle Washingtons in dem Konflikt bestätigt.
"Wir haben nicht die leisesten Zweifel an einer direkten oder indirekten Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem US-Fernsehsender CNN am Freitag.
Zuvor hatte die "New York Times" über US- und Nato-Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen die russischen Besatzer berichtet. Ob die Dokumente echt sind, ist unklar. Die Ukraine bezeichnete sie als Fälschung.
7. April, 16 Uhr: Kiew nennt veröffentlichte Dokumente Fälschung
Die Ukraine hat angebliche US-Geheimdokumente über Vorbereitungen für eine Gegenoffensive im Krieg gegen Russland als russische Fälschung bezeichnet.
"Seit dem Zusammenbruch der UdSSR sind die Geheimdienste so weit heruntergekommen, dass sie sich nur mit Photoshop und "gefälschten Informationsabflüssen" rehabilitieren können", schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter.
Moskau ziele darauf ab, die ukrainische Gegenoffensive zu stören. Die tatsächlichen ukrainischen Pläne würden bald vor Ort zu sehen sein.
7. April, 15.25 Uhr: Ukraine weist Lula-Vorstoß zur Aufgabe der Krim für Frieden mit Russland zurück
Kiew hat einen Vorschlag des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (77) zur Aufgabe der Krim im Gegenzug für Frieden mit Russland zurückgewiesen.
"Es gibt keinen rechtlichen, politischen oder moralischen Grund, der es rechtfertigen würde, dass wir auch nur einen Zentimeter ukrainischen Bodens abgeben", schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, am Freitag im Onlinedienst Facebook.
"Alle Vermittlungsbemühungen zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine sollten auf der Achtung der Souveränität und der vollständigen Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine beruhen", fügte er hinzu.
Lula hatte am Donnerstag gesagt, Selenskyj könne "nicht alles bekommen". Brasiliens Staatschef schlug vor, die Ukraine könne die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim aufgeben, um Friedensgespräche zu beginnen.
7. April, 13.07 Uhr: Russische Währung sinkt auf niedrigsten Stand seit einem Jahr
Die russische Landeswährung ist auf ihren niedrigsten Stand seit einem Jahr gesunken. Am Freitagmorgen stand der Wechselkurs bei 90 Rubel für einen Euro.
Der Währungskurs war infolge der russischen Offensive in der Ukraine zunächst abgesackt, hatte sich insbesondere wegen der hohen Energiepreise und daraus resultierender Einnahmen für Russland aber wieder erholt. Mittlerweile setzen die westlichen Sanktionen der russischen Wirtschaft stark zu.
Putin sprach vergangene Woche deshalb selbst von zu erwartenden "negativen" Folgen für die Wirtschaft. Finanzminister Anton Siluanow zeigte sich dennoch zuversichtlich: Der Rubel werde mit erwarteten Preissteigerungen für russische Brennstoffe wieder zulegen.
7. April, 13.05 Uhr: Russland droht mit Ende des Getreideabkommens im Mai
Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, hat mit einem Ende des internationalen Abkommens zur Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine gedroht.
Ohne Erleichterungen für eigene Agrarexporte werde Russland die Vereinbarung nicht verlängern, sagte Lawrow am Freitag bei einem Besuch in der Türkei. "Wenn es weiterhin keine Bewegung beim Abbau der Barrieren für den Export russischen Düngers und Getreides gibt, denken wir darüber nach, ob wir das Abkommen brauchen", wurde er von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert.
Sollte der Westen nicht einlenken, könne Russland die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen wieder aufnehmen.
Bei dem Treffen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in Ankara sagte Lawrow an die Adresse des Westens: "Sollen sie doch weiter die entsprechenden Güter der Ukraine über den Landweg mit der Eisenbahn oder über Flüsse verfrachten." Russland werde dann mit der Türkei und Katar zusammenarbeiten, um seine Agrargüter auf dem Weltmarkt abzusetzen. Die Pläne dazu seien schon besprochen worden. Das Abkommen läuft ohne Verlängerung nächsten Monat aus.
7. April, 11.48 Uhr: Von Vater wegen Ukraine-Zeichnung getrenntes russisches Kind in Obhut der Mutter
Das Drama um einen alleinerziehenden Vater und seine Tochter in Russland, die wegen einer Kinderzeichnung gegen die Ukraine-Offensive getrennt wurden, geht in die nächste traurige Runde.
Einen Tag, bevor ein russisches Gericht am Donnerstag über den endgültigen Sorgerechtsentzug des inzwischen zu zwei Jahren Haft verurteilten 54-Jährigen entscheiden sollte, wurde bekannt, dass seine Tochter Maria in die Obhut der Mutter gegeben wurde. Die beiden hatten sich seit Jahren nicht mehr gesehen.
Am Vorabend der entscheidenden Gerichtsanhörung über das weitere Schicksal von Vater und Tochter gaben die Behörden bekannt, dass Marias Mutter plötzlich wieder aufgetaucht sei und das Kind zu sich genommen habe.
7. April, 11.40 Uhr: Lawrow: Friedensgespräche mit Kiew nur im Zuge "neuer Weltordnung"
Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, hält Friedensgespräche zur Beilegung des Ukraine-Kriegs nur im Zuge einer "neuen Weltordnung" ohne eine Vorherrschaft der USA für möglich.
Verhandlungen müssten auf der Berücksichtigung russischer Interessen basieren, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Türkei. "Es geht um die Prinzipien, auf denen die neue Weltordnung basieren wird."
7. April, 10.49 Uhr: London: Russische Truppen kommen im umkämpften Bachmut voran
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen in der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut in den vergangenen Tagen Geländegewinne erzielt.
Die Russen seien nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Stadtzentrum der ostukrainischen Stadt vorgedrungen und hätten das Westufer des Flusses Bachmutka eingenommen, hieß es am Freitag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Für die Ukrainer sei damit wohl ein wichtiger Transportweg für die Versorgung erheblich gefährdet.
Nachdem die Russen seit Ende März kaum vorangekommen seien, habe Moskau seine Präsenz in dem betroffenen Gebiet deutlich verstärkt und setzte wieder mehr Artillerie ein, so die Briten. London hält es auch für möglich, dass sich Spannungen zwischen regulären russischen Streitkräften und den für Moskau kämpfenden Wagner-Söldnern gelegt haben und beide Seiten wieder erfolgreicher kooperieren.
7. April, 10.44 Uhr: Russland rechnet mit Getreideernte von 120 Millionen Tonnen
Das russische Landwirtschaftsministerium plant nach der Rekordernte 2022 beim Getreide in diesem Jahr mit einem Ertrag von 120 Millionen Tonnen.
Damit bleibt das Ministerium in seinen Planungen um rund fünf Prozent unter den Ernteschätzungen im Dezember, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Russland ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die Ernte ist daher für die weltweiten Lebensmittelpreise wichtig.
2022 hat Russland offiziellen Angaben nach 157,7 Millionen Tonnen Getreide eingefahren, darunter 104,2 Millionen Tonnen Weizen. Das ist mit deutlichem Abstand das beste Resultat für den russischen Agrarsektor in seiner Geschichte - davor lag die Rekordernte bei 135 Millionen Tonnen.
Es ist unklar, ob das Ergebnis auch mit den neuen Anbauflächen zusammenhängt, die Russland im Zuge seines Angriffskriegs in der Ukraine erobert hat.
7. April, 7.31 Uhr: Ostermärsche im Zeichen des Ukraine-Kriegs
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine prägt auch in diesem Jahr die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung.
Im Zentrum vieler Aktionen steht die Forderung, dass sich die Bundesregierung stärker für Friedensverhandlungen einsetzen müsse. "Jeder weitere Tag des Krieges bedeutet mehr Tote und Verletzte. Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden und alles in ihrer Macht stehende tun, damit es zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen kommt, um den Krieg in der Ukraine zu beenden", sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative vorab laut Mitteilung. Getragen werden die Ostermärsche von regionalen Friedensgruppen, Gewerkschaften und Parteien wie der Linken.
Mehr als 120 Aktionen sind nach Angaben der Friedenskooperative von Gründonnerstag bis Ostermontag geplant. Die Kooperative verweist in ihrem Aufruf außerdem auf die Gefahr durch Atomwaffen. Sie fordert ein Ende der Aufrüstung und den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag.
7. April, 7.28 Uhr: BKA: Rund 6000 Straftaten im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge rund 6000 Straftaten im Zusammenhang damit registriert worden.
Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA) berichtet, richteten sich die Straftaten in den ersten beiden Kriegswochen zum Großteil gegen Russland. In den vergangenen Monaten hätten jedoch Straftaten mit einer "anti-ukrainischen Intention" überwogen.
Zu den verzeichneten Delikten zählen den Angaben nach Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Bedrohungen, aber auch körperliche Übergriffe. Mehr als ein Drittel aller Taten sei bereits in den ersten 13 Kriegswochen - also im Zeitraum vom 24. Februar 2022 bis Ende Mai 2022 - registriert worden.
7. April, 7.22 Uhr: 25 Jahre Haft für russischen Oppositionellen Kara-Mursa beantragt
Der russische Oppositionelle und Journalist Wladimir Kara-Mursa soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft in Moskau wegen Hochverrats 25 Jahre in Haft. Das teilte die Menschenrechtsanwältin Maria Eismont am Donnerstag mit.
Der nach Vergiftungen in der Vergangenheit gesundheitlich angeschlagene 41-Jährige habe in der Untersuchungshaft 17 Kilogramm an Gewicht verloren. Kara-Mursa gehört zu den schärfsten Kritikern des Kremls und von Putin und hatte auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt.
7. April, 7.10 Uhr: Bachmut weiter hart umkämpft
Die Kämpfe in der Ostukraine werden sicherlich auch am Karfreitag fortgesetzt. Vor allem Bachmut bleibt hart umkämpft.
7. April, 7.05 Uhr: Xi will Selenskyj sprechen
Frankreichs Präsident, Emmanuel Macron, hat am Freitag seinen dreitägigen Staatsbesuch in China fortgesetzt.
Nach seinen Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping am Vortag gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Peking gab es keine Anzeichen, dass China von seiner politischen Rückendeckung für Russland im Ukraine-Konflikt abrücken würde. Xi Jinping bekräftigte lediglich seine Absicht, mit Selenskyj sprechen zu wollen.
"Es war interessant zu hören, dass Präsident Xi seine Bereitschaft (mit Selenskyj) zu sprechen wiederholte, wenn die Bedingungen und Zeit richtig sind", sagte die EU-Kommissionspräsidentin vor der Presse. "Ich denke, dass ist eine positive Entwicklung."
Seit der russischen Invasion hat Xi Jinping nicht ein einziges Mal mit Selenskyj telefoniert, aber mehrmals ausführlich mit Russlands Präsident Wladimir Putin konferiert. Vor gut zwei Wochen war Chinas Präsident sogar zu einem Besuch in Moskau. Den Wunsch des ukrainischen Präsidenten, mit ihm zu sprechen, hat Xi Jinping bisher hingegen ignoriert.
7. April, 7.02 Uhr: Bericht: Geheime Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Netz
Geheime Dokumente über US- und Nato-Pläne zur Unterstützung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen Russland sind im Netz aufgetaucht.
Das berichtete die Zeitung "New York Times" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter. Das US-Verteidigungsministerium untersuche demnach, wer hinter der Veröffentlichung stecke, hieß es. Analysten zufolge scheint der Inhalt der Unterlagen jedoch auf eine Art und Weise verändert worden zu sein, die auf eine Desinformationskampagne aus Russland hindeuten könnte, heißt es in dem Bericht.
Versuche der US-Regierung, die Dokumente löschen zu lassen, seien bisher nicht erfolgreich gewesen, schreibt die Zeitung. Die Unterlagen seien über die Social-Media-Plattformen Twitter und Telegram verbreitet worden. Die Dokumente seien fünf Wochen alt und enthielten keine konkreten Schlachtpläne, hieß es.
Militärische Insider könnten daraus aber dennoch wertvolle Informationen ziehen, wie Zeitpläne für Waffenlieferungen. Bei den veröffentlichten Dokumenten handle es sich um den ersten bekannt gewordenen Durchbruch russischer Spionage seit Beginn des Krieges.
7. April, 7 Uhr: Selenskyj: Schutz der Ukraine ist Thema Nummer eins bei Treffen
Nach seiner Rückkehr vom Staatsbesuch in Warschau hat Selenskyj die Bedeutung dieser Zusammenkünfte für die Sicherheit seines Landes unterstrichen.
"Die Verteidigung und der Schutz unseres Volkes, die Unterstützung unserer Widerstandsfähigkeit, insbesondere unserer Soldaten, sind das Thema Nummer eins bei allen Verhandlungen und Treffen", sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache.
Es gehe stets, wie am Vortag in Polen, um Verteidigung - Waffen für die Ukraine, Munition für die Ukraine, neue Verteidigungssysteme für die Ukraine. "Und ich danke Polen und unseren Partnern dafür, dass dieser Besuch wirklich sinnvoll war." Polen gilt nach den USA als einer der größten Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland.
6. April, 19.53 Uhr: Prigoschin: Eroberung von Bachmut in drei bis vier Wochen
Der Widerstand der ukrainischen Truppen in Bachmut im Osten des Landes erwirkt allmählich ein Umdenken bei den russischen Militärs.
"In drei bis vier Wochen" könne die Stadt erobert werden, schätzte Jewgeni Prigoschin, Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, am Donnerstag auf einem ihm zugeschriebenen Telegram-Kanal. Erst vor wenigen Tagen hatte Prigoschin noch behauptet, Bachmut sei eingenommen worden.
Es gelte aus russischer Sicht weiterhin, die Versorgungslinien der ukrainischen Verteidiger zu durchtrennen. Erst danach könne aus mehreren Richtungen zur Eroberung und "Zerstörung von militärischen Schlüsselobjekten" im Stadtinneren übergegangen werden.
Prigoschin sprach am Donnerstag vor dem Hintergrund Dutzender Gräber seiner Söldner. "Aus diesem Friedhof soll eines Tages eine Gedenkstätte für künftige Generationen werden", sagte er.
6. April, 18.42 Uhr: Zeit und Ort der ukrainischen Offensive bleiben geheim
Die Pläne für die erwartete ukrainische Offensive zur Rückeroberung der russisch besetzten Gebiete sind aktuell nur ganz wenigen Menschen in Kiew bekannt.
"Höchstens drei bis fünf Personen", sagte am Donnerstag der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Olexij Danilow, in einem Rundfunkinterview. "Die Information darüber, wo, wann und wie die eine oder andere Aktion auf dem Territorium unseres Planeten beginnt, ist einem kleinen Kreis vorbehalten."
Sollte es die eine oder andere Erklärung zu der Offensive geben, müsse dies nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, sagte Danilow. "Wann bestimmte militärische Aktionen beginnen werden, bestimmte militärische Operationen - das sind Informationen für eine sehr begrenzte Anzahl von Menschen." Die Ukrainer würden schon erkennen, "wann es denn losgeht".
Danilow deutete an, dass die Planungen für den Großangriff bereits abgeschlossen seien. "Behalten Sie dies im Hinterkopf", sagte er.
In der nächsten Zeit wird die sogenannte Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte erwartet, die zuletzt mit schweren Waffen und Panzern aus dem Westen aufgerüstet wurden. Erwartet wird ein Vorstoß zur Küstenstadt Melitopol, um die russischen Truppen zu spalten. Das russische Militär hat in den vergangenen Monaten seine Abwehrstellungen massiv verstärkt und ausgebaut, um den erwarteten Angriff abzuwehren.
6. April, 18.12 Uhr: Ukraine greift Donezk mit HIMARS an: Tote und Verletzte
Nach Beschuss der russisch kontrollierten Großstadt Donezk in der Ostukraine sind mehrere Menschen getötet worden.
Nach russischen Medienberichten vom Donnerstag wurden mindesten vier Zivilisten, nach anderen Berichten neun, getötet worden. Ziel des nach russischen Angaben mit US-amerikanischen Himars-Raketen durchgeführten Angriffs sei ein Fuhrpark gewesen.
Videos zeigten beschädigte Fahrzeuge und mehrere Leichen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
6. April, 15.06 Uhr: Von der Leyen warnt China-Chef Xi vor Waffenlieferung an Russland
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) hat China vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt.
Nach Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) sagte von der Leyen am Donnerstag vor der Presse in Peking, sie setze darauf, dass China Russland keine militärische Ausrüstung "direkt oder indirekt" zur Verfügung stelle.
"Den Aggressor zu bewaffnen wäre gegen internationales Recht und es würde unsere Beziehungen erheblich schädigen."
6. April, 14.30 Uhr: Litauen will sich für Nato-Aufnahme der Ukraine einsetzen
Litauen will sich als Gastgeber des nächsten Nato-Gipfels Mitte Juli um eine offizielle Einladung an die Ukraine zur Aufnahme in die westliche Militärallianz bemühen.
Das Parlament in Vilnius billigte am Donnerstag einstimmig eine entsprechende Entschließung. "Wir glauben, dass die Ukraine zu unserer Sicherheit beitragen und die Nato stärker machen wird", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Zygimantas Pavilionis.
Der Gipfel findet am 11. und 12. Juli in Vilnius statt.
6. April, 14.15 Uhr: Chefin der evangelischen Kirche kritisiert Zurückweisung von Friedensappell
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus (60), hat die harsche Zurückweisung eines Friedensappells namhafter deutscher Sozialdemokraten und Gewerkschafter durch die Ukraine kritisiert.
"Mich ärgert diese konstruierte Alternative zwischen Waffenlieferungen und Gesprächen", antwortete Kurschus am heutigen Donnerstag auf die Frage, ob sie froh sei, den Friedensappell nicht unterstützt zu haben, da sie sonst von Vize-Außenminister Andrij Melnyk auch als "senil" abgemeiert worden wäre.
Waffenlieferungen an die Ukraine seien aus ihrer Sicht derzeit notwendig, sagte Kurschus. "Zu keiner Zeit dürfen wir jedoch in unseren Bemühungen um Gespräche nachlassen. Verhandlungen auf Augenhöhe ergeben sich nicht von selbst, sie müssen herbeiverhandelt werden. (...) Ich weigere mich, den Ruf nach Verhandlungen als zynisch und naiv abzutun."
6. April, 14 Uhr: Ukraine bestellt 150 statt 100 Panzer aus Polen
Die Ukraine hat eine Bestellung von Radschützenpanzern im Nachbarland Polen von 100 auf 150 Exemplare aufgestockt.
Dies kündigte der polnische Regierungssprecher Piotr Müller nach Angaben der Agentur PAP einen Tag nach dem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in Warschau an.
Die Panzer vom Typ KTO Rosomak sollen mit Finanzhilfen der USA und der EU finanziert werden. Dabei handelt es sich um eine Lizenzversion auf Basis des finnischen Militärfahrzeugs Patria AMV.
6. April, 13.35 Uhr: Welt-Turn-Verband für Rückkehr russischer und belarussischer Sportler
Der Präsident des Welt-Turnverbandes (FIG) hat sich nach einem unangekündigten Besuch in der Ukraine für die Rückkehr von Sportlern aus Russland und Belarus zu internationalen Wettkämpfen ausgesprochen.
"Präsident Selenskyj beschützt die Menschen in der Ukraine wie eine Familie. Ich beschütze alle Turner der Welt wie eine Familie. Darum unterstütze ich die ukrainischen Turner und darum verteidige ich das Recht von Turnern aus Russland und Belarus, die nicht in den Krieg verwickelt sind, an Wettkämpfen teilzunehmen", sagte Morinari Watanabe (64) in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme.
6. April, 13.15 Uhr: Kiew deutet Verhandlungen über Krim an
Die ukrainische Führung ist eigenen Angaben zufolge nach einer geplanten Frühjahrsoffensive zu Gesprächen mit Russland über die Krim bereit.
"Wenn wir auf dem Schlachtfeld unsere strategischen Ziele erreichen und an die Verwaltungsgrenzen der Krim gelangen, so sind wir bereit, die diplomatische Seite zu öffnen und die Sache zu bereden", sagte der stellvertretende Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Sybiha (48), am heutigen Donnerstag.
Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) Verhandlungen mit Moskau abgelehnt, so lange sich noch russische Soldaten auf ukrainischem Gebiet befinden - inklusive der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim.
6. April, 13.03 Uhr: Ursula von der Leyen stößt zu Friedensgesprächen in in Peking hinzu
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (50) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula (64, CDU) von der Leyen sind in Peking mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) zusammengetroffen.
Das Treffen fand im Anschluss an Gespräche zwischen Macron und dem chinesischen Präsidenten statt. Frankreichs Staatschef hatte von der Leyen eingeladen, zu dem Gespräch hinzuzustoßen.
Ansonsten verfolgte die Kommissionspräsidentin in Peking ein eigenes Besuchsprogramm. Macron hält sich seit Mittwoch zu einem Staatsbesuch in China auf.
6. April, 13 Uhr: China für neue Verhandlungen im Ukraine-Krieg
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) hat sich für neue Verhandlungen im Ukraine-Konflikt ausgesprochen.
Nach Gesprächen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (50) bekräftigte Xi Jinping am Donnerstag in Peking die chinesische Position, wonach Zurückhaltung geübt und alles vermieden werden müsse, was die Lage verschlimmern oder außer Kontrolle geraten lassen könnte.
Angriffe auf Zivilisten oder zivile Einrichtungen sollten vermieden werden. Xi Jinping erinnerte nach dem Treffen mit Macron an Zusagen, keine Atomwaffen einzusetzen.
Unter allen Umständen müssten der Einsatz von biologischen und chemischen Waffen sowie Angriffe auf zivile nukleare Einrichtungen wie Atomkraftwerke abgelehnt werden.
6. April, 12.50 Uhr: Kreml: Atomwaffen in Belarus Antwort auf Nato-Osterweiterung
Russland hat die vom Westen kritisierte Stationierung von Atomraketen im Nachbarland Belarus als Reaktion auf die Erweiterung der Nato verteidigt.
"Weil wir um unsere Sicherheit fürchten, unternehmen wir natürlich Schritte, um sie zu gewährleisten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am heutigen Donnerstag.
Jedes Mal, wenn sich die westliche Militärallianz auf Russlands Grenzen zubewege, müsse Moskau etwas unternehmen, um die Sicherheitsarchitektur auf dem Kontinent auszubalancieren.
6. April, 12.37 Uhr: Niederländer spendeten seit Kriegsbeginn fast 185 Millionen Euro
Die Menschen in den Niederlanden haben seit Kriegsbeginn an ein Bündnis von Hilfsorganisationen knapp 185 Millionen Euro für die Opfer des Konflikts in der Ukraine gespendet. Das erklärten die an der Aktion "Giro555" beteiligten Gruppen am Donnerstag in Den Haag.
Sie riefen seit Ende Februar 2022 gemeinsam zu Spenden für die Ukraine auf, beendeten ihre Aktion aber nun. Die Mittel werden demnach für humanitäre Hilfe ausgegeben wie Nahrungsmittel und Reparaturen von Häusern sowie von Strom- und Wasserleitungen. Aber Ukrainer bekommen auch Bargeld, um selbst Nahrung, Kleidung, Wasser und Arzneimittel zu kaufen.
Bei der Aktion Giro555 arbeiten elf Hilfsorganisationen zusammen. Viele von ihnen bieten auch weiterhin die Möglichkeit, für Opfer des Ukraine-Krieges zu spenden.
6. April, 11.30 Uhr: Evangelischer Landesbischof ruft russische Christen auf gegen den Krieg zu agieren
In seinem Wort zum Osterfest hat der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (63) alle russischen Christen dazu aufgerufen, sich gegen den Krieg in der Ukraine zu stellen.
"Nehmt diesen illegalen und unmoralischen Angriffskrieg eurer Armee nicht länger hin! Wehrt euch dagegen! Lasst uns alle gemeinsam Wege heraus aus diesem Verderben für die ukrainische und die russische Nation finden!", forderte das Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern am heutigen Donnerstag in München.
6. April, 10.45 Uhr: Macron in China eingetroffen
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (69) und der französische Präsident Emmanuel Macron (50) sind am heutigen Donnerstag in Peking zusammengetroffen.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass China eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Frieden spielt", teilte Macron kurz vorher auf Chinesisch im Kurznachrichtendienst Twitter zum Krieg in der Ukraine mit. Er wolle das bei seinen Gesprächen "diskutieren und vorantreiben".
Xi Jinping empfing Macron mit militärischen Ehren. Nach dem bilateralen Treffen stand eine Dreier-Runde mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an.
6. April, 10.11 Uhr: Nato-Übung der Landstreitkräfte in Polen
Mehrere hundert Soldaten aus sechs Nato-Staaten haben im Nordosten Polens an einer gemeinsamen Übung der Landstreitkräfte teilgenommen.
Im Zuge von "Amber Lynx 23" (etwa: Bernsteinluchs 23) auf einem Truppenübungsplatz bei Orzysz in der Woiwodschaft Ermland-Masuren sollten am Donnerstag auch Schussübungen mit scharfer Munition stattfinden.
Dies sei eine Demonstration der Bereitschaft des Bündnisses, die Nato-Ostflanke zu verteidigen, schrieb Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak beim Kurznachrichtendienst Twitter. Organisiert wird das Training für den Ernstfall vom Multinationalen Korps Nord-Ost, das derzeit unter der Führung des deutschen Generalleutnants Jürgen-Joachim von Sandrart steht.
Polen grenzt im Osten unter anderem an den Kreml-Verbündeten Belarus und an die Ukraine, die sich seit mehr als einem Jahr gegen eine russische Invasion wehrt. Polen ist seit März 1999 Mitglied des Nato-Verteidigungsbündnisses.
6. April, 10.07 Uhr: Margot Käßmann verteidigt Forderung eines Waffenstillstands in der Ukraine
Die ehemalige EKD-Vorsitzende Margot Käßmann (64) hat Forderungen nach einem Waffenstillstand in der Ukraine verteidigt. "Verhandlung heißt nicht Kapitulation", sagte sie der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).
"Ein Waffenstillstand wäre ein Weg, um zu Friedensverhandlungen zu kommen." Auch in Russland gebe es Menschen, die für Frieden einträten. Es müsse gefragt werden, wie das Töten schnellstmöglich beendet werden könne. Sie betonte: "Dass wir es mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg eines Diktators auf ein freies Land zu tun haben, steht völlig außer Frage."
"Ich habe schon 1975 gegen den Vietnamkrieg demonstriert, und damals sagte man uns: "Ihr spielt dem Kommunismus in die Hände", sagte Käßmann der Zeitung. "Nach dieser Logik macht sich schuldig, wer sich für den Frieden einsetzt." Anfangs habe es geheißen, dass reine Verteidigungswaffen an die Ukraine geliefert würden. "Mit deutschen Panzern wird auf russische Soldaten geschossen – das kann doch auch keine Lösung sein."
6. April, 7 Uhr: Osterfest in ganz Deutschland im Zeichen des Friedens
Seit mehr als 60 Jahren wird an Ostern gegen Atomwaffen und für Frieden demonstriert.
Getragen werden die Ostermärsche von regionalen Friedensgruppen, Gewerkschaften und Parteien wie Die Linke. Demonstriert wird unter anderem in Krefeld, Hamm, Gütersloh, Bielefeld, Münster, Iserlohn, Düren, Köln, Wuppertal, Neuss, Duisburg und Düsseldorf. Die meisten Veranstaltungen sind am Samstag geplant.
Die größte Demonstration ist der Ostermarsch Rhein-Ruhr, dessen Etappen von Samstag bis Montag dauern. Der Weg führt am Samstag von Duisburg nach Düsseldorf, dann am Sonntag nach Essen und Bochum. Am Ostermontag endet der Ostermarsch in Dortmund. Das Motto lautet: "Waffenstillstand statt Waffenlieferungen! - Aufrüstung stoppen! - Für Frieden und Klimaschutz!". Jeweils zwischen 200 und 700 Teilnehmer werden erwartet.
6. April, 6.55 Uhr: Frankreich setzt für Friedenslösungen auf Chinas Unterstützung
China kann aus Sicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45) eine "größere Rolle" bei einer möglichen Friedenslösung im Ukraine-Konflikt spielen.
Zum Auftakt seiner Gespräche mit der chinesischen Führung stand am Donnerstag zunächst ein Treffen mit dem neuen Regierungschef Li Qiang (63) auf dem Programm.
Später wollte Macron zu einem bilateralen Gespräch mit Staats- und Parteichef Xi Jinping sowie einer Dreier-Runde mit der europäischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64, CDU) zusammentreffen.
6. April, 6.50 Uhr: Boykott russischer Kinderbeauftragter wegen Verschleppungen
Aus Protest gegen Redebeiträge der per Haftbefehl gesuchten russischen Kinderbeauftragten Maria Lwowa-Belowa (38) haben die Vertreter der USA und Großbritanniens ein informelles Treffen des UN-Sicherheitsrats verlassen.
Als Lwowa-Belowa am gestrigen Mittwoch bei der Sitzung in New York während einer Videokonferenz sprach, blieben die Stühle der beiden Länder leer - ebenso wie die Albaniens und Maltas.
Russland hat derzeit den turnusmäßigen Vorsitz des Gremiums inne. Die Einladung Lwowa-Belowas galt als Provokation, weil sie als eine Schlüsselfigur für die Zwangsdeportation ukrainischer Kinder aus dem Kriegsgebiet nach Russland gilt.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat deshalb gegen Lwowa-Belowa wie auch gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin einen Haftbefehl wegen dieser "Verschleppung" ausgestellt.
5. April, 22.03 Uhr: Schwere Häuserkämpfe in Bachmut
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich in Bachmut erbitterte Häuserkämpfe geliefert.
Eine Reihe von Angriffen russischer Soldaten in der Industriezone der ostukrainischen Stadt seien mit Unterstützung von Artillerie und Granatwerfern abgeschlagen worden, teilte die Militärführung in Kiew am Mittwoch mit. Trotz einer personellen Übermacht sei den russischen Einheiten kein Durchbruch gelungen, hieß es.
5. April, 20.25 Uhr: Selenskyj beschwört Bündnis mit Brudervolk Polen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer emotionalen Rede vor dem Königsschloss in Warschau das enge Bündnis mit Polen beschworen.
"Die ukrainischen und polnischen Herzen schlagen für eine Freiheit, für die beiderseitige Unabhängigkeit unserer Staaten, für unser heimatliches Europa, unser gemeinsames Haus, und wir werden siegen!" sagte Selenskyj am Mittwoch.
Aus der Menschenmenge im Schlosshof wurde der ukrainische Präsident mehrfach mit dem Ruf "Slawa Ukrajini!" (Ruhm der Ukraine) begrüßt; er antwortete mit "Ruhm den Helden!". Dann scherzte er aber, dass dies noch bis zum Morgen so gehen könne, und ging zu seiner Rede über.
5. April, 19.22 Uhr: Ukrainisches Leichtflugzeug im Südwesten Russlands abgestürzt
Ein ukrainisches Leichtflugzeug ist am Mittwoch in der Region Brjansk im Südwesten Russlands abgestürzt.
Der Pilot habe versucht, in Richtung Grenze zur Ukraine zu flüchten, sei aber von Grenztruppen festgenommen worden, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB. Das Leichtflugzeug sei aus noch unbekannter Ursache in der Nähe der Siedlung Butowsk in der Oblast Brjansk abgestürzt.
5. April, 18.42 Uhr: Ukraine bestellt Radpanzer in Polen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki haben einen Vorvertrag über den Kauf neuer polnischer Radschützenpanzer unterzeichnet.
"Wir wissen, wie wichtig die Freiheit ist, und deshalb unterstützen wir die kämpfenden ukrainischen Soldaten", sagte Morawiecki am Mittwoch in Warschau, nachdem er gemeinsam mit Selenskyj drei der Radschützenpanzer vom Typ KTO Rosomak hinter dem polnischen Regierungsgebäude inspiziert hatte.
Morawiecki hatte vor ein paar Tagen angekündigt, dass die Ukraine hundert Radschützenpanzer bestellen wolle.
5. April, 16.53 Uhr: Reaktion auf Ukraine-Krieg: Lettland führt Wehrdienst wieder ein
Lettland wird als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine den Wehrdienst wieder einführen.
Das Parlament des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Mittwoch in Riga die dazu notwendigen Gesetzesänderungen. Der Wehrdienst soll demnach von Mitte 2023 an schrittweise wieder eingeführt werden - zunächst auf freiwilliger Basis, vom kommenden Jahr dann in verpflichtender Form.
5. April: 16.23 Uhr: Nato-Neu-Mitglied Finnland beschafft sich neues Luftverteidigungssystem
Das neue Nato-Mitglied Finnland besorgt sich ein neues Raketenabwehrsystem aus Israel.
Einen Tag nach der offiziellen Aufnahme in die Verteidigungsallianz teilte das finnische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit, den Streitkräften des Landes die Beschaffung des Luftverteidigungssystems "David's Sling" (Schleuder Davids) bewilligt zu haben.
Der Anschaffungswert beläuft sich demnach vor Steuern auf schätzungsweise 316 Millionen Euro. Das System des israelischen Rüstungskonzerns Rafael werde die Reichweite der bodengestützten Luftverteidigung Finnlands erheblich erweitern.
Bei "David's Sling", auch bekannt als "Magic Wand" (Zauberstab), handelt sich um ein System, das Israel gemeinsam mit den USA entwickelt hat. Der Verkauf an Finnland setze eine Freigabe der US-Regierung voraus, erklärte das Ministerium in Helsinki.
5. April, 15.45 Uhr: Neue NATO-Initiative soll Ukraine Weg zum Beitritt ebenen
Die Nato will der Ukraine mit einem neuen Unterstützungsprogramm den Weg zu einer geplanten Mitgliedschaft ebnen.
Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative soll dem Land die Anpassung an Bündnisstandards erleichtern und eine nahtlose Zusammenarbeit mit der Nato ermöglichen, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch im Brüssel. Es sei eine klares Zeichen, dass die Nato ihre Unterstützung langfristig fortsetze.
5. April, 15.10 Uhr: Selenskyj: Russen kontrollieren Bachmut trotz schwieriger Lage nicht
In der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ist die Situation nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter "sehr, sehr schwer".
"Dort wird die größte Zahl verschiedener Waffen wie Artillerie eingesetzt", sagte der 45-Jährige am bei einer Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda. Die Situation hinsichtlich verfügbarer Munition ändere sich täglich und die ukrainischen Truppen kämpften mit unterschiedlichem Erfolg, sagte er.
"Doch wir befinden uns in Bachmut und der Feind kontrolliert Bachmut nicht", unterstrich Selenskyj.
5. April, 14.46 Uhr: Acht polnische MiGs bereits in der Ukraine eingetroffen
Polen hat nach Angaben von Präsident Andrzej Duda inzwischen bereits acht Kampfjets vom Typ MiG-29 an die Ukraine geliefert.
Vier der Maschinen habe man Kiew "im Verlauf der vergangenen Monate" überlassen, sagte Duda am Mittwoch.
Vier weitere MiG-29 seien dem von Russland angegriffenen Nachbarland "kürzlich" geliefert worden. Darüber hinaus würden derzeit noch sechs MiG-29 für die Übergabe vorbereitet, sagte Duda.
5. April, 14.13 Uhr: Moskau will Schutz-Vereinbarung für AKW Saporischschja unterstützen
Russland will nach eigenen Angaben die Forderung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach einer Schutz-Vereinbarung für das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine unterstützen.
Moskau sei bereit, an der Umsetzung der Initiative von IAEA-Chef Rafael Grossi mitzuarbeiten, teilte die staatliche russische Atombehörde Rosatom am Dienstag nach einem Treffen ihrer Vertreter mit Grossi in der Ostseeregion Kaliningrad mit.
Der Argentinier bemüht sich, mittels einer Pendeldiplomatie zwischen Russland und der Ukraine eine Lösung für das von Moskau besetzte ukrainische Atomkraftwerk zu erreichen.
5. April, 13.24 Uhr: Moskau sagt Unterstützung für Schutzzone um AKW Saporischschja zu
Russland will nach eigenen Angaben die Forderung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach einer Schutzzone um das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine unterstützen.
Moskau sei bereit, an der Umsetzung der Initiative von IAEA-Chef Rafael Grossi mitzuarbeiten, teilte die staatliche russische Atombehörde Rosatom am Dienstag nach einem Treffen ihrer Vertreter mit Grossi in der Ostseeregion Kaliningrad mit. Der Argentinier bemüht sich, mittels einer Pendeldiplomatie zwischen Russland und der Ukraine eine Lösung für das von Moskau besetzte Atomkraftwerk zu erreichen.
5. April, 11.38 Uhr: Selenskyj trifft Polens Präsidenten Duda in Warschau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist in Warschau mit Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda (50) zusammengetroffen.
Das polnische Fernsehen zeigte am Mittwoch, wie Selenskyj und seine Frau Olena Selenska mit einer gepanzerten Limousine vor dem Warschauer Präsidentenpalast vorfuhren und von Duda und Polens First Lady Agata Kornhauser-Duda empfangen wurden.
Selenskyj trug bei dem Empfang einen schwarzen Pullover mit dem ukrainischen Dreizack sowie eine olivgrüne Militärhose und Stiefel.
5. April, 10.52 Uhr: Kiew wirft russischer Kinderbeauftragten neues Verbrechen vor
Bei ihrer jüngsten Pressekonferenz hat die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa nach Darstellung Kiews eine weitere "Entführung" eines ukrainischen Jugendlichen eingestanden.
"Diese Geschichte ist das nächste öffentliche Geständnis von Kriegsverbrechen - der Entführung von ukrainischen Kindern!", schrieb der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram.
Dabei gehe es um einen 17-Jährigen, der aus dem russisch besetzten Mariupol im Gebiet Donezk in eine Pflegefamilie in Russland gebracht wurde. "Dabei hat das Kind in der Ukraine eine Schwester!", betonte Lubinez. Zudem sei der Junge an der selbstständigen Heimkehr in die Ukraine gehindert worden. "Faktisch" in Belarus angekommen, sei der Teenager festgenommen und zurück nach Russland gebracht worden.
5. April, 10.17 Uhr: Moskau erwartet mutmaßlich finanzielle Hilfe aus dem Ausland
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste trifft Russland Vorbereitungen, um finanzielle Hilfe von verbündeten Staaten zu erhalten.
Die russische Führung sehe die Ausgabe von Staatsanleihen in Fremdwährungen vermutlich als Maßnahme an, um Löcher im eigenen Haushalt zu stopfen, hieß es am Mittwoch im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Briten beziehen sich bei dieser Interpretation auf eine Ankündigung des russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin, der über Pläne zur Ausgabe von Anleihen unter anderem in Yuan gesprochen hatte. Dies sei mit ziemlicher Sicherheit ein Hinweis darauf, dass Moskau mit Geld aus Staaten rechne, die es als wohlgesonnen betrachte, so die Geheimdienste.
5. April, 8.46 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Besuch in Polen eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) ist in Polen eingetroffen. Der Staatschef habe die Grenze überquert und befinde sich auf polnischem Gebiet, sagte der außenpolitische Berater von Polens Präsident Andrzej Duda, Marcin Przydacz, am Mittwoch dem Sender TVN24.
Um 11 Uhr werde Selenskyj von Duda im Präsidentenpalast empfangen. Außerdem ist ein Gespräch mit Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki geplant.
Am Abend wollen Selenskyj und Duda im Warschauer Königsschloss mit Menschen aus der Ukraine zusammenkommen, die in Polen vor dem Krieg Zuflucht gefunden haben. Dort werden beide Staatschefs auch Reden halten.
5. April, 7.15 Uhr: Habeck fordert Sanktionen beim Bezug russischen Urans
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53) will sich für Sanktionen gegen Länder einsetzen, die trotz des Kriegs in der Ukraine Uran aus Russland beziehen.
Bei seinen Gesprächen zu diesem Thema in der Ukraine sei es vor allem um "die Lieferung von Uran für Atombrennstäbe nach Europa aus Russland" gegangen, sagte der Vizekanzler auf der Rückfahrt von seinem zweitägigen Besuch in Kiew.
Er sei von ukrainischen Gesprächspartnern gefragt worden, warum der Bezug von russischem Uran noch immer nicht sanktioniert werde, sagte Habeck. "Und ich finde, darauf gibt es keine gute Antwort." Irgendwann müsse das aber passieren, "auch wenn das für die Länder, die Atomkraftwerke mit russischem Uran noch bestücken, eine Umstellung bedeutet. Aber die erscheint mir zumutbar, dafür werde ich mich also einsetzen".
5. April, 6.32 Uhr: Selenskyj gratuliert Finnland zum Nato-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Finnland am Dienstag zur Aufnahme in die Nato gratuliert.
In seiner allabendlichen Videoansprache nannte er den Schritt "ein historisches Ereignis für unsere Region". "Das Bündnis wird an seiner Ostflanke stärker", sagte er. "Ich beglückwünsche das gesamte finnische Volk und den Präsidenten (Sauli Niinistö) persönlich." Die Nato-Mitgliedschaft sei eine "zuverlässige Sicherheitsgarantie".
Die russische Aggression beweise eindeutig, dass nur kollektive Garantien, nur präventive Garantien verlässlich sein könnten. "Darüber haben wir immer gesprochen", sagte Selenskyj. "Wir haben auch über Geschwindigkeit gesprochen - die Geschwindigkeit von Sicherheitsentscheidungen ist wichtig, und jetzt sehen wir, wie schnell die Verfahren sein können."
4. April, 21.27 Uhr: Kiew fordert Ukrainer zum Verlassen besetzter Gebiete auf
Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hat Ukrainer in russisch besetzten Gebieten indirekt angesichts der bevorstehenden ukrainischen Offensive zur Flucht aufgefordert.
"Ich rate den Ukrainern in den vorübergehend besetzten Gebieten, entweder in Drittländer zu gehen oder sich vorzubereiten", schrieb sie am Dienstag ohne weitere Details auf Telegram. "Sie wissen, was zu tun ist, passen Sie auf sich und Ihre Kinder auf."
4. April, 20.41 Uhr: Nato entwickelt neues Unterstützungsprogramm für Ukraine
Die Nato entwickelt ein neues Unterstützungsprogramm für die von Russland angegriffene Ukraine.
Die geplante mehrjährige Initiative solle dazu beitragen, Abschreckung und Verteidigung zu gewährleisten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) am Dienstagabend nach Beratungen bei einem Außenministertreffen in Brüssel. Zudem gehe es darum, den Übergang von Ausrüstung und Doktrinen aus Sowjetzeiten hin zu Nato-Standards zu vollziehen und die Interoperabilität mit dem westlichen Verteidigungsbündnis zu verbessern.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Bündniskreisen ist im Gespräch, das Unterstützungsprogramm auf zehn Jahre anzulegen und jährlich mit etwa 500 Millionen Euro auszustatten.
4. April, 19.59 Uhr: Selenskyj zu Nato-Gipfel eingeladen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum kommenden Nato-Gipfel in Litauen eingeladen.
"Wir freuen uns darauf, Präsident Selenskyj bei unserem Gipfel in Vilnius im Juli zu treffen", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Brüssel. Der Nato-Gipfel wird am 11. und 12. Juli in Litauens Hauptstadt organisiert. Unklar blieb zunächst, ob der Präsident des von Russland angegriffenen Landes tatsächlich kommen wird. Aus Sicherheitsgründen werden derlei Reisen nicht angekündigt.
4. April, 19.27 Uhr: Russische und ukrainische Luftangriffe gemeldet
Russische und ukrainische Kampfflugzeuge haben am Dienstag Stellungen der jeweiligen Gegenseite im Osten der Ukraine angegriffen.
Daneben lieferten sich Kanoniere beider Seiten heftige Artillerieduelle, teilte der ukrainische Generalstab am Abend ohne genaue Ortsangaben mit. Nach ukrainischen Angaben wurden dabei zwei russische Anlagen zur elektronischen Kriegsführung zerstört. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Aus der Kleinstadt Awdijiwka im Donbass wurden neue russische Artillerieangriffe gemeldet. Obwohl die noch verbliebenen Bewohner zuletzt mehrfach aufgerufen worden waren, den Ort zu verlassen, hielten sich nach Angaben von Bürgermeister Vitali Barabasch weiter Zivilisten in der Stadt auf.
4. April, 18.57 Uhr: Pentagon kündigt neue milliardenschwere Militärhilfe für Ukraine an
Das US-Verteidigungsministerium hat neue militärische Hilfe für die Ukraine in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar (knapp 2,4 Milliarden Euro) angekündigt.
In dem Paket enthalten seien vor allem Munition für Artilleriegeschütze und andere Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars.
4. April, 18.54 Uhr: Russin nach Tod von Militärblogger wegen Terrors angeklagt
Nach einem Mordanschlag auf einen Militärblogger in St. Petersburg hat die russische Justiz eine inzwischen inhaftierte Tatverdächtige wegen Terrorismus angeklagt.
Die 26-Jährige soll demnach auf Befehl aus der Ukraine Wladlen Tatarski, der mit bürgerlichen Namen Maxim Fomin hieß, eine mit Sprengstoff gefüllte Büste in einem Petersburger Café übergeben haben.
4. April, 18.51 Uhr: Ukrainischer Energieminister bedankt sich bei Habeck für Hilfe
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschschtenko hat sich nach einem Treffen mit Vizekanzler Robert Habeck (53, Grüne) für die deutsche Hilfe bedankt.
"Deutschland ist wirklich einer der größten Freunde der Ukraine", sagte der Minister am Dienstag dem Bundeswirtschaftsminister. Dabei gehe es nicht nur um die Versorgung mit Ausrüstung und Geld, sondern vor allem "um das Gefühl der Unterstützung in unseren Herzen".
4. April, 18.48 Uhr: Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel gegen Kampfflugzeuglieferung an Ukraine
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen lehnt einer Umfrage zufolge die Lieferung von modernen Kampfflugzeugen an die Ukraine ab.
64 Prozent der Befragten gaben beim aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer vom Dienstag an, dass die Nato der Ukraine solche Kampfflugzeuge nicht liefern sollte.
4. April, 18.46 Uhr: Ukraine sieht bei russischem Militär zunehmende Logistikprobleme
Das ukrainische Militär beobachtet nach eigenen Angaben beim russischen Gegner zunehmende Probleme mit dem Nachschub.
"Der Gegner hat an den vier Abschnitten, an denen er angreift, keine ausreichende Logistik", sagte einer der Armee-Sprecher, Olexij Dmytraschkiwskyj, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. An den Frontabschnitten im Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine sollen die russischen Einheiten sogar weder Munition noch Sprit erhalten. Daher würden die Russen in diesem Gebiet nicht angreifen.
4. April, 18.45 Uhr: Menschenrechtsrat fordert Zugang zu deportierten ukrainischen Kindern
Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat von Russland ein Ende der Zwangsverschickung von ukrainischen Kindern gefordert.
In einer Resolution verlangte das Gremium am Dienstag in Genf außerdem, dass internationale Menschenrechtsexperten und humanitäre Helfer Zugang zu deportierten Kindern erhielten. Dasselbe gelte für deportierte erwachsene Zivilisten, hieß es in dem Text. Die Deportationen wurden darin als "Kriegsverbrechen" bezeichnet.
Die ukrainische Regierung wirft Moskau vor, Tausende Kinder illegal aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden.
4. April, 18.41 Uhr: Wiederholte Cyberangriffe auf Ukraine-Hilfe-Seite der Bundesregierung
Hacker haben am Dienstag erneut versucht, eine neue Plattform des Bundesentwicklungsministeriums für eine Beteiligung am Wiederaufbau in der Ukraine lahmzulegen.
"Die Angriffe werden weiterhin erfolgreich abgewehrt", sagte die Ministeriumssprecherin der dpa.
4. April, 14 Uhr: Stärkere deutsche Präsenz in Kiew?
In der Ukraine hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) mit Kiews Regierungschef Denys Schmyhal über eine stärkere Präsenz deutscher Unternehmen in dem vom Krieg gezeichneten Land gesprochen.
Auch Wirtschaftsvertreter nahmen an den Gesprächen teil, wie die Regierung in Kiew am Dienstag mitteilte. "Die Versicherung gegen Kriegsrisiken ist für die Wirtschaft eine kritisch wichtige Frage", sagte Schmyhal der Mitteilung zufolge. Es gebe dazu ein Pilotprojekt mit der Weltbank-Agentur MIGA und der US-amerikanischen Firma DFC. Für die Ukraine sei es sehr wichtig, ein vergleichbares Instrument mit Deutschland zu finden, sagte er.
4. April, 13.01 Uhr: Bayer will 60 Millionen Euro in der Ukraine investieren
Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer will 60 Millionen Euro in den Ausbau seiner Saatgutaufbereitungsanlage im ukrainischen Pochuiky investieren.
"Wir werden unseren Teil dazu beitragen, den Wiederaufbauplan für die Ukraine zu unterstützen und die Ernährungssicherheit in der Region und weltweit zu gewährleisten", sagte ein Bayer-Sprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien über die Investitionspläne berichtet.
4. April, 12.17 Uhr: Belarussisches Militär beginnt Ausbildung an taktischen Atomwaffen
Für Soldaten aus der Ex-Sowjetrepublik Belarus hat die Ausbildung an taktischen Atomwaffen begonnen. "Die Mannschaften des operativ-taktischen Raketenkomplexes Iskander-M der belarussischen Raketenstreitkräfte sind nach Russland zur praktischen Vorbereitung gefahren", teilte das Verteidigungsministerium in Minsk am Dienstag mit.
Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende März die Stationierung taktischer Atomwaffen in der Nachbarrepublik angekündigt. Der von Moskau abhängige Machthaber in Minsk, Alexander Lukaschenko, drohte dem Westen später mit dem Einsatz der Raketen, falls dieser Belarus überfallen und vernichten wolle.
Wichtigste Trainingsinhalte der Ausbildung auf einem der russischen Truppenübungsplätze seien praktische Kenntnisse in der Vorbereitung der Raketen. "Darüber hinaus steht den Besatzungsmannschaften bevor, im Detail die Fragen der Wartung und des Einsatzes der taktischen Atomsprengköpfe der Iskander-M zu studieren", hieß es weiter.
4. April, 11.27 Uhr: Atomwaffen in Belarus laut EU-Chefdiplomat Bedrohung für Europa
Russlands Pläne für eine Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Belarus stellen aus Sicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (75) eine Gefahr für Europa dar.
Russlands Präsident Wladimir Putin eskaliere die Lage, ohne etwas erreicht zu haben, sagte Borrell am Dienstag in Brüssel. Sein neuestes nukleares Pokerspiel sei eine direkte Bedrohung für die europäische Sicherheit. Vor gut einer Woche schrieb Borrell schon auf Twitter: "Die EU ist bereit, mit weiteren Sanktionen zu reagieren."
4. April, 9.06 Uhr: Russland will Wagner mit eigener Söldner-Truppe ersetzen
Russland plant nach Informationen britischer Geheimdienste den Aufbau weiterer Söldner-Truppen für den Krieg gegen die Ukraine.
Ziel sei, die Wagner-Gruppe in ihrer "bedeutenden" Rolle zu ersetzen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag mit. Die militärische Führung Russlands wolle wegen der "hochkarätigen Fehde" zwischen dem Verteidigungsministerium und Wagner eine Privatarmee, die sie besser kontrollieren könne. "Allerdings erreicht derzeit keine andere bekannte russische Privatarmee die Größe oder Kampfkraft von Wagner", hieß es.
4. April, 7.50 Uhr: Ukraine wehrt zahlreiche Drohnenangriffe ab - Kampf um Bachmut
Die Ukraine hat nach Angaben der Luftstreitkräfte in Kiew in der Nacht zum Dienstag ein gutes Dutzend russische Drohnenangriffe abgewehrt.
Es seien insgesamt 17 Attacken mit iranischen "Kamikaze-Drohnen" vom Typ Shahed-136 registriert worden, teilten die Streitkräfte in Kiew mit. 14 Drohnen seien abgeschossen worden. Berichte über Explosionen gab es aus der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer, wo Behörden Zerstörungen an Infrastruktur, darunter in einem Unternehmen, meldeten.
Nach ukrainischen Militärangaben wurden insgesamt fast 70 Angriffe von russischer Seite abgewehrt, darunter auch Raketenschläge und Artillerieattacken.
4. April, 6.19 Uhr: Baerbock ruft Russland zum Verzicht auf Minen auf
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat Russland dazu aufgerufen, die Verminung landwirtschaftlicher Flächen in der Ukraine einzustellen.
Die Minen zögen nicht nur viele zivile Opfer nach sich, sondern hinderten zahlreiche Bäuerinnen und Bauern daran, ihre Felder zu bestellen und die Ernte einzufahren, sagte Baerbock laut Mitteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin. "So verknappt Russland das Lebensmittelangebot auf dem Weltmarkt und verschärft damit den Hunger in der Welt."
4. April, 6.11 Uhr: Russisches Parlament will Gesetzgebung weiter verschärfen
Das russische Parlament, die Staatsduma, plant vor dem Hintergrund des Anschlags nach offiziellen Angaben weitere Gesetzesverschärfungen.
"In der nächsten Zeit schlagen wir Änderungen vor, die die Strafen für Terrorismus verschärfen", schrieb der Chef des Sicherheitsausschusses im Parlament, Wassili Piskarjow, auf seinem Telegram-Kanal. Die Änderungen beträfen nicht nur Terroranschläge selbst, sondern auch Beihilfe und Terror-Propaganda, kündigte der einflussreiche Abgeordnete der Kremlpartei Geeintes Russland an. Dies sei nötig, um Russland vor der wachsenden Gefahr aus der Ukraine zu schützen, behauptete Piskarjow.
4. April, 6.02 Uhr: Selenskyj spricht von schwieriger Reise und Wiederaufbau der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) versprach nach einer Reise in den Norden der Ukraine den Wiederaufbau des durch den russischen Angriff zerstörten Landes.
"Die Ukraine wird niemals ein Land der Ruinen sein, egal wie sehr der Kreml davon träumt", sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Bei seiner Visite in der Region Tschernihiw wurde der ukrainische Präsident von Deutschlands Vizekanzler Robert Habeck begleitet.
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