Ukraine-Krieg im Liveticker: Nach Anschlag auf Kriegs-Blogger - Kreml präsentiert Verdächtige

Kiew (Ukraine) - Russland hält an der angekündigten Stationierung seiner taktischen Atomwaffen in Belarus fest und will sie an der Grenze zum Nato-Staat Polen positionieren.

Ein von russischen Streitkräften zerstörtes Wohnhaus in Bachmut.
Ein von russischen Streitkräften zerstörtes Wohnhaus in Bachmut.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Das kündigte der russische Botschafter in der belarussischen Hauptstadt Minsk am Sonntag an. Bis 1. Juli sollen die benötigten Bunker für die Lagerung der Waffen demnach fertiggestellt sein.

Und am heutigen Montagmorgen traf Vizekanzler Robert Habeck (53, Grüne) zu politischen Gesprächen in Kiew ein.

Inzwischen macht die russische Führung nach dem Anschlag auf den prominenten Pro-Kriegs-Blogger Wladlen Tatarski das Umfeld des inhaftierten Putin-Gegners Alexej Nawalny (46) verantwortlich. Eine 26-Jährige wurde der Öffentlichkeit als Täterin präsentiert.

Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben
Ukraine Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben

Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

3. April, 21.10 Uhr: Getöteter Kriegs-Blogger soll Orden bekommen

Kreml-Despot Wladimir Putin (70) hat dem bei einem Sprengstoffanschlag getöteten russischen Militärblogger Wladlen Tatarski (40) einen Orden verliehen.

"Für Mut und Kühnheit, die er bei der Erfüllung seiner beruflichen Pflichten demonstriert hat, wird der Militärkorrespondent Fomin, Maxim Jurjewitsch (Wladlen Tatarski) postum mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Dekret.

Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin hieß, wurde bei der Explosion am Sonntag in einem Café von St. Petersburg getötet, mehr als 30 Personen wurden verletzt. Dort wollte Tatarski, der selbst die "totale Vernichtung der Ukraine" gefordert hatte, über seine Erfahrungen als Kriegsreporter im Kampfgebiet im Osten der Ukraine sprechen.

Die Behörden haben die Tat inzwischen als Terroranschlag eingestuft und eine Tatverdächtige festgenommen. Medienberichten zufolge wurde die junge Frau nach Moskau überstellt.

Forderte die "totale Vernichtung der Ukraine" und kam bei einem Sprengstoff-Anschlag ums Leben: Kriegs-Befürworter und Blogger Wladlen Tatarski (40)
Forderte die "totale Vernichtung der Ukraine" und kam bei einem Sprengstoff-Anschlag ums Leben: Kriegs-Befürworter und Blogger Wladlen Tatarski (40)  © Telegram/Срочно, Сейчас

3. April, 18.57 Uhr: Ukraine bekommt Milliarden vom Internationalen Währungsfonds

Die durch den russischen Angriffskrieg finanziell angeschlagene Ukraine hat eine neue Finanzspritze vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten.

Am Montag seien umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in Kiew eingetroffen, teilte das Finanzministerium des bedrängten Landes mit.

2022 wurde der Haushalt der Ukraine mit über 35 Milliarden Euro aus dem Ausland unterstützt.

3. April, 17.05 Uhr: Russland lässt zwölf gefangene Ukrainer frei

Russland hat nach Angaben aus Kiew zwölf Ukrainer freigelassen.

Es handele sich um zehn Soldaten und zwei Zivilisten, teilte der für Kriegsgefangene zuständige ukrainische Koordinationsstab am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Zivilisten seien aus dem Dorf Lypzi im Gebiet Charkiw und der Hafenstadt Mariupol im Donezker Gebiet. Die Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk und Luhansk in Kriegsgefangenschaft geraten. Fünf der zwölf Freigelassenen sind demnach Schwerverletzte.

Zuvor hatte Kiew fünf schwer verwundete Russen nach Russland überstellt

3. April, 15.41 Uhr: Nato-Generalsekretär fordert von Russland Freilassung von US-Reporter

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die sofortige Freilassung des in Russland festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich (32) gefordert.

Die Inhaftierung des Mitarbeiters des "Wall Street Journal" gebe Anlass zu großer Sorge, sagte der Norweger am Montag in Brüssel. Es sei wichtig, die Pressefreiheit und die Rechte von Journalisten zu achten.

Gershkovichs Anwälte haben inzwischen Beschwerde vor einem russischen Gericht gegen seine Verhaftung eingereicht. Der Reporter ist bis zum 29. Mai in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 20 Jahre Freiheitsentzug.

Soll angeblich für die Nato spioniert haben: US-Journalist Evan Gershkovich (32). Viele halten seine Verhaftung für politisch motiviert.
Soll angeblich für die Nato spioniert haben: US-Journalist Evan Gershkovich (32). Viele halten seine Verhaftung für politisch motiviert.  © Instagram/Evan Gershkovich

3. April, 14.54 Uhr: Nawalny-Team sieht russischen Geheimdienst FSB hinter Mordanschlag

Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat Vorwürfe des russischen Anti-Terror-Komitees nach dem Mord an dem Militärblogger Wladlen Tatarski kategorisch zurückgewiesen.

Verantwortlich für die Ermordung des Propagandisten seien vielmehr Agenten des Inlandsgeheimdienstes FSB, teilten die im Exil im Ausland lebenden Oppositionellen Iwan Schdanow und Leonid Wolkow am Montag mit.

Schon seit Jahren versuche der Machtapparat, der Opposition Terror anzuhängen, sagte Schdanow. Entsprechende Vorwürfe des Anti-Terror-Komitees sind insofern heikel, als dass sich Nawalny bald in einem neuen Strafverfahren wegen Extremismus verantworten muss.

Wegen Mordes an dem kremlnahen Blogger Tatarski sitzt eine 26-jährige Frau in Haft, die den Ermittlern zufolge mit Nawalnys Team in Verbindung stand.

Diese junge Frau soll den Kriegs-Blogger Wladlen Tatarski eine Statue mit Sprengstoff überreicht haben. Nach Kreml-Angaben soll die 26-Jährige mit Putin-Gegner Nawalny in Verbindung stehen.
Diese junge Frau soll den Kriegs-Blogger Wladlen Tatarski eine Statue mit Sprengstoff überreicht haben. Nach Kreml-Angaben soll die 26-Jährige mit Putin-Gegner Nawalny in Verbindung stehen.  © Russisches Innenministerium

3. April, 13.47 Uhr: Rheinmetall richtet Wartungszentrum für westliche Militärtechnik ein

Der Rüstungskonzern Rheinmetall richtet in Rumänien ein Wartungs- und Logistikzentrum für Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge ein, die der Ukraine vom Westen zur Verteidigung geliefert wurden.

Die Servicestation in Satu Mare in der Nähe der rumänisch-ukrainischen Grenze soll noch im April den Betrieb aufnehmen, wie ein Unternehmenssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

3. April, 13.32 Uhr: Stadtzentrum von Bachmut laut Kiew nicht von den Russen erobert

Kiew hat russische Behauptungen zu einer angeblichen Eroberung des Zentrums der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut als "Falschinformation" zurückgewiesen.

"Reagiert besonnen auf die Falschinformationen derjenigen, die sich "Siege" ausdenken, die es in Wirklichkeit nicht gibt", schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Montag beim Nachrichtenkanal Telegram.

3. April, 12.59 Uhr: Kreml spricht von "Terror" gegen Blogger - Video mit Geständnis

Der Kreml in Moskau hat die Ermordung des russischen Militärbloggers Wladlen Tatarski in St. Petersburg als "Terroranschlag" eingestuft.

"Es gibt Angaben, dass die ukrainischen Geheimdienste mit der Planung dieses Terroranschlags etwas zu tun haben könnten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Die Ermittlungen dazu liefen. Präsident Wladimir Putin sei umgehend über das Attentat, bei dem Tatarski am Sonntag in einem Café getötet wurde, informiert worden. Mehr als 30 Menschen waren bei der Explosion verletzt worden.

In Haft sitzt eine 26 Jahre alte Verdächtige wegen Mordes. Das Innenministerium in Moskau veröffentlichte ein Video, in dem die mutmaßliche Täterin zugibt, in dem Café gewesen zu sein. Sie habe Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maxim Fomin heißt, eine Büste übergeben, die dann später explodierte. Der 40-Jährige starb. Auf die Frage, wer ihr diese Büste gegeben habe, meinte sie, dass sie das später sage.

3. April, 12.41 Uhr: Putin gründet Unterstützungsfonds für in der Ukraine kämpfende Soldaten

Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat einen Unterstützungsfonds für in der Ukraine kämpfende Soldaten und ihre Familien ins Leben gerufen.

Das Dekret über den Fonds für die "Verteidiger des Vaterlandes" wurde vom Kreml-Chef am Montag unterschrieben und im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht. Mit ihm solle für die in der Ukraine kämpfenden Soldaten und ihre Familien "ein anständiges Leben" ermöglicht werden.

3. April, 12.38 Uhr: Tschentscher und Klitschko kündigen Ausbau von Hilfslieferungen nach Kiew an

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (57, SPD) und sein Kiewer Amtskollege Vitali Klitschko (51) haben nach einem Treffen im Rathaus der Hansestadt einen Ausbau der Beziehungen beider Städte angekündigt.

"Die Hamburgerinnen und Hamburger stehen solidarisch an der Seite der Menschen in der Ukraine", sagte Tschentscher. Kiew soll weiterhin notwendige Hilfslieferungen und Spenden aus Hamburg erhalten.

Vitali Klitschko (r), Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew und ehemaliger Box-Weltmeister, überreicht Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, nach einer Pressekonferenz im Rathaus einen Boxhandschuh mit einer persönlichen Widmung.
Vitali Klitschko (r), Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew und ehemaliger Box-Weltmeister, überreicht Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, nach einer Pressekonferenz im Rathaus einen Boxhandschuh mit einer persönlichen Widmung.  © Marcus Brandt/dpa

3. April, 11.23 Uhr: Erste polnische MiG-29 bereits in Ukraine

Die ersten polnischen MiG-29-Kampfjets sind nach polnischen Angaben in der Ukraine angekommen.

"Nach meinen Informationen ist der Prozess bereits abgeschlossen, das heißt die Übergabe des ersten Teils", sagte der Leiter des Präsidialamts für internationale Politik, Marcin Przydacz, am Montag im Sender RMF FM. Es werde selbstverständlich Gespräche über weitere Unterstützung geben.

Mitte März hatte der polnische Präsident Andrzej Duda die Lieferung von zunächst vier voll einsatzfähigen MiG-Kampfflugzeugen an das Nachbarland angekündigt. Weitere MiG-29 würden gewartet und für einen späteren Transfer vorbereitet, hieß es.

Neben der Slowakei liefert auch Polen bereits Kampfjets an die Ukraine.
Neben der Slowakei liefert auch Polen bereits Kampfjets an die Ukraine.  © Madeleine/ZUMA Press Wire/dpa

3. April, 10.41 Uhr: Habeck will Energiepartnerschaft mit der Ukraine neu aufsetzen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) will die deutsch-ukrainische Energiepartnerschaft neu aufsetzen. Das kündigte der Grünen-Politiker am Montagmorgen nach der Besichtigung eines der Umspannwerke des Energiekonzerns "Ukrenergo" an, welches eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Ukraine mit Energie versorgt.

Habeck ist mit einer deutschen Wirtschaftsdelegation in die Ukraine gereist und will dort auch Regierungsvertreter treffen. "Der Wunsch und die strategischen Pläne - und das sind ja Sicherheitspläne der Ukrainer - sind tatsächlich, das Energiesystem breiter und dezentraler aufzustellen", sagte Habeck. Das sei auch eine "Einladung zur Dekarbonisierung", also zum Abschied von fossilen Brennstoffen. "Insofern passen da zwei Sachen ganz gut zusammen: das Sicherheitsbedürfnis und ein zukunftsfähiges Energiesystem." Die Ukraine könne zum Energieexporteur Richtung Europa werden.

Deutschland und die Ukraine haben seit 2020 eine formelle Energiepartnerschaft, die helfen soll, die Wende hin zu klimafreundlicheren Formen der Energieerzeugung voranzutreiben.

Der Vize-Kanzler Robert Habeck (53, Grüne) hat bei seinem Besuch in der Ukraine das Umspannwerk Ukrenergo besucht und über die Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine gesprochen.
Der Vize-Kanzler Robert Habeck (53, Grüne) hat bei seinem Besuch in der Ukraine das Umspannwerk Ukrenergo besucht und über die Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und der Ukraine gesprochen.  © Christoph Soeder/dpa

3. April, 10.20 Uhr: Rheinmetall will in der Ukraine eingesetzte westliche Waffen warten

Der Rüstungskonzern Rheinmetall richtet in Rumänien ein Wartungs- und Logistikzentrums für Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge ein, die der Ukraine vom Westen zu ihrer Verteidigung geliefert wurden.

Die Servicestation in Satu Mare in der Nähe der rumänisch-ukrainischen Grenze soll bereis im April den Betrieb aufnehmen, wie ein Unternehmenssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Titelfoto: Russisches Innenministerium

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