Ukraine-Krieg im Liveticker: Vorbereitung auf den Winter, Lage laut Selenskyj weiter kompliziert
Kiew (Ukraine) - Die russische Invasion der Ukraine dauert nach wie vor an. Ein Ende der Kampfhandlungen ist weiterhin nicht in Sicht. Alle aktuellen Entwicklungen gibt es im TAG24-Liveticker.
Angesichts der heftigen russischen Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) die internationale Hilfsbereitschaft gelobt. "Die aktuelle Eskalation des russischen Raketen- und Drohnenterrors hat nur dazu geführt, dass die Welt (...) mit neuer Hilfe für die Ukraine antwortet", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Dienstag.
Selenskyj berichtete zudem von Erfolgen beim Zurückdrängen russischer Truppen in den besetzten Gebieten im Süden und im Osten der Ukraine. Insbesondere in der Region Donezk sterben seinen Aussagen zufolge täglich Hunderte Russen..
Kurz zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow mitgeteilt, dass die Ukraine zum besseren Schutz gegen russische Raketen und Drohnen weitere Flugabwehrsysteme aus dem Westen erhalten habe. "Schaut, wer hier ist!", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter zu Bildern, die bodengestützte Luftverteidigungssysteme des Typs Nasams und Aspide aus US-amerikanischer und italienischer Produktion zeigen sollten.
Zur weiteren Unterstützung des Kriegs gegen die russischen Angreifer hat die Ukraine zudem fünf wichtige Großunternehmen direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock unterstrich die Bedeutung einer engen deutsch-französischen Zusammenarbeit für Europa - sowohl bei der Unterstützung der Ukraine gegen Russland als auch im Kampf gegen den Klimawandel. "Wir haben gezeigt: Gemeinsam sind wir stärker als dieser furchtbare Krieg", sagte die Grünen-Politikerin.
Nordkorea hat derweil Angaben der US-Regierung bestritten, wonach der international weithin isolierte Staat heimlich Munition nach Russland liefert. Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang warf den USA vor, "feindselige Versuche" zu unternehmen, um Nordkoreas Ruf zu schädigen.
Im Streit über die Nato-Norderweiterung trifft der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Dienstag in Ankara. Die Türkei weigert sich bislang, mit der Ratifizierung der sogenannten Beitrittsprotokolle den Weg für die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato freizumachen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier im Ticker.
8. November, 23.06 Uhr: Lage an Kriegsfronten in Ukraine weiterhin kompliziert
Die Lage an den Kriegsfronten in der Ukraine bleibt nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) weiterhin schwierig. Zwar gebe es aktuell weniger Nachrichten aus den Kampfgebieten, sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Das heißt aber nicht, dass die Intensität der Kämpfe geringer geworden ist."
"In einigen Gebieten gehen nach wie vor heftige Positionskämpfe weiter", sagte Selenskyj. "Und es ist auch wie zuvor im Gebiet von Donezk besonders schwierig." Am Befehl an die russischen Truppen, bis an die Grenzen des Verwaltungsgebiets vorzudringen, habe sich nichts geändert. Aber: "Wir geben dort keinen einzigen Zentimeter unseres Landes auf."
Abseits der Kampfzonen werde intensiv daran gearbeitet, das normale Leben in den befreiten Gebieten wiederherzustellen. Dies gelte vor allem bei der Wiederherstellung der Versorgung mit Gas und Strom, etwa im Gebiet um Charkiw. Und um der Bevölkerung zu helfen, die bevorstehende Winterperiode zu überstehen, habe die Regierung die Einfuhr von Geräten zur Energieversorgung - etwa Generatoren oder Transformatoren - von Importabgaben befreit.
Russland habe offenkundig vor, den bevorstehenden Winter auszunutzen. "Wir verstehen klar: Den Winter in eine Waffe zu verwandeln, ist der Plan eines terroristischen Staates gegen unseren Staat sowie gegen ganz Europa", sagte Selenskyj. "Aber wir tun alles dafür, dass auch dieser russische Plan scheitert, wie diverse frühere."
8. November, 18.57 Uhr: Russisches Militär setzt Angriff auf ukrainische Ziele fort
Das russische Militär hat am Dienstag eine Reihe von Zielen in der Ukraine angegriffen.
Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, seien bei den Angriffen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja und Cherson sowohl Raketen als auch Kampfflugzeuge zum Einsatz gekommen. "Unter Verletzung des humanitären Völkerrechts und der Regeln der Kriegsführung werden weiterhin kritische Infrastruktur und Wohnhäuser angegriffen", schrieben die Militärs auf Facebook. Über die Auswirkungen der Angriffe wurden keine näheren Angaben gemacht.
Der Generalstab der Ukraine warf den Behörden des Nachbarlandes Belarus vor, die Angriffe Russlands gegen ukrainische Ziele weiterhin zu unterstützen, indem sie "Infrastruktur, Territorium und Luftraum" zur Verfügung stellten. "Es besteht auch weiterhin die Gefahr, dass der Feind Luftangriffe mit Kampfdrohnen vom Territorium und Luftraum dieses Landes aus startet."
In der Region um die südukrainische Stadt Cherson registrierte der Generalstab in Kiew die fortgesetzte organisierte Plünderung durch russische Soldaten. So seien am Vortag Konvois mit gestohlenen Haushaltsgeräten und Baumaterialien beobachtet worden, zugleich werde die Demontage von Mobilfunkmasten und -anlagen fortgesetzt. Zudem seien aus dem Regionalmuseum des sowjetisch-ukrainischen Kunstmalers Olexij Schowkunenko "alle Kunstgegenstände und sogar die Möbel" von den Besatzern mitgenommen worden.
8. November, 13.49 Uhr: Indien und Russland erwägen gemeinsame Waffenproduktion
Russland und Indien erwägen nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow die gemeinsame Produktion von modernen Rüstungsgütern.
Er habe mit dem indischen Außenminister Subrahmanyam Jaishankar über die Perspektiven der militär-technischen Zusammenarbeit gesprochen, sagte Lawrow am Dienstag nach Angaben der Staatsagentur Tass nach einem Treffen mit Jaishankar in Moskau.
Um welche Rüstungsgüter es konkret gehen könnte, blieb offen. Es ist das fünfte Treffen der beiden Minister in diesem Jahr.
8. November, 12.08 Uhr: Moskau verbietet Zusammenarbeit mit 20 deutschen Unternehmen
Als Antwort auf westliche Sanktionen hat Russland die militärisch-technische Zusammenarbeit mit 74 ausländischen Unternehmen verboten.
Die Liste umfasst Unternehmen aus verschiedenen "unfreundlichen Ländern", darunter auch 20 Firmen aus Deutschland, wie die Regierung am Dienstag in Moskau mitteilte. Dazu gehören zudem Unternehmen aus Bulgarien, Großbritannien, Kanada, Tschechien, Estland, Litauen, die Slowakei, Montenegro, Polen und den USA.
8. November, 10.37 Uhr: Russland zeigt sich offen für Dialog mit USA
Russland ist nach Angaben des Außenministeriums weiterhin offen für einen Dialog mit den USA zum "gegenseitigen Vorteil".
Man wolle "zielgerichtete Kontakte mit den Vereinigten Staaten zu notwendigen Fragen aufrechterhalten", sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag im Staatsfernsehen. Russland sei zu jeglicher Art von Dialog zum beiderseitigen Nutzen und von beiderseitigem Interesse bereit.
8. November, 9.41 Uhr: London - Russen bereiten sich auf Front-Durchbrüche der Ukrainer vor
Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine bereiten sich nach Einschätzung britischer Militärexperten auf Durchbrüche der Ukrainer entlang der Front vor.
Dafür seien unter anderem rund um die besetzte südukrainische Hafenstadt Mariupol Verteidigungsanlagen errichtet worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag.
"Russland verstärkt seine Linien in allen besetzten Gebieten", so die Mitteilung. Nach Ansicht der Briten soll damit wahrscheinlich raschen ukrainischen Vorstößen im Falle von Front-Durchbrüchen vorgebeugt werden. Mariupol komme als Teil einer Landbrücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim besondere strategische Bedeutung zu.
8. November, 6.12 Uhr: Weißes Haus sichert der Ukraine Unterstützung auch nach den US-Wahlen zu
Das Weiße Haus hat der Ukraine einen festen Beistand der USA im Krieg gegen Russland ungeachtet des Ausgangs der Kongress-Zwischenwahlen vom Dienstag zugesichert.
"Wir sind zuversichtlich, dass die Unterstützung der USA beständig und unerschütterlich sein wird", sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, am Montag zu Journalisten. Biden strebe wie bislang eine parteiübergreifende Zusammenarbeit bei der Unterstützung der Ukraine an.
Aus den Reihen der Republikaner hat es immer wieder Kritik an dem Ausmaß der US-Hilfen für die Ukraine gegeben. Der Großteil der konservativen Partei steht aber hinter dem Beistand für Kiew.
Die USA unterstützen die Ukraine im Krieg gegen Russland massiv militärisch und finanziell. So liefert Washington unter anderem Raketenwerfer, Drohnen, Artilleriemunition und Fahrzeuge an die ukrainische Armee. Der Kongress beschloss im Mai ein 40 Milliarden Dollar (rund 40 Milliarden Euro) schweres Hilfspaket für das von Russland angegriffene Land.
8. November, 6.01 Uhr: Nordkorea bestreitet angebliche Munitionslieferungen an Russland
Nordkorea hat Angaben der US-Regierung bestritten, wonach der international weithin isolierte Staat heimlich Munition nach Russland liefert.
Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang warf den USA vor, "feindselige Versuche" zu unternehmen, um Nordkoreas Ruf zu schädigen. "Wir machen noch einmal deutlich, niemals "Waffenhandel" mit Russland gehabt zu haben", wurde ein Vizedirektor für Auslandsfragen des Ministeriums am Dienstag von den Staatsmedien zitiert. Es sei auch nicht geplant, das künftig zu tun.
7. November, 21.47 Uhr: Selenskyj: Moskaus "Raketenterror" stärkt Hilfsbereitschaft der Welt
Angesichts der heftigen russischen Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft gelobt.
"Die aktuelle Eskalation des russischen Raketen- und Drohnenterrors hat nur dazu geführt, dass die Welt (...) mit neuer Hilfe für die Ukraine antwortet", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Dienstag. Einige Stunden zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow über den Erhalt neuer Flugabwehrsysteme aus US-amerikanischer und italienischer Produktion berichtet.
Zuletzt hatten russische Raketen- und Drohnenangriffe erhebliche Teile der ukrainischen Strom- und Wasserinfrastruktur zerstört. Mehrere Millionen Ukrainer haben seitdem jeden Tag nur stundenweise Strom. Vor diesem Hintergrund lieferte auch Deutschland im Oktober das Luftabwehrsystem Iris-T.
7. November, 18.56 Uhr: Macron: Klimaverpflichtungen nicht Russlands Drohungen opfern
Der französische Präsident Emmanuel Macron will den Klimaschutz trotz des russischen Kriegs gegen die Ukraine nicht vernachlässigen.
"Wir werden unsere Klimaverpflichtungen nicht Russlands Energiedrohung opfern", sagte Macron am Montag bei der UN-Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm el Scheich. Die vielen aufeinanderfolgenden Krisen "könnten dazu führen, dass viele nachgeben und sagen: "Wir haben andere Prioritäten, das Klima kann warten.""
Der Klimanotstand finde aber heute statt und nicht erst morgen. Was auf der Klimakonferenz im vergangenen Jahr in Glasgow gesagt worden sei, bleibe gültig - auch wenn die Welt durch den Krieg in der Ukraine nicht mehr dieselbe sei.
7. November, 17.10 Uhr: Ukrainischer Staat übernimmt fünf kriegswichtige Großunternehmen
Zur weiteren Abwehr des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine fünf wichtige Großunternehmen direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt.
Betroffen sind unter anderem der zuvor bereits teilstaatliche Erdölförderer Ukrnafta sowie der Erdölverarbeiter Ukrtatnafta, wie Regierungschef Denys Schmyhal am Montag in Kiew erklärte. Ebenfalls enteignet werden demnach der Transformatorenhersteller ZTR, der Lastkraftwagenproduzent Kraz und das Flugmotorenunternehmen Motor Sich.
"Diese Unternehmen sind äußerst wichtig und stellen Produkte her, die kritisch wichtig für den Bedarf der Armee und des Energiesektors sind", erklärte Schmyhal. Zukünftig sollen die Firmen nun rund um die Uhr für den Verteidigungsbedarf des Staates arbeiten. Grundlage der Enteignung ist das seit dem russischen Einmarsch Ende Februar geltende Kriegsrecht. Ob den ursprünglichen Anteilsbesitzern Entschädigungen gezahlt werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
7. November, 13.54 Uhr: "Putins Koch" gibt Einmischung in US-Wahlkampf zu - "werden es wieder tun"
Der russische Geschäftsmann und Kreml-Vertraute Jewgeni Prigoschin (61) hat eine "Einmischung" in US-Wahlen zugegeben. "Wir haben uns eingemischt, wir tun es und wir werden es weiter tun", wurde Prigoschin am Montag im Online-Netzwerk seines Unternehmens Concord zitiert. Die Erklärung erfolgte einen Tag vor den Kongress-Zwischenwahlen in den Vereinigten Staaten, die Moskau seit Jahren Einmischung in Wahlen vorwerfen und deswegen Sanktionen gegen Prigoschin verhängt haben.
Prigoschin erklärte, die Einmischungen seien "mit Vorsicht, Präzision, chirurgisch" vorgenommen worden, "auf eine Art und Weise, die zu uns passt". Dem Geschäftsmann, der auch "Putins Koch" genannt wird, wird vorgeworfen, mit seiner "Troll-Fabrik" Wahlen in mehreren westlichen Ländern manipuliert zu haben.
7. November, 12.15 Uhr: Russische Einheit soll in vier Tagen 300 Soldaten verloren haben
Eine Einheit russischer Marineinfanteristen soll binnen vier Tagen 300 Mann bei Kämpfen im Gebiet Donezk verloren haben.
Das geht aus einem Beschwerdebrief von Angehörigen der 155. Marineinfanterie-Brigade der russischen Pazifikflotte hervor, über den das unabhängige Portal "The Insider" berichtete. Der Telegram-Kanal "Grey Zone", der Verbindungen zu der Söldnertruppe Wagner haben soll, veröffentlichte das an den Gouverneur des Gebiets Primorje, Oleg Koschemjako, gerichtete Schreiben. Die Soldaten seien tot, verwundet oder würden vermisst, hieß es.
Koschemjako räumte am Montag zwar schwere Kämpfe und Verluste in der 155. Brigade ein. Diese seien aber "bei weitem nicht so hoch" wie in dem Brief der Soldaten vom Sonntag angegeben, sagte er in einer auf seinem offiziellen Telegram-Kanal veröffentlichten Videobotschaft. Das hätten die Kommandeure an der Front ihm versichert. Die Militärstaatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden, um in der Sache zu ermitteln.
7. November, 9.56 Uhr: Ukrainer und Russen melden Zerstörungen nach Beschuss
Ukrainer und Russen haben sich nach neuem gegenseitigen Beschuss Zerstörung von ziviler Infrastruktur vorgeworfen.
Am Montagmorgen hätten russische Truppen ein Dorf im Gebiet Saporischschja beschossen, sagte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko. 16 Objekte ziviler Infrastruktur seien dabei zerstört worden. Ein Mensch sei gestorben. Im Gebiet Sumy hätten die "russischen Terroristen" Grenzregionen beschossen. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Auch die Behörden in den von Russland besetzten Gebieten klagten über Beschuss von ukrainischer Seite.
In der von russischen Truppen kontrollierten Großstadt Donezk wurde nach Angaben der Behörden die Zentrale der Eisenbahnverwaltung getroffen. In dem schwer beschädigten Gebäude brach ein Brand aus, wie auf von der Stadtverwaltung veröffentlichten Fotos zu sehen war. Es gab keine Informationen zu Verletzten.
Angespannt war die Lage weiter in Cherson. Dort würden die ukrainischen Streitkräfte ihre Truppen konzentrieren, sagte der von Russland eingesetzte Vize-Verwaltungschef Kirill Stremoussow. Die Evakuierung der Region gehe weiter. Vor allem Menschen, die nicht selbst gehen könnten, sollten in Sicherheit gebracht werden. Teils gebe es Stromausfälle. An der Front sei die Lage unverändert, sagte Stremoussow. Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, Stadt und Gebiet Cherson zu befreien.
7. November, 9.12 Uhr: London: Russland kann Verluste von Flugzeugen nicht ausgleichen
Russland kann nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten die Verluste an Flugzeugen beim Angriffskrieg in der Ukraine nicht wettmachen.
"Die russischen Flugzeug-Verluste übersteigen wohl ihre Fähigkeit neue Flugwerke herzustellen erheblich", hieß es im täglichen Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Montag. Auch die lange Zeit, die zur Ausbildung kompetenter Piloten notwendig sei, reduziere die Fähigkeit Moskaus, seine Luftwaffen-Kapazitäten zu regenerieren.
Ukrainischen Angaben zufolge hätten die russischen Streitkräfte seit Beginn der Invasion bereits 278 Flugzeuge verloren - doppelt so viele wie in Afghanistan, so die Briten. "Wir können diese Zahlen nicht verifizieren, aber das anhaltende Fehlen russischer Lufthoheit wird wahrscheinlich verstärkt durch schlechtes Training, den Verlust erfahrener Crews und erhöhte Risiken durch enge Luftunterstützung in mit engmaschiger Luftabwehr ausgestatteten Zonen", hieß es in der Mitteilung weiter. Das werde sich wohl in den kommenden Monaten nicht ändern.
7. November, 6.04 Uhr: Vogelgrippe und Ukraine-Krieg verteuern Gänsebraten
Martins- und Weihnachtsgänse sind in diesem Jahr knapp und teuer. Ursachen sind sowohl die Vogelgrippe als auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Beide Faktoren haben in Kombination dazu beigetragen, dass in diesem Jahr weniger Gänse gemästet werden. Hinzu kommt, dass viele infizierte Tiere gekeult werden müssen.
"In diesem Jahr sind deutlich weniger Gänse aufgestallt und gemästet worden", sagt Herbert Dohrmann, der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV). "Die Vogelgrippe ist nicht so richtig im Griff, außerdem hat der Ukraine-Krieg dazu geführt, dass Futtermittel sehr viel teurer geworden sind."
Gansfutter sei schon im Frühjahr doppelt so teuer gewesen wie 2021, berichtet Mark Hoppe, der Sprecher des Sondervereins Deutscher Gänsezüchter, dessen Mitglieder auf die Zucht von Rassegänsen spezialisiert sind. Hoppe beziffert den derzeitigen Verkaufspreis für ein Kilo Gans auf 16 bis 21 Euro.
7. November, 6.02 Uhr: Irans Hilfe für Russland verlängert laut Selenskyj den Krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat massive Kritik an iranischen Waffenlieferungen für Russland geübt.
"Der Iran unterstützt das terroristische Regime Russlands und hilft, den Krieg zu verlängern und daher auch die Bedrohungen für die Welt zu verlängern, die durch den russischen Angriffskrieg entstanden sind", sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. Ohne die Unterstützung Teherans für Moskau "wären wir schon näher an einem Frieden", sagte der ukrainische Staatschef.
Ohne die Einmischung Teherans wäre auch eine Lösung für die weltweite Nahrungsmittelkrise oder die Energiekrise greifbarer, argumentierte er weiter. "Wer auch immer Russland hilft, diesen Krieg zu verlängern, muss auch die Verantwortung für die Konsequenzen dieses Kriegs übernehmen." Teheran hat erst am Samstag eingestanden, Drohnen an Russland geliefert zu haben - sprach aber nur von einigen wenigen Exemplaren. Selenskyj bezichtigte Teheran daraufhin der Lüge.
Im Laufe des Tags seien von russischer Seite erneut iranische Angriffsdrohnen eingesetzt worden. "Es gab Abschüsse, aber leider auch Treffer", sagte Selenskyj. Es sei erkennbar, dass der "terroristische Staat", wie er Russland nannte, Kräfte und Mittel für neue Massenangriffe auf die Infrastruktur der Ukraine bündle. Knapp 4,5 Millionen Ukrainer litten bereits unter Stromausfällen. "Wir bereiten uns darauf vor, zu antworten", sagte Selenskyj.
6. November, 21.44 Uhr: Scholz und Biden telefonieren zu Ukraine-Krieg und China-Besuch
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat US-Präsident Joe Biden (79) über seinen Besuch in China informiert. Wie der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Wolfgang Büchner, und das Weiße Haus mitteilten, telefonierten die beiden Regierungschefs am Sonntag miteinander.
Von deutscher Seite hieß es, Scholz und Biden "würdigten die klare Aussage des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der sich gegen den Einsatz von Nuklearwaffen und auch gegen die Androhung von deren Einsatz ausgesprochen hatte". Beide vereinbarten demnach, hierzu weiter in engem Austausch zu bleiben.
Wie Büchner weiter mitteilte, "verurteilten der Bundeskanzler und der Präsident den anhaltenden Beschuss ziviler Infrastruktur insbesondere von Einrichtungen der Energieversorgung in Ukraine durch Russland. Sie besprachen auch die russischen Drohungen und grundlosen Anschuldigungen Russlands an die Ukraine zum Einsatz einer sog. schmutzigen Bombe."
Das Weiße Haus teilte mit, Biden und Scholz hätten darin übereingestimmt, dass die jüngsten Atomdrohungen Russlands im Zuge seines Kriegs gegen die Ukraine "unverantwortlich" seien. Die beiden Regierungschefs unterstrichen den Angaben zufolge ihr "anhaltendes Engagement", um der Ukraine die wirtschaftliche, humanitäre und sicherheitspolitische Unterstützung zukommen zu lassen, die das Land zur Abwehr der russischen Aggression benötige.
6. November, 21.17 Uhr: Weitere schwere Kämpfe rund um Cherson
Schwere Kämpfe haben auch am Sonntag die Region um die südukrainische Stadt Cherson erschüttert.
Nach Darstellung des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte wurde in der Ortschaft Kachowka ein Gebäude zerstört, in dem sich rund 200 russische Soldaten aufhielten. Die Folgen dieses Angriffs würden von russischer Seite "sorgfältig verschleiert", hieß es. Bei Radensk sei eine Kolonne gepanzerter russischer Fahrzeuge zerstört worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Entlang des Flusses Dnipro begannen die russischen Besatzer nach Darstellung des ukrainischen Militärs, die Boote der dortigen Zivilbevölkerung zu zerstören. Damit verstoße das russische Militär eklatant gegen Gesetze und die Regeln der Kriegsführung mit Blick auf die Zivilbevölkerung, hieß es.
Die russischen Besatzungstruppen versuchen schon seit Tagen, die Zivilbevölkerung von Cherson zum Verlassen der Region zu bewegen. Die ukrainischen Streitkräfte wollen das Gebiet, das seit März unter russischer Kontrolle steht, möglichst bald zurückerobern.
6. November, 18.36 Uhr: Selenskyj und von der Leyen erörtern neue Milliarden-Hilfen für Kiew
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) über Pläne für ein neues Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von bis zu 18 Milliarden Euro informiert.
Sie wolle das Paket, das in monatliche Tranchen von jeweils 1,5 Milliarden Euro gegliedert sein soll, noch in der kommenden Woche in Brüssel vorlegen, erklärte die EU-Kommission zu dem Telefonat. Mit den vorteilhaften Krediten solle ein "erheblicher Beitrag" zum Finanzbedarf Kiews für 2023 geleistet werden. Die Mittel würden die Ukraine zudem unterstützen, für den Weg in Richtung einer EU-Mitgliedschaft weitere Reformen umzusetzen, hieß es.
Selenskyj erklärte über Twitter lediglich, er habe mit von der Leyen über finanzielle Unterstützung für das laufende und das kommende Jahr gesprochen. Weiteres Thema sei die Bedeutung der Getreidelieferungen aus der Ukraine über das Schwarze Meer zur Unterstützung der weltweiten Nahrungssicherheit gewesen.
Das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Getreideabkommen wurde im Juli abgeschlossen. Darin erklärte sich Russland bereit, die Blockade ukrainischer Seehäfen für den Getreideexport zu beenden. Im Gegenzug forderte es Erleichterungen für die eigene Ausfuhr von Dünge- und Lebensmitteln. Das Abkommen gilt vorerst bis zum 19. November. Russland und die Ukraine sind beide große Getreideexporteure.
6. November, 15.27 Uhr: Russen berichten von ukrainischem Beschuss auf Staudamm
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der russischen Besatzungsmacht die Staumauer des Dnipro-Staudamms von Nowa Kachowka mit Mehrfachraketenwerfern beschossen.
Es habe aber nur eins von sechs Geschossen die Mauer getroffen und wenig Schaden angerichtet, sagte Ruslan Agajew von der russischen Stadtverwaltung der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Die Staumauer ist heil", sagte er am Sonntag. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
Auf der Staumauer läuft einer von zwei Übergängen über den Dnipro im Gebiet Cherson. Die ukrainische Artillerie hat diese Straße schon früher unter Feuer genommen, um Bewegungen russischer Truppen zu verhindern. Ihrerseits befürchtet die Ukraine, dass russische Kräfte den Staudamm sprengen könnten, um die Ufer am Unterlauf des Dnipro zu überfluten.
6. November, 13.19 Uhr: Ukraine meldet Artilleriebeschuss auf Städte im Süden
Mehrere Städte im Süden der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben in der Nacht auf Sonntag von russischen Truppen mit Artillerie und Raketen beschossen worden.
In Saporischschja sei ein Gebäude der zivilen Infrastruktur zerstört worden, teilte ein Mitarbeiter des Stadtrates ohne nähere Details mit. Ein Mensch sei getötet worden. Auch benachbarte Gebäude seien beschädigt worden. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in Saporischschja sei ein Munitionsdepot der ukrainischen Armee getroffen worden.
Im Gebiet Dnipropetrowsk schlugen demnach Geschosse aus Rohrartillerie und Mehrfachraketenwerfern in der Stadt Nikopol sowie den Orten Myrowe und Marhanez ein. In Myrowe sei ein neunjähriges Mädchen verletzt worden, schrieb der Vorsitzende des Gebietsparlaments, Mykola Lukaschuk, auf Telegram.
Die getroffenen Orte liegen auf dem nördlichen Ufer des Flusses Dnipro. Russische Truppen haben das Südufer besetzt und können von dort unter anderem aus dem Schutz des Kernkraftwerks Saporischschja heraus schießen.
6. November, 11.06 Uhr: London: Russische Führung will von eigenem Versagen ablenken
Russland versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten, die Verantwortung für das schlechte Abschneiden seiner Invasionstruppen in der Ukraine auf Kommandeure abzuwälzen.
Dafür sprächen demnach Berichte über die erneute Ablösung eines hochrangigen russischen Offiziers. "Falls bestätigt, reiht sich das in eine Serie von Rauswürfen führender russischer Kommandeure seit dem Beginn der Invasion im Februar 2022 ein", hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Samstag.
"Das ist teilweise wohl ein Versuch, die russische Führungsspitze zuhause abzuschirmen und Schuldzuweisungen abzulenken", so die Mitteilung weiter.
6. November, 8.28 Uhr: Klitschko schließt Blackout in Kiew nicht aus
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schließt wegen der Schäden am Energiesystem einen Zusammenbruch der Strom-, Wärme- und Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt nicht aus.
Die Bürgerinnen und Bürger sollten Vorräte für einen solchen Fall anlegen und auch überlegen, zeitweise außerhalb der Stadt unterzukommen. Das sagte Klitschko am Samstagabend im ukrainischen Fernsehen.
Dies sei das schlimmstmögliche Szenario. "Wir tun alles, damit es nicht so weit kommt", sagte er. "Aber wir wollen offen sein: Unsere Feinde tun alles dafür, damit diese Stadt ohne Heizung, ohne Strom, ohne Wasserversorgung dasteht - allgemein: dass wir alle sterben."
6. November, 7.05 Uhr: Alice Schwarzer sieht sich nicht als Putin-Versteherin
Alice Schwarzer hat den Vorwurf zurückgewiesen, eine Putin-Versteherin zu sein. "Jedenfalls wenn es in dem Sinne gemeint ist, dass ich die Sache der Ukrainer verraten würde", sagte die Frauenrechtlerin der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
Mehr dazu hier: Alice Schwarzer eine Putin-Versteherin? Frauenrechtlerin weist jeden Vorwurf zurück!
6. November, 2 Uhr: Ukraine-Botschafter betont Bedeutung von Atom-Warnungen an Putin
Der neue ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Bedeutung von Warnungen an die Adresse von Kremlchef Wladimir Putin vor einem Einsatz von Nuklearwaffen betont.
"Putin muss weiter gesagt werden, dass der Einsatz von Nuklearwaffen keine Option ist", sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Antwort der ganzen Welt würde sehr deutlich ausfallen - und Putin zum Rückzug zwingen", vermutete er.
Trotz der Drohgebärden müsse man Russland "aus einer Position der Stärke" begegnen, mahnte Makeiev. "Sonst wird Moskau immer weiter gehen. Nach der Annexion der Krim hatte Deutschland auch Angst, Russland zu provozieren. Die Ukraine wurde alleine gelassen. Das Ergebnis sehen wir jetzt."
5. November, 22.19 Uhr: Kühlsysteme des AKW Saporischschja wieder an Stromnetz angeschlossen
Die externe Stromversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist nach zwei Tagen Unterbrechung wieder hergestellt worden.
Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Samstagabend berichtete, wurden zwei Leitungen repariert. Das von Russland besetzte AKW ist zwar derzeit nicht im Betrieb, doch die Anlage braucht weiterhin Elektrizität, um Kernmaterial zu kühlen und einen Atomunfall zu verhindern.
Die zwei Leitungen waren nach einem Beschuss auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet in rund 60 Kilometer Entfernung von dem AKW beschädigt worden. Die Stromversorgung des größten europäischen Atomkraftwerks wurde bis zur Reparatur mit Notgeneratoren sichergestellt, die über genug Treibstoff für rund 15 Tage verfügen. In den vergangenen Wochen war es bereits mehrfach zu Ausfällen der externen Leitungen gekommen.
Die (IAEA) bemüht sich seit Monaten, eine Schutzzone ohne Kämpfe um das Werk einzurichten und so das Risiko eines Atomunfalls zu reduzieren. "Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Samstag.
5. November, 21.26 Uhr: Hat die Großoffensive begonnen? Schwere Kämpfe rund um Cherson!
Rund um die südukrainische Stadt Cherson haben sich ukrainische Truppen und russische Besatzer am Samstag schwere Kämpfe geliefert.
Nach russischer Darstellung gerieten verschiedene Frontabschnitte in der Region unter schwersten Artilleriebeschuss. An einigen Stellen seien größere Truppenverlegungen und Bewegungen ukrainischer Panzerverbände registriert worden. "Offenbar bereiten die ukrainischen Truppen einen neuen Angriff vor", spekulierte der von Russland eingesetzte Vize-Verwaltungschef der besetzten Region, Kirill Stremoussow.
Auch das ukrainische Militär hatte zuvor von schweren Kämpfen und Artillerieduellen in der Umgebung von Cherson berichtet. Die ukrainische Führung will die Region im Süden des Landes nach ersten Erfolgen noch komplett befreien.
Cherson ist die bislang einzige Gebietshauptstadt, über die Kiew nach dem russischen Einmarsch schon Ende März die Kontrolle verloren hatte. Im September wurde das Gebiet nach einem Scheinreferendum von Russland annektiert, kein Land erkennt diesen Völkerrechtsbruch an. Die ukrainische Armee führt dort seit Wochen eine Offensive zur Befreiung der Region.
5. November, 20.49 Uhr: Selenskyj will Crowdfunding für Seedrohnen-Flotte
Nach dem spektakulären Angriff ukrainischer Seedrohnen gegen die russische Schwarzmeerflotte in deren Kriegshafen bei Sewastopol auf der Krim will die Ukraine weitere Waffen dieser Art kaufen.
"Wir werden in der kommenden Woche noch eine Fundraising-Aktion starten, wir wollen Mittel für eine ganze Flotte von Seedrohnen sammeln", kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagabend in seiner Videoansprache an. Sinn und Zweck dieser Drohnen sei klar. "Wie das funktioniert, haben alle schon gesehen."
Nach ukrainischer Darstellung wurden bei dem Angriff auf Sewastopol am vergangenen Wochenende drei russische Kriegsschiffe getroffen, darunter das neue Flaggschiff "Admiral Makarow". Das russische Militär hat lediglich einige leichtere Schäden eingestanden, ohne genauere Angaben zu machen.
Die Ukraine hat nach Kriegsausbruch die Internetplattform United24 eingerichtet, über die nach Darstellung Kiews bereits rund 220 Millionen Dollar für Waffenkäufe gespendet wurden.
5. November, 20.25 Uhr: Teheran "lügt" laut Selenskyj selbst bei Geständnis zu Drohnenlieferungen
Nach dem Eingeständnis der iranischen Führung, Kampfdrohnen an Russland geliefert zu haben, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) Teheran "Lügen" vorgeworfen.
"Selbst bei diesem Geständnis lügen sie", sagte der ukrainische Staatschef am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft. Die Zahl der von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossenen iranischen Kampfdrohnen übersteige die vom Iran genannten "wenigen" Drohnen, begründete Selenskyj seinen Vorwurf.
"Und je mehr Teheran lügt, desto mehr wird die internationale Gemeinschaft diese terroristische Zusammenarbeit zwischen den Regimes in Russland und im Iran überprüfen."
5. November, 15.25 Uhr: Artilleriegefechte im Süden und Osten der Ukraine
Bei neuen Kämpfen im Osten und Süden der Ukraine haben die Truppen Moskaus und Kiews sich am Samstag mit schwerer Artillerie beschossen.
Das geht aus den Militärangaben der ukrainischen und russischen Seite hervor. Die ukrainischen Kämpfer hätten in den Gebieten Luhansk und Donezk russische Stellungen vernichtet, hieß es in Kiew. In Moskau teilte das russische Verteidigungsministerium mit, dass "ukrainische Angriffe" in den Gebieten Donezk, Luhansk und Cherson zurückgeschlagen worden seien. Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, sich die von russischen Truppen besetzten Gebiete zurückzuholen.
Die Rede war einmal mehr auch von Hunderten Toten je Seite in den nicht unabhängig überprüfbaren Militärberichten. Im Gebiet Cherson meldeten die Behörden den schwersten Artilleriebeschuss seit Tagen. Die ukrainische Führung will die Region im Süden des Landes nach ersten Erfolgen noch komplett befreien.
5. November, 14.21 Uhr: SPD-Fraktionschef steht angeblich auf Terrorliste der ukrainischen Regierung
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat der ukrainischen Regierung vorgeworfen, ihn auf eine Terrorliste gesetzt zu haben.
"Ich bin schon irritiert gewesen, dass ich von der ukrainischen Regierung auf eine Terrorliste gesetzt wurde mit der Begründung, ich setze mich für einen Waffenstillstand ein oder für die Möglichkeit, über lokale Waffenruhen auch in weitere diplomatische Schritte zu gehen", sagte Mützenich am Samstag beim SPD-Debattenkonvent in Berlin. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung dafür, dass der SPD-Fraktionschef auf eine Terrorliste gesetzt worden sei.
Mützenich sagte beim Debattenkonvent auch, dass er Drohungen bekommen habe. "Auf dieser Grundlage, dass man auf diese Terrorliste der ukrainischen Regierung gekommen ist, hat man ja sozusagen dann auch Sekundärdrohungen bekommen. Auch nicht gerade einfach, damit umzugehen."
5. November, 13.24 Uhr: Putin will Mobilmachung offenbar verdeckt fortsetzen
Unabhängige Experten halten eine verdeckte Fortführung der Mobilmachung für Russlands Krieg in der Ukraine für wahrscheinlich.
Jüngst von Präsident Wladimir Putin unterzeichnete Dekrete deuteten darauf hin, dass die Teilmobilmachung entgegen russischer Behauptungen keine ausreichende Truppenstärke erzielt habe, hieß es in einem Bericht der Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Freitag (Ortszeit). Dafür spreche auch, dass Putin bislang kein Dekret unterzeichnet hat, das die Ende September ausgerufene Mobilmachung offiziell beendet.
5. November, 12.20 Uhr: Laut Michael Kretschmer gibt es keinen Grund für Russlands Angriff auf die Ukraine
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich auf einem Landesparteitag der CDU um klare Worte zum Krieg in der Ukraine bemüht.
"Dieser Angriffskrieg Russlands (...) ist ein großes völkerrechtliches Verbrechen", sagte Kretschmer, der auch CDU-Landeschef ist, am Samstag in Schkeuditz bei Leipzig. Es gebe keinen Grund, der diesen Angriff rechtfertige. "Natürlich stehen wir auf der Seite der Menschen, die angegriffen wurden", sagte Kretschmer. Es sei klar, dass die Ukraine unterstützt werden müsse. Mehr dazu im TAG24-Artikel zum Thema "Laut Michael Kretschmer rechtfertigt nichts den russischen Angriffskrieg".
5. November, 10.48 Uhr: Russische Rekruten bekommen offenbar so gut wie keine Ausbildung
Das russische Militär ist nach Ansicht britischer Experten durch den Angriffskrieg in der Ukraine mit der Ausbildung neuer Rekruten überfordert.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor. Demnach hatte Moskau bereits Schwierigkeiten, Training für die etwa 300.000 bei der Teilmobilisierung eingezogenen Reservisten zu organisieren. Das Problem dürfte sich den Briten zufolge für die regelmäßig im Herbst eingezogenen etwa 120.000 Wehrpflichtigen noch verschärfen.
"Neu verpflichtete Rekruten erhalten wahrscheinlich eine minimale Ausbildung oder überhaupt keine Ausbildung", so die Einschätzung der britischen Experten. Erfahrene Offiziere und Ausbilder seien in den Kriegseinsatz in die Ukraine geschickt und wahrscheinlich zum Teil getötet worden. Der Einsatz unausgebildeter Kräfte trage jedoch kaum oder überhaupt nicht zur Kampfkraft bei.
5. November, 10.05 Uhr: Iran räumt erstmals Drohnenlieferung an Russland ein
Der Iran hat erstmals Drohnenlieferungen an Russland eingeräumt. Außenminister Hussein Amirabdollahian sagte am Samstag, die Islamische Republik habe Russland vor dem Krieg in der Ukraine eine begrenzte Anzahl von Drohnen zur Verfügung gestellt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete.
Weitere Waffenlieferungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sowie Bereitstellung von Raketen dementierte der Chefdiplomat jedoch. Kiew und die US-Regierung hatten jüngst angeprangert, dass Kamikazedrohnen aus dem Iran im Ukraine-Krieg eingesetzt wurden. Berichten zufolge soll Teheran auch Militärpersonal auf die von Russland besetzte Krim geschickt haben, um die Russen beim Umgang mit den Drohnen zu trainieren und ihnen technische Hilfe zu bieten. Bisher dementierte Teheran die Lieferungen.
5. November, 7.16 Uhr: Selenskyj sieht bei Russland keine Bereitschaft zu Verhandlungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht keine Bereitschaft bei Moskau zu Verhandlungen für ein Ende des Angriffskrieges gegen sein Land.
Russland schicke Zehn- oder Hunderttausende Menschen für den Kampf; wer verhandeln wolle, lasse die Menschen aber nicht im "Fleischwolf" sterben, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner in Kiew verbreiteten täglichen Videobotschaft. "Wir sind jetzt bereit für einen Frieden, einen fairen und gerechten Frieden. Die Formel dafür haben wir viele Male erklärt", sagte Selenskyj. Vor allem müsse Russland die Grenzen der Ukraine und ihre territoriale Unversehrtheit nach UN-Recht respektieren.
Der ukrainische Staatschef warf Russland vor, mit den jüngst auch gegenüber ausländischen Gesprächspartnern angebotenen Verhandlungen über ein Ende des Konflikts alle in die Irre zu führen. Zwar habe Moskau die Teilmobilmachung für beendet erklärt. "Aber in Wahrheit sammelt Russland in seinen Regionen und auf unseren Gebieten, die besetzt sind, weiter Leute ein, um sie sterben zu lassen", sagte er.
5. November, 7.07 Uhr: Grünen-Chefin will russisches Vermögen für Ukraine-Wiederaufbau nutzen
Grünen-Chefin Ricarda Lang hat mehr Hilfe für die Ukraine gefordert und will dafür das in Deutschland eingefrorene Vermögen russischer Oligarchen verwenden.
Angesichts des nahenden Winters und der zunehmenden Kriegsschäden müssten humanitäre Hilfe und der Wiederaufbau vorangetrieben werden, sagte Lang im Interview der "Welt am Sonntag". "Die Russen versuchen, den Krieg in andere Teile des Landes zu tragen und kritische Infrastrukturen zu zerstören, etwa Fernwärmeanlagen und Elektrizitätswerke. Das kann zu einer humanitären Katastrophe führen."
Lang vertrat die Auffassung, Russland müsse schon jetzt für die Kosten dieser Hilfen aufkommen. "Allein in Deutschland sind mehrere Milliarden Euro an russischem Vermögen eingefroren, etwa von russischen Oligarchen. Europaweit ist der Betrag deutlich höher", sagte sie. Dieses Vermögen sollte nach ihren Worten zum Wiederaufbau der Ukraine verwendet werden. "Putin und seine Entourage tragen die Verantwortung für diesen Wahnsinn, deswegen sollten er und seine Kumpane auch die Rechnung bekommen"
5. November, 7.04 Uhr: Laut Deutschem Marineinspekteur sollte man die Russische Flotte nicht unterschätzen
Russlands Flotte sollte nach Meinung von Deutschlands oberstem Marinesoldaten auch nach den Angriffen der ukrainischen Militärs mit maritimen Drohnen im Hafen von Sewastopol nicht unterschätzt werden.
"Diese Seedrohnen sind eine einfach anzuwendende Waffe mit erheblicher Durchschlagskraft", sagte Marineinspekteur Jan Christian Kaack im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Offenbar hat man sich auf russischer Seite nicht auf diese hybriden Vorgänge eingestellt, und das ist schon etwas erstaunlich." Dies dürfe aber "nicht dazu verleiten, die russische Flotte zu unterschätzen".
"Wir sehen ein ungebrochenes Bauprogramm von modernen Einheiten, die auch mit Waffen bestückt werden, die nicht zu unterschätzen sind, Hypersonic-Waffen zum Beispiel und ballistische Flugkörper", betonte der Vizeadmiral. Die Flotte nehme in Moskaus Militärdoktrin weiterhin einen wichtigen Platz ein.
5. November, 6.58 Uhr: Ukrainischer Botschafter fordert Einreisestopp für Russen
Ukraines neuer Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hat vor Anschlägen auf Ukrainer in Deutschland gewarnt und einen Einreisestopp für Russen gefordert.
Zugleich gab er sich im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) überzeugt, dass Deutschland bald Kampfpanzer an die Ukraine liefern könnte. "Andere Länder verwehren Russen die Einreise. Ich appelliere an die Bundesregierung, das auch so zu machen", sagte Makeiev. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem "ernsten Sicherheitsrisiko". "Die Russen, die nach Deutschland kommen, tun dies nicht aus Protest gegen den Krieg", sagte der Diplomat. "Sie wollen nur nicht im Krieg sterben."
4. November, 23.14 Uhr: Bidens Nationaler Sicherheitsberater zu Gesprächen in Kiew
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, ist unangekündigt in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist.
Bei politischen Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen hochrangigen Regierungsvertretern sicherte Sullivan Kiew "die unerschütterliche Unterstützung" seines Landes zu, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte. Demnach bekräftigte er auch die Bereitschaft zu weiterer wirtschaftlicher und humanitärer Hilfe. Dabei sei auch über ein neues von den USA am Freitag bereitgestelltes militärisches Hilfspaket im Wert von 400 Millionen US-Dollar für die Ukraine gesprochen worden.
4. November, 19.27 Uhr: Verwirrung um Sperrstunde in Cherson - Putin verteidigt Evakuierung
In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Stadt Cherson haben die Behörden Verwirrung um eine Sperrstunde ausgelöst. Gleichzeitig forderten sie die Menschen erneut mit Nachdruck zur Flucht auf.
Die Sperrstunde gelte rund um die Uhr für "Nazis und Helfer des Faschismus", sagte der Vize-Chef der Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, am Freitagabend in einer Videobotschaft in seinem Telegram-Kanal.
Zuvor hatte auch die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass über eine Videobotschaft Stremoussows berichtet, wonach die Sperrstunde für alle Bewohner gelte. Er löschte das Video dann aber offenbar wieder. Kremlchef Wladimir Putin sagte in Moskau, die Evakuierung der Stadt Cherson sei notwendig, damit die Menschen nicht durch Kampfhandlungen gefährdet würden.
4. November, 16.20 Uhr: Putin: Lage in der Ukraine war für Russland gefährlich
Der russische Präsident Wladimir Putin hat zum Feiertag der nationalen Einheit erneut den Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt und Vorwürfe gegen den Westen erhoben.
"Die sogenannten Freunde der Ukraine haben die Lage so weit getrieben, dass sie für Russland gefährlich und für das ukrainische Volk selbstmörderisch wurde", sagte Putin nach Agenturangaben am Freitag in Moskau.
Die westliche Politik ziele auf "Schwächung, Teilung, Zerstörung Russlands" ab. "Wir werden das niemals zulassen. Wir werden unser Vaterland schützen, wie unsere Vorväter das getan haben", sagte der Kremlchef bei einer Rede vor Historikern und Religionsvertretern. Erneut verunglimpfte er die Führung in Kiew als "neonazistisch" und sagte, ein Zusammenstoß mit diesem "Regime" sei unausweichlich gewesen
4. November, 14.20 Uhr: Ukrainische Armee berichtet von schweren Kämpfen im Donbass
Die ukrainische Armee berichtet von schweren Kämpfen mit russischen Truppen im Donbass. Schwerpunkte seien die Städte Bachmut und Awdijiwka, sagte Serhij Tscherewatyj, Sprecher der Armeegruppe im Osten des Landes, im ukrainischen Fernsehen.
"Der Feind setzt seine Sturmangriffe fort und schießt mit allen Arten von Rohrartillerie, Mehrfachraketenwerfern, Panzern und Mörsern", sagte der Offizier am Freitag. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Aber auch der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj berichtete dem Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli am Telefon, Russland habe seine Angriffe verdreifacht. Er sprach von bis zu 80 Angriffen täglich.
4. November, 13.19 Uhr: Xi Jinping warnt vor Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat mit Blick auf den Ukraine-Krieg vor dem Einsatz von Atomwaffen oder Drohungen damit gewarnt.
In seinem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz am Freitag in Peking sagte der Präsident nach Angaben des Außenministeriums, die internationale Gemeinschaft solle sich dafür einsetzen, "dass Atomwaffen nicht eingesetzt werden können und nukleare Kriege nicht gekämpft werden dürfen".
In Eurasien müsse eine nukleare Krise vermieden werden. Die betreffenden Parteien müssten vernünftig sein, Zurückhaltung üben und Bedingungen für eine Wiederaufnahme von Verhandlungen schaffen. Die Weltgemeinschaft sollte auch alle Anstrengungen unternehmen, die für eine friedliche Lösung des Ukraine-Krieges förderlich seien. "Der Einsatz von nuklearen Waffen oder die Drohung damit muss abgelehnt werden", wurde Xi Jinping zitiert.
4. November, 11.31 Uhr: Medwedew beschimpft aus dem Land geflohene Russen als "feige Verräter"
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat die nach der Entsendung russischer Truppen in die Ukraine aus Russland geflohenen Bürger als "feige Verräter" beschimpft. "Feige Verräter und gierige Überläufer sind in ferne Länder geflohen - mögen ihre Gebeine in der Fremde verrotten", schrieb Medwedew am Freitag im Onlinedienst Telegram.
"Wir wurden von einigen verängstigten Partnern im Stich gelassen - wen kümmert das schon", fügte der ehemalige Präsident hinzu und betonte, Russland sei ohne diese Menschen "stärker und sauberer".
Nach Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine im Februar waren zehntausende Russen aus dem Land geflohen. Eine zweite Fluchtwelle erfolgte, nachdem Putin am 21. September die Mobilmachung von 300.000 Reservisten verkündete.
Seit der Entsendung russischer Truppen in die Ukraine veröffentlicht Medwedew in den sozialen Medien zunehmend anti-westliche Beiträge. Medwedew war von 2008 bis 2012 russischer Präsident, bevor er mit Putin die Rollen tauschte und bis 2020 Ministerpräsident war. Aktuell ist Medwedew Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats.
4. November, 9.26 Uhr: Russland lässt laut London wohl auf Deserteure in Ukraine schießen
Russland hat nach Einschätzung der britischen Regierung im Krieg gegen die Ukraine Einheiten im Einsatz, die die eigenen Soldaten an Rückzug und Fahnenflucht hindern sollen.
"Wegen niedriger Moral und Scheu vor dem Kampf haben die russischen Streitkräfte wohl begonnen, "Barrieretruppen" oder "blockierende Einheiten" einzusetzen", hieß es am Freitag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Diese Einheiten drohten damit, Soldaten auf dem Rückzug zu erschießen, um Offensiven zu erzwingen.
Ein solches Vorgehen sei auch aus früheren Konflikten bekannt. Russische Generäle seien wohl darauf aus, Stellungen bis zum Tod zu halten, so die Mitteilung weiter. "Die Taktik, Deserteure zu erschießen, ist wahrscheinlich ein Beleg für die geringe Qualität, niedrige Moral und schlechte Disziplin der russischen Streitkräfte."
4. November, 6.17 Uhr: Russland testet neues Atom-U-Boot "Generalissimus Suworow"
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben ein neues Atom-U-Boot erfolgreich getestet.
Die "Generalissimus Suworow" habe eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Bulawa (Nato-Code: SS-N-32) aus dem Weißmeer an der Barentssee abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau am Donnerstag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.
Der Flug der Rakete bis zum Einschlag auf einem Übungsgelände der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka sei normal verlaufen. Das U-Boot soll demnach in den Bestand der russischen Pazifikflotte eingegliedert werden.
3. November, 22.45 Uhr: 4,5 Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen
Russische Angriffe haben nach Angaben der Ukraine erneut zu Stromausfällen in weiten Teilen des Landes geführt. Fast 4,5 Millionen Menschen seien am Donnerstagabend zeitweise von der Energieversorgung abgeschnitten gewesen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Betroffen seien die Hauptstadt Kiew sowie zehn weitere Regionen. Die Angriffe auf die Energie-Infrastruktur seien ein Beleg für die "Schwäche unseres Feindes", sagte Selenskyj. "Sie können die Ukraine nicht auf dem Schlachtfeld schlagen, also versuchen sie, unser Volk auf diese Weise zu brechen."
Der ukrainische Präsident bezeichnete die russischen Angriffe als "Energie-Terrorismus".
3. November, 19.11 Uhr: Selenskyj: Nehme bei Anwesenheit von Putin nicht am G20-Gipfel teil
Die Ukraine macht ihre Teilnahme am G20-Gipfel am 15. und 16. November in Indonesien von Kriegsgegner Russland abhängig.
Sollte Kremlchef Wladimir Putin (70) zu dem Treffen reisen, werde er nicht teilnehmen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) am Donnerstag der Agentur Unian zufolge in Kiew. Dies sei seine "persönliche Position und die Position des Landes". Die Ukraine sei eingeladen worden, obwohl sie kein G20-Mitglied sei, sagte Selenskyj. "Wir werden sehen. Ein paar Tage sind es noch bis dahin."
Putin hat bisher offen gelassen, ob er nach Bali reist. Wegen des von ihm befohlenen Angriffskrieges auf die Ukraine hatte Selenskyj wiederholt den Ausschluss Russlands aus der G20-Gruppe gefordert.
Als Gastgeber des Gipfels hatte der indonesische Präsident Joko Widodo Putin ausdrücklich eingeladen und gesagt, dass er den Kremlchef erwarte. Er hatte auch eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt. Indonesien werde bei dem Gipfel alle dazu einladen, "sich zusammenzusetzen und sich in einen konstruktiven Dialog zu begeben", hatte Widodo Ende Oktober gesagt.
3. November, 18.32 Uhr: OSZE arbeitet trotz russischen Vetos in der Ukraine weiter
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat ihre Arbeit zur Unterstützung der Ukraine trotz eines Vetos aus Moskau in eingeschränkter Form wieder aufgenommen.
Mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kiew sollen unter anderem psychosoziale Dienste gestärkt, Entminung vorangetrieben und illegaler Waffenhandel eingedämmt werden, wie OSZE-Diplomaten am Donnerstag am Sitz der Organisation in Wien berichteten.
Deutschland, Polen, die USA und nordische Länder gehören zu den Staaten, die bislang etwa 7 Millionen Euro für 23 Projekte zugesagt haben, hieß es.
3. November, 18.15 Uhr: Mehrheit in Deutschland wünscht sich mehr Diplomatie mit Russland
Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut einer Umfrage mehr Diplomatie zur Beendigung des Ukraine-Kriegs.
55 Prozent der Befragten sagten im ARD-"Deutschlandtrend", dass die diplomatischen Bemühungen der Bundesregierung nicht weit genug gingen, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zu einer Vorgängerumfrage aus dem Juni bedeutet dies ein Plus um 14 Prozentpunkte.
Nur noch drei von zehn Befragten halten demnach die diplomatischen Bemühungen derzeit für ausreichend. Für die Forderung der Ukraine, dem Land mehr Waffen zu liefern, gab es in der Umfrage keine Mehrheit. 41 Prozent der Befragten halten die deutsche Unterstützung mit Waffen derzeit für angemessen.
Nur rund jedem Fünften (21 Prozent) geht die Unterstützung nicht weit genug, 30 Prozent geht sie bereits zu weit. Auch bei den Russland-Sanktionen gehen die Meinungen auseinander: 37 Prozent sehen sie als zu harmlos an, 31 Prozent halten sie für angemessen und 23 Prozent finden sie zu weitgehend.
Auf die Preissteigerungen infolge des Krieges blicken viele Befragte mit Sorge. 66 Prozent machen sich den Angaben zufolge große oder sehr große Sorgen, dass sie Rechnungen nicht mehr bezahlen können - im Vergleich zum Oktober ein Plus um neun Prozentpunkte.
Für den "Deutschlandtrend" hatte das Meinungsforschungsunternehmen Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1307 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus zwei bis drei Prozentpunkten angegeben.
3. November, 16.38 Uhr: Westliche Kreise gehen von Rückzug russischer Truppen aus Cherson aus
Westlichen Sicherheitskreisen zufolge soll Russland den Rückzug seiner Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson vorbereiten.
Die Russen hätten wohl entschieden, dass "die Stadt den Kampf nicht wert" sei, sagte ein hochrangiger Beamter einer westlichen Regierung am Donnerstag in einem Hintergrundbriefing vor Journalisten. Allerdings sei es immer möglich, dass sich die Militärführung kurzfristig umentscheide, auch wenn derzeit alles auf einen Rückzug hindeute, schränkte er ein.
Cherson liegt am rechten Ufer des Dnipro und war von Russland gleich zu Beginn des Angriffskriegs erobert worden. Ende September annektierte Kremlchef Wladimir Putin (70) Cherson als eins von vier ukrainischen Gebieten auch offiziell für Russland.
Die Lage der russischen Truppen westlich des Flusses hat sich aber gleichzeitig deutlich verschlechtert. Die ukrainischen Truppen haben systematisch die Nachschubwege der Russen über den Dnipro zerstört und rückten Anfang Oktober bei ihrer Gegenoffensive weiter auf die Stadt vor.
3. November, 16.36 Uhr: Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus – 107 je Seite
Die Ukraine und Russland haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Je Seite kamen diesmal 107 Offiziere und Soldaten wieder in Freiheit, wie Kiew und Moskau am Donnerstag mitteilten.
Unter den Ukrainern seien auch 74 Soldaten, die im Frühjahr das Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol verteidigt hätten, teilte der Chef des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Unter den Kriegsheimkehrern seien einige Schwerverletzte mit infizierten Wunden, verstümmelten Gliedmaßen und Verbrennungen.
Das Moskauer Verteidigungsministerium wiederum teilte mit, die russischen Soldaten seien in ukrainischer Gefangenschaft in "Lebensgefahr" gewesen. Sie seien mit Flugzeugen nach Moskau zur Behandlung in Militärkrankenhäuser gebracht worden.
Auch die Ukraine sicherte ihren Soldaten zu, dass sie jede Hilfe erhielten. In dem seit mehr als acht Monaten dauernden russischen Angriffskrieg hatten Moskau und Kiew schon mehrfach Gefangene ausgetauscht.
3. November, 16.27 Uhr: IAEA findet in Ukraine bisher keine Belege für "schmutzige Bombe"
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben bisher keine Hinweise auf den Bau einer "schmutzigen Bombe" durch die Ukraine gefunden.
Das habe eine Inspektion von drei Standorten in der Ukraine ergeben, sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi am Donnerstag. "Unsere bisher vorliegende technische und wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse ergab an diesen drei Standorten keine Hinweise auf nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien."
Anlass der Untersuchung waren russische Vorwürfe, wonach Kiew angeblich eine "schmutzige Bombe" einsetzen wolle. Kiew hatte die Vorwürfe entschieden dementiert und um eine IAEA-Mission gebeten. Ein solche Bombe besteht aus radioaktivem Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion.
Die Fachleute der IAEA hätten in den vergangenen Tagen alle geplanten Aktivitäten durchführen können und uneingeschränkten Zugang erhalten, teilte die Organisation weiter mit. Die Inspektoren sammelten den Angaben zufolge auch Umweltproben.
Diese Probenahme sei eine häufig angewandte Sicherheitsmaßnahme mit ultraempfindlichen Analysetechniken, die Informationen über vergangene und aktuelle Aktivitäten im Zusammenhang mit Kernmaterial liefern könnten. Über die Ergebnisse der Umweltproben werde so schnell wie möglich berichtet, so Grossi.
3. November, 16.25 Uhr: Baerbock kündigt koordinierte G7-Winterhilfe für die Ukraine an
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat eine koordinierte Aktion der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien zur Winterhilfe für die Ukraine angekündigt.
"Den gemeinsamen Sanktionen, die wir auf den Weg gebracht haben, denen folgen jetzt die gemeinsamen Winterhilfen von G7-Partnern", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag kurz vor Beginn der Beratungen im Kreis der Außenministerinnen und Außenminister der G7-Runde im westfälischen Münster. Viele andere Länder hätten bereits angekündigt, sich dem anzuschließen.
Der G7-Runde gehören auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien an. Deutschland hat bis Jahresende die Präsidentschaft inne.
"Diese Winterhilfe bedeutet auch, dass wir nicht akzeptieren, dass der Frieden und das internationale Recht über den Winter gebrochen werden", betonte Baerbock. "Wir werden nicht hinnehmen, dass der russische Präsident mit seiner Strategie des Brechens der Ukraine erfolgreich ist.
Wir werden nicht akzeptieren, dass er darauf hofft, dass der internationale Zusammenhalt gebrochen wird." Daher stehe auch auf dem G7-Treffen in Münster die Unterstützung der Ukraine sowie die Verteidigung von Frieden und internationalem Recht ganz oben auf der Tagesordnung.
3. November, 16.22 Uhr: Laut ukrainischen Ermittlern 7 Millionen Euro für Militärwesten veruntreut
Millionenschwere Gelder für den Kauf von Schutzwesten für die ukrainische Armee sollen nach Angaben von Ermittlern veruntreut worden sein.
Das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine bezifferte den Schaden am Donnerstag auf 250 Millionen Griwna (knapp 7 Millionen Euro). Der Verdacht richte sich gegen das frühere Management der Patentbehörde Ukrpatent, eine ranghohe Beamtin im Wirtschaftsministerium und den Leiter einer Hilfsorganisation.
Den Angaben in Kiew nach soll das staatliche Geld auf Konten einer Freiwilligenorganisation überwiesen worden sein mit dem angeblichen Auftrag, schusssichere Westen für die Soldaten zu kaufen. Stattdessen sei das Geld über Scheinfirmen verschoben und in Bargeld umgewandelt worden. So sei es in die Hand der Beschuldigten gekommen. Ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu zwölf Jahre Haft.
Der ukrainische Staatsapparat steht trotz Verbesserungen in den letzten Jahren immer noch im Ruf, anfällig für Korruption zu sein. Gleichzeitig hilft eine sehr engagierte Zivilgesellschaft dem von Russland angegriffenen Land zu überleben. Tausende Freiwillige helfen nicht nur Flüchtlingen und ausgebombten Nachbarn. Sie sammeln auch Geld und Sachspenden von Schlafsäcken über Schutzwesten bis hin zu Fahrzeugen für die Armee.
3. November, 16.20 Uhr: Putin will große Ukraine-Ausstellung in Moskau eröffnen
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) wird am nationalen Feiertag der Einheit des Volkes an diesem Freitag die Ausstellung "Ukraine. Im Wandel der Zeiten" eröffnen – nach inzwischen mehr als acht Monaten Krieg gegen das Nachbarland.
Wie der Kreml am Donnerstag mitteilte, will Putin die Schau in der zentralen Ausstellungshalle Manege in Moskau besuchen. Dort werde auf 4000 Quadratmetern die russisch-ukrainische Geschichte bis zur Gegenwart nachgezeichnet. Zu sehen seien "einzigartige" Fotos, Filmaufnahmen, Karten und Archivdokumente, hieß es.
Putin, der seit 24. Februar Krieg gegen die Ukraine führt, hatte das Nachbarland in der Vergangenheit als künstliches Gebilde bezeichnet und ihm das Existenzrecht abgesprochen. Unlängst hatte Putin aber auch gesagt, dass es nach dem Krieg noch eine Ukraine geben könne.
Die Regierung in Kiew sieht Putin wegen der Invasion und angesichts Tausender Toter sowie schwerster Zerstörungen als "Kriegsverbrecher" und Russland als einen "Terrorstaat", der es auf die Vernichtung der Ukraine und ihres Volkes abgesehen habe. Putin will sich nach Kremlangaben an dem Feiertag in Moskau auch mit Historikern und Religionsvertretern treffen.
3. November, 14 Uhr: Studie: Immer mehr Deutsche stimmen russischer Propaganda zu
Einer neuen Studie zufolge stimmen immer mehr Deutsche bestimmten Erzählungen russischer Propaganda zu.
Die Aussage, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei eine alternativlose Reaktion Russlands auf Provokationen der Nato, erhielt in der repräsentativen Studie des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) Zuspruch von 19 Prozent. 21 Prozent der Befragten stimmten der Aussage demnach teilweise zu. Im April lagen die Werte noch bei 12 Prozent Zustimmung und 17 Prozent teilweise Zustimmung.
Co-Autorin Pia Lamberty stellte einige Ergebnisse der Erhebung am Donnerstag in einer Online-Schalte mit Opferberatungsstellen aus Sachsen und Thüringen vor. Dabei zeigte sich, dass die russische Propaganda in Ostdeutschland offenbar stärker verfängt als im Westen. So stimmten der Aussage, die Nato habe Russland provoziert, im Osten etwa ein Drittel der Befragten zu, während der Wert im Westen nur bei 16 Prozent lag.
3. November, 13.18 Uhr: Russland: Getreideabkommen wird nicht automatisch verlängert
Russland hat nach seinem Wiedereinstieg in das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer eine automatische Verlängerung des Deals über den 19. November hinaus abgelehnt.
"Natürlich muss das Thema einer Verlängerung noch erörtert werden, die offizielle Frist ist noch nicht abgelaufen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. Das im Sommer unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei geschlossene Abkommen sollte am 19. November auslaufen - und automatisch verlängert werden, falls keine Seite widersprechen sollte.
Es müsse geprüft werden, ob alle Vereinbarungen des Abkommens umgesetzt seien, sagte Peskow. Russland beklagt insbesondere, dass im Zuge westlicher Sanktionen weiterhin Einschränkungen für den Export seines eigenen Getreides und seines Düngers bestünden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte, dass er hier UN-Generalsekretär António Guterres in der Pflicht sehe. Dieser müsse sich schnell für eine Aufhebung der Einschränkungen einzusetzen, forderte Lawrow.
3. November, 11.57 Uhr: Ukraine: Keine zusätzliche Sicherheitszusagen an Russland
Vor der Rückkehr Russlands in die Vereinbarung über ukrainische Getreideexporte hat Kiew nach eigenen Angaben keine zusätzlichen Sicherheitszusagen gemacht.
Das Außenministerium in Kiew trat Moskauer Aussagen entgegen, die Ukraine habe versprochen, den Seekorridor im Schwarzen Meer nicht für militärische Zwecke zu nutzen. Russland hatte am Mittwoch von schriftlichen Sicherheitszusagen gesprochen.
"Die Ukraine hat den Getreidekorridor nicht für militärische Zwecke genutzt und plant auch nicht, dies zu tun", sagte Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko am Donnerstag. Sie halte sich an die Vereinbarungen des Abkommens. "Unser Staat ist keine neuen Verpflichtungen eingegangen, die über die bestehenden im Getreideabkommen hinausgehen würden."
3. November, 9.22 Uhr: Russische Soldaten wohl frustriert über alte Fahrzeuge
Nach enormen Verlusten fehlen Russland im Ukraine-Krieg nach Einschätzung britischer Geheimdienste moderne Kampffahrzeuge.
Russische Soldaten seien mutmaßlich frustriert, dass sie alte Infanterie-Fahrzeuge nutzen müssten, die "Aluminiumdosen" genannt würden, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Mitte Oktober hätten die russischen Einheiten im Angesicht ukrainischer Gegenangriffe mehr als 40 Fahrzeuge pro Tag verloren, was den Briten zufolge etwa der Ausrüstung eines gesamten Bataillons entspricht. In den vergangenen Woche habe Moskau mindestens 100 zusätzliche Panzer und Infanterie-Kampffahrzeuge aus belarussischen Beständen gekauft.
Mutmaßlich sei es jedoch schwierig für die russischen Einheiten, ausreichend geeigneten Ersatz für das beschädigte Material zu beschaffen, was der Offensive Probleme bereite.
3. November, 6 Uhr: Ukraine-Krieg hat zu größter Vertreibung seit Jahrzehnten geführt
Russlands Einmarsch in die Ukraine hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur größten Vertreibung von Personen seit Jahrzehnten geführt.
"Etwa 14 Millionen Menschen wurden seit dem 24. Februar aus ihren Häusern vertrieben", sagte UNHCR-Chef Filippo Grandi am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Und die Situation verbessere sich vor einem mutmaßlich harten Winter nicht.
"Die durch Angriffe verursachte Zerstörung der zivilen Infrastruktur, die während wir hier sprechen weitergeht, lässt die humanitäre Hilfe schnell wie einen Tropfen auf den heißen Stein der Not erscheinen", so der Italiener Grandi weiter. Die humanitäre Hilfe müsse weiter ausgeweitet, der "sinnlose" Krieg beendet werden.
3. November, 2 Uhr: Selenskyj: "Die russische Erpressung hat zu nichts geführt"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Wiederaufnahme des Getreideabkommens als bedeutendes diplomatisches Ergebnis gelobt.
"Die russische Erpressung hat zu nichts geführt", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Er hob insbesondere die Arbeit der Vermittler UN und Türkei und weiterer Partner hervor. "Wieder einmal hat jeder gesehen, dass es in unserer Region nur eine Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit gibt, und das ist die Russische Föderation und sonst niemand", betonte er.
Der Kreml behaupte, dass Russland für seine Rückkehr zum Getreideabkommen Sicherheitsgarantien von der Ukraine verlangt habe, sagte Selenskyj. "Wir sollten einen Moment über ihre Aussagen nachdenken."
2. November, 20.29 Uhr: Ukrainische Regierung schätzt Zahl der Vermissten auf 7000
Die ukrainische Regierung schätzt die Zahl der Vermissten im Krieg gegen Russland auf rund 7000. Genaue Angaben seien wegen der Kampfhandlungen aber unmöglich, teilte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch der Agentur Unian zufolge mit. Die Zahlen würden meist spät und ungenau übermittelt.
Maljar rief die Bevölkerung auf, keine persönlichen Angaben über vermisste Angehörige im Internet zu verbreiten - zumal, wenn es sich um Soldaten handele. "Der Feind nutzt diese Information. Veröffentlichen Sie kein Foto eines Vermissten in Uniform und mit persönlichen Daten. Diese Person könnte sich in den vorübergehend besetzten Gebieten in Zivil verstecken, und das könnte ihn entlarven. Es könnte auch den Gefangenenaustausch erschweren."
Die Vize-Verteidigungsministerin appellierte, sich im Bedarfsfall an spezielle Koordinierungsstellen zu wenden.
2. November, 20.27 Uhr: Estland will russischen Bürgern im Land den Waffenbesitz verbieten
Estland will Staatsbürgern von Drittstaaten, die in dem baltischen EU- und Nato-Land leben, den Besitz von Waffen verbieten.
Die Regierung in Tallinn billigte am Mittwoch die vom Innenministerium vorgelegten Änderungen am Waffengesetz, die nun an das Parlament übermittelt wurden. Betroffen sind von der Regelung nach Regierungsangaben rund 1325 Personen, die insgesamt etwa 3080 Waffen besitzen. Bei den meisten davon handelt es sich einem Rundfunkbericht zufolge um in Estland lebende russische und belarussische Staatsbürger.
"Wir können heute nicht das Risiko eingehen, dass Menschen, die Bürger eines feindlichen fremden Landes sind, einen Waffenschein haben und hier Waffen besitzen", sagte Innenminister Lauri Läänemets. "Aufgrund von Ideologie oder bürgerlicher Loyalität könnten sie in manchen Situationen das Gefühl haben, dass sie hier zu den Waffen greifen müssen, um die Interessen ihres Herkunftslandes zu schützen, und solche Risiken beseitigen wir mit diesem Gesetz."
Mit Inkrafttreten der Regelung sollen Waffenscheine von in Estland lebenden Bürger aus Nicht-EU- und Nicht-Nato-Staaten für ein Jahr gültig bleiben. Danach soll der Waffenbesitzer ein weiteres Jahr Zeit haben, seine Waffe abzugeben. In dieser Übergangsphase muss diese bei der Polizei aufbewahrt werden.
Kommt der Waffenbesitzer der Vorgabe nicht innerhalb der festgelegten Frist nach, werden die Behörden die Waffe zum durchschnittlichen Marktpreis enteignen, wie Läänemets einer Mitteilung zufolge erläuterte.
Auch die Ausstellung neuer Waffenscheine soll eingestellt werden, sobald die geplanten Gesetzesänderungen in Kraft treten.
2. November, 18.32 Uhr: Kiew: Rückkehr zu Getreideabkommen ist Ende russischer Erpressung
Im Präsidialamt der Ukraine wird die Rückkehr Russlands zum Getreideabkommen als "Ende der Erpressung" durch Moskau verstanden.
"Aus geopolitischer Sicht setzt das, was an diesen Tag passiert ist, einen Punkt hinter die viele Jahre lange Diplomatie der Erpressung, die Russland betrieben hat", schrieb Andrij Jermak, der Stabschef von Präsident Selenskyj, auf Telegram. "Eine andere Diplomatie kennen sie dort nicht, deshalb verlieren sie auch in der modernen Welt", schrieb er am Mittwoch.
Jermak äußerte sich nicht zu ukrainischen Zusagen, die Moskau nach eigenen Angaben erhalten hat. Nach russischen Angaben hat die Ukraine schriftlich zugesichert, die Häfen und den Seekorridor für die Getreideexporte über das Schwarze Meer nicht für militärische Zwecke zu nutzen.
Russland hatte die Vereinbarung am Samstag ausgesetzt. Allerdings ließen die Vermittler UN und Türkei sowie die Ukraine die Schiffstransporte weiterlaufen. Zugleich wirkten die Vereinten Nationen und Ankara auf Moskau ein, so dass Russland am Mittwoch wieder seine Mitarbeit erklärte.
2. November, 18.09 Uhr: Arabische Länder wollen Gewaltverzicht im Ukraine-Krieg
Die arabischen Länder pochen im Ukraine-Krieg auf einen Verzicht von Gewalt. Die 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga fordern stattdessen eine politische Lösung des Konflikts, wie aus einer Abschlusserklärung nach einem Gipfel der Organisation am Mittwoch hervorging. Die Länder wollen demnach aber neutral bleiben.
Die arabische Welt hält sich mit Kritik an Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurück. Putin wurde in der Erklärung auch nicht namentlich erwähnt.
Einige Beobachter werteten aber die Tatsache, dass Moskaus Verbündeter Syrien nicht wieder in die Reihen der arabischen Staats- und Regierungschefs aufgenommen wurde, als Schlappe für Russland. Die Arabische Liga hatte Syriens Mitgliedschaft vor elf Jahren wegen des brutalen Bürgerkriegs dort ausgesetzt. Putin hatte zum Auftakt des Gipfels die Zusammenarbeit zwischen Russland und den arabischen Staaten als Beitrag zum Frieden in der Welt gelobt.
Bei einer UN-Vollversammlung vor rund drei Wochen stimmten fast alle arabischen Länder für eine Resolution, die die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine verurteilt. Viele arabische Staaten leiden unter den Auswirkungen des Kriegs: Die Ukraine ist etwa einer der wichtigsten Lieferant für Getreide in der Region.
2. November, 18.06 Uhr: Umfrage: 73 Prozent unzufrieden mit Krisenbewältigung der Regierung
Fast drei Viertel der Bundesbürger sind einer Umfrage zufolge unzufrieden mit der bisherigen Krisenbewältigung der Regierung.
73 Prozent äußerten sich in dem von Forsa erhobenen "Trendbarometer" für RTL/ntv unzufrieden (33 Prozent), sehr unzufrieden (14 Prozent) oder sogar "zunehmend wütend" (26 Prozent). Nur 25 Prozent äußerten sich im Großen und Ganzen zufrieden mit "der Art und Weise, wie die Bundesregierung die verschiedenen Krisen bewältigt".
Wie RTL am Mittwoch mitteilte, hatte das Meinungsforschungsinstitut vom 28. Oktober bis zum 1. November gut 1500 Menschen befragt - also vor der Bund-Länder-Runde zu Entlastungen wegen der Energiekrise am Mittwoch.
2. November, 18.04 Uhr: Russland unterstreicht defensive Atomdoktrin
Nach Spekulationen über eine mögliche nukleare Eskalation im Ukraine-Krieg hat Russland den rein defensiven Charakter seiner Atomdoktrin unterstrichen. In der gegenwärtigen turbulenten Lage sei es die wichtigste Aufgabe, "jedwede militärische Konfrontation zwischen Nuklearmächten zu vermeiden", erklärte das Außenministerium.
Russland halte sich in seiner Abschreckungspolitik daran, dass ein Atomkrieg unzulässig sei. Es gebe bei einem solchen Krieg keine Sieger, und er dürfe niemals entfesselt werden. Die russische Doktrin sei zutiefst defensiv: Sie erlaube den Einsatz von Atomwaffen nur, wenn Russland selbst mit Massenvernichtungswaffen angegriffen werde oder bei einem konventionellen Angriff, "der die Existenz des Staates bedroht". Dies unterliege keiner Auslegung und keinen Erweiterungen.
2. November, 17.58 Uhr: Putin schließt erneuten Ausstieg aus Getreideabkommen nicht aus
Putin hat einen neuen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine nicht ausgeschlossen, sollte es aus russischer Sicht Verstöße dagegen geben.
"Russland behält sich das Recht vor, aus diesen Vereinbarungen auszusteigen für den Fall, dass die Garantien seitens der Ukraine verletzt werden", sagte er am Mittwoch bei einer Videokonferenz mit dem nationalen Sicherheitsrat. Auch bei einem Ausstieg aus dem Abkommen sei Russland aber bereit, die für ärmere Länder bestimmten Getreidelieferungen durch den vereinbarten Korridor passieren zu lassen.
Russland hatte zuvor über die Wiederaufnahme des Getreideabkommens informiert. Die Ukraine habe schriftliche Sicherheitsgarantien gegeben, die Häfen und den humanitären Korridor im Schwarzen Meer für den Export von Lebensmitteln und nicht für Kampfhandlungen zu nutzen, hieß es.
Putin lobte die Rolle des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei der Vermittlung und "insgesamt die Neutralität der Türkei in dem Konflikt" mit der Ukraine. Das Abkommen sei nur geschlossen worden mit Blick auf die Ernährungssicherheit in der Welt. Für die Interessen der ärmeren Länder setze sich auch Erdogan ein, so Putin.
2. November, 17.16 Uhr: Zahl ukrainischer Schüler verharrt bei unter 200.000
Die Zahl ukrainischer Kinder und Jugendlicher an Schulen in Deutschland scheint sich um die Marke von 200.000 einzupendeln.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) meldete am Mittwoch 197.268 an den Schulen angemeldete Schülerinnen und Schüler. Zum Beginn des Schuljahres hatte die Zahl neuer Anmeldungen noch einmal einen deutlichen Sprung gemacht. Inzwischen steigt sie nur noch minimal und bewegt sich inzwischen seit mehreren Wochen auf einem Niveau über 190.000, aber unter 200.000.
Die Länder melden die angemeldeten Schüler wöchentlich an die KMK. Die meisten sind bisher in Nordrhein-Westfalen (37.504), Bayern (29.268) und Baden-Württemberg (27.814) untergekommen.
Insgesamt gibt es in Deutschland etwa elf Millionen Schülerinnen und Schüler. Der Zuwachs um rund 200.000 Schüler innerhalb weniger Monate stellt das durch Lehrkräftemangel belastete Schulsystem vor große Herausforderungen, wie Bildungsgewerkschaften und Lehrerverbände bereits Anfang Oktober bestätigt hatten.
2. November, 16.24 Uhr: Ukrainische Militärführung berät über Lage der Flugabwehr
Angesichts russischer Luftangriffe mit Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern hat Selenskyj mit der Militärspitze über die Lage der Flugabwehr beraten. Der Präsident habe die Notwendigkeit betont, schnell ein effektives Flugabwehrsystem aufzubauen, teilte das Präsidialamt am Mittwoch mit.
Es seien aber auch Erfolge der Luftverteidigung zur Kenntnis genommen worden wie der Abschuss mehrerer Kampfdrohnen in der Nacht zuvor. Neben der Lage an der Front sei auch der Wiederaufbau der von Russland zerstörten Energie-Infrastruktur besprochen worden.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, in der Nacht seien 12 von 13 anfliegenden Kampfdrohnen vom Typ Schahed-136 iranischer Bauart abgefangen worden. Nach Darstellung der Ukrainer setzt Russland seit einigen Wochen verstärkt solche Drohnen ein.
Sechs Drohnen seien im Anflug auf Kiew abgeschossen worden, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Die sechs anderen Drohnen wurden nach regionalen Angaben über dem Gebiet Dnipropetrowsk abgefangen.
Über dem Gebiet Odessa im Süden wurden nach Behördenangaben drei Marschflugkörper Ch-59 abgeschossen, die von russischen Flugzeugen über dem Schwarzen Meer gestartet worden waren.
2. November, 16.21 Uhr: USA: Nordkorea liefert heimlich Artilleriegeschosse an Russland
Die US-Regierung wirft Nordkorea vor, Russland im Krieg gegen die Ukraine heimlich mit Militärausrüstung zu unterstützen.
Nordkorea versuche die Lieferungen von Artilleriegeschossen über andere Länder etwa im Nahen Osten zu verschleiern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Mittwoch. "Wir werden weiterhin beobachten, ob die Lieferungen tatsächlich ankommen."
Es handle sich um eine "beträchtliche Zahl". Die US-Regierung gehe aber nicht davon aus, dass diese Lieferungen den Verlauf des Krieges beeinflussen könnten, so Kirby weiter. Die Lieferungen zeigten nicht nur, wie sehr Nordkorea bereit sei, Russland zu unterstützen.
Es sei auch ein Zeichen für Russlands Mangel an militärischer Ausrüstung, so Kirby. "Ich habe bereits in der Vergangenheit darüber gesprochen, dass es Hinweise darauf gab, dass die Russen ihre Hand nach Nordkorea ausstrecken würden", sagte er weiter.
2. November, 16.19 Uhr: Kernkraft-Gegner kritisieren Atomgeschäfte mit Russland
Mehrere Anti-Atomkraft-Initiativen haben vor dem Treffen der G7-Außenminister in Münster auf ein Ende aller Uran- und Atomgeschäfte mit Russland gedrängt. Die Bundesregierung könne und müsse hier mit gutem Beispiel vorangehen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).
Der russische Staatskonzern Rosatom liefere weiterhin rund 20 Prozent des in der EU verbrauchten Urans, schrieben die Aktivisten. Besonders die Geschäfte zwischen Deutschland, Frankreich und Russland sehen sie kritisch: Im September war erstmals seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine wieder russisches Uran an eine Brennelementefabrik in Lingen im Emsland geliefert worden, die dem französischen Staatskonzern Framatome gehört. Ein Sprecher des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung hatte auf Genehmigungen dafür aus dem Jahr 2021 verwiesen.
Rosatom ist auch maßgeblich am Betrieb des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja beteiligt. "Framatome macht in Lingen also – ausgestattet mit Genehmigungen deutscher Behörden und Ministerien – Geschäfte mit dem Besatzer von Saporischschja. Das halten wir für absolut inakzeptabel", heißt es in dem offenen Brief, in dem auch auf weitere Verflechtungen zwischen Russland und EU-Staaten bei Atomgeschäften hingewiesen wird.
"Die Bundesregierung muss die russische Atomwirtschaft endlich auf die Sanktionsliste setzen. Die FDP-Minister, die an der Atomkraft festhalten wollen, verkennen, dass dies die Abhängigkeit von Russland nur vergrößern würde", sagte Helge Bauer von der Organisation ".ausgestrahlt". Es könne nicht sein, dass Uranfabriken und AKW-Betreiber in Deutschland mit ihren Einkäufen weiterhin unbehelligt die russische Kriegskasse füllten.
2. November, 15.58 Uhr: Bericht: Russische Militärs haben über Atomwaffen-Einsatz gesprochen
Hochrangige russische Militärvertreter haben einem Medienbericht zufolge Szenarien für den möglichen Einsatz einer taktischen Atomwaffe im Ukraine-Krieg erörtert.
Die "New York Times" berichtete am Mittwoch unter Berufung auf nicht näher genannte US-Amtsträger, ranghohe russische Militärangehörige hätten darüber gesprochen, wann und wie Moskau womöglich eine taktische Atomwaffe in der Ukraine einsetzen könnte. Russlands Präsident Wladimir Putin sei in die Diskussionen nicht eingebunden gewesen.
Und es gebe nach wie vor keine Hinweise, dass Moskau tatsächlich Schritte in diese Richtung unternehme, zitierte die "New York Times" die Amtsträger weiter. Die Information, dass auf hoher Ebene des russischen Militärs darüber gesprochen worden sei, habe bei der US-Regierung und anderen Verbündeten dennoch Besorgnis ausgelöst.
Geheimdienstinformationen zu diesen Gesprächen seien Mitte Oktober innerhalb der US-Regierung geteilt worden, hieß es in dem Bericht weiter. Es zeige, wie frustriert russische Generäle über militärische Misserfolge in der Ukraine seien.
2. November, 15.55 Uhr: Nord Stream 1: Pipeline-Röhre auf rund 250 Metern Länge zerstört
Nach Angaben der Betreibergesellschaft ist eine Röhre der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 auf einer Länge von rund 250 Metern zerstört.
Nach vorläufigen Untersuchungsergebnissen gebe es am Meeresboden zwei jeweils drei bis fünf Meter tiefe Krater, teilte die Nord Stream AG am Mittwoch mit. Sie liegen demnach etwa 248 Meter von einander entfernt. Der dazwischen liegende Abschnitt von Leitung 1 des Doppelstrangs sei zerstört. Trümmer seien mindestens in einem Radius von 250 Metern verstreut.
Der Mitteilung waren nach Angaben der Nord Stream AG erste Untersuchungen der Leitung 1 in der schwedischen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vorausgegangen.
2. November, 15.36 Uhr: Geschätzt 400.000 Russen wegen Mobilmachung außer Landes geflohen
Laut westlichen Regierungsquellen sind infolge der teilweisen Mobilmachung schätzungsweise 400.000 Russen aus ihrer Heimat geflohen. Bei der Zahl seien noch nicht diejenigen berücksichtigt, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Land schon vorher verlassen hätten.
Neben der Flucht ins Ausland seien auch viele Russen im eigenen Land untergetaucht, um der Einziehung in die Streitkräfte zu entgehen, so die Regierungsvertreter am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten.
Wenn man das addiere mit der Zahl der Menschen, die tatsächlich eingezogen wurden, sei der Rückgang der berufstätigen Bevölkerung "eine erhebliche zusätzliche Last für Russlands Wirtschaft und seine öffentlichen Finanzen", erklärten sie weiter.
In der vergangenen Woche hatte Moskau mitgeteilt, dass die Ende September begonnene Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine inzwischen abgeschlossen wurde. Rund 82.000 der Männer seien bereits an der Front im Einsatz, die übrigen würden derzeit in Russland auf den Kampf vorbereitet. Neue Maßnahmen der Mobilmachung seien nicht geplant.
2. November, 15.33 Uhr: Finnische Polizei: Keine Beweise für Waffenschmuggel aus der Ukraine
Die Polizei in Helsinki hat nach eigenen Angaben doch keine Erkenntnisse darüber, dass in die Ukraine gelieferte Waffen nach Finnland gelangen. Die Behörde relativierte Aussagen des leitenden Ermittlers Christer Ahlgren, die dieser in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag des finnischen Rundfunks Yle gemacht hatte.
"Der Polizei liegen keine Beweise dafür vor, dass gespendete Waffen aus der Ukraine nach Finnland geschmuggelt worden wären", heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Nationalen Ermittlungsbüros (NBI).
Ahlgren hatte hingegen gesagt: "Wir haben Hinweise, dass einige dieser Waffen bereits in Finnland sind." Für die Ukraine bestimmte Waffen seien auch schon in Schweden, Dänemark und den Niederlanden gefunden worden. Schmuggelrouten seien etabliert. Ahlgren verwies darauf, dass drei der größten Motorradbanden der Welt in Finnland aktiv seien. Auch die dpa hatte darüber berichtet.
In der Polizeimitteilung vom Dienstag stellte der stellvertretende NBI-Direktor Markus Välimäki klar, die Polizei habe zwar Hinweise darauf, dass Mitglieder der organisierten Kriminalität langfristig versuchen könnten, Waffen auch aus der Ukraine zu erwerben. Die "auf dem Interview basierende Wahrnehmung", dass an die Ukraine gelieferte Waffen an Mitglieder des organisierten Verbrechens in Finnland geschmuggelt würden, sei aber nicht zutreffend. "Wir wissen nicht, dass Waffen, die in die Ukraine geliefert wurden, in die Hände von Kriminellen gelangt wären", sagte Välimäki.
Die europäische Polizeiorganisation Europol hatte im Sommer gewarnt, dass Kriminelle es auf Waffen und Munition absehen könnten, die Kiew in großen Mengen als ausländische Militärhilfe erhält.
2. November, 13.51 Uhr: UN begrüßt Moskaus Wiedereinstieg ins Kornabkommen
Das Welternährungsprogramm (WFP) sieht in dem Wiedereinstieg Russlands in das mit der Ukraine ausgehandelte Getreideabkommen eine gute Nachricht für Hungernde auf der Welt.
"Für Millionen Notleidende weltweit sind diese Schiffe Hoffnungsträger, die Leben retten können", sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros der UN-Organisation, der Deutschen Presse-Agentur. Seit der Unterzeichnung des Abkommens im Sommer habe das WFP mehr als 220.000 Tonnen Weizen von ukrainischen Häfen aus für Hungernde in Afghanistan, Äthiopien und Jemen abtransportiert. Weitere 160.000 Tonnen sollten bald folgen.
2. November, 11.40 Uhr: Russland steigt wieder in Getreideabkommen mit Ukraine ein
Russland steigt wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein.
Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau mit. Dank der Vermittlung der Türkei habe die Ukraine zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen gegen Russland zu nutzen. Es habe notwendige schriftliche Garantien der Ukraine gegeben, den eingerichteten humanitären Korridor und die Häfen nur für die Ausfuhr von Lebensmitteln zu nutzen.
Das sei für den Moment ausreichend, um das Abkommen zu erfüllen, hieß es in Moskau. Die Transporte würden noch am Mittwoch fortgesetzt, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.
2. November, 8.33 Uhr: Russische Truppen kommen äußerst langsam voran
Die russischen Truppen kommen bei ihren Angriffen in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste nur äußerst langsam voran.
Das Verteidigungsministerium in London verwies am Mittwoch auf Aussagen des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wonach seine Einheiten täglich 100 bis 200 Meter vorrückten. Prigoschin habe zwar gesagt, dies sei in der modernen Kriegführung normal. Das britische Ministerium betonte aber, die russische Militärdoktrin sehe Vorstöße von 30 Kilometern pro Tag vor.
2. November, 4.30 Uhr: EU-Kommission soll koordinieren
Bei der Wiederherstellung der Energie-Infrastruktur seines Landes sollte die EU-Kommission eine koordinierende Rolle spielen, regte Selenskyj an.
Er erinnerte an die Ukraine-Kontaktgruppe, das sogenannte Ramstein-Format, in dem die Unterstützerländer ihre Rüstungshilfe koordinieren. Für Wirtschaft und Energie sollte es ebenfalls ein "Ramstein" geben, sagte er laut Medienberichten. "Ich bin sicher, dass wir alles wiederherstellen werden", so Selenskyj.
Der Brüsseler Behörde zufolge werden in den kommenden Tagen unter anderem die Kommission und das ukrainische Energieministerium zusammen eine Kampagne starten, um weitere Unterstützung aus dem Privatsektor zu mobilisieren.
2. November, 2 Uhr: Sollte der Iran als Konfliktpartei eingestuft werden?
Angesichts der Berichte über neue Waffenlieferungen an Russland rief der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak dazu auf, den Iran in Europa als Konfliktpartei und Beteiligten an der Aggression einzustufen.
"Wenn der Iran Russland Raketen übergibt, weiß er genau, dass damit unsere Städte angegriffen werden", schrieb Podoljak auf Twitter. "Teheran ist ein Komplize in der Aggression und muss offiziell auch als solcher erkannt werden."
1. November, 22.39 Uhr: Selenskyj setzt diplomatische Bemühungen um Energieversorgung fort
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat seine diplomatischen Bemühungen um eine Lösung für die schwierige Energieversorgung fortgesetzt.
In seiner täglichen Videoansprache informierte er am Dienstag über sein Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (44) und über den Kiew-Besuch mit der EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson (45). Im Mittelpunkt der Gespräche stand dabei vor allem die Sorge um die Energieversorgung in der Ukraine angesichts der fortgesetzten russischen Angriffe gegen die Energie-Infrastruktur des Landes.
"Wir werden alles tun, um die Menschen in diesem Winter mit Strom und Wärme zu versorgen", sagte der ukrainische Staatschef.
1. November, 19.32 Uhr: USA befürchten weitere Waffenlieferungen aus Iran an Russland
Die US-Regierung befürchtet mögliche weitere Waffenlieferungen aus dem Iran an Russland für den Krieg gegen die Ukraine.
Es bestehe weiter die Sorge, dass der Iran Moskau neben Kampfdrohnen auch mit anderen Waffen wie Boden-Boden-Raketen versorgen könnte, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (59), am Dienstag. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums kündigte an, die USA würden offenlegen, sobald sie beobachteten, dass solche Waffen aus dem Iran in der Ukraine zum Einsatz kämen. Der Iran hat Waffenlieferungen an Russland dementiert.
1. November, 16.47 Uhr: Ukraine sieht Bedrohung durch iranische Mittelstreckenraketen
Die ukrainische Armee befürchtet, dass Russland neben Drohnen auch Mittelstreckenraketen aus dem Iran kauft und gegen die Ukraine einsetzen wird.
Dies sei gefährlich, weil die Ukraine keine geeigneten Abwehrwaffen habe, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Dienstag in Kiew. "Wir haben eine Luftverteidigung, keine Raketenabwehr", sagte er. Es gehe um ballistische Raketen iranischer Bauart mit Reichweiten von 300 bis 700 Kilometern, die den russischen Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander-M ähnelten.
1. November, 16.24 Uhr: Russische Besatzung lässt Zivilisten auch am Südufer des Dnipro räumen
Die russische Besatzung im ukrainischen Gebiet Cherson lässt nach dem Nordufer des Flusses Dnipro jetzt auch einen Streifen am Südufer von Zivilisten räumen.
Die Aktion werde in höchstens drei Tagen abgeschlossen sein, sagte Verwaltungschef Wladimir Saldo (66) am Dienstag im russischen Fernsehen. Es gehe um einen 15 Kilometer breiten Streifen auf dem südlichen Ufer. Saldo machte keine Angaben zur Zahl der Zivilisten in dem Gebiet.
1. November, 15.52 Uhr: Moskau will Angriffe auf ukrainische Infrastruktur fortsetzen
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (67) hat eine Fortsetzung der Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur angekündigt.
Damit würden "effektiv" Objekte zerstört und das militärische Potenzial der Ukraine reduziert, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Militärsitzung in Moskau. Am Vortag hatte Russland einmal mehr viele ukrainische Energieanlagen beschossen. Die Ukraine wirft Russland "Energieterror" vor. In vielen Regionen gab es wegen der Schäden an Kraftwerken keinen Strom.
1. November, 13.41 Uhr: Ukraine fordert Ausschluss Russlands aus G20
Wegen der russischen Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine hat das Außenministerium in Kiew erneut einen Ausschluss Russlands aus der G20 gefordert.
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) müsse vom Gipfeltreffen großer Industrie- und Schwellenländer Mitte November auf Bali in Indonesien ausgeladen werden. Das sagte der Sprecher des Außenministeriums, Oleh Nikolenko, am Dienstag.
"Putin hat öffentlich zugegeben, Raketenangriffe auf ukrainische Zivilisten und die Energie-Infrastruktur befohlen zu haben", schrieb Nikolenko auf Twitter. "Mit diesem Blut an den Händen darf er nicht mit den Führern der Welt am Tisch sitzen."
1. November, 12.02 Uhr: Viele Regionen in Ukraine nach Angriffen zeitweise ohne Strom
Nach den russischen Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine kommt es in der Hauptstadt Kiew und sechs weiteren Regionen zu Einschränkungen bei der Stromversorgung.
Das Licht werde für Kunden zeitlich gestaffelt abgeschaltet, teilte der Energieversorger Ukrenerho am Dienstag in Kiew mit. Betroffen seien auch die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr sowie Sumy, Charkiw und Poltawa.
Durch die Abschaltungen solle eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden, hieß es. Das gebe Experten auch die Möglichkeit, die durch Raketen- und Drohnenangriffe beschädigten Anlagen zu reparieren und wieder ans Netz zu bringen.
1. November, 9.54 Uhr: Russische Besatzer kündigen weitere Evakuierungen in Region Cherson an
Angesichts der ukrainischen Offensive zur Rückeroberung von Cherson haben die russischen Besatzungsbehörden in der südukrainischen Region die Evakuierung zehntausender weiterer Menschen angekündigt.
"Wir werden bis zu 70.000 Personen neu ansiedeln und verlegen", sagte der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Cherson, Wladimir Saldo, am Dienstag in einer Live-Sendung im Rundfunk. Betroffen sind demnach die Menschen auf einem 15 Kilometer breiten Streifen östlich des Flusses Dnipro.
Vergangene Woche hatte die russische Armee bereits mitgeteilt, dass 70.000 Zivilisten ihre Häuser am Westufer des Dnipro verlassen hätten. Saldo führte aus, die neuen Evakuierungen seien angesichts des Risikos eines "möglichen Raketenangriffs" auf einen Staudamm an dem Fluss beschlossen worden, der zu einer Überschwemmung des linken Ufers führen könnte.
1. November, 9.40 Uhr: London: Moskau will Belarus als Verbündeten darstellen
Russland will in seinem Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste das gemeinsame Nachbarland Belarus gegenüber dem Westen verstärkt als Verbündeten darstellen.
Moskau habe dort auf einem Flugplatz mutmaßlich zwei Abfangjäger des Typs MiG-31 und einen großen durch einen Erdwall geschützten Container stationiert, hieß es am Dienstag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in London. Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Satellitenbild.
Die Stationierung stehe wahrscheinlich in Zusammenhang mit russischen Hyperschallraketen AS-24 Killjoy ("Spielverderber"). Diese Raketen sind nach Einschätzung der Nato mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen - daher der Spitzname. Moskau habe solche Raketen bereits seit 2018 im Einsatz, so die Briten. Bislang seien aber keine in Belarus stationiert gewesen.
Angesichts einer Reichweite von rund 2000 Kilometern bringe dies im Ukraine-Krieg wohl auch keinen strategischen Vorteil, sondern solle eher ein Signal an den Westen senden.
1. November, 8.38 Uhr: Klitschko: Wasserversorgung in Kiew läuft wieder
Nach dem russischen Raketenbeschuss auf die Ukraine ist die Wasserversorgung in der Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wieder hergestellt.
Experten der kommunalen Dienstleister hätten auch die Stromversorgung wieder instandgesetzt, teilte Klitschko am Dienstag mit. Trotzdem komme es zu Ausfällen, weil das Defizit im Energiesystem nach den "barbarischen Angriffen des Aggressors" vom Montag bedeutend sei.
1. November, 5.31 Uhr: UN-Nothilfekoordinator: Nachts ist das Schwarze Meer frei
Zwischen den Verteidigungsministerien und den Außenministerien Russlands und der Türkei wurde am Montag telefoniert. Das russische Verteidigungsministerium warf der Ukraine erneut vor, den geschützten Seekorridor bei einem nächtlichen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerflotte missbraucht zu haben.
Dieser Auffassung trat in New York der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths entgegen. "Wenn sich Schiffe der Initiative nicht in dem Gebiet befinden, hat der Korridor keinen besonderen Status", sagte er im Sicherheitsrat. In der Nacht des angeblichen Angriffs am Samstag seien auch keine Frachtschiffe in dem Seegebiet gewesen. "Der geschützte Schiffskorridor ist morgens um vier nicht offen." Deshalb habe es keine Verletzung der Vereinbarungen gegeben.
1. November, 5.30 Uhr: Moskau will Alleingänge bei Getreideexporten nicht dulden
Am Montag war ein Konvoi von mehr als einem Dutzend Getreidefrachtern aus ukrainischen Häfen auf dem Schwarzen Meer unterwegs Richtung Bosporus - ohne Zustimmung Russlands.
Aber russische Kräfte behinderten den Konvoi auch nicht. Die Vereinbarung darüber war zwischen UN, Türkei und Ukraine am Sonntag im Koordinationszentrum der Getreideexporte in Istanbul getroffen worden.
Moskau versuchte, dieses Vorgehen auf verschiedenen diplomatischen Ebenen zu verhindern. Die Vereinbarung könne "nicht ohne uns umgesetzt werden", sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Auch die Passage der Getreideschiffe durch den Bosporus sei ohne russische Beteiligung an den Kontrollen nicht möglich. Allerdings machen auch bei den Überprüfungen der Schiffe auf dem Weg in die Ukraine und zurück die drei anderen Partner nun ohne Moskau weiter.
1. November, 5 Uhr: Viele Kiewer noch ohne Strom und Wasser
Nach dem russischen Raketenangriff auf die Energieversorgung der ukrainischen Hauptstadt waren dort am Montagabend immer noch rund 250.000 Wohnungen ohne Strom. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, in 40 Prozent der Verbrauchsstellen gebe es noch kein Wasser.
Damit hat sich die Lage gegenüber dem Morgen zwar gebessert, die Reparaturarbeiten gingen aber weiter. Klitschko kündigte für Dienstag weitere Stromsparmaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr an. So werde die U-Bahn seltener fahren. Stromgetriebene Straßenbahnen und Oberleitungsbusse sollten durch normale Busse ersetzt werden.
1. November, 4.58 Uhr: Scholz besucht BASF-Werk
Bundeskanzler Scholz besucht am Dienstag ein Werk des Chemiekonzerns BASF in Schwarzheide in der Lausitz. Dabei geht es auch um die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Die Chemiebranche ist einer der größten Verbraucher des knapp und teuer gewordenen Erdgases.
1. November, 1.29 Uhr: Bomben-Vorwurf: IAEA beginnt Inspektionen in der Ukraine
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach russischen Vorwürfen, Kiew wolle eine "schmutzige Bombe" einsetzen, mit ihren geplanten Inspektionen in der Ukraine begonnen. Die Inspekteure sollten ihre Arbeit schon bald beenden, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag mit.
Die Inspektionen finden demnach auf Einladung ukrainischer Behörden statt. Überprüft werden den Angaben zufolge zwei Standorte, an denen nach russischen Vorwürfen an einer "schmutzigen Bombe" gearbeitet werde, um mögliche nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien aufzuspüren. Grossi will noch in dieser Woche über die Ergebnisse der Kontrollbesuche berichten.
Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, an einer atomar verseuchten Bombe zu arbeiten. Die Regierung in Kiew wolle "die Spuren des Baus einer "schmutzigen Bombe" verwischen". Er wisse auch in etwa, wo der Bau stattfinde. Kiew hatte die Vorwürfe entschieden dementiert und um eine IAEA-Mission gebeten.
31. Oktober, 23 Uhr: Selenskyj lobt Erfolge der ukrainischen Flugabwehr
Nach einem Tag mit schweren russischen Raketenangriffen hat Selenskyj die Erfolge der Flugabwehr unterstrichen. Von etwa 50 russischen Marschflugkörpern und Raketen seien 45 abgeschossen worden, sagte er in seiner Videobotschaft am Montagabend.
Sein Land brauche weitere Waffen zur Abwehr der Angriffe aus der Luft, forderte er. Aber schon jetzt müsse Russland für einen Treffer mehr Raketen einsetzen als früher.
"Die Welt sieht, dass die einst zweitstärkste Armee der Welt nicht einmal mehr die 22. ist, was Effektivität angeht", sagte Selenskyj. "Und wir werden alles tun, dass sie auch aus den Top 100 absteigt."
Die russische Armee verfolgt mit den Raketenangriffen seit Oktober eine neue Taktik und beschießt vor allem Anlagen der Energieversorgung. Am 10. und 17. Oktober und am Montag wurde erstmals seit langem auch die Hauptstadt Kiew wieder getroffen. Viele Staaten sagten der Ukraine Hilfe zur Verstärkung der Flugabwehr zu. Aus Deutschland traf das erste von vier hochmodernen Systemen vom Typ Iris-T ein, das von den Ukrainern als sehr treffsicher gelobt wird.
"Die heutigen Angriffe auf die Ukraine konnten nur dank der deutschen Raketenabwehr verhindert werden! 16 Raketen wurden durch Iris-T abgefangen!", schrieb Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, auf Twitter.
31. Oktober, 22.44 Uhr: Russlands Behauptung einer "schmutzigen Bombe" laut Scholz haltlos
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die von Russland erhobenen Anschuldigungen, wonach die Ukraine den Einsatz einer "schmutzige Bombe" vorbereiten soll, "entschieden als haltlos" bezeichnet.
Das teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montagabend in Berlin nach einem Telefonat von Scholz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit.
"Der Bundeskanzler war sich mit dem ukrainischen Präsidenten einig, dass die von ukrainischer Seite initiierten unabhängigen Untersuchungen der Internationalen Atomenergieagentur hieran jeden Zweifel beseitigen würden", erklärte Hebestreit.
31. Oktober, 16.38 Uhr: Russisches Militär bestätigt Angriffe auf ukrainische Energieanlagen
Russland hat die massiven Raketenangriffe auf ukrainische Energieanlagen bestätigt. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Montag mit, dass auch ukrainische Militärobjekte mit Raketen von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen aus beschossen wurden.
"Die Ziele der Schläge wurden erreicht. Alle anvisierten Objekte wurden getroffen", sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Montag in Moskau. Die Ukraine hatte am Morgen wegen Dutzender russischer Raketenangriffe in zahlreichen Regionen landesweit Luftalarm ausgelöst.
Nach Angaben Kiews schossen die Luftstreitkräfte die Mehrheit der russischen Raketen ab. Dabei sei auch das Flugabwehrsystem Iris-T aus Deutschland zum Einsatz gekommen, das zu 100 Prozent Ziele zerstört habe. Die Ukraine forderte erneut mehr solcher Systeme.
31. Oktober, 13.30 Uhr: Russisches Raketenteil trifft Dorf in Republik Moldau
Bei dem schweren Luftangriff auf die Ukraine am Montag sind Teile einer abgeschossenen russischen Rakete in ein grenznahes Dorf im Norden der Republik Moldau gestürzt.
Das teilte das Innenministerium in der Hauptstadt Chisinau mit. In einigen Häusern des Ortes Naslavcea seien Fenster geborsten, Verletzte gebe es nach ersten Erkenntnissen nicht. Nach ukrainischen Militärangaben sollte die russische Rakete das etwa zehn Kilometer entfernte Wasserkraftwerk am Fluss Dnister bei Nowodnistrowsk treffen. Die ukrainische Luftabwehr habe die Rakete im Anflug abgeschossen. Das Verteidigungsministerium der Moldau bestätigte, dass die russische Rakete nicht den moldauischen Luftraum verletzt habe.
31. Oktober, 13.09 Uhr: Kreml nennt Schwarzmeer-Transporte ohne Russland riskant
Der Kreml nennt die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer ohne russische Mitwirkung riskant.
Wenn Russland sage, es könne die sichere Schifffahrt in diesem Seegebiet nicht garantieren, sei die internationale Vereinbarung über die Ausfuhren "nicht so leicht umzusetzen". Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau nach Angaben russischer Agenturen. Die Getreideinitiative nehme dann "einen anderen Charakter an, viel riskanter, gefährlicher und ohne Garantie."
31. Oktober, 12.56 Uhr: Türkei plant Telefonat mit Moskau zu Getreideabkommen
Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar will am Abend mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu wegen der Aussetzung des Getreideabkommens telefonieren.
Die Getreideexporte aus der Ukraine müssten fortgesetzt werden, sagte Akar am Montag laut Angaben seines Ministeriums. Er sei auch mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow in Kontakt. "Die Aussetzung dieser Initiative wird niemandem etwas nutzen", betreffe aber die ganze Menschheit, so Akar.
31. Oktober, 12.40 Uhr: Ukrainisches und tschechisches Kabinett tagen gemeinsam in Kiew
Trotz der neuen russischen Raketenangriffe auf die Ukraine ist Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala am Montag mit sieben Ministern nach Kiew gereist.
Dort stand eine gemeinsame Sitzung mit dem ukrainischen Kabinett auf dem Programm - eine Premiere seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland vor mehr als acht Monaten. Tschechien hat noch bis zum Jahresende in der EU die Präsidentschaft inne. Unter der liberalkonservativen Regierung hat das EU- und Nato-Land in diesem Jahr bereits Rüstungsgüter im Wert von umgerechnet mehr als 1,9 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert. Am Sonntag waren Zehntausende in Prag auf der Straße, um Solidarität mit der Ukraine zu bekunden und die Politik ihrer Regierung zu unterstützen.
31. Oktober, 12.02 Uhr: Raketentreffer in Kiew - Weite Teile der Stadt ohne Wasserversorgung
Durch einen russischen Raketentreffer sind am Montag in der ukrainischen Hauptstadt große Teile der Wasserversorgung ausgefallen.
Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete in einer Mitteilung auf Telegram davon, dass 80 Prozent der Verbrauchsstellen betroffen seien. Fachleute bemühten sich, den Schaden möglichst schnell zu beheben. Klitschko stellte in Aussicht, dass in den Stadtteilen östlich des Flusses Dnipro am frühen Nachmittag wieder Wasser fließen werde. Am westlichen Ufer mit dem Zentrum der Millionenstadt werde dies erst in einigen Teilen möglich sein.
Die Angriffe mit mehr als 50 Marschflugkörpern und Raketen hatten nach ukrainischen Angaben auf sieben Gebiete gezielt, darunter Charkiw, Saporischschja und Kirowohrad. 44 der Geschosse konnten demnach abgefangen werden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
31. Oktober, 11.04 Uhr: Getreidefrachter vor der Ukraine in Bewegung
Auch nach der Aussetzung des internationalen Getreideabkommens durch Russland haben sich am Montag mehrere Frachter vor der ukrainischen Schwarzmeer-Küste in Bewegung gesetzt.
Das zeigten die Schiffsortungsdienste vesselfinder.com und marinetraffic.com. Dazu zählten der nach Angaben der Vereinten Nationen mit Weizen beladene Frachter "African Robin", der mit Sojabohnen beladene Frachter "SK Friendship" und die mit Erbsen beladene "Sealock". Zusammen mit drei weiteren Frachtern hatten sich diese Schiffe nach Angaben der Vereinten Nationen am Sonntag aus ukrainischen Gewässern in Richtung des vom Abkommen geschützten Korridors im Schwarzen Meer aufgemacht.
31. Oktober, 10.35 Uhr: Lambrecht lobt UN-Bemühungen zu Rettung von Getreideabkommen
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat die Bemühungen der Vereinten Nationen zur Rettung des internationalen Getreideabkommens gelobt.
Zugleich verurteilte sie am Montag in Berlin die Abkehr Russlands von der Vereinbarung mit der Ukraine. "Ich begrüße ausdrücklich, dass sich die Vereinten Nationen um eine schnelle Lösung und die Wiederaufnahme der Lieferungen bemühen. Die Ärmsten der Armen dürfen nicht zu Geiseln von Putins Großmachtfantasien gemacht werden", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Dass der russische Präsident Wladimir Putin das Abkommen ausgesetzt habe, sei an Zynismus kaum zu überbieten. "Russland setzt zusätzlich zu seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine nun auch wieder den Hunger als Waffe ein. Das ist vollkommen inakzeptabel."
31. Oktober, 9.28 Uhr: Moskau schickt Reservisten wohl schlecht ausgerüstet an die Front
Russland schickt nach Einschätzung britischer Militärexperten Reservisten oft nur mit schlechter Ausrüstung im Kriegs gegen die Ukraine an die Front.
"Im September zeigten sich russische Offiziere besorgt darüber, dass einige frisch mobilisierte Reservisten ohne Waffen in der Ukraine eintrafen", hieß es in einem Bericht, den das Verteidigungsministeriums in London am Montag veröffentlichte. Demnach legen Fotos auch nahe, dass Reservisten mit veralteten Waffen ausgestattet wurden, die wegen schlechter Lagerung kaum noch zu benutzen sein dürften.
31. Oktober, 8.23 Uhr: Russland beschießt Ukraine mit Raketen - Explosionen auch in Kiew
Russland hat am Montag zu Beginn der neuen Woche wieder zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen beschossen.
In weiten Teilen des Landes gab es Luftalarm, die ukrainische Flugabwehr war aktiv, wie die dortigen Behörden mitteilten. Auch in der Hauptstadt Kiew, in Charkiw und Saporischschja waren demnach Explosionen zu hören. Die Behörden riefen die Menschen auf, sich in Schutzbunkern und anderen Räumen in Sicherheit zu bringen. Teils gab es Berichte über Stromausfälle.
Ersten offiziellen Angaben zufolge starteten die russischen Truppen - wie an den vergangenen Montagen - wieder Dutzende Raketenangriffe im morgendlichen Berufsverkehr. Dabei gab es immer wieder Tote und Verletzte. Über neue Opfer war am Morgen zunächst nichts bekannt.
31. Oktober, 6.14 Uhr: Getreidefrachter sollen laut der UN weiter über Schwarzes Meer ausfahren
Trotz der russischen Aussetzung des Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine sollen am Montag weiter Schiffe über den Korridor im Schwarzen Meer ausfahren.
Die Delegationen der Vereinten Nationen, der Türkei und der Ukraine hätten sich auf einen entsprechenden Plan geeinigt, hieß es in einer Mitteilung des Koordinierungszentrums in Istanbul in der Nacht zum Montag. Am Montag sollen demnach zwölf Schiffe durch den festgelegten humanitären Korridor in Richtung Istanbul aufbrechen, vier in entgegengesetzte Richtung. Die russische Delegation sei darüber informiert worden. Am Sonntag seien sechs beladene Schiffe in Richtung des Korridors aufgebrochen. Im Korridor selbst habe es am Sonntag aber keine Schiffsbewegungen gegeben.
Derzeit würden sich 21 an der Initiative beteiligte und mit etwa 700.000 Tonnen Getreide beladene Frachter in oder in der Nähe der drei ukrainischen Häfen befinden, hieß es. Darunter sei auch ein mit 30.000 Tonnen Weizen beladenes Schiff für Nothilfe am Horn von Afrika im Rahmen des Welternährungsprogramms.
31. Oktober, 6.05 Uhr: SPD-Politiker setzt für Transport von Ukraine-Getreide auf Landwege
Nach der russischen Aussetzung der Vereinbarung zu ukrainischen Getreidetransporten auf dem Schwarzen Meer hat der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid gefordert, die Ausfuhr auf dem Landweg zu stärken.
"Wir müssen noch sehr viel stärker die Landwege ertüchtigen, um die Ausfuhr von Getreide zu ermöglichen", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag). "Da der Seeweg offensichtlich sehr unsicher ist und das Abkommen über den Getreideexport instabil ist, müssen wir vor allem die Eisenbahnlinien entsprechend umrüsten." Schon jetzt sei etwa die Hälfte der Getreideexporte aus der Ukraine auf dem Landweg herausgebracht worden, argumentierte Schmid.
31. Oktober, 6.01 Uhr: Selenskyj berät mit seinen Militärs
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit der Spitze der Streitkräfte und der anderen Sicherheitsorgane erneut über den Fortgang des Abwehrkampfes gegen Russland beraten.
Dabei sei es auch um die möglichen Pläne des Feindes für die kommende Zeit gegangen, sagte der Staatschef am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Einzelheiten nannte er nicht. Allerdings sind auf solche Sitzungen des Oberkommandos schon mehrfach Offensiven der ukrainischen Streitkräfte gefolgt. "Wir arbeiten täglich, um die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit unseres Staates zu beschleunigen", sagte er.
Es habe in der Ukraine am Sonntag keine Stromausfälle gegeben, sagte Selenskyj. Trotzdem sei Strom knapp. Weiterhin gebe es gezielte Abschaltungen, um das Netz zu stabilisieren. Angesichts fehlender Straßenbeleuchtung rief der Präsident alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht bei Dunkelheit auf. Russland hat mit Luftangriffen die ukrainische Energieversorgung schwer beschädigt.
30. Oktober, 20.46 Uhr: Mehrere zehntausende Teilnehmer bei pro-ukrainischer Demonstration in Prag
Nach mehreren Großdemonstrationen gegen die tschechische Regierung haben sich am Sonntag Zehntausende Menschen "gegen die Angst" auf dem Prager Wenzelsplatz versammelt.
Während bei den früheren Kundgebungen Zehntausende gegen Energiepreissteigerungen und Tschechiens Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine protestierten, traten die Demonstranten am Sonntag für weitere Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf ein. Die Organisatoren wollten nach eigenen Angaben zeigen, dass Tschechien stark genug sei, die aktuelle Krise zu bewältigen, und daher keine Angst zu haben brauche.
30. Oktober, 18.13 Uhr: Ukrainische Drohnen nutzten angeblich Getreidekorridor
Das russische Militär hat angebliche Details zum Angriff von Schwimmdrohnen auf die Basis der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Halbinsel Krim genannt.
Die ferngesteuerten Kampfboote seien nachts in der Nähe der ukrainischen Hafenstadt Odessa gestartet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in Moskau mit. Die Boote hätten zunächst den für die Getreidetransporte festgelegten Seekorridor genutzt, um dann Kurs auf Sewastopol zu nehmen. Beweise dafür wurden der schriftlichen Mitteilung nicht beigefügt. Russische Experten hätten aus der Elektronik der Schwimmdrohnen den Fahrweg herausgelesen. Es lasse sich vermuten, dass wenigstens eine Drohne auf See von einem der Getreideschiffe aus gestartet worden sei. Auch dies wurde nicht belegt - es wurde auch kein Schiffsname genannt.
30. Oktober, 16.07 Uhr: Ehemaliger Ministerpräsident besorgt über ausgesetztes Abkommen für Exporte
UN-Generalsekretär António Guterres (73) will das von Russland ausgesetzte Getreideabkommen für Exporte aus der Ukraine übers Schwarze Meer retten.
Der ehemalige portugiesische Ministerpräsident sei "zutiefst besorgt" und führe intensive Kontakte mit dem Ziel, die Aussetzung des im Juli geschlossenen Abkommens wieder rückgängig zu machen, teilte UN-Sprecher Stepháne Dujarric am Sonntag in New York mit. Einzelheiten nannte er nicht.
30. Oktober, 15.07 Uhr: Kiew reagieret auf Moskaus Verhandlungsangebot und nennt Voraussetzung
Nach wiederholten Angeboten Moskaus zu Verhandlungen im Krieg hat Kiew einen vollständigen russischen Truppenabzug als Voraussetzung dafür genannt.
"Der einzige realistische Vorschlag sollte die sofortige Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine sein und der Abzug der russischen Streitkräfte von ukrainischem Gebiet", teilte der Sprecher des Außenministerium in Kiew, Oleh Nikolenko, am Sonntag mit. Er reagierte damit auf neue Äußerungen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow, der das Angebot von Kremlchef Wladimir Putin an die Ukraine zu Verhandlungen bekräftigte.
Wenn Russland wirklich Verhandlungen wolle, müsse es aufhören, die Energieinfrastruktur des Landes zu zerstören, damit die Menschen im Winter nicht erfrören, sagte Nikolenko. Wer verhandeln wolle, dürfe auch nicht Wohnviertel in der Ukraine beschießen, 300.000 Reservisten mobilisieren für den Kampf und nicht - wie nun seit Samstag - Getreideausfuhren des Landes blockieren.
30. Oktober, 14.21 Uhr: IAEA schweigt zu Inspektionen in der Ukraine wegen Bomben-Vorwurfs
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich am Wochenende zunächst nicht über die eigentlich geplanten neuen Inspektionen in der Ukraine geäußert.
IAEA-Chef Rafael Grossi hatte am Donnerstag bekräftigt, dass Inspekteure auf Einladung ukrainischer Behörden noch im Laufe der Woche zwei Standorte überprüfen wollten, an denen nach russischen Vorwürfen an einer "schmutzigen Bombe" gearbeitet werde. Ein IAEA-Sprecher ging am Sonntag nicht auf Fragen ein, wie es um diese Mission steht. Er verwies lediglich auf die Mitteilung von Donnerstag.
30. Oktober, 14.02 Uhr: "Das muss aufhören!" - Baerbock fordert Sicherheit für Getreideexporte
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Russland zur Einhaltung seiner Verpflichtungen aus dem Abkommen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer aufgefordert.
"Millionen Menschen auf der Welt hungern, und Russland stellt erneut die Sicherheit von Getreideschiffen zur Disposition. Das muss aufhören", sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in Berlin. "Ob Familien in Libanon, Niger oder Bangladesch ihre nächste Mahlzeit bezahlen können, darf nicht von den Kriegsplänen des russischen Präsidenten abhängen."
Baerbock verwies darauf, dass Dutzende Schiffe aktuell auf dem Weg seien, um Getreide aus der Ukraine in andere Länder zu bringen. "Wir fordern Russland auf, die Sicherheit dieser Schiffe nicht zu gefährden und seine Zusagen an die internationale Gemeinschaft wieder einzuhalten." Seit Inkrafttreten des Abkommens im Sommer seien die Getreidepreise auf dem Weltmarkt endlich wieder auf ein erträgliches Niveau gefallen, betonte Baerbock mit Blick auf die Ukraine.
30. Oktober, 13.23 Uhr: Özdemir fordert von Russland Einhaltung des Getreideabkommens
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat Russland zur Rückkehr zum Abkommen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer aufgefordert.
"Russland ist dringend aufgerufen, seiner vor der Weltgemeinschaft abgegebenen Verpflichtung gerecht zu werden", sagte der Grünen-Politiker dem "Tagesspiegel" (Montag). Das Abkommen habe zur Entspannung der globalen Märkte beigetragen und Millionen Menschen satt gemacht. Dessen einseitige Aussetzung durch Moskau sei "angesichts von weltweit Millionen Hungernden unverantwortlich".
30. Oktober, 11.32 Uhr: Russische Wagner-Gruppe stellt bei Söldnern wohl Masse über Erfahrung
Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste wegen erheblicher Verluste ihre strengen Einstellungskriterien deutlich abgeschwächt.
"In früheren Konflikten hat sie relativ hohe Rekrutierungsstandards aufrechterhalten, und viele ihrer Söldner hatten zuvor als professionelle russische Soldaten gedient", teilte am Sonntag das Verteidigungsministerium in London mit. Zuletzt habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Online-Beitrag aber nahegelegt, dass die Gruppe nun auch Häftlinge mit schweren Krankheiten wie zum Beispiel Hepatitis C rekrutieren würde.
"Die Aufnahme von Gefangenen mit ernsthaften medizinischen Bedenken unterstreicht, dass jetzt Menge über Erfahrung oder Qualität gestellt wird", kommentierte das britische Ministerium. Prigoschin habe zudem vor kurzem Pläne zur Errichtung einer 200 Kilometer langen Abwehrstellung namens "Wagner-Linie" in der Ostukraine erörtert. "Dieses Unterfangen würde große Arbeitskraft erfordern. Es besteht die realistische Möglichkeit, dass einige der aus Strafanstalten rekrutierten Häftlinge zunächst zum Aufbau der Verteidigungsanlagen eingesetzt werden", hieß es in London.
30. Oktober, 10.56 Uhr: Lösung für Flüchtlingskosten? Lindner ist zuversichtlich
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich überzeugt gezeigt, dass der Streit mit den Ländern um die Aufteilung der Flüchtlingskosten beigelegt wird.
"Ich bin mir sicher, dass wir mit den Ländern eine Lösung bei den Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen finden werden. Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen mit der Länderseite", sagte Lindner am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der Bund habe ein Angebot unterbreitet, um die Länder "hier angemessen zu unterstützen". "Allerdings müssen auch die Länder sehen, dass der Bund in diesem Bereich bereits viel unternimmt. Der Bund trägt einen beachtlichen Teil der Kosten, obwohl es im Kern um eine Länderaufgabe geht."
30. Oktober, 10.17 Uhr: Laut Militärexperte hat Russland auf Defensivmodus geschaltet
Desolate Truppenmoral und Waffenmangel stellen Russland im kommenden Winter in der Ukraine nach Einschätzung eines Militärexperten vor große Probleme.
"Auch ohne Einwirkung der Ukrainer wird der Winter eine große Herausforderung für die Russen", sagte Niklas Masuhr, Forscher am angesehenen Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. "Für die Russen geht es noch darum, sich über den Winter einzugraben. Die Truppen sind in so schlechtem Zustand, dass nicht klar ist, ob sie das schaffen."
Die Versorgung der Truppen an der Front werde im Winter schwerer, das drücke weiter auf die Moral unter den Soldaten, die schon am Boden liege. "Die russische Offensivfähigkeit in der Ukraine ist gebrochen, weitere Vorstöße sind eher unwahrscheinlich", sagte er. "Russland hat auf Defensivmodus geschaltet." Gleichzeitig gebe es keine Anzeichen, dass die jüngste Terrorkampagne mit Raketen- und Drohnenangriffen die Ukrainer eingeschüchtert habe oder ihnen der Schwung ausgehe.
30. Oktober, 9.48 Uhr: Handy von Ex-Premierministerin Liz Truss wurde angeblich von Moskau gehackt
Nach einem Medienbericht über einen gelungenen Hackerangriff auf das Mobiltelefon von Ex-Premierministerin Liz Truss fordern Politiker aller Parteien Aufklärung von der britischen Regierung.
Die Zeitung "Mail on Sunday" berichtete, dass es mutmaßlich russischen Angreifern gelungen sei, im Sommer das Handy der damaligen Außenministerin zu knacken. Es werde davon ausgegangen, dass sie dabei in den Besitz geheimer Nachrichten mit internationalen Verbündeten wie auch an private Konversationen gelangt seien, schrieb das Blatt am Sonntag unter Berufung auf mehrere Quellen.
"Wir kommentieren keine Sicherheitsvorkehrungen für einzelne Personen", teilte die Regierung mit. Es gebe robuste Systeme zum Schutz vor Cyber-Bedrohungen. "Dazu gehören regelmäßige Sicherheitsbriefings für Kabinettsmitglieder sowie Ratschläge zum Schutz ihrer persönlichen Daten und zur Eindämmung von Cyberbedrohungen."
30. Oktober, 9.02 Uhr: EU-Chefdiplomat Borrell kritisiert erneute russische Getreideblockade
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat Russlands erneute Blockade von ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer kritisiert.
Die Entscheidung gefährde "die wichtigste Exportroute für dringend benötigtes Getreide und Düngemittel zur Bewältigung der durch den Krieg gegen die Ukraine verursachten weltweiten Nahrungsmittelkrise", schrieb der EU-Chefdiplomat am Sonntag auf Twitter. Die EU fordere Moskau dringend dazu auf, die Entscheidung rückgängig zu machen.
30. Oktober, 7.22 Uhr: MAD-Chefin warnt vor Bedrohungen durch gegnerische Geheimdienste
Die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg, hat vor einer zunehmenden Aktivität gegnerischer Nachrichtendienste in Deutschland gewarnt.
Die Bedrohungsszenarien für die Bundeswehr seien dabei vielfältig, sagte die Chefin des Militärgeheimdienstes der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Staatlich gelenkte Nachrichtendienste nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um Informationen zu erlangen, Einfluss auszuüben und die Interessen ihres Landes zu verfolgen", sagte Rosenberg. Der Militärische Abschirmdienst registriere "zahlreiche Auffälligkeiten und Ausspähversuche", sagte Rosenberg. Zuletzt waren wiederholte Drohnenflüge über Militärgeländen der Bundeswehr und Ausbildungsstätten für ukrainische Soldaten bemerkt worden, ohne dass die Hintergründe geklärt sind.
30. Oktober, 7.06 Uhr: Laut den USA setzt Russland erneut Nahrungsmittel als Waffe ein
Die USA haben die neue russische Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine kritisiert und eine Wiederaufnahme der Lieferungen gefordert.
Präsident Joe Biden nannte das russische Vorgehen am Samstag empörend und betonte, dass es für mehr Hunger auf der Welt sorgen werde. "Russland setzt Nahrungsmittel erneut als Waffe in dem Krieg, den es begonnen hat, ein", kritisierte US-Außenminister Antony Blinken. Er rief die russische Regierung dazu auf, wieder die Vereinbarung zur sicheren Passage ukrainischer Getreidetransporte einzuhalten.
30. Oktober, 7.02 Uhr: Neuer Ukraine-Botschafter warnt vor Aufnahme russischer Deserteure
Der neue ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hat vor der Aufnahme russischer Kriegsdienstverweigerer gewarnt.
"Es wäre falsch von Deutschland, russische Deserteure aufzunehmen", sagte der Diplomat der "Bild am Sonntag". Er bezeichnete diese Russen als "Sicherheitsrisiko". Er halte diejenigen, die im Zuge der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung geflohen sind, für "junge Männer, die nichts bereuen, sich trotzdem vor dem Militärdienst drücken wollen", sagte Makeiev. Die Bundesregierung hatte Mitte Oktober erklärt, die Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zur Aufnahme russischer Kriegsdienstverweigerer werde aktuell überprüft.
30. Oktober, 6.55 Uhr: Chef der Europäischen Volkspartei fordert keine Hindernisse für Aufnahme von Ukrainern
Der Chef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, hat Bereitschaft für die Aufnahme von geflüchteten Ukrainern in Deutschland angemahnt und auch seine Partei, die CSU, angesprochen.
Der russische Präsident Wladimir Putin zerstöre gezielt kritische Infrastruktur der Ukraine. "Im Winter werden die Flüchtlingszahlen aus der Ukraine deswegen weiter zunehmen", sagte Weber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Dann müssen Deutschland und die CSU bereit sein zu helfen. Da kann es keine künstlichen Hindernisse geben für die Aufnahme von Ukrainern." Die CSU sollte sich zugleich dafür einsetzen, "dass an der EU-Außengrenze Recht konsequent umgesetzt wird", forderte Weber. Menschen, die nicht aus Krisenregionen kommen, müssten abgewiesen werden, wenn sie die Aufnahmekriterien nicht erfüllten.
29. Oktober, 22.01 Uhr: Selenskyj fordert Russlands Ausschluss aus G20
Wegen der neuen Blockade von Getreideexporten durch Moskau hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat einen Ausschluss Russlands aus der G20 gefordert.
Selenskyj reagierte damit am Samstagabend auf die russische Entscheidung, die Vereinbarung zu den Getreideausfuhren über ukrainische Schwarzmeerhäfen auszusetzen. "Algerien, Ägypten, Jemen, Bangladesch, Vietnam – diese und andere Länder könnten unter einer weiteren Verschärfung der Nahrungsmittelkrise leiden, die Russland bewusst provoziert", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Warum kann eine Handvoll Personen irgendwo im Kreml entscheiden, ob es Essen auf den Tischen der Menschen in Ägypten oder in Bangladesch geben wird?"
29. Oktober, 19.43 Uhr: Deutschland hilft Ukraine mit 16 Generatoren
Wegen der von Russland verursachten Schäden an der ukrainischen Energieversorgung hat Deutschland dem angegriffenen Land 16 Generatoren zur Verfügung gestellt.
Die Geräte seien bereits im Land und für den Zivilschutz in den Gebieten Donezk, Kiew, Luhansk, Tschernihiw und Tscherkassy bestimmt, teilte die deutsche Botschaft in Kiew am Samstag auf Twitter mit. Die Generatoren verschiedener Leistungsstärken seien vom Auswärtigen Amt finanziert und vom Technischen Hilfswerk (THW) in die Ukraine gebracht worden.
29. Oktober, 18.50 Uhr: Russland hat Getreidepakt mit der Ukraine aufgekündigt
Russland hat der Ukraine die Verantwortung für die Aussetzung des Abkommens zum Getreideexport über das Schwarze Meer gegeben.
Die ukrainischen Streitkräfte hätten unter Deckung des humanitären Korridors für die Getreideausfuhren per Schiff Angriffe aus der Luft und vom Meer aus gegen die russische Schwarzmeerflotte verübt, teilte das Außenministerium in Moskau am Samstagabend mit. Dabei sei am Samstag die Infrastruktur des Flottenstützpunkts in Sewastopol auf der Halbinsel Krim beschossen worden.
29. Oktober, 14.25 Uhr: Moskau: Kriegsschiff auf Krim durch Drohnenangriff beschädigt
Bei den Drohnenangriffen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben in Sewastopol ein Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte getroffen worden.
Das Minenräumschiff "Iwan Golubez" und auch Anlagen in einer Bucht seien leicht beschädigt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Die Angriffe seien unter Anleitung britischer Spezialisten in der Ukraine erfolgt. Diese Einheiten seien auch für die Anschläge auf die Ostsee-Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 im September verantwortlich, behauptete das Ministerium.
"Heute Morgen um 4.20 Uhr ist vom Kiewer Regime ein Terroranschlag auf die Schiffe der Schwarzmeerflotte verübt worden", erklärte das Ministerium. Insgesamt seien 16 Drohnen auf Sewastopol abgefeuert worden. Die meisten seien abgefangen worden.
29. Oktober, 10.14 Uhr: Ukraine: Russland trotz Teilmobilmachung ohne Erfolge
Russland hat nach Darstellung der Ukraine im Krieg gegeneinander auch nach der Teilmobilmachung keine Fortschritte gemacht.
Trotz eines Übergewichts bei den Waffen und weiterer Soldaten - einschließlich eingezogener Reservisten - sei der Feind nicht erfolgreich, sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Waleryj Saluschnyj, am Samstag in Kiew. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, die Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten sei abgeschlossen.
Die Ukraine konzentriere sich weiter darauf, besetzte Gebiete zu befreien und die Einnahme neuer Regionen durch die russischen Besatzer zu verhindern, sagte Saluschnyj nach eigenen Angaben bei einem Gespräch mit US-Generalstabschef Mark Milley. Zudem sei die Flugabwehr aktiv, um wichtige Infrastruktur vor Raketenangriffen zu schützen.
29. Oktober, 9.06 Uhr: Schwarzmeerflotte wehrt Drohnenangriffe in Sewastopol ab
Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim haben Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte nach amtlichen Angaben in der Bucht von Sewastopol mehrere Drohnenangriffe abgewehrt.
"In der Stadt sind keine Objekte getroffen worden", teilte Gouverneur Michail Raswoschaejew am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Wir bewahren die Ruhe. Die Lage ist unter Kontrolle." Den Behörden zufolge wurde der Fährverkehr in der Bucht sicherheitshalber vorübergehend eingestellt.
Sewastopol ist wichtig als Basis der russischen Schwarzmeerflotte.
29. Oktober, 7.45 Uhr: Iran zu Gesprächen mit Kiew über Drohnen-Vorwürfe bereit
Der Iran hat seine Bereitschaft erklärt, mit der Ukraine in bilateralen Treffen über Vorwürfe zum Einsatz von iranischen Drohnen durch Russland im Ukraine-Krieg zu sprechen.
Das sagte Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba, wie es am Samstag auf der Internetseite des Außenministeriums in Teheran hieß.
"Wir dementieren die Vorwürfe diesbezüglich und sind auch bereit, dies in bilateralen technischen Treffen mit Kiew zu besprechen und auszuräumen", wird der iranische Chefdiplomat zitiert. Der Iran unterhält Amirabdollahian zufolge zwar gute Beziehungen zu Russland und auch eine langjährige militärische Zusammenarbeit. Teheran sei aber gegen den Krieg in der Ukraine und lehne eine direkte Teilnahme in dem Konflikt ab.
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben vom Freitag seit Mitte September mehr als 300 russische Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 abgeschossen. Das sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat vor Journalisten in Kiew. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe.
29. Oktober, 7.23 Uhr: Militärexperte sieht Russische Offensivfähigkeit in der Ukraine gebrochen
Desolate Truppenmoral und Waffenmangel stellen Russland im kommenden Winter in der Ukraine nach Einschätzung eines Militärexperten vor große Probleme.
"Auch ohne Einwirkung der Ukrainer wird der Winter eine große Herausforderung für die Russen", sagte Niklas Masuhr, Forscher am angesehenen Center for Security Studies der Universität ETH in Zürich, der Deutschen Presse-Agentur. "Für die Russen geht es noch darum, sich über den Winter einzugraben. Die Truppen sind in so schlechtem Zustand, dass nicht klar ist, ob sie das schaffen."
Die Versorgung der Truppen an der Front werde im Winter schwerer, das drücke weiter auf die Moral unter den Soldaten, die schon am Boden liege. "Die russische Offensivfähigkeit in der Ukraine ist gebrochen, weitere Vorstöße sind eher unwahrscheinlich", sagte er. "Russland hat auf Defensivmodus geschaltet." Gleichzeitig gebe es keine Anzeichen, dass die jüngste Terrorkampagne mit Raketen- und Drohnenangriffen die Ukrainer eingeschüchtert habe oder ihnen der Schwung ausgehe.
29. Oktober, 7.12 Uhr: Kommandeur der Nato-Truppe in Litauen verspricht Schutz des Baltikums
Zum besseren Schutz des Baltikums und zur Stärkung der Nato-Ostflanke führt die Bundeswehr seit fünf Jahren einen Nato-Gefechtsverband in Litauen.
Angesichts des Sicherheitsbedürfnisses der östlichen Nato-Partner sei die Präsenz der unter deutschem Kommando stehenden Truppe ein "äußerst wichtiges und notwendiges Signal", das die Nato-Staaten ihre Bündnisverpflichtung ernst nehmen, sagte Oberstleutnant Marco Maulbecker.
"Wir bereiten uns hier auf den Ernstfall vor. Dazu üben wir regelmäßig auch mit litauischen Truppen", sagte Maulbecker am Rande des zweimal jährlich stattfindenden Manövers "Iron Wolf II", an dem sich von Mitte bis Ende Oktober etwa 3500 Soldaten aus zehn Nato-Ländern und 700 Militärfahrzeuge beteiligten. Trainiert wurde dabei das Zusammenwirken der Streitkräfte der Bündnispartner. Durchgespielt wurden etwa Angriffs- und Verteidigungsoperationen.
"Wir zeigen damit, dass der Gefechtsverband einsatzbereit ist".
29. Oktober, 7.04 Uhr: Selenskyj erwartet weitere russische Mobilmachungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet weitere Teilmobilmachungen von Reservisten in Russland für den Krieg gegen sein Land. "Wir bereiten uns darauf vor", sagte Selenskyj in einer am Freitagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Er reagierte damit auf das in Moskau von Verteidigungsminister Sergej Schoigu verkündete Ende der Einberufung von 300.000 Reservisten für den Krieg gegen die Ukraine.
26. Oktober, 22.24 Uhr: Laut Selenskyj vier Millionen Ukrainer von Einschränkungen bei Stromversorgung betroffen
Fast vier Millionen Menschen in der Ukraine sind wegen der russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur von Einschränkungen bei der Stromversorgung betroffen.
In vielen Städten und Regionen werde der Strom zeitweise abgestellt, "um die Lage zu stabilisieren", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) am Freitag. Betroffen seien die Hauptstadt Kiew und Umgebung sowie die Provinzen Schytomyr, Poltawa, Tscherkassy, Kirowohrad, Riwne, Charkiw, Tschernihiw und Sumy.
26. Oktober, 22.13 Uhr: Preisgekrönter Journalist: "Putins Krieg richtet sich gegen die gesamte demokratische Welt"
Der polnische Journalist und diesjährige Asturien-Preisträger Adam Michnik (76) hat bei der Verleihung der Auszeichnungen auf die Dimension des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hingewiesen.
"Putins Krieg richtet sich gegen die gesamte demokratische Welt", warnte der frühere Bürgerrechtler und Chefredakteur der linksliberalen polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" am Freitagabend im nordspanischen Oviedo. König Felipe VI. verwies auf die Bedeutung der Kultur angesichts der "Schrecken des Krieges". In der Ukraine würden Bibliotheken, Schulen und Museen zerstört, aber niemals werde der Krieg die Kultur selbst zerstören können.
Der 76-jährige Michnik wurde bei der feierlichen Zeremonie mit dem Preis in der Sparte Kommunikation und Geisteswissenschaften ausgezeichnet. Die alljährlich in insgesamt acht Sparten vergebenen Preise, die mit jeweils 50.000 Euro dotiert sind, gelten als "spanische Nobelpreise".
26. Oktober, 22.03 Uhr: Tschechien zeichnet Wolodymyr Selenskyj aus
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat neben anderen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) mit hohen staatlichen Auszeichnungen gewürdigt.
Selenskyj erhielt den Orden des Weißen Löwen, die höchste staatliche Auszeichnung Tschechiens. Er wurde von einem Geschäftsträger der Botschaft entgegengenommen.
Zeman betonte, dass Selenskyj nach Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar in Kiew geblieben ist: "Mut muss gewürdigt werden." Tschechien unterstützt die Ukraine mit Waffen und hat mehr als 450.000 Flüchtlingen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt.
26. Oktober, 21.43 Uhr: Ukraine schränkt Stromversorgung weiter ein
Aufgrund erheblicher Schäden durch die jüngsten russischen Angriffe auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine werden in der Region um Kiew "beispiellose" Strombeschränkungen vorgenommen.
Um einen vollständigen Stromausfall in der Hauptstadt und zentralen Regionen zu verhindern, führe das staatliche Energieunternehmen Ukrenergo "beispiellose Notfallbeschränkungen ein", kündigte der Stromversorger DTEK am Freitag im Onlinedienst Facebook an.
Das ukrainische Energiesystem habe "neuen Schaden erlitten", es gebe ein "Stromdefizit in Höhe von 30 Prozent des Kiewer Verbrauchs", erklärte DTEK.
26. Oktober, 21.04 Uhr: USA stellen weitere Militärhilfe für Ukraine bereit
Zur Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg stellen die USA dem Land weitere Militärhilfen im Wert von 275 Millionen US-Dollar zur Verfügung.
Die Hilfe beinhaltet zusätzliche Waffen, Munition und Ausrüstung aus US-Beständen sowie vier Antennen für Satellitenkommunikation, wie das Pentagon am Freitag in Washington mitteilte. Den Angaben zufolge erhöht sich die Militärhilfe für die Ukraine aus den USA damit auf 18,5 Milliarden US-Dollar seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden (79) im Januar 2021.
US-Außenminister Antony Blinken (60) teilte mit, man arbeite daran, die Luftverteidigungsfähigkeit der Ukraine zu verbessern. Die beiden bodengestützten Luftverteidigungssysteme des Typs Nasams, zu deren Lieferung sich die Vereinigten Staaten verpflichtet hätten, würden nächsten Monat in die Ukraine gebracht.
26. Oktober, 18.23 Uhr: Nur wenige Mitarbeiter im AKW Saporischschja wechseln zu Russen
Von 6700 Mitarbeitern des russisch besetzten AKW Saporischschja in der Südukraine haben etwa 100 einen Arbeitsvertrag beim russischen Atomkonzern Rosatom unterschrieben.
Das teilte der ukrainische Kernkraftwerksbetreiber Enerhoatom in Kiew am Freitag mit. 4300 Mitarbeiter des größten Atomkraftwerks in Europa hätten sich auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet abgesetzt.
Von den 100 Mitarbeitern hätten die meisten nur unter Druck bei der Rosatom-Tochter unterschrieben, hieß es bei Enerhoatom. Es gebe aber einige Freiwillige aus dem oberen Management, die sich Beförderungen oder Geld erhofften. Überprüfbar waren diese Angaben nicht.
Allerdings hat auch die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) den Stress beklagt, unter dem das Bedienungspersonal des AKW arbeiten muss. Einige ranghohe Mitarbeiter wurden mutmaßlich von den Russen verschleppt und waren über Tage verschwunden.
Die internationale Gemeinschaft ist auch besorgt, dass Beschuss des AKW irgendwann zu einem Schaden an der Nuklearanlage führen könnte. Für die Angriffe machen Russen und Ukrainer sich wechselseitig verantwortlich. Die IAEA will um das Kraftwerk eine Schutzzone einrichten.
26. Oktober, 18.17 Uhr: Russische Besatzer: Cherson von Zivilisten geräumt
Die russischen Besatzer haben nach eigenen Angaben die ukrainische Stadt Cherson und das Gebiet nordwestlich des Flusses Dnipro von Zivilisten geräumt.
Vize-Verwaltungschef Kirill Stremoussow sagte am Freitag aber nicht, wie viele Menschen die Region verlassen hätten, in der ein ukrainischer Angriff erwartet wird.
"Es war keine zwangsweise Evakuierung. Wir haben den Menschen die Möglichkeit gegeben, die Kampfzone zu verlassen", sagte Stremoussow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Aus ukrainischer Sicht sind die Menschen indes verschleppt worden. Es gab keine Möglichkeit, auf ukrainisch beherrschtes Gebiet zu wechseln.
26. Oktober, 17.29 Uhr: Laut Bericht über sieben Millionen Vertriebene innerhalb der Ukraine
Innerhalb der Ukraine sind einer Studie zufolge bis August mehr als sieben Millionen Menschen vertrieben worden.
Die meisten von ihnen seien Frauen, von denen fast ein Drittel mehr als einmal vertrieben worden sei, hieß es in einem gemeinsamen Bericht der EU-Asylagentur, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM), der am Freitag veröffentlicht wurde.
Gleichzeitig hätten sich mehr als sechs Millionen aller in oder aus der Ukraine vertriebenen Menschen bis August für die Rückkehr in ihre Heimat entschieden.
Insgesamt sind bislang nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks 14,3 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, wie es in dem Bericht heißt. Drei Viertel davon gingen in die vier benachbarten EU-Länder Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei.
26. Oktober, 17.20 Uhr: Klitschko wirft Putin Terror gegen die ukrainische Bevölkerung vor
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (51) wirft dem russischen Präsidenten gezielten Terror gegen die ukrainische Bevölkerung vor.
Kremlherr Wladimir Putin ziele mit seinen Raketen auf die kritische Infrastruktur in der Ukraine - es fehle an Energie und funktionierenden Heizungssystemen, sagte Klitschko am Freitag, der beim Parteitag der CSU in Augsburg zugeschaltet wurde. "Er will, dass unsere Menschen erfrieren."
"Wir kämpfen im Moment um unser Überleben", betonte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt. "Wir bitten um Frieden, aber haben im Moment keine andere Chance als Verteidigung." Daher sei er dankbar für die Unterstützung der Partner.
Die Ukraine wolle Teil der europäischen Familie sein, sagte Klitschko. Daher forderte er weitere politische Unterstützung und Hilfen - auch in Form von Waffen. Gleichzeitig dankte er den europäischen Ländern dafür, dass dort Menschen aus der Ukraine in Zeiten des Krieges ein Dach über dem Kopf fänden.
26. Oktober, 17.12 Uhr: Mutmaßlich russischer Spion kommt in Norwegen in Untersuchungshaft
Ein Mann, der in Norwegen unter falscher Identität für Russland spioniert haben soll, kommt für vier Wochen in Untersuchungshaft. Das hat ein Gericht in Oslo am Freitag entschieden.
Der Forscher, laut Pass ein 37 Jahre alter Brasilianer, war am Montag auf dem Weg zur Arbeit an der Universität in Tromsø festgenommen worden. Er gehörte nach Angaben des Fernsehsenders NRK zu einer Forschungsgruppe, die sich mit hybrider Kriegsführung beschäftigte.
Der norwegische Geheimdienst PST ist sich nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB aber inzwischen sicher, dass er in Wirklichkeit ein 1978 geborener Russe ist, für einen russischen Geheimdienst arbeitet und sich mit falschen Papieren im Land aufhält.
Dem Mann wird vorgeworfen, gegen Paragraf 121 des norwegischen Strafgesetzes verstoßen zu haben, der sich mit der Spionage von Staatsgeheimnissen befasst. Die Anwältin des Mannes sagte NTB am Freitag, ihr Mandant weise jede Schuld von sich.
26. Oktober, 17.06 Uhr: Teilmobilmachung laut Moskau nun beendet
Russlands Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine ist nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu abgeschlossen.
Neue Maßnahmen seien nicht geplant, von nun an werde nur noch mit Freiwilligen gearbeitet, sagte Schoigu am Freitag bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) in der Nähe von Moskau.
Der Kremlchef hatte Mitte Oktober angekündigt, dass die in der Gesellschaft umstrittene Einberufung von Reservisten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden solle. Zuvor hatte bereits die russische Hauptstadt Moskau das Ende der Mobilmachung verkündet.
Putin räumte einmal mehr ein, dass es viele Probleme gegeben habe bei der vor mehr als einem Monat begonnenen Teilmobilmachung. Die Soldaten hatten oft keine passende Ausrüstung oder wurden nicht den russischen Vorschriften gemäß auf den Einsatz im Kriegsgebiet vorbereitet. Viele Reservisten kehrten bereits in Särgen zurück.
Der Kremlchef wies angesichts der Schwierigkeiten an, dass die Arbeit der Einberufungsstellen modernisiert werden müsse. Eingezogen wurden beispielsweise auch massenhaft Männer, die wegen Krankheiten, hohen Alters und aus anderen Gründen nicht hätten zum Kriegsdienst verpflichtet werden sollen. Putin wies an, sie wieder nach Hause zu schicken.
26. Oktober, 15.51 Uhr: Ukrainische Luftwaffe: Schon 300 iranische Drohnen abgeschossen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben seit Mitte September mehr als 300 russische Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 abgeschossen.
Das sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat am Freitag vor Journalisten in Kiew. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe. Wie groß der Bestand tatsächlich sei, wisse man nicht. Die russische Armee setze diese Kampfdrohnen vor allem nachts und in mehreren Wellen ein. Kamikaze-Drohnen kreisen eine Zeit lang über einem Zielgebiet und stürzen dann mit einer Sprengladung auf ein bestimmtes Ziel ab.
Ihnat sagte, auch die ukrainische Armee verfüge über Einweg-Drohnen. Drohnen vom Typ Switchblade-300 aus den USA seien bereits im Einsatz. Man erwarte auch Geräte des Typs Switchblade-600 mit einer größeren Reichweite. "Wir hoffen, dass sie sich bei Kampfeinsätzen in der Ukraine sehr gut bewähren werden", sagte er.
Allerdings sind die Switchblade-Drohnen mit Reichweiten zwischen 10 und 40 Kilometern vor allem zum frontnahen Einsatz bestimmt. Die Schahed-136 kann mehrere Hundert Kilometer weit fliegen. Neben Marschflugkörpern verschiedener Typen setzt die russische Armee die Drohnen für Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur ein. Moskau und Teheran haben Berichte über ein Rüstungsgeschäft für die iranischen Drohnen allerdings dementiert.
26. Oktober, 12.54 Uhr: UN kritisieren geplante Verschärfung von LGBT-Gesetz in Russland
Das UN-Menschenrechtsbüro kritisiert eine geplante Verschärfung der russischen Gesetzgebung, die Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender benachteiligt.
Das verletze international geltende Menschenrechte und Standards, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Freitag in Genf mit.
Das Parlament in Moskau, die Staatsduma, habe am Donnerstag Vorschläge gut geheißen, mit denen ein Gesetz von 2013 über "homosexuelle Propaganda" ausgeweitet werden soll. Es muss noch durch eine zweite und dritte Lesung gehen.
26. Oktober, 11.03 Uhr: London: Russland schickt Reservisten zu Truppen nach Cherson
Russland richtet sich in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend auf die Verteidigung seiner Positionen ein.
In den vergangenen Wochen hätten die russischen Bodentruppen in den meisten Frontabschnitten eine langfristig ausgerichtete, defensive Stellung eingenommen, berichtete das Verteidigungsministerium in London am Freitag.
"Dies liegt wahrscheinlich an einer realistischeren Einschätzung, dass die stark unterbesetzte, schlecht ausgebildete Truppe in der Ukraine derzeit nur zu defensiven Operationen fähig ist", hieß es im täglichen Bericht der Geheimdienste.
28. Oktober, 10.10 Uhr: Russen geben mehr Geld für Antidepressiva aus
In Russland werden seit Beginn des Jahres deutlich mehr Mittel gegen Depressionen gekauft als im Vorjahr.
Bis Ende September seien 8,4 Millionen Packungen Antidepressiva im Wert von fünf Milliarden Rubel (umgerechnet gut 80 Millionen Euro) über den Ladentisch gegangen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Freitag unter Berufung auf eine Statistik des Zentrums für perspektivische Technologien.
Der Anstieg bei den Packungen beläuft sich demnach auf 48 Prozent, bei den Ausgaben sogar auf 70 Prozent.
28. September, 9.23 Uhr: Kadyrow gibt hohe Verluste bei eigener Einheit in Ukraine zu
Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow (47), hat nach einem Artilleriebeschuss durch ukrainische Truppen hohe Verluste in den eigenen Reihen zugegeben.
"Es sind 23 Kämpfer gestorben und 58 verletzt worden", schrieb Kadyrow in der Nacht zum Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Ukrainische Quellen hatten Anfang der Woche berichtet, dass eine tschetschenische Einheit im südukrainischen Gebiet Cherson über Fotos in sozialen Netzwerken ihren Standort verraten habe und so durch Artilleriebeschuss getroffen wurde.
28. Oktober, 7 Uhr: Moskau fordert UN-Untersuchung zu "militärisch-biologischen" Aktivitäten der USA
Russland hat nach Angaben des Außenministeriums in Moskau von den Vereinten Nationen eine Untersuchung der "militärisch-biologischen Aktivitäten" der USA in der Ukraine gefordert.
Das Ministerium erklärte am Donnerstag, dass während der "speziellen Militäroperation" in der Ukraine "Beweise und Material gesichert wurden, die ein Licht auf die wahre Natur der militärisch-biologischen Aktivitäten der USA auf ukrainischem Gebiet werfen".
Die UN-Botschafterinnen von USA und Ukraine wiesen die Vorwürfe kurz darauf zurück.
28. Okrober, 6.07 Uhr: Türkischer Drohnenbauer will mehr Kooperation mit Deutschland
Der Chef des führenden türkischen Kampfdrohnenherstellers Baykar hat mehr Kooperationsbereitschaft von Deutschland in der Verteidigungsindustrie gefordert.
"Wir haben sehr solide Beziehungen in anderen Sektoren. In der Verteidigung müssen gegenseitig Maßnahmen ergriffen werden. Davon würden beide Seiten profitieren", sagte Haluk Bayraktar der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul. Deutschland sei in Sachen Verteidigungstechnologie sehr "begrenzt". "Alle Bedenken gegenüber der Türkei sollten ausgeräumt werden."
28. Oktober, 06.01 Uhr: Selenskyj vergleicht Aggressor Russland mit Nazis
Russland verfolge wie einst der Nazismus dieselben Ziele. "Die Form des Bösen hat sich gewandelt, aber das Wesen ist unverändert", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Freitag in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Russland sei vom Nachbarn zum Aggressor und zum Terroristen geworden – und habe sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht.
Mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg und den Kampf der Ukrainer gegen die Nazis sagte Selenskyj, dass sich das "Böse nach 80 Jahren wieder aus der Asche" erhoben habe. Er beklagte, dass der Aggressor Russland seit Beginn des Krieges am 24. Februar 4500 Raketen auf die Ukraine abgeschossen und insgesamt 8000 Luftangriffe geflogen habe.
"Russlands einzige Taktik ist der Terror", sagte Selenskyj. Das könne nur zu einer Niederlage führen. Angesichts der Stromabschaltungen im Zuge der zerstörten Energieinfrastruktur meinte er, dunkel sei nicht ein Leben ohne Licht, sondern ohne Freiheit. Auch den harten Winter würden die Ukrainer überstehen. "Wir haben keine Angst vor der Dunkelheit", sagte Selenskyj.
27. Oktober, 21.03 Uhr: Putin bekräftigt Verhandlungs-Bereitschaft mit Kiew
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) hat nach mehr als acht Monaten Krieg gegen die Ukraine seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen bekräftigt.
Allerdings habe sich die Regierung in der Ukraine unter dem Einfluss der USA gegen solche Gespräche entschieden, sagte Putin am Donnerstag bei einem Moskauer Diskussionsforum mit internationalen Experten. Der Kremlchef hatte Ende September vier ukrainische Regionen annektiert und bei einer Rede im Kreml auch Verhandlungen angeboten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.
Mit Blick auf den von ihm am 24. Februar befohlenen Überfall auf das Land sagte Putin, dass die Ukraine ohne Rücksicht auf ihre Soldaten kämpfe und deutlich höhere Verluste verzeichne als Russland. Zu den Gründen des Krieges sagte er einmal mehr, dass das Streben der Ukraine in die Nato mit russischen Sicherheitsinteressen nicht vereinbar sei. Auch habe die Ukraine damals einen mit Deutschland und Frankreich vereinbarten Friedensplan für den Donbass aufgekündigt.
Putin machte deutlich, dass er seinen Krieg in dem Nachbarland auch als Kampf gegen einen "aggressiven Westen" sehe, der versuche, seine Regeln und liberalen Werte anderen aufzudrücken. Die "tektonischen Veränderungen" in der Ukraine zeigten, dass die von den USA angestrebte Vormachtstellung in einer monopolaren Welt der Vergangenheit angehöre.
Die "historische Periode" einer Dominanz des Westens neige sich dem Ende zu, meinte der 70-Jährige. In der Diskussion warf Putin den westlichen Regierungen auch "systematische Fehler" vor, die zu Energie- und wirtschaftlichen Krisen führten. Mit einem "Diktat" eines "neokolonialen Westens" werde sich Russland nicht abfinden.
Es entstünden etwa in Asien und Südamerika andere Machtzentren und eine multipolare Welt, sagte Putin. "Der Westen ist nicht in der Lage, allein die Menschheit zu führen, so sehr er das verzweifelt versucht." Der Kremlchef betonte, dass Russland ein Interesse an guten Beziehungen zu allen Ländern habe. "Russland ist kein Feind."
27. Oktober, 21.02 Uhr: Russland "akute" Bedrohung für USA, aber nicht gefährlichstes Land
Die US-Regierung sieht in ihrer neuen Militärstrategie China als dauerhaft größte Bedrohung. Es sei das einzige Land, dass "sowohl die internationale Ordnung umbauen will als auch zunehmend die Kraft dafür hat", sagte Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) bei der Vorstellung der Strategie am Donnerstag.
Russland wird dagegen als "akute" Bedrohung eingestuft. Das Wort sei sorgfältig gewählt worden, betonte Austin. "Anders als China kann Russland die USA nicht auf lange Sicht systematisch herausfordern", sagte Austin zur Begründung. "Aber die russische Aggression ist eine direkte und scharfe Bedrohung unserer Interessen und Werte."
Zum Einsatz amerikanischer Atomwaffen heißt es, man werde dafür weiterhin eine sehr hohe Schwelle setzen. Die Strategie schreibt dabei allerdings nicht fest, dass sie nur als Antwort auf einen nuklearen Angriff verwendet werden sollen.
Für Nordkorea enthält die Strategie die Warnung, dass ein Einsatz von Atomwaffen gegen die USA oder ihre Partner "das Ende des Regimes" von Machthaber Kim Jong Un bedeuten würde.
"Es gibt kein Szenario, in dem das Regime von Kim Atomwaffen einsetzen und überleben könnte", betont das Pentagon. Mit Blick auf den Iran heißt es, das Land habe derzeit keine Atomwaffe, "und wir glauben aktuell, dass es nicht versucht, eine zu bekommen". Allerdings baue der Iran nukleare Fähigkeiten auf, die eine Entwicklung von Atomwaffen ermöglichen würden.
27. Oktober, 19.34 Uhr: Weißes Haus erteilt möglichem Treffen von Biden und Putin bei G20-Gipfel Absage
Das Weiße Haus hat einem möglichen bilateralen Treffen von US-Präsident Joe Biden (79) mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin (70) beim G20-Gipfel in Bali eine Absage erteilt.
"Er hat keine Absicht, sich mit Wladimir Putin zusammenzusetzen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag.
Putin hatte kürzlich gesagt, er sehe "ehrlich gesagt keine Notwendigkeit" für ein bilaterales Treffen mit Biden bei dem G20-Gipfel Mitte November.
27. Oktober, 19.31 Uhr: US-Minister: Keine Hinweise auf "schmutzige Bombe" in Ukraine
Die USA haben aktuell keine Hinweise auf einen bevorstehenden Einsatz einer sogenannten "schmutzigen Bombe" mit radioaktivem Material in der Ukraine.
Aus US-Sicht zeichne sich nicht ab, dass Kremlchef Wladimir Putin (70) über den Einsatz einer solchen Waffe entschieden habe, "und wir haben auch keine Hinweise darauf gesehen, dass die Ukrainer so etwas planen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin (69) am Donnerstag. Auch habe die ukrainische Führung betont, dass dies nicht zu ihren Plänen gehöre.
Russland behauptet, Kiew arbeite an einer Bombe mit Atommaterial. Deren Einsatz auf ukrainischem Territorium soll demnach dazu gedacht sein, Moskau zu diskreditieren. Im Westen und der Ukraine weckte das wiederum die Befürchtung, Russland könnte eine "schmutzige Bombe" zünden, um die ukrainische Seite dafür verantwortlich zu machen und einen Vorwand für eine militärische Eskalation bis hin zu einem Einsatz taktischer Atomwaffen zu schaffen.
Die USA warnen den Kreml seit Wochen, dass ein Einsatz taktischer Atomwaffen im Angriffskrieg gegen die Ukraine verheerende Konsequenzen haben werde.
27. Oktober, 19.27 Uhr: Putin lässt Anwesenheit bei G20-Gipfel auf Bali weiter offen
Der russische Präsident Wladimir Putin (70) lässt seine Anwesenheit beim G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsnationen Mitte November auf Bali weiter offen.
"Vielleicht reise ich. Ich denke noch darüber nach", sagte Putin am Donnerstagabend in Moskau bei einem politischen Diskussionsforum mit internationalen Experten und Journalisten. Russland werde auf jeden Fall mit einer ranghohen Delegation vertreten sein, sagte der Kremlchef. Putin sagte nicht, wovon seine Präsenz bei dem politischen Großereignis am 15. und 16. November auf der Insel abhängt.
Zuletzt war darüber spekuliert worden, ob womöglich Regierungschef Michail Mischustin nach Indonesien reisen könnte. Der Kreml hatte immer wieder erklärt, dass das Format der russischen Teilnahme noch geklärt werde.
Als Gastgeber des Gipfels hatte der indonesische Präsident Joko Widodo, der Putin auf Bali erwartet, eine Friedensinitiative für die Ukraine angekündigt. Indonesien werde bei dem Gipfel alle dazu einladen, "sich zusammenzusetzen und sich in einen konstruktiven Dialog zu begeben", sagte Widodo am Dienstag.
27. Oktober, 19.23 Uhr: USA warnen Russland vor Angriffen auf US-Satelliten
Nach den Drohungen Russlands mit dem Abschuss von US-Satelliten haben die USA vor solchen Angriffen gewarnt.
"Ich möchte nur sagen, dass es auf jeden Angriff auf die US-Infrastruktur eine Reaktion geben wird, und zwar eine, die der Bedrohung unserer Infrastruktur angemessen ist", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Donnerstag. Russland hatte zuvor mit dem Angriff auf kommerzielle US-Satelliten gedroht, sollten diese im Ukraine-Krieg weiter zur Datenweitergabe an Kiew genutzt werden.
Kirby sagte außerdem, gefährlich und provokativ sei der Krieg, den der russische Präsident Wladimir Putin (70) in der Ukraine führe. Man unterstütze die Ukraine weiterhin - und an diesem Ansatz werde sich auch nichts ändern. Die USA würden weiterhin alle Mittel einsetzen, um Russland zu entlarven, abzuschrecken und zur Verantwortung zu ziehen, sagte Kirby weiter.
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen Satellitenbilder für die Aufklärung eine bedeutende Rolle. Eine Reihe westlicher Staaten stellt Kiew dabei Daten für die Verteidigung zur Verfügung. Da Russlands Satellitennetz seinerseits weniger dicht ist, hat die Ukraine hier teilweise einen Informationsvorsprung.
Russland ist durchaus in der Lage, Satelliten im Weltraum zu treffen. Im November vergangenen Jahres hatte Russland einen eigenen ausrangierten Satelliten mit einer Laserwaffe abgeschossen und damit international Empörung hervorgerufen.
27. Oktober, 18.27 Uhr: Putin baut Drohgebärde aus, will jetzt Bauort von "schmutziger Bombe" kennen
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat seine Vorwürfe gegen die Ukraine bekräftigt, an einer "schmutzigen Bombe" - also einer Bombe mit atomarem Material - zu bauen.
Er wisse auch in etwa, wo dies geschehe, sagte Putin am Donnerstag bei einem Auftritt auf einem Diskussionsforum. Mit Verweis auf Verteidigungsminister Sergej Schoigu fügte er hinzu: "Ich habe Schoigu die Anweisung gegeben, alle Kollegen abzutelefonieren." Der russische Verteidigungsminister sprach bereits mit Kollegen etwa aus den USA, China und Indien über eine solche Bombe. Es gibt dafür keinerlei Beweise. Der Westen und die Ukraine bezeichnen die Anschuldigungen als haltlos.
Russland sei für die schnelle Entsendung einer Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in die Ukraine, sagte Putin. Der Kremlchef warf Kiew vor, "die Spuren des Baus einer "schmutzigen Bombe" verwischen" zu wollen. Auch die Ukraine hatte IAEA-Experten eingeladen, sich von der Haltlosigkeit der russischen Vorwürfe zu überzeugen.
Bei einer Frage, ob Russland selbst einen Atomwaffeneinsatz erwäge, zeigte der russische Präsident einmal mehr auf die USA. Diese seien das einzige Land, das bisher Atombomben gegen eine andere Nation eingesetzt habe, sagte er mit Blick auf die Bombardierung der japanischen Städte Nagasaki und Hiroshima im Zweiten Weltkrieg.
27. Oktober, 16.39 Uhr: Ukraine stockt Militärausgaben um zehn Milliarden Euro auf
Die Ukraine stockt ihre Militärausgaben bis zum Jahresende um umgerechnet etwa zehn Milliarden Euro auf. Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) unterzeichnete dazu am Donnerstag eine entsprechende Änderung des Staatshaushalts.
Dem neuen Etat zufolge sind bis Jahresende 386,9 Milliarden Hrywnja (knapp 10,5 Milliarden Euro) an zusätzlichen Ausgaben vorgesehen. Den Löwenanteil (knapp zehn Milliarden Euro) erhält das Verteidigungsministerium. Der Rest wird auf die übrigen Sicherheitsorgane aufgeteilt.
"Zur Deckung der Mehrausgaben aus dem allgemeinen Staatshaushalt wurde die Binnenverschuldung erhöht und der Höchstbetrag der Staatsverschuldung zum 31.12.2022 entsprechend angehoben", teilte die Parlamentsverwaltung in Kiew mit. Infolge des russischen Angriffskriegs sind die ukrainischen Verteidigungsausgaben nach offiziellen Angaben auf das Zehnfache gestiegen.
Ministerpräsident Denys Schmyhal bezifferte im Juli die monatlichen Ausgaben auf 130 Milliarden Hrywnja (3,5 Milliarden Euro). Zudem erhält Kiew Waffenhilfe aus dem Westen in Milliardenhöhe. Im kommenden Jahr sind bislang vom Staat umgerechnet rund 30 Milliarden Euro eingeplant.
27. Oktober, 16.20 Uhr: Besatzer kontrollieren Telefone in Ukraine auf "Propaganda"
Im von Russland besetzten Gebiet Saporischschja im Süden der Ukraine wollen die Militärbehörden künftig die Telefone der Einwohner mit Stichproben auf "Propaganda" kontrollieren.
Dies kündigte der Chef der dortigen Besatzung, Wladimir Rogow am Donnerstag per Telegram an. Begründet wurde dies damit, dass der von Russlands Präsident Wladimir Putin eingeführte Kriegszustand im Gebiet Saporischschja eine "Militärzensur" erlaube.
Kontrolliert werde auch, ob jemand pro-ukrainische Kanäle abonniert habe. "Wenn eine Person, Propaganda-Kanälen folgt, dann erhält sie das erste Mal eine Verwarnung", drohte Rogow. "Später werden Sünder bestraft. Bei bösartigen Zuwiderhandlungen des Gesetzes über Auslandsagenten sind strafrechtliche Konsequenzen vorgesehen."
27. Oktober, 16.18 Uhr: Kiew drohen noch längere Stromabschaltungen
Wegen neuer Schäden in der Energieversorgung drohen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew noch drastischere Stromabschaltungen.
In der Nacht seien bei einem russischen Angriff auf eine Anlage im Umland "ernsthafte Schäden" entstanden, teilte der Stromversorger Yasno am Donnerstag mit. Dadurch fehle für die Millionen-Metropole etwa ein Drittel der notwendigen Leistung. "Es könnte passieren, dass halb Kiew ohne Licht dasitzt", hieß es.
Die russische Armee versucht seit Anfang Oktober verstärkt, die ukrainische Infrastruktur zu zerstören - auch wenn Angriffe auf zivile Objekte völkerrechtlich verboten sind. Die Ukraine reagiert darauf mit zeitlich gestaffelten Stromabschaltungen in allen Landesteilen - meist für vier Stunden.
27. Oktober, 16.15 Uhr: Selenskyj als Feldherr - Neues Profilbild für soziale Netzwerke
Ernst, mit Bart und im olivgrünen Militärhemd: So sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) acht Monate nach Kriegsbeginn auf seinem neuen Profilbild für soziale Medien aus.
Das Foto löste am Donnerstag ein Bild ab, das der 44-Jährige in Abwandlungen seit 2020 genutzt hatte. Darauf hatte der frühere TV-Entertainer in Schlips und Anzug noch direkt in die Kamera gelächelt. Das neue Foto zeigt ihn durchaus gealtert. Der oberste Befehlshaber des von Russland mit Krieg überzogenen Landes schaut an der Kamera vorbei in eine unbekannte Ferne.
Um seine Landsleute zu trösten und internationale Unterstützung zu mobilisieren, nutzt Selenskyj sehr geschickt soziale Netzwerke. Auf Twitter folgen ihm 6,8 Millionen Menschen, auf Facebook mehr als drei Millionen und auf Telegram eine Million. Selenskyj ist Präsident seit Mai 2019.
27. Oktober, 13.07 Uhr: Putin will Kooperation mit Iran bei "Terrorbekämpfung" ausbauen
Russlands Präsident Wladimir Putin (70) hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit dem Iran bei der Abwehr terroristischer Bedrohungen zu verstärken.
"Ich möchte die Bereitschaft der russischen Seite zum weiteren Ausbau der Kooperation mit unseren iranischen Partnern in Richtung Antiterrorkampf bekräftigen", heißt es in einem Telegramm Putins an Irans Präsidenten Ebrahim Raisi. Es wurde am Donnerstag auf der Internetseite des Kremls veröffentlicht. Putin sprach der Führung in Teheran sein Beileid wegen des Anschlags in der Stadt Schiras aus.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag vom Mittwoch mit mindestens 15 Toten für sich.
27. Oktober, 12.57 Uhr: Kreml: Kein Gesprächsangebot an Kiew
Russland hat Berichten über ein angebliches Gesprächsangebot von Präsident Wladimir Putin (70) an den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44) widersprochen.
"Es gab in diesem Fall keine bestimmte Botschaft - davon war keine Rede", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag zu Äußerungen des Präsidenten des westafrikanischen Landes Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló (50). Embálo habe in Moskau lediglich angeboten, Putins Position bei seinem folgenden Besuch in Kiew zu übermitteln.
27. Oktober, 9.29 Uhr: Drohnenangriff auf Kraftwerk in Sewastopol auf der Krim
Ein Kraftwerk in Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben von einer Drohne angegriffen worden.
Das teilte Stadtchef Michail Raswoschaejew am Donnerstag mit. Bei dem Angriff in der Nacht sei ein Transformator in Brand gesetzt worden, der zu der Zeit aber nicht am Netz gewesen sei. Niemand sei verletzt worden, Auswirkungen auf die Stromversorgung der Hafenstadt gebe es nicht. Die Drohne sei noch beim Anflug auf das Kraftwerk abgefangen worden, schrieb der Stadtchef auf Telegram. Sewastopol ist wichtig als Basis der russischen Scharzmeerflotte.
27. Oktober, 7.55 Uhr: Luftangriffe auf das Umland von Kiew
Die russische Armee hat nach Angaben ukrainischer Behörden in der Nacht auf Donnerstag Ziele im Umland der Hauptstadt Kiew aus der Luft angriffen.
Eine Gemeinde sei beschossen worden, teilte Gouverneur Oleksij Kuleba auf Telegram mit, ohne den Ort zu nennen. Rettungskräfte seien dort im Einsatz. Einige der anfliegenden Geschosse seien abgefangen worden. In der Hauptstadt Kiew war am Mittwoch viermal Luftalarm ausgelöst worden.
Über dem Süden der Ukraine habe die russische Armee in den zwei Stunden vor Mitternacht mehr als 20 iranische Kampfdrohnen vom Typ Schahed-136 gestartet, teilte die ukrainische Luftwaffe am Donnerstag mit. 19 davon seien abgeschossen worden, die meisten über dem Gebiet Odessa. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.
27. Oktober, 6.30 Uhr: Nord Stream 2: Regierung glaubt nicht an Verfügbarkeit zweiter Röhre
Entgegen der russischen Einschätzung geht die Bundesregierung nicht davon aus, dass eine der beiden Röhren der Pipeline Nord Stream 2 nach den Explosionen vom September noch intakt ist.
"Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Sabotageakt mit starken Explosionen negative Auswirkungen auf beide Pipelinestränge hatte und die grundsätzliche technische Verfügbarkeit somit aktuell nicht mehr gegeben ist"
Darüber hinaus habe die Nord-Stream-2-Pipeline ohnehin die für ihren Betrieb notwendige Zertifizierung nicht erhalten und werde weiterhin nicht in Betrieb gehen können.
27. Oktober, 6.28 Uhr: Israels Präsident: Gibt Geheimnisse, die wir nicht weitergeben können
Israels Staatsoberhaupt Izchak Herzog (62) hat sein Land gegen Kritik verteidigt, die von Russland angegriffene Ukraine nicht ausreichend zu unterstützen.
"Wir verstehen die enorme Not und den Schmerz des ukrainischen Volkes", sagte Herzog am Mittwoch (Ortszeit) dem US-Sender CNN. Es gebe Waffen, die man gar nicht exportieren könne, sagte Herzog. "Es gibt Dinge, von denen wir nicht wollen, dass sie in die Hände unserer Feinde fallen. Es gibt Geheimnisse, die wir nicht weitergeben können."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hatte Israel mehrfach um die Lieferung von Waffen geben, um gerade die Gefahr durch russische Luftangriffe mit iranischen Kampfdrohnen auszuschließen. Die israelische Führung verurteilt zwar den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt, beteiligt sich aber aus eigenen Sicherheitsinteressen weder an den Sanktionen gegen Moskau noch liefert sie Waffen nach Kiew.
27. Oktober, 06.24 Uhr: Söder: Mehr Waffenlieferungen für Ukraine - und politische Lösung
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55) hat sich dafür ausgesprochen, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern - und parallel dazu nach einer politischen Lösung zu suchen.
"Es braucht verstärkte Waffenlieferungen, aber immer im Nato-Verbund. Die Ukraine muss in die Lage versetzt werden, aus einer Position der Stärke heraus mit Russland zu verhandeln", sagte Söder der Mediengruppe Bayern.
27. Oktober, 6.12 Uhr: US-Regierung: Deutschland hat Ukraine-Hilfe angepasst
Deutschland hat nach Ansicht der US-Regierung seine Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine ausgebaut.
"Vor nicht allzu langer Zeit haben wir alle über Deutschland gesprochen, weil es Fragen darüber gab, was Deutschland tut oder nicht tut, und Deutschland hat im Laufe der Zeit seine eigenen Beiträge weiterentwickelt", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch.
26. Oktober, 23.05 Uhr: Selenskyj klagt über beispiellosen Terror gegen Energiesektor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat die russischen Luftangriffe als beispiellose Attacke auf die Energieversorgung seines Landes bezeichnet.
"Russische Terroristen haben so schwierige Bedingungen für unsere Energiearbeiter geschaffen, dass niemand in Europa jemals zuvor so etwas gesehen oder erlebt hat", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache.
Einmal mehr warnte er vor bevorstehenden Stromabschaltungen im ganzen Land und rief die Bevölkerung zum Energiesparen auf.
26. Oktober, 21.18 Uhr: Russland zeigt offenbar falsche Belege für Atomvorwürfe gegen Kiew
Mit offenbar falschen Fotos hat das russische Außenministerium versucht, den Eindruck zu erwecken, dass es Beweise für den Bau einer "schmutzigen" - also atomar verseuchten - Bombe in der Ukraine habe.
Eines der Bilder, das auf dem englischsprachigen Twitter-Account des Ministeriums auftauchte, gehöre der slowenischen Agentur für radioaktive Abfälle und stamme aus dem Jahr 2010, berichtete die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" am Mittwoch. Der russische Vorwurf eines geplanten Einsatzes einer radioaktiven Bombe durch Kiew wird im Westen als möglicher Vorwand für eine weitere Eskalation des Kriegs gedeutet. Kiew weist die Vorwürfe zurück.
"Entwicklung der "schmutzigen Bombe"" ist das Foto überschrieben. Darin sind Elemente in Plastikbeuteln zu sehen, die mit dem Warnsymbol für Radioaktivität gekennzeichnet sind. Atomexperten der slowenischen Regierung haben das Bild als erstes wiedererkannt: Auf dem Foto seien Rauchdetektoren zu sehen, hieß es.
Es sei für Präsentationen verwendet worden, teilte die slowenische Regierung per Twitter mit. "Radioaktiver Abfall in Slowenien wird sicher verwahrt und ist unter Beobachtung. Er wird nicht für den Bau von "schmutzigen Bomben" verwendet", zitierte die Regierung zudem den Chef der Behörde für radioaktive Abfallentsorgung, Sandi Viršek.
26. Oktober, 18 Uhr: UN haben Hoffnung auf Verlängerung des Getreideabkommens
Nach Gesprächen in Moskau und Washington haben die Vereinten Nationen Hoffnung auf eine Verlängerung des Abkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer.
"Wir sind sehr daran interessiert, dass dies jetzt umgehend erneuert wird. Es ist wichtig für den Markt. Es ist wichtig für die Kontinuität. Und ich bin immer noch relativ optimistisch, dass wir das schaffen werden", sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch in New York. Ohne eine Erneuerung würde das Abkommen am 18. November auslaufen.
Zuvor hatte Russland mehrfach damit gedroht, die wichtige Vereinbarung - unter der seit Ende Juli etwa neun Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland verschifft wurden - platzen zu lassen. Griffiths betonte, er habe nach Treffen mit Regierungsvertretern in Moskau ein gutes Verständnis der Probleme mit dem Abkommen dort.
Russland beklagt immer wieder, dass eine parallele Einigung zur verbesserten Ausfuhr von Getreide sowie vor allem Dünger auch aus Russland nicht funktioniere, weil der Export indirekt oftmals an EU-Sanktionen scheitere. Auch in Washington habe es "sehr nützliche Gespräche" gegeben, betonte Griffiths.
26. Oktober, 17.09 Uhr: Zehn weitere ukrainische Kriegsgefangene kehren zurück
Die Ukraine hat die Heimkehr weiterer zehn ihrer Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreicht.
Ein Offizier und neun Soldaten im Mannschaftsrang seien freigelassen worden, teilte der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Mittwoch auf Telegram mit. Zudem sei der Leichnam eines US-Bürgers übergeben worden, der aufseiten der Ukraine gekämpft habe und im Juli getötet worden sei.
Jermak machte keinen Angaben dazu, welche Gegenleistung die Ukraine erbracht hat. "Wir werden weitermachen, bis alle von uns wieder zu Hause sind", schrieb er.
Vergangene Woche waren 108 ukrainische Soldatinnen aus russischer Gefangenschaft freigelassen worden, 110 russische Soldaten kehrten in ihre Heimat zurück. Der Austausch von Gefangenen ist einer der wenigen Gesprächsfäden, die es zwischen Kiew und Moskau noch gibt.
26. Oktober, 16.06 Uhr: Stoltenberg an Putin: Nato lässt sich nicht einschüchtern
Die atomaren Drohungen Russlands werden die Nato nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg (63) nicht von einer weiteren Unterstützung der Ukraine abhalten.
Das Bündnis lasse sich nicht einschüchtern oder davor abschrecken, das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine solange wie nötig zu unterstützen, sagte der Norweger am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Rumäniens Regierungschef Nicolae Ciuca. Die ukrainischen Streitkräfte würden jede Woche stärker und besser ausgestattet.
Als ein Ziel der Unterstützung der Ukraine nannte Stoltenberg, das Land für spätere Verhandlungen mit Russland so gut wie möglich aufzustellen. "Die meisten Kriege enden am Verhandlungstisch und gleichzeitig wissen wir, dass das, was die Ukraine am Verhandlungstisch erreichen kann, völlig von der Stärke auf dem Schlachtfeld abhängt", erklärte er. Je stärker die Ukraine auf dem Schlachtfeld sei, desto wahrscheinlicher sei eine politische Lösung, die ein Überleben der Ukraine als souveräne unabhängige Nation in Europa gewährleiste.
Wichtig ist dies nach Angaben von Stoltenberg auch für die Nato. Ein Sieg von Russlands Präsident Wladimir Putin (70) wäre eine Katastrophe für die Ukrainer, aber es würde auch die Nato-Verbündeten verletzlicher machen, weil der Kreml-Chef dann schlussfolgern würde, dass er seine Ziele mit militärischer Gewalt erreichen könne. Dies könnte dann auch für andere autoritäre Führer in der Welt eine Lehre sein, ergänzte Stoltenberg.
26. Oktober, 16 Uhr: Russland testet seine Nuklearstreitkräfte
Mit dem Abschuss von Interkontinentalraketen hat Russland die Einsatzbereitschaft seiner strategischen Atomstreitkräfte getestet. Das mehrtägige Manöver war erwartet worden und löste deshalb trotz der internationalen Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine keine Besorgnis bei westlichen Militärs aus.
Es war bereits das zweite große Manöver dieser Art in diesem Jahr. Zuletzt hatte Russland am 19. Februar die Waffen getestet - kurz vor Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar.
Im Zuge seines Krieges in der Ukraine hatte Putin die Atomwaffen als Warnung an die Nato, sich nicht einzumischen, auch in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die Nato übt derzeit ebenfalls in dem Manöver "Steadfast Noon" die Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen.
Nach russischen Militärangaben schoss das Atom-U-Boot "Tula" in der arktischen Barentssee am Mittwoch eine Interkontinentalrakete des Typs Sinewa auf ein Ziel auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka ab. Eine weitere Interkontinentalrakete wurde in Plessezk in Nordrussland gestartet. Die Ziele auf der Kamtschatka seien getroffen worden, hieß es. Außerdem seien zwei nuklear bestückbare Langstreckenbomber Tu-95 im Einsatz gewesen.
Russland übe damit einen atomaren Gegenschlag nach dem Nuklearangriff eines Feindes, berichtete Verteidigungsminister Sergej Schoigu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die russischen Manöver der Nuklearstreitkräfte finden regelmäßig im Oktober statt, 2021 waren sie aber ausgefallen. In diesem Jahr gelten die entsprechenden Warnhinweise an die internationale Luft- und Seefahrt noch bis zum Samstag.
26. Oktober, 15.46 Uhr: Indien zu Russland: Keine Seite sollte Atombombe einsetzen
Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh hat seinen russischen Kollegen Sergej Schoigu ermahnt, dass keine Seite im Konflikt in der Ukraine eine Atombombe einsetzen dürfe.
Singh betonte in einem Telefonat, dies würde gegen den Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Neu Delhi am Mittwoch mit. Wie bei Anrufen in anderen Hauptstädten habe Schoigu die Befürchtung geäußert, dass die Ukraine eine nuklear verseuchte "schmutzige Bombe" entwickeln und einsetzen könnte.
Indien positioniert sich beim russischen Angriffskrieg neutral, weil es enge Beziehungen zum Westen und zu Russland hat. Es trägt auch westliche Sanktionen nicht mit und wirbt für eine Konfliktlösung durch Dialog. Zuletzt kaufte Indien mehr verhältnismäßig günstiges Öl aus Russland. Auch bei seiner militärischen Ausrüstung und bei Ersatzteilen ist Neu Delhi stark auf Moskau angewiesen.
26. Oktober, 15.41 Uhr: Putin spricht Ukraine Souveränität ab - USA lenken das Land
Die Ukraine hat nach Ansicht von Kremlchef Wladimir Putin (70) ihre Souveränität als Staat "faktisch" verloren und die Steuerung des Landes den USA überlassen.
Die USA nutzten die Ukraine heute als "Rammbock" gegen Russland und den postsowjetischen Raum, sagte Putin am Mittwoch bei einer Sitzung von Vertretern der staatlichen Sicherheitsorgane der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Zu den GUS-Mitgliedern gehören unter anderem die früheren Sowjetrepubliken Belarus und Armenien, die zentralasiatischen Staaten Kasachstan und Kirgistan. Er forderte die Geheimdienste der Länder auf, wachsam zu sein.
Die USA würden die Ukraine immer mehr mit schweren Waffen ausrüsten und dabei ignorieren, dass das Land nach einer Atombombe strebe. "Es ist auch bekannt, dass es Pläne gibt für eine Provokation, eine so sogenannte schmutzige Bombe einzusetzen", behauptete der 70-Jährige. Die russische Führung behauptet seit Tagen immer wieder, dass die Ukraine den Einsatz einer solchen radioaktiv verseuchten Bombe plane, ohne dafür Beweise vorzulegen.
Die Ukraine weist diese Anschuldigungen als "Unsinn" und Desinformationskampagne Putins zurück. Auch der Westen sieht keine Hinweise darauf.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu telefonierte ungeachtet dessen weiter mit seinen Kollegen etwa in China und Indien, um auf eine solche Gefahr hinzuweisen. Der Kreml teilte mit, dass Moskau dazu auch im Gespräch mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sei. Die Ukraine hatte IAEA-Experten eingeladen, sich selbst im Land von der Haltlosigkeit der russischen Anschuldigungen zu überzeugen.
26. Oktober, 11 Uhr: Ukraine will Flugabwehr auch als Sicherheitsgarantie für die Zukunft
Die Ukraine hat zur Abwehr russischer Raketen- und Drohnenangriffe und als Sicherheitsgarantie für die Zukunft erneut mit Nachdruck den Aufbau einer Luftverteidigung gefordert.
Die unverzügliche Lieferung einer ausreichenden Zahl an Mitteln für die Flugabwehr sei dringend notwendig, um den "russischen Raketenterror" zurückzuschlagen.
Das teilte der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, nach Gesprächen mit den nationalen Sicherheitsberatern der USA, Großbritanniens und Frankreichs am Mittwoch in Kiew mit. Die Entwicklung eines effektiven Systems der Flugabwehr müsse eines der Elemente für die Sicherheitsgarantien der Ukraine sein.
26. Oktober, 10.14 Uhr: Mercedes will Anteile an russischen Tochtergesellschaften verkaufen
Der Autobauer Mercedes-Benz will sich weiter aus Russland zurückziehen und seine Anteile an russischen Tochtergesellschaften an einen lokalen Investor veräußern.
Das sagte Finanzvorstand Harald Wilhelm am Mittwoch in Stuttgart. Bereits seit Ausbruch des Krieges hatte Mercedes den Export von Fahrzeugen nach Russland sowie die lokale Fertigung eingestellt.
26. Oktober, 9.04 Uhr: Kreml-Gegner sabotieren Schienennetze
Russische Kriegsgegner haben nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den vergangenen Monaten wiederholt das Schienennetz im eigenen Land sabotiert.
Die Beschädigung einer Bahnstrecke nahe eines Dorfes unweit der russisch-belarussischen Grenze Anfang dieser Woche sei bereits der sechste Akt seit Juni gewesen, zu dem sich eine russische Anti-Kriegs-Gruppe namens "Stop the Wagons" bekannt habe, hieß es am Mittwoch im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
Die Aktionen seien Teil eines größeren Trends zu vermehrten Angriffen auf die Schienennetze in Russland und Belarus.
26. Oktober, 2 Uhr: Heusgen: Putin zielt mit Atom-Drohungen auf Deutschland
Nach Einschätzung des Leiters der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen (67), will der russische Präsident Wladimir Putin (70) mit seinen Atom-Drohungen im Ukraine-Krieg vor allem Einfluss auf Deutschland ausüben.
"Mit der Atomwaffen-Drohung zielt er in erster Linie auf Deutschland", sagte Heusgen den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Mittwoch). Putin versuche, mit dieser Drohung Ängste zu schüren und die Unterstützung für die Ukraine zu schwächen. "Wir sind zurück in der Logik des Kalten Krieges."
Zur Frage einer möglichen Nato-Mitgliedschaft der Ukraine sagte Heusgen, dass die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Gipfel 2008 ihr Veto eingelegt habe. Die Situation habe sich durch Putins Völkerrechtsbruch geändert, sagte Heusgen, der viele Jahre lang Merkels außenpolitischer Berater war. "Wir müssen uns überlegen, welche Garantien wir der Ukraine geben können." Er wolle dem nicht vorgreifen. "Aber ich finde, wir sollten eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine jetzt nicht mehr ausschließen", sagte Heusgen den Zeitungen.
25. Oktober, 21.33 Uhr: Ukraine will Dutzende Kadyrow-Anhänger in Cherson ausgeschaltet haben
Im von Russland besetzten Gebiet Cherson sind nach ukrainischen Angaben mehr als 100 Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien von der Artillerie getroffen worden.
"Durch präzise Artillerieschläge der Verteidigungskräfte sind in der Ortschaft Kajiry im Gebiet Cherson 30 Okkupanten vernichtet worden und mehr als 100 feindliche Soldaten unter den Trümmern geblieben", teilte der ukrainische Generalstab in seinem abendlichen Lagebericht mit. Mehreren übereinstimmenden Berichte zufolge sollen Soldaten von Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow getroffen worden sein. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.
25. Oktober, 21.28 Uhr: UN-Sicherheitsrat bespricht Russlands Vorwürfe zu "schmutziger Bombe"
Russland hat seine Vorwürfe, die ukrainische Regierung wolle eine atomar verseuchte Bombe zünden, vor den UN-Sicherheitsrat gebracht.
Am Dienstag gab es eine entsprechende Aussprache des mächtigsten UN-Gremiums hinter verschlossenen Türen, wie Vize-UN-Botschafter Dmitri Poljanski nach der Sitzung mitteilte. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt.
25. Oktober, Biden: Atomwaffeneinsatz Russlands wäre "unglaublich schwerer Fehler"
US-Präsident Joe Biden (79) hat Moskau erneut mit deutlichen Worten vor dem Einsatz von Nuklearwaffen gewarnt.
"Russland würde einen unglaublich schweren Fehler begehen, wenn es taktische Atomwaffen einsetzen würde", sagte Biden am Dienstag auf die Frage, ob Russland den Einsatz einer nuklear verseuchten Bombe oder von Atomwaffen vorbereite. "Ich kann nicht garantieren, dass es eine Operation unter falscher Flagge ist", so Biden weiter mit Blick auf Russlands Behauptung, die Ukraine plane die Zündung einer schmutzigen Bombe und wolle diese dann Russland anlasten.
"Ich weiß es nicht, aber es wäre ein schwerer, schwerer Fehler."
25. Oktober, 20.10 Uhr: Selenskyj dankt Steinmeier für Hilfe aus Deutschland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat Deutschland für die Unterstützung seines von Russland angegriffenen Landes gedankt.
Damit trage die Bundesrepublik zum Frieden in der Ukraine bei, sagte er am Dienstag in Kiew nach einem Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dies sei "groß und historisch wichtig".
25. Oktober, 19.54 Uhr: Beamte in Moskau flüchten vor Mobilmachung
Beamte der Moskauer Stadtverwaltung und föderaler Behörden in der russischen Hauptstadt fliehen einem Medienbericht zufolge vor der Teilmobilmachung im Land.
"In einigen Abteilungen (der Moskauer Stadtverwaltung) beläuft sich die Zahl der männlichen Mitarbeiter, die Russland verlassen haben, auf 20 bis 30 Prozent aller Angestellten", berichtete das Internetportal "Wjorstka" am Dienstag.
Vor allem IT-Spezialisten verließen das Land in Richtung der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan, heißt es.
25. Oktober, 19.38 Uhr: Tschetschenenchef Kadyrow tadelt Kriegsführung gegen Kiew als schwach
Der berüchtigte Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat erneut seinen Unmut mit dem Kriegsverlauf in der Ukraine bekundet.
"Früher haben wir immer gesagt, dass wir eine militärische Spezialoperation auf dem Territorium der Ukraine führen, aber der Krieg findet bereits auf unserem Territorium statt", sagte Kadyrow am Dienstag in seinem Telegram-Kanal. Er sei damit sehr unzufrieden. Zugleich drohte er den westlichen Unterstützer-Ländern der Ukraine mit Vernichtung.
Es sei bereits das Kriegsrecht in Grenzregionen zur Ukraine verhängt worden, sagte Kadyrow. "Aber sie schießen weiter auf friedliche Bürger und zivile Objekte." Russlands Antwort darauf sei "schwach", bemängelte Kadyrow. Er forderte als Vergeltung die Auslöschung von ukrainischen Städten, "damit wir den fernen Horizont sehen können".
25. Oktober, 17.32 Uhr: Moskau will Grenzregionen befestigen und Rekruten besser ausrüsten
Russlands Führung will nach eigenen Angaben weitere Einheiten in Grenzregionen nahe der Ukraineschicken und die neuen Rekruten künftig besser ausrüsten.
"In mehreren Regionen, besonders den grenznahen wie Belgorod, sind Maßnahmen für Zusatzreaktionen nötig, die wir sowohl mit den Regionen als auch mit der Regierung erarbeiten", sagte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag bei einer Regierungssitzung. Sobjanin wurde von Kremlchef Wladimir Putin Anfang der Woche zum Regionalkoordinator im Krieg erklärt. Putins zweiter Koordinator für die Militäroperation, Regierungschef Michail Mischustin, versprach mehr Geld für Ausrüstung.
Acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beklagt Moskau zunehmend auch den Beschuss des eigenen Staatsgebiets. Vor diesem Hintergrund forderte Sobjanin nun, die Sicherheitsmaßnahmen entlang der Grenze zu erhöhen. Konkrete Maßnahmen nannte er jedoch nicht.
25. Oktober, 14.17 Uhr: Ukrainischer Ministerpräsident Schmyhal bittet um weitere deutsche Waffen
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat die militärische Unterstützung Deutschlands im Krieg gegen die russischen Angreifer gelobt, gleichzeitig aber um weitere Waffen gebeten - auch Panzer.
Bei der Wiederaufbaukonferenz in Berlin würdigte er am Dienstag vor allem das Flugabwehrsystem Iris-T, das eine ganze Großstadt schützen kann. Drei weitere dieser Systeme sollen im kommenden Jahr geliefert werden.
Schmyhal betonte aber auch, dass die ukrainischen Streitkräfte mehr Waffen und Munition bräuchten, um den Krieg zu gewinnen. "Wir brauchen Panzer von unseren Partnern, von allen unseren Partnern, wir brauchen gepanzerte Fahrzeuge, wir brauchen zusätzliche Artillerie."
25. Oktober, 14.15 Uhr: Meloni mit Bekenntnis zu Ukraine - Vorschläge für EU-Verbesserungen
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat der Ukraine im Krieg gegen den russischen Angreifer weiterhin die volle Unterstützung ihres Landes zugesichert.
In ihrer Regierungserklärung nach der Amtsübernahme sagte die rechte Politikerin am Dienstag, Italien stehe als Teil der Atlantik-Allianz weiter zuverlässig an der Seite Kiews. "Und das nicht nur, weil wir keinen Angriffskrieg und die Verletzung der territorialen Einheit eines souveränen Staates akzeptieren können", sagte Meloni. "Sondern auch, weil wir nur so bestmöglich unser nationales Interesse verteidigen können."
Die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia unterstrich, dass die Freiheit der Ukraine nicht zugunsten niedriger Energiekosten für Europa aufgegeben werden dürfe. "Putins Erpressung nachzugeben würde das Problem nicht lösen, sondern verschärfen", sagte sie.
25. Oktober, 12.19 Uhr: EU soll laut von der Leyen ein Drittel des Ukraine-Finanzbedarfs übernehmen
Die EU sollte nach Ansicht von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Drittel des Finanzbedarfs der Ukraine für das kommende Jahr übernehmen.
Nötig sei ein auf beiden Seiten verlässlicher Mechanismus, sagte sie am Dienstag bei einer Wiederaufbau-Konferenz für die Ukraine in Berlin. Die Ukraine brauche etwa drei bis fünf Milliarden pro Monat, je nachdem, wie viel sie selbst exportieren könne. "Etwa ein Drittel sollten wir finanzieren", sagte von der Leyen.
Zugleich verlasse sich die EU darauf, dass die USA eine ähnliche Summe zur Verfügung stellten. Der Rest solle über internationale Finanzierungsinstitutionen wie den IWF abgedeckt werden.
25. Oktober, 12.12 Uhr: Stromabschaltungen in allen ukrainischen Regionen
Wegen der Schäden am Stromnetz durch russischen Beschuss ist in allen ukrainischen Regionen am Dienstag erneut stundenweise der Strom abgeschaltet worden.
Der Energieversorger Ukrenerho begründete die zeitlich gestaffelten Beschränkungen damit, dass die Belastung der Netze verringert und die Energiesysteme stabilisiert werden sollten.
Verbraucher wurden aufgerufen, besonders während der Spitzenzeiten morgens und abends Strom zu sparen. Waschmaschinen und Heizungen sollten möglichst nur nachts laufen, unnötige Lichtquellen abgeschaltet werden.
25. Oktober, 11.27 Uhr: Linke fordert Schuldenschnitt für die Ukraine
Die Linke fordert einen Schuldenschnitt für die Ukraine, um den Wiederaufbau zu erleichtern.
Zur Finanzierung sollten russische Vermögen in Europa beschlagnahmt werden, schlug Parteichef Martin Schirdewan am Dienstag mit Blick auf die Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin vor.
Derzeit müsse die Ukraine Schulden bei internationalen Bankhäusern bedienen, während zugleich Hilfsgelder nach Kiew flössen. "Es wird also über den Umweg Ukraine Steuergeld an internationale Banken verschoben", meinte der Linken-Politiker.
Ein Schuldenschnitt könne sicherstellen, dass Hilfsgelder in der Ukraine blieben.
25. Oktober, 11.25 Uhr: Selenskyj dringt auf rasche Investition in ukrainischen Wiederaufbau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat für rasche internationale Investitionen in den Wiederaufbau seines durch den russischen Krieg stark zerstörten Landes geworben.
Wer in den Wiederaufbau der Ukraine investiere, investiere in ein künftiges EU-Mitgliedsland, sagte er am Dienstag laut Simultanübersetzung bei einer internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin.
"Europa kann man nur mit der Ukraine gemeinsam denken." Das Land trete für die Sicherheit Europas ein, indem es den russischen Schlag abfange, betonte er demnach.
25. Oktober, 11.24 Uhr: Scholz will "Marshallplan" für Ukraine schon jetzt
Bundeskanzler Olaf Scholz (64) hat sich dafür ausgesprochen, schon vor Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine einen "Marshallplan" für den Wiederaufbau aufzustellen.
Dies sei "eine Generationenaufgabe, mit der man jetzt beginnen müsse", sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei einer internationalen Wiederaufbaukonferenz in Berlin.
Scholz versprach der Ukraine erneut Unterstützung, solange dies notwendig sei. "In ihrem Kampf für Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität ist die Ukraine nicht alleine."
25. Oktober, 11.22 Uhr: Bombe verletzt in besetzter Stadt Melitopol fünf Menschen
In der russisch besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine ist am Dienstagmorgen eine Bombe explodiert.
Das teilte die Stadtverwaltung nach Meldungen russischer Nachrichtenagenturen mit. Der Sprengsatz in einem Auto sei an einem Geschäftszentrum gezündet worden, in dem auch der örtliche Rundfunk sitzt. Fünf Menschen, darunter Mitarbeiter des Rundfunks, seien verletzt worden.
25. Oktober, 11.21 Uhr: Rheinmetall liefert modernes Feldhospital an die Ukraine
Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird ein modernes Feldhospital an die ukrainischen Streitkräfte liefern.
Das aus Zelten und Containern bestehende Hospital umfasse Notaufnahme, Triageraum, Operationssaal, Intensivstation, Computertomographie, Sterilisation und Medikamentenlager, teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit.
Zum Lieferumfang gehören außerdem Zelte für Verwaltung, Pflege und Unterbringung des Personals, aber auch Versorgungscontainer für Sanitäranlagen, Transport, Frisch- und Brauchwasser, Sauerstoff und Energieversorgung sowie ein Dekontaminationszelt.
25. Oktober, 7.10 Uhr: Steinmeier sagt Ukraine weitere Unterstützung Deutschlands zu
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) hat der Ukraine die weitere Solidarität Deutschlands zugesagt.
Bei seiner Ankunft in Kiew sagte er am Dienstagmorgen: "Meine Botschaft an die Ukrainerinnen und Ukrainer ist: Wir stehen nicht nur an Eurer Seite. Sondern wir werden die Ukraine auch weiterhin unterstützen – wirtschaftlich, politisch und auch militärisch."
Seine Botschaft an die Deutschen zuhause laute: "Vergessen wir nicht, was dieser Krieg für die Menschen hier in der Ukraine bedeutet, wie viel Leid, wie viel Zerstörung herrscht. Die Menschen in der Ukraine brauchen uns."
25. Oktober, 6.50 Uhr: Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in Ukraine eingetroffen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) ist am Dienstagmorgen zu einem überraschenden Besuch in der Ukraine eingetroffen.
Es ist seine erste Reise in das Land seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar. Steinmeier will sich unter anderem in der Hauptstadt Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44) treffen.
25. Oktober, 6.21 Uhr: IAEA plant nach Bomben-Vorwurf Inspektionen in Ukraine auf Wunsch Kiews
Nach russischen Vorwürfen, die Ukraine plane im Krieg den Einsatz einer "schmutzigen" radioaktiven Bombe, hat Kiew selbst eine Kontrolle durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) angefordert.
Experten der Organisation würden in den kommenden Tagen zwei ukrainische Atomanlagen untersuchen, die von Russland erwähnt worden seien, kündigte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montagabend an. Diese Standorte würden aber ohnehin regelmäßig von der IAEA inspiziert, einer davon zuletzt im September.
"Dort wurden keine unbekannten nuklearen Tätigkeiten oder Materialien entdeckt", sagte Grossi.
25. Oktober, 6.12 Uhr: Ukraine hofft auf monatliche Finanzhilfen aus Deutschland
Die Ukraine hofft, dass Deutschland zur Finanzierung ihres Staatshaushalts in Kriegszeiten 500 Millionen Dollar (506 Millionen Euro) pro Monat überweist.
"Es geht um einen verlässlichen Zeitplan – zumindest für das nächste halbe Jahr", sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44), Alexander Rodnyansky (61), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag).
"Wir brauchen jeden Monat vier bis fünf Milliarden Dollar für unseren Haushalt. Wir glauben, dass Deutschland etwa 500 Millionen Dollar pro Monat übernehmen könnte, vor allem mit Blick auf das Jahr 2023."
Die Ukraine hoffe, dass die EU sich mit rund zwei Milliarden Dollar pro Monat beteilige.
25. Oktober, 6.10 Uhr: Weißes Haus will keine Verhandlungen mit Russland ohne die Ukraine
Das Weiße Haus hat bekräftigt, dass die USA keine direkten Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg ohne Beteiligung Kiews führen werden.
Das habe man von Anfang an gesagt, "und das bleibt der Ansatz", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby (59), am Montag.
Zuvor hatten 30 Abgeordnete der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden (79) in einem Brief an das Weiße Haus angeregt, die Tür für direkte Verhandlungen mit Moskau offenzuhalten, um ein rascheres Ende des Krieges zu erreichen.
25. Oktober, 6.05 Uhr: Moskau bringt Vorwürfe zu "schmutziger Bombe" vor UN-Sicherheitsrat
Russland bringt seine Vorwürfe, die ukrainische Regierung wolle eine atomar verseuchte Bombe zünden, vor den UN-Sicherheitsrat.
Eine entsprechende Aussprache des mächtigsten UN-Gremiums hinter verschlossenen Türen soll am Dienstag nach einem Treffen zum Konflikt in Syrien stattfinden – vermutlich gegen frühen Nachmittag.
Das verlautete am Montag aus Diplomatenkreisen in New York.
25. Oktober, 6.02 Uhr: Selenskyj attestiert Russland breites Versagen
Acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) Moskau ein Versagen auf breiter Front attestiert.
"Die Ukraine bricht die sogenannte zweitstärkste Armee der Welt", sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Mit Blick auf den Kriegsbeginn vor genau acht Monaten, am 24. Februar, meinte der Präsident, dass Russlands militärischer Einfluss heute verpufft sei.
"Das Gefühl einer Niederlage in Russland wird stärker", so Selenskyj. Das Land habe einmal politisches Gewicht gehabt, heute werde es zunehmend isoliert international. Russland habe nicht nur sein Potenzial für den "Irrsinn" eines Krieges gegen die Ukraine und die gesamte freie Welt weggeworfen.
Das Land müsse heute auch etwa den Iran anbetteln wegen Drohnen und erfinde "verschiedenen Unsinn" über die Ukraine, um vom Westen Zugeständnisse zu erreichen, sagte Selenskyj.
24. Oktober, 20.59 Uhr: US-Regierung: Kein Hinweis auf russischen Einsatz "schmutziger Bombe"
Die US-Regierung sieht bisher keine Hinweise auf einen möglichen russischen Einsatz einer nuklear verseuchten Bombe.
"Wir sehen nach wie vor keine Vorbereitungen der russischen Seite für den Einsatz von Atomwaffen und zu diesem Zeitpunkt auch nichts in Bezug auf den möglichen Einsatz einer "schmutzigen Bombe"", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag.
24. Oktober, 18.50 Uhr: Wiederaufbaukonferenz bereitet "Marshallplan" für die Ukraine vor
Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) beraten am Dienstag internationale Experten über den Wiederaufbau der Ukraine nach einem Ende des Krieges.
An der Tagung nimmt auch der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal teil. Scholz und von der Leyen haben den Wiederaufbau als "Generationenaufgabe" bezeichnet und einen "Marshallplan" für das von Russland angegriffene Land gefordert - nach dem Vorbild des US-Aufbauprogramms für Deutschland und ganz Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.
24. Oktober, 17.53 Uhr: Lindner will mehr Mittel für militärische Unterstützung der Ukraine
Bundesfinanzminister Christian Lindner (43, FDP) will im kommenden Jahr die Mittel zur militärischen Unterstützung der Ukraine erhöhen.
Die Mittel sollen laut Ministerium auf mindestens zwei Milliarden Euro im nächsten Jahr steigen, bisher seien im Haushaltsentwurf rund 800 Millionen Euro vorgesehen. Konkret geht es um militärische "Ertüchtigungshilfe". Wie das Ministerium am Montag auf Twitter schrieb, traf sich Lindner mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal und Finanzminister Serhiy Marchenko.
Am Dienstag findet eine internationale Expertenkonferenz zum Wiederaufbau der Ukraine statt.
24. Oktober, 16.47 Uhr: Selenskyj: Moskau könnte den Iran mit Atomprogramm-Hilfe bezahlen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) vermutet eine russische Mithilfe am Atomprogramm des Irans als Teil der Bezahlung für iranische Drohnen.
Das sagte Selenskyj am Montag in einer Videobotschaft für eine Konferenz der israelischen Zeitung "Haaretz". Der ukrainische Präsident bat Israel erneut um die Lieferung von Waffen, um gerade die Gefahr durch russische Luftangriffe mit iranischen Kampfdrohnen auszuschließen.
"Ich habe eine Frage an Sie: Wie, glauben Sie, bezahlt Russland den Iran? Ist Iran nur an Geld interessiert? Vielleicht geht es gar nicht um Geld, sondern um russische Hilfe für das iranische Atomprogramm", sagte Selenskyj.
24. Oktober, 14.24 Uhr: Trotz westlicher Skepsis - Kreml beharrt auf Atomvorwürfen gegen Kiew
Russland hält trotz westlicher Skepsis an der Behauptung fest, Kiew wolle Moskau mit der Zündung einer "schmutzigen" - also atomar verseuchten - Bombe diskreditieren.
"Die Gefahr liegt auf der Hand", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Darauf angesprochen, dass die USA, Großbritannien und Frankreich die Vorwürfe in Zweifel ziehen, erklärte er: "Ihr Misstrauen gegenüber der Information, die ihnen von russischer Seite gegeben wurde, bedeutet nicht, dass die Gefahr des Einsatzes einer "schmutzigen Bombe" aufhört zu bestehen."
24. Oktober, 13.51 Uhr: Kämpfe auf Sparflamme: Nur einzelne Angriffe in Ost- und Südukraine
Vor einer erwarteten Großoffensive der Ukrainer im südlichen Gebiet Cherson hat es entlang der Front nur vereinzelt Gefechte gegeben. Das ging am Montag aus den Lageberichten der russischen und ukrainischen Streitkräfte hervor.
Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete von der Abwehr ukrainischer Angriffe im östlichen Raum Kupjansk und Lyman sowie nördlich von Cherson. Kiew wiederum vermeldete, Attacken auf Bachmut und Soledar zurückgeschlagen zu haben. Sie sind im Donbass Teil eines Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum Slowjansk und Kramatorsk.
Im Norden verlaufen die Gefechte demnach an der Gebietsgrenze zwischen Charkiw und Luhansk und teilweise in Donezk.
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sprach von Gefechten auf Bataillons- und Kompanieebene. Er berichtete auch von angeblich erfolglosen Angriffen ukrainischer Truppen auf mehrere Dörfer im Gebiet Cherson. Auf der Gegenseite meldete der ukrainische Generalstab Gefechte im Donbass um die Städte Soledar und Bachmut sowie weiter südlich um Awdijiwka und Marjinka. Unabhängig ließen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.
24. Oktober, 13.40 Uhr: Ukrainisches Militär erwartet keinen russischen Abzug aus Cherson
Der ukrainische Militärgeheimdienst erwartet keinen Abzug russischer Truppen aus der besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine. Im Gegenteil bereite sich die russische Armee auf eine Verteidigung der Stadt vor, sagte der Leiter des Geheimdienstes, Kyrylo Budanow, am Montag in Kiew.
"Die russischen Besatzer erwecken nur die Illusion, dass sie Cherson verlassen, tatsächlich bringen sie aber neue Militäreinheiten dorthin", sagte er dem Portal "Ukrajinska Prawda". Unabhängig überprüfbar waren Budanows Angaben ebenso wenig wie die der russischen Seite zur Lage in Cherson.
Budanow sieht in den russischen Informationen zum Abzug der Besatzungsverwaltung und der russischen Banken sowie zur Räumung von Krankenhäusern eher ein Ablenkungsmanöver. Er sagte, die neu herangeführten Truppen achteten darauf, dass ihnen im Fall eines ukrainischen Vorstoßes der Rückweg über den Dnipro offen bleibe.
24. Oktober, 13.31 Uhr: Olaf Scholz will Wiederaufbau der Ukraine auf EU-Beitritt ausrichten
Bundeskanzler Olaf Scholz will den Wiederaufbau der Ukraine nach einem Ende des Krieges ganz auf eine EU-Mitgliedschaft des Landes ausrichten.
"Wenn wir die Ukraine wiederaufbauen, dann tun wir das mit dem Ziel der Ukraine als EU-Mitglied im Kopf", sagte der SPD-Politiker am Montag auf einem Wirtschaftsforum in Berlin. Die Verkehrsinfrastruktur sowie der Logistik- und Transportsektor müssten so aufgebaut werden, dass das Land problemlos an die EU angebunden werden könne.
Die Beitrittsperspektive solle auch als Signal an private Investoren verstanden werden.
24. Oktober, 11.51 Uhr: Sanktionierter General schlägt EU Kauf von Heizkohle mit seinem Vermögen vor
Der mit EU-Sanktionen belegte iranische Generalstabschef Mohammad Bagheri (62) hat der EU spöttisch vorgeschlagen, sie könne sich mit seinem eingefrorenen Vermögen "Kohle für den Winter" kaufen.
Die EU könne nun seine Besitztümer und Vermögenswerte auf der ganzen Welt beschlagnahmen "und dafür Heizkohle für europäische Bürger kaufen, denn es steht ein schwieriger Winter bevor", sagte der General nach Angaben der Nachrichtenagenturen Tasnim und Fars am Sonntagabend. Er bezog sich mit seinem Spott auf die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Energiepreise, die europäische Verbraucher hart treffen.
Bagheri gehört zu den drei iranischen Militärvertretern, die am Donnerstag im Zusammenhang mit der Lieferung von iranischen Drohnen an Russland auf die Sanktionsliste der EU und Großbritanniens gesetzt wurden. Die Sanktionen umfassen ein Einreiseverbot und das Einfrieren von Vermögenswerten in der EU.
24. Oktober, 11.42 Uhr: Männer im von Russland besetzten Cherson sollen Ukrainer abwehren
Die russische Militärverwaltung im besetzten Cherson will angesichts des ukrainischen Vormarsches die verbliebenen Männer für eine paramilitärische Heimatwehr rekrutieren.
"Alle Männer, die aus eigenem Willen in Cherson geblieben sind, haben die Möglichkeit, in die Reihen der Territorialverteidigung einzutreten", teilte die Verwaltung am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Gleichzeitig fordern die Besatzer Zivilisten in der Region zur Flucht auf.
In den letzten Wochen hat sich die Lage der russischen Truppen im Gebiet Cherson deutlich verschlechtert - speziell auf dem nordwestlichen Ufer des Dnipro. Der Nachschub ist durch den ukrainischen Beschuss der Brücken nahezu zum Erliegen gekommen. Bei einer Offensive Anfang Oktober konnten die Ukrainer deutliche Geländegewinne erzielen. Unter diesen Umständen hat die Militärverwaltung eigenen Angaben nach bereits rund 25.000 Zivilisten aus der Region verschickt.
24. Oktober, 9.44 Uhr: Moskaus Behauptung zu radioaktiver Bombe laut Westen falsch
Die westlichen Atommächte Frankreich, Großbritannien und die USA haben Russlands Behauptung zurückgewiesen, die Ukraine wolle auf ihrem eigenen Gebiet eine nuklear verseuchte Bombe zünden. Die Behauptung über eine "schmutzige Bombe" sei eindeutig falsch, hieß es in einem gemeinsamen Statement der Außenminister der Länder.
Und weiter: "Die Welt würde jeden Versuch durchschauen, diese Behauptung als Vorwand für Eskalation zu nutzen."
Frankreich, Großbritannien und die USA versicherten in ihrem entsprechenden Schreiben, der Ukraine auch weiterhin humanitäre Hilfe sowie Unterstützung im Wirtschafts- und Sicherheitsbereich leisten zu wollen. "Wir halten daran fest, die ukrainischen Anstrengungen, ihr Territorium zu verteidigen, so lange wie nötig weiter zu unterstützen."
24. Oktober, 9.10 Uhr: Sendedirektor von Kremlkanal RT muss nach Ukraine-Kindsmordfantasien gehen
Der russische Staatssender RT hat den Kreml-Propagandisten Anton Krassowski (47) nach skandalösen Aussagen unter anderem über das Ertränken ukrainischer Kinder entlassen.
"Die Äußerungen Anton Krassowskis sind barbarisch und grässlich", begründete die Chefin von RT, Margarita Simonjan (42), auf ihrem Telegram-Kanal die vorläufige Kündigung. Zuvor hatte Krassowski sich als Chef des russischsprachigen Programms von RT monatelang als Hassprediger gegenüber der Ukraine betätigt. Seit Februar steht er auf der Sanktionsliste der EU.
Ausgelöst hatte den Skandal Krassowskis Forderung in einer Fernsehsendung, ukrainische Kinder, die der Ansicht seien, die Ukraine sei von Russland okkupiert worden, entweder in einen Fluss zu werfen und zu ertränken - oder sie in einer Hütte einzusperren und anzuzünden. Daneben sprach er etwa der Ukraine das Existenzrecht ab, rief zur Erschießung von Ukrainern auf und verharmloste Vergewaltigungen. Die Sendung rief international Empörung hervor.
24. Oktober, 8.31 Uhr: Saskia Esken gegen Wiederaufnahme von Gaslieferungen aus Russland
Saskia Esken (61, SPD) ist gegen eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland nach Ende des Krieges.
"Wir werden auch nach dem Krieg ganz klar unsere Abhängigkeit von russischen Energielieferungen nicht wieder aufbauen", sagte die Co-Parteichefin der SPD am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv.
"Da sind wir froh, dass wir jetzt die wichtigsten Schritte gemacht haben, um da rauszukommen", führte Esken weiter aus.
24. Oktober, 7.33 Uhr: Wiederaufbau in der Ukraine
Der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft dringt auf zügige Vorbereitungen für einen Wiederaufbau in der Ukraine und sieht die deutsche Wirtschaft in einer führenden Rolle.
Es dürfe mit dem Wiederaufbau nicht bis zum Kriegsende gewartet werden, sagte der stellvertretende Vorsitzende Hans-Ulrich Engel. "Heute richten sich die Überlegungen im Sinne einer Hilfe aus der Wirtschaft für die Wirtschaft vor allem auf eine effiziente Organisation der Nothilfe zum Beispiel für die zerstörte Infrastruktur, danach auf zielgerichtete Maßnahmen und passende Rahmenbedingungen für Beiträge zu einem Wiederaufbau der Wirtschaft in der Ukraine."
Die deutsche Wirtschaft stehe bereit, beim Wiederaufbau der Ukraine eine führende Rolle zu übernehmen, hieß es vom Ostausschuss im Vorfeld des Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforums am Montag in Berlin.
24. Oktober, 7.02 Uhr: Getreideexporte der Ukraine laufen langsam
Am Sonntag hat laut Wolodymyr Selenskyj zum sechsten Mal ein von den UN gecharteter Frachter mit Getreide einen ukrainischen Hafen verlassen "direkt in den Jemen mit Weizen".
Seit Anfang August seien auf 380 Schiffen 8,5 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine nach Afrika, Asien und Europa exportiert worden, teilte das Ministerium für Infrastruktur mit. Allerdings seien die ukrainischen Häfen nur gut zu einem Viertel ausgelastet, weil Russland bremse. Unter Vermittlung der UN und der Türkei hatten Moskau und Kiew die Exporte vereinbart.
Allerdings droht Russland damit, das Programm nicht zu verlängern.
24. Oktober, 6.46 Uhr: Russland hinterlässt laut Wolodymyr Selenskyj Massengräber und zerstörtes Land
"Wenn jemand in unserem Teil Europas Atomwaffen einsetzen kann, dann ist das nur einer - und dieser eine hat dem Genossen Schoigu befohlen, dort anzurufen", sagte Wolodymyr Selenskyj unter Anspielung auf Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die Welt müsse klarstellen, dass sie nicht bereit sei, diesen "Schmutz" zu schlucken.
"Wohin Russland auch geht, es hinterlässt Massengräber, Folterlager, zerstörte Städte und Dörfer, vermintes Land, zerstörte Infrastruktur und Naturkatastrophen", sagte der Präsident. Die Ukraine versuche dagegen, ihren Menschen trotz des anhaltenden Krieges wieder ein normales Leben zu ermöglichen. "Wo die Ukraine ist, wird kein Leben zerstört."
24. Oktober, 6.33 Uhr: Britischer Verteidigungsminister Ben Wallace betont Wunsch nach Deeskalation
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace (52) hat mit Sergej Schoigu telefoniert und gemahnt.
Er habe die Behauptungen hinsichtlich einer "schmutzigen Bombe" zurückgewiesen und deutlich gemacht, solche Vorwürfe sollten nicht als Vorwand für eine Eskalation zu nutzen. Außerdem habe er den Wunsch nach einer Deeskalation betont.
24. Oktober, 6.17 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken widerspricht Russlands Behauptung
US-Außenminister Antony Blinken (60) hat Russlands Behauptung, die Ukraine wolle auf ihrem eigenen Gebiet eine "schmutzige Bombe" zünden, ebenfalls zurückgewiesen. Die russischen Vorwürfe seien falsch, schrieb er auf Twitter.
Er habe darüber mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba gesprochen, ihm die weitere Unterstützung der USA zugesagt. Russlands Verteidigungsminister Schoigu hatte zuvor nach Angaben seines Ministeriums gegenüber den europäischen Atommächten Großbritannien und Frankreich behauptet, Kiew plane zur Diskreditierung Moskaus die Zündung einer radioaktiven Bombe. Auch der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar (70) bekam demnach einen Anruf Schoigus.
24. Oktober, 6.05 Uhr: Außenminister der Ukraine warnt vor Atomwaffeneinsatz Russlands
Eine "schmutzige Bombe"? "Die russischen Lügen über angebliche Pläne der Ukraine, eine solche zu nutzen, sind so absurd wie sie gefährlich sind", sagte Außenminister Dmytro Kuleba (41). Er stehe zum Atomwaffensperrvertrag.
"Die Russen beschuldigen andere oft dessen, was sie selber planen", warnte Kuleba in Kiew deutlich, ähnlich wie dies bereits Wolodymyr Selenskyj (44) getan hatte. Die Ukraine hat nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben.
Titelfoto: Peter Dejong/ap/dpa