Ukraine-Krieg im Liveticker: Selenskyj wendet sich an russische Bevölkerung - das sagt er ihnen jetzt!
Kiew (Ukraine) - Seit bald einem halben Jahr führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Momentan konzentriert sich das Kriegsgeschehen auf den Osten des bedrängten Landes. Sorge macht auch das Kernkraftwerk in Saporischschja. Alle aktuellen Entwicklungen gibt es im TAG24-Liveticker.
Angesichts der Kämpfe um das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) in Kiew den Westen zu Sanktionen gegen Russlands Atomindustrie auf.
Die Strafmaßnahmen müssten die Nuklearindustrie des Aggressorstaates treffen, sagte Selenskyj in einer am Samstagabend verbreiteten Videoansprache. Die Atommacht Russland baut oder betreibt in mehreren Ländern Kernkraftwerke und lagert auch radioaktiven Müll bei sich. Das Land gilt etwa für die USA als Konkurrent auf dem Markt.
Russland benutze das AKW im Süden der Ukraine, um die Menschen in Angst zu versetzen sowie um die ukrainische Führung und die ganze Welt zu erpressen, sagte Selenskyj. Kiew und Moskau werfen sich seit Tagen gegenseitig vor, für den Beschuss des größten Atomkraftwerks in Europa verantwortlich zu sein.
Russland hat die weitläufige Anlage in der Stadt Enerhodar seit Monaten besetzt.
TAG24 berichtet im Liveticker über das aktuelle Geschehen.
14. August, 22.29 Uhr: Selenskyj wendet sich an russische Bevölkerung - das sagt er ihnen jetzt!
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat die Bevölkerung Russlands aufgerufen, ihre Stimme gegen den Krieg zu erheben. "Das Böse findet in einem solchen Maßstab statt, dass Schweigen einer Mitschuld gleichkommt", sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.
"Wenn Sie die russische Staatsbürgerschaft haben und schweigen, bedeutet dies, dass Sie nicht kämpfen, was bedeutet, dass Sie das unterstützen", sagte Selenskyj. Im Unterschied zu früheren Appellen an die Bevölkerung des kriegführenden Nachbarlandes sprach der Präsident sie aber nicht auf Russisch, sondern auf Ukrainisch an.
Auch in der Ukraine und im Rest der Welt sollte jeder "alles in seiner Macht Stehende tun, damit Russland und diejenigen, die den Krieg unterstützen, einen immer höheren Preis für den russischen Staatsterror bezahlen".
Russland hat die Ukraine am 24. Februar angegriffen und führt den Krieg immer weiter. Aussichten auf eine Verhandlungslösung gibt es derzeit nicht. Nach verschiedenen Umfragen unterstützt angeblich eine Mehrheit der Russen den Kurs von Präsident Wladimir Putin. Dabei ist unsicher, wie aussagekräftig dies ist. Offene Kritik an dem Krieg wird vom russischen Machtapparat streng bestraft.
14. August, 21.01 Uhr: Erster Getreidefrachter aus Ukraine in UN-Auftrag unterwegs
Der erste Getreidefrachter im Auftrag der Vereinten Nationen ist am Sonntag aus dem südukrainischen Hafen Piwdennyj mit Weizen für Afrika ausgelaufen.
Das teilte der Gouverneur des Gebietes Odessa, Maxym Martschenko, auf Telegram mit. Das Welternährungsprogramm der UN (WFP) habe den Frachter "Brave Commander" gechartert. Die Ladung von 23 000 Tonnen Weizen ist nach UN-Angaben für Äthiopien bestimmt.
14. August, 20.15 Uhr: 42 Staaten fordern Abzug russischer Truppen aus AKW Saporischschja
Den sofortigen Abzug russischer Truppen aus dem besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine haben 42 Staaten und die EU in einer Erklärung in Wien gefordert.
"Die Stationierung von russischen Militärs und Waffen in der Atomanlage ist inakzeptabel", hieß es in der Erklärung. Russland verletze die Sicherheitsprinzipien, auf die sich alle Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA) verpflichtet hätten.
Die Kontrolle über das AKW müsse den befugten ukrainischen Behörden übergeben werden. Dann könnten Experten der IAEA ihre Aufsichtspflicht über die Arbeit der Ukrainer wahrnehmen. Russland müsse vollständig aus der Ukraine abziehen und den "durch nichts provozierten oder gerechtfertigten Angriffskrieg" gegen das Nachbarland beenden.
Die Forderung wurde im Namen der EU und aller ihrer Mitgliedsländer erhoben. Zudem unterzeichneten die USA, Großbritannien, Norwegen, Australien, Japan, Neuseeland und andere Länder.
Sie erklärten ihre volle Unterstützung für die IAEA und deren Direktor Rafael Grossi bei dem Bemühen, die Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen trotz des russischen Angriffs zu gewährleisten. Das Dokument wurde am Sonntag über die Vertretung der EU bei den UN-Organisationen in Wien (EEAS) veröffentlicht.
14. August, 17.42 Uhr: Erneut Artilleriebeschuss in Nähe von AKW Saporischschja
In der ukrainischen Stadt Enerhodar am russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja sind am Sonntag erneut Artilleriegeschosse eingeschlagen.
Das teilten russische wie ukrainische Quellen mit. Beide Seiten machten jeweils die andere für den Beschuss verantwortlich. Übereinstimmend wurde berichtet, dass ein Zivilist getötet worden sei.
"Die Nationalisten der Ukraine haben ein Wohngebiet von Enerhodar mit Raketen beschossen", teilte die russische Besatzungsverwaltung der Agentur Tass zufolge mit. Der ukrainische Bürgermeister der Stadt, Dmytro Orlow, sprach von einer "mörderischen Provokation" der Besatzer. Unabhängige Bestätigungen des Vorfalls gab es nicht.
Die internationale Gemeinschaft ist besorgt wegen der Sicherheitslage im größten Kernkraftwerk Europas, das seit März von russischen Truppen besetzt ist. Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen das AKW inspizieren. Die Vereinten Nationen, Russland und die Ukraine können sich aber nicht über die Modalitäten des Besuchs einigen.
14. August, 14.51 Uhr: Russische Raketen- und Artillerieangriffe in der Ostukraine
Russland hat bei neuen Raketen- und Artillerieangriffen im Osten der Ukraine nach eigenen Angaben Ziele in Dutzenden Ortschaften beschossen.
Die Attacken konzentrierten sich auf die Region Donezk, im benachbarten Gebiet Charkiw sei die Ortschaft Udy eingenommen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Der ukrainische Generalstab berichtete ebenfalls von massiven Angriffen im Osten und im Süden des Landes.
14. August, 10.41 Uhr: UN wegen AKW Saporischschja in der Pflicht?
Im Ringen um die Sicherheit des beschossenen ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja sieht der russische Diplomat Michail Uljanow die Vereinten Nationen in der Pflicht.
Aufgabe des UN-Sekretariats sei es, "grünes Licht zu geben für einen Besuch des AKW von Experten und Expertinnen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), sagte Uljanow in einem Interview der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Diplomat vertritt Russland in Wien bei den internationalen Organisationen.
14. August, 6.22 Uhr: Getreidetransporte laufen und bringen Einnahmen
Als gute Nachricht bezeichnete der ukrainische Präsident Selenskyj den Transport von ukrainischem Getreide und Lebensmitteln über die Häfen im Schwarzen Meer.
Inzwischen seien 16 Schiffe mit Mais, Weizen, Soja, Sonnenblumenöl und anderen Produkten ausgelaufen, um die Lage auf dem globalen Lebensmittelmarkt zu entspannen. Die Einnahmen aus dem Verkauf kämen dem Staat und den Landwirten zugute, die nun die neue Saat ausbringen könnten, sagte Selenskyj. "Das ist ein wichtiges Element auf dem Weg zum Sieg", sagt er.
14. August, 5.30 Uhr: Selenskyj warnt vor atomarer Katastrophe
Selenskyj warf den russischen Truppen vor, das Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja als Festung zu nutzen, um von dort auf die am anderen Ufer des Dnipro-Stausees liegenden Kleinstädte Nikopol und Marhanez zu schießen.
Er warnte davor, dass der Aufmarsch russischer Truppen auf dem Areal des AKW "die radioaktive Bedrohung für Europa so erhöht, wie es sie nicht einmal zu den schwierigsten Augenblicken der Konfrontation in den Zeiten des Kalten Krieges gab". Er hatte schon zuvor vor einer möglichen atomaren Katastrophe gewarnt.
Weiter sagte Selenskyj: "Natürlich muss es darauf eine harte Reaktion geben." Ukrainische Diplomaten und Vertreter der Partnerstaaten unternähmen nun alles, um Russlands Atomindustrie zu blockieren. Zugleich forderte der Präsident, die verantwortlichen Amtsträger des "Terrorstaates" durch die internationale Strafjustiz zur Verantwortung zu ziehen. Außerdem werde jeder russische Soldat, der das AKW beschieße oder sich dort verschanze, zum Ziel ukrainischer Geheimagenten und der Armee.
14. August, 4 Uhr: Zehn russische Flugzeuge nach Luftraum-Sperrung noch in Deutschland
Fast ein halbes Jahr nach Sperrung des EU-Luftraums für Flugzeuge aus Russland stehen in Deutschland noch zehn Maschinen russischer Eigentümer oder unter russischer Kontrolle.
Dies berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag unter Berufung auf das Bundesverkehrsministerium. "Da die Maschinen aufgrund des EU-Sanktionsregimes einem Start- und Flugverbot unterliegen, können sie durch den Eigentümer nicht genutzt und nicht an einen anderen Ort verbracht werden", wurde das Ministerium zitiert.
13. August, 19.17 Uhr: Autobrücke von Dnipro-Staudamm laut Ukraine unbefahrbar
Im Süden der Ukraine ist die Autobrücke des Staudamms Nowa Kachowka im Gebiet Cherson nach ukrainischen Angaben infolge mehrerer Angriffe nicht mehr zu befahren.
Die Brücke sei von Raketen- und Artillerieeinheiten gezielt unbrauchbar gemacht worden, teilte das ukrainische Armeekommando Süd am Samstag bei Facebook mit. Die Verwaltung der russischen Besatzer bestätigte den Beschuss. Zugleich warnte sie vor Schäden an der Staumauer, was zu einer Katastrophe führen könne. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
13. August, 16.45 Uhr: Ukraine und Russland werfen sich weitere Angriffe auf AKW vor
Die Ukraine und Russland haben sich am Samstag erneut gegenseitig für Angriffe auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja verantwortlich gemacht.
"Beschränken Sie ihre Präsenz in den Straßen von Enerhodar! Wir haben Informationen über neue Provokationen von Seiten der (russischen) Besatzer", erklärte die ukrainische Atombehörde Energoatom am Samstag.
Die Behörde verwies auf eine Mitteilung eines Behördenvertreters der weiterhin von Kiew kontrollierten Stadt Enerhodar. In der Stadt liegt das von russischen Truppen besetzte größte Atomkraftwerk Europas, das in den vergangenen Tagen wiederholt attackiert worden war.
Die von Moskau eingesetzte Verwaltung in den russisch kontrollierten Gebieten warf indes den ukrainischen Truppen vor, für die Angriffe verantwortlich zu sein.
13. August, 15 Uhr: Ukraine meldet neue schwere russische Raketenangriffe im Osten
Das ukrainische Militär hat über neue schwere russische Raketenangriffe im Osten des Landes berichtet.
So seien die Stadt und die Region Charkiw massiv beschossen worden, teilten die ukrainischen Behörden am Samstag mit. Drei Menschen, darunter ein 13 Jahre alter Junge, seien im Gebiet Charkiw verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. In der Region Saporischschja warnten die Behörden die Menschen davor, auf die Straße zu gehen, weil russische Truppen in Richtung des Atomkraftwerks schießen würden.
13. August, 11. 43 Uhr: Ukraine fordert Hilfe bei Verfolgung russischer Kriegsverbrechen
Der ukrainische Verteidigungsminister Olekxij Resnikow (56) hat die USA und andere westliche Staaten zur Hilfe bei der Verfolgung russischer Kriegsverbrechen aufgefordert.
Die Ukraine brauche Experten für Militärrecht und Spezialisten für die Aufklärung von Kriegsverbrechen, um die russischen Angreifer zu bestrafen, teilte Resnikow am Samstag bei Facebook mit. Es müsse eine internationale Koalition gebildet werden, um die blutigen Taten zu verfolgen, betonte der Minister.
13. August, 11. 30 Uhr: Schwächt die beschädigte Dnipro-Brücken Russland?
Die russische Position im besetzten südukrainischen Cherson ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste durch Gegenangriffe auf strategisch wichtige Flussquerungen deutlich geschwächt.
Über die zwei Hauptstraßenbrücken über den Dnipro könne mutmaßlich keine erhebliche militärische Ausrüstung mehr in die russisch besetzen Gebiete westlich des Flusses transportiert werden, hieß es am Samstag vom britischen Verteidigungsministerium.
13. August, 8 Uhr: Russlands Nachbarn fordern Reisebeschränkungen
Die Forderung nach Reisebeschränkungen für Russen kommt vor allem aus den direkten Nachbarländern. Estland und Lettland im Baltikum haben die Einreiseregeln bereits verschärft, auch Finnland erwägt dies.
Deutschland und auch die EU-Kommission in Brüssel lehnen einen grundsätzlichen Stopp von Touristenvisa für Russinnen und Russen ab. "Europa hat Flugreisen von Russland nach Europa verboten. Das bedeutet, dass der einzige Weg, wie Russen nach Europa gelangen können, nur über drei Länder führt – Finnland, Estland und Lettland", sagte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas (45). "Daher ist also nicht wirklich fair, dass alle anderen Schengen-Staaten diese Visa ausstellen, aber wir drei eigentlich die Last tragen."
13. August, 7.42 Uhr: Merz sieht keine Vermittlerrolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (66) kann sich im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine keine Vermittlerrolle Deutschlands vorstellen.
"Ich sage es mal losgelöst von Personen: Die Bundesrepublik Deutschland hat in diesem Konflikt keine Vermittlerrolle", sagte der Oppositionsführer im Bundestag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir stehen gemeinsam mit Europa auf der Seite der Ukraine und sind damit nicht neutral in diesem Konflikt."
Der CDU-Chef warf der Ampel-Regierung vor, durch ihr zögerliches Handeln bei der Lieferung schwerer Waffen zu einer Verlängerung des Krieges beizutragen. "Es gilt unverändert, dass die Bundesrepublik Deutschland früher hätte mehr tun können. Die Regierung hätte schnell das machen müssen, was der Deutsche Bundestag am 28. April beschlossen hat, nämlich in größerem Umfang schweres Gerät zu liefern", sagte Merz.
12. August, 21.19 Uhr: Raketenangriff auf ukrainische Stadt Saporischschja
Die südukrainische Großstadt Saporischschja ist nach örtlichen Angaben am Freitagabend von fünf russischen Raketen getroffen worden.
Dabei seien Gebäude der Infrastruktur zerstört worden, teilte Gebietsgouverneur Olexander Staruch auf Telegram mit. Ein Brand sei ausgebrochen. Mindestens eine Frau sei verletzt worden, es würden weitere Informationen über Opfer erwartet.
Die Gebietshauptstadt Saporischschja, sechstgrößte Stadt der Ukraine, ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges in ukrainischer Hand geblieben. Der südliche Teil des Verwaltungsgebietes ist aber von russischen Truppen besetzt. Dort bei der Stadt Enerhodar liegt das Atomkraftwerk Saporischschja, dessen Beschuss sich Russen und Ukrainer gegenseitig vorwerfen.
12. August, 18.41 Uhr: Russland plant laut USA zahlreiche Scheinreferenden in der Ukraine
Russland hat nach Informationen des US-Geheimdienstes mit konkreten Planungen für Referenden in mehreren Städten im Osten der Ukraine begonnen. Ziel sei ein Anschluss an Russland. Ein hochrangiger Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates sagte am Freitag in Washington, dass Russland in Cherson, Saporischschja, den Separatistengebieten Luhansk und Donezk sowie in Teilen von Charkiw Scheinreferenden abhalten wolle.
"Die russische Führung hat Beamte angewiesen, mit der Durchführung von Referenden in diesen Gebieten und auch in Teilen von Charkiw zu beginnen", sagte er. "Wir haben Informationen, dass Beamte Kandidaten prüfen, die als Verwalter dieser Gebiete dienen sollen. Und dass dies bereits in den kommenden Wochen geschehen könnte."
Weiter sagte er: "Wir gehen davon aus, dass Russland die Ergebnisse dieser Referenden manipulieren wird, um fälschlicherweise zu behaupten, die ukrainische Bevölkerung wolle sich Russland anschließen. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, diese Desinformation aufzudecken und ihr entgegenzuwirken, wenn der Kreml behauptet, das ukrainische Volk wolle sich Russland anschließen."
12. August, 15.55 Uhr: Klitschko kritisiert Scholz für Visa an Russen
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für dessen Weigerung kritisiert, die Visavergabe an Russen einzustellen.
"Russische Bürger kämpfen in der Ukraine, quälen und töten friedliche Ukrainer und Kinder, zerstören unsere Städte und Dörfer", schrieb der 51-Jährige in sozialen Netzwerken nach einem Telefongespräch mit seiner Berliner Kollegin Franziska Giffey (SPD).
Die russischen Bürger würden in ihrer Mehrzahl die "Politik Putins und seine blutigen imperialen Ambitionen" unterstützen, begründete Klitschko zudem seine Forderung nach einem Stopp der Visavergabe.
Klitschko und Giffey hatten demonstrativ telefoniert, da die Berliner Bürgermeisterin im Juni auf einen Telefonscherz hereinfiel. Die 44-Jährige hatte damals statt mit dem ukrainischen Ex-Boxweltmeister mit kremlnahen russischen Komikern gesprochen.
12. August, 13.10 Uhr: Bundesregierung besorgt über Kämpfe um AKW Saporischschja
Die Bundesregierung hat sich besorgt über die anhaltenden Kämpfe in der Gegend um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja geäußert.
"Natürlich ist die Bundesregierung beunruhigt über das, was an Informationen aus der Ukraine zu uns gedrungen ist zu diesem Thema, zu Kämpfen, die sich um das AKW herum abspielen", sagte ein Sprecher. Die Bundesregierung habe immer wieder deutlich gemacht, "dass wir alle Seiten dazu aufrufen, diesen hochgefährlichen Beschuss einzustellen."
Führende russische Politiker haben die Forderung der G7 nach einer Übergabe des Atomkraftwerks Saporischschja an die Ukraine indes abgelehnt.
12. August, 12.21 Uhr: Erster Weizenfrachter seit Kriegsbeginn verlässt ukrainischen Hafen
Aus dem ukrainischen Hafen Tschornomorsk hat der erste Weizenfrachter seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs abgelegt.
Bislang waren seit der Wiederaufnahme der Getreideausfuhr nur Mais und Sonnenblumenprodukte verschifft worden. Die Sormovskiy 121 werde etwas mehr als 3000 Tonnen Weizen in die Türkei transportieren, teilte am Freitag das türkische Verteidigungsministerium per Twitter mit. Parallel dazu legt die Star Laura aus dem Hafen Piwdennyj ab. Sie werde über 60.000 Tonnen Mais in den Iran bringen, hieß es.
12. August, 10.29 Uhr: Hat die Explosionen auf der Krim Russlands Schwarzmeerflotte geschwächt?
Die Explosionen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim haben nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten die Marineflieger der russischen Schwarzmeerflotte deutlich geschwächt.
Mindestens acht Flugzeuge auf dem Militärflugplatz Saki seien dabei zerstört oder beschädigt worden, hieß es in dem Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums am Freitag. Das sei zwar nur ein kleiner Teil der Russland für die Invasion in die Ukraine zur Verfügung stehenden Luftstreitkräfte, aber der Flugplatz sei vor allem zur Unterstützung der Flotte genutzt worden.
12. August, 10.11 Uhr: Moskau will entmilitarisierte Zone um AKW Saporischschja
Angesichts des andauernden Beschusses des Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine hat Moskau angedeutet, einem Abzug seines Militärs dort zuzustimmen.
"Das ist eine vernünftige Forderung mit der Entmilitarisierung des AKW Saporischschja, ich denke, wir werden das unterstützen", sagte der Vizechef des Außenausschusses im russischen Parlament, Wladimir Dschabarow, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Die Kontrolle über das AKW will Moskau aber behalten.
12. August, 8 Uhr: Russische Armee rückt im Donbass weiter vor
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte erzielt.
"Beim Vorstoß in Richtung Horliwka - Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg", teilte der ukrainische Generalstab am Freitag in seinem Lagebericht mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk wird bereits seit 2014 von den prorussischen Separatisten kontrolliert. Nun wurden offenbar die stark befestigten ukrainischen Stellungen nördlich der Stadt im Donbass gestürmt.
12. August, 6.15 Uhr: Heftiges Artilleriefeuer über dem Donbass
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchten die russischen Truppen im Donbass weiter, im Schutz schweren Artilleriefeuers vorzurücken.
Auch Kampfflugzeuge seien eingesetzt worden. Die Angriffe richteten sich vor allem gegen die Städte Bachmut und Awdijiwka. Ukrainische Truppen hätten die Attacken aber abgewehrt, hieß es in dem Lagebericht. Zwei Mal wurde am Donnerstagabend über der ganzen Ukraine Luftalarm ausgelöst, ohne dass zunächst von Einschlägen russischer Bomben berichtet wurde.
12. August, 5 Uhr: Moskauer Führung spricht mit ostukrainischen Separatisten
Die Spitzen des Moskauer Sicherheitsapparates berieten am Donnerstag mit den prorussischen Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine über eine weitere Annäherung.
Das Treffen im Auftrag von Präsident Wladimir Putin (69) fand in Luhansk statt, wie der Vize-Sekretär des Sicherheitsrates und frühere Präsident Dmitri Medwedew (56) mitteilte. Es sei über die Angleichung von Gesetzen der Volksrepubliken Donezk und Luhansk an die russische Gesetzgebung beraten worden, schrieb Medwedew.
12. August, 1 Uhr: Deutschland für Kurswechsel gelobt
Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk (46) sieht einen Kurswechsel Deutschlands gegenüber Russland und hat diesen gewürdigt.
Der Ukraine sei wichtig, dass Russland für Deutschland nicht länger ein Land sei, mit dem man normale Wirtschaftsbeziehungen unterhalte und Geschäfte mache, sagte Stefantschuk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Deutschland hat uns sehr geholfen, indem es seine Position gegenüber Russland geändert hat."
12. August, 0.30 Uhr: AKW laut Internationaler Atomenergiebehörde (noch) keine Bedrohung
Das unter anhaltendem Beschuss stehende ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) momentan kein Sicherheitsrisiko.
"IAEA-Experten haben vorläufig festgestellt, dass keine unmittelbare Bedrohung der Sicherheit infolge des Beschusses oder anderer militärischer Aktionen besteht. Dies kann sich jedoch jederzeit ändern", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York.
11. August, 22.14 Uhr: Moskauer Führung berät mit ostukrainischen Separatisten
Die Spitzen des Moskauer Sicherheitsapparates haben eigenen Angaben nach mit den prorussischen Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine über eine weitere Annäherung beraten.
Das Treffen fand am Donnerstag in der Stadt Luhansk statt, wie der Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates und frühere Präsident Dmitri Medwedew (56) auf Telegram mitteilte. Aus Moskau nahmen demnach unter anderem Innenminister Wladimir Kolokolzew (61), Geheimdienstchef Alexander Bortnikow (70) und der Vizechef des Präsidialamts, Sergej Kirijenko (60), teil.
Es sei über die Angleichung von Gesetzen der Volksrepubliken Donezk und Luhansk an die russische Gesetzgebung beraten worden, schrieb Medwedew. Auch um den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur sei es gegangen.
11. August, 20.10 Uhr: Franziska Giffey spricht mit echtem Klitschko
Sieben Wochen nach einem Fake-Videotelefonat mit einem falschen Vitali Klitschko (51) hat Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (44, SPD) mit dem echten Kiewer Bürgermeister gesprochen.
Das teilte die SPD-Politikerin am Donnerstagabend auf Twitter mit. Demnach ging es in der Videoschalte um die Lage in der Ukraine und in Kiew angesichts des russischen Angriffskrieges. Weitere Themen waren demnach unter anderem die Energieversorgung und die Situation der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland. Auch über die Gefahren von Propaganda und gefakten Videocalls sei geredet worden.
11. August, 17.54 Uhr: Ukrainisches Atomkraftwerk Saporischschja erneut unter Beschuss
Das ukrainische Atomkraftwerk Saprischschja ist nach Angaben der russischen Besatzer erneut unter Beschuss geraten.
Das Kraftwerk sei mit schwerer Artillerie und Raketenwerfern angegriffen worden, teilte der Vertreter der Besatzungsbehörden am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Geschossen werde aus Ortschaften, die unter ukrainischer Kontrolle stünden. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hatte angesichts des Beschusses vor einer möglichen Atomkatastrophe gewarnt.
Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom informierte bei Telegram über insgesamt zehn Einschläge in der Nähe des größten europäischen Atomkraftwerks im Süden der Ukraine. "Die Situation im Kraftwerk ist gerade unter Kontrolle", teilte der Konzern mit. Nach diesen Angaben gab es keinen Brand und auch keine erhöhten Radioaktivitätswerte.
11. August, 16.49 Uhr: McDonald's will einige Filialen in Ukraine wieder öffnen
Ungeachtet des weiter andauernden russischen Angriffskriegs will die US-amerikanische Fast-Food-Kette McDonald's einen Teil ihrer Restaurants in der Ukraine wieder öffnen.
"Nach langen Beratungen und Gesprächen haben wir einen Stufenplan zur Wiederaufnahme der Arbeit einiger Restaurants in Kiew und der westlichen Ukraine", heißt es in einer am Donnerstag auf Facebook veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens.
In den kommenden Monaten werde daran gearbeitet die Lieferketten wiederherzustellen und die zu Kriegsbeginn am 24. Februar geschlossenen Restaurants wieder vorzubereiten. Einen genauen Öffnungstermin nannte McDonald's nicht.
11. August, 15.33 Uhr: Mehr als 60.000 Tonnen Sachhilfe über EU-Verfahren für Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar sind dort über ein EU-Verfahren für Katastrophenschutz mehr als 60.000 Tonnen Sachhilfe aus 30 Ländern eingetroffen.
Dazu zählen 180 Krankenwagen, 125 Löschfahrzeuge, 300 Stromaggregate, 35 Baufahrzeuge und 4 Pontonbrücken, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. "Diese Solidarität beweist, dass die EU der Ukraine nicht nur mit Worten zur Seite steht, sondern auch mit Taten", sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič (54).
11. August, 14.15 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres warnt vor Atomkatastrophe in Ukraine
Angesichts der Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine um das Atomkraftwerk Saporischschja hat UN-Generalsekretär António Guterres (73) vor einer Atomkatastrophe gewarnt.
Vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York zur Situation des größten europäischen AKW im Süden der Ukraine äußerte sich Guterres "zutiefst besorgt". "Bedauerlicherweise gab es in den letzten Tagen keine Deeskalation, sondern Berichte über weitere zutiefst besorgniserregende Vorfälle. Wenn sich diese fortsetzen, könnte dies zu einer Katastrophe führen."
11. August, 13.30 Uhr: Scholz bietet Polen Ringtausch für Ukraine-Waffen an
Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat Polen eine rasche Einigung im Streit um einen Ringtausch von Waffen angeboten, mit dem polnische Lieferungen an die Ukraine durch Ersatz aus Deutschland ausgeglichen werden sollen.
Mit Tschechien sei ein solcher Tausch bereits finalisiert worden, mit anderen sei man kurz davor, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor der Bundespressekonferenz, dem Zusammenschluss der Hauptstadtjournalisten in Berlin.
11. August, 12.10 Uhr: Scholz kündigt weitere massive Unterstützung der Ukraine an
Bundeskanzler Olaf Scholz hat weitere massive Unterstützung der Ukraine in deren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg angekündigt.
Der Krieg Russlands verlange unverändert, "dass wir weitreichende Entscheidungen treffen, um die Ukraine in ihrem Kampf um Unabhängigkeit zu unterstützen", sagte er am Donnerstag bei seiner ersten Sommer-Pressekonferenz. Die Regierung tue das durch einen "massiven Bruch mit bisheriger Praxis, indem wir Waffen liefern, sehr, sehr viele, sehr weitreichende, sehr effiziente. Und das werden wir auch die nächste Zeit weiter tun."
11. August, 11.25 Uhr: Ukraine will Schweiz Schutzmachtmandat geben - Moskau bremst
Die Ukraine möchte ihre Interessen in Russland nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die Schweiz vertreten lassen.
Die Verhandlungen für ein solches Schutzmachtmandat seien abgeschlossen, teilte das Schweizer Außenministerium in Bern am Donnerstag mit. "Damit das Schutzmachtmandat in Kraft treten kann, muss noch Russland sein Einverständnis geben", hieß es.
Ob es dazu kommt, ist aber fraglich. Die russische Botschaft in Bern schrieb dem "Tages-Anzeiger", die Schweizer Regierung sei durch die Übernahme der Sanktionen gegen Russland nicht mehr neutral.
11. August, 9.41 Uhr: Staat kann Folgen des Ukraine-Kriegs laut Lindner nur abfedern
Der Staat kann nach Aussage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (43) Folgen des Ukraine-Kriegs wie höhere Energiekosten lediglich abfedern, nicht komplett ausgleichen.
"Was wir tun können, das ist ein Stoßdämpfer", sagte der FDP-Chef am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Wir können also Härten abfedern, Strukturbrüche verhindern, aber wir können nicht dauerhaft das Wohlstandsniveau mit staatlichem Geld, möglicherweise sogar mit Schulden, sichern."
11. August, 7.55 Uhr: Giftiges Ammoniak ausgeströmt - Toter und Verletzte
Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten.
Bei dem durch ukrainischen Beschuss ausgelösten Brand seien ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden, teilte die prorussischen Behörden in Donezk am Donnerstag mit. Der Austritt von Ammoniak sei gestoppt worden. Das Gas verteilte sich demnach in der Nacht im Umkreis von zwei Kilometern.
11. August, 6 Uhr: Wie lange dauert der Krieg noch?
Selenskyj und der Chef seines Präsidialamtes, Andrij Jermak, gingen mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf die Frage ein, wie lange der Krieg noch dauern werde.
Die Kämpfe müssten dringend noch vor der Heizperiode beendet werden, sagte Jermak. Sonst bestehe das Risiko, dass Russland die Infrastruktur für Wärme und Energie zerstöre. "Das ist einer der Gründe, warum wir maximale Maßnahmen ergreifen wollen, um den aktiven Teil des Kriegs bis Ende Herbst zu beenden."
Selenskyj sagte, die Kriegsdauer hänge von den russischen Verlusten ab. "Je höher die Verluste der Okkupanten sind, desto schneller können wir unser Land befreien", sagte er. Dies wiederum hänge von der Militärhilfe für die Ukraine ab. Je entschiedener sie ausfalle, desto eher könnten die Ukraine und Europa wieder in Frieden leben.
11. August, 5.30 Uhr: Kämpfe und nächtliche Bombardements
Im Donbass in der Ostukraine setzten russische Truppen ihre Vorstöße begleitet von massivem Artilleriefeuer fort.
Dabei wurden in der Stadt Bachmut am Mittwoch sieben Zivilisten getötet, wie die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Selenskyj kündigte Vergeltung an für russische Luftangriffe im Gebiet Dnipropetrowsk, bei denen in der Nacht auf Mittwoch 13 Zivilisten getötet worden waren.
11. August, 0 Uhr: EU darf ab sofort keine russische Kohle mehr kaufen
Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren.
Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.
10. August, 22.30 Uhr: Ukraine will Interessen in Moskau durch Schweiz vertreten lassen
Die Schweiz soll künftig die diplomatischen Interessen der Ukraine in Russland vertreten - allerdings lehnt Moskau diese Lösung ab.
Das Außenministerium in Kiew teilte am Mittwoch mit, die Wahrnehmung der Interessen sei mit der Schweiz bereits bilateral vereinbart worden. Die Schweiz habe "große Erfahrung bei der Erfüllung solcher Funktionen", sagte Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko. Nach Angaben ukrainischer Medien bestätigte das Schweizer Außenministerium die Einigung, verwies aber auf die fehlende Zustimmung aus Moskau.
10. August, 21.38 Uhr: Kanzler Scholz spricht über Gaskrise und Ukraine-Hilfe
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat sich trotz der Probleme bei der Energieversorgung zuversichtlich geäußert, dass Deutschland eine Gaskrise bewältigen kann.
"Wir haben früh entschieden. Wir bereiten uns darauf vor, dass es ganz arg kommen kann", sagte Scholz bei einem Wahlkreisgespräch vor rund 150 Bürgerinnen und Bürgern am Mittwochabend in Michendorf.
Mit Blick auf den Fall, dass Deutschland kein Gas mehr bekomme, sagte Scholz: "Deshalb haben wir sehr, sehr weitreichende Entscheidungen getroffen, die jetzt dazu beitragen, dass es zwar haarig und eng werden kann, aber wir 'ne Chance haben, durch diese schwierige Situation durchzukommen."
Scholz nannte als Beispiele für Maßnahmen der Bundesregierung den Bau von Pipelines an die norddeutschen Küsten, den Bau von Flüssiggasterminals und das Füllen der Gasspeicher. Mehrere Maßnahmen sollten dazu beitragen, diese schwierige Phase durchzuhalten.
"Wenn es gut läuft, schaffen wir das auch." Angesichts hoher Energiepreise versicherte Scholz, die Bürger zu entlasten und verwies auf bereits beschlossene Entlastungspakete der Bundesregierung.
Zur Ukraine-Hilfe sagte der Kanzler: "Mein Eindruck ist schon, dass es eine breite Unterstützung gibt dafür, dass wir die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf unterstützen (...)". Die Menschen wüssten, dass es Konsequenzen habe, aber dass diese zu ertragen seien, wenn "wir zusammenstehen und es gemeinsam anpacken, was jetzt zu tun ist". In diesem Sinne sei es für ihn ein ermutigender Abend gewesen.
10. August, 21.31 Uhr: UN erwarten steigende Getreideausfuhren aus Ukraine
Nach dem Getreide-Deal zwischen Moskau und Kiew erwarten die Vereinten Nationen steigende Ausfuhren aus der Ukraine über das Schwarze Meer.
Eine Reihe von Schiffen würden momentan auf die Genehmigung zur Fahrt in Richtung der ukrainischen Häfen warten "und wir erwarten einen großen Aufwärtstrend bei den Anträgen für den Transit", sagte der UN-Koordinator für die Ausfuhren, Frederick Kenney, am Mittwoch in New York. Am Mittwoch habe es mit insgesamt fünf vertragsmäßig inspizierten Schiffen einen neuen Höchststand gegeben.
10. August, 19.16 Uhr: Präsidialamt in Kiew warnt, dass Ukraine Kriegsende vorm Winter braucht
Die Kämpfe in der Ukraine müssen nach Einschätzung des Präsidialamts in Kiew dringend noch vor Beginn der nächsten Heizperiode beendet werden.
Ansonsten bestehe das Risiko, dass Russland die Infrastruktur für Wärme und Energie zerstöre, sagte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44), Andrij Jermak, nach Angaben der Agentur Interfax am Mittwoch in Kiew. Die russische Armee greife jetzt schon Infrastruktureinrichtungen an.
"Das ist einer der Gründe, warum wir maximale Maßnahmen ergreifen wollen, um den aktiven Teil des Kriegs bis Ende Herbst zu beenden", sagte Jermak. Der Krieg dauert inzwischen fast schon ein halbes Jahr.
Jermak sagte weiter, die ukrainische Armee versuche alles, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Je länger sich russisches Militär auf ukrainischem Gebiet verschanzen könne, desto schwieriger werde es.
10. August, 19.09 Uhr: Ukrainischer Atomkonzern droht mit Zerstörung von Stromleitung
Die Ukraine hat für den Fall eines Anschlusses des Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja an die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit einem Kappen der Stromleitungen gedroht.
"Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist", sagte der Chef des staatlichen Atomkraftwerksbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, am Mittwoch der Agentur RBK-Ukrajina. Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.
Kotin zufolge will Russland seit langem das AKW mit der Krim verbinden. "Dafür muss das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem abgeschaltet und an die Leitung angeschlossen werden, welche die Krim mit dem Wasserkraftwerk Kachowka verbindet", erklärte der 61-Jährige.
Kotin sagte auch, dass die ukrainischen Truppen die Stromleitungen beschießen würden, wenn Russland das Atomkraftwerk an sein Netz anschließe.
10. August, 17.24 Uhr: Estland meldet Luftraumverletzung durch russischen Helikopter
Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch einen russischen Helikopter gemeldet.
Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 9. August abends unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingedrungen, teilten die estnischen Streitkräfte am Mittwoch mit. Das Außenministerium in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein und überreicht eine Note.
Nach Armeeangaben war es die dritte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr - nach insgesamt fünf Vorfällen im vergangenen Jahr. Wie zuletzt im Juni sei sie im Gebiet Koidula im Südosten Estlands nahe der Grenze zu Russland erfolgt.
Der Helikopter habe weder die elektronische Kennung eingeschaltet noch einen Flugplan übermittelt. Auch habe der Pilot zum Zeitpunkt der weniger als eine Minute dauernden Luftraumverletzung keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es weiter.
10. August, 17.08 Uhr: Russland meldet Zerstörung eines deutschen Flugabwehrpanzers Gepard
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei Luftangriffen im Süden der Ukraine auch einen Flugabwehrpanzer Gepard vernichtet.
"Nahe der Ortschaft Nowopawliwka im Gebiet Mykolajiw wurde ein von Deutschland an das Kiewer Regime geliefertes Kampffahrzeug für den Flugabwehrkanonenkomplex Gepard zerstört", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.
10. August, 15.44 Uhr: Brücke bei Dnipro-Staudamm nach Beschuss nicht mehr nutzbar
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben durch Raketenbeschuss eine Brücke beim Staudamm von Nowa Kachowka im Süden der Ukraine unbrauchbar gemacht.
"Der Treffer war akkurat, aber wirksam", teilte das Armeekommando Süd am Mittwoch per Facebook mit. Von der Besatzungsverwaltung gab es dazu bisher keine Informationen.
Am Vortag hatte der russische Sender RT lediglich über regelmäßigen Beschuss der Brücke über den Schiffskanal und den Staudamm selbst berichtet.
10. August, 14.23 Uhr: US-Schauspieler Seagal besucht Separatistengebiet
US-Schauspieler Steven Seagal (70) hat russischen Medienberichten zufolge nach dem Tod Dutzender Kriegsgefangener das zerstörte Straflager Oleniwka im prorussischen Separatistengebiet Donezk in der Ostukraine besucht.
"Wir sind in Oleniwka an dem exakten Platz, an dem Himars-Raketen einschlugen", sagte der 70-Jährige in einem in der Nacht zum Mittwoch von russischen Staatsmedien verbreiteten Video. Der Star zahlreicher Actionfilme gilt als Freund von Kremlchef Wladimir Putin (69), hat die russische Staatsbürgerschaft und ist Mitglied der Partei Gerechtes Russland.
Seagal wiederholte die Linie der Kremlpropaganda. Er warf Selenskyj Folter und Verbrechen gegen die Menschheit vor.
10. August, 14.10 Uhr: Behörden verhängen örtlichen Notstand nach Explosionen auf der Krim
Nach den Explosionen auf dem Militärstützpunkt Saki auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim haben die Behörden den Notstand in dem Landkreis ausgerufen.
Der Verwaltungschef der Krim, Sergej Aksjonow, sagte am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, dass mindestens 252 Bewohner des benachbarten Kurorts Nowofjodorowka in Notunterkünfte umgesiedelt werden. Die Gasversorgung zweier Ortschaften wurde demnach vorübergehend abgestellt.
Aksjonow versprach den Besitzern der beschädigten Wohnhäuser Schadenersatz zwischen 10.000 und 100.000 Rubel (umgerechnet 166 bis 1660 Euro). Laut Aksjonow laufen strafrechtliche Ermittlungen zu den Explosionen.
Das russische Verteidigungsministerium nennt bisher einen Verstoß gegen die Brandschutzregeln als wahrscheinlichste Ursache des Vorfalls. Experten vermuten, dass diese Version aus Imagegründen präsentiert wird. Moskau wolle seine Verletzlichkeit durch ukrainische Waffensysteme nicht eingestehen, hieß es.
Zahl und Wucht der Explosionen legten dagegen einen gezielten Angriff der Ukraine nahe. Es wäre die erste militärische Attacke auf Ziele auf der Schwarzmeerhalbinsel, die Russland 2014 annektiert hatte
10. August, 12.55 Uhr: Moskau: Welt "wandelt am Abgrund" nach Beschuss von Atomkraftwerk
Das russische Außenministerium hat bezüglich der Eskalation um das Atomkraftwerk Saporischschja schwere Vorwürfe gegen die Vereinten Nationen erhoben.
"Die UN haben in dem vorliegenden Fall leider eine negative Rolle gespielt", sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa (46) dem staatlichen russischen Radiosender Sputnik. Das größte Atomkraftwerk Europas im Süden der Ukraine ist seit März von russischen Truppen besetzt. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerks vor.
Die Diplomatin warf den verantwortlichen Stellen in den Vereinten Nation vor, eine Inspektionsreise der Internationalen Atombehörde (IAEA) verhindert und damit eine Eskalation der Lage provoziert zu haben. "Im UN-Sekretariat, welches sich mit Problemen der Atomenergie befasst, darunter auch mit den Folgen technischer Katastrophen und der Problematik im weitesten Sinne, sollten sie begreifen, dass die Welt am Abgrund wandelt", erklärte Sacharowa.
Das russische Außenministerium hatte schon am Dienstag in einer Mitteilung beklagt, dass eine geplante Reise der IAEA-Vertreter zu dem Atomkraftwerk in letzter Minute an Sicherheitsbedenken des UN-Sekretariats gescheitert sei.
10. August, 11.57 Uhr: Beschossenes Atomkraftwerk in Ukraine läuft weiter - Streit um Pläne
Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist trotz des Beschusses vor wenigen Tagen weiter in Betrieb.
"Das AKW Saporischschja funktioniert mit dem Risiko von Verstößen gegen die Vorgaben der Strahlungs- und der Brandsicherheit", teilte der Kraftwerksbetreiber Enerhoatom am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuvor hatte der Chef der Behörde die russischen Truppen beschuldigt, mit dem Beschuss das Kraftwerk vom ukrainischen Netz abkoppeln zu wollen. Aktuell sind nach der Notabschaltung eines Blocks zwei Reaktoren des Kraftwerks in Betrieb.
10. August, 11.31 Uhr: Ukraine: Mindestens zehn Flugzeuge bei Explosion auf Krim zerstört
Bei den Explosionen auf einem Luftwaffenstützpunkt auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Flugzeuge zerstört worden.
"Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde", sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat, am Mittwoch im Fernsehen. Laut Ihnat sind dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert.
10. August, 9.31 Uhr: London: Russland rekrutiert Freiwillige für neue Kampfeinheiten
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste soll Russland zur Stärkung seiner Offensive in der Ukraine Freiwillige für ein neues Armeekorps rekrutieren.
Den Rekruten - Männern bis zum Alter von 50 und mit mittlerem Schulabschluss - würden lukrative Boni angeboten, hieß es am Mittwoch in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Hauptquartier der neuen Einheit, die von den Briten als "3rd Army Corps (3AC)" bezeichnet wird, soll Mulino, eine Siedlung im Gebiet Nischni Nowgorod östlich von Moskau, sein.
Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass es den Ukraine-Krieg entscheidend beeinflussen werde, hieß es weiter aus London. Es werde den Russen voraussichtlich nicht gelingen, das neue Korps auf die übliche Truppenstärke von 15.000 bis 20.000 zu bringen.
10. August, 7.50 Uhr: Elf Tote durch russische Raketenangriffe im Süden der Ukraine
Durch nächtlichen Raketenbeschuss sind im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk offiziellen Angaben zufolge mindestens elf Menschen ums Leben gekommen.
Am schwersten traf es demnach die Kleinstadt Marhanez. In der Stadt seien 20 mehrgeschossige Gebäude durch den Raketenbeschuss beschädigt worden, darunter der Kulturpalast, zwei Schulen und ein Wohnheim. Zehn Menschen seien in der Stadt getötet worden, elf weitere verletzt, sieben davon schwer, teilte Resnitschenko mit. In einem Dorf unweit der Großstadt Nikopol starb eine weitere Frau in ihrem Wohnhaus durch den Angriff, ein Ehepaar wurde verletzt.
Die beiden Orte liegen nördlich des zum Fluss Dnipro gehörenden Kachowka-Stausees. Auf dessen Südseite, weniger als 20 Kilometer entfernt, befindet sich das Atomkraftwerk Saporischschja. Die Ukraine hat russischen Truppen in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, das AKW als Schutzschild für eigene Artillerie- und Raketenangriffe zu missbrauchen.
10. August, 4.30 Uhr: Übergangsfrist endet: EU darf keine Kohle aus Russland mehr beziehen
Die EU-Staaten dürfen von diesem Donnerstag an keine Kohle mehr aus Russland importieren.
Um Mitternacht endet die Übergangsperiode für das Kohle-Embargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen haben. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, haben sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.
Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen. Nach Angaben der EU-Kommission im April könnte das Kohleembargo ein Minus von rund acht Milliarden Euro pro Jahr für Russland bedeuten.
10. August, 0.10 Uhr: AKW Saporischschja soll im UN-Sicherheitsrat behandelt werden
Der UN-Sicherheitsrat soll sich auf Initiative Russlands mit dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beschäftigen. Moskau beantragte am Dienstag ein Treffen des mächtigsten UN-Gremiums für Donnerstagnachmittag New Yorker Zeit.
Der Rat soll vom Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, über den Zustand des AKW unterrichtet werden.
Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein.
9. August, 23.25 Uhr: Selenskyj: Dieser Krieg beginnt und endet mit der Krim
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat seinen Landsleuten erneut eine Befreiung der von Russland annektierten Halbinsel Krim im Schwarzen Meer versprochen.
"Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben", sagte er am Dienstag. Er bezog sich dabei auf Nachrichten über Explosionen auf einer russischen Militärbasis auf der Halbinsel.
Mit der Annexion 2014 habe Russland die Krim in einen der gefährlichsten Orte verwandelt. "Die Schwarzmeerregion kann nicht sicher sein, solange die Krim besetzt ist", sagte Selenskyj. "Dieser russische Krieg gegen die Ukraine, gegen das ganze freie Europa, hat mit der Krim begonnen und muss mit der Krim enden, mit ihrer Befreiung."
9. August, 22.27 Uhr: IAEA: keine unmittelbare Bedrohung am Atomkraftwerk Saporischschja
Die Internationalen Atombehörde (IAEA) sieht nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am Wochenende keine unmittelbare Bedrohung der nuklearen Sicherheit.
Das teilte IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi am Dienstag am Sitz der Behörde in Wien mit. Ukrainische Behörden hätten die IAEA informiert, dass es zwar Schäden gab, die Strahlungsmessungen aber weiterhin auf normalem Niveau lägen.
Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein.
9. August, 22.17 Uhr: Explosionen auf Krim offenbar Folge eines ukrainischen Angriffs!
Die gewaltigen Explosionen auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der annektierten Halbinsel Krim gehen nach Angaben der New York Times auf einen ukrainischen Angriff zurück.
Dabei sei eine von der Ukraine selbst entwickelte Waffe eingesetzt worden, zitierte die Zeitung am Dienstag einen ranghohen ukrainischen Militär. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Im Internet kursierten Videos, die angeblich zeigten, wie sich auf dem Stützpunkt Saki im Westen der Halbinsel fast zeitgleich mehrere große Explosionen ereigneten. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, dass Munition explodiert sei. Als Ursache würden Verstöße gegen den Brandschutz vermutet.
"Das war ein Luftwaffenstützpunkt, von dem regelmäßig Flugzeuge zu Angriffen auf unsere Kräfte an der südlichen Front gestartet sind", sagte der ukrainische Offizier nach Angaben der New York Times. Bei dem Angriff hätten auch örtliche Partisanen, die loyal zur Ukraine stehen, eine Rolle gespielt. Russland hatte die Halbinsel Krim im Schwarzen Meer 2014 annektiert. Fast alle Länder betrachten sie völkerrechtlich weiter als Teil der Ukraine.
Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.
9. August, 22.07 Uhr: Putin ein Kriegsverbrecher? Innenministerin Faeser stimmt zu!
Wegen seines Angriffskriegs auf die Ukraine betrachtet Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) den russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) als Kriegsverbrecher.
Mit einem klaren "Ja" antwortete Faeser am Dienstagabend in Potsdam bei der Veranstaltungsreihe "RND vor Ort" des Redaktionsnetzwerks Deutschland auf die Frage "Ist Wladimir Putin für Sie ein Kriegsverbrecher?".
"Das unterliegt natürlich erst mal der Beweissicherung und dem rechtsstaatlichen Verfahren", führte die SPD-Politikerin aus. Aber angesichts des Leides, das Putin in der Ukraine angerichtet habe, werde man ihn wohl als Kriegsverbrecher bezeichnen können. Faeser hatte Ende Juli zusammen mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (49, SPD) die ukrainische Hauptstadt Kiew und die vom Krieg zerstörte Stadt Irpin besucht.
US-Präsident Joe Biden (79) hat Putin wiederholt einen "Kriegsverbrecher" genannt und damit eine scharfe Gegenreaktion im Kreml ausgelöst.
9. August, 18.05 Uhr: Mindestens ein Toter bei Explosionen auf annektierter Halbinsel Krim
Auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist lokalen und Moskauer Angaben zufolge ein Munitionsdepot auf einem Luftwaffenstützpunkt explodiert (siehe unten).
Ein Mensch sei getötet worden, teilte Krim-Chef Sergej Aksjonow nach Angaben russischer Agenturen mit. Erst hatte es geheißen, dass es keine Opfer gebe.
9. August, 17.43 Uhr: Moskau stellt Zugang zu besetztem AKW in Ukraine in Aussicht
Russland will eigenen Angaben zufolge einen Besuch der Internationalen Atombehörde im kürzlich beschossenen Kernkraftwerk Saporischschja im von eigenen Truppen besetzten Süden der Ukraine ermöglichen.
"Von unserer Seite aus sind wir bereit, maximal mögliche Unterstützung zur Lösung organisatorischer Fragen zu leisten", teilte das russische Außenministerium am Dienstag mit. Zugleich beschuldigte Moskau die Vereinten Nationen, eine bereits geplante Inspektionsreise angeblich abgesagt und damit eine neue Eskalation herbeigeführt zu haben.
Das in der Stadt Enerhodar gelegene AKW Saporischschja war am vergangenen Wochenende mehrfach beschossen und teils beschädigt worden. Die kritische Infrastruktur soll aber weiter intakt sein.
Russland und die Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld. Unabhängig zu überprüfen sind die Vorwürfe bislang nicht. UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Beschuss des Kraftwerks "selbstmörderisch" genannt und internationalen Zugang zum Gelände gefordert.
9. August, 16.29 Uhr: Gigantische Explosionen auf der Krim - Twitter-Videos zeigen enorme Wucht!
Auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist lokalen und Moskauer Angaben zufolge ein Munitionsdepot auf einem Luftwaffenstützpunkt explodiert.
In sozialen Netzwerken kursierende Videos zeigten am Dienstag zudem Explosionen und große Rauchwolken, die bei dem Ort Nowofjodorowka unweit des Badeortes Feodossija aufgenommen worden sein sollen. Es gebe keine Opfer, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
Touristen verließen das Gebiet fluchtartig. Krim-Chef Sergej Aksjonow teilte mit, dass ein Bereich im Radius von fünf Kilometern rund um den Stützpunkt abgesperrt werde. Zur Ursache der Explosion äußerte er sich nicht. Beobachter gingen von einem Sabotageakt aus, da die ukrainischen Truppen über 200 Kilometer entfernt sind. Bisherigen Berichten zufolge verfügt die ukrainische Armee derzeit nicht über Raketen mit dieser Reichweite.
Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert. Im Zuge des Ende Februar begonnenen Angriffskriegs forderte Moskau wiederholt die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet - was Kiew klar ablehnt. Auch international wird die Halbinsel mit ihren über zwei Millionen Einwohnern weiterhin als ukrainisches Territorium angesehen.
9. August, 14.19 Uhr: Kiew erhält 50 türkische Militärtransporter
Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge 50 Militärtransporter von der Türkei erhalten.
Weitere 150 sollen folgen, wie ukrainische Medien am Dienstag berichteten.
Die gepanzerten Mannschaftstransporter vom Typ Kirpi sind mit Allradantrieb ausgestattet und können neben der Besatzung zwölf Soldaten transportieren. Bei der Abwehr russischer Angriffe ist die Ukraine stark auf internationale Militärhilfe angewiesen, ihr wichtigster Waffenlieferant sind die USA.
9. August, 14.17 Uhr: Beatmungsgeräte für Frühchen ohne Strombedarf in Ukraine geliefert
Zu früh geborene Säuglinge können in der Ukraine jetzt mit neuen Sauerstoffgeräten unterstützt werden, die ohne Strom funktionieren.
Die Entwicklung der Geräte hat Unitaid finanziert, eine bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf angesiedelte internationale Einrichtung, die sich für die Versorgung ärmerer Staaten mit Medikamenten und anderen Gesundheitsprodukten einsetzt.
Die Geräte werden zur Zeit in Kenia hergestellt. Die Lufthansa habe sie gratis zur Verteilung in der Ukraine nach Europa geflogen, sagte ein Unitaid-Sprecher am Dienstag in Genf.
9. August, 13.31 Uhr: Kreml kritisiert Selenskyjs Forderung nach Reisebann für Russen
Die ukrainische Forderung nach einem internationalen Reisebann für alle Russen hat in Moskau heftige Kritik ausgelöst.
Die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) seien "äußerst negativ" aufgenommen worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Dienstag der Agentur Interfax zufolge.
"Die Irrationalität des Gedankengangs übersteigt jedes Maß", kritisierte er.
9. August, 13.21 Uhr: Ukraine soll Transit von russischem Öl nach Ungarn gestoppt haben
Der Transit von russischem Öl über die Pipeline Druschba (Freundschaft) nach Ungarn ist nach Angaben aus Moskau eingestellt worden.
Der russische Pipeline-Monopolist Transneft machte für den Lieferstopp die Ukraine verantwortlich: "Tatsächlich hat (das ukrainische Unternehmen) Ukrtransnafta das Durchpumpen von Öl nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei über den Südstrang der Pipeline Druschba am 4. August um 6.10 Uhr morgens vollständig gestoppt", gab Transneft laut staatlicher russischer Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Dienstag bekannt.
Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.
9. August, 11 Uhr: Zwei weitere Schiffe legen von ukrainischem Hafen ab
Im Zuge der Wiederaufnahme von Getreide-Exporten aus der Ukraine haben in der Hafenstadt Tschornomorsk zwei weitere Schiffe abgelegt.
Insgesamt über 70.000 Tonnen Lebensmittel werden von den beiden Frachtern durch einen Sicherheitskorridor im Schwarzen Meer transportiert, teilte das ukrainische Infrastrukturministerium am Dienstag in sozialen Netzwerken mit.
Mit dem Schiff "Rahmi Yaggi" gehen demnach 5300 Tonnen Sonnenblumenschrot in die Türkei. Weitere knapp 65.000 Tonnen Mais transportiert die "Ocean Lion" nach Südkorea.
9. August, 10.37 Uhr: Russische Truppen stationieren Luftabwehr um Atomkraftwerk
Nach mehrfachem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja stationieren die russischen Besatzungstruppen eigenen Angaben zufolge Luftabwehrsysteme rund um die Anlage.
"Die Luftabwehrsysteme des Kraftwerks werden verstärkt", sagte der Chef der von Moskau eingesetzten Militärverwaltung in der Region, Jewgeni Balizki, am Dienstag im russischen Staatsfernsehen.
Moskau und Kiew hatten sich in den vergangenen Tagen wiederholt gegenseitig für Angriffe auf das AKW verantwortlich gemacht. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
9. August, 9.57 Uhr: Russland fokussiert sich auf Verteidigung in Süd-Ukraine
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine haben nach Angaben britischer Militärexperten ihre Bemühungen in den vergangenen Tagen darauf konzentriert, eine ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes abzuwehren.
Trotzdem seien die russischen Angriffe in der östlichen Region Donezk weitergeführt worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag.
Die Fortschritte der russischen Aggressoren seien weiterhin begrenzt, so das Fazit der britischen Experten. Den größten Erfolg in den vergangenen 30 Tagen haben die Russen demnach beim Vorrücken auf die Stadt Bachmut erreicht. Doch auch dort sei die Frontlinie in diesem Zeitraum um gerade einmal zehn Kilometer verschoben worden. In anderen Gebieten seien es nur drei Kilometer gewesen.
9. August, 7.55 Uhr: Rätsel um Getreidefrachter "Razoni" geht weiter
Das mit ukrainischem Getreide beladene Frachtschiff "Razoni" hat unerwartet vor dem türkischen Hafen in Mersin geankert.
Das zeigten die Schiffsortungsdienste vesselfinder.com und marinetraffic.com am Dienstag. Eigentlich sollten die 26.000 Tonnen Mais in den libanesischen Hafen Tripoli und von dort nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weiter ins benachbarte Syrien transportiert werden.
Etwa einen Tag vor Ankunft änderte das Schiff dann seinen Kurs.
Die ukrainische Botschaft im Libanon teilte am Montagabend unter Berufung auf die Spediteure mit, der Käufer sei abgesprungen – unter Verweis auf eine fünf Monate lange Wartezeit. Man sei auf der Suche nach einem neuen Empfänger im Libanon oder anderswo. Dass die "Razoni" ihren Zielort kurz vor Ankunft geändert habe, sei aber "etwas seltsam", sagte ein Sprecher von Marinetraffic.
9. August, 4.23 Uhr: Washington hilft der Ukraine mit Milliarden
Das neue US-Rüstungspaket für Kiew umfasst dem Pentagon zufolge unter anderem zusätzliche Munition für die Raketenwerfersysteme des Typs Himars und Nasams und 1000 Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin.
Hinzu kommen 50 gepanzerte medizinische Behandlungsfahrzeuge sowie medizinisches Material, darunter Erste-Hilfe-Kästen, Verbandsmaterial oder Monitore. Die Ausrüstung soll ausschließlich aus den Beständen des Verteidigungsministeriums direkt an die Ukraine gegeben werden.
Insgesamt haben die USA der Ukraine seit Antritt der Regierung von US-Präsident Biden vor gut eineinhalb Jahren mit dem neuen Paket nun Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 9,8 Milliarden Dollar zugesagt – so die Angaben.
Für laufende Ausgaben des ukrainischen Staates stellen die USA darüber hinaus 4,5 Milliarden US-Dollar zu Verfügung, wie die US-Behörde für internationale Entwicklung mitteilte.
9. August, 23.09 Uhr: Selenskyj fordert internationalen Reisebann für Russen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) fordert einen internationalen Reisebann für alle Russen, um Moskau von einer Annexion besetzter Gebiete abzuhalten.
"Die wichtigsten Sanktionen sind es, die Grenzen zu schließen, denn die Russen nehmen anderen ihr Land weg", sagte er der US-Zeitung "Washington Post" in einem Interview vom Montag. Die Russen sollten "in ihrer eigenen Welt leben, bis sie ihre Philosophie ändern".
8. August, 22.25 Uhr: Prozess gegen Verteidiger von Azovstal - Todesstrafe gefordert
Einer Gruppe gefangener ukrainischer Verteidiger des Stahlwerks Azovstal in Mariupol droht vor einem Gericht der von Russland kontrollierten Separatistenregion Donezk die Todesstrafe.
In dem Strafprozess forderte die Staatsanwaltschaft am Montag die Höchststrafe, wie die offizielle Nachrichtenagentur der sogenannten Volksrepublik Donezk meldete. Ein Urteil solle am Mittwoch fallen.
Den Angeklagten, deren genaue Zahl nicht genannt wurde, werde die Tötung von mehr als 100 Menschen zur Last gelegt. Die Ukrainer gehörten zu einer Gruppe von Neonazis, die in dem nationalistischen Regiment Asow als eigene Einheit für Überfälle und Sabotage gedient hätten. In der ukrainischen Öffentlichkeit wird die Gruppe "Bären" genannt, in der russischen Presse ist von "Bären SS" die Rede.
8. August, 20.30 Uhr: Bis zu 80.000 Russen in Ukraine-Krieg getötet oder verletzt
Im Ukraine-Krieg sind nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums auf russischer Seite 70.000 bis 80.000 Menschen getötet oder verletzt worden.
Die russische Armee habe außerordentliche Verluste gemacht, weil das ukrainische Militär gut funktioniere und viel Unterstützung bekommen habe, sagte der Pentagon-Spitzenbeamte Colin Kahl am Montag.
Er bezeichnete den Krieg als den "intensivsten konventionellen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg". Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Opferzahlen gibt es nicht.
8. August, 20.21 Uhr: USA unterstützen Ukraine mit weiteren 4,5 Milliarden US-Dollar
Die US-Regierung will der von Russland angegriffenen Ukraine weitere 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro) für den Staatshaushalt zur Verfügung stellen.
Mit dem Geld solle das durch Russlands "brutalen Angriffskrieg" verursachte Haushaltsdefizit gelindert werden, teilte die US-Behörde für internationale Entwicklung am Montag mit. Die Regierung der Ukraine werde die Mittel in Tranchen erhalten, beginnend mit einer Auszahlung von drei Milliarden im August. Die Mittel sollen dem Land über die Weltbank zur Verfügung gestellt werden.
8. August, 18.16 Uhr: Ukrainischer Akw-Unfall wäre wohl schlimmer als Fukushima
Ein Unfall im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja im Zuge von Kampfhandlungen könnte laut einen ukrainischen Diplomaten zu einem beispiellosen Atomunfall führen.
"Was dann im Radius von 40 oder 50 Kilometern um das Kraftwerk passieren würde, wäre mit Tschernobyl und Fukushima absolut nicht vergleichbar", sagte Kiews Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Jewhenij Zymbaljuk (50), am Montag in Wien. Nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa werde schwere Konsequenzen zu tragen haben.
8. August, 16.07 Uhr: Ukrainisches Gericht verurteilt russischen Soldaten
In der nordukrainischen Stadt Tschernihiw ist erneut ein russischer Soldat unter dem Vorwurf des Kriegsverbrechens zu vielen Jahren Haft verurteilt worden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Panzersoldat kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar auf Befehl ein mehrstöckiges Wohnhaus beschossen hatte, wie das ukrainische öffentlich-rechtliche Fernsehen am Montag mitteilte. Dabei sei eine Wohnung im zehnten Stock zerstört, aber niemand verletzt worden.
Der Soldat hatte sich schuldig bekannt. Er soll nun für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Urteil wird erst nach einer möglichen Berufung rechtskräftig.
8. August, 16.03 Uhr: Besatzer in Südukraine bereiten Beitrittsreferendum zu Russland vor
Im russisch besetzten Teil des südukrainischen Gebiets Saporischschja ist offiziell der Startschuss für ein Referendum zum Beitritt nach Russland gefallen.
"Ich unterzeichne einen Erlass an die zentrale Wahlkommission zum Beginn und zur Vorbereitung eines Referendums zur Vereinigung des Gebiets Saporischschja mit der Russischen Föderation", erklärte der von den russischen Truppen eingesetzte Gouverneur der Region, Jewgeni Balizki, am Montag der staatlichen Agentur Ria Nowosti zufolge.
Balizkis sprach auf dem von den Besatzungstruppen organisierten Forum "Wir sind zusammen mit Russland" in Melitopol - der mit rund 150.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Gebiets. Die Gebietshauptstadt Saporischschja mit rund 700.000 Einwohnern befindet sich weiterhin unter Kontrolle Kiews.
8. August, 13.56 Uhr: Kreml gibt Kiew Schuld für Akw-Beschuss
Der Kreml sieht die Schuld für die Eskalation rund um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja bei der Führung in Kiew und fordert vom Westen, Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) unter Druck zu setzen.
"Wir rechnen damit, dass die Länder, die absoluten Einfluss auf die ukrainische Führung haben, diesen nutzen, um weiteren Beschuss auszuschließen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Montag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
Das in der südukrainischen Stadt Enerhodar gelegene und von Russlands Truppen besetzte Kraftwerk war in den vergangenen Tagen mehrfach beschossen worden. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld.
8. August, 13.54 Uhr: Russische Regionen rekrutieren Freiwillige für Ukraine-Krieg
Ungeachtet des seit bald einem halben Jahr dauernden Kriegs gegen die Ukraine verzichtet der Kreml bislang auf eine offene Mobilisierung für die Armee – in der Provinz hingegen bilden die Behörden regionale Freiwilligenbataillone.
"Nach unseren Berechnungen wurden in mindestens 20 Regionen Russlands schon mehr als 40 solcher Einheiten aufgestellt", berichtete die Tageszeitung "Kommersant" am Montag. Regionale Behörden und Veteranenverbände machen schon seit Monaten dafür Werbung.
Die Größe der Einheiten unterscheidet sich nach Angaben des "Kommersant" mitunter deutlich. So werden für ein motorisiertes Schützenbataillon des Amurgebiets in Russlands Fernem Osten 400 bis 500 Kämpfer gesucht.
Das Gebiet Perm nahe dem Ural wirbt Freiwillige für gleich zwei Einheiten; ein Schützenkompanie mit 90 Mann und ein Panzerbataillon mit 160 Mann. Auch die Bezahlung variiert. Am meisten verspricht Perm mit.
8. August, 11.28 Uhr: Erster Lebensmittelfrachter verlässt ukrainischen Hafen Piwdennyj
Im Rahmen des internationalen Getreideabkommens hat erstmals seit Kriegsbeginn wieder ein Frachtschiff im ukrainischen Hafen Piwdennyj abgelegt.
Die "Sacura" sei nun auf dem Weg nach Italien, teilte die ukrainische Regierung am Montag auf Facebook mit. Das Schiff fahre in einer Karawane mit dem Frachter "Arizona", der vom Hafen Tschornomorsk in Richtung Niederlande unterwegs sei.
Insgesamt befinden sich demnach 60.000 Tonnen Agrarprodukte an Bord der Schiffe.
8. August, 11.26 Uhr: Schwere Kämpfe in Ostukraine - Brücken im Süden beschossen
In der ostukrainischen Provinz Donezk toben weiter schwere Kämpfe bei den Städten Bachmut und Awdijiwka.
Östlich und südlich der Nachbarstädte Soledar und Bachmut seien russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Montag auf Facebook mit. Ebenso seien russische Vorstöße östlich von Siwersk und südwestlich der Stadt Awdijiwka gescheitert. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Bei der von russischen Truppen besetzten Großstadt Cherson im Süden startete die ukrainische Armee erneut Gegenangriffe mit Raketen auf die strategisch wichtige und bereits zuvor beschädigte Antoniwka-Brücke über den Fluss Dnipro. Das bestätigte die Sprecherin des ukrainischen Südkommandos, Natalija Humenjuk.
Zudem sei die Straße über den Dnipro-Staudamm bei Nowa Kachowka mit Raketen beschossen worden. Seit der Beschädigung der drei einzigen Flussquerungen beim russisch besetzten Unterlauf des Dnipro Ende Juli ist der Nachschub für die russischen Truppen auf dem rechten Ufer erheblich gestört.
8. August, 10.40 Uhr: Erster Getreidefrachter aus Ukraine erreicht Zielhafen in Türkei
Erstmals seit Abschluss des internationalen Getreideabkommens hat ein Frachter mit Mais aus der Ukraine seinen Zielhafen in der Türkei erreicht.
Das unter türkischer Flagge fahrende Schiff "Polarnet" sei am Montag in Kocaeli am Marmara-Meer angekommen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Bisher haben dem türkischen Verteidigungsministerium zufolge zehn Getreideschiffe ukrainische Häfen verlassen. Der Frachter "Razoni" war am Montag vergangener Woche als erster mit dem Ziel Libanon aufgebrochen. Dessen Ankunft verzögert sich jedoch weiter.
8. August, 10.33 Uhr: Moskau soll an Frontlinie mutmaßliche Antipersonenminen einsetzen
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland in der Ukraine höchstwahrscheinlich hochgefährliche Antipersonenminen einsetzen.
Moskau wolle damit wohl seine Frontlinien in der ukrainischen Donbass-Region verteidigen, hieß es am Montag in einem Tweet des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Minen seien sowohl für Truppen als auch die lokale Zivilbevölkerung extrem gefährlich.
8. August, 8.13 Uhr: Tichanowskaja rechnet mit Widerstand gegen Ukraine-Krieg
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja (39) rechnet mit starkem Widerstand gegen eine mögliche volle Teilnahme ihres Landes an Russlands Krieg gegen die Ukraine.
"Unsere Partisanenbewegung wird das sabotieren. Es werden Befehle verweigert werden. Oder die belarussischen Soldaten ergeben sich dort gleich", sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Zwei Jahre nach der als gefälscht geltenden Präsidentschaftswahl in Belarus meinte sie, dass Russland mit der Unterstützung für Machthaber Alexander Lukaschenko (67) die Ex-Sowjetrepublik wohl schon damals als "Brückenkopf" für einen Angriff im Blick hatte.
8. August, 3.56 Uhr: Eskalation um AKW Saporischschja droht
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage warfen sich Moskau und Kiew gegenseitig den Beschuss der Anlage vor.
Die ukrainische Armee habe in der Nacht zum Sonntag eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt.
Die ukrainische Atombehörde Enerhoatom hingegen beschuldigte die Russen, das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
8. August, 2.11 Uhr: Amnesty bedauert "Schmerz" in Kiew nach umstrittenen Bericht
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verteidigte ihren umstrittenen Bericht zur Kriegsführung der ukrainischen Armee und erklärte zugleich ihr Bedauern über dessen Auswirkungen.
"Amnesty International bedauert tief den Schmerz und Ärger, den unsere Pressemeldung über die Kampftaktiken des ukrainischen Militärs ausgelöst hat", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Statement der Organisation. Amnesty hält dabei an den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts fest.
In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht hatte Amnesty der ukrainischen Armee vorgeworfen, sich in Wohnvierteln zu verschanzen und damit Zivilisten unnötig in Gefahr zu bringen. "Obwohl wir voll zu unseren Erkenntnissen stehen, bedauern wir den entstandenen Schmerz und wollen ein paar entscheidende Punkte klarstellen", teilte Amnesty nach der daraufhin einsetzenden Kritik nun mit.
So habe die Organisation an 19 verschiedenen Orten ukrainische Verstöße gegen das Kriegsrecht festgestellt. Dies rechtfertige aber nicht die russischen Kriegsverbrechen. Amnesty habe diese Verbrechen in den vergangenen Monaten mehrfach thematisiert.
Titelfoto: Ukrainian Presidential Press Off/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa