Ukraine-Krieg im Liveticker: Ukrainer sollen laut Russland AKW mit Drohne angegriffen haben!
Ukraine - Ein halbes Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine toben weiterhin schwere Kämpfe. Immer wieder beschießt Russland zivile Ziele mit Raketen. Die wichtigsten Entwicklungen gibt es im TAG24-Liveticker.
Der Sonntag ist Tag 186 in dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die Lage um das immer wieder beschossene und von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine bleibt gespannt. Nach russischen und ukrainischen Angaben gibt es bereits Schäden an der Infrastruktur des größten Kernkraftwerks in Europas.
Die Kriegsparteien warnten einmal mehr vor der Gefahr, dass radioaktives Material austreten und zu einer atomaren Katastrophe führen könnte.
"Russland hatte gehofft, unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören. Und natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel - wie viele andere Ziele auch", sagte Selenskyj. Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet ihr hier im Ticker.
28. August, 22.29 Uhr: Selenskyj berät mit Militär über weitere Schritte
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat mit den Spitzen von Militär und Sicherheitsapparat über die nächsten Schritte im Krieg gegen Russland beraten.
Das teilte das Präsidialamt in Kiew mit. Selenskyj ging auch in seiner abendlichen Videoansprache auf die Sitzung ein. Details nannte er nicht, kündigte jedoch an: "Die Besatzer werden die Folgen spüren, in den weiteren Aktionen unserer Verteidiger." Kein Angriff auf ukrainische Städte werde unbeantwortet bleiben.
"Saporischschja, Orichiw, Charkiw, Donbass - sie werden für alle eine Antwort bekommen", sagte Selenskyj. Nach Angaben des Präsidialamtes ging es um bei dem Treffen um die Lage an der Front, den Bedarf der Armee und die Koordination mit internationalen Partnern.
"Wir haben keine unserer Städte und keinen einzigen Menschen vergessen und werden sie auch nicht vergessen", sagte Selenskyj. Er nannte besonders die Bergbau- und Stahlstadt Donezk, die seit 2014 von aus Moskau gesteuerten Separatisten beherrscht wird. "Das stolze und glorreiche ukrainische Donezk wurde von der russischen Besatzung gedemütigt und ausgeraubt", sagte der Präsident. Die Ukraine werde Donezk, Mariupol und alle Städte des Donbass zurückholen.
28. August, 22.13 Uhr: Kreml bereitet Boden für Referenden über Anschluss an Russland
Russland steuert weiter auf einen Anschluss der besetzten Gebiete in der Ukraine mithilfe von Volksabstimmungen zu.
Der ranghohe Kreml-Beamte Sergej Kirijenko (60) stellte am Sonntag eine Zahl in den Raum, wonach in den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk 91 bis 92 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt zu Russland seien. In den seit Februar eroberten Gebieten Cherson und Saporischschja seien es 75 bis 77 Prozent. Kirijenko bezog sich dabei auf Umfragen in der Region.
"Die Entscheidung steht an", sagte der Vizechef des Präsidialamtes der Agentur Tass zufolge. Präsident Wladimir Putin (69) habe immer gesagt, dass die Entscheidung bei den Menschen in der Region liege, und Russland deren Wahl achten werde.
28. August, 22.07 Uhr: Russische Raketenangriffe auf Norden und Osten der Ukraine
Das Gebiet Riwne im Norden der Ukraine ist nach Behördenangaben am Sonntagabend von Russland mit Raketen angegriffen worden. Im Kreis Sarny sei ein Militärobjekt getroffen worden, teilte Gebietschef Witalij Kowal auf Telegram mit.
Auch ein Wohnhaus sei beschädigt worden, sagte Bürgermeister Ruslan Serpeninow. Angaben über mögliche Opfer gab es nicht. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Aktivisten aus dem Nachbarland Belarus brachten den Angriff in Zusammenhang mit dem Start mehrerer russischer Kampfflugzeuge von Flugplätzen in Belarus. Der dortige Machthaber Alexander Lukaschenko (67) stellt den russischen Truppen sein Land als Aufmarschgebiet gegen die Ukraine zur Verfügung.
Im Zentrum der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlugen am Sonntagabend zwei Raketen ein, wie Bürgermeister Ihor Terechow mitteilte. Ein Verwaltungsgebäude sei zerstört worden. Auch dort gab es zunächst keine Angaben über Opfer.
28. August, 22.04 Uhr: Ukrainer wehren laut Generalstab russische Sturmangriffe ab
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an mehreren Stellen im Osten des Landes russische Sturmangriffe abgewehrt.
Dazu zählte das Dorf Wessela Dolyna bei der Stadt Bachmut im Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Sonntag in seinem Abendbericht mitteilte. Der russische Angriff steckt seit Wochen ohne große Fortschritte vor Bachmut fest. Die Angaben der beiden Kriegsparteien lassen sich von unabhängiger Seite zunächst kaum überprüfen.
Nordwestlich der Großstadt Donezk versuchten demnach prorussische Separatisten und russische Truppen, das Dorf Perwomajske anzugreifen. Auch dieser Angriff sei abgewehrt worden, so der Generalstab. In jener Region hatte die Ukraine zuletzt die Kontrolle über den Donezker Vorort Pisky verloren.
Dutzende Orte entlang der mehr als 2000 Kilometer langen Frontlinie seien am Sonntag von russischer Panzern, Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, hieß es weiter aus Kiew. An mehreren Stellen der Front verzeichnete der Generalstab Erkundungsflüge russischer Drohnen.
28. August, 22.01 Uhr: Ukrainer sollen laut Russland AKW mit Drohne angegriffen haben!
Russische Truppen haben von einem ukrainischen Angriff mit einer bewaffneten Drohne auf das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine berichtet.
Die Drohne sei abgeschossen worden und auf die Sicherheitshülle über einem Reaktor gefallen, meldete die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar am Sonntag nach Angaben russischer Agenturen. Die Sprengstoffladung sei detoniert, ohne Schaden anzurichten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.
Die russische Seite unterstellte, dass die Drohne ein Lager für abgebrannte Brennstäbe angreifen sollte. Das größte Atomkraftwerk Europas wurde schon kurz nach Beginn des Kriegs im März von russischen Truppen besetzt. Seit Wochen wird es immer wieder beschossen, wofür sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich machen.
Die Internationale Atomenergiebehörde will ein Expertenteam in das AKW schicken, wartet aber noch immer auf die erforderlichen Sicherheitsgarantien.
28. August, 21.57 Uhr: EU will laut Bericht Russen die Einreise erschweren
Die Europäische Union bereitet nach einem Bericht der Financial Times wegen des Kriegs in der Ukraine die Einschränkung von Einreisemöglichkeiten für russische Staatsbürger vor.
Der Zeitung aus London zufolge geht es bei einem informellen Treffen der EU-Außenminister am Dienstag und Mittwoch in Prag um die Aussetzung einer Visa-Vereinbarung mit Russland aus dem Jahr 2007.
Die Financial Times stützt sich bei ihrem Bericht auf drei Quellen, die an Vorgesprächen beteiligt seien. Von der tschechischen Regierung, die in der EU derzeit die Ratspräsidentschaft führt, gab es dazu keinen Kommentar. Die Europäische Union hat wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits zahlreiche Sanktionen verhängt.
Mehrere EU-Mitgliedsländer fordern wegen des Kriegs ein grundsätzliches Einreiseverbot für russische Touristen. Die baltischen EU-Mitglieder Estland, Litauen und Lettland sowie Tschechien haben die Einreise bereits eingeschränkt.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat sich bisher skeptisch geäußert. Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) deutete am Freitag an, dass in der EU nach einem Kompromiss gesucht wird.
28. August, 21.10 Uhr: Ukraine meldet neue Angriffe auf russische Kommandoposten!
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben im Gebiet Cherson im Süden des Landes drei russische Kommandoposten und mindestens zwei Munitionsdepots angegriffen.
Dabei seien elf russische Soldaten getötet worden, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Armee am Sonntag in Kiew mit. Zudem seien nach ersten Erkenntnissen elf Raketenwerfer, drei gepanzerte Fahrzeuge und eine selbstfahrende Haubitze zerstört worden.
Der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Leontjew bestätigte gegenüber der russischen Staatsagentur Ria Nowosti ukrainische Angriffe. Die Stadt Nowa Kachowka sei vier Mal beschossen worden. Dabei sei auch ein Wasserkraftwerk mit einem strategischen wichtigen Übergang über den Fluss Dnipro getroffen worden. Alle Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
28. August, 15.33 Uhr: Hunderte Leichen getöteter Soldaten von Russland erhalten
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bereits Hunderte Leichen gefallener Soldaten aus den eigenen Reihen von Russland erhalten.
Der ukrainische Vermisstenbeauftragte Oleh Kotenko nannte am Sonntag in einer auf einem Regierungsportal veröffentlichten Mitteilung die Zahl 541. Über das Internationale Komitee des Roten Kreuzes sei es möglich gewesen, mit der russischen Seite in Kontakt zu treten. "Die Verhandlungen mit dem Aggressor sind schwierig", schrieb er. Allein 428 Leichen seien aus der lange umkämpften Stadt Mariupol im Osten des Landes geholt worden.
Russland und die Ukraine haben bereits mehrfach die Leichen getöteter Soldaten ausgetauscht. Zahlen, wie viele Tote an die russische Seite überstellt wurden, wurden nicht genannt. Der Krieg in der Ukraine begann vor einem halben Jahr.
28. August, 13.36 Uhr: Keine erhöhte Strahlung am AKW Saporischschja
Nach dem Beschuss des von Moskaus Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben Russlands und der Ukraine keine erhöhte radioaktive Strahlung festgestellt worden. Die Strahlensituation bleibe normal, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Ähnlich äußerte sich der ukrainische staatliche Betreiber Enerhoatom.
Beide Seiten werfen sich gegenseitig einen Beschuss des AKW vor. Russland teilte am Mittag weiter mit, es habe in den vergangenen 24 Stunden zwei Artillerieangriffe gegeben. Eine Granate sei in der Nähe von Block 6 eingeschlagen, andere an einer Pumpstation, die für die Kühlung sorge. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen.
Nachdem das AKW am Donnerstag nach einer Notabschaltung zeitweilig vom ukrainischen Stromnetz getrennt war, sind zwei Blöcke laut Enerhoatom wieder am Netz.
Zugleich bestätigte das russische Militär einen Angriff auf die Stadt Saporischschja. Dort hätten "Hochpräzisionswaffen" Produktionshallen getroffen, in denen Hubschrauber der ukrainischen Luftwaffe repariert würden. Der ukrainische Bürgermeister der von Russland besetzten Stadt Melitopol, Iwan Fedorow, schrieb auf Telegram, in der Stadt sei ein russischer Militärstützpunkt zerstört worden.
28. August, 11.25 Uhr: Ukraine: Millionen Tonnen Getreide über Donau verschifft
Die Ukraine verschifft nach eigenen Angaben zunehmend mehr Getreide über die Donau. Allein am Samstag seien elf Schiffe in Richtung der ukrainischen Donauhäfen Ismajil, Reni und Ust-Dunaisk unterwegs gewesen - so viele wie noch nie seit Kriegsbeginn vor einem halben Jahr, teilte das Infrastrukturministerium am Sonntag mit.
Sie haben demnach insgesamt 45.000 Tonnen geladen. Seit März wurden laut Ministerium bereits mehr als vier Millionen Tonnen Getreide über die ukrainischen Donauhäfen außer Landes gebracht.
Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren die Schwarzmeer-Häfen des angegriffenen Landes und damit wichtige Exportwege zunächst monatelang blockiert. Am 22. Juli unterzeichneten die Ukraine und Russland unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Ausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Es wird geschätzt, dass mehr als 20 Millionen Tonnen Getreideerzeugnisse in der Ukraine lagern.
Das mit dem Getreide-Deal Ende Juli etablierte Koordinierungszentrum in Istanbul teilte am Wochenende mit, bisher seien eine Million Tonnen Getreide und andere Lebensmittel über die Schwarzmeer-Route ausgeführt worden. Insgesamt seien 103 Schiffe in See gestochen, 46 von ukrainischen Häfen und 57 in Richtung Ukraine.
Neben dem Schwarzen Meer kann die Ukraine auch über die Donau Getreide verschiffen. Dieser Weg gilt aber als umständlicher. Schiffe müssen erst donauaufwärts fahren bis nach Cernavoda und von dort über den Donau-Schwarzmeer-Kanal Richtung Hafen Constanta. Möglich, aber immer noch unzureichend ist der Schienenweg in Rumänien.
28. August, 11.05 Uhr: Ostsee-Exklave Kaliningrad beklagt weiter Sanktionsdruck - und droht
Die von EU- und Nato-Staaten eingeschlossene russische Ostsee-Exklave Kaliningrad klagt über bedrohliche Folgen der im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen. Zwar hat Brüssel schon eingelenkt. Aber Moskau sieht die Probleme nicht gelöst – und droht.
Die Lage ist verfahren. Zwar stellte die EU im Juli nach Protesten und Drohungen Russlands klar, dass die Sanktionen nicht zu einem Transitstopp führen dürften. Litauen gab den einen Monat lang eingeschränkten Transit wieder frei. Allerdings gelten nun Quoten. Und mit dem Auto dürfen mit Sanktionen belegte Güter weiter gar nicht eingeführt werden. "Das ist ein grober Verstoß, alle diese Einschränkungen müssen aufgehoben werden", fordert der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow (35) von Litauen.
Der Gouverneur will zwar den Schiffsverkehr über die Ostsee im Herbst weiter ausbauen, aber das verteuert die Waren. Alichanow sieht die EU in der Pflicht, den preiswerteren Transit per Bahn sicherzustellen. Andernfalls müsse Russland sich wehren, meint er.
"Die Situation ist weit entfernt vom Normalzustand", sagt der Diplomat Alexej Issakow im russischen Außenministerium. Es seien zwar Fortschritte erreicht worden im Juli. Aber Russland verlange, dass die gesamte Region Kaliningrad von den "illegalen Sanktionen" der EU befreit und auch der Passagierverkehr in vollem Umfang durch Litauen gestattet werde, sagt er.
Moskaus Verteidigungsministerium schickte unlängst neue Raketen in die militärisch wegen der Nähe zur Nato hochgerüstete Region.
28. August, 9.59 Uhr: Russische Kampfkraft wird durch Armee-Aufstockung kaum erhöht
Großbritannien bezweifelt, dass die angekündigte Aufstockung der russischen Armee um knapp 140.000 Kräfte die Schlagfähigkeit der Truppen im Krieg gegen die Ukraine erhöhen wird.
"Auf jeden Fall dürfte die Anordnung nach den derzeit geltenden Rechtsvorschriften keine wesentlichen Fortschritte bei der Stärkung der russischen Kampfkraft in der Ukraine bringen", teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. "Das liegt daran, dass Russland Zehntausende Soldaten verloren hat", hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Zudem würden derzeit nur sehr wenige neue Vertragssoldaten eingestellt, und Wehrpflichtige seien nicht verpflichtet, außerhalb des russischen Territoriums zu dienen.
Putin hatte am 25. August per Dekret eine Aufstockung im kommenden Jahr um 137.000 Soldaten auf rund 1,15 Millionen befohlen. "Es bleibt unklar, ob Russland versuchen wird, diese Erhöhung durch die Rekrutierung von mehr freiwilligen Vertragssoldaten oder durch die Erhöhung der jährlichen Ziele für die Einziehung Wehrpflichtiger zu decken", hieß es dazu aus London.
28. August, 8.09 Uhr: Melnyk lädt Kretschmer aus: "Sie sind unerwünscht"
Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk (46) hat den sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer (47, CDU), von einem Ukraine-Besuch ausgeladen.
"Mit Ihrer absurden Rhetorik über das Einfrieren des Krieges spielen Sie in Putins Hände & befeuern Russlands Aggression", schrieb Melnyk am Sonntag bei Twitter. Er habe den CDU-Politiker einst in die Ukraine eingeladen. "Diese Einladung ist annulliert. Sie sind UNERWÜNSCHT. Punkt", schrieb Melnyk.
Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Ukrainischer Botschafter lädt Kretschmer via Twitter aus: "Sie sind unerwünscht".
28. August, 7.10 Uhr: Selenskyj unterstreicht Bedeutung des gemeinsamen Kampfes
Selenskyj unterstrich einmal mehr, dass der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit des Landes nur gemeinsam gelingen könne.
"Es ist eine gemeinsame Arbeit. Und es ist ein Ergebnis, das dank der Stärke und der Solidarität aller erreicht wird, die Freiheit schätzen und die Tyrannei nicht tolerieren", sagte er mit Blick auch auf andere Staaten, die die Ukraine unterstützen. "Freiheit gewinnt immer." Selenskyj kündigte an, dass auch Unterstützer der Ukraine im Ausland geehrt werden sollten.
Russland war am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Am vergangenen Mittwoch dauerte der Krieg genau ein halbes Jahr. Am selben Tag feierte das Land auch 31 Jahre Unabhängigkeit.
28. August, 7 Uhr: Polen und Tschechien schützen slowakischen Luftraum
Polen und Tschechien schützen künftig mit Kampfflugzeugen den Luftraum über dem EU- und Nato-Partnerland Slowakei, das eine Grenze mit der Ukraine hat.
Die drei Verteidigungsminister unterzeichneten dazu auf dem slowakischen Militärflugplatz Malacky am Samstag eine Vereinbarung. Als Ersatz für veraltete MiG-29 sowjetischer Bauart hatte die Slowakei 14 Maschinen des US-amerikanischen Typs F-16 bestellt. Deren Lieferung verzögert sich aber voraussichtlich bis 2024.
Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad bezeichnete das Abkommen als Beweis für eine "starke Freundschaft, ja sogar Bruderschaft" der drei Länder. Die Wartung der MiG-29-Flotte wurde auch aufgrund der Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine immer schwieriger. Die Maschinen sollen nun außer Dienst gestellt werden. Möglich wäre auch, dass sie der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. Eine Entscheidung steht noch aus.
28. August, 4.33 Uhr: USA und Nato wollen Präsenz am Nordpol stärken
Angesichts zunehmender militärischer Aktivitäten Russlands in der Region um den Nordpol wollen die USA und Nato dort stärker aktiv werden.
"Die Nato muss ihre Präsenz in der Arktis erhöhen", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg der "Welt am Sonntag". Moskau sei dabei, Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu öffnen und dort neue hochmoderne Waffen wie Hyperschallraketen zu stationieren. Auch China interessiere sich zunehmend für die Arktis.
Zur Arktis gehören Gebiete verschiedener Staaten: die USA, Dänemark, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, Schweden und Russland. Washington hatte am Freitag angekündigt, erstmals einen Arktis-Sondergesandten zu ernennen, um "die amerikanischen Interessen und die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern in der Arktis" zu fördern. Der US-Senat muss dem Vorhaben noch zustimmen.
28. August, 0.02 Uhr: Baerbock sichert Ukraine notfalls jahrelange Unterstützung zu
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat der Ukraine notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert.
"Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag". "Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch - und zwar so lange es nötig ist. Punkt."
Baerbock äußerte die Erwartung, dass der Krieg "noch Jahre dauern könnte". Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Annalena Baerbock rechnet mit jahrelangem Krieg in der Ukraine.
27. August, 23.08 Uhr: Selenskyj würdigt ukrainische Luftstreitkräfte
Selenskyj hat die Rolle der Luftwaffe seines Landes im Krieg gegen Russland hervorgehoben.
"Russland hatte gehofft, unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören. Und natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel - wie viele andere Ziele auch", sagte Selenskyj in einer am Samstag in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt.
Der Staatschef hatte zuvor schon zum "Tag der Luftstreitkräfte" gratuliert und erklärt: "Die Invasoren werden vergehen wie Tau in der Sonne. Und unsere Verteidigung ist die Sonne und wird sie sein". Selenskyj unterstrich einmal mehr, dass der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit des Landes nur gemeinsam gelingen könne.
"Es ist eine gemeinsame Arbeit. Und es ist ein Ergebnis, das dank der Stärke und der Solidarität aller erreicht wird, die Freiheit schätzen und die Tyrannei nicht tolerieren", sagte mit Blick auch auf andere Staaten, die die Ukraine unterstützen. "Freiheit gewinnt immer." Selenskyj kündigte an, dass auch Unterstützer der Ukraine im Ausland geehrt werden sollten.
27. August, 16.23 Uhr: Putin ordnet Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge an
Kremlchef Wladimir Putin (69) hat ein Dekret über monatliche Sozialleistungen für die vor dem Krieg in der Ukraine nach Russland geflüchteten Menschen unterzeichnet.
So sollen Rentner monatlich 10.000 Rubel (rund 166 Euro) erhalten und Frauen für die Geburt eines Kindes einmalig 20.000 Rubel (etwa 332 Euro), wie aus dem am Samstag in Moskau veröffentlichten Dokument hervorgeht.
Berechtigt seien Flüchtlinge, die wegen des Krieges ihre Heimat verlassen mussten, heißt es.
27. August, 15.34 Uhr: London liefert Unterwasserdrohnen zur Aufklärung gegen Minen an Kiew
Zur Entfernung von Seeminen vor der ukrainischen Küste schickt Großbritannien sechs Unterwasserdrohnen in das osteuropäische Land.
Ukrainisches Personal werde in Großbritannien an den Geräten ausgebildet, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Der Schritt solle auch dazu beitragen, die Fahrt für Getreidefrachter sicherer zu machen.
Russische Seeminen würden die Transporte weiterhin gefährden. "Russlands zynische Versuche, die globale Lebensmittelversorgung als Geisel zu nehmen, dürfen keinen Erfolg haben", sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace (52).
27. August, 13.49 Uhr: Kiew und Moskau warnen nach Beschuss von AKW vor radioaktiver Gefahr
Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig einen Beschuss des von Moskaus Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vorgeworfen.
Es bestehe die Gefahr, dass Standards zum Schutz vor radioaktiver Strahlung verletzt würden, teilte der staatliche Kraftwerksbetreiber Enerhoatom am Samstag bei Telegram mit. Das größte europäische Kernkraftwerk sei innerhalb eines Tages mehrfach von russischem Militär beschossen worden. Dagegen teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass AKW sei innerhalb von 24 Stunden insgesamt dreimal mit Artillerie von ukrainischer Seite beschossen worden.
Dabei seien vier Geschosse in das Dach einer Anlage eingeschlagen, in der Kernbrennstoff der US-Firma Westinghouse gelagert sei, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Überprüfbar von unabhängiger Seite war dies nicht. Der Sprecher sagte auch, dass weitere Geschosse in der Nähe von Lagern mit Brennstäben und mit radioaktiven Abfällen eingeschlagen seien. Die Strahlensituation liege aber weiter im normalen Bereich.
27. August, 10.56 Uhr: Högl hält Schützenpanzer Marder für gut geeignet zur Ukraine-Hilfe
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (53, SPD), moniert laut Deutschlandfunk, dass die Bundesregierung einen Export von Schützenpanzern an die Ukraine bisher nicht freigegeben hat.
"Die Marder, die jetzt bei der Industrie noch verfügbar sind, die stehen ja im Moment nicht der Truppe zur Verfügung, und deswegen wären die auch gut geeignet, um die Ukraine zu unterstützen", sagte die Sozialdemokratin im "Interview der Woche" des Senders, das am Sonntag ausgestrahlt wird.
Die Panzer werden derzeit vom Rüstungskonzern Rheinmetall instandgesetzt. Högl sagte demnach weiter, dass auch die Bundeswehr dringend schweres Gerät benötige. "Deswegen ist es eigentlich ärgerlich, dass die dastehen und der Bundeswehr bisher auch nicht zur Verfügung standen."
27. August, 9.19 Uhr: Russische Angriffe in der Ostukraine werden wohl intensiver
Die russische Armee hat nach britischen Erkenntnissen ihre Angriffe in der Ostukraine zuletzt wieder verstärkt. In den vergangenen fünf Tagen habe die Intensität russischer Attacken nahe der Großstadt Donezk wieder zugenommen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Mit den Angriffen wollten die russischen Truppen vermutlich zusätzliche ukrainische Truppen im Osten binden, um eine erwartete ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes zu erschweren, hieß es.
Es habe heftige Kämpfe nahe der Städte Siwersk und Bachmut nördlich von Donezk gegeben. Truppen der moskautreuen Separatisten seien vermutlich weiter ins Zentrum des Dorfes Pisky nahe des zerstörten Flughafens Donezk vorgedrungen, hieß es weiter. Insgesamt hätten die russischen Einheiten aber nur wenige Geländegewinne verzeichnet.
27. August, 5.34 Uhr: Tschechien macht Weg für NATO-Erweiterung frei
In Tschechien haben nun beide Parlamentskammern der Erweiterung der Nato um Finnland und Schweden zugestimmt.
Nach dem Senat billigte am Samstagmorgen auch das Abgeordnetenhaus in Prag in einer nächtlichen Sitzung mit breiter Mehrheit und nur wenigen Gegenstimmen die Erweiterung des Verteidigungsbündnisses. Letzter Schritt zur Ratifizierung in Tschechien ist damit die Unterschrift von Präsident Milos Zeman. Der 77-Jährige unterstützt die Erweiterungspläne nach früheren Angaben seines Sprechers.
Die Norderweiterung muss von allen 30 Nato-Mitgliedstaaten gebilligt werden.
27. August, 0.12 Uhr: Selenskyj warnt vor weiteren Notfällen an AKW Saporischschja
Nach dem Zwischenfall am von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor weiteren Notlagen gewarnt.
"Ich möchte betonen, dass die Situation sehr riskant und gefährlich bleibt", sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zum Samstag. "Jede Wiederholung (...) wird das Kraftwerk erneut an den Rand einer Katastrophe bringen." Einmal mehr forderte er einen baldigen Besuch internationaler Experten sowie den Rückzug der russischen Truppen von dem AKW-Gelände, das diese seit März besetzt halten.
26. August, 22.56 Uhr: Medwedew verteidigt in französischem TV-Interview Krieg
Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew (56) hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine in einem Interview mit dem französischen Fernsehen gerechtfertigt.
"Es wird sogar eine militärische Spezialoperation durchgeführt, damit es nicht zum Dritten Weltkrieg kommt", sagte Medwedew am Freitag dem Sender LCI in dem viertelstündigen Gespräch. Ungeachtet der vielen zivilen Opfer nannte der jetzige Vizechef des nationalen Sicherheitsrats das Vorgehen in der Ukraine "maximal schonend und gemäßigt".
26. August, 22.20 Uhr: Auch zweiter Reaktor von AKW Saporischschja wieder am Netz
Im vom Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist nach einem Notfall auch der zweite Reaktorblock wieder am Netz.
"Heute um 21.15 Uhr (20.15 Uhr MESZ) ist der zweite der gestern gestoppten Blöcke ans Stromnetz angeschlossen worden", teilte der staatliche Betreiber Enerhoatom am Freitagabend im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuvor war bereits der erste von noch zwei betriebenen Reaktoren wieder hochgefahren worden.
Am Donnerstag war es in Europas größtem Atomkraftwerk zu einer Notabschaltung gekommen. Grund war nach Angaben beider Seiten eine beschädigte Hochspannungsleitung. Die Ukraine nannte russischen Artilleriebeschuss als Ursache. Die Besatzer sprachen hingegen von einem Brand als Auslöser eines Kurzschlusses. Was den Brand verursachte, sagten sie nicht.
26. August, 21.15 Uhr: Polen kauft Panzer und Haubitzen in Südkorea
Polen hat mit Südkorea einen Vertrag über den Kauf von annähernd 400 Kampfpanzern und Haubitzen in Milliardenhöhe geschlossen.
Die ersten zehn Panzer vom Typ K2 sollten noch dieses Jahr geliefert werden, kündigte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag auf dem Militärstützpunkt Morag an. Dort - in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Norden Polens - sollen die Panzer auch stationiert werden. Zum finanziellen Umfang des Geschäfts machte der Minister keine Angaben. Nach Berichten aus Südkorea geht es um mehrere Milliarden Euro.
Das Rüstungsgeschäft, dessen Rahmenverträge bereits im Juli unterzeichnet wurden, sieht bis 2025 die Lieferung von 180 Kampfpanzern K2 vor - zusammen mit Ausbildungs- und Logistikpaketen und Munition. Außerdem kauft Polen in Südkorea 212 Panzerhaubitzen K9, von denen 24 in diesem Jahr geliefert werden sollen. Die Haubitzen sollen Geschütze ersetzen, die Polen an die Ukraine weitergegeben hat.
Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist einer der größten militärischen und politischen Unterstützer der Ukraine in dem schon seit mehr als einem halben Jahr dauernden Krieg gegen Russland. Es rüstet auch selbst massiv gegen eine Bedrohung durch Russland auf.
26. August, 16:54 Uhr: Totalenergies steigt aus Gemeinschaftsunternehmen in Russland aus
Der französische Energiekonzern Totalenergies gibt seine Beteiligung an einem Förderunternehmen in Russland nach dem Vorwurf auf, dass von dort Kampfflugzeuge im Krieg gegen die Ukraine mit Kerosin versorgt worden sind.
Totalenergies verkaufe seine 49-prozentige Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Terneftgaz an seinen russischen Partner Novatek, teilte das Unternehmen am Freitag in Paris mit.
Die Zeitung "Le Monde" hatte am Mittwoch gestützt auf Daten der Nichtregierungsorganisation Global berichtet, dass von dem Gemeinschaftsunternehmen geförderter Kraftstoff nach der Verarbeitung zu Kerosin über eine andere Firma zu zwei russischen Luftwaffenstützpunkten geliefert worden sei. Dort stationierte Geschwader sollen Angriffe auf die Ukrainegeflogen haben. Totalenergies wies den Bericht zurück, es produziere keinerlei Kerosin oder sonstige Kraftstoffe für die russische Armee.
Der französische Konzern teilte mit, dass er keine operative Rolle bei Terneftgaz habe. Über den Vertrieb und den Verkauf der Kraftstoffe habe man keine Informationen.
26. August, 15.50 Uhr: Atomkraftwerk Saporischschja offenbar wieder am Netz
Nach einer beispiellosen Notabschaltung ist das russisch besetzte südukrainische Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben aus Kiew wieder am Netz.
"Heute um 14.04 Uhr (13.04 MESZ) ist einer der gestern gestoppten Blöcke des Atomkraftwerks Saporischschja an das Stromnetz angeschlossen worden", teilte der staatliche Kraftwerksbetreiber Enerhoatom am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Der Reaktor werde jetzt auf volle Leistung gebracht.
Bereits am Vortag hatte der von Moskau eingesetzte Chef der russischen Besatzungsbehörden im Gebiet Saporischschja, Jewgeni Balizki, den Wiederanschluss verkündet. Die Stromversorgung des besetzten Teils der Südukraine sei ebenso bereits wiederhergestellt worden, hieß es.
Von der Notabschaltung betroffen waren zwei noch betriebene Reaktoren des größten europäischen AKW. Grund war nach Angaben beider Seiten eine beschädigte Hochspannungsleitung zum Kraftwerk. Die Ukraine nannte russischen Artilleriebeschuss als Ursache. Die örtlichen Besatzungsorgane sprachen hingegen von einem Brand als Auslöser eines Kurzschlusses. Was den Brand verursachte, sagten sie nicht.
26. August, 15.27 Uhr: Baerbock kompromissbereit bei Einreisebeschränkungen für Russen
In der Debatte über eine Beschränkung der Einreise russischer Touristen in die EU hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) Kompromissbereitschaft signalisiert.
Bundeskanzleramt und Auswärtiges Amt seien sich einig, "dass wir gemeinsam in Europa eine Lösung finden, die die berechtigten Sorgen und Anliegen von allen zueinander bringt", sagte Baerbock am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod (48) in Kopenhagen.
Die an Russland grenzenden EU-Länder Estland, Litauen und Lettland, aber auch Tschechien haben die Einreise von russischen Touristen bereits eingeschränkt. Finnland will im September folgen. Auch andere Länder wie Polen sind für die Beschränkung der Visa-Vergabe.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64) hat sich bisher skeptisch geäußert. "Das ist Putins Krieg, und deshalb tue ich mich mit diesem Gedanken sehr schwer", hatte er bereits vor zwei Wochen auf seiner Sommerpressekonferenz vor internationalen Journalisten zu einem generellen Einreisestopp gesagt. Am Donnerstag bekräftigte er in einer Diskussion mit Bürgern in Magdeburg diese Haltung: "Es ist Putins Krieg. Es sind nicht die Russen. Diese Verallgemeinerung sollte man niemals machen." Er fügte aber hinzu: "Da kann man immer die Details gucken und ich kann auch die Nachbarländer verstehen."
26. August, 15.04 Uhr: Laut Lukaschenko verfügt Belarus über atomar bestückbare Kampfjets
In der früheren Sowjetrepublik Belarus stehen jetzt nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko (67) auch umgerüstete Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-24 für eine atomare Bewaffnung zur Verfügung.
Die Maschinen seien - wie mit Kremlchef Wladimir Putin (69) vereinbart - umgerüstet worden, sagte Lukaschenko am Freitag der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge in Minsk. "Alles ist fertig!", sagte Lukaschenko. Das Land sei damit angesichts der wachsenden Spannungen mit dem Westen in der Lage, auf vielfältige Weise auf Bedrohungen zu reagieren.
Die USA verlegten als Teil der Nato gerade Militärtechnik auch nach Osteuropa, sagte Lukaschenko. "Sie sollten verstehen, dass keine Hubschrauber, Flugzeuge sie retten, wenn sie weiter auf Konfrontation gehen", sagte er. "Ich und Putin haben das bei einem Treffen in St. Petersburg mitgeteilt, dass wir auch die belarussischen Flugzeuge Su so umrüsten, dass sie Atomwaffen tragen können."
26. August, 14.24 Uhr: Frontex: Fast eine Million Einreisen aus Russland auf dem Landweg
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex fast eine Million russische Staatsbürger auf dem Landweg über die EU-Außengrenzen eingereist.
Vom Tag des Einmarschs am 24. Februar bis zum 22. August waren es genau 998.085 russische Staatsbürger, wie ein Frontex-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. In der Woche vom 16. August bis zum 22. August sei die Zahl der Einreisen im Vergleich zur Vorwoche geringfügig zurückgegangen.
Immer mehr EU-Länder schränken die Vergabe von Schengen-Visa an Russen im Alleingang ein. Dazu gehören Estland, Lettland, Litauen und Tschechien. Finnland will ab September folgen. Polen vergibt seit einiger Zeit keine Touristenvisa mehr und erwägt einen generellen Visa-Stopp. Dänemark dringt auf eine EU-Lösung und will sonst ebenfalls selbst handeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hatte sich zuletzt ablehnend zu Vorschlägen für schärfere Visa-Regeln geäußert.
26. August, 13.40 Uhr: Nach AKW-Notfall: Moskau erwartet baldige Expertenmission
Angesichts der Spannungen um das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja rechnet Moskau mit einem baldigen Besuch internationaler Experten vor Ort.
"Es laufen aktive Vorbereitungen für einen Besuch" der Expertenmission der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in dem AKW, teilte der russische Vertreter bei den internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, am Freitag mit. Zuvor hatte auch der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko auf einen baldigen Besuch der Experten gedrängt. Er forderte zudem den Abzug der russischen Truppen von dem AKW-Gelände.
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Freitag mit, Europas größtes Kernkraftwerk sei erneut mehrfach von ukrainischer Seite mit großkalibriger Artillerie beschossen worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Ukraine wirft die russischen Truppen vor, das AKW als Schutzschild zu benutzen für Angriffe.
Moskau hingegen lehnt eine Übergabe des Kernkraftwerks an Kiew ab mit der Begründung, dass die Ukraine die Sicherheit dort nicht gewährleisten könne.
26. August, 13.37 Uhr: BBC: Russland verbrennt große Mengen Gas nahe Pipeline Nord Stream 1
Russland verbrennt einem BBC-Bericht zufolge riesige Mengen an Erdgas nahe der im Moment kaum noch befüllten Ostseepipeline Nord Stream 1.
Die Flamme bei der Kompressorstation Portowaja nordwestlich von Sankt Petersburg ist demnach bis in das benachbarte Finnland und deutlich auf Satellitenbildern zu sehen. Es soll sich um Gas handeln, das für den Export nach Deutschland bestimmt war, aber wegen der geringeren Auslastung der Leitung im Moment nicht anderweitig abgeführt werden kann.
Das Abfackeln von Gas im Verarbeitungsprozess ist nichts Ungewöhnliches. Erstaunt zeigten sich der BBC zufolge Experten jedoch über die Menge. Der Branchendienst RystadEnergy geht dem Bericht zufolge davon aus, dass dort täglich 4,34 Millionen Kubikmeter Gas in Rauch aufgehen - das entspreche einem Wert von umgerechnet rund zehn Millionen Euro am Tag.
Deutschlands Botschafter in London, Miguel Berger, sagte der BBC am Freitag, man beobachte das Abfackeln bereits seit einiger Zeit. Das zeige, dass die Verringerung des Anteils von russischem Gas am deutschen Verbrauch von über 50 auf nun etwa 10 Prozent Wirkung zeige und einen starken Effekt auf die russische Wirtschaft habe. Er fügte hinzu: "Weil sie ihr Gas nirgendwo anders verkaufen können, müssen sie es verbrennen."
Aktuell ist Nord Stream 1 nach russischen Angaben wegen fehlender Turbinen nur zu 20 Prozent ausgelastet. Damit werden täglich etwa 33 Millionen Kubikmeter Gas durch die Ostsee nach Deutschland gepumpt.
26. August, 12.44 Uhr: Hofreiter: Waffen für Ukraine auch aus Bundeswehrbeständen liefern
Grünen-Politiker Anton Hofreiter (52) fordert, vermehrt schwere Waffen aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine zu liefern.
Man könne "in Kauf" nehmen, dass die Bundeswehr Waffen abgebe, während die Ukraine die Waffen "sofort" benötige, sagte Hofreiter am Freitag in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". "Für die Bundeswehr ist es keine Katastrophe, wenn sie die Waffen dann nächstes oder übernächstes Jahr ersetzt kriegt." Direkte Lieferungen an die Ukraine seien enorm wichtig.
26. August, 12.36 Uhr: SPD-Linke fordern Friedensverhandlungen mit Russland
Eine Gruppe von SPD-Politikern dringt auf eine diplomatische Offensive für ein rasches Ende des Krieges in der Ukraine.
"Wir brauchen einen schnellstmöglichen Waffenstillstand als Ausgangspunkt für umfassende Friedensverhandlungen", heißt es in dem Aufruf mit dem Titel "Die Waffen müssen schweigen!", über den zuerst der "Spiegel" berichtet hatte.
Eine grundsätzliche Verbesserung der Beziehung zu Moskau sei zwar erst in der Ära nach dem amtierenden Machthaber Putin möglich, räumen die Autorinnen und Autoren in dem Text ein. Auch wird das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine anerkannt.
Gleichwohl müsse aber "auf Basis der Zurkenntnisnahme von Realitäten, die einem nicht gefallen, mit der russischen Regierung ein Modus Vivendi gefunden werden, der eine weitere Eskalation des Kriegs ausschließt", verlangen die Beteiligten. Dazu müsse es eine Vereinbarung zwischen der Ukraine und Russland geben.
Politiker von CDU und Grünen äußerten sich entsetzt. "Während in der SPD Forderungen nach Friedensverhandlungen aufgestellt werden, mobilisiert Putin weiter Soldaten und Material, um die Ukraine auszulöschen", schrieb der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen auf Twitter. "Verhandlungen zu fordern, obwohl offensichtlich ist, dass Russland daran absolut kein Interesse hat, ist bestenfalls illusorisch", fügte er hinzu.
"Wie sehr kann man die Realität ausblenden?" fragte auf Twitter die Grünen-Verteidigungspolitikerin Sara Nanni. Sie fragte weiter mit Blick auf die SPD-Linken, was diese denn unter "Zurkenntnisnahme von Realitäten" verstünden, vielleicht "die Zerstörung der ukrainischen Gesellschaft"?
26. August, 12.30 Uhr: Ukraine kontrolliert weiter 45 Prozent des Donezker Gebiets
Nach über sechs Monaten russischem Angriffskrieg kontrolliert Kiew in der Ostukraine weiter große Teile des Donezker Gebiets. 45 Prozent stünden unter ukrainischer Kontrolle, sagte Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko am Freitag beim TV-Sender Nastojaschtscheje Wremja.
Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar standen demnach etwa zwei Drittel des Gebiets mit etwa 1,67 Millionen Einwohnern unter ukrainischer Kontrolle. Im verbliebenen Teil würden sich derzeit etwa 350.000 Menschen aufhalten, sagte Kyrylenko.
26. August, 12.24 Uhr: Moskau verbreitet Falschnachricht zu langsameren Angriffen
Behauptungen Moskaus zu angeblich absichtlich verlangsamten Angriffen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Experten falsch. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Mittwoch gesagt, seine Armee habe ihre Angriffe verlangsamt, um die ukrainische Zivilbevölkerung zu schonen.
Doch den Briten zufolge ist das eine absichtliche Falschinformation, die das Versagen des russischen Militärs kaschieren soll. "Russlands Offensive ist zum Halten gekommen wegen schwacher Leistungen des russischen Militärs und heftiger ukrainischer Gegenwehr", hieß es in der per Twitter veröffentlichten Mitteilung der Briten. Die russischen Streitkräfte hätten wiederholt von Schoigu gesetzte Fristen nicht eingehalten.
Es sei sehr wahrscheinlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin und Schoigu mindestens sechs Generäle entlassen hätten, weil ihnen der Vormarsch nicht schnell genug gegangen sei, hieß es in der Mitteilung weiter.
26. August, 11.38 Uhr: Ukrainische Biathletin Bilosjuk: Ausschluss der Russen richtig
Die ukrainische Biathlon-Olympiasiegerin Olena Bilosjuk hat sich vor dem Start der Sommer-Weltmeisterschaft in Ruhpolding für einen weiteren Ausschluss des russischen und belarussischen Teams stark gemacht.
"Wir sind der IBU dankbar für ihre entschlossene Haltung. Sie war eine der ersten Sportorganisationen, die sich dafür ausgesprochen hat, Sportler aus Russland auszuschließen. Wir sind dafür dankbar, denn nicht wir haben ihr Land überfallen. Ihr Land hat uns überfallen", sagte die 35-Jährige, früher unter ihrem Mädchennamen Pidruschna bekannt, im Interview dem Deutschlandfunk. Sie geht bei den Rennen von Freitag bis Sonntag an den Start.
Der Weltverband IBU sprach sich weiterhin für einen Ausschluss von Russland und dessen Verbündeten Belarus im Zuge des Ukraine-Krieges aus, solange gewisse Bedingungen nicht erfüllt seien. Nach Beginn des Angriffskrieges am 24. Februar waren die Russen und Belarussen schon von den letzten drei Weltcups der Saison ausgeschlossen worden. Mehrere russische Verbände und Athleten haben Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen die Sanktionen eingelegt.
26. August, 11.23 Uhr: Russen sollen Ausbildung von Ukrainern ausgespäht haben
Russische Geheimdienste sollen versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen.
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten zu den Kasernen beobachtet worden seien, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Übungsplätze seien mehrmals mit Kleindrohnen überflogen worden.
In Sicherheitskreisen werde auch vermutet, die russischen Dienste könnten versucht haben, Mobilfunkdaten der ukrainischen Soldaten mit Funkscannern auszuspähen. Der MAD erklärte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage, zu möglichen Ergebnissen von Abwehroperationen äußere man sich nicht.
In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr ukrainische Soldaten an der "Panzerhaubitze 2000" aus, in Grafenwöhr trainierten die US-amerikanischen Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen. Für potenziell gefährdet halten die Behörden laut "Spiegel" auch Oppositionelle, die aus Russland nach Deutschland geflohen sind.
Diese könnten ins Visier russischer Geheimdienste geraten. Das gelte ebenso für desertierte russische Soldaten und Überläufer aus Militär- und Sicherheitsdiensten, die sich im weiteren Verlauf des Kriegs in die Bundesrepublik absetzen könnten. Selbst Mordanschläge könnten für den Kreml ein Mittel zur Abschreckung von Abweichlern sein, hieß es demnach.
26. August, 11.21 Uhr: Nach AKW-Notfall: Kiew drängt auf schnelle Expertenmission
Nach einem Notfall in dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat Kiew auf einen baldigen Besuch internationaler Experten gedrängt.
Vertreter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und der Vereinten Nationen sollten unter anderem nukleare Sicherheitsstandards untersuchen, schrieb der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko in der Nacht zum Freitag auf Facebook. Haluschtschenko forderte zudem den kompletten Rückzug der russischen Truppen von dem AKW-Gelände.
26. August, 10.07 Uhr: Russland nimmt keine Rücksicht auf Verluste
Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Putin (69) eine Vergrößerung der russischen Armee angeordnet. Dazu schreibt die konservative Zeitung "Lidove noviny" aus Tschechien am Freitag:
"Dieser Schritt zeigt, dass Russland ganz offensichtlich nicht zu einer Beendigung des Konflikts bereit ist. Wenn es nicht mit Gewalt geht, dann hilft nur mehr Gewalt - das scheint das traditionelle Motto der russischen Armee zu sein. In einem Land, in dem das menschliche Leben keinen Wert hat, nimmt die Führung keine Rücksicht auf Verluste. (...) Nun geht es darum, dass die Ukraine dem andauernden Druck seines aggressiven und größeren Nachbarn standhält."
Und weiter: "Der Westen darf nicht nachlassen in seiner Unterstützung, die in keinem geringeren Maße als bisher benötigt wird. Wir sollten alles an die Front schicken, wonach Kiew verlangt. Andernfalls wird Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mehr zu stoppen sein."
26. August, 5.02 Uhr: Atomenergiebehörde: Könnten in wenigen Tagen fahren
Die IAEA in Wien teilte unter Berufung auf Informationen aus Kiew mit, das Sicherheitssystem des Kraftwerks in Saporischschja habe zwei laufende Reaktoren abgeschaltet. Das AKW sei über die Stromleitung eines nahen Wärmekraftwerks weiter versorgt worden.
Es sei nun wieder mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden. Derzeit stünden nach ukrainischen Angaben alle sechs Reaktoren still, hieß es. Die russische Besatzungsverwaltung hatte dagegen mitgeteilt, ein Reaktorblock sei wieder angefahren worden.
IAEA-Direktor Rafael Grossi bekräftigte seine Bereitschaft, binnen Tagen mit Experten nach Saporischschja zu fahren. Ein russischer Diplomat bei den Vereinten Nationen nannte Ende August oder Anfang September als Zeit für eine Reise. Über den Reiseweg der Delegation und die notwendigen Sicherheitsgarantien beider Seiten wird allerdings seit Wochen gestritten.
Die Lage im größten Kernkraftwerk Europas und dessen Umgebung ist seit Wochen undurchsichtig. Russen und Ukraine werfen einander vor, das AKW zu beschießen.
26. August, 5 Uhr: Prominenter russischer Kriegskritiker muss in Hausarrest
Der prominente russische Oppositionspolitiker Jewgeni Roisman wurde einen Tag nach seiner Festnahme wieder aus der Haft entlassen - aber unter strikten Einschränkungen.
Ein Gericht in der Millionenstadt Jekaterinburg am Ural entschied, der 59-Jährige dürfe bis Ende September keine öffentlichen Orte und Veranstaltungen besuchen. Auch dürfe er keine Post empfangen und weder telefonieren noch das Internet nutzen.
Roisman war bis 2018 Bürgermeister in Jekaterinburg. Der Kriegsgegner wird beschuldigt, Falschnachrichten über die russische Armee verbreitet zu haben. Dafür drohen in Russland viele Jahre Haft.
26. August, 4.07 Uhr: Selenskyj fordert schnelle Reaktion auf Zwischenfall in AKW
Selenskyj hat verstärkten internationalen Druck auf Russland gefordert, um eine Räumung des besetzten Kernkraftwerks Saporischschja zu erreichen. Er verwies auf die Notabschaltung von zwei Reaktoren am Donnerstag wegen eines zweimaligen Ausfalls der Stromversorgung.
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und andere internationale Organisationen müssten viel schneller handeln als bislang, sagte Selenskyj abends in seiner Videoansprache in Kiew. "Jede Minute, die das russische Militär im Kernkraftwerk bleibt, bedeutet das Risiko einer globalen Strahlenkatastrophe."
Die IAEA in Wien teilte unter Berufung auf Kiewer Informationen mit, dass das Sicherheitssystem zwei laufende Reaktoren abgeschaltet habe. Das AKW sei über die Stromleitung eines nahen Wärmekraftwerks weiter versorgt worden. Es sei nun wieder mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden. Derzeit stünden nach ukrainischen Angaben alle sechs Reaktoren still, hieß es. Die russische Besatzungsverwaltung hatte dagegen mitgeteilt, ein Reaktorblock sei wieder angefahren worden.
25. August, 23 Uhr: Weg mit Puschkin und Tolstoi: Kiew benennt 95 Straßen um
Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine hat die ukrainische Hauptstadt Kiew 95 Straßen und Plätze umbenannt, deren Namen bislang an Russland oder die Sowjetunion erinnerten. Das teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.
So verschwinden aus dem Stadtbild neben den deutschen kommunistischen Vordenkern Karl Marx und Friedrich Engels auch die russischen Schriftsteller, Alexander Puschkin, Lew Tolstoi, Anton Tschechow, Iwan Turgenjew und Michail Lermontow. Entfernt werden die Namen sowjetischer Marschälle des Zweiten Weltkriegs und Bezeichnungen mit Bezügen zu russischen Städten wie Moskau, Rostow am Don oder Magnitogorsk. Kritik hatte die Entfernung des in Kiew geborenen Schriftstellers Michail Bulgakow hervorgerufen.
Künftig heißen die Straßen nach Personen und Städten aus der Ukraine, es gibt auch eine "Straße der Helden des Regiments Asow". Die Umbenennungen in der Dreimillionenstadt seien damit noch nicht abgeschlossen, sagte Klitschko. "Das ist ein wichtiger Schritt dazu, um die verlogenen Manipulationen und den Einfluss des russischen Aggressors auf die Auslegung unserer Geschichte zu verringern."
Der Umbenennung ging ein Abstimmungsprozess in der ganzen Ukraine voraus, an dem sich über 6,5 Millionen Menschen über eine staatliche Smartphone-App beteiligten.
25. August, 20.44 Uhr: USA warnen Russland vor Umleitung von AKW-Strom
Nach der zwischenzeitlichen Trennung des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vom ukrainischen Netz haben die USA Moskau vor einer Umleitung des Stroms gewarnt.
"Um es ganz klar zu sagen: das Atomkraftwerk und der Strom, den es produziert, gehören der Ukraine", sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Donnerstag. Jeder Versuch, das Werk von der ukrainischen Stromversorgung zu trennen und in russisch besetzte Gebiete umzuleiten sei "inakzeptabel".
Zuvor war das von Russland besetzte ukrainische AKW Saporischschja Angaben aus Kiew zufolge zumindest zwischenzeitlich vom ukrainischen Stromnetz getrennt worden. Das sei erstmalig vorgekommen, teilte der staatliche Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom mit.
25. August, 20.05 Uhr: Biden sichert Selenskyj in Telefonat weitere Unterstützung zu
Sechs Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat US-Präsident Joe Biden (79) seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj (44) weitere Unterstützung zugesichert.
Biden schrieb am Donnerstag auf Twitter, er habe mit Selenskyj telefoniert und klar gemacht, "dass die Vereinigten Staaten die Ukraine und ihr Volk im Kampf um die Verteidigung ihrer Souveränität weiterhin unterstützen werden".
Selenskyj sprach auf Twitter von einem großartigen Gespräch und dankte den USA für ihre "unerschütterliche Unterstützung". Die beiden hätten über die weiteren Schritte im Kampf gegen Russland gesprochen und darüber, wie wichtig es sei, Russland für Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, schrieb der ukrainische Präsident weiter.
Biden hatte am Mittwoch Unterstützung für die Ukraine im Umfang von knapp drei Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) angekündigt - das bislang größte Einzelpaket der Amerikaner für Kiew. Der Fokus der US-Unterstützung lag bislang vor allem darauf, so schnell wie möglich Waffen und Munition an die Front in der Ukraine zu liefern, oft auch aus US-Beständen. Bei dem neuen Paket geht es laut US-Regierung um eine längerfristige Stärkung des ukrainischen Militärs.
25. August, 19.18 Uhr: Scholz will bei Waffenlieferungen in Ukraine besonnen bleiben
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat den Bürgern versichert, bei Entscheidungen über Waffenlieferungen an die Ukraine weiter "besonnen und sorgfältig überlegt" zu handeln.
Ziel sei, die Ukraine zu unterstützen, aber zugleich eine Eskalation des Kriegs zu verhindern, so dass dieser sich nicht ausweite, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei einem Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Magdeburg. "Und da können Sie sich darauf verlassen, dass wir immer die Besonnenheit, die Klarheit und die Festigkeit besitzen werden, entlang dieses Prinzips zu entscheiden."
Scholz beschrieb, welche Art Waffen an die Ukraine geliefert würden, nannte unter anderem Mehrfachraketenwerfer, den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard und ein Ortungsradar. US-Präsident Joe Biden (79) habe klar gesagt, man werde keine Waffen liefern, mit denen auf russisches Territorium geschossen werden könne.
"Und das, finde ich, ist ein Prinzip, an das sich auch alle anderen gleichermaßen gehalten haben", sagte Scholz. Er sicherte zu: "Wir werden niemals Alleingänge machen, sondern uns immer orientieren an dem, was auch unsere Verbündeten machen."
25. August, 15.22 Uhr: Region um ukrainisches AKW nach Beschuss zwischenzeitlich ohne Strom
In von Russland besetzten Teilen der Südukraine ist es im Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja zwischenzeitlich zu einem massiven Stromausfall gekommen.
"Heute ist die Stadt infolge feindlichen Beschusses komplett ohne Strom und Wasser", teilte der in den ukrainisch kontrollierten Landesteil geflohene Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, am Donnerstag im Nachrichtendienst Telegram mit.
Gut eine Stunde später informierte Orlow über die schrittweise Wiederherstellung der Stromversorgung in der Kleinstadt, in der das AKW liegt. Die von Russland eingesetzten Besatzungsbehörden des Gebiets wiederum teilten mit, die Großstadt Melitopol sei nach etwa anderthalb Stunden Unterbrechung wieder mit Strom versorgt worden. Es habe ein Feuer und einen Kurzschluss an Hochspannungsleitungen gegeben, hieß es. Zu den Ursachen wurden keine konkreten Angaben gemacht.
25. August, 15.20 Uhr: Putin ordnet Vergrößerung der russischen Armee an
Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin (69) die Vergrößerung der russischen Armee angeordnet. Ab 2023 soll die Armeestärke insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen umfassen, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Dekret hervorgeht.
Alleine die Zahl der Militärs - dazu zählen sowohl Vertragssoldaten als auch Wehrdienstleistende - soll um 137.000 auf rund 1,15 Millionen erhöht werden. Bei den restlichen Militärangehörigen handelt es sich um sogenanntes Zivilpersonal, also zum Beispiel Verwaltungsangestellte. Eine offizielle Begründung für die Vergrößerung wurde nicht genannt.
25. August, 13.08 Uhr: Russland bestätigt Raketenschlag auf Bahnstation in Ukraine
Das russische Verteidigungsministerium hat den Raketenbeschuss einer Bahnstation in dem Ort Tschaplyne in der Zentralukraine bestätigt.
Bei dem Schlag mit einer Iskander-Rakete seien am Mittwoch im Gebiet Dnipropetrowsk mehr als 200 ukrainische Soldaten, die für Kämpfe im Donbass bestimmt gewesen seien, getötet worden. Das teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau mit. Es gab allerdings keine Belege für die Behauptung, dass so viele Soldaten ums Leben kamen. Die Ukraine hatte zuvor von 25 Toten, darunter zwei Kinder, und von mehr als 30 Verletzten gesprochen.
Die Rakete sei in den militärischen Teil der Bahnstation eingeschlagen, behauptete Konaschenkow. Dabei sei auch Militärtechnik zerstört worden. Kiew hatte hingegen von Beschuss von bewohntem Gebiet gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Angriff, der am Unabhängigkeitstag des Landes verübt wurde, scharf verurteilt.
25. August, 12.45 Uhr: Bundeskanzler bewundert Mut der Ukrainer - weitere Unterstützung
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat der Ukraine die weitere Unterstützung Deutschlands bei der Abwehr des russischen Angriffs zugesichert.
Bei seinem ersten Besuch des Ausbildungsprogramms für ukrainische Soldaten am Flugabwehrkanonenpanzer Gepard sagte der SPD-Politiker am Donnerstag, er bewundere den Mut der Soldaten. "Die Männer, die hier sind, werden ihr Land verteidigen. Sie werden es verteidigen gegen die furchtbare Bedrohung, die durch den brutalen Angriffskriegs Russlands entstanden ist für die Ukraine", sagte Scholz. "Und wir werden sie weiter unterstützen mit unseren finanziellen Möglichkeiten, aber auch mit den Waffen, die wir aus Deutschland zur Verfügung stellen können."
Scholz besuchte den an der Ostsee gelegenen Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein. Er sprach mit den ukrainischen Soldaten sowie Industrie-Ausbildern der Herstellerfirma Krauss-Maffei Wegmann. Die Ausbildung ist nach Angaben der Bundesregierung Teil der von Deutschland finanzierten Lieferung von 30 Gepard-Panzern an die Ukraine. Sie sind Teil der schweren Waffen, die die Bundesregierung längere Zeit nicht hatte liefern wollen. Diese Linie wurde unter dem Eindruck der russischen Angriffe korrigiert.
25. August, 10.24 Uhr: London: Russland nutzt Konflikt um Kernkraftwerk für Propagandazwecke
Moskau ist nach Ansicht britischer Militärexperten bereit, jegliche militärische Aktivitäten der Ukrainer in der Nähe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja für Propagandazwecke zu nutzen.
Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Krieg in der Ukraine mit. Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe aber von den russischen Invasionstruppen aus.
"Solange Russland die militärische Besetzung des Atomkraftwerks in Saporischschja aufrechterhält, bleiben die Hauptrisiken eine Unterbrechung des Kühlsystems, Schäden an der Notstromversorgung und Fehler durch Mitarbeiter, die unter Druck stehen", hieß es in der Mitteilung der Briten.
25. August, 10.20 Uhr: Kiew: Zahl der Toten nach russischem Raketeneinschlag steigt auf 25
Nach dem russischen Beschuss einer Bahnstation in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 25 gestiegen.
Bei dem Beschuss von bewohntem Gebiet und der Bahnanlagen in dem Ort Tschaplyne des zentralukrainischen Gebietes Dnipropetrowsk seien auch zwei Kinder getötet worden, teilte der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Donnerstag in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit.
24. August, 23.30 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff auf Personenzug auf 22 gestiegen
Nach dem russischen Beschuss eines Personenzugs in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 22 gestiegen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) sagte am Mittwochabend zum Ende des ukrainischen Nationalfeiertags in einer Videoansprache, fünf Tote seien aus einem Auto an den Bahngleisen geborgen worden. Die Rakete war am Bahnhof des Ortes Tschaplyne des zentralukrainischen Gebietes Dnipropetrowsk eingeschlagen. Mehr als 50 Menschen wurden nach ersten Angaben verletzt. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
"Tschaplyne ist heute unser Schmerz", sagte Selenskyj zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit seines Landes von der Sowjetunion. Die Ukraine werde die russischen Angreifer aber vertreiben. "Unsere Unabhängigkeit endet nicht und wird niemals enden. Der Präsident versicherte, es werde auch einen 32. Unabhängigkeitstag und einen 33. und alle folgenden geben. "Die Ukraine wird ewig bestehen."
24. August, 22.21 Uhr: Tausende protestieren in Deutschland gegen Russlands Krieg gegen die Ukraine
Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine haben in deutschen Städten Tausende gegen den Krieg protestiert.
In Berlin zog eine Menge nach Gebeten in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in Richtung Brandenburger Tor. Etliche von ihnen schwenkten ukrainische Flaggen, trugen diese über den Schultern oder blau-gelbe Kleidungsstücke. Ein Polizeisprecher sprach zunächst von rund 2000 Teilnehmenden. Die Veranstalter hatten mit bis zu 10.000 Demonstranten gerechnet.
In anderen Städten gab es ähnliche Aktionen. In Frankfurt demonstrierten mehrere Tausend Menschen nach Angaben der Polizei für Solidarität mit der Ukraine. In Mainz bildeten Menschen eine Kette über die Theodor-Heuss-Brücke, um sich solidarisch mit dem angegriffenen Land zu zeigen.
Aufgerufen zu der Veranstaltung am Mittwoch in Berlin hatte der Verein Vitsche. Dessen Vorstandsmitglied Vlada Vorobiova sagte vor dem Protest: "Heute ist einerseits ein Tag des großen Grauens – es ist sechs Monate her, dass Russland die gesamte Ukraine angegriffen hat – aber gleichzeitig auch ein Tag der großen Freiheit, der Unabhängigkeit, für die die Ukraine steht und kämpft."
24. August, 21.19 Uhr: Mehr als 50 Länder fordern Russland zu Ende des Krieges auf
Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben mehr als 50 Länder - darunter die USA, alle EU-Staaten und Großbritannien - den Angriffskrieg verurteilt.
"Wir fordern die Russische Föderation auf, ihre völlige Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der Charta der Vereinten Nationen, des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsgesetze, zu beenden", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Mittwoch in New York im Namen der beteiligten Staaten.
24. August, 20.38 Uhr: 15 Tote bei russischem Beschuss auf Bahnstation - laut Selenskyj
Durch russischen Beschuss auf einen Bahnhof in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben an deren Nationalfeiertag mindestens 15 Menschen getötet worden.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) berichtete am Mittwoch, dass etwa 50 Menschen auf dem Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk verletzt worden seien. Nach ersten - noch nicht verifizierten - Bildern aus der Region wurde ein Personenzug getroffen.
"Rettungskräfte sind im Einsatz. Es kann leider sein, dass die Zahl der Toten noch steigt", berichtete Selenskyj in einer Videoschalte mit dem UN-Sicherheitsrat in New York. "So leben wir jeden Tag. So hat Russland sich auf diese Sitzung des UN-Sicherheitsrats vorbereitet."
An anderer Stelle des Gebiets Dnipropetrowsk im Zentrum des Landes kam am Mittwoch ein elfjähriges Kind durch russischen Beschuss ums Leben, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Im April waren durch einen russischen Raketentreffer auf den Bahnhofsvorplatz der Stadt Kramatorsk im Donbass 57 Menschen getötet worden.
24. August, 19.43 Uhr: Ukraine meldet Raketenangriffe zum Unabhängigkeitstag
Am Unabhängigkeitstag der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mehrere Regionen mit russischen Raketen beschossen worden.
Im Gebiet Chmelnyzkyj im Westen des Landes waren am Mittwochnachmittag schwere Explosionen zu hören, wie Gouverneur Serhij Hamalij mitteilte. Wenige Minuten zuvor hatten oppositionelle Aktivisten aus dem Nachbarland Belarus angeblich den Abschuss von vier Raketen von belarussischem Gebiet aus registriert.
Auch zwei russische Bomber seien von Belarus aus gestartet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Machthaber Alexander Lukaschenko stellt sein Land den russischen Truppen als Aufmarschgebiet zur Verfügung.
Am Vormittag seien über Chmelnyzkyj drei russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgefangen worden, teilte das zuständige Kommando der ukrainischen Luftwaffe mit. In diesem Fall seien die Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden.
Auch das Gebiet Schytomyr im Norden wurde angeblich beschossen. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei ein elfjähriges Kind beim Einschlag einer Rakete getötet worden, teilten die Behörden mit. Den ganzen Tag über herrschte in der Ukraine immer wieder Luftalarm.
24. August, 17.55 Uhr: Selenskyj: Atomenergiebehörde muss Kontrolle über AKW übernehmen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat eine Übergabe des umkämpften Atomkraftwerks Saporischschja an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gefordert.
Eine IAEA-Expertenmission solle "so schnell wie möglich" und dauerhaft die Kontrolle über die von Russen besetzte Anlage übernehmen, sagte Selenskyj am Mittwoch per Video bei einer Sicherheitsratssitzung. Russland müsse seine "nukleare Erpressung" bedingungslos einstellen und sich vollständig von dem Kernkraftwerk in der Ostukraine zurückziehen.
Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Es besteht Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Eine prinzipiell von allen Seiten unterstützte IAEA-Mission hat bislang noch kein Grünes Licht von den Konfliktparteien erhalten.
24. August, 17.52 Uhr: USA knallhart: Werden Veränderungen der ukrainischen Grenzen nicht akzeptieren
Die Vereinigten Staaten haben ihre Unterstützung für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Aggressor Russland vor dem UN-Sicherheitsrat unterstrichen.
"Um es klar zu sagen: Die internationale Gemeinschaft wird Russlands Versuch, die Grenzen der Ukraine gewaltsam zu verändern, niemals anerkennen", sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Mittwoch bei einer Sicherheitsratssitzung zu dem Krieg, der ein halbes Jahr andauert.
Die vergangenen sechs Monate hätten schreckliche Gräueltaten, darunter Vergewaltigung, Mord und Folter durch russische Streitkräfte in Städten wie Butscha oder Irpin gebracht, so Thomas-Greenfield weiter. Die Hinweise dafür, dass russische Streitkräfte Hunderttausende Ukrainer, unter ihnen auch Kinder, festgenommen, verhört und gewaltsam deportiert haben, häuften sich weiter. "Ihre Gründe sind klar: Sie wollen die Ukraine zerstören – ihre Kultur, ihre Menschen, ihre Existenz."
24. August, 17.50 Uhr: Selenskyj vor Sicherheitsrat: Welt braucht unsere Unabhängigkeit
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat vor dem UN-Sicherheitsrat die globale Bedeutung des Abwehrkampfes seines Landes gegen die russische Invasion hervorgehoben.
"Heute feiert unser Land den Unabhängigkeitstag und jetzt kann jeder sehen, wie sehr die Welt von unserer Unabhängigkeit abhängig ist", sagte Selenskyj am Mittwoch per Video bei einer Sicherheitsratssitzung zu dem Krieg, der ein halbes Jahr andauert. Zuvor war Russland mit dem Versuch gescheitert, eine Ansprache Selenskyjs zu verhindern.
Wenn Russland jetzt nicht aufgehalten werde, "werden russische Mörder wahrscheinlich in anderen Ländern landen - in Europa, Asien, Afrika, Lateinamerika", sagte Selenskyj weiter. "Russland muss für das Verbrechen der Aggression gegen die Ukraine zur Rechenschaft gezogen werden". Vor genau sechs Monaten begann Russland die Invasion - anlässlich dessen traf sich auch der Sicherheitsrat. Gleichzeitig ist am Mittwoch ebenfalls der ukrainische Unabhängigkeitstag.
24. August, 17.48 Uhr: Boris Johnson überraschend in Kiew eingetroffen
Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson (58) hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) zum 31. Unabhängigkeitstag des Landes am Mittwoch einen Überraschungsbesuch abgestattet. Auf einem Foto, das Johnsons Amtssitz 10 Downing Street per Twitter veröffentlichte, waren die beiden vor dem Präsidentenpalast in Kiew zu sehen.
"Was in der Ukraine geschieht, ist für uns alle wichtig. Das ist, warum ich heute hier bin und die Botschaft bringe, dass das Vereinigte Königreich an eurer Seite steht und bei euch sein wird in den kommenden Tagen und Monaten. Und ihr könnt und werdet gewinnen", sagte Johnson einer Mitteilung zufolge an die Menschen in der Ukraine gerichtet.
Selenskyj würdigte Johnsons Einsatz als Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion. "Danke dir Boris für die kompromisslose Unterstützung für unser Land seit den ersten Tagen der großangelegten russischen Aggression (...) die Ukraine hat Glück, solch einen Freund zu haben", so eine Mitteilung Selenskyjs auf Telegram.
Johnson kündigte einer Mitteilung zufolge bei seinem letzten Besuch als britischer Premier in der Ukraine auch weitere militärische Hilfen im Wert von 54 Millionen Pfund (64 Millionen Euro) an. Darunter seien 2000 modernste Drohnen, 850 Mikro-Drohnen vom Typ "Black Hornet" zur Aufklärung und Lenkwaffen.
Die Unterstützung für die Ukraine gilt als positiver Aspekt in der ansonsten durchwachsenen Bilanz von Johnsons Amtszeit, die am 6. September zu Ende gehen soll. Tags zuvor soll sich entschieden, wer seine Nachfolge antritt. Derzeit sieht es danach aus, dass Außenministerin Liz Truss die Nase vorn hat im Duell mit Ex-Finanzminister Rishi Sunak.
24. August, 17.45 Uhr: Putin ordnet Zahlungen an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete an
Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin (69) Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet.
In den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson im Süden sollen Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren einmalig 10.000 Rubel (knapp 170 Euro) erhalten, wie aus einer Kreml-Mitteilung hervorgeht.
Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer etwa durch Geld - aber auch durch die Vergabe russischer Pässe - an sich zu binden. Putins Dekret fällt zeitlich zusammen mit dem Unabhängigkeitstag, den die Ukraine am Mittwoch feierte.
24. August, 17.42 Uhr: Russland scheitert mit Blockade von Selenskyj im UN-Sicherheitsrat
Russland ist mit seinem Versuch gescheitert, eine Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) vor dem UN-Sicherheitsrat zu blockieren.
Moskau bekam im mächtigsten UN-Gremium am Mittwoch in New York nicht den nötigen Rückhalt, um die Videobotschaft Selenskyjs zu verhindern - 13 der 15 Mitglieder waren für einen Auftritt des Präsidenten. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja hatte seinen Einspruch damit begründet, dass Selenskyj nicht per Video zugeschaltet werden dürfe, sondern persönlich anwesend sein müsse. Er hätte für die Sitzung des Rates nach New York fliegen können.
24. August, 17.39 Uhr: Putin stellt klar: Innere Notlagen trotz "Militäroperation" in Ukraine im Griff
Trotz des seit sechs Monaten andauernden Krieges gegen die Ukraine hat Russland laut Kremlchef Wladimir Putin (69) noch genug Kapazitäten, um andere Krisen im Land zu bewältigen.
Derzeit konzentriere das ganze Land seine Aufmerksamkeit auf "die Ereignisse" in der Ukraine, sagte Putin am Mittwoch bei einer Besprechung zur Bekämpfung von Waldbränden. "Aber das Leben geht weiter, es kommen andere Probleme auf. Ich möchte anmerken und betonen, dass zur Reaktion auf solche Notfallsituationen alle nötigen Mittel, Kräfte und Ressourcen da sind", sagte Putin. "Hier gibt es keinerlei Probleme."
24. August, 14.29 Uhr: Olaf Scholz besucht an der Ostsee Panzerausbildung von Ukrainern
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) besucht am Donnerstag an der Ostsee die Ausbildung ukrainischer Soldaten an dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard.
Dazu reise der Kanzler auf den Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit (50) am Mittwoch in Berlin.
"Neben dem Austausch mit Industrie-Ausbildern der Firma Krauss-Maffei Wegmann wird er dort Gelegenheit zum Gespräch mit ukrainischen Soldaten haben, die in der Handhabung des Flugabwehrpanzers Gepard geschult werden", sagte Hebestreit. "Die Ausbildung ist Teil der von Deutschland finanzierten Lieferung von 30 Gepard-Panzern an die Ukraine."
24. August, 14.26 Uhr: Ukraine fordert mehr "echte Waffen" von Deutschland
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow (56) hat Deutschland aufgerufen, die Lieferung von Leopard-Panzern aus anderen Ländern zu genehmigen.
"Sie könnten ihnen die Erlaubnis erteilen, uns die Panzer zu geben. Darum bitten wir die Deutschen: Gebt uns die Werkzeuge und wir erledigen den Job", sagte Resnikow am Mittwoch den ARD-"Tagesthemen".
Resnikow forderte "mehr als nur Freundschaft und Lippenbekenntnisse." Die Ukraine hätte zudem gerne mehr "echte Waffen, wie zum Beispiel den MARS II Raketenwerfer." Man habe 3 Stück, aber wenn man 12 hätte, wäre es "noch besser".
24. August, 13.52 Uhr: USA kündigen neue Hilfe für Ukraine in Milliardenhöhe an
Die US-Regierung hat der Ukraine weitere Hilfen in Milliardenhöhe zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt.
US-Präsident Joe Biden (79) kündigte am Mittwoch in Washington Unterstützung für Kiew im Umfang von knapp drei Milliarden US-Dollar (drei Milliarden Euro) an.
24. August, 13.50 Uhr: Ukrainer entfalten auf Brüsseler Grand-Place riesige Nationalflagge
In Brüssel ist zur Feier des Unabhängigkeitstages der Ukraine eine riesige blau-gelbe Nationalflagge des Landes entfaltet worden.
An der Zeremonie auf dem Grand-Place in der historischen Innenstadt nahmen am Mittwochmittag EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) und Hunderte andere Unterstützer und Bürger der Ukraine teil. Sie war unter anderem von der Vertretung der Ukraine bei der Europäischen Union und der Vereinigung von Ukrainern in Belgien organisiert worden.
Die nach Angaben der EU-Kommission 30 Meter lange Flagge wurde auf dem Platz unter anderem von Mädchen aus der Ukraine hochgehalten. Sie sangen bei der Zeremonie auch die ukrainische Nationalhymne und traditionelle Lieder. Auf dem Plakat einer Frau war zu lesen: "Movie heroes are from Marvel. Real-Life heroes are from Ukraine." (Filmhelden sind von Marvel. Die Helden im wirklichen Leben kommen aus der Ukraine.")
24. August, 13.45 Uhr: Grünen-Chef zur Ukraine: Deutsche wissen, was auf dem Spiel steht
Ein halbes Jahr nach Russlands Angriff sieht Grünen-Chef Omid Nouripour (47) in der Bevölkerung weiter große Unterstützung für die Ukraine.
"Mein Eindruck ist, dass die Deutschen ganz genau wissen, was auf dem Spiel steht", sagte der Co-Vorsitzende der Partei am Mittwoch in Hamburg. "Und wenn der Ukraine-Krieg mal drei Tage nicht auf Seite eins ist, dann ist es kein Zeichen von Kriegsmüdigkeit."
24. August, 13.08 Uhr: Präsidentenpaar Selenskyj nimmt an "Gebet für die Ukraine" teil
Zum 31. Unabhängigkeitstags haben Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) und seine Frau Olena (44) in Kiew an einem "Gebet für die Ukraine" mit Vertretern aller Glaubensrichtungen teilgenommen.
Dem ukrainischen Volk werde Kraft bei den schweren Proben und das baldige Eintreten von Frieden gewünscht, hieß es in einer Mitteilung des Präsidentenbüros in Kiew vom Mittwoch. Der Tag fiel mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor sechs Monaten, am 24. Februar, zusammen.
24. August, 11.22 Uhr: Papst fordert Ende des Ukraine-Krieges - Gedenken an Dugina
Papst Franziskus (85) hat sechs Monate nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine ein Ende des Konflikts gefordert und der getöteten Darja Dugina gedacht.
"Ich hoffe, dass konkrete Schritte unternommen werden, um dem Krieg ein Ende zu setzen und das Risiko einer nuklearen Katastrophe in Saporischschja abzuwehren", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch am Ende der Generalaudienz im Vatikan vor zahlreichen Besuchern und Gläubigen. Er denke auch an die Gefangenen und rufe die Verantwortlichen auf, sich um ihre Befreiung zu bemühen, fuhr der 85-Jährige fort.
Der Argentinier ging auch auf den Anschlag in Moskau ein, bei dem die kremlnahe Kriegsbefürworterin Darja Dugina getötet wurde. "Ich denke an eine arme Frau, die in Moskau durch eine Bombe unter dem Sitz ihres Autos in die Luft flog. Die Unschuldigen bezahlen für den Krieg", sagte der Papst. Den Namen Duginas nannte er allerdings nicht.
24. August, 11.08 Uhr: Ligastart in der Ukraine - "Wir machen trotzdem weiter"
Sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist der Start der ukrainischen Fußballliga für den Generaldirektor von Schachtjor Donezk ein wichtiges Zeichen.
"Wenn man in die Geschichte blickt, ist das kein Sonderfall, dass Menschen in Kriegszeiten Sport treiben", sagte Sergej Palkin (47) in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Fußball sei in der Ukraine sehr beliebt. Mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs solle eine Botschaft gesendet werden: "Wir machen trotzdem weiter, das Leben geht weiter."
Am offiziellen Tag der Staatsflagge hatten Schachtjor Donezk und Metalist Charkiw am Dienstag in Kiew das erste Spiel (0:0) bestritten. Vor dem Anpfiff gedachten beide Teams der Kriegsopfer.
24. August, 10.27 Uhr: Nato-Generalsekretär: Die Ukraine wird sich durchsetzen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist überzeugt, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen wird.
"Die Ukraine muss sich durchsetzen, und die Ukraine wird sich durchsetzen", sagte der Norweger in einer am Mittwoch veröffentlichten Grußbotschaft zum Unabhängigkeitstag des Landes. Die Nato werde so lange Unterstützung leisten, wie es nötig sei.
"Eine starke und unabhängige Ukraine ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des euro-atlantischen Raums", sagte Stoltenberg. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei "die größte Krise für Europas Sicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg".
Zum Unabhängigkeitstag wünschte Stoltenberg der Ukraine "Stärke und Erfolg". Die ukrainischen Streitkräfte und das gesamte ukrainische Volk zeigten enormen Mut und Entschlossenheit, sagte er. Unter der Führung von Selenskyj stellten sie eine Inspiration für die Welt dar.
24. August, 10.25 Uhr: Sechs Monate Krieg: Russland verteidigt Angriff auf die Ukraine
Sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu das Vorgehen in dem Land verteidigt.
Die Ukraine habe den Friedensplan für die Gebiete im Donbass abgelehnt, sagte Schoigu am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge vor Verteidigungsministern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). "Von Kiew, das sich geweigert hat, die Vereinbarungen von Minsk zu erfüllen, ging eine reale Gefahr für die Menschen im Donbass aus, und in der Perspektive für die Russische Föderation", sagte er.
Die "Militäroperation" laufe nach Plan. "Alle Ziele werden erreicht werden", sagte Schoigu. Das Tempo der Angriffe habe sich verlangsamt, das sei eine bewusste Entscheidung, um Opfer unter Zivilisten zu vermeiden. "Die Schläge werden mit hochpräzisen Waffen auf Objekte der militärischen Infrastruktur der Streitkräfte der Ukraine ausgeführt."
24. August, 10.22 Uhr: Großbritannien versichert Ukraine unerschütterliche Unterstützung
Zum ukrainischen Unabhängigkeitstag hat Großbritannien dem osteuropäischen Land seine Unterstützung im Krieg gegen Russland versichert.
"Ich habe nie daran gezweifelt, dass die Ukraine diesen Kampf gewinnen wird, denn keine Macht der Erde kann den Patriotismus von 44 Millionen Ukrainern bezwingen", sagte Premierminister Boris Johnson in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. "Und wie lange es auch dauern mag: Das Vereinigte Königreich wird der Ukraine zur Seite stehen und jede erdenkliche militärische, wirtschaftliche und humanitäre Unterstützung leisten."
Um die Tür von Johnsons Amtssitz in der Downing Street wurde ein Bogen aus Sonnenblumen angebracht, dem Symbol der Ukraine. Auch die beiden Kandidaten für die Nachfolge des Premierministers versprachen der Ukraine, die Unterstützung fortzusetzen.
24. August, 10.20 Uhr: London lehnt grundsätzlichen Visa-Stopp für Russen ab
Die britische Regierung hat sich gegen einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa für Russen ausgesprochen.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ein generelles Verbot der richtige Weg ist", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace am Mittwoch dem Sender BBC Radio 4. Allerdings sollten die Bedingungen für eine Einreise verschärft werden. Wallace betonte, er möge es nicht, "Frauen von Oligarchen oder gar von ranghohen russischen Beamten dabei zuzusehen, wie sie sich in Griechenland oder Südfrankreich vergnügen (...), während ihre Armee in der Ukraine Kriegsverbrechen begeht".
Der Verteidigungsminister betonte, die Visa-Frage falle ins Ressort von Innenministerin Priti Patel. "Das Problem datiert bis 2014 zurück", sagte Wallace und kritisierte indirekt EU-Staaten wie Deutschland wegen mangelnder Konsequenz. "Russland ist auf der Krim einmarschiert, hat sie illegal annektiert, und dann wurde in einigen Ländern erlaubt, so weiterzumachen, als hätte sich nichts wirklich geändert", sagte er.
Die baltischen Staaten haben als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg die Vergabe von Visa und Aufenthaltsgenehmigungen an Russen bereits weitgehend ausgesetzt. Gemeinsam mit mehreren anderen EU-Staaten drängen sie auf eine EU-weite Lösung für einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa. Deutschland und die EU-Kommission in Brüssel lehnen dies ab.
24. August, 10.15 Uhr: Selenskyj bekräftigt am Unabhängigkeitstag Kampfeswillen der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum Unabhängigkeitstag das Ziel bekräftigt, im Krieg gegen Russland alle Gebiete des Landes zurückzuholen.
"Für uns ist die Ukraine die ganze Ukraine", sagte Selenskyj in einer am Mittwoch verbreiteten Videobotschaft. Dazu gehören auch der Donbass und die Krim und alle Regionen, die unter russischer Besatzung seien. "Wir werden kämpfen bis zum Schluss", sagte er in dem emotionalem Clip mit Kriegsszenen.
Selenskyj stand selbst in der Aufnahme auf dem Unabhängigkeitsplatz und der Prachtstraße Chreschtschatyk in Kiew, wo zerstörte russische Panzer und andere Militärtechnik zu sehen sind.
Die russischen Truppen seien gekommen, um eine Militärparade zu feiern, sagte Selenskyj vor den Kriegstrophäen. Sechs Monate wehre sich das Land gegen die Eindringlinge. Der Staatschef würdigte alle, die in Schützengräben, Panzern und überfall für die Unabhängigkeit des Landes kämpften. Einziges Ziel sei, die Unabhängigkeit zu erhalten, der Sieg der Ukraine.
24. August, 8.44 Uhr: London: Krieg gegen Ukraine ist für Moskau kostspielig und schädlich
Ein halbes Jahr nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Großbritannien den Angreifern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
"Operativ leidet Russland unter einem Mangel an Munition, Fahrzeugen und Personal", teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die Moral sei in vielen Teilen schlecht und die Armee erheblich eingeschränkt. Russlands diplomatische Macht sei gesunken und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten seien düster.
"Die Donbass-Offensive macht minimale Fortschritte, und Russland erwartet einen schweren ukrainischen Gegenangriff", hieß es weiter. Das britische Fazit: "Nach sechs Monaten hat sich Russlands Krieg als kostspielig und strategisch schädlich erwiesen."
Das Ministerium betonte, der russischen Führung sei seit April bewusst, dass die Ziele, die ukrainische Regierung zu stürzen und große Teile des Landes zu besetzen, gescheitert seien. Seitdem verfolge Moskau bescheidenere Pläne in der Ost- und Südukraine.
24. August, 8.12 Uhr: Russischer Oppositioneller Roisman berichtet über Festnahme
In Russland ist der prominente Oppositionspolitiker und frühere Bürgermeister der Millionenstadt Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, festgenommen worden.
Ihm werde die Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Armee im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine vorgeworfen, wie das Internetportal e1.ru am Mittwoch berichtete. Demnach drohten ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis. Roisman war einer der letzten scharfen Kritiker des Kreml, der noch auf freiem Fuß war.
Das Medium zeigte auch einen Videoclip, in dem Roisman über seine Festnahme informierte. Der 59-Jährige hat eine Wohltätigkeitsstiftung und ein Ikonenmuseum in Jekaterinburg. An dem Hilfsfonds trafen schwer bewaffnete und maskierte Sicherheitskräfte ein. Die Stiftungsdirektion teilte mit, es sei kein Durchsuchungsbeschluss vorgelegt worden.
Als früherer Bürgermeister der Stadt östlich des Uralgebirges hat Roisman dort noch viele Anhänger. Eine offizielle Information der russischen Behörden über die Festnahme gab es zunächst nicht.
24. August, 6.02 Uhr: Sorge vor russischen Angriffen zum Feiertag
Die ukrainische Sorge vor verstärkten russischen Angriffen anlässlich des symbolisch wichtigen Feiertags wurde international geteilt.
Die USA warnten Russland vor Angriffen gegen zivile Ziele. "Abschließend möchte ich meine russischen Kollegen daran erinnern, dass die Welt zuschaut, während sich der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine nähert", sagte der stellvertretende US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Richard Mills, vor dem Sicherheitsrat.
"Das sollte nicht nötig sein zu sagen, aber bitte bombardieren Sie keine Schulen, Krankenhäuser, Waisenhäuser oder Heime." Die USA würden weiterhin alle Verstöße gegen das Völkerrecht verfolgen. Zuvor hatte die US-Regierung ihre Bürger zum sofortigen Verlassen der Ukraine aufgefordert.
24. August, 5.05 Uhr: Ukraine feiert im Schatten des Krieges
Vor 31 Jahren, am 24. August 1991, hatte die damalige Sowjetrepublik Ukraine nach dem gescheiterten Putsch konservativer Kräfte gegen Generalsekretär Michail Gorbatschow (91) ihre Unabhängigkeit erklärt.
Dessen Nachnachfolger im Kreml, Wladimir Putin (69), befahl vor einem halben Jahr den Angriff auf das Nachbarland, um es wieder unter russische Kontrolle zu bringen. Seit dem 24. Februar sind große Teile der Ukraine verwüstet worden, russische Truppen halten etwa ein Fünftel des Landes besetzt. Zwar hat die Ukraine unter großen Opfern standgehalten, doch ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht.
24. August, 5 Uhr: Waffen aus Deutschland für eine halbe Milliarde Euro
Das von Bundeskanzler Scholz zugesagte Rüstungspaket hat nach Angaben eines Sprechers einen Umfang von etwa 500 Millionen Euro.
Kiew solle drei weitere Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer und 20 auf Pick-ups montierte Raketenwerfer erhalten. Das Geld müsse vom Haushaltsausschuss noch freigegeben werden. Die Waffen sollten "maßgeblich in 2023" geliefert werden, aber "einiges deutlich früher". Ein Teil der genannten Rüstungsgüter war schon früher zugesagt worden. Kampf- und Schützenpanzer, um die Kiew seit längerem dringend bittet, stehen nicht auf der Liste.
24. August, 0.10 Uhr: Tauziehen um Expertenreise zum AKW Saporischschja
Die Vereinten Nationen forderten von Moskau und Kiew erneut, einen Besuch des umkämpften Kernkraftwerks Saporischschja durch unabhängige Experten zu ermöglichen.
"Wir fordern die Parteien erneut auf, der Mission (der Internationalen Atomenergiebehörde) IAEA sofortigen, sicheren und ungehinderten Zugang zum Standort zu gewähren", sagte die UN-Vertreterin Rosemary DiCarlo vor dem Sicherheitsrat in New York. Sie sprach von "fast täglichen Meldungen über alarmierende Vorfälle im Werk". Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des größten Atomkraftwerks in Europa vor.
Die prinzipiell von allen Seiten unterstützte IAEA-Mission scheiterte bislang an der Streitfrage, ob die Experten über russisch kontrolliertes Territorium oder - was völkerrechtlich korrekt wäre - ukrainisches Gebiet anreisen.
Schon vor zwei Wochen hatte das russische Außenministerium den Vorwurf erhoben, eine Einigung sei durch Einspruch der UN-Führung verhindert worden. Am Dienstag kritisierte eine Ministeriumssprecherin die UN erneut und sprach von einem "falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen".
23. August, 23.27 Uhr: Melnyk begrüßt Ankündigung weiterer Waffenlieferungen
Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten neuen Waffenlieferungen an sein Land begrüßt.
"Wir sind dankbar für diese Zusagen", sagte Melnyk am Dienstag im "heute journal update" des ZDF. Er äußerte aber zugleich die Hoffnung, "dass auch die anderen Waffen, die schnell lieferbar sind, auch die Ukraine erreichen werden". Bei der jüngsten Ankündigung gehe es "um Waffen, die erst im kommenden Jahr lieferbar sind", erläuterte der Botschafter. "Wie Sie wissen, geht es um jeden Tag gerade vor dem Winter."
Es sei wichtig, dass sein Land zeige, dass es den Krieg gegen Russland militärisch gewinnen könne. "Nur dann besteht eine Chance auf Verhandlungen und auf einen nachhaltigen Frieden."
23. August, 23.22 Uhr: Selenskyj: Wir geben Russland "auf die Fresse"
Selenskyj beschrieb den Abwehrkampf gegen die russische Aggression mit martialischen Worten. Mit der Annexion der Krim 2014 hätten die Russen entschieden, sein Land zu besetzen, sagte er zum Abschluss der sogenannten Krim-Plattform vor Journalisten.
"Als sie das 2014 beschlossen haben, hat die Welt ihnen nicht einfach eins auf die Fresse gegeben, und so sind sie weiter und weiter und weiter gegangen. Aber wir geben ihnen auf die Fresse." Mit seinen Angriffen und Gewalttaten zeige Russland, dass es nicht verhandeln wolle.
Später in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag dankte Selenskyj für die internationale Unterstützung, die die Ukraine auf dem Forum zur Heimholung der 2014 von Russland einverleibten Krim erfahre. Deutschland, Polen, die Türkei, Japan und andere Länder sagten Kiew Hilfe zu.
"Die Krim ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Staates", sagte Selenskyj. Die Ukraine werde die Halbinsel im Schwarzen Meer befreien und ihren Landsleuten dort die Freiheit bringen, die ihnen zustehe.
23. August, 23.03 Uhr: Ukraine: Würden niemals eigenes Atomkraftwerk angreifen
Die Ukraine hat den Vorwurf Russlands zurückgewiesen, ihr eigenes Atomkraftwerk Saporischschja anzugreifen.
"Niemand, der wenigstens halbwegs bei Sinnen ist, kann sich vorstellen, dass die Ukraine ein Kernkraftwerk angreifen würde, bei dem ein enormes Risiko einer nuklearen Katastrophe besteht und das auf ihrem eigenen Territorium liegt", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia. Russland mache die Frage nach atomarer Sicherheit zu einer "Farce, einem Zirkus".
Russland hatte eigenen Angaben zufolge zuvor Aufnahmen zum angeblichen ukrainischen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja an die wichtigsten UN-Gremien weitergeleitet. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Einer internationalen Experten-Mission von ukrainischem Gebiet aus zum russisch besetzten Kernkraftwerk im Osten des Landes fehlen laut UN bislang die notwendigen Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien.
23. August, 22.25 Uhr: Russland will laut eigenen Angaben Sicherheitsrat Fotos zu Beschuss von AKW vorgelegt haben
Russland hat eigenen Angaben zufolge Aufnahmen zum angeblichen ukrainischen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja an die wichtigsten UN-Gremien weitergeleitet.
"Wir haben eine ganze Reihe solcher fotografischer Beweise, die heute Morgen als offizielles Dokument innerhalb dieses Sicherheitsrates und der Generalversammlung verbreitet wurden", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja am Dienstag bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York.
Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Einer Experten-Mission von ukrainischem Gebiet aus zum russisch besetzten Kernkraftwerk fehlen laut UN bislang die notwendigen Sicherheitsgarantien der Kriegsparteien.
23. August, 21.14 Uhr: Stoltenberg warnt vor Kriegsmüdigkeit
Sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor einem Nachlassen der militärischen und finanziellen Unterstützung für die Ukraine gewarnt.
"Ich sage nicht, dass es einfach ist. Es verlangt harte Arbeit", sagte Stoltenberg in einem Interview mit dem Nachrichtenportal "ZDFheute.de" (Dienstag). Er setze sich in Zusammenarbeit mit anderen Staats- und Regierungschefs der Allianz in Europa und Nordamerika dafür ein, weiterhin Unterstützung sicherzustellen, sagte der Nato-Generalsekretär. Gerade erst hätten die USA weitere 800 Millionen US-Dollar für Waffenlieferungen an die Ukraine freigegeben.
Zwar würden die Staaten für ihre Unterstützung "einen Preis bezahlen", etwa "als Konsequenz der Sanktionen und natürlich infolge der Tatsache, dass Russland Energie als Waffe nutzt". Aber es gebe "keine Alternative", so Stoltenberg. "Der Preis, den wir zahlen würden, wenn wir die Ukraine nicht unterstützen und Russland gewinnen würde, wäre viel höher." Nicht zu handeln, suggeriere, dass aggressive und militärische Aktionen belohnt würden. Das schaffe für alle "eine gefährlichere Welt."
Stoltenberg warnte vor einer Kriegsmüdigkeit.
23. August, 19 Uhr: Kiew soll unter anderem drei weitere Flugabwehrsysteme erhalten
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat umfangreiche weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt.
Unter anderem soll Kiew drei weitere Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T und ein Dutzend Bergepanzer erhalten, wie ein Regierungssprecher am Dienstag während der Kanada-Reise des Kanzlers auf Anfrage mitteilte. Insgesamt geht es demnach um Rüstungsgüter im Wert von deutlich mehr als 500 Millionen Euro.
23. August, 17.43 Uhr: Vermehrte Vorfälle mit russischen Jets über der Ostsee
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den damit einhergehenden Spannungen mit der NATO hat die Zahl der militärischen Begegnungen mit russischen Flugzeugen über der Ostsee zugenommen. Mehr zum Thema lest Ihr im Artikel zu Vorfällen mit russischen Jets über der Ostsee.
23. August, 14.49 Uhr: In der Ukraine rollt wieder der Ball
Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn rollt in der Ukraine wieder der Ball. Mit der Begegnung zwischen Schachtjor Donezk und Metalist Charkiw nahm die höchste ukrainische Fußballliga am Dienstagmittag ihren Spielbetrieb wieder auf.
Das Datum war kein Zufall, am offiziellen Tag der Staatsflagge sollten die Fußballer den kriegsgeplagten Ukrainern etwas Ablenkung verschaffen.
Doch von unbeschwertem Spielspaß konnte keine Rede sein - was nicht unbedingt am torlosen Unentschieden zwischen Donezk und Charkiw lag. Der russische Angriffskrieg, der das Land seit dem 24. Februar in einen Ausnahmezustand versetzt, war auch beim Ligastart allgegenwärtig.
Vor dem Anpfiff des ersten Spiels im Olympijskyj-Stadion von Kiew gedachten beide Teams mit einer Gedenkminute den Kriegsopfern, zudem durfte ein versehrter Kriegsveteran den symbolischen Anstoß ausführen. Von den Rängen gab es keinen Jubel, alle Spiele finden aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres ohne Zuschauer statt.
Auch für die Profis gelten strenge Sicherheitsregeln: Bei einem Luftalarm wird das Spiel unverzüglich abgebrochen, alle Beteiligten haben sich dann in die Schutzkeller zu begeben, die sich laut Konzept in unmittelbarer Nähe des Stadions befinden müssen. Sollte ein Wiederanpfiff der Partie nicht möglich sein, geht das Resultat zum Zeitpunkt des Alarms in die Wertung ein.
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) soll sich höchstpersönlich für die Wiederaufnahme der Meisterschaft starkgemacht haben. "Ich habe mit Selenskyj darüber gesprochen, dass es wichtig ist, die Menschen mit Fußball abzulenken", sagte Andrij Pawelko, Präsident des ukrainischen Fußballverbandes UAF.
Die Premjer-Liha geht ohne die beiden Teams Desna Tschernihiw und Mariupol, deren Infrastruktur durch den Krieg massiv zerstört wurde, an den Start. Die meisten Spiele sollen in Kiew und in westukrainischen Städten ausgetragen werden. Ein Ausweichen ins Ausland wäre das falsche Zeichen und "künstlich" gewesen, meinte Pawelko, der von einer "historischen Meisterschaft" sprach.
23. August, 9.34 Uhr: Polens Präsident spricht in Kiew über weitere Hilfe für die Ukraine
Polens Präsident Andrzej Duda (50) ist zu einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj (44) nach Kiew gereist.
Duda wolle mit Selenskyj über militärische und humanitäre Hilfe für die Ukraine sprechen, sagte sein Kabinettschef Pawel Szrot am Dienstag in Warschau. Anschließend werde Duda gemeinsam mit Selenskyj an den Online-Beratungen der sogenannten Krim-Plattform teilnehmen.
23. August, 6.03 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge: Integrationsbeauftragte zieht positive Bilanz
Die Aufnahme und Integration der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat aus Sicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung bislang gut funktioniert und sollte deshalb als Vorbild dienen.
Die SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan (32) sagte der Deutschen Presse-Agentur, mit sofortigem Zugang zu Arbeitsmarkt und Integrationskurs sowie mit Leistungen aus einer Hand von den Jobcentern sei das Ankommen insgesamt gut gelungen. "Das muss Blaupause für unsere Migrations- und Integrationspolitik sein, damit wir ein Einwanderungs- und Integrationsland auf der Höhe der Zeit sind."
Verlässliche Perspektiven für die Kriegsflüchtlinge seien wichtig, "denn viele werden Monate, Jahre oder sogar ein Leben lang bei uns bleiben", sagte Alabali-Radovan.
22. August, 22.51 Uhr: Estland weist FSB-Behauptung über Flucht von Dugina-Mörderin zurück
Estlands Außenminister Urmas Reinsalu hat die Behauptung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zurückgewiesen, wonach die angebliche Mörderin der russischen Kriegsunterstützerin Darja Dugina (29) in das baltische EU- und Nato-Land geflohen sei.
Nach gegenwärtiger Einschätzung des Außenamts in Tallinn sei diese Behauptung eine Informationsoperation, sagte der Chefdiplomat des an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Landes am Montagabend im estnischen Rundfunk. "Wir betrachten dies als eine Provokation der Russischen Föderation in einer sehr langen Reihe von Provokationen, und wir haben im Moment nichts mehr dazu zu sagen", sagte Reinsalu.
22. August, 22.19 Uhr: Ukraine und Nachbarländer gründen Kiewer Initiative
Die Ukraine und ihre EU-Nachbarländer haben zur Stärkung ihrer regionalen Zusammenarbeit die sogenannte Kiewer Initiative gegründet.
Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) am Montagabend in Kiew mit. Er nannte die Nachbarn Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen als Teilnehmer. Die Zusammenarbeit stehe anderen Ländern offen. Man wolle vor allem in Sicherheitsfragen kooperieren, sagte Selenskyj ohne weitere Details. "Das ist eine sehr aussichtsreiche Linie unserer Arbeit innerhalb der euro-atlantischen Ausrichtung."
22.August, 22.25 Uhr: Gefangengenommene ukrainische Soldaten werfen Russland Misshandlung vor
Bei der Schlacht um Mariupol gefangengenommene ukrainische Soldaten haben dem russischen Militär nach ihrer Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft schwere Misshandlungen vorgeworfen.
In einer Online-Pressekonferenz am Montag erklärten ehemalige Kämpfer des Asow-Regiments unter anderem von Gefangenen, denen durch Schläge Knochen gebrochen worden seien. Die Angaben der ehemaligen Soldaten konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Die Männer waren nach der russischen Einnahme von Mariupol im Mai gefangen genommen worden und später im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen worden. Einer der freigelassenen Soldaten sprach davon, Fälle von "schwerer Folter" beobachtet zu haben.
Mariupol war im Mai nach wochenlangen heftigen Kämpfen endgültig unter russische Kontrolle gelangt. Damals hatten sich die letzten Kämpfer des Asow-Regiments ergeben, die wochenlang im riesigen Asow-Stahlwerk erbitterten Widerstand gegen die russische Belagerung der Stadt geleistet hatten.
22. August, 20.19 Uhr: Dugin ruft Russen nach Tod seiner Tochter zum Siegen auf
Nach dem Mord an seiner Tochter Darja hat der bekannte Denker Alexander Dugin die Russen aufgerufen, im Sinne seiner rechtsnationalistischen und imperialistischen Ideologie zu kämpfen.
"Unsere Herzen dürstet es nicht einfach nach Rache oder Vergeltung. Das wäre zu klein, nicht russisch", ließ Dugin am Montag über seinen Vertrauten, den Oligarchen Konstantin Malofejew, auf Telegram ausrichten. "Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!"
Dugina, die als Verfechterin von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine galt, war in der Nacht zum Sonntag im Alter von 29 Jahren gestorben, als ihr Auto unweit von Moskau explodierte. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew hat allerdings jegliche Beteiligung zurückgewiesen.
22. August, 18.24 Uhr: Scholz will rechtzeitig Weichen für Wiederaufbau der Ukraine stellen
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Deutschland in Mitverantwortung für den Wiederaufbau der Ukraine. Das sei "eine wichtige Aufgabe, wo die Weltgemeinschaft rechtzeitig die richtigen Weichen stellen muss", sagte der SPD-Politiker am Montag bei einem Treffen mit Kanadas Premierminister Justin Trudeau in Montreal.
Man müsse sich schon jetzt im Krieg mit dem Wiederaufbau des Landes beschäftigen. Deutschland und die EU wollten dies auf einer Wiederaufbaukonferenz vorantreiben.
Scholz lobte die Zusammenarbeit mit Kanada im Streit um eine Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1. "Russland versucht natürlich, die Weltgemeinschaft zu spalten. Und auch diejenigen, die sich verbündet haben, um die Ukraine zu unterstützen." Deshalb sei es wichtig, dass Kanada geholfen habe, dass die überholte Turbine wieder zurückgeliefert werden könne.
"Das war eine wichtige Entscheidung. Denn sie hat entlarvt die Strategie von (Russlands Präsident Wladimir) Putin, die darauf zielt, Verbündete zu spalten, darauf zielt, die Unterstützung für die Ukraine zu beeinträchtigen."
22. August, 17.11 Uhr: Ukraine berichtet von annähernd 9000 getöteten Soldaten
Nach fast einem halben Jahr Krieg hat die Ukraine die Todesopfer in den eigenen Reihen auf annähernd 9000 Soldaten beziffert.
Das sagte der Oberkommandierende der Armee, Walerij Saluschnyj, am Montag der Nachrichtenagentur Interfax-Ukrajina. Zu Vermissten, Gefangenen und Verwundeten machte Saluschnyj keine Angaben. Beobachter gehen mit Blick auf frühere Äußerungen aus Kiew allerdings von deutlich höheren Todeszahlen aus.
22. August, 16.13 Uhr: Ukraine nimmt stillgelegte Zugstrecke wieder in Betrieb
Die Ukraine hat zusammen mit dem Nachbarland Moldau eine stillgelegte Eisenbahnstrecke im südukrainischen Gebiet Odessa wiederbelebt.
"Die Erneuerung dieser Route wurde vor dem Hintergrund der ständigen russischen Angriffe auf die Brücke über die Dnister-Mündung lebensnotwendig", sagte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow am Montag. Die Strecke solle vor allem der besseren Anbindung der Donauhäfen Reni und Ismajil dienen. Kiew rechne dort mit einem Warenumsatz von zehn Millionen Tonnen im Jahr.
Der 22 Kilometer lange einspurige Abschnitt zwischen Basarabeasca (Moldau) und Beresyne (Ukraine) war 1999 stillgelegt worden.
22. August, 13.46 Uhr: Russland macht Ukraine für Mord an Dugina verantwortlich
Russland macht die Ukraine für den Mord an der Kriegsunterstützerin Darja Dugina verantwortlich.
"Das Verbrechen wurde von ukrainischen Geheimdiensten vorbereitet und begangen", teilte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB am Montag der Agentur Interfax zufolge mit. Kiew hatte zuvor zurückgewiesen, etwas mit Duginas Ermordung am Wochenende zu tun zu haben.
22. August, 13.37 Uhr: Strack-Zimmermann gegen generelles Visa-Verbot für Russen
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP), hat sich gegen eine generelle Einschränkung der Vergabe von EU-Visa an Russen ausgesprochen.
"Das ist nicht nur Putins Krieg. Kein Diktator dieser Welt kann so einen Krieg führen, wenn nicht ein Großteil der Bevölkerung hinter ihm steht", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Jeder Einreisewunsch müsse "individuell akribischst" geprüft werden. "Nüchtern betrachtet, sollte man allerdings den Russen, die vor Putins System entkommen wollen, eine Chance geben", sagte Strack-Zimmermann.
22. August, 13.21 Uhr: Botschafter Melnyk: Krieg nicht in Vergessenheit geraten lassen
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk (46) hat vor nachlassendem Engagement in Deutschland gegen den russischen Krieg in der Ukraine gewarnt.
"Man darf diesen Krieg nicht in Vergessenheit geraten lassen, denn dieser Krieg betrifft uns alle", sagte der im Oktober aus Deutschland scheidende Botschafter am Montag in Berlin bei der Eröffnung der Ausstellung "Testament von Bucha (Butscha)". Gezeigt wird bis zum 15. September auf dem Kurfürstendamm ein völlig zerstörtes Auto, mit dem vier Frauen im März aus der vom russischen Militär beschossenen Stadt Butscha in der Ukraine fliehen wollten. Alle Insassinnen starben nach einem Beschuss im brennenden Wagen.
22. August, 12.15 Uhr: Estland fordert weiteres Sanktionspaket gegen Russland
Estlands Außenminister Urmas Reinsalu hat weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine gefordert.
"Wir müssen den Preis der Aggression für den Aggressor vor dem Winter stark erhöhen. Die bisherigen sieben Pakete haben nicht ausgereicht, um Putin unter Druck zu setzen, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden", sagte der Chefdiplomat des baltischen EU- und Nato-Landes am Montag im estnischen Rundfunk.
Das neue Sanktionspaket sollte aus estnischer Sicht demnach ein vollständiges Energieembargo, weitere Beschränkungen für bestimmte Warengruppen und Personen sowie einen Einreisestopp für russische Staatsbürger in die EU enthalten.
22. August, 11.32 Uhr: Exil-Russe macht Partisanen verantwortlich für Mord an Dugina
Nach dem Tod der rechten russischen Politologin und Journalistin Darja Dugina hat sich eine bislang unbekannte Partisanenbewegung zu dem Anschlag bekannt.
"Dieser Anschlag schlägt eine neue Seite des russischen Widerstands gegen den Putinismus auf. Eine neue - aber nicht die letzte", sagte der in der Ukraine lebende Russe Ilja Ponomarjow in einem am Sonntagabend veröffentlichten Youtube-Video. Verantwortlich für den Mord an der Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin soll die Bewegung "Nationale Republikanische Armee" sein, wie der ehemalige Abgeordnete des russischen Parlaments weiter erklärte. Ob es eine solche "Nationale Republikanische Armee" tatsächlich gibt, war zunächst nicht überprüfbar.
Einige Kommentatoren in sozialen Netzwerken bezweifelten, dass eine improvisierte Oppositionsbewegung hinter einem solch ausgeklügelten und aufwendig geplanten Attentat stecken könnte und sehen eher die Handschrift russischer Sicherheitsbehörden.
22. August, 10.26 Uhr: Erste Truppen für deutsche Nato-Brigade in Litauen landen im September
In Litauen sollen Anfang September die ersten deutschen Soldaten für die Nato-Brigade zum verstärkten Schutz des Nato-Partners eintreffen.
"Das vorläufige Datum ist der 8. September, aber die Dinge bewegen sich noch", sagte Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas der Agentur BNS einem Bericht vom Montag zufolge. Eintreffen soll demnach ein "Führungslement des Hauptquartiers". Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die Nato einen verstärkten Schutz an der Ostflanke beschlossen. Demnach sollen die dort bestehenden Nato-Gefechtsverbände auf Brigade-Niveau ausgebaut werden. Deutschland soll dabei eine Kampftruppen-Brigade mit 3000 bis 5000 Soldaten für Litauen führen.
22. August, 9.43 Uhr: Exporte nach Russland gehen weiter zurück
Die Exporte der deutschen Wirtschaft nach Russland sind im Juli weiter zurückgegangen.
Gegenüber dem Vorjahresmonat sank der Wert der Lieferungen um 56 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Seit dem Angriff auf die Ukraine ist die Russische Föderation damit von Rang 5 (Februar 2022) auf Rang 12 der deutschen Exportmärkte zurückgefallen. Insgesamt legten die um Kalender- und Saisoneffekte bereinigten Ausfuhren in Nicht-EU-Staaten in der Jahresfrist um 9,4 Prozent zu. Kurzfristig beobachteten die Statistiker aber vom Juni einen Rückgang um 7,6 Prozent.
22. August, 9.24 Uhr: Gaspreis in Europa steigt nochmals um gut 13 Prozent
Der Gaspreis in Europa hat seinen Höhenflug zu Beginn der Woche fortgesetzt.
Nachdem der für den europäischen Gashandel richtungsweisende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in Amsterdam bereits in der vergangenen Woche deutlich gestiegen war, hat er am Montag den Höhenflug beschleunigt. Am Morgen stieg der Preis um mehr als 13 Prozent auf fast 276 Euro je Megawattstunde.
22. August, 8.38 Uhr: Probleme bei Motivation von pro-russischen Separatistentruppen in der Ukraine
Russland kann nach britischer Einschätzung seine Hilfstruppen aus den moskautreuen Separatistengebieten immer schwerer für den andauernden Krieg gegen die Ukraine motivieren.
Einige Kommandeure würden ihren Soldaten vermutlich finanzielle Anreize versprechen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Einige Verbände würden als unzuverlässig gelten und daher nicht mit Angriffen betraut.
Das Ministerium verwies als Beispiel auf ein Video von Mitte August, in dem sich Mitglieder einer Einheit der selbst ernannten "Volkrepublik Luhansk" geweigert haben sollen, an Offensivoperationen teilzunehmen. Die Kämpfer hätten betont, sie hätten mit der vollständigen Eroberung des Gebiets ihre Aufgabe erfüllt. Trotz Drohungen und Einschüchterungen hätten die Männer nicht in der benachbarten "Volksrepublik Donezk" weiterkämpfen wollen.
22. August, 7.51 Uhr: Selenskyj warnt vor Schauprozess gegen ukrainische Kriegsgefangene
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat vor einem Schauprozess gegen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft gewarnt.
Wenn Russland ein solches Tribunal gegen ukrainische Gefangene organisiere, dann sei das eine "Linie", nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien. Das sagte Selenskyj in seiner in der Nacht zum Montag verbreiteten Videobotschaft. Er bezog sich auf Medienberichte, nach denen in der von moskautreuen Separatisten und russischen Truppen in der eingenommenen Hafenstadt Mariupol ein solcher Gerichtsprozess geplant werde.
Vor einem international nicht anerkannten Gericht könnten demnach die ukrainischen Kriegsgefangenen auch zur Todesstrafe verurteilt werden. Die Besatzungsbehörden werfen ihnen Kriegsverbrechen vor. Selenskyj kritisierte das Verfahren gegen die Verteidiger und Helden der Ukraine als "ekelhaft und absurd" und als Verstoß gegen alle internationalen Rechtsnormen. "Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab", sagte er.
22. August, 5.40 Uhr: Ukraine-Botschafter Melnyk verlässt Deutschland am 14. Oktober
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk (46) wird nach fast acht Amtsjahren am 14. Oktober Deutschland verlassen.
"Am 15. Oktober muss ich bereits in Kyjiw (Kiew) sein, um - wie es aussieht - einen neuen Posten im Außenministerium einzunehmen", sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. Außenministers Dmytro Kuleba habe bereits vorgeschlagen, dass er (Melnyk) einer von mehreren Vizeaußenministern wird. Darüber müsse die Regierung aber noch entscheiden.
Melnyk führt die Amtsgeschäfte derzeit aber noch weiter. Dass er als nächstes Vizeaußenminister werden soll, ist seit längerem im Gespräch. Sein Nachfolger in Berlin soll Olexij Makejew werden, der viele Jahre politischer Direktor im Außenministerium in Kiew war. Aber auch dafür gibt es noch keine offizielle Bestätigung. Es wird erwartet, dass Makejew in Berlin eintreffen wird, kurz nachdem Melnyk Berlin verlassen hat.
22. August, 2.18 Uhr: Unionspolitiker fordern Stopp von Visa-Vergabe an russische Touristen
Unionspolitiker haben ein Aussetzen der Vergabe von Touristenvisa an russische Staatsbürger gefordert.
"Urlaubs-Visa für Russen müssen gestoppt werden. Urlaubsziele dürfen in Putins Russland nicht länger Paris und Porto, sondern Pjöngjang und Peking heißen", sagte die Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion, Andrea Lindholz (51, CSU), der "Bild" (Montag). Es gehe darum, auch der russischen Bevölkerung klare Zeichen zu setzen.
Der Europapolitiker Dennis Radtke (43, CDU) sagte der Zeitung, es sei "unerträglich, dass Russen in Europa Urlaub machen und ihr Geld verjubeln, als sei nichts geschehen". Deutschland und Europa drohten aktuell "bei den Sanktionen und bei den Waffenlieferungen einzuschlafen". Wer Putin stoppen wolle, dürfe jetzt nicht locker lassen, sondern müsse mit einer Touristenvisa-Sperre für russische Staatsbürger nachlegen.
22. August, 0.04 Uhr: Selenskyj zeichnet besonders engagierte Ukrainer mit Orden aus
Rund ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrere Landsleute für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet.
Den Orden "Nationale Legende der Ukraine" erhielt unter anderem Fußball-Legende Andrij Schewtschenko, der seine Berühmtheit nutze, um der Ukraine zu helfen, teilte Selenskyj in der Nacht zum Montag auf Telegram mit. Zu den Geehrten zählt außerdem ein Zugschaffner, der fliehende Menschen aus besonders umkämpften Gebieten brachte und dessen Frau bei einer der Fahrten getötet wurde.
Titelfoto: Olexander Prokopenko/AP/dpa