Ukraine-Krieg, Tag 54: Selenskyj übergibt Fragebogen zu EU-Beitritt
Kiew (Ukraine) - Seit nunmehr 54 Tagen herrscht in der Ukraine nach dem Angriff von Russland Krieg. Ein Ende des Konflikts ist weiterhin nicht in Sicht. TAG24 berichtet im Liveticker.
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (44), mahnt ein Ende des Zögerns bei Waffenlieferungen für sein Land an.
Angesichts einer erwarteten neuen Offensive russischer Truppen seien Verzögerungen "eine Erlaubnis für Russland, das Leben von Ukrainern zu nehmen", sagte Selenskyj in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache.
Aus der seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol wurden indes neue russische Angriffe mit Raketen und Bomben gemeldet. Nachdem die ukrainischen Truppen dort das russische Ultimatum, sich zu ergeben, verstreichen ließen, könnte es zum Sturm auf das Asowstal-Gelände kommen.
Selenskyj sagte bereits, dass ein Tod der Verteidiger der Stadt die Verhandlungen mit Russland weiter erschweren würde.
Wer die Geschehnisse vom Sonntag (17. April) nochmals nachverfolgen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu. Alle aktuellen Entwicklungen des Ukraine-Kriegs am heutigen Montag (18. April) gibt es wie gewohnt im Liveticker.
21.55 Uhr: Nach Gräueltaten in Butscha: Putin ehrt russische Soldaten
Nach dem Abzug russischer Truppen aus der ukrainischen Stadt Butscha hat Präsident Wladimir Putin (69) Soldaten geehrt, die dort im Einsatz waren.
Der Kremlchef würdigte die 64. Motorschützenbrigade am Montag in Moskau für besondere Verdienste, Heldentum und Tapferkeit, wie der Kreml mitteilte.
Mehr Infos zum Thema findet Ihr hier: Putin ehrt Soldaten nach Gräueltaten in Butscha.
21.43 Uhr: Selenskyj übergibt Fragebogen zu EU-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat den Fragebogen für einen EU-Beitritt seines Landes dem Botschafter der Europäischen Union in Kiew überreicht.
Dies teilte Botschafter Matti Maasikas am Montagabend mit. Der Diplomat aus Estland sprach auf Twitter von einem "weiteren Schritt der Ukraine auf dem Weg in die EU".
Selenskyj hatte den Fragebogen erst diesen Monat bei einem Besuch der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63) in Kiew erhalten. Das Papier gilt als Grundlage für Beitrittsgespräche.
21.06 Uhr: US-Regierung will Russlands "Kriegsmaschinerie" zerlegen
Die USA wollen Russlands Rüstungsindustrie angesichts des Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter unter Druck setzen.
"Die nächste Phase unserer Arbeit wird darin bestehen, Russlands Kriegsmaschinerie Stück für Stück zu zerlegen, indem wir den militärisch-industriellen Komplex und seine Lieferkette zerstören", kündigte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo (40) am Montag am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungfonds (IWF) in Washington an.
21.03 Uhr: Moskau bestätigt Angriff auf westukrainische Stadt Lwiw
Russland hat den Beschuss der Großstadt Lwiw (früher: Lemberg) im Westen der Ukraine mit Raketen bestätigt.
Dabei sei ein Zentrum für die Versorgung der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montagabend in Moskau.
Zerstört worden sei ein Logistikzentrum mit großen Teilen ausländischer Waffen, die aus den USA und europäischen Ländern geliefert worden seien.
20 Uhr: UN-Koordinator sieht kaum Chancen für Waffenruhe in Ukraine
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sieht wenig Chancen für einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine.
"Im Moment zeichnet sich keine Waffenruhe am Horizont ab", sagte Griffiths am Montag am Sitz der Vereinten Nationen in New York. "Vielleicht ändert sich das in einigen Wochen."
Dies sei abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs und von Gesprächen, die mit Hilfe der Türkei geführt würden.
19.08 Uhr: USA wollen ukrainisches Militär im Umgang mit Haubitzen trainieren
Die USA wollen das ukrainische Militär im Umgang mit Haubitzen ausbilden.
Das Training solle in den kommenden Tagen beginnen und außerhalb der Ukraine stattfinden, sagte ein hoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Montag.
Es handele sich dabei um ein "Train-the-Trainer-Programm", bei dem ukrainische Ausbilder von den USA angelernt würden. Der Pentagon-Vertreter wollte keine weiteren Details nennen und machte keine Angaben dazu, wo das Training stattfinden werde.
19.05 Uhr: Kiews Bürgermeister Klitschko warnt vor russischen Atomwaffen
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko (50), sieht in dem seit mehr als sieben Wochen dauernden Krieg auch eine atomare Bedrohung durch Russland.
"Chemische Waffen oder Atomwaffen (...), wir rechnen mit allem. Alles ist möglich", sagte Klitschko am Montag in einem Interview der Sender RTL und n-tv.
Die Ukraine verteidige sich im Krieg nicht nur selbst. "Wir verteidigen nicht nur uns, wir verteidigen euch." Sein Land sei entschlossen, Teil der europäischen Familie zu sein.
18.59 Uhr: Russland beginnt Offensive im Osten
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs mit der erwarteten Offensive im Osten des Nachbarlands begonnen.
"Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt", teilte der Generalstab am Montagabend in Kiew mit.
Hervorgehoben wurden dabei die Gebiete Charkiw und Donezk. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden demnach Vorstöße in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet.
Auch der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von russischen Angriffen. "Gerade ist die Kontrolle über die Stadt Kreminna verloren gegangen. Es finden Straßenkämpfe statt."
Es sei keine Evakuierung der Kleinstadt mehr möglich. "Jede Stunde verschlechtert sich die Situation."
In Kreminna sollen von 18.000 Einwohnern vor dem Krieg noch etwa 4000 ausharren. Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna.
16.58 Uhr: Putin will mit Haushaltsmitteln den Konsum wieder ankurbeln
Russlands Präsident Wladimir Putin (69) hat die Regierung dazu aufgefordert, die Einkommen von Staatsbediensteten und Rentnern sowie die Sozialleistungen anzuheben.
Sie sollten der Inflation angepasst werden, sagte der Kremlchef am Montag bei einer per Video abgehaltenen Regierungssitzung. Die Inflation gab er mit 17,5 Prozent an.
Insgesamt habe sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert, meinte Putin fast zwei Monate nach Beginn seines Krieges gegen die Ukraine. Dem Westen warf er vor, mit seinen Sanktionen einen "Blitzkrieg" gegen Russlands Wirtschaft geführt zu haben. Dieser sei gescheitert.
16.56 Uhr: Vizeregierungschefin Wereschtschuk fordert Fluchtkorridor
Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (42) hat von der russischen Militärführung erneut einen Fluchtkorridor für das eingeschlossene Mariupol gefordert.
"Gesondert fordern wir dringend einen humanitären Korridor vom Territorium des Kombinats Asowstahl für Frauen, Kinder und andere Zivilpersonen", schrieb Wereschtschuk am Montag auf Russisch auf ihrem Telegram-Kanal.
Sie drohte den Verantwortlichen bei einer Ablehnung mit einer Verurteilung wegen Kriegsverbrechen.
14.32 Uhr: Russische Zentralbank will Devisenbeschränkungen lockern
Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina (58) hat weitere Lockerungen bei der Devisenkontrolle zugesichert.
"Wir können in der nächsten Zeit nicht auf alle Elemente der Devisenkontrolle verzichten. Aber die Kontrolle muss so austariert werden, dass sie zwar alle Risiken abdeckt, aber die normale Außenhandelstätigkeit nicht beeinträchtigt", sagte Nabiullina am Montag bei einer Anhörung im russischen Parlament, der Staatsduma.
14.31 Uhr: Zweiter Tag in Folge keine Fluchtkorridore
Ukrainische und russische Truppen haben den zweiten Tag in Folge keine Fluchtkorridore für Zivilisten in den umkämpften Gebieten vereinbaren können.
"Aus Sicherheitserwägungen wurde heute die Entscheidung getroffen, keine humanitären Korridore zu eröffnen", teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (42) am Montag mit. Es seien am Vortag lange Verhandlungen ohne Ergebnis geführt worden.
Sie warf der russischen Seite den Beschuss von Fluchtrouten vor.
13.59 Uhr: Kreml: Kein Fortschritt bei Verhandlungen mit Kiew
Bei den russisch-ukrainischen Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges sind nach Kremlangaben weiter keine Fortschritte in Sicht.
Die Dynamik lasse zu wünschen übrig, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Die Ukraine ändere ihre Position oft und lasse keine besondere Konstanz bei Abstimmungsfragen erkennen. Die vom Kreml so bezeichnete "militärische Spezial-Operation" wird demnach fortgesetzt. Sie laufe nach Plan, sagte Peskow.
Das Verteidigungsministerium in Moskau behauptete, Russland habe Erkenntnisse zu Plänen für Angriffe auf Kirchen in der Ukraine am kommenden Wochenende - dem orthodoxen Osterfest. In der Nacht zum 24. April plane das "Kiewer Regime mit Unterstützung westlicher Länder schreckliche Provokationen" mit vielen Opfern.
Die Taten in den Gebieten Odessa, Charkiw, Sumy, Mykolajiw und Saporischschja sollten dann russischen Truppen angelastet werden, teilte der russische Generaloberst Michail Misinzew mit. Er sagte nicht, wie er auf diese Vorwürfe kommt oder worauf er die Erkenntnisse stützt.
Nach Darstellung von Misinzew sollen nationalistische Bataillone mehr als 70 mobile Gruppen gebildet haben, um mit Mörsern Gottesdienste zu beschießen. So sollten zu dem für orthodoxe Christen heiligen Fest russische Soldaten neuer Verbrechen bezichtigt werden. Kiew plane, eine große Zahl an westlichen Reportern zu organisieren, die das dokumentieren sollten, behauptete Misinzew.
Russland rufe die Vereinten Nationen, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, das Rote Kreuz und andere Organisationen auf, Einfluss auf Kiew zu nehmen, um das zu verhindern.
13.25 Uhr: Papst Franziskus fordert Versöhnung in Zeiten von Krieg und Streit
Papst Franziskus (85) hat zum Ende der Osterfeierlichkeiten zur Versöhnung aufgerufen. "Zwist, Kriege und Streitigkeiten mögen dem Verständnis und der Versöhnung weichen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Ostermontag nach dem Mariengebet Regina Caeli vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.
Bis zum Pfingsttag ersetzt das Gebet den Angelus, den viele von den sonntäglichen Ansprachen des Papstes kennen. Die Menschen sollten sich von Frieden und Gerechtigkeit bekehren lassen, fuhr er fort.
Papst Franziskus erwähnte an Ostern - dem Fest der Auferstehung Jesu Christi und höchsten Feierlichkeiten im Kirchenjahr - immer wieder den Ukraine-Krieg und sprach von einem "Ostern des Krieges". Er forderte ein Ende der Kämpfe und rief zum Gebet für die Menschen in den Kriegsland auf.
12.45 Uhr: Durch Recycling mehr Unabhängigkeit von Russland
Durch mehr Recycling bei Rohstoffen könnte Europa nach Ansicht der Deutschen Rohstoffagentur unabhängiger von russischen Importen werden.
"Wir sehen noch erhebliches Potenzial beim Recycling, auch wenn wir in Deutschland schon vergleichsweise gut unterwegs sind", sagte Siyamend Al Barazi, Chef des Bereichs Rohstoffwirtschaft bei der Deutschen Rohstoffagentur, der "Automobilwoche". Bei Kupfer, Blei, Aluminium und Nickel würden die Recyclingquoten in Deutschland bereits zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
Europa hat seiner Einschätzung zufolge noch viel Potenzial bei Rohstoffen. "In Finnland etwa gibt es Nickelvorkommen, interessante Lithium-Lagerstätten finden sich auch in Spanien, Portugal oder Serbien." Die Frage sei aber, ob solche Projekte im weltweiten Vergleich wirtschaftlich betrieben werden könnten. Zudem koste es Zeit und Geld, etablierte Prozessketten grundlegend zu verändern.
12.21 Uhr: Russischer Sender bricht erneut Übertragung von Bundesliga-Partie ab
Wegen Botschaften gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat der russische Sender Match TV erneut die Übertragung einer Bundesliga-Partie vorzeitig abgebrochen.
Beim Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem FC Bayern München am Sonntag stand unter anderem "Stop war, Putin" auf einer Werbebande in der Schüco-Arena. Deswegen schaltete der Sender Match TV nach gut 30 Minuten beim Stand von 1:0 für die Bayern seine Live-Übertragung ab, wie unter anderem das Portal "sport.ru" berichtete.
Das war bereits am 2. April beim Duell zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig der Fall gewesen, als Match TV auch vor dem Ende der ersten Halbzeit wegen im Stadion zu sehender pro-ukrainischer und anti-russischer Botschaften die Übertragung abbrach. In beiden Fällen war die Begründung, dass Sport und Politik getrennt werden müssten, wie russische und ukrainische Medien berichteten.
Trotz des Abbruchs der Übertragung setzte die DFL den Vertrag zunächst fort. "Die DFL setzt gegenwärtig weiterhin auf die Möglichkeit, mit Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen", teilte die DFL Anfang April auf dpa-Anfrage mit.
12.20 Uhr: Bundespolizei registriert weitere 2600 Flüchtlinge aus der Ukraine
Die Bundespolizei hat bislang 357.253 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag auf Twitter mit.
Dabei handele es sich vor allem um Frauen, Kinder und alte Menschen. Damit ist die Zahl der erfassten Menschen, die wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nach Deutschland geflohen sind, seit dem Vortag um knapp 2600 gestiegen. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen, weil es an den Grenzen keine festen Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten dürfen.
11.53 Uhr: Terrormiliz IS ruft zu neuen Anschlägen in Europa auf
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ihre Anhänger dazu aufgerufen, die Zeit des Ukraine-Kriegs für Anschläge in Europa zu nutzen.
Europa gehe "durch eine heiße Phase" und IS-Unterstützer sollten diese Gelegenheit wahrnehmen, sagte ein Sprecher der Gruppe in einer Audiobotschaft.
Der IS hoffe, dass der Krieg in der Ukraine nicht ende, ehe er die Menschen im Westen vernichtet und die dortigen Gebiete zerrissen habe, hieß es in der Audiobotschaft weiter. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: "Terrormiliz IS: Zeit des Ukraine-Kriegs für Anschläge in Europa nutzen".
11.50 Uhr: Bahnobjekte in Lwiw von Bomben getroffen
Bei Raketenangriffen auf die westukrainische Großstadt Lwiw (Lemberg) seien einige Raketen in der Nähe von Bahnobjekten explodiert, sagte der ukrainische Eisenbahnchef, Olexander Kamyschin.
Eisenbahner und Passagiere seien dadurch aber nicht zu Schaden gekommen, fügte er hinzu. "Sowohl die Bahnhofsbelegschaft als auch die Zugbrigaden haben angemessen reagiert", schrieb er auf dem Telegram-Kanal der ukrainischen Eisenbahn.
11.35 Uhr: Immer mehr Ermittlungsverfahren wegen des Z-Symbols in Deutschland
In Deutschland wird immer öfter wegen des Z-Symbols ermittelt, das für die Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine steht.
Wie eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland bei mehreren Landesbehörden ergab, wurden seit dem 24. Februar mehr als 140 Ermittlungsverfahren wegen der Befürwortung des russischen Angriffskriegs eingeleitet. In der Mehrheit der Fälle gehe es um die Verwendung des Z-Symbols. Da solche Verfahren nicht in allen Bundesländern gesondert erfasst werden, dürfte die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen.
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für "za pobedu" ("Für den Sieg"). Auch außerhalb des Kriegsgebietes wird es auf Gebäuden, an Autos und auf Kleidung sowie in sozialen Medien gezeigt. Mehrere Bundesländer haben strafrechtliche Konsequenzen angekündigt, wenn das Symbol in Deutschland gezeigt wird.
Es könne als "Billigung einer Straftat" gewertet werden, wenn ein Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nachzuweisen sei. Dann drohen laut Paragraf 140 im Strafgesetzbuch bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.
11.24 Uhr: FDP-Politikerin kritisiert erneuert Scholz
Die Vorsitzende des Bundestagsverteidungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut kritisiert und dazu aufgefordert, Zusagen für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine zu machen.
Der Kanzler sage nach wie vor nicht wirklich, was er wolle, "und das bedauere ich sehr", sagte die FDP-Politikerin am Montag im Sender "Welt". Sie könne nicht sagen, wo es hake. "Ich glaube nur, dass wir einfach keine Zeit haben, diese Diskussion zu führen." Es gehe um die Ukraine, aber auch um "uns in Europa".
Strack-Zimmermann sagte, sie freue sich, dass Scholz den Wunsch für mehr Geld an das Land geäußert habe, aber mit Geld siege man nicht, es müssten Waffen her. "Und insofern wünschte ich mir, dass der Bundeskanzler nochmal deutlich sagt, es gibt Geld. Auf der anderen Seite: Deutschland ist bereit, schwere Waffen zu liefern", fügte sie hinzu.
10.55 Uhr: Kämpfe um Mariupol haben Russen ausgebremst
Der heftige Kampf um die ukrainische Hafenstadt Mariupol haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste den Vormarsch russischer Truppen ausgebremst.
Der ukrainische Widerstand habe die russischen Streitkräfte auf eine harte Probe gestellt und Ressourcen gebunden, was den Vormarsch in anderen Gebieten langsamer gemacht habe, hieß es in einer Lageeinschätzung des britischen Verteidigungsministeriums vom Montag. Russische Kommandeure müssten besorgt sein über die Zeit, die notwendig sei, um Mariupol zu unterwerfen.
Die Angriffe Moskaus auf bewohnte Gebiete in Mariupol ähnele dem russischen Vorgehen in Tschetschenien 1999 und in Syrien 2016 und widerspreche der Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums zu Beginn des Krieges, dass man keine Städte oder die ukrainische Bevölkerung angreifen wolle, hieß es weiter von den Briten.
10.53 Uhr: Polen: Erneut mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen
Polens Grenzschutz hat am Sonntag erneut mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen aus dem östlichen Nachbarland gezählt.
Rund 19.300 Menschen hätten Polen Richtung Ukraine verlassen, teilte der Grenzschutz am Montag per Twitter mit. Dagegen kamen im gleichen Zeitraum aus der Ukraine 17.300 Menschen nach Polen - zehn Prozent weniger als am Vortag.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich UN-Angaben zufolge mehr als 2,81 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Bei den Ukraine-Rückkehrern handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat.
10.49 Uhr: Nach russischer Offensive Straßenkämpfe in ostukrainischer Stadt
Die russischen Streitkräfte sind nach ukrainischen Angaben in die Kleinstadt Kreminna im Gebiet Luhansk einmarschiert. "In der Nacht konnte der Feind bis Kreminna vorstoßen, nur festsetzen konnte er sich dort nicht. Die Kämpfe direkt in der Stadt halten an", teilte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Montag auf seiner Facebook-Seite mit.
Kreminna sei neben der Stadt Rubischne, um die seit eineinhalb Monaten erbittert gekämpft werde, derzeit der größte Krisenherd, so Hajdaj. Russische Panzertechnik sei in großem Umfang in die Stadt eingefahren. Zudem berichtete Hajdaj über den massiven Beschuss der Stadt, durch den mehrere Wohnhäuser und ein Sportkomplex beschädigt worden seien. Der ukrainische Generalstab hatte in seinem Lagebericht zuvor mitgeteilt, dass die russischen Angriffe abgewehrt worden seien.
10.48 Uhr: Mehrere Flughäfen in Südrussland bleiben geschlossen
Wegen des Krieges gegen die Ukraine haben die russischen Behörden die Flugverbote im Süden des eigenen Landes bis 25. April verlängert. Insgesamt elf Flughäfen bleiben weiter gesperrt, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte.
Von den Luftraumbeschränkungen betroffen sind etwa die Flugplätze im Schwarzmeer-Kurort Anapa, in den Millionenstädten Rostow am Don und Krasnodar sowie in Belgorod unweit der ukrainischen Grenze. Flüge in die Schwarzmeer-Metropole Sotschi waren aber demnach weiter möglich.
Auch die Flughäfen von Gelendschik, Woronesch sowie in Simferopol auf der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim haben ihren Betrieb für den Passagierverkehr zeitweise eingestellt.
10.46 Uhr: Russlands Version: Beschuss von mehr als 100 Militärobjekten
Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Nacht mehr als 100 Ziele beschossen, an denen ukrainische Militärtechnik und Truppen konzentriert waren.
"Die Heeresflieger haben acht Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge vernichtet sowie bis zu einer Kompanie an Mannstärke", teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag mit.
Seinen Angaben zufolge haben die russischen Luftabwehrkräfte zudem drei ukrainische Kampfflugzeuge, zwei MiG-29 nahe der Stadt Isjum und eine Su-25 nahe Awdijiwka, abgeschossen. Russische Iskander-Raketen hätten derweil vier militärische Zeughäuser vernichtet. Diese Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.
10.44 Uhr: Sechs Tote und elf Verletzte bei Raketenangriffen auf Lwiw
Bei einem russischen Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw sind ersten Angaben zufolge mindestens sechs Menschen getötet und elf weitere verwundet worden.
Unter den Verwundeten sei auch ein Kind, schrieb der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, am Montag auf seiner Facebook-Seite. Sadowyj machte keine genauen Angaben dazu, wo die Raketen eingeschlagen sind, aber seinen Worten nach wurde zumindest ein ziviles Objekt getroffen. Dabei handle es sich um einen Reifenservice.
Zudem sollen durch die Druckwelle die Fensterscheiben eines Hotels in der Nähe zerstört worden sein. In dem Hotel lebten Menschen, die vor dem Krieg aus anderen Regionen der Ukraine geflüchtet waren. 40 Autos seien zudem beschädigt worden, teilte Sadowyj mit. Der Angriff war am Montagmorgen erfolgt. Sadowyj hatte über ingesamt fünf Raketeneinschläge berichtet.
9.12 Uhr: IOC-Mitglied sieht in Kontakt zu Putin nichts Falsches
IOC-Mitglied Richard Pound sieht in den Kontakten von IOC-Präsident Thomas Bach und FIFA-Chef Gianni Infantino zu Russlands Präsident Wladimir Putin nichts Falsches.
"Vieles von diesen Dingen sind symbolische Gesten. Infantino und Thomas haben keine Divisionen oder Panzer. Es ist wichtig, die bestmöglichen Beziehungen zu Regierungsoffiziellen zu haben, weil in vielen Ländern, praktisch allen, die Regierungen sehr wichtig sind, beim Sportstättenbau und so weiter", sagte Pound im Interview des Deutschlandfunks.
Dass internationale Sportverbände härter gegenüber Diktatoren auftreten sollten, damit tue er sich "schwer. Da muss man vorsichtig sein. Aber politische Führungen haben die Tendenz dazu, ein schwaches Gedächtnis zu haben. Und es ist wichtig, dass so ein Verhalten Konsequenzen für die Bürger dieses Landes haben kann", sagte Pound.
Den Ausschluss von russischen Sportlern und Teams durch zahlreiche Verbände hält Pound für richtig. Fragwürdig findet er, dass das IOC nur den Ausschluss von Athleten empfiehlt, nicht aber von russischen Funktionären.
9.09 Uhr: Russische Vorbereitung für neue Donbass-Offensive fast beendet
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben seine Vorbereitungen für eine neue Offensive im Donbass fast beendet.
"Im östlichen Einsatzgebiet schließen die Streitkräfte der russischen Föderation die Bildung einer Angriffstruppe ab", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Montag mit.
Derzeit versuche das russische Militär, mit einzelnen Angriffen die Schwachstellen der ukrainischen Verteidigungslinien zu ertasten. So hätten die russischen Streitkräfte in der Nacht weitere Angriffe auf Städte im Donbass gestartet. "Die Hauptanstrengungen unternimmt der Feind im Bereich der Ortschaften Lyman, Kreminna, Popasna und Rubischne, zudem hat er versucht, die volle Kontrolle über Mariupol herzustellen", berichtete der ukrainische Generalstab.
Außerdem habe das russische Militär versucht, einen Brückenkopf nördlich der von Ukrainern gehaltenen Großstadt Sjewjerodonezk zu bilden. Kiewer Angaben zufolge konnten die Angriffe zurückgeschlagen werden.
Der Generalstab berichtete außerdem von russischen Luftangriffen auf Ziele in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw und sagte weitere russische Angriffsversuche in der Südukraine voraus. Dort werde das russische Militär versuchen, die Grenzen des Gebiets Cherson zu erreichen.
9.01 Uhr: Kiew berichtet von schweren Raketenangriffen gegen Lwiw
Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben am Montagmorgen fünf Raketenangriffe auf die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) gestartet.
Der Bürgermeister der Stadt, Andrij Sadowyj, schrieb auf seiner Facebook-Seite von "fünf gezielten Raketenschlägen gegen Lwiw". Die Einsatzkräfte der Feuerwehr seien bereits vor Ort. Berichte über Schäden und Opfer gibt es noch nicht. Medienberichten zufolge herrscht in Lwiw immer noch Luftalarm. Weitere Angriffe werden nicht ausgeschlossen.
Lwiw ist bereits mehrfach zum Ziel russischer Luftangriffe geworden. Das russische Militär beschoss dabei vor allem militärische Objekte in der Nähe der Stadt, unter anderem einen Flughafen.
7.56 Uhr: Sonnenblumenöl bleibt Mangelware, Lebensmittelpreise steigen
Für Verbraucher, Gastronomie und Lebensmittelhersteller wird Sonnenblumenöl wegen des Ukraine-Kriegs auf absehbare Zeit Mangelware bleiben.
Da die Ukraine der größte Lieferant ist, erwarten Fachleute vorerst keine Verbesserung der Situation. Große Unternehmen haben deswegen bereits ihre Speiseölmischung für die Zubereitung von Pommes frites geändert.
In den Supermärkten ist Sonnenblumenöl schon seit Wochen weitgehend ausverkauft. Rapsöl ist ein geeigneter Ersatz, und anders als bei Sonnenblumenöl droht auch kein Mangel. Denn in Deutschland, Frankreich oder Polen wird Raps demnach auf jeweils einer knappen Million Hektar angebaut.
Dass auch Rapsöl derzeit in vielen Supermärkten nicht oder nur schwer zu bekommen ist, liegt laut Verband sowohl an Hamsterkäufen als auch an Logistikproblemen. So fehlen Lkw-Fahrer aus der Ukraine, von denen viele bislang für polnische Speditionen arbeiteten.
Bei vielen Lebensmitteln und in der Gastronomie sind zudem in den kommenden Monaten weitere Preiserhöhungen absehbar.
7 Uhr: Gratwanderung der G20 mit Russland
Erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine treffen sich in dieser Woche in Washington Minister der "Gruppe der 20", der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt. Auch Russland ist Mitglied - was die schwierige Frage aufwirft, wie man bei internationalen Gipfeln mit dem kriegführenden Land umgeht.
Die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine werden die Finanzminister in der US-Hauptstadt beschäftigen. Sie treffen sich am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, wo auch die immensen Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung in Entwicklungsländern Thema sein dürften.
Je länger der Krieg dauert und je mehr Gräueltaten bekannt werden, desto tiefer geht nun der Riss zwischen dem Westen und Russland. Die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen hat bereits klar gemacht, dass die USA bestimmte G20-Treffen boykottieren wollen, wenn Vertreter Russlands teilnehmen. Auch Kanada betont, Russland könne derzeit kein konstruktiver Partner in der G20 sein. Deutschland hält sich bedeckter, doch es deutet sich an: Man will sich das eigene Verhalten nicht indirekt von Russland diktieren lassen.
Die Einladungen für die Treffen liegen in der Hand Indonesiens, das gerade den Vorsitz der G20 hat. Ein Vertreter des dortigen Finanzministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, Indonesien habe alle G20-Mitglieder zum Finanzminister-Treffen eingeladen - und jeder von ihnen habe das Recht teilzunehmen.
6.17 Uhr: Ukrainer mit neuer Sprache des Krieges
Russlands Krieg gegen die Ukraine hat in dem Nachbarland auch Auswirkungen auf die Sprache.
Die russischen Besatzer werden in der Ukraine inzwischen vielfach als Okkupanten bezeichnet, wie einst die Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Vor allem aber nennt man sie "Raschisten" - eine Mischung aus "Raschja", wie Russland auf Englisch ausgesprochen wird, und Faschist.
"Raschist" wird inzwischen sogar in den Nachrichten verwendet. Damit kontern die Ukrainer auch eine von Moskaus Begründungen für den Angriffskrieg - dass ihr Land von angeblichen Faschisten gesäubert werden müsse. Weitere Wortkreationen lest Ihr bei TAG24: "Raschisten" und "Orks": Wie der Krieg in der Ukraine die Sprache verändert.
6.10 Uhr: Arbeitgeber und Gewerkschaften warnen vor russischem Gas-Importstopp
Arbeitgeber und Gewerkschaften haben gemeinschaftlich vor einem Importstopp von russischem Gas nach Deutschland gewarnt.
Sanktionen müssten gezielt sein, die Gegenseite unter Druck setzen und möglichst Schaden von der eigenen Wirtschaft abhalten, sagten der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands BDA, Rainer Dulger, und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der Deutschen Presse-Agentur in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Beim aktuell diskutierten Gas-Embargo sehen wir das nicht."
Die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung wären nach Ansicht Dulgers und Hoffmanns momentan in Deutschland höher als die in Russland. "Ein schnelles Gas-Embargo hätte in Deutschland Produktionsausfälle, Produktionsstillstand, eine weitere Deindustrialisierung und nachhaltige Arbeitsplatzverluste zur Folge."
Um die Ukraine weiter zu unterstützen und den Druck auf Russland aufrechtzuhalten, brauche man eine stabile Wirtschaft und einen stabilen Arbeitsmarkt, hieß es von DGB und BDA.
4.52 Uhr: Wohnungsbau wird 2023 einbrechen
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie warnen Branchenverbände vor einem Einbruch des Wohnungsbaus in Deutschland im kommenden Jahr.
Materialmangel und ein rasanter Anstieg der Kosten machten die Kosten neuer Bauvorhaben unkalkulierbar - sowohl für die auftraggebenden Wohnungsunternehmen, als auch für viele ausführende Baufirmen und Handwerker. So heißt es übereinstimmend in Wohnungs- und auch Baubranche.
In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie klagten 90 Prozent der Unternehmen über Preissteigerungen, 80 Prozent über Lieferengpässe. Demnach geben Baustofflieferanten für viele Materialien derzeit nur noch tagesaktuelle oder gar keine Preise mehr an.
4.50 Uhr: Weitere Angriffe auf Mariupol
Der ukrainische Generalstab berichtete am Sonntagabend von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf das belagerte Mariupol. Dabei kämen auch Überschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz.
Regierungschef Denys Schmyhal sagte dem US-Sender ABC, die Stadt sei nicht gefallen. Die ukrainischen Soldaten würden in Mariupol "bis zum Ende kämpfen". Außenminister Dmytro Kuleba berichtete im US-Sender CBS, die eigenen Truppen seien "im Grunde eingekreist" von russischen Truppen, die Mariupol dem Erdboden gleichmachen wollten. Wörtlich sagte Kuleba: "Die Stadt existiert nicht mehr."
Russland hatte den verbliebenen ukrainischen Truppen in Mariupol zuvor mit Vernichtung gedroht. Ein Ultimatum, die Waffen bis zum Sonntagmittag niederzulegen und sich zu ergeben, ließen die Ukrainer verstreichen.
4.30 Uhr: Selenskyj: Werden Ostukraine nicht aufgeben
Selenskyj kündigte angesichts des befürchteten Großangriffs im Osten des Landes harte Gegenwehr an.
"Wir werden unser Territorium nicht aufgeben", sagte er dem Nachrichtensender CNN. Die Schlacht in der Region Donbass könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen.
4 Uhr: Ukrainische Truppen erobern Orte bei Charkiw zurück
Die ukrainischen Truppen konnten nach Behördenangaben bei einer Gegenoffensive mehrere Ortschaften in der Nähe der Großstadt Charkiw im Nordosten zurückerobern.
Damit seien die russischen Truppen weiter von der zweitgrößten Stadt der Ukraine zurückgedrängt wurden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, in seinem Kanal beim Messaging-Dienst Telegram mit. Zuvor hatten die Behörden gemeldet, dass beim Beschuss des Stadtzentrums am Sonntag mindestens fünf Menschen getötet und 13 verletzt worden seien.
3.35 Uhr: Mariupols Polizeichef: Auch viele Zivilisten in Stahlwerk
Mehrere Tausend ukrainische Verteidiger Mariupols sollen sich in dem riesigen Stahlwerk Asowstal verschanzt haben. Auch zahlreiche Zivilisten befinden sich nach Angaben örtlicher Behörden auf dem umkämpften Gelände des Werks, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören.
Die Menschen hätten sich dort vor Beschuss während der wochenlangem Belagerung der Stadt durch das russische Militär versteckt, sagte der Chef der Streifenpolizei von Mariupol, Michajlo Werschinin, dem Lokalfernsehen. "Sie trauen den Russen nicht. Sie sehen, was in der Stadt vor sich geht, und bleiben deswegen auf dem Werksgelände."
1.11 Uhr: Schicksal der Menschen hängt von Waffenlieferungen ab
Selenskyj warnte, dass das russische Militär für die nächste Zeit eine Offensive in der Industrieregion Donbass im Osten der Ukraine vorbereite: "So wie die russischen Truppen Mariupol zerstören, wollen sie auch andere Städte und Gemeinden in den Gebieten Donezk und Luhansk dem Erdboden gleichmachen."
Man sei den Partnern dankbar, die helfen. "Aber diejenigen, die von uns benötigte Waffen und Munition haben und ihre Hilfe zurückhalten, müssen wissen, dass das Schicksal dieser Schlacht auch von ihnen abhängt. Das Schicksal von Menschen, die gerettet werden können", sagte Selenskyj.
1.05 Uhr: Für Notsituation Vorräte für 14 Tage anlegen
Angesichts von möglichen Kriegsgefahren, Cyberbedrohungen und dem Klimawandel fordert der Städte- und Gemeindebund einen "völligen Neustart" beim zivilen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.
Notwendig seien ein funktionsfähiges Alarmsystem, eine bessere Ausrüstung der Feuerwehr und die Bevorratung von Lebensmitteln, Medikamenten und Geräten wie Notstromaggregaten für Kliniken, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch müssten neue Konzepte für Schutzräume entwickelt werden.
Landsberg rief die Bürger dazu auf, mehr Eigenvorsorge zu betreiben. Der Staat könne "auch in Notsituationen nicht immer und überall leistungsfähig" sein, sagte er. Deswegen sei zum Beispiel eine Vorratshaltung für 14 Tage wichtig.
1.01 Uhr: Luftverkehrsbranche würde Energie-Embargo verkraften
Die deutsche Luftverkehrswirtschaft würde ein Energieembargo gegen Russland nach eigener Einschätzung verkraften.
"Wir würden Einschränkungen erleben und höhere Preise. Schon heute kommt aber das meiste Öl, das die Branche nutzt, in den Nordseehäfen an. Zu großen Ausfällen sollte ein Embargo daher nicht führen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Auch am Hauptstadtflughafen BER ist ein vollständiger Stillstand Gerber zufolge derzeit nicht realistisch, sollte die sich in Hand von Rosneft befindende Raffinerie Schwedt ausfallen. "Auf der anderen Seite ist zuletzt einiges eingetreten, was lange als unvorstellbar galt, daher sollte man nichts ausschließen", warnte Gerber.
Verbraucher müssen sich Gerber zufolge allerdings auf höhere Ticketpreise einstellen.
00.05 Uhr: Mehr als 1100 Mediziner für Ukraine-Einsatz gemeldet
Mehr als 1100 Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland haben sich nach Angaben der Bundesärztekammer für einen Einsatz in der Ukraine oder den Nachbarländern gemeldet.
"Die Zahl zeigt, wie groß die Solidarität in der Ärzteschaft mit den Menschen in der Ukraine ist. Ein Einsatz dort kann schließlich lebensgefährlich werden", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Mediziner hätten sich auf einen entsprechenden Aufruf der Bundesärztekammer über ein Online-Portal registriert, um bei der Behandlung von Kranken und Kriegsverletzten zu helfen.
Titelfoto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa