Ukraine-Krieg im Ticker: Nach Waffen-Lieferungen - Russland warnt vor "unvorher-sehbaren Folgen"
Ukraine - Seit nunmehr 51 Tagen herrscht in der Ukraine nach dem Angriff von Russland inzwischen Krieg. Ein Ende des Konflikts, den Präsident Wladimir Putin (69) entfesselt hat, ist derzeit nicht in Sicht. TAG24 berichtet im Liveticker.
Am frühen Freitagmorgen waren in Kiew lokalen Medienberichten zufolge laute Explosionen zu hören. In mehreren Regionen wurde entsprechend Luftalarm ausgelöst. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst aber nicht.
Experten gegen derweil davon aus, dass das Sinken des nicht nur im andauernden Ukraine-Konflikt strategisch wichtigen russischen Raketenkreuzers "Moskwa" im Verlauf der Kampfhandlungen mehr als nur eine symbolische Bedeutung haben wird.
Das Kriegsschiff war der Dreh- und Angelpunkt der Luftverteidigung der Schwarzmeerflotte. Dass die "Moskwa" am Donnerstag gesunken ist - sei es nun durch einen Unfall oder wie von ukrainischer Seite gemeldet in Folge des Einschlags zweier Raketen - dürfte die Moral der Ukraine-Streitkräfte heben und zudem auch ein Propagandasieg für Kiew sein.
In Berlin geht die Diskussion um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine unvermindert weiter.
Wer die Geschehnisse des Donnerstags (14. April) nochmals nachverfolgen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu. Alle aktuellen Entwicklungen des Ukraine-Kriegs am heutigen Freitags (15. April) gibt es wie gewohnt im Liveticker.
22.27 Uhr: Nach Waffenlieferungen mehrerer Länder: Russland warnt vor "unvorhersehbaren Folgen"
Russland hat wegen Waffenlieferungen an die Ukraine Protestnoten an mehrere westliche Länder gesendet. Darunter seien auch die USA, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa (46), am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
Nach Angaben der US-Tageszeitung Washington Post warnt Moskau in dem Schreiben, dass solche Lieferungen "unvorhersehbare Folgen" haben könnten.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor sieben Wochen hat die Ukraine Waffen aus vielen Ländern bekommen. Die USA kündigten am Mittwoch an, weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern zu wollen.
Deutschland will seine Rüstungshilfe an Partnerländer auf zwei Milliarden Euro aufstocken. Das Geld soll überwiegend der Ukraine zugute kommen.
19.56 Uhr: Russisches Schiff "Moskwa" laut USA von ukrainischen Raketen getroffen
Die US-Regierung hat Angaben aus Kiew gestützt, wonach das gesunkene russische Kriegsschiff "Moskwa" ("Moskau") Ziel von ukrainischen Raketen war.
"Wir können bestätigen, dass das russische Schiff 'Moskwa' von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen wurde", sagte ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums am Freitag in Washington. Am Donnerstag hatte sich das Ministerium mit einer Einschätzung noch zurückgehalten.
Die "Moskwa" - Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte - war am Donnerstag gesunken. Kiew verkündete, der Raketenkreuzer sei am Vorabend von zwei Neptun-Raketen getroffen worden. Die russische Seite gab dagegen an, das Schiff sei durch die Detonation von Munition an Bord beschädigt worden und dann beim Abschleppen bei stürmischer See untergegangen.
19.25 Uhr: Bund gibt zwei Milliarden Euro für Rüstungshilfe aus
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg will die Bundesregierung ihre Rüstungshilfe für Partnerländer in diesem Jahr auf zwei Milliarden Euro erhöhen.
Der größte Teil davon sei für die von Russland angegriffene Ukraine vorgesehen, teilte eine Sprecherin der Bundesregierung der Deutschen Presse-Agentur am Freitag auf Anfrage mit. Die beteiligten Ressorts hätten sich schon vor zwei Wochen grundsätzlich darauf verständigt, die Mittel für die sogenannte Ertüchtigungsinitiative substanziell zu erhöhen. "In der vergangenen Woche wurde die Summe auf insgesamt zwei Milliarden Euro festgesetzt", hieß es.
Die Bundesregierung hatte die Ertüchtigungsinitiative 2016 ins Leben gerufen, um Partnerländer in Krisenregionen dabei zu unterstützen, selbst für Sicherheit zu sorgen. Mit den dafür zur Verfügung gestellten Mitteln wurden Streitkräfte, aber auch Polizei oder Katastrophenschutz unterstützt. Die ersten Partnerländer waren der Irak, Jordanien, Tunesien, Mali und Nigeria, 2018 kamen Burkina Faso und Niger hinzu. Bis Ende 2021 wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums 350 Projekte mit 600 Millionen Euro gefördert.
Jetzt soll der Topf wegen des Ukraine-Kriegs drastisch vergrößert werden. Die Bundesregierung hatte sich kurz nach Kriegsbeginn entschieden, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen. Bisher sind unter anderem Panzerfäuste, Luftabwehrraketen, Maschinengewehre, aber auch Fahrzeuge und Schutzausrüstung geliefert worden.
19.20 Uhr: Russland bombardiert Mariupol laut Ukraine mit Überschallbombern
Russland soll im Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Regierung auch Überschallbomber im Einsatz haben.
Aus Langstreckenbombern des Typs Tu-22M3 seien Bomben auf die besonders umkämpfte Hafenstadt Mariupol abgeworfen worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Olexander Motusjanyk, am Freitag in Kiew.
Motusjanyk betonte, dass Mariupol von russischen Truppen nicht vollständig eingenommen worden sei. Es gebe heftige Kämpfe, unter anderem im Hafengebiet und um das Stahlwerk "Iljitsch". Russland behauptet seit Tagen, den Hafen komplett zu kontrollieren. Nach Angaben aus Moskau haben die russischen Truppen inzwischen auch das Stahlwerk unter Kontrolle.
Mariupol wird seit Wochen von russischen Truppen und Kämpfern prorussischer Separatisten eingekesselt. Die Stadt ist weitgehend zerstört, die Lage der verbliebenen Einwohner ist katastrophal. Das US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War (ISW) geht davon aus, dass die strategisch wichtige Stadt "wahrscheinlich" kommende Woche erobert werde.
18.19 Uhr: Scholz gefährdet laut Merz Zusammenhalt der Staatengemeinschaft
CDU-Chef Friedrich Merz (66, CDU) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) in der Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert.
"Er gefährdet mit seinem Verhalten den Zusammenhalt der gesamten Staatengemeinschaft gegenüber Russland", sagte Merz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Man wolle keine Routen, Übergabezeiten und -orte wissen. "Wir wollen wissen, was geliefert wird und vor allem, aus welchen Gründen die Bundesregierung verfügbares Material nicht liefern will."
Die Ukraine und auch die deutsche Öffentlichkeit hätten einen Anspruch darauf zu wissen, was Deutschland jetzt tue. "Aber nicht dieses ständige Wabern von Vermutungen, Behauptungen, Gerüchten und Forderungen."
Zu Lieferlisten, die Merz als Abgeordneter in der Geheimschutzstelle des Bundestages einsehen könne, sagte er: "Wenn diese Listen Klarheit verschaffen würden, müsste sich niemand beschweren." Der CDU-Chef warf der Bundesregierung vor, einen offenen Streit über Waffenlieferungen auszutragen.
Merz sprach sich dafür aus, auch Kriegsgerät zu liefern, wenn dieses nur nach entsprechender Ausbildung bedient werden könnte. "Dann muss eben ausgebildet werden, auch außerhalb der Ukraine. Wir müssen davon ausgehen, dass dieser Krieg länger dauern wird, und dass die ukrainische Armee umfassend in der Lage sein muss, erobertes Territorium zurückzugewinnen."
Die territoriale Integrität der gesamten Ukraine müsse wiederhergestellt werden, sagte Merz. "Wenn es uns nicht gelingt, Putin in der Ukraine zu stoppen und zurückzudrängen, dann macht er weiter." Dann würden irgendwann das Baltikum, Polen, Moldau und andere Regionen in Europa betroffen sein. "Wir müssen ihn jetzt stoppen."
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr (44) bezeichnete die Vorwürfe des CDU-Chefs gegen den Kanzler als "billigen Populismus". "Seine Äußerungen zeigen vor allem eines: Die Union im Bund ist derzeit Lichtjahre von einer Regierungsfähigkeit entfernt." Die Union habe mehr als 16 Jahre Regierungsverantwortung getragen und die gescheiterte Russlandpolitik maßgeblich zu verantworten.
17.54 Uhr: Russland weist 18 EU-Diplomaten aus
Als Reaktion auf die Ausweisung von russischen Diplomaten bei der Europäischen Union weist Russland seinerseits 18 Diplomaten der EU-Vertretung in Moskau aus.
Dies teilte das Außenministerium am Freitag in Moskau mit. Zugleich warf es der EU eine "konsequente Zerstörung der über Jahrzehnte geschaffenen Architektur des bilateralen Dialogs und der Zusammenarbeit" vor.
17.06 Uhr: UN-Helfer: Ukrainer werden dem Verhungern preisgegeben
In der Ukraine drohen nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) Menschen zu verhungern. So seien keine Hilfskonvois mehr in die Stadt Mariupol gelassen worden, seit sie vor zwei Wochen von russischen Streitkräften umzingelt wurde, sagte WFP-Chef David Beasley am Freitag nach einem Besuch in der Ukraine.
"Es ist die eine Sache, wenn die Menschen unter den Verwüstungen des Krieges leiden", sagte Beasley. "Es ist eine andere Sache, wenn sie dem Verhungern preisgegeben werden."
Das WFP schätzt, dass ein Drittel der Menschen im Land insgesamt und 60 Prozent der intern Vertriebenen Sorge haben, nicht genügend Essen für ihre Familie zu finden.
Beasley nannte Russland als kriegtreibende Partei nicht beim Namen. "Wir appellieren an alle, uns den Zugang zu verschaffen, den wir brauchen, um Menschen in belagerten Städten zu erreichen", sagte er.
In Mariupol dürften noch 100.000 Menschen ausharren, und die letzten Vorräte an Nahrungsmitteln und Wasser seien bald aufgebraucht. Das WFP sei auch besorgt über die Lage in Städten im Osten des Landes.
Das WFP hat bislang etwa 1,4 Millionen Menschen in der Ukraine mit Lebensmitteln versorgt. Traumatisierte Menschen, deren Dörfer bis vor Kurzem noch umkämpft waren, erhielten in den Ruinen ihrer Häuser Kartons mit Nudeln, Reis, Dosenfleisch und Öl. Diesen Monat sollen 2,3 Millionen Menschen unterstützt werden.
Beasley reiste unter anderem in den Kiewer Vorort Butscha, wo nach dem Abzug der Russen Hunderte Leichen gefunden wurden. "Ich bin schockiert", sagte Beasley. "Der Horror des Krieges ist hier so deutlich, und mich schaudert es, wenn ich daran denke, was diese Menschen durchgemacht haben."
16.37 Uhr: Nordmazedonien verweist sechs russische Diplomaten des Landes
Nordmazedonien hat sechs russische Diplomaten des Landes verwiesen. Dies teilte das Außenministerium des Balkanlandes am Freitag in Skopje mit.
Die betroffenen Diplomaten hätten mit ihren Tätigkeiten gegen die geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen zur Regelung der Arbeit von diplomatischen Vertretungen verstoßen, hieß es in der Mitteilung.
Im Zusammenhang mit der Ausweisung von Diplomaten verweist diese Formulierung in der Regel darauf, dass die Betroffenen spioniert haben.
Es handelt sich um die zweite Ausweisung von russischen Diplomaten aus Nordmazedonien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar. Am 28. März hatte Skopje fünf russische Diplomaten des Landes verwiesen.
16.06 Uhr: Moskau knallhart: EU hat keine vernünftige Alternative zu russischer Energie
Russlands Energieminister Alexander Nowak hat sich von europäischen Diskussionen um mögliche Importverbote für russisches Gas und Öl unbeeindruckt gezeigt.
"Eine vernünftige Alternative zu den Energiequellen aus Russland gibt es kaum. Unter Berücksichtigung des Marktanteils von Russland wird ersichtlich, dass es ohne russische Energieressourcen unmöglich ist, die Energiesicherheit Europas zu garantieren", schrieb Nowak in einem Leitartikel für das Branchenjournal "Energetitscheskaja Politika" ("Energiepolitik").
Nowaks Worten zufolge werde es noch fünf bis zehn Jahre dauern, bis die EU russisches Öl und Gas vollständig ersetzen könne. Weder die USA noch die Opec-Staaten hätten genug Kapazitäten, um den Europäern schnell auszuhelfen.
"Darum hängt das Schicksal der europäischen Industrie und das Wohlbefinden der EU-Bürger voll und ganz von der Rationalität der Entscheidungen der EU-Führer ab", schrieb Nowak. Zugleich verteidigte er die von Russlands Präsident Wladimir Putin (69) geforderte Umstellung der Gas-Zahlungen auf Rubel.
15.12 Uhr: Spricht Joschka Fischer hier eine bittere Wahrheit aus?
Der ehemalige Bundesaußenministers Joschka Fischer (74, Grüne) sieht Fehler in der deutschen Russland-Politik in der deutschen Nachkriegsgeschichte begründet.
"Zu glauben, wir könnten als Konsequenz unserer missratenen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Abschreckung und militärische Sicherheit verzichten, das war ein Irrtum", sagte der Grünen-Politiker der "taz am Wochenende".
Aus dem Irrtum sei die Illusion in der Beziehung zu Russland erwachsen, man könne dort durch Austausch langfristig eine friedliche Systemveränderung erreichen. "Diese Illusion hat uns in Abhängigkeiten geführt, für die wir jetzt einen hohen Preis bezahlen müssen."
Der zentrale Fehler sei gewesen zu glauben, dass man Russland vertrauen könne ohne innere Demokratisierung, sagte Fischer. "An erster Stelle wollte die russische Realität von der deutschen Wirtschaft, vorneweg dem "Ostausschuss", und der SPD nicht gesehen werden. An zweiter Stelle mit geringem Abstand von der Union." Fischer war zwischen 1998 und 2005 in der rot-grünen Bundesregierung Außenminister.
14.42 Uhr: SPD-Außenpolitiker Michael Roth für umfassende Waffenlieferungen an Ukraine
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth (51) hat sich für umfassende Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag sagte der "Frankfurter Rundschau": "Die Ukrainerinnen und Ukrainer können sich nur verteidigen mit Waffen – und dabei sollten wir sie rasch und umfassend unterstützen."
Bei einem militärischen Sieg Russlands drohten neue militärische Konflikte in Moldau, Georgien und vermutlich auch auf dem westlichen Balkan, sagte Roth. "Deswegen muss – und das ist auch in unserem nationalen und europäischen Interesse – die Ukraine diesen furchtbaren Krieg gewinnen."
14.15 Uhr: Torgau sagt Gedenkveranstaltung zum "Elbe Day" wegen Ukraine-Krieg ab
Angesichts des Ukraine-Kriegs hat die Stadt Torgau die Gedenkfeier zum 77. Jahrestag der Begegnung amerikanischer und sowjetischer Soldaten an der Elbe abgesagt.
"Die aktuelle Lage und die täglichen Ereignisse lassen es geraten erscheinen, eine derartige Zusammenkunft in diesem Jahr nicht durchzuführen", teilte die Stadt. An der Gedenkveranstaltung am 25. April hatten sonst auch offizielle Vertreter der damaligen Kriegsparteien teilgenommen. Individuelle Kranzniederlegungen sind aber auch in diesem Jahr möglich.
Zudem lade der Bischofskonvent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu einem Friedensgebet am Brückenpfeiler der ehemaligen Elbbrücke ein. Torgau erinnert jedes Jahr mit dem "Elbe Day" an das Aufeinandertreffen amerikanischer und sowjetischer Soldaten auf der zerstörten Elbe-Brücke am 25. April 1945.
Diese Begegnung markierte symbolisch das nahe Ende des Zweiten Weltkrieges.
13.39 Uhr: Ukraine meldet sieben Tote nach Beschuss von Flüchtlingsbussen
Bei einem Beschuss von Flüchtlingsbussen sollen in der Ostukraine offiziellen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden sein. 27 weitere Menschen sollen durch den Angriff russischer Soldaten in der Ortschaft Borowa im Kreis Isjum verletzt worden sein, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw am Freitag mit.
Es werde wegen Mordes ermittelt. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.
Russland hatte Ende Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Die Vereinten Nationen haben seitdem mehr als 1900 getötete Zivilisten registriert. In Wirklichkeit dürften die Opferzahlen aber noch deutlich höher sein.
13.25 Uhr: Kiew dementiert angeblichen Beschuss russischen Territoriums
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat den Beschuss von russischem Territorium bestritten. Diese Vorwürfe seien falsch und der Zwischenfall eine geplante Provokation, teilte der Geheimdienst auf seiner Facebook-Seite mit.
Moskau hatte Kiew am Vortag beschuldigt, beim Beschuss einer Ortschaft im westrussischen Gebiet Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sieben Zivilisten verletzt zu haben, darunter ein Kleinkind. Die ukrainischen Truppen hätten mit Hubschraubern angegriffen. Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte nun Tonaufnahmen, die beweisen sollen, dass die russischen Anschuldigungen haltlos seien. Die Echtheit des Fragments ließ sich zunächst nicht überprüfen.
Russland hatte in den vergangenen Wochen mehrfach vermeintlich ukrainische Angriffe auf grenznahe russische Gebiete beklagt und zuletzt damit gedroht, darauf mit einer verstärkten Bombardierung der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu reagieren.
12.45 Uhr: Litauen entsendet 24 Mediziner in die Ukraine
Aus Litauen sind zwei medizinische Teams in die von Russland angegriffene Ukraine abgereist. Die insgesamt acht Ärzte und 16 Krankenschwester sollen nach ihrer Ankunft für zwei Wochen in Krankenhäusern arbeiten.
Im Gepäck haben sie einem Bericht der Agentur BNS zufolge auch medizinisches Material und Ausrüstung. Die Entsendung erfolgte auf Bitten der Regierung in Kiew. "Wir haben eine Anfrage erhalten, Anästhesisten, Beatmungsgeräte, Orthopäden, Traumatologen und Chirurgen zu schicken. Mit anderen Worten: am meisten benötigt wird Hilfe bei der Durchführung von Operationen und der Behandlung von Traumata und Verletzungen", sagte ein Berater des Gesundheitsministeriums in Vilnius.
Vor Abreise mussten alle Mediziner den Angaben zufolge an einer von der litauischen Armee organisierten Schulung teilnehmen. Insgesamt hatten sich auf die Anfrage mehr als 300 Mediziner freiwillig gemeldet, sagte der Ministeriumsvertreter.
11.40 Uhr: Lettlands Präsident Egils Levits spricht von Völkermord in der Ukraine
Nach seiner Rückkehr aus der Ukraine hat Lettlands Staatspräsident Egils Levits (66) das Vorgehen der russischen Truppen dort angeprangert.
Nach allem, was er mit eigenen Augen gesehen habe, seien aus seiner Sicht alle Anzeichen von Völkermord gegeben. "Ich würde es Völkermord nennen", sagte Levits am Donnerstagabend in Riga. Rechtlich könnte das von einem der internationalen Gerichte festgestellt werden, sagte der frühere Richter am Europäischen Gerichtshof.
Levits war am Dienstagabend zusammen mit seinen Amtskollegen aus Polen, Estland und Lettland per Zug in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Mit ihrem Besuch wollten die Staatschefs der vier EU- und Nato-Staaten ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriff geben.
10.45 Uhr: Russisches Militär meldet Kontrolle über Stahlwerk in Mariupol
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die volle Kontrolle über das Stahlwerk "Iljitsch" in der schwer umkämpften ukrainischen Hafenmetropole Mariupol errungen.
"In der Stadt Mariupol wurde durch Angriffe der russischen Streitkräfte und Einheiten der Donezker Volksrepublik das Stahlwerk "Iljitsch" vollständig von ukrainischen Nationalisten befreit", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow (55), am Freitag. Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.
Der Kommandeur der ukrainischen 36. Marineinfanteriebrigade, Serhij Wolyna, beschrieb in der Zeitung "Ukrainskaja Prawda" die Lage in der Stadt allerdings als "kritisch". Mariupol könne nur durch eine schnelle Militäroperation zur Beendigung der russischen Blockade oder durch eine politische Lösung gerettet werden, meinte er. Bekannt ist, dass der Großteil der ukrainischen Kräfte unter Führung des nationalistischen Asow-Regiments sich im Stahlwerk Asow-Stahl verschanzt hat.
10.34 Uhr: Russland berichtet über Angriff auf Raketenfabrik bei Kiew
Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Raketenfabrik unweit der Hauptstadt Kiew angegriffen.
Auf die Fabrik "Wisar", knapp fünf Kilometer südwestlich des Stadtrands, seien in der Nacht zum Freitag Raketen des Typs Kalibr abgefeuert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow (55). Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Medienberichten zufolge waren in der Nacht in Kiew aber mehrere heftige Explosionen zu hören. Die Fabrik "Wisar" soll Raketen für das Flugabwehrsystem S-300 hergestellt haben.
Moskau kündigte an, seine Angriffe auf Kiew erhöhen zu wollen, falls ukrainische Truppen Attacken oder "Sabotageakte" auf russischem Staatsgebiet durchführten. Eine solche Drohung hatte Konaschenkow bereits vor einigen Tagen ausgesprochen.
10.28 Uhr: Grenzschutz zählt knapp 2,76 Millionen Ukraine-Flüchtlinge
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich knapp 2,76 Millionen Menschen aus dem Land in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Freitag auf Twitter mit. Allein am Donnerstag kamen 26.800 Flüchtlinge - ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Tag zuvor.
In Richtung Ukraine überquerten am Mittwoch 22.500 Menschen die Grenze. Insgesamt seien seit Beginn des Krieges am 24. Februar 652.000 Menschen in die Ukraine eingereist, hieß es. Dabei handele es sich zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in die Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat.
Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.
9.42 Uhr: Kiew kündigt neun Fluchtkorridore an
Die Ukraine hat neun Fluchtkorridore im Osten des Landes angekündigt. In den Gebieten Donezk und Saporischschja seien mit den russischen Truppen Routen von Mariupol, Berdjansk, Tokmak und Enerhodar nach Saporischschja vereinbart worden, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (42) am Freitag bei Telegram entsprechend mit.
Dazu gebe es Absprachen für Fluchtrouten im Luhansker Gebiet. Zivilisten aus Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, Popasna, Hirske und Rubischne können bei eingehaltener Waffenruhe nach Bachmut im benachbarten Donezker Gebiet gelangen.
Zu den Transportmitteln machte Wereschtschuk keine Angaben. Die ukrainische Eisenbahn hat einen Evakuierungszug aus Pokrowsk im Donezker Gebiet nach Tschop an der ungarischen Grenze angekündigt.
Vor gut sieben Wochen hatte Russland den Nachbarn angegriffen. UN-Angaben nach haben seit Kriegsbeginn über 4,7 Millionen Ukrainer das Land verlassen. Mehr als sieben Millionen sind innerhalb der Ukraine geflohen.
9 Uhr: Russland bremst bei Gesetz über Insolvenz ausländischer Unternehmen
Das russische Parlament wird den Gesetzentwurf zur möglichen Verstaatlichung ausländischer Unternehmen erst im Mai beraten.
Es sei nicht geplant, das Gesetz im Eilverfahren durchzupeitschen, berichtete die Tageszeitung "Wedomosti" am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise. Die Initiative betrifft Unternehmen, die im Zuge des von Russland begonnenen Kriegs in der Ukraine und den darauf folgenden westlichen Sanktionen ihre Tätigkeit in Russland eingestellt haben.
Aus der russische Führung hatte es daraufhin Drohungen gegeben, westliche Konzerne zu enteignen, die nicht bald wieder ihren Betrieb aufnehmen. Teilweise wurde der 1. Mai als Stichtag für die Wiederaufnahme der Tätigkeit genannt.
7.55 Uhr: Waffenlieferungen an Ukraine müssen laut Robert Habeck verstärkt werden
Robert Habeck (52, Grüne) macht sich für eine Ausweitung von Waffenlieferungen an die Ukraine stark. "Es müssen mehr Waffen kommen", sagte der Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir können die Ukraine in dem Krieg nicht alleine lassen. Sie kämpft auch für uns. Die Ukraine darf nicht verlieren, Putin darf nicht gewinnen."
Auf die Frage, ob Deutschland auch schwere Waffen liefere, sagte der Vizekanzler: "Die Menschen in der Ukraine wehren sich mit Mut und Opferbereitschaft. Wir stehen in der Pflicht, sie mit Waffen zu unterstützen. Zugleich haben wir eine Verantwortung dafür, nicht selbst zum Angriffsziel zu werden. Das ist dem Rahmen, innerhalb dessen wir alles liefern, was möglich ist." Dieser Rahmen "schließt große Panzer oder Kampfflugzeuge bisher nicht ein", fügte Habeck hinzu.
"Natürlich bedeutet eine Brutalisierung des Krieges auch, dass man in Quantität und Qualität der Waffenlieferungen zulegen muss. Aber das besprechen wir mit unseren europäischen Partnern und den Nato-Partnern", sagte der Minister weiter.
7.23 Uhr: Russische Einheiten konzentrieren sich auf Städte in Luhansk
Russische Einheiten versuchen ukrainischen Angaben zufolge derzeit vorrangig, die Städte Popasna und Rubischne im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine einzunehmen. Sie seien dabei aber nicht erfolgreich, hieß es im Morgenbericht zur militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs am Freitag.
Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Großoffensive russischer Einheiten im Osten des Landes.
Binnen 24 Stunden habe man in den Gebieten Luhansk und Donezk an acht Stellen Angriffe abgewehrt und dabei mehrere russische Panzer und ein Artilleriesystem zerstört, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Die Ukraine hat dort besonders starke Truppen, die seit 2014 die Front gegen die von Moskau gelenkten und ausgerüsteten Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk halten. Gleichzeitig ist Moskau seit mehreren Tagen dabei, seine Truppen in dem Gebiet aufzustocken.´
6.45 Uhr: Alexander Dobrindt fordert mehr militärische Hilfe für Ukraine ein
Die CSU im Bundestag fordert von der Bundesregierung zügige Entscheidungen über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. "Die Zeit für langwierige Ampeleien ist vorbei", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (51) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Deutschland kann und muss deutlich mehr militärische Unterstützung leisten."
Die Ukraine wünscht sich von Deutschland unter anderem Kampfpanzer und Artilleriegeschütze, um sich wirkungsvoller gegen die russischen Angreifer verteidigen zu können. Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) lehnt dies bislang ab, Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) fordern dies dagegen ebenfalls.
Der CSU-Politiker Dobrindt sagte nun: "Es braucht eine weitere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine auch mit schweren Waffen, geschützten Fahrzeugen und Aufklärungstechnik mit Drohnen." Diese müssten nicht nur von der Bundeswehr, sondern vor allem auch aus der Industrie heraus geliefert werden.
6.13 Uhr: Linken-Politiker Jan Korte wirft Grünen und FDP "Waffenexzessforderungen" vor
In der Diskussion über Waffenlieferungen hat der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte (45), FDP und Grünen Kriegsrhetorik und "Waffenexzessforderungen" vorgeworfen.
Der "insbesondere von Grünen und FDP beförderte Weg der von Tag zu Tag stärkeren militärischen Einmischung" nehme bedrohliche Ausmaße an, sagte Korte der DPA. "Es ist höchste Zeit, dieses gefährliche Spiel mit dem Feuer zu beenden."
Er forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) deshalb entsprechend dazu auf, "den Waffenexzessforderungen von Grünen und FDP Einhalt" zu gebieten. "Wer mit täglich schrillerer Kriegsrhetorik immer mehr und immer schwerere Waffen an die Ukraine liefern will, der muss konkret beantworten, um was es dabei in welchem Umfang geht und welcher Zweck damit verfolgt wird. Und er muss beantworten, wie weit das Ganze gehen soll", erklärte der Politiker der Linken zum Thema weiter.
5.32 Uhr: Bürger können laut Robert Habeck zehn Prozent Energie einsparen
Robert Habeck (52, Grüne) hat die Menschen in Deutschland nochmals dazu aufgerufen, Energie zu sparen.
"Ich bitte jeden und jede, jetzt schon einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Als Faustformel würde ich ausgeben: Zehn Prozent Einsparung geht immer." Der Grünen-Politiker kündigte eine entsprechende Kampagne der Regierung an. "Wir können nur unabhängiger von russischen Importen werden, wenn wir es als großes gemeinsames Projekt ansehen, an dem wir alle mitwirken", fügte er hinzu.
Wenn man an Ostern die Bahn oder das Fahrrad nehmen könne, sei das gut. "Das schont den Geldbeutel und ärgert Putin."
Mit Blick auf Berufspendler, die auf das Auto angewiesen sind, appellierte der Minister an die Arbeitgeber zu überlegen, "ob sie da, wo es möglich ist, Homeoffice anbieten, um Energie zu sparen. Homeoffice haben wir auch in der Pandemie gemacht. Wo das geht, könnte man wieder ein oder zwei Tage in der Woche zu Hause arbeiten - alles erst einmal auf freiwilliger Basis."
4.18 Uhr: Rund 2550 Menschen aus umkämpften Gebieten evakuiert
Aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine sind am Donnerstag etwa 2550 Zivilisten evakuiert worden.
Das teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk (42) in Kiew mit. Rund 2300 Menschen seien in der südukrainischen Stadt Saporischschja angekommen, darunter 290 Bewohnerinnen und Bewohner Mariupols.
Während der Evakuierungen hätten russische Einheiten "ständig" die dafür eingerichteten Feuerpausen gebrochen, sagte Wereschtschuk. Weitere rund 220 Menschen seien aus der Region Luhansk im Osten des Landes in Sicherheit gebracht worden. Dort wie in der Region Donezk werden in den kommenden Tagen eine Offensive und heftige Kämpfe erwartet.
3.41 Uhr: Wolodymyr Selenskyj dankt Landsleuten für 50 Tage Widerstand gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat seinen Landsleuten für 50 Tage Widerstand gedankt.
"Gott sei Dank, den Streitkräften der Ukraine und unserem Volk - wir haben den größten Teil unseres Landes verteidigt", sagte Selenskyj anlässlich des 50. Tages seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in einer am Donnerstag auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. "50 Tage unserer Verteidigung sind eine Leistung. Eine Leistung von Millionen von Ukrainern."
Selenskyj sagte weiter, er erinnere sich an den ersten Tag der russischen Invasion in die Ukraine.
"Um es milde auszudrücken: Niemand war überzeugt, dass wir bestehen würden." Viele hätten ihm geraten, das Land zu verlassen. "Sie haben dazu geraten, dass wir uns de facto der Tyrannei ergeben." Sie hätten aber die Ukrainer nicht gekannt und nicht gewusst, wie mutig diese seien und wie sehr sie Freiheit schätzten, "so zu leben, wie wir wollen".
3.01 Uhr: Bildungsgewerkschaften fordern konkreten Plan mit Blick auf ukrainische Schüler
Bildungsgewerkschaften haben die Politik aufgefordert, einen konkreten Plan für die Integration von geflüchteten Kindern aus der Ukraine vorzulegen. Hintergrund ist, dass die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (56), mit rund 400.000 zu unterrichtenden Schülern aus der Ukraine rechnet.
"Da sich die personelle und räumliche Situation an den Schulen ständig weiter zuspitzt, erwarte ich von der Kultusministerkonferenz, dass sie nicht nur den Bedarf vorrechnet, sondern auch sagt, was sie konkret tun wird", sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann (69), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Politik darf nicht nach dem Prinzip Hoffnung darauf setzen, dass die Schulen und Kitas das schon alles irgendwie regeln werden."
2.10 Uhr: New Yorker Empire State Building strahlt nun täglich für Ukraine
Zur Unterstützung der Ukraine soll die Spitze des Empire State Buildings in New York bis Anfang Juni jeden Tag 15 Minuten lang in den Farben der Landesfahne leuchten. Von Donnerstag an bis zum 1. Juni solle die Spitze des berühmten Gebäudes jeden Abend eine Viertelstunde lang in Gelb und Blau strahlen, teilten die Betreiber mit.
Damit solle die Unterstützung für das ukrainische Volk nach dem russischen Angriff ausgedrückt werden.
Das berühmte Hochhaus in Manhattan leuchtet fast jeden Abend in anderen Farben zur Würdigung etwa von Feiertagen oder Sportmannschaften. Das werde es auch in den kommenden Tagen tun, hieß es - zu Beginn aber immer eine Viertelstunde in den Farben der ukrainischen Flagge. Das Gebäude hatte seit Kriegsbeginn mehrfach in den ukrainischen Farben gestrahlt.
1.20 Uhr: CIA warnt davor, russische Atomwaffendrohung auf die leichte Schulter zu nehmen
Angesichts der militärischen Rückschläge für Russland darf die mögliche Bedrohung eines russischen Einsatzes taktischer Atombomben nach Ansicht von CIA-Chef Bill Burns (66) nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Moskau habe sich mit den Äußerungen zur erhöhten Einsatzbereitschaft seiner Atomwaffen Drohgebärden bedient, bislang hätten die USA dafür aber kaum praktische Belege wie Truppenbewegungen oder militärische Vorbereitungen gesehen, sagte der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes am Donnerstag an einer Universität im Bundesstaat Georgia.
So sagte Burns zur Lage: "Angesichts der möglichen Verzweiflung von Präsident (Wladimir) Putin und der russischen Führung, angesichts der bislang erfahrenen militärischen Rückschläge, kann keiner von uns die Bedrohung durch einen möglichen Einsatz taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen geringer Sprengkraft auf die leichte Schulter nehmen. Wir tun es nicht."
0.35 Uhr: FlixBus nimmt wieder Fahrten in die Ukraine auf
Der Busbetreiber FlixBus nimmt nach Angaben aus Kiew wieder Verbindungen in die Ukraine auf.
Die Hauptstadt Kiew sowie eine Reihe anderer ukrainischer Städte würden wieder angefahren, hieß es in einer Mitteilung des ukrainischen Regierungsportals zum Zustand der Transport-Infrastruktur im Land am Donnerstagabend.
Unter den wieder aufgenommenen Haltestellen seien neben Kiew noch Schytomyr, Rivne, Winnytsja, Uman, Chmelnytskyj und Ternopil. Die Routen waren mit Beginn des russischen Angriffskrieges eingestellt worden, hieß es.
Titelfoto: --/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/dpa