Ukraine-Krieg im Liveticker: Schweren Kämpfen im Donbass wird laut Selenskyj standgehalten
Kiew (Ukraine) - Putins Feuerpause ist vorbei. Die Kämpfe in der Ukraine flammen in großer Heftigkeit wieder auf. Derweil erklärte Präsident Selenskyj Dutzende russische Künstler zu unerwünschten Personen.
Selenskyj erklärte die vom Kremlchef über das orthodoxe Weihnachtsfest deklarierte Feuerpause für gescheitert. "Die Welt konnte einmal mehr sehen, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene sind", sagte der 44-Jährige in seiner Videobotschaft am Samstagabend.
Kurz nach dem offiziellen Ende des von Putin bestimmten Zeitraums meldeten die Behörden der Region rund um die ostukrainische Stadt Charkiw direkt mehrere Explosionen.
Die Ukraine setzte unterdessen Dutzende russische Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens auf eine Sanktionsliste. Präsident Wolodymyr Selenskyj habe zudem bereits Ende Dezember 13 Geistlichen der ukrainisch-orthodoxen Kirche die Staatsbürgerschaft entziehen lassen.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier in unserem TAG24-Liveticker.
8. Januar, 22.17 Uhr: Ukrainer halten laut Selenskyj schweren Kämpfen im Donbass stand
Trotz schwerster Kämpfe im Osten der Ukraine sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj kein Durchkommen für die russischen Angreifer und verspricht den Verteidigern Verstärkung.
"Bachmut hält durch", sagte der 44-Jährige am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Auch das benachbarte Soledar halte durch, obwohl die Stadt noch zerstörter und die Lage schwierig sei. "Dies ist einer der blutigsten Orte an der Front", beschrieb er das Gebiet um die beiden Kleinstädte, die Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum um Slowjansk und Kramatorsk im Gebiet Donezk sind.
8. Januar, 19.20 Uhr: Belarus kündigt gemeinsames Luftwaffenmanöver mit Russland an
Belarus will nach offiziellen Angaben vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs ab Mitte Januar ein zweiwöchiges Luftwaffenmanöver mit den russischen Streitkräften abhalten.
"Vom 16. Januar bis 1. Februar 2023 finden kollektive lufttaktische Übungen der Streitkräfte von Belarus und Russland statt", teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit.
Die gemeinsame Einsatztruppe haben beide Länder im Herbst gebildet - offiziell zum Schutz der Außengrenzen der russisch-belarussischen Union. Auf dieser Basis sind rund 9000 russische Soldaten in Belarus stationiert. Machthaber Alexander Lukaschenko hat erst am Freitag der Truppe einen Besuch abgestattet.
8. Januar, 17.44 Uhr: Kiew räumt Probleme bei Verteidigung von Stadt in der Ostukraine ein
Bei den Kämpfen im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine sind die Verteidiger im Raum Soledar nach Angaben aus Kiew in eine schwierige Lage geraten.
"Derzeit ist es schwer in Soledar", schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal. Soledar ist wie das seit Monaten umkämpfte Bachmut Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk. Die Einnahme der Agglomeration wäre fast gleichbedeutend mit der Eroberung des Donbass - eines der öffentlich genannten Ziele Russlands zu Beginn seines Angriffskriegs.
8. Januar, 15.41 Uhr: Russland und Ukraine tauschen 50 Gefangene aus
Russland und die Ukraine haben den ersten Gefangenaustausch nach dem Jahreswechsel vollzogen.
"Am 8. Januar wurden im Resultat des Verhandlungsprozesses 50 russische Soldaten, denen in Gefangenschaft tödliche Gefahr drohte, vom Territorium zurückgeholt, das unter Kontrolle des Kiewer Regimes steht", teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Kurz darauf bestätigte die ukrainische Seite den Austausch.
8. Januar, 14.07 Uhr: Trotz Feuerpause - Zwei Tote in der Ukraine bei russischen Luftangriffen
Trotz der von Russland verkündeten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest sind bei Luftangriffen in der Ukraine nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden.
Infolge der "bewaffneten Aggression Russlands" seien in den vergangenen 24 Stunden in der östlichen Region Donezk ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden, sagte der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Sonntag.
8. Januar, 13.37 Uhr: London: Russland stärkt Verteidigung wohl aus Furcht vor Offensiven
Britische Militärexperten sehen in der Stärkung russischer Verteidigungsstellungen in der Ukraine Hinweise darauf, dass die Befehlshaber ukrainische Offensiven befürchten.
In den vergangenen Wochen habe Russland seine Verteidigungsstellungen in der Region Saporischschja im Süden des Landes ausgebaut, hieß es am Sonntag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.
"Die Art, wie Russland an der Verbesserung seiner Verteidigung gearbeitet hat, lässt darauf schließen, dass Befehlshaber sehr wahrscheinlich mit der Möglichkeit großer ukrainischer Offensiven beschäftigt sind - entweder in der nördlichen Region Luhansk oder in Saporischschja."
8. Januar, 13.16 Uhr: Ukrainer klagen über nächtlichen Beschuss in vielen Regionen
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mehrere Städte im Land beschossen. Betroffen war unter anderem ein Stadtviertel von Cherson.
"Für die Attacke haben sie Brandmunition verwendet", teilte der Militärgouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, am Sonntag in seinem Telegram-Kanal mit. Die Genfer Konvention verbietet den Einsatz von Brandmunition gegen zivile Objekte.
Laut Januschewitsch endete die Attacke ohne Tote und Verletzte. Aus anderen Regionen hingegen wurden Opfer gemeldet. In Charkiw ist demnach eine Person bei nächtlichen Angriffen gestorben.
8. Januar, 12.34 Uhr: Papst spricht Gebete für Mütter gefallener Soldaten - Taufe im Vatikan
Papst Franziskus hat zum Gebet für die ukrainischen und russischen Mütter gestorbener Soldaten aufgerufen.
"Ich denke heute an die Mütter der Kriegsopfer, der Soldaten, die in diesem Krieg in der Ukraine gefallen sind", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag vor zahlreichen Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz in Rom. Sowohl ukrainische als auch russische Mütter Kinder verloren. "Das ist der Preis des Krieges", fuhr der 86-Jährige fort.
Zuvor taufte Franziskus 13 Kinder in der weltberühmten Sixtinischen Kapelle. Anlass der traditionellen Kirchenfeier, die der Papst zelebrierte, war das sogenannte Fest der Taufe des Herren. Die Kinder begännen nun einen Weg, sagte der Argentinier in einer kurzen Predigt.
8. Januar, 11 Uhr: UN-Hilfswerk sieht größte Fluchtbewegung seit Zweitem Weltkrieg
Der russische Angriff auf das Nachbarland Ukraine hat nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur größten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt.
Das Ausmaß und die Geschwindigkeit seien ohne Beispiel in der Geschichte von Flucht und Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg, hieß es am Sonntag in einer Mitteilung.
"Mehr als 7,9 Millionen Menschen sind aus dem Land geflohen, weitere 5,9 Millionen sind innerhalb der Ukraine vertrieben", sagte die UNHCR-Vertreterin in Deutschland, Katharina Lumpp. Knapp 14 Millionen Menschen entsprechen rechnerisch mehr als einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes von etwa 41 Millionen.
8. Januar, 10.19 Uhr: Explosion an Gasleitung in Luhansk wohl Sabotage
Die Explosion einer Gasleitung im von Russland annektierten Gebiet Luhansk in der Ukraine ist nach Angaben der Besatzer auf Sabotage zurückzuführen.
"Zum vorläufigen Grund: Wegen der Sprengung der Erdgasfernleitung mit 300 Millimeter Durchmesser am offenen Übergang über den Fluss Suchaja ist für 13 315 Kunden in 9 Ortschaften die Gasversorgung ausgefallen", teilte der Zivilschutz der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Luhansk am Sonntag in sozialen Netzwerken mit. In Luhansk herrscht derzeit starker Frost.
Die Explosion ereignete sich bereits in der Nacht zum Sonntag. Das Feuer konnte erst am Morgen gelöscht werden. Tote und Verletzte gibt es nicht.
8. Januar, 8.02 Uhr: Umfrage: Bürger sehen Panzer-Lieferungen mehrheitlich skeptisch
Die Entscheidung der Bundesregierung, Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, stößt bei den Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge auf ein geteiltes Echo.
In einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Insa für die "Bild am Sonntag" finden 49 Prozent die Entscheidung eher falsch und 40 Prozent eher richtig. Die Lieferung von Kampfpanzern lehnen 50 Prozent ab, 38 Prozent sind dafür.
8. Januar, 7.42 Uhr: Putins deklarierte Feuerpause abgelaufen: Charkiw meldet Explosionen
Kurz nach dem offiziellen Ende der von Kremlchef Wladimir Putin deklarierten Feuerpause haben die Behörden der Region rund um die ostukrainische Stadt Charkiw mehrere Explosionen gemeldet.
"Achtung an die Einwohner von Charkiw und der Region: Bleiben Sie in Schutzräumen. Die Besatzer schlagen wieder zu!", schrieb Gouverneur Oleh Synehubow am Samstagabend auf Telegram. Ersten Informationen zufolge gebe es ein Todesopfer, hieß es von Synehubow weiter. Auch in den Gebieten Poltawa, Dnipropetrowsk, Saporischschja, Luhansk sowie auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim wurde fast unmittelbar nach 22.00 Uhr MEZ Luftalarm ausgerufen.
8. Januar, 7.37 Uhr: Ukraine setzt Dutzende russische Künstler auf Sanktionsliste
Die Ukraine hat Dutzende russische Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens auf eine Sanktionsliste gesetzt.
Einer der international wohl bekanntesten Namen in dem am Samstag vom ukrainischen Präsidialamt veröffentlichten Dekret ist die in Wien lebende und als kremlnah in die Kritik geratene Opernsängerin Anna Netrebko. Ihr sowie 118 weiteren Personen - darunter auch drei ukrainischen Staatsangehörigen - wird etwa, sofern vorhanden, Vermögen in der Ukraine gesperrt. Auf der Sanktionsliste stehen zudem unter anderen der bekannte russische Musiker Filip Kirkorow sowie Schauspieler und Regisseur Nikita Michalkow.
Ukrainische Medien berichteten darüber hinaus, Präsident Wolodymyr Selenskyj habe bereits Ende Dezember 13 Geistlichen der ukrainisch-orthodoxen Kirche die Staatsbürgerschaft entziehen lassen. Um wen es sich dabei genau handeln soll, war zunächst aber nicht bekannt. Da das entsprechende Dekret persönliche Daten enthalte, sei es nicht veröffentlicht worden, hieß es.
7. Januar, 21.09 Uhr: Selenskyj erklärt von Putin deklarierte Waffenruhe für gescheitert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Kremlchef Wladimir Putin über das orthodoxe Weihnachtsfest deklarierte Feuerpause für gescheitert erklärt.
"Die Welt konnte einmal mehr sehen, wie falsch Aussagen aus Moskau auf jeder Ebene sind", sagte der 44-Jährige in seiner Videobotschaft am Samstagabend - kurz bevor der von Putin genannte Zeitraum der versprochenen Waffenruhe um 22.00 Uhr MEZ offiziell enden sollte.
"Sie haben irgendetwas von einem angeblichen Waffenstillstand gesagt, doch die Realität ist, dass russische Geschosse erneut Bachmut und andere ukrainische Positionen getroffen haben", sagte Selenskyj weiter.
"Wieder einmal hat sich bestätigt: Nur die Vertreibung der russischen Besatzer von ukrainischem Land und die Beseitigung aller Möglichkeiten Russlands, Druck auf die Ukraine und ganz Europa auszuüben, wird die Wiederherstellung von Waffenstillstand, Sicherheit und Frieden bedeuten."
Einmal mehr wünschte Selenskyj den Ukrainern in seiner Ansprache darüber hinaus ein frohes Rest-Weihnachtsfest. Er habe sich gefreut, dass so viele Menschen am Morgen den Gottesdienst im Kiewer Höhlenkloster besucht hätten, erklärte er.
7. Januar, 19.52 Uhr: SPD-Chef Klingbeil: 2023 entscheidend für Kriegsverlauf
SPD-Chef Lars Klingbeil sieht das neue Jahr als entscheidend für den Krieg in der Ukraine an und hat daher die Entschlossenheit des Westens betont, das Land gegen die russischen Angreifer zu unterstützen.
"Ich bin mir sicher, dass das Jahr 2023 für den Verlauf des Krieges entscheidend wird", sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Russland habe in den vergangenen Wochen mit massiven Angriffen auf die Infrastruktur den Krieg abermals eskaliert.
Die USA, Frankreich und Deutschland gingen jetzt gemeinsam den nächsten Schritt, die Ukraine in der Verteidigung ihrer territorialen Integrität zu unterstützen. "Die Lieferung von Schützenpanzern ist ein Signal, dass das westliche Bündnis eng abgestimmt agiert und der Ukraine weiter den Rücken stärkt", sagte Klingbeil.
Forderungen nach der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern sieht Klingbeil hingegen skeptisch. Es gehe erstmal darum, sich im internationalen Bündnis abzusprechen, sagte er im RTL/ntv-Interview am Samstag. "Kein Land liefert gerade so schwere Kampfpanzer, wie das der Leopard 1 oder 2 ist", betonte Klingbeil.
7. Januar, 14.08 Uhr: Moskau: Ukrainische Angriffe trotz angekündigter Waffenruhe erwidert
Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten einseitigen Feuerpause hat Russlands Armee eigenen Angaben zufolge während des orthodoxen Weihnachtsfests ukrainische Angriffe erwidert.
"Alle Positionen der ukrainischen Armee, von denen aus Beschuss erfolgte, wurden von den russischen Streitkräften durch Erwiderung des Feuers niedergeschlagen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag.
Kampfhandlungen gab es demnach in den Gebieten Donezk, Cherson und Saporischschja. Ungeachtet dessen behauptete Konaschenkow, Russland halte sich an die selbst auferlegte 36-stündige Feuerpause, die am Samstagabend um 22.00 Uhr MEZ offiziell enden sollte.
Putin hatte die vorübergehende Waffenruhe am Donnerstag angekündigt und mit dem Weihnachtsfest begründet, das viele orthodoxe Christen am 7. Januar feiern. Die Ukraine lehnte das allerdings als heuchlerische Propaganda-Geste ab und setzte ihre Rückeroberungsversuche fort. Es könne keinen Frieden geben, solange russische Truppen ukrainisches Gebiet besetzt hielten, hieß es aus Kiew.
Auch viele internationale Beobachter bezweifelten von Anfang an, dass die russischen Waffen wirklich konsequent schweigen würden. Nach Einschätzung britischer Geheimdienste gingen die Kämpfe während der orthodoxen Weihnachtszeit sogar auf dem üblichen Niveau weiter.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte am Samstag mit, in Bachmut im Donezker Gebiet seien am Freitag durch russischen Beschuss zwei Zivilisten getötet und 13 weitere verletzt worden.
7. Januar, 13.14 Uhr: London: Kämpfe in Ukraine in orthodoxer Weihnachtszeit fortgesetzt
Die Kampfhandlungen in der Ukraine gehen nach Einschätzung britischer Geheimdienste auch in der orthodoxen Weihnachtszeit auf dem üblichen Niveau weiter.
Eine der am härtesten umkämpften Gegenden sei weiterhin die um die Stadt Kreminna in der Region Luhansk, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. "In den vergangenen drei Wochen haben sich die Kämpfe rund um Kreminna auf das dicht bewaldete Gebiet westlich der Stadt konzentriert."
Da die Wälder selbst im Winter einen gewissen Sichtschutz vor der Beobachtung aus der Luft böten, hätten beide Seiten sehr wahrscheinlich Schwierigkeiten, den Artilleriebeschuss genau einzustellen. In den Waldgebieten kämen wie üblich vor allem Infanteristen zum Einsatz - Soldaten also, die vorrangig zu Fuß und auf kurze Distanz kämpfen.
7. Januar, 13.12 Uhr: Botschafter: Truppen werden von Marder "enorm profitieren"
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat sich zuversichtlich gezeigt, dass nach Schützenpanzern auch Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine geliefert werden könnten.
"Ich bin Optimist. Nach fast einem Jahr seit Beginn dieser großen russischen Invasion haben viele Menschen in Deutschland endlich begriffen, dass es in diesem Krieg um die Existenz der Ukraine geht und um Frieden im ganz Europa", sagte Makeiev der "Wirtschaftswoche" auf die Frage, wie groß er die Chance einschätze, dass Deutschland nun auch Kampfpanzer vom Typ Leopard liefert.
Schützenpanzer sind für den geschützten Transport kleinerer Gruppen von Soldaten ins und im Kampfgebiet gedacht und bieten außerdem Feuerunterstützung. Kampfpanzer haben eine hohe Feuerkraft, eine kleine feste Besatzung und werden für die Bekämpfung gegnerischer Panzer oder anderer Ziele eingesetzt.
"Vom Schützenpanzer Marder werden unsere Bodentruppen enorm profitieren", sagte Makeiev. Er bedankte sich zudem für die Bereitstellung von Luftabwehrsystemen.
7. Januar, 11.54 Uhr: CDU-Außenpolitiker verteidigt Schützenpanzerlieferungen an Ukraine
Der CDU-Außenpolitiker und frühere Bundeswehroffizier Roderich Kiesewetter hat die geplante Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine verteidigt. Nur mit solchen Lieferungen könne der Krieg rascher beendet werden, sagte er am Samstag im Deutschlandfunk.
Russland habe bei aller Zurückhaltung insbesondere Deutschlands immer weiter eskaliert. "Unsere Nichtlieferung hat ja nicht dazu geführt, dass Russland Verhandlungen wollte", fügte er hinzu. Er verwies auf "über 35.000" zerstörte zivile Einrichtungen und Ziele sowie beschädigte und zerstörte Elektrizitätswerke in der Ukraine. "Acht Millionen Haushalte sind ohne Wasser und Strom."
Die Entscheidung für die Schützenpanzerlieferungen zeige eine Einigkeit des Westens. Nun könne man deutlich machen, wenn Russland nicht in Verhandlungen einlenke, "wäre der nächste Schritt die Ausbildung von Kampfpanzerbesatzungen und dann auch die Lieferung". Der CDU-Politiker sagte, es müsse darum gehen, dass die Ukraine den Krieg gewinnen könne. "Entscheidend ist, dass der Status quo wiederhergestellt wird vom 23. Februar. Das wäre der Sieg."
Zum Thema Krim sagte er, dort habe eine Umsiedlung stattgefunden. Man dürfe jetzt nicht neues Unrecht schaffen, sondern müsse darüber verhandeln, "weil dort kaum mehr Ukrainer und Ukrainerinnen leben". "In der ganz ostwärtigen Ukraine, die seit 2014 besetzt ist", sei es Sache der Ukraine festzulegen, ob sie dies wieder freikämpfe.
7. Januar, 11.25 Uhr: Ukraine wurde 2022 mit mehr als 30 Milliarden Euro unterstützt
Die von Russland überfallene Ukraine ist im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge aus dem Ausland mit umgerechnet mehr als 30 Milliarden Euro an Hilfsgeldern und Krediten unterstützt worden.
Rund 40 Prozent stammten dabei aus den USA, teilte die ukrainische Zentralbank in der Nacht zu Samstag mit. Knapp 25 Prozent seien von der Europäischen Union und etwa acht Prozent vom Internationalen Währungsfonds gekommen. Weitere rund fünf Prozent habe Deutschland beigesteuert.
Die Unterstützung lag damit bei rund 16 Prozent der ukrainischen Vorkriegswirtschaftsleistung. Das ukrainische Bruttoinlandsprodukt wiederum ist 2022 durch den Krieg nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums in Kiew um über 30 Prozent eingebrochen.
Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert und hat einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim gut 18 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt. Das angegriffene Land ist finanziell und militärisch weitgehend von ausländischer Hilfe abhängig.
7. Januar, 11.20 Uhr: Putin feiert orthodoxes Weihnachten alleine in Kreml-Kirche
Putin hat das erste orthodoxe Weihnachtsfest seit dem Einmarsch seiner Armee in die Ukraine auf dem Gelände des Kremls gefeiert. Von staatlichen russischen Medien am Samstag verbreitete Fotos und Filmaufnahmen zeigen, wie der 70-Jährige lediglich im Beisein von Kirchendienern in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale steht.
Putin, der vor mehr als zehn Monaten den Angriffskrieg gegen das Nachbarland befohlen hatte, sagte einer Kreml-Mitteilung zufolge: "Dieser helle, geliebte Feiertag inspiriert die Menschen zu guten Taten und Bestrebungen und dient dazu, in der Gesellschaft unvergängliche geistliche Werte und moralische Richtlinien wie Barmherzigkeit, Mitgefühl, Güte und Gerechtigkeit zu bekräftigen."
Der Kremlchef dankte zudem der russisch-orthodoxen Kirche für ihre gesellschaftliche Rolle. Deren einflussreiches Oberhaupt, Patriarch Kirill, gilt als glühender Unterstützer des Kriegs gegen die Ukraine, in dem bereits Tausende Zivilisten getötet und viele weitere verletzt wurden.
7. Januar, 10.38 Uhr: Neue ukrainische Kirche feiert Weihnachten in Kiewer Höhlenkloster
In Kiew hat die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine erstmals eine Weihnachtsmesse im berühmten Höhlenkloster abgehalten.
Der Einladung zum Gottesdienst in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale folgten am Samstag mehrere Hundert Gläubige, Dutzende Journalisten und Kulturminister Olexander Tkatschenko. Der Gottesdienst wurde auch live im ukrainischen Fernsehen übertragen.
Bis Ende 2022 war die wohl wichtigste Kathedrale der Ukraine von der konkurrierenden ukrainisch-orthodoxen Kirche genutzt worden. Deren Nutzungsverträge für zwei Hauptkirchen der insgesamt zehn Gotteshäuser des unter Unesco-Weltkulturerbes stehenden Höhlenklosters wurden dann aber nicht mehr verlängert. Die lange mit dem Moskauer Patriarchat verbundene Kirche kritisiert den Vorgang als rechtswidrig.
Die orthodoxen Kirchen der Ukraine feiern - wie auch im verfeindeten Russland - Weihnachten erst am 7. Januar. Um die Bindungen zu Moskau zu kappen, war bereits im Jahr 2018 mit staatlicher Hilfe die Orthodoxe Kirche der Ukraine gegründet worden. Neben dieser dem Patriarchat von Konstantinopel (Istanbul) zugeordneten Kirche gibt es noch zwei größere Kirchen, die den orthodoxen Ritus befolgen, sowie mehrere kleinere.
7. Januar, 9.21 Uhr: "NZZ": Deutschland ist keine Führungsmacht
Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert am Samstag die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz:
"Wenn deutsche Sozialdemokraten über die Ukraine-Politik ihres Kanzlers sprechen, nehmen sie ein Wort besonders gern in den Mund: Besonnenheit. Es sei dem besonnenen Kurs Olaf Scholz' zu verdanken, dass die Nato keine Kriegspartei geworden sei und Putin keine Atombombe gezündet habe, sagen sie. Zum Teil stimmt das auch: Dass Scholz etwa zu Beginn des Kriegs Forderungen nach einer Flugverbotszone zurückgewiesen hat, war richtig. Doch je länger der Krieg andauerte, desto mehr entpuppte sich Scholz' Besonnenheit als Lähmung.
Die verstolperte Ankündigung vom Donnerstagabend, den Schützenpanzer Marder an die Ukraine zu liefern, passt ins Bild. Trotz anders lautendem Anspruch ist Deutschland keine europäische Führungsmacht. Gewiss, die Entscheidung selbst ist richtig. Doch Berlin müsste viel entschlossener demonstrieren, dass die Bundesrepublik Verantwortung für die Sicherheit der Ukraine und damit Europas übernimmt – was bis jetzt nicht erkennbar ist."
7. Januar, 9.18 Uhr: "La Repubblica": Waffenstillstand sollte nur Putins Image dienen
Zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der von Russland einseitig ausgerufenen Feuerpause schreibt die italienische Zeitung La Repubblica aus Rom am Samstag:
"Mit Sicherheit wird es kein zweitägiger einseitiger Waffenstillstand sein, der den Kriegsverlauf ändert – ein Waffenstillstand, der ohnehin keiner ist, von Putin als Image-Operation ausgedacht und für die Ukraine nicht hinnehmbar. Kriege sind in ihrer Entwicklung immer schwer vorherzusagen. Fast ein Jahr nach dem 24. Februar (...) wissen wir, dass Wladimir Putin mit seinem anfänglichen Vorhaben gescheitert ist: die Ukraine wieder in den Einflussbereich Russlands zu bringen und damit zumindest einen Teil der verloren gegangenen imperialen Größe zurückzugewinnen. (...)
Putin hat den fatalen Fehler begangen, einen Krieg zu beginnen, von dem er dachte, er könne ihn leicht gewinnen, den er aber auf der politischen Ebene bereits verloren hat. Mehr von imperialer Frustration als sachlichen Kriterien bewegt unterschätzte der Kremlchef den Widerstands- und Existenzwillen der Ukrainer. (...)
Der Krieg scheint dazu bestimmt zu sein, auch 2023 anzudauern: Es ist ein Krieg der Ausdauer, neu und alt zugleich. Alt, weil diese lange Phase der Reibung an den Ersten Weltkrieg erinnert. (...) Neu aufgrund des Gewichts der amerikanischen und britischen Geheimdienste zur Unterstützung der Kiewer Streitkräfte (...)."
7. Januar, 5 Uhr: Verteidigungsministerium prüft Abgabe von Bundeswehr-Schützenpanzern
Das Verteidigungsministerium bereitet eine Abgabe der Schützenpanzer aus den Beständen der Bundeswehr vor. Eine entsprechende Prüfung lief nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag im Wehrressort aber noch.
Untersucht wurde dabei auch, wie das Ziel einer schnellen Überlassung von 40 Schützenpanzern erreicht werden kann. Die Bundeswehr verfügt insgesamt über etwa 370 Marder, von denen viele vor einem Einsatz auch überholt werden müssen. Etwa die Hälfte gilt als einsatzbereit.
7. Januar, 4.58 Uhr: Orthodoxe Weihnachtsfeierlichkeiten
Angesichts der orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten beginnt am Samstag offiziell der zweite und letzte Tag einer von Putin angeordneten Feuerpause, die allerdings bereits am Freitag nicht hielt. Die Ukraine hat die Geste als Propaganda-Trick und Heuchelei zurückgewiesen und ihre Rückeroberungsversuche fortgesetzt.
Im berühmten Kiewer Höhlenkloster will unterdessen die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine ihre Weihnachtsmesse feiern. Die Nutzungsverträge der konkurrierenden ukrainisch-orthodoxen Kirche für die zwei Hauptkirchen des Klosterkomplexe waren zum Jahresende nicht verlängert worden.
Die Kirche war lange Zeit mit dem Moskauer Patriarchat verbunden und hatte sich von diesem erst mit dem russischen Einmarsch Ende Februar losgesagt.
7. Januar, 3.31 Uhr: Russland: Drohnenangriff auf Krim abgewehrt
Die russische Flugabwehr hat staatlichen Angaben zufolge erneut einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt.
Das unbemannte Flugobjekt sei am frühen Samstagmorgen über einer Mole nahe Sewastopol, der Marinebasis der russischen Schwarzmeerflotte, abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, laut Staatsagentur Tass in seinem Telegram-Kanal. Der Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am 4. Januar, als zwei Drohnen abgeschossen wurden.
Trotz der von Putin anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests einseitig verkündeten Waffenruhe kam es in der Ukraine zu erneuten Kämpfen.
Die Ukraine hatte die Feuerpause anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests als heuchlerisches Ablenkungsmanöver der russischen Angreifer abgelehnt. Am Freitag dann galt für die gesamte Ukraine - trotz Waffenruhe - rund zwei Stunden lang Luftalarm. Derweil nahm Putin laut Tass an einem orthodoxen Weihnachtsgottesdienst in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im Kreml teil.
7. Januar, 1.30 Uhr: Belarussische Opposition in Sorge um mögliche Mobilmachung
In der belarussischen Opposition mehren sich Sorgen vor einer möglichen Mobilmachung in ihrem Land zur Unterstützung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Der im Warschauer Exil lebende Oppositionspolitiker Pawel Latuschka sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag), die Vorbereitungen dafür seien weit fortgeschritten. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko brauche nur noch auf Befehl des Kremls auf den Knopf zu drücken, um mit der Mobilmachung zu beginnen. Der frühere belarussische Kulturminister Latuschka gehört dem Exilkabinett von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja an.
Wie Latuschka unter Bezug auf Quellen aus Minsk berichtete, seien fast alle Mitarbeiter, die dem belarussischen Innenministerium unterstehen, aufgefordert worden, ihre Pässe abzugeben. Diese Informationen gäbe es aus verschiedenen Städten des Landes. "Das bedeutet, dass diese Personen das Territorium von Belarus im Falle ihrer Mobilisierung nicht mehr verlassen können", sagte Latuschka.
Man könne zudem beobachten, dass die russische Militärpräsenz in Belarus ständig wachse. Das betreffe die Zahl der Soldaten und die Ausrüstung. "Militärübungen der russischen Streitkräfte, einschließlich Übungen zur Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Russlands und von Belarus finden regelmäßig statt", sagte Latuschka.
Befürchtungen über eine aktive Beteiligung des belarussischen Militärs am Angriffskrieg gegen die Ukraine gibt es praktisch schon seit Beginn des russischen Einmarsches in das Nachbarland Ende Februar 2022. Die russischen Streitkräfte haben das Staatsgebiet des Verbündeten Belarus als Ausgangspunkt für Angriffe auf die Ukraine genutzt.
7. Januar, 1.01 Uhr: London will Aufklärung russischer Kriegsverbrechen vorantreiben
London will die Aufklärung von russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine vorantreiben und hat dazu gemeinsam mit den Niederlanden zu einem internationalen Treffen eingeladen.
Im März sollen sich Justizministerinnen und Justizminister aus aller Welt in London treffen, um finanzielle und praktische Unterstützung für die Arbeit des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag zu organisieren, wie die britische Regierung am Samstag mitteilte.
"Die russischen Streitkräfte sollten wissen, dass sie nicht ungestraft handeln können, und wir die Ukraine unterstützen werden, bis Gerechtigkeit herrscht", sagte der britische Justizminister Dominic Raab einer Mitteilung zufolge. Die internationale Gemeinschaft müsse dem Weltstrafgericht starke Rückendeckung geben, damit Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen werden könnten.
London hatte bereits wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges begonnen, das Gericht mit fachlicher Expertise zu unterstützen. Gemeinsam mit anderen westlichen Partnern schulen die Briten auch ukrainische Richter und Strafverfolger.
6. Januar, 23 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfe in Milliardenumfang zu
Die US-Regierung stellt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Verfügung.
Das US-Verteidigungsministerium sagte am Freitag, das Paket habe einen Umfang von mehr als drei Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro). Davon kämen Waffen im Wert von 2,85 Milliarden Dollar aus den Beständen der US-Streitkräfte. Es sei das bislang größte Einzelpaket dieser Art.
Geliefert würden etwa 50 Schützenpanzer vom Typ Bradley, die unter anderem mit Anti-Panzer-Raketen bestückt seien. Das Paket enthalte darüber hinaus auch 100 gepanzerte Truppentransportfahrzeuge und minenresistente Fahrzeuge sowie 138 Geländewagen, die unter dem Namen "Humvee" bekannt sind.
Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.
6. Januar, 21.20 Uhr: Westliche Panzer verhelfen Ukraine zu neuer Stärke
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat seine Dankbarkeit für die angekündigten Schützenpanzer-Lieferungen aus Deutschland und den USA bekräftigt.
"Es ist uns gelungen, die Stärke der Ukraine und die Zusammenarbeit bei der Verteidigung mit den Partnern auf ein neues Level zu bringen", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Freitagabend. "Von nun an hat die Ukraine mehr Flugabwehr, mehr gepanzerte Fahrzeuge, erstmals westliche Panzer, mehr Geschütze und Geschosse."
"Deutschland hat einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht bei der Stärkung der Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas", sagte Selenskyj, der früher am Tag auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) telefoniert hatte.
6. Januar, 20.40 Uhr: Kämpfe in der Ukraine trotz Putins einseitig verkündeter Waffenruhe
"Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!", hieß es in der Mitteilung aus Kiew. Das russische Militär wiederum warf der ukrainischen Seite Angriffe vor.
Für rund zwei Stunden galt am Freitag für die gesamte Ukraine trotz der Waffenruhe Luftalarm. Der Auslöser dafür sollen Medienberichten zufolge mehrere über dem benachbarten Belarus aufgestiegene russische Flugzeuge gewesen sein, die Angst vor neuen Angriffen schürten.
Obwohl sich das russische Heer an die Feuerpause halte, habe die Ukraine weiter mit Artillerie auf Ortschaften und Positionen gefeuert, erklärte Armeesprecher Igor Konaschenkow (56) in Moskau. Es gab demnach an drei Frontabschnitten Gefechte. Im Norden nahe der Kleinstadt Lyman habe ukrainisches Militär mit Granatwerfern geschossen, etwas weiter südlich bei der Ortschaft Bilohoriwka im Gebiet Luhansk mit Artillerie. Im Süden des Gebiets Donezk habe es ebenfalls Artilleriefeuer auf russische Positionen gegeben. Die russischen Truppen schossen demnach zurück.
Die von Putin einseitig angekündigte Feuerpause ab Freitagmittag Moskauer Zeit (10 Uhr MEZ) wäre die erste Waffenruhe entlang der gesamten Frontlinie seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar vergangenen Jahres gewesen.
6. Januar, 19.40 Uhr: USA weitere militärische Hilfe in Milliardenumfang zu
Die US-Regierung stellt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere milliardenschwere Militärhilfen zur Verfügung.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre (48), sagte am Freitag in Washington, das neue Paket für Kiew habe einen Umfang von etwa drei Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 2,8 Milliarden Euro) und sei das bislang größte Einzelpaket dieser Art.
Darin enthalten seien Schützenpanzer vom Typ Bradley, deren Lieferung das Weiße Haus bereits am Donnerstag nach einem Telefonat von US-Präsident Joe Biden (80) und Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) angekündigt hatte. Das Pentagon werde im Laufe des Freitags genauere Details über die Waffensysteme mitteilen, die in dem Paket enthalten seien, sagte Jean-Pierre.
6. Januar, 19 Uhr: CSU fordert Lieferung moderner Leopard-Panzer von Bundesregierung
Die CSU im Bundestag hat die Ampel-Koalition aufgefordert, der Ukraine neben Schützenpanzern auch Kampfpanzer vom Typ Leopard I und II zu liefern.
Die nun beschlossene Lieferung der Marder-Schützenpanzer sei das eine, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (52) am Freitag zum Auftakt einer Klausurtagung im bayerischen Kloster Seeon. "Aber der zweite Schritt muss auch kommen." Deutschland müsse das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine auch mit Leopard-Lieferungen unterstützen - und zwar unabhängig davon, ob das verbündete Staaten auch machen oder nicht.
Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hätte hier die Chance, selbst zu handeln und den Leopard anzubieten, sagte Dobrindt, der Scholz erneut Zögerlichkeit vorwarf. "Es ist immer wieder das gleiche Muster: Es wird zu lange abgewartet - bis zu einem Zeitpunkt, wo man politisch nicht mehr anders kann. Und dann erst handelt man. Ich glaube, in Europa wird zu Recht unter deutscher Führung etwas anderes verstanden."
6. Januar, 17.50 Uhr: Telefonat mit Scholz: Selenskyj dankt für Schützenpanzer
Nach der angekündigten Lieferung neuer Waffensysteme für sein Land hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) in einem Telefonat persönlich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) bedankt.
"Ich habe für das mächtige Verteidigungspaket gedankt, einschließlich von Dutzenden Marder-Schützenpanzern und das Patriot-System", wurde der Präsident am Freitag in einer Mitteilung seines Büros in Kiew zitiert. Es sei auch über weitere Kooperation zur "Stärkung der ukrainischen Armee" gesprochen worden.
6. Januar, 17.40 Uhr: Verteidigungsministerium prüft Abgabe von Bundeswehr-Schützenpanzern
Das Verteidigungsministerium bereitet nach der Lieferzusage von Schützenpanzern an die Ukraine eine Abgabe aus den Beständen der Bundeswehr vor.
Eine entsprechende Prüfung lief nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag im Wehrressort aber noch. Untersucht wurde dabei auch, wie das Ziel einer schnellen Überlassung von 40 der Schützenpanzer erreicht werden kann.
Die Bundeswehr verfügt insgesamt über etwa 370 Marder, von denen viele vor einem Einsatz auch überholt werden müssen. Etwa die Hälfte gilt aktuell als einsatzbereit. Zudem sind Marder für die Nato-Verpflichtung in der Schnellen Eingreiftruppe (VJTF) gebunden, nachdem der Einsatz des moderneren Puma auf Eis gelegt worden war.
6. Januar, 16.50 Uhr: Melnyk zu Marder-Lieferung: "Richtige, aber verspätete Entscheidung"
Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk (47) sieht in der angekündigte Lieferung von deutschen Marder-Schützenpanzern an die Ukraine "eine richtige, aber sehr verspätete Entscheidung".
Sie habe einen "bitteren Beigeschmack", sagte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland dem Nachrichtenportal t-online. Die Ukrainehabe "316, sehr lange blutige Kriegstage" warten müssen.
Melnyk äußerte Zweifel, dass seine "deutschen Freunde auf dieses zögerliche Handeln der Ampel heute stolz" seien. "Ob man dieses Vorgehen als Führungskraft bezeichnen kann, ist ebenso fraglich". Der Diplomat sieht dabei vor allem Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) in der Pflicht.
6. Januar, 16.34 Uhr: Russische Botschaft verurteilt Schützenpanzerlieferungen scharf
Die russische Botschaft in Berlin hat mit scharfer Kritik auf die Entscheidung Deutschlands zur Lieferung von Schützenpanzern und eines Patriot-Luftabwehrsystems an die Ukraine reagiert.
"Entschieden verurteilen wir diesen Beschluss und betrachten ihn als einen weiteren Schritt hin zur Konflikteskalation in der Ukraine", schrieb die Auslandsvertretung am Donnerstag auf ihrer Internetseite.
Man betone erneut, dass die Lieferungen tödlicher und schwerer Waffen "die moralische Grenze darstellen, die die Bundesregierung hätte nicht überschreiten sollen".
6. Januar, 15.10 Uhr: Ukraine ignoriert von Russland einseitig erklärte Waffenruhe
Während der von Russland einseitig erklärten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest haben ukrainische Soldaten im Donezker Gebiet das Feuer auf Stellungen des Feindes eröffnet.
"Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden Weihnachten!", teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Freitag in sozialen Netzwerken mit.
In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der russischen Truppen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten als "Geschenk" beschossen worden. "Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!", hieß es in der Mitteilung.
6. Januar, 15.07 Uhr: Moskau wirft Kiew Angriffe trotz von Putin verkündeter Feuerpause vor
Das russische Militär wirft der ukrainischen Seite weitere Angriffe vor. Kremlchef Wladimir Putin (70) hatte zuvor einseitig für seine Truppen einen Waffenstillstand zur orthodoxen Weihnacht ausgerufen.
"Obwohl sich die russische Heeresgruppierung an die seit heute, dem 6. Januar um 12 Uhr in Kraft getretene Feuerpause hält, hat das Kiewer Regime weiter mit Artillerie auf Ortschaften und Positionen der russischen Kräfte gefeuert", erklärte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Freitag in Moskau.
Kiew hat die einseitig von Moskau verkündete Waffenruhe öffentlich abgelehnt.
6. Januar, 15.04 Uhr: Papst ruft zu Gebet für Frieden in Ukraine auf
Papst Franziskus (86) hat zum Gebet für die Ukraine und ein Ende der Kämpfe in dem von Russland angegriffenen Land aufgerufen.
"Die Geburt des Erlösers möge Trost und Hoffnung verleihen und konkrete Schritte anregen, die endlich ein Ende der Kämpfe und den Frieden herbeiführen können", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Freitag nach dem Angelus-Gebet vor Tausenden Menschen auf dem Petersplatz in Rom.
Der 86 Jahre alte Argentinier richtete Grüße an die orthodoxe Kirche, die am Samstag Weihnachten feiert. "Besonders möchte ich sie den Brüdern und Schwestern des gemarterten Volkes der Ukraine zukommen lassen", sagte Franziskus.
6. Januar, 12.11 Uhr: Lukaschenko stattet russischen Truppen in Belarus Besuch ab
Der Machthaber von Belarus Alexander Lukaschenko (68) hat nach offiziellen Angaben die gemeinsame russisch-belarussische Truppe im Land inspiziert.
"Beim Besuch des Truppenübungsplatzes Obus-Lesnowski erklärte Alexander Lukaschenko, dass die Erfahrung, die durch das Zusammenwachsen der Militäreinheiten und -verbände gewonnen wird, große Bedeutung für Belarus hat", teilte das belarussische Verteidigungsministerum am Freitag in seinem Telegram-Kanal mit. Zuletzt mehrten sich Spekulationen, dass ein Angriff russischer Truppen auf die Ukraine erneut über Belarus erfolgen könne. Der Truppenübungsplatz liegt nahe der Großstadt Baranawitschy im Westen des Landes.
6. Januar, 10.56 Uhr: London: Annektierte ukrainische Gebiete kommen Moskau teuer zu stehen
Die von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiete in der Ostukraine werden dem Kreml nach Einschätzung britischer Regierungsexperten teuer zu stehen kommen.
Das geht aus dem Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Freitag hervor. Demnach sind Luhansk und Donezk, die von der russischen Führung als Volksrepubliken bezeichnet werden, schon seit längerem eine finanzielle Belastung für Moskau.
"Jetzt, da der Kreml sich offen dazu verpflichtet hat, sie zu unterstützen, werden sie eine große politische, diplomatische und finanzielle Belastung für Russland darstellen, lange über die derzeitige Phase des Konflikts hinaus", hieß es in der Mitteilung.
6. Januar, 10.22 Uhr: Putins Waffenruhe zur orthodoxen Weihnacht hat offiziell begonnen
Die von Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag angekündigte einseitige Waffenruhe in der Ukraine zur orthodoxen Weihnacht ist am Freitagmittag Moskauer Zeit (10.00 Uhr MEZ) offiziell in Kraft getreten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerpause die angeordneten 36 Stunden hält, gilt als gering.
6. Januar, 10.05 Uhr: Polen begrüßt deutsche Patriot-Abgabe an die Ukraine
Polen hat die von Deutschland geplante Abgabe eines Flugabwehrsystems vom Typ Patriot an die Ukraine begrüßt.
Er habe diesen Schritt mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, schrieb Außenminister Zbigniew Rau in der Nacht zu Freitag auf Twitter. "Diese Entscheidung stimmt überein mit dem, was Polen bereits Ende November vorgeschlagen hatte."
6. Januar, 10 Uhr: Feuerpause abgelehnt: Russlands Ex-Präsident Medwedew beschimpft Kiew und Baerbock
Nach Kiews Ablehnung der von Kremlchef Wladimir Putin (70) angeordneten Feuerpause zur orthodoxen Weihnacht hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (57) die ukrainischen Politiker beschimpft.
"Schweine haben keinen Glauben oder ein angeborenes Dankbarkeitsgefühl. Sie verstehen nur rohe Gewalt und fordern von ihren Herren quiekend Fressen", schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats am Freitag in seinem Telegram-Kanal.
Auch über Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zog der 57-Jährige in dem Zusammenhang her. "Selbst das ungebildete Weib Baerbock und eine Reihe weiterer Aufseher im europäischen Schweinestall haben es geschafft, über die Unzulässigkeit einer Waffenruhe zu meckern", schrieb Medwedew.
Der einst als verhältnismäßig liberal geltende Politiker versucht sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit seinen Äußerungen als Hardliner gegenüber dem Westen zu profilieren.
Kiew hat die Forderungen nach der Feuerpause als "Heuchelei" zurückgewiesen. Baerbock kritisierte die Feuerpause als unzureichend und forderte einen Rückzug Russlands, um Frieden zu erzielen.
6. Januar, 9.08 Uhr: Inspekteur der Luftwaffe will Patriot-Raketen "so schnell wie möglich" liefern
Der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, will nach der Entscheidung für die Abgabe eines Luftabwehrsystems Patriot an die Ukraine Tempo machen.
"Abgabe Patriot an die Ukraine mit Ausbildung ukrainischer Soldaten so schnell wie möglich, gleichzeitig Einsatz in Polen und Slowakei bedeutet ein Kraftakt für unsere Truppe. Aber es muss sein in diesen besonderen Zeiten!", zitierte die Luftwaffe den Generalleutnant am Freitag auf Twitter.
Die Bundesregierung will nach Absprachen mit der US-Regierung mehrere Dutzend Schützenpanzer Marder sowie ein Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellen, wie es Washington schon kurz vor Weihnachten zugesagt hatte.
6. Januar, 8.12 Uhr: Hofreiter fordert Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine
Nach der Entscheidung Deutschlands und der USA zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine hat der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter (52) auch die Lieferung von Kampfpanzern gefordert.
"Ich würde mir wünschen, dass als Hauptherstellungsland von Leopard 2 wir eine europäische Initiative starten für die Lieferung von Leopard 2 und gemeinsam mit Europa schauen, was wir alles der Ukraine liefern können, damit sie die besetzten Gebiete befreien können", sagte Hofreiter am Freitag im ARD-"Morgenmagazin".
6. Januar, 6.55 Uhr: Zahl der Kriegsdienstverweigerer hat sich 2022 fast verfünffacht
Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr ist 2022, dem Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, sprunghaft angestiegen.
"Im Jahr 2021 sind im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 201 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen, im Jahr 2022 waren es insgesamt 951 Anträge", sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Kriegsdienstverweigerer sind seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ausschließlich Menschen, die schon bei der Bundeswehr Dienst tun. Viele begründen ihre Anträge dem Bericht zufolge damit, dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten.
6. Januar, 6.37 Uhr: Russische Hacker greifen vermehrt deutsche Infrastruktur an
Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat das CyberPeace-Institut in Genf 2022 mehr als 850 Cyberattacken registriert.
Sie wurden demnach von pro-russischen und pro-ukrainischen Hackern gegen Ziele in der Ukraine, Russland und rund drei Dutzend anderen Ländern ausgeführt, darunter auch 23 in Deutschland. Pro-russische Hackernetzwerke würden durch immer stärkere Vernetzung immer unberechenbarer, sagte die Chefanalystin des Instituts, Emma Raffray, der Deutschen Presse-Agentur.
Ziele waren in Deutschland etwa Ministerien, Banken, Internetanbieter oder Flughäfen. Bei den Flughäfen seien Webseiten vorübergehend gestört worden, Flugdienste seien nicht beeinträchtigt gewesen, sagt Raffray.
6. Januar, 6.29 Uhr: Russlands Botschafter wirft USA Verlängerung des Ukraine-Kriegs vor
Moskaus Botschafter in Washington hat den USA nach der Ankündigung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vorgeworfen.
Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keinen Wunsch für eine politische Lösung in der Ukraine habe, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur Tass am Donnerstag in Washington. "Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist."
6. Januar, 6.12 Uhr: Biden: Ukraine-Krieg in kritischer Phase
US-Präsident Joe Biden (80) sieht den russischen Angriffskrieg in der Ukraine an einem kritischen Punkt.
Das sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. Die USA und ihre Alliierten würden "die Unterstützung für die Ukraine weiter verstärken", sagte Biden mit Blick auf die jüngste Zusage der Vereinigten Staaten und Deutschlands, erstmals auch Schützenpanzer an Kiew zu liefern.
Der Präsident betonte auch: "Wir werden der Ukraine helfen, sich gegen Luftangriffe zu verteidigen". Deswegen werde Deutschland ebenfalls ein Flugabwehrsystem vom Typ "Patriot" zur Verfügung stellen, zusätzlich zu dem einen System, das die USA bereits zugesagt hatten. Die Patriots "funktionieren gut und die Russen fangen an zu erkennen, dass sie gut funktionieren", sagte Biden.
5. Januar, 22.13 Uhr: So viele Marder-Panzer will Deutschland offenbar liefern
Dem Spiegel zufolge soll die deutsche Marder-Lieferung an die Ukraine rund 40 Schützenpanzer umfassen.
Berlin und Washington hätten vereinbart, je eine ukrainische Panzergrenadier-Einheit voll auszustatten. Die vertraulichen Gespräche über die Lieferung hatten nach Spiegel-Angaben bereits kurz vor Weihnachten begonnen, an ihnen habe auch Frankreich teilgenommen.
5. Januar, 21.54 Uhr: EU-Ratschef Michel: Russische Ankündigung einer Waffenruhe ist heuchlerisch
EU-Ratschef Charles Michel (47) hat Russlands Ankündigung einer Waffenruhe als heuchlerisch bezeichnet.
"Ein Rückzug der russischen Truppen ist die einzige ernsthafte Option, um Frieden und Sicherheit wiederherzustellen, schrieb er am Donnerstag auf Twitter.
5. Januar, 21.48 Uhr: Selenskyj dankt Scholz für angekündigte Patriot-Lieferung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) für die angekündigte Lieferung eines Patriot-Flugabwehrsystems gedankt.
"Zusammen mit dem früher gelieferten Iris-T-System und den Gepard-Flugabwehrpanzern leistet Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russischen Raketen abgefangen werden!", schrieb Selenskyj am Donnerstagabend auf Twitter. Zu den ebenfalls von der Bundesregierung zugesagten Schützenpanzern vom Typ Marder äußerte sich der ukrainische Staatschef zunächst nicht.
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev schrieb auf Twitter unterdessen die Hashtags "#Patriot" und "#Marder" sowie drei schwarz-rot-goldene Herzchen und die Worte "#DankeDeutschland".
5. Januar, 21.17 Uhr: Habeck nennt Lieferung von Schützenpanzern an Ukraine folgerichtig
Vizekanzler Robert Habeck (53, Grüne) hat die geplante Lieferung des Schützenpanzers Marder an die Ukraine als gute Entscheidung bezeichnet.
"Wir haben seit Kriegsbeginn unsere Unterstützung im Zusammenspiel mit unseren Partnern immer stärker ausgeweitet. Es ist folgerichtig, dass wir auch diesen Schritt gehen", erklärte der Grünen-Politiker am Donnerstagabend. "Die Ukraine hat das Recht, sich selbst gegen den russischen Angriff zu verteidigen, und wir haben die Pflicht, ihr dabei zu helfen."
5. Januar, 20.36 Uhr: Strack-Zimmermann: Schützenpanzer kommen nun "nicht zu spät"
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (64, FDP), hat die amerikanisch-deutsche Entscheidung zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine begrüßt.
"Es ist eine große Erleichterung, dass die Bundesregierung und speziell das Bundeskanzleramt den Weg endlich frei machen für Panzerlieferungen an die Ukraine. Diese Entscheidung kommt sehr spät, aber nicht zu spät", teilte Strack-Zimmermann am Donnerstag mit. Forderungen danach hätten gewirkt. "Aber: Wir lassen nicht locker. Nach dem Marder kommt der Leopard. Ich bleibe dran."
Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern, wie Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat vereinbart haben.
5. Januar, 20.33 Uhr: Grüne begrüßen Panzer-Lieferung an Ukraine: Alles was notwendig ist
Die Grünen haben die geplante Lieferung des Schützenpanzers Marder an die Ukraine begrüßt. "Wir müssen der Ukraine beistehen, mit allem, was sie braucht, stets in Rücksprache mit unseren Partnern", sagte der Parteivorsitzende Omid Nouripour (47) am Donnerstagabend.
Daher sei es richtig, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) "die Lieferung von Panzern nun freigibt". Dies sei eine wichtige Grundlage für die Konsultationen über weitere notwendige Hilfe für die Ukraine, sagte der Co-Vorsitzende.
Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern, wie Scholz und US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in einem Telefonat vereinbarten.
5. Januar, 20.09 Uhr: Besatzungschef: Werden ukrainische Angriffe trotz Waffenruhe erwidern
Ungeachtet einer von Kremlchef Wladimir Putin (70) angeordneten 36-stündigen Waffenruhe werden russische Truppen nach Aussage eines Besatzungschefs ukrainische Angriffe weiter erwidern.
"Die Entscheidung betrifft die Einstellung des initiativen Feuers und der Angriffshandlungen von unserer Seite", schrieb der von Moskau im ostukrainischen Gebiet Donezk eingesetzte Denis Puschilin am Donnerstag im Nachrichtendienst Telegram.
Puschilin fügte hinzu: "Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf Provokationen des Gegners antworten werden! Oder dem Feind auch nur irgendeine Chance geben werden, während dieser Feiertagsstunden seine Positionen an der Frontlinie zu verbessern."
5. Januar, 20.06 Uhr: Jetzt doch! Deutschland liefert Kampfpanzer in die Ukraine
Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern.
Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) und US-Präsident Joe Biden (80) am Donnerstag in einem Telefonat, wie es anschließend in einer gemeinsamen Erklärung hieß.
Deutschland wird der Ukraine zudem für die Luftabwehr eine Patriot-Flugabwehrbatterie zur Verfügung stellen. Die USA hatten Kiew bereits eines der modernen Patriot-Systeme in Aussicht gestellt.
Deutschland will den ukrainischen Streitkräften den Schützenpanzer Marder liefern, der vor mehr als 50 Jahren für die Bundeswehr entwickelt wurde. Die USA schicken Panzer vom Typ "Bradley".
Es handelt sich dabei um die ersten Schützenpanzer westlicher Bauart, die die Ukraine erhält. Wie viele der Panzer die Ukraine bis wann erreichen sollen, blieb zunächst noch unklar.
5. Januar, 18.24 Uhr: Liefert Deutschland bald Kampfpanzer? Baerbock-Aussage lässt aufhorchen!
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat einen Kurswechsel in Bezug auf die mögliche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angedeutet.
Deutschland und seine Verbündeten dürften keinen Zweifel an der Unterstützung für Kiew aufkommen lassen und "schauen, was wir mehr tun können, gerade auch bei der militärischen Unterstützung", sagte Baerbock bei einer Pressekonferenz mit ihrem britischen Amtskollegen James Cleverly am Donnerstag in London.
Sie fügte hinzu: "Dazu gehören Defensiv-Waffen, dazu gehören aber eben auch Mittel, Waffen, die die Ukraine braucht, um besetztes Gebiet und damit die Menschen, die dort unter russischem Terror leiden, zu befreien", so die Grünenpolitikerin weiter.
Konkrete Zusagen für Kiew machte Baerbock trotz Nachfragen von Journalisten nicht. Hinsichtlich der Ankündigungen aus Paris und Washington, leichte Panzer und Schützenpanzer an Kiew zu liefern, sagte sie, man überlege, was man gemeinsam mit den Partnern tun könne, damit weitere Menschen in der Ukraine von der russischen Besatzung befreit werden könnten. Bislang hatte Deutschland die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine abgelehnt.
5. Januar, 18.10 Uhr: Bundesregierung nimmt angekündigte Waffenruhe "zur Kenntnis"
Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) angekündigte Feuerpause in der Ukraine zum orthodoxen Weihnachtsfest reagiert.
"Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen", sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag in Berlin. "Jedes Einstellen der Kampfhandlungen trägt dazu bei, Menschenleben zu retten." Es bleibe aber dabei, dass Russland seine Truppen vollständig aus der Ukraine abziehen müsse und so diesen Krieg jederzeit beenden kann. "Dazu fordern wir Russland weiter auf."
Wie sich russische Truppe verhalten sollten, falls sie während der Feuerpause von der ukrainischen Armee angegriffen werden, war zunächst unklar.
5. Januar, 17.34 Uhr: Russische Waffenruhe zu orthodoxen Weihnachten ist laut Kiew "Heuchelei"
Die Ukraine hat die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin für das orthodoxe Weihnachtsfest angeordnete Waffenruhe als "Heuchelei" bezeichnet.
"Russland muss die besetzten Gebiete verlassen - nur dann wird es eine "zeitweilige Waffenruhe" geben", schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Im Gegensatz zum russischen Gegner würde die Ukraine kein fremdes Territorium angreifen und Zivilisten töten. Das mache nur Russland.
Zuvor hatte der Kreml für das orthodoxe Weihnachtsfest am Freitag und Samstag eine einseitige Waffenruhe für 36 Stunden angeordnet. Die russische Armee ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert und hat im September große Teile der Ost- und Südukraine völkerrechtswidrig annektiert.
5. Januar, 16.29 Uhr: Putin ordnet zweitägige Feuerpause an
Angesichts des bevorstehenden orthodoxen Weihnachtsfests hat Russlands Präsident Wladimir Putin (70) eine anderthalbtägige Feuerpause in der Ukraine angeordnet.
Putin wies das russische Verteidigungsministerium an, von Freitagmittag bis in die Nacht auf Sonntag die Kampfhandlungen im Nachbarland einzustellen, wie aus einer Kreml-Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht.
5. Januar, 14.18 Uhr: Russischer Parlamentschef droht Deutschland mit Enteignungen
Russlands Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat Deutschland mit Enteignungsmaßnahmen gedroht, sollte Berlin russisches Vermögen zum Wiederaufbau der Ukraine heranziehen.
"Sobald diese Entscheidung getroffen ist, haben wir das Recht auf gleiche Handlungen in Bezug auf das Eigentum von Deutschland und anderen Staaten", schrieb Wolodin am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal. Vor Beginn des russischen Angriffskriegs zählten deutsche Unternehmen zu den größten Direktinvestoren in Russland.
5. Januar, 14.01 Uhr: Putin: Verhandlungen nur ohne Rückgabe von Territorien an Ukraine
Kremlchef Wladimir Putin hat erneut eine Anerkennung der russischen Eroberungen in der Ukraine zur Bedingung von Verhandlungen mit der Regierung in Kiew gemacht.
Nach einem Telefonat Putins mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan teilte der Kreml am Donnerstag mit: "Wladimir Putin hat erneut die Bereitschaft Russlands zum ernsthaften Dialog betont - unter der Bedingung, dass die Obrigkeit in Kiew die bekannten und mehrfach öffentlich gemachten Forderungen erfüllt und unter Berücksichtigung der neuen territorialen Realität."
5. Januar, 12.52 Uhr: Orthodoxe Weihnachten: Ukraine lehnt Weihnachtswaffenruhe ab
Kiew hat den Aufruf Kirills, des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, für eine Waffenruhe zwischen Russen und Ukrainern zum orthodoxen Weihnachtsfest abgelehnt.
"Es ist eine zynische Falle und ein Element der Propaganda", schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Die russisch-orthodoxe Kirche sei auch keine Autorität in der weltweiten Orthodoxie und trete lediglich als "Kriegspropagandist" auf. Podoljak unterstellte dem Moskauer Patriarchat Aufrufe zum Genozid an den Ukrainern.
5. Januar, 12.43 Uhr: Habeck sagt der Ukraine weitere Waffenlieferungen zu
Nach der französischen Zusage schwer bewaffneter Spähpanzer für die Ukraine hat auch Deutschland der Regierung in Kiew weitere Waffenlieferungen in Aussicht gestellt.
"Wir werden nicht aufhören, Waffen an die Ukraine zu liefern", sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag auf einer Wirtschaftskonferenz in Oslo. Mit Blick auf die französische Entscheidung und die Erwägungen der US-Regierung, Schützenpanzer zu liefern, fügte der Wirtschaftsminister hinzu: "Wir werden unsere Lieferungen stets den Erfordernissen des Schlachtfelds anpassen." Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es, man befinde sich mit Frankreich und den USA in Abstimmungen über weitere Waffenlieferungen.
5. Januar, 10.37 Uhr: Moskauer Patriarch Kirill ruft zu Weihnachtswaffenruhe in Ukraine auf
Das einflussreiche Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche Patriarch Kirill hat zu einer Waffenruhe in der Ukraine während der orthodoxen Weihnacht aufgerufen.
"Ich, Kirill, Patriarch von Moskau und ganz Russland, rufe alle Seiten, die an dem internen Konflikt beteiligt sind, dazu auf, das Feuer einzustellen und eine Weihnachtswaffenruhe vom 6. Januar um 12.00 Uhr bis 7. Januar um 24.00 Uhr herzustellen, damit die Gläubigen die Messen an Heiligabend und am Tag von Christi Geburt besuchen können", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Aufruf Kirills. Die Ostkirchen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender am 7. Januar.
5. Januar, 10.13 Uhr: Esken zu Panzer-Lieferungen: In engen Abstimmungen mit Partnern
Nach der französischen Ankündigung, die Ukraine mit Spähpanzern zu unterstützen, hat SPD-Chefin Saskia Esken sich zur Frage der Lieferung deutscher Kampfpanzer bedeckt gehalten.
"Die deutsche Regierung und der deutsche Bundeskanzler sind dazu immer wieder in engen Abstimmungen mit den Partnern, mit den Freunden - insbesondere natürlich mit den Amerikanern", sagte Esken am Donnerstag in der RLT/ntv-Sendung "Frühstart" auf die Frage, wann Deutschland Panzer des Typs Leopard 2 liefere.
5. Dezember, 9.45 Uhr: Baerbock will in London über weitere Ukraine-Unterstützung beraten
Außenministerin Annalena Baerbock will vor dem Hintergrund der angekündigten Lieferung französischer Spähpanzer an die Ukraine mit ihrem britischen Kollegen James Cleverly über zusätzliche Unterstützung für Kiew beraten.
"Je eher (der russische Präsident Wladimir) Putin versteht, dass sein brutaler Angriffskrieg zum Scheitern verurteilt ist, desto schneller gibt es Hoffnung auf ein Ende des Kriegs", erklärte die Grünen-Politikerin am Donnerstag vor der Abreise zu einem Besuch in der britischen Hauptstadt London.
5. Dezember, 9.31 Uhr: London: Verlegung von Langstreckenbombern schwächt Moskau
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das russische Militär durch die Verlegung seiner Langstreckenbomber in den Osten Russlands geschwächt.
Zusätzlicher Aufwand bei der Wartung und die größere Distanz zur Ukraine würden die begrenzten Flugstunden der alternden Langstreckenbomber des Typs Tu-95MS weiter verringern, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dennoch werde Moskau weiterhin in der Lage sein, vom Osten Russlands aus Angriffe mit aus der Luft gestarteten Marschflugkörpern auf die Ukraine durchzuführen, da die Waffen eine Reichweite von 5000 Kilometern hätten.
5. Januar, 6.41 Uhr: CSU will Initiative für Panzer-Lieferungen an Ukraine starten
Die Bundestags-CSU fordert eine europäische Initiative der Bundesregierung, um gemeinsam mit Bündnispartnern Kampfpanzer westlicher Bauart an die Ukraine zu liefern.
"Wir wollen, dass die Ukraine ihr Recht auf Selbstverteidigung wahrnehmen kann. Dafür braucht sie mehr schwere Waffen - auch Leopard-2-Panzer", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (52) der Deutschen Presse-Agentur.
"Die Bundesregierung muss eine europäische Initiative zur gemeinsamen Abgabe von Kampfpanzern starten", verlangte er.
5. Januar, 6.30 Uhr: USA erwägen Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine
Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells "Bradley" an die Ukraine in Erwägung.
Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte am Mittwoch die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde.
Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des "Bradley" für Kiew in Frage käme.
4. Januar, 22.26 Uhr: Selenskyj: Französische Panzerlieferungen sind wichtiges Signal
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die angekündigte Lieferung französischer Spähpanzer als wichtiges Signal auch an andere westliche Staaten gewertet.
"Frankreich hebt die Verteidigungsunterstützung für die Ukraine auf ein neues Level und ich danke Präsident (Emmanuel) Macron für diese Führungsrolle", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Mittwochabend. "Das sendet ein klares Signal an alle unsere Partner: Es gibt keinen rationalen Grund, weshalb Panzer westlicher Bauart bislang nicht an die Ukraine geliefert wurden."
4. Januar, 18.37 Uhr: Zusage für Panzer-Lieferung nach Telefonat mit Selenskyj
Frankreich will der Ukraine "leichte Kampfpanzer" liefern.
Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast am Mittwoch nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit.
Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. "Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden", zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.
Selenskyj dankte Macron auf Twitter für die Entscheidung. Man habe auch beschlossen, weiter gemeinsam zu arbeiten, um etwa die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Frankreich wollte weitere Details zu den Panzerlieferungen an die Ukraine später bekannt geben.
4. Januar, 15.52 Uhr: Russland will Informationen über Pipeline-Ölexporte zurückhalten
Die russische Regierung will die Veröffentlichung von Informationen über den staatlichen Ölpipeline-Betreiber "Transneft" bis mindestens 2024 beschränken.
"Ziel der geplanten Regulierung ist die Minimierung der Risiken einer Verstärkung des Sanktionsdrucks auf die Dienstleistungsnutzer für den Transport von Öl und Ölprodukten", teilte das Kartellamt in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch zur Begründung mit. Die Sanktionen könnten zu Behinderungen des Exports führen.
Transneft besitzt in Russland ein staatliches Monopol auf den Betrieb der Ölpipelines. Vor allem der Export nach Europa, aber auch nach China und an den Pazifischen Ozean steht damit unter Kontrolle des Konzerns. Seit Dezember hat die EU wegen Moskaus Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Einfuhrverbot für russisches Öl auf dem Seeweg verhängt. Deutschland und Polen haben sich zudem verpflichtet, ab dem Jahreswechsel kein russisches Öl mehr aus der Leitung "Druschba" abzunehmen.
4. Januar, 14.16 Uhr: Baerbock: Russische Attacken sind "Angriffe auf die Menschlichkeit"
Außenministerin Annalena Baerbock hat die jüngsten russischen Attacken auf die Ukraine scharf verurteilt und die europäischen Partner aufgefordert, in der Unterstützung des Landes nicht nachzulassen.
"Diese gemeinsame europäische Einigkeit, die uns im letzten Jahr so stark gemacht hat, müssen wir uns auch in diesem neuen Jahr bewahren und sie weiter ausbauen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem portugiesischen Kollegen João Gomes Cravinho in Lissabon.
Die "systematischen und zynischen Luftschlägen Russlands gegen die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung der Ukraine" hätten kein anderes Ziel, "als den Ukrainerinnen und Ukrainern ihre Lebensgrundlage zu nehmen", kritisierte Baerbock. Sie ergänzte: "Es sind Angriffe auf die Menschlichkeit."
Man dürfe nicht "den geringsten Zweifel an unserer entschlossenen Unterstützung aufkommen" lassen. "Denn so bitter es ist: Mit jedem Zeichen des Nachlassen der Unterstützung ermutigen wir Putin, weiter zu machen."
4. Januar, 12.58 Uhr: Putin stellt Hyperschall-Seerakete Zirkon in Dienst
Vor dem Hintergrund anhaltender Probleme in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin die neue Hyperschallrakete "Zirkon" in Dienst gestellt.
"Ich bin sicher, dass solch eine mächtige Waffe es erlaubt, Russland zuverlässig vor äußeren Drohungen zu schützen und die nationalen Interessen unseres Landes abzusichern", sagte der 70-Jährige am Mittwoch in einer vom Fernsehen übertragenen Videoschalte aus dem Kreml zur Inbetriebnahme der "Zirkon"-Raketen auf der Fregatte "Admiral Gorschkow".
Die Zirkon hat eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern und dient in erster Linie zur Schiffsbekämpfung. Wegen ihrer extrem hohen Geschwindigkeit - nach russischen Angaben kann sie auf bis zu 8000 bis 9000 Kilometer pro Stunde beschleunigen - ist sie von der Flugabwehr praktisch nicht aufzuhalten.
Die öffentliche Zeremonie dient offenbar auch dazu, von den Schwächen der russischen Armee im Ukrainekrieg abzulenken. Nach mehr als zehn Monaten seit Ausbruch der Kampfhandlungen wird Putin von einer zunehmenden Anzahl der Russen nicht mehr als der starke Kriegsherr wahrgenommen, als der er sich präsentieren will.
4. Januar, 12.41 Uhr: Baerbock: Westen muss weiter fest an der Seite der Ukraine stehen
Außenministerin Annalena Baerbock hat Europa und den Westen aufgerufen, auch 2023 eng und solidarisch an der Seite der Ukraine zu stehen.
Angesichts der russischen Aggression liege die stärkste Reaktion in der gemeinsamen Antwort der Partner, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einer Konferenz der Leiterinnen und Leiter der portugiesischen Auslandsvertretungen in der Hauptstadt Lissabon.
Zugleich kritisierte Baerbock die russischen Angriffe auf die Ukraine über die Feiertage scharf. Jetzt sei nicht die Zeit für theoretische Fragen. Bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten sprach sich die Ministerin für pragmatische Lösungen aus.
Der größte Wunsch für das neue Jahr sei Frieden in 2023. Aber man dürfe sich den nicht nur wünschen. Solange Russland die Ukraine selbst an den Festtagen angreife, sei das ein Angriff auf die Menschlichkeit. Deswegen müsse man so lange es nötig sei, an der Seite der Ukraine stehen.
4. Januar, 9.22 Uhr: London sieht mangelhafte russische Munitionsdepots als Risiko
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste führt unsichere Munitionslagerung zu einem hohen Risiko für die Truppen des Kremls.
London bezieht sich dabei auf den ukrainischen Angriff auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk mit 89 getöteten Soldaten in der Neujahrsnacht. Es sei angesichts des Schadensausmaßes realistisch, dass nahe der Unterkunft Munition gelagert worden sei, wodurch beim Beschuss weitere Explosionen entstanden sein könnten.
Bereits vor dem Ukraine-Krieg sei das russische Militär dafür bekannt gewesen, seine Munition unsicher zu lagern, hieß es von den Briten. Der Vorfall in Makijiwka zeige jedoch, wie "unprofessionelle Methoden" zu einer hohen Zahl an Gefallenen beitrügen.
4. Januar, 8.44 Uhr: Explosionen auf der Krim - Behörden sprechen von abgewehrten Drohnen
Die russische Flugabwehr hat nach offiziellen Angaben einen Drohnenangriff auf die seit 2014 von Moskau annektierte Halbinsel Krim abgewehrt.
"Die Flugabwehrsysteme haben am Morgen zwei unbemannte Flugobjekte über dem Meer in der Nähe von Belbek abgeschossen", teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Mittwoch in seinem Telegram-Kanal mit. Belbek ist ein russischer Militärflugplatz, der nach Kriegsbeginn bereits mehrfach von der ukrainischen Armee attackiert wurde.
Laut Raswoschajew arbeiten alle Systeme normal. Über Schäden, Tote und Verletzte gibt es offiziell keine Angaben. Zuvor hatten Medien und Anwohner in sozialen Netzwerken über Explosionsgeräusche aus der Richtung des Flughafens Belbek berichtet.
Die Rückgewinnung der Krim ist eins der erklärten Ziele Kiews, nachdem der russische Angriffskrieg in den vergangenen Monaten zunehmend ins Stocken geriet. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dass dies auf diplomatischem oder militärischem Wege erfolgen könne.
4. Januar, 6.20 Uhr: Caritas rechnet mit neuer Flüchtlingswelle aus Ukraine
Die katholische Hilfsorganisation Caritas International erwartet eine neue Flüchtlingswelle im Ukrainekrieg.
"Wenn die Infrastruktur weiter zerstört wird und die Temperaturen sinken, werden die Menschen in einigen Bereichen keine andere Wahl haben, als zu gehen", sagte Ukraine-Teamchef Gernot Krauß der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. "Wir rechnen damit, dass es wieder eine Welle geben wird."
Millionen Menschen mussten das kriegserschütterte Land bereits verlassen. Unter den Zurückgebliebenen sind nach Einschätzung von Krauß viele ältere Frauen. "Sie werden gehen müssen. Das puffert erstmal das Land ab. Aber es erhöht den Druck auf die Nachbarländer, auch auf uns." Der UNO-Flüchtlingshilfe zufolge leben fast 8 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer als Flüchtlinge in europäischen Ländern. Mehr als 6,5 Millionen seien Vertriebene im eigenen Land.
4. Januar, 6.10 Uhr: Russland nennt höhere Todeszahl für Makijiwka und räumt Fehler ein
Infolge der ukrainischen Angriffe auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka (Gebiet Donezk) räumte die russische Führung Fehler in Bezug auf die Opferzahlen ein.
Das Verteidigungsministerium korrigierte die Zahl der getöteten eigenen Soldaten von 63 auf 89 nach oben. Demnach seien die Männer sowie der stellvertretende Kommandeur nach dem Raketenschlag in der Neujahrsnacht in den Trümmern des eingestürzten Gebäudes aus Stahlbeton gefunden worden. Die Ukraine hatte die Unterkunft mit dem US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfer Himars beschossen.
Generalleutnant Sergej Sewrjuko räumte erstmals auch Fehler ein und bestätigte damit Medienberichte. Demnach war der Hauptgrund für die "Tragödie", dass die Soldaten in der Neujahrsnacht trotz eines Verbots massenhaft ihre Mobiltelefone benutzt und damit die ukrainische Seite auf ihren Standort aufmerksam gemacht hätten. Die ukrainischen Streitkräfte hätten daraufhin sechs Raketen abgeschossen, von denen vier einschlugen und zwei abgefangen worden seien, hieß es.
"Dieser Faktor hat es dem Gegner ermöglicht, die Richtung zu bestimmen und die Koordinaten der Lage der Soldaten zu orten, um den Raketenschlag zu vollziehen", so Sewrjukow. Gegenwärtig werde dafür gesorgt, dass sich das nicht wiederhole. Zudem würden die schuldigen Diensthabenden zur Verantwortung gezogen.
4. Januar, 6 Uhr: Selenskyj ruft Westen zur Stärkung der ukrainischen Verteidigung auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft nach neuen russischen Raketenschlägen aufgerufen, die Verteidigungsfähigkeit seines Landes zu stärken.
Die Ukraine bereite sich auf eine neue Mobilisierungswelle des "Terrorstaates" Russland vor und müsse deshalb gewappnet sein, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Nach Telefonaten mit den Regierungschefs der Niederlande, Großbritanniens, Norwegens und Kanadas forderte er, alles für eine Niederlage Russlands in dem Krieg zu tun.
Russland werde nichts unversucht lassen, um für sich eine Wende in dem Krieg zu erreichen und eine Niederlage zu vermeiden. "Wir müssen dieses Szenario der Russen zerstören", sagte Selenskyj. "Die Terroristen müssen verlieren." Russland werde neue Reservisten mobilisieren, die es in den Tod schicke, meinte er. Die Ukraine wiederum müsse die zivilisierte Welt mobilisieren.
Der 44-Jährige verurteilte in seiner Ansprache auch den russischen Raketenschlag gegen das Eisstadion "Altair" in Druschkiwka im Gebiet Donezk, wo auch Kinder trainiert hätten. Die Menschen hätten das Stadion lange als Ort der Freude erlebt. Die Zerstörung sei ein neuer Beweis dafür, dass Russland ein Terrorstaat sei.
3. Januar, 20.14 Uhr: Ukraine wichtigstes Zielland für deutsche Rüstungsexportgenehmigungen
Die Ukraine war das wichtigste Zielland für deutsche Rüstungsexportgenehmigungen im vergangenen Jahr.
Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin veröffentlichte. Demnach erlaubte die Bundesregierung Ausfuhren in das von Russland angegriffene Land im Umfang von knapp 2,25 Milliarden Euro, was etwa einem Viertel des Gesamtvolumens entspricht. Auf Platz zwei lagen die Niederlande, gefolgt von den Vereinigten Staaten und Großbritannien.
Insgesamt erteilte die Ampel-Regierung 2022 Genehmigungen für Rüstungsexporte im Wert von rund 8,36 Milliarden Euro. Das ist der zweithöchste Betrag in der Geschichte der Bundesrepublik, nach 9,35 Milliarden Euro 2021 - einem Jahr, in dem noch die große Koalition aus Union und SPD den Kurs weitgehend bestimmte. Vorläufige Zahlen waren bereits Ende Dezember bekannt geworden.
3. Januar, 17.41 Uhr: Russlands und Israels Außenminister telefonieren zu Ukraine-Krieg
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat nach Angaben aus Moskau seinen israelischen Amtskollegen Eli Cohen über den Verlauf des Krieges informiert.
Neben den bilateralen Beziehungen und der Lage im Nahen Osten sei es in dem Telefonat um "einzelne Aspekte der Lage in der Ukraine im Zusammenhang mit der von Russland durchgeführten militärischen Spezialoperation" gegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des russischen Außenministeriums am Dienstag.
Es ist das erste Gespräch der beiden Chefdiplomaten seit der Vereidigung der neuen rechten Regierung Ende Dezember in Israel. Das Telefonat verlief vor dem Hintergrund westlicher Kritik an einem möglichen Kurswechsel Israels unter Benjamin Netanjahu in der Ukraine-Politik. Hatte Tel Aviv bei Kriegsausbruch seine strikte Neutralität erklärt, zeigte sich die Regierung später zunehmend solidarisch mit der überfallenen Ukraine, auch wenn sie keine Waffen lieferte.
3. Januar, 14.00 Uhr: Kriegsdemo in Russland wegen toter Rekruten in der Ukraine
In der russischen Stadt Samara hat es eine Trauerfeier für die Soldaten gegeben, die zu Silvester im von Moskau besetzten Gebiet der Ukraine bei einem Angriff Kiewer Truppen ums Leben kamen.
"Wir zerschlagen den Feind", versicherte eine Rednerin, eine Generalsgattin, lokalen Medien zufolge bei der Veranstaltung am Dienstag. Zur von kremlnahen Organisationen abgehaltenen Kundgebung kamen demnach etwa 500 Menschen. Russlands Verteidigungsministerium hatte zuvor den Tod von 63 Rekruten nach einem Artillerieschlag der Ukraine eingeräumt. Inoffiziell ist von weit höheren Zahlen die Rede.
Bildern nach wurde bei dem Artillerieschlag das Gebäude, in dem die Rekruten, darunter wohl auch viele Mobilisierte aus der Region Samara, untergebracht waren, völlig zerstört. Anschließend gab es in russischen sozialen Netzwerken auch Kritik an der eigenen Militärführung, die die Soldaten auf engstem Raum und noch dazu in der Nähe von Waffen und Munition einquartiert hatte.
Bei der Trauerfeier in Samara wurden den Berichten zufolge aber weder die Fehler der eigenen Generalität noch die Anwesenheit russischer Soldaten in der Ukraine diskutiert. Die Redner sprachen sich vielmehr für eine Fortsetzung der Kriegshandlungen aus.
3. Januar, 11.15 Uhr: London: Russischer Durchbruch bei umkämpftem Bachmut unwahrscheinlich
Ein wesentlicher Durchbruch des russischen Militärs nahe der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut ist in den kommenden Wochen nach Ansicht britischer Militärexperten unwahrscheinlich.
Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor. Die ukrainischen Truppen hätten ihre Positionen verstärkt. Die russischen Angriffe ließen demnach zuletzt nach - nachdem sie Mitte Dezember einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatten. "Beide Seiten haben hohe Verluste erlitten", hieß es in der Mitteilung weiter.
3. Januar, 9.14 Uhr: Kiew meldet weiteren Artillerieschlag gegen russische Truppen
Im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine hat das ukrainische Militär den russischen Streitkräften nach eigenen Angaben mit einem Artillerieangriff schwere Verluste zugefügt.
Nahe der Ortschaft Tschulakiwka sei den Ukrainern ein Treffer gegen feindliche Truppen und Militärtechnik gelungen, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstag in seinem Lagebericht mit. "Die Verluste des Gegners belaufen sich auf 500 Tote und Verletzte", hieß es.
Der Angriff sei bereits in der Silvesternacht erfolgt. Die Angaben des Militärs ließen sich nicht unabhängig prüfen. Beide Kriegsparteien sprechen häufig von hohen Verlusten der gegnerischen Seite.
Laut ukrainischem Generalstab wurden einen Tag später auch russische Einheiten im Ort Fedoriwka getroffen. Die Zahl der Opfer dort werde noch geprüft. Fedoriwka und Tschulakiwka liegen beide auf der südöstlichen Seite des Flusses Dnipro auf dem von Russland besetzten Teil des Gebiets Cherson.
3. Januar, 8.38 Uhr: "Financial Times": Hilfe für Ukraine darf nicht reduziert werden
Die Londoner "Financial Times" kommentiert am Dienstag den Krieg Russlands gegen die Ukraine:
"Putins schlecht konzipierter Überfall hat das Gegenteil von dem erreicht, was er wollte. Seine vermeintlich mächtige Armee wurde von den kleineren, entschlosseneren und taktisch versierten Streitkräften seines Nachbarn gedemütigt, die durch westliches Know-how und Waffen unterstützt wurden. Sein vermeintlich wahrer Gegner, die Nato, ist nicht geschwächt, sondern wiederbelebt.
Die Erfolge der Ukraine auf dem Schlachtfeld bedeuten nicht, dass ihre Verbündeten ihre Unterstützung zurückfahren können. Es gibt Anzeichen dafür, dass Moskau eine neue Offensive plant. Selbst wenn diese nicht zustande kommt, könnte eine anhaltende Pattsituation Putin in die Hände spielen. Für ihn wäre eine langfristige Destabilisierung der Ukraine ein Gewinn.
Es ist auch nicht der richtige Zeitpunkt, um über einen Waffenstillstand oder Verhandlungen nachzudenken. (...) Die Verbündeten der Ukraine sollten stattdessen alles tun, um sicherzustellen, dass sie einen erneuten Angriff abwehren und weitere Gebiete zurückgewinnen kann. Ziel ist es, Kiew so zu unterstützen, das es sich in der Lage fühlt, von der stärkst möglichen Position aus zu verhandeln."
3. Januar, 8.10 Uhr: "NZZ": Russland könnte in der Ukraine an seine Grenzen stoßen
Zu möglichen Szenarien für den Kriegsverlauf in der Ukraine schreibt die "Neue Zürcher Zeitung" am Dienstag:
"Kriege sind Extremereignisse und daher naturgemäß in ihrem Verlauf äußerst schwierig voraussehbar. Trotzdem sei hier die Prognose gewagt, dass Russland an die Grenzen seiner Kräfte gelangen und in einem Jahr militärisch schlechter dastehen wird als jetzt.
Für diese These spricht, dass der Kreml offenkundig die Grundprobleme seiner Streitkräfte nicht zu lösen vermag. Dazu zählen mangelhafte Motivation, Führungsschwächen, ungenügende Koordination zwischen den Teilstreitkräften und zunehmende Knappheit bei Präzisionsraketen und Munition. (...)
Als wahrscheinlichstes Szenario ist daher zu erwarten, dass die Ukrainer die befürchtete neue russische Großoffensive abwehren und weitere Gebiete zurückerobern können. Diese Prognose ist jedoch mit so vielen Unbekannten behaftet, dass sich ein deutlich anderer Verlauf nicht ausschließen lässt."
2. Januar, 22.27 Uhr: Tass: Russische Flugabwehr schießt Drohnen über Sewastopol ab
Nach tagelangen Anflügen russischer Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte hat am Montagabend die Flugabwehr der russisch besetzten Halbinsel Krim ukrainische Drohnen bekämpft.
Einem Bericht der Staatsagentur Tass zufolge, wurden über dem Marinehafen Sewastopol zwei ukrainische unbemannte Fluggeräte abgeschossen. "Unsere Luftverteidigung setzte die Abwehr der Angriffe fort", wurde der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew zitiert.
Sewastopol ist der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Der Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am 30. Dezember. Im Oktober hatte das ukrainische Militär mit Sprengstoff beladene Drohnen-Boote gegen die russische Flotte bei Sewastopol eingesetzt. Über deren Wirkung gibt es von beiden Seiten widersprüchliche Angaben.
2. Januar, 22.22 Uhr: EU-Ukraine-Gipfel wird am 3. Februar in Kiew stattfinden!
Der von der EU angekündigte Gipfel mit der Ukraine wird entgegen ersten Informationen nicht in Brüssel, sondern in Kiew stattfinden.
Das teilte das Präsidialamt in Kiew am Montagabend nach einem Telefonat von Staatschef Wolodymyr Selenskyj (44) mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (64, CDU) mit. An dem für den 3. Februar geplanten Treffen werden für die EU aber nicht die Staats- und Regierungschefs, sondern nur von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnehmen. Das hatte ein Sprecher Michels bereits im Dezember mitgeteilt.
Da der Gipfel nun in Kiew stattfinden soll, wurden damit auch Spekulationen über einen möglichen weiteren Auslandsbesuch Selenskyjs nach seiner überraschenden Reise nach Washington im Dezember beendet. In dem Telefonat erörterten Selenskyj und von der Leyen nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew unter anderem die Lage an den Fronten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Auch Fortschritte der Ukraine auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft und die finanzielle Unterstützung der EU für das Land seien Themen gewesen.
2. Januar, 21.49 Uhr: Selenskyj sieht russische Abnutzungstaktik in Drohnenangriffen
Angesichts der wiederholten russischen Drohnenangriffe auf ukrainische Städte in den vergangenen Tagen warnt Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) vor einem möglichen Abnutzungskrieg.
"Wir haben Informationen, dass Russland einen langfristigen Angriff von Schahed-Drohnen plant", sagte Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Russland wolle damit Abnutzung erreichen. "Die Erschöpfung unserer Leute, unserer Luftverteidigung, unserer Energie", sagte er. "Aber wir müssen und werden alles tun, damit dieses Ziel der Terroristen wie alle anderen scheitert."
Das russische Militär setzt sogenannte Kamikaze-Drohnen ein, die sich am Ende ihres Fluges senkrecht auf ihr Ziel herabstürzen. Die relativ langsamen Drohnen aus iranischer Produktion sind ein leichtes Ziel für die Flugabwehr, doch die großen Mengen der eingesetzten unbemannten Flugapparate und die ständige Luftraumüberwachung sind eine große Herausforderung für die ukrainische Luftabwehr. Dazu kommt der Kostenfaktor - eine aus billigen Teilen hergestellte Drohne muss mit teuren Waffensystemen abgeschossen werden.
"Seit Jahresbeginn sind nur zwei Tage vergangen", sagte Selenskyj. "Und schon beträgt die Zahl der über der Ukraine abgeschossenen Drohnen über 80." Die russischen Militärs setzen die Drohnen überwiegend gegen ukrainische Städte ein, um dort möglichst Schäden im Energienetz anzurichten.
2. Januar, 20.50 Uhr: Ukrainische Polizei entdeckt Folterlager im befreiten Charkiw
Seit der Befreiung der Umgebung der ostukrainischen Stadt Charkiw aus russischer Besatzung hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt.
In den Lagern hätten russische Truppen unter anderem Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gefoltert, teilte der regionale Polizeichef Wolodymyr Tymoschko am Montag auf Facebook mit. Die Gefangenen seien teils mit Elektroschocks misshandelt worden, anderen seien die Finger gebrochen worden.
Die Umgebung von Charkiw war monatelang von russischen Truppen besetzt worden. Sie zogen sich erst Anfang September nach einer ukrainischen Gegenoffensive zurück. Seitdem seien in der befreiten Region 920 Leichen von Zivilisten, unter ihnen 25 Kinder, entdeckt worden, teilte Tymoschko weiter mit. Sie seien von russischen Soldaten getötet worden.
Russische Streitkräfte haben nach bisherigen Ermittlungen der ukrainischen Behörden auch in anderen besetzten Gebieten Kriegsverbrechen begangen. Nach dem Abzug russischer Einheiten aus dem Kiewer Vorort Butscha wurden dort die Leichen von mehr als 400 Menschen entdeckt. Die meisten von ihnen waren eines gewaltsamen Todes gestorben. Die Ermittlungen dauern an.
2. Januar, 15.06 Uhr: Laut Moskau 63 russische Soldaten bei ukrainischen Raketenschlägen getötet
Russland hat nach den ukrainischen Raketenschlägen im Donbass in der Nacht zu Neujahr den Tod von 63 Soldaten bestätigt.
Die Raketen seien in eine vorübergehende Unterkunft im von Russland besetzten Ort Makijiwka (russisch: Makejewka) eingeschlagen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montag mit. Den Angehörigen werde alle Hilfe zuteil, hieß es in der Mitteilung. Russland nennt sonst kaum Zahlen zu getöteten Soldaten in den eigenen Reihen.
Es handelte sich um die bisher höchste von Russland selbst genannte Zahl von Toten an einem Ort. Zuvor hatte das ukrainische Militär von 400 getöteten russischen Soldaten und 300 Verletzten gesprochen.
Am Montag berichteten dann auch kremlnahe Telegram-Kanäle und Kriegskorrespondenten von zahlreichen Toten in dem Ort im Gebiet Donezk. Die Rede war von mehr als 70 Toten und mehr als 100 Verletzten.
2. Januar, 13.24 Uhr: Von der Leyen: Langfristige Hilfe für Ukraine in "heldenhaftem Kampf"
U-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die langfristige Unterstützung der Europäischen Union für die von Russland angegriffene Ukraine bekräftigt.
Im ersten Gespräch des Jahres mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe sie "dem ukrainischen Volk meine uneingeschränkte Unterstützung und meine besten Wünsche für 2023 übermittelt", schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter. "Die EU steht an Ihrer Seite, so lange es nötig ist."
Man unterstütze den "heldenhaften Kampf" der Ukraine für die Freiheit und gegen den brutalen Angriff, schrieb von der Leyen. Ihr zufolge stellt die EU in diesem Winter etwa Generatoren, Glühlampen und Schulbusse zur Verfügung. Auch die Auszahlung der für 2023 vorgesehenen 18 Milliarden Euro werde bald beginnen.
Zugleich deutete von der Leyen eine weitere Reise in die Ukraine an. "Ich freue mich darauf, Sie bald wieder in der Ukraine zu treffen", schrieb sie an Selenskyj gerichtet.
2. Januar, 10.45 Uhr: Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Müssen mehr Waffen produzieren
Angesichts des sich in die Länge ziehenden Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der Waffenproduktion in der westlichen Militärallianz angemahnt.
"Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile", sagte der Norweger in einem Gespräch mit dem britischen Radiosender BBC 4 am Wochenende. Die Nato müsse sich darauf einstellen, die Ukraine langfristig zu unterstützen, sagte Stoltenberg weiter. Aus Russland habe es keine Anzeichen gegeben, dass es sein übergeordnetes Ziel einer Übernahme der Ukraine aufgegeben habe.
"Die ukrainischen Streitkräfte hatten mehrere Monate lang die Oberhand. Aber wir wissen auch, dass Russland viele neue Kräfte mobilisiert hat, von denen viele jetzt ausgebildet werden." Er fügte hinzu: "Das weist darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise versuchen, eine neue Offensive zu starten."
Es sei wahrscheinlich, dass auch dieser Krieg am Verhandlungstisch enden werde, doch entscheidend für den Ausgang solcher Gespräche sei die Stärke der Ukraine auf dem Schlachtfeld, sagte der Nato-Generalsekretär weiter. Es sei an Kiew zu entscheiden, zu welchen Bedingungen man sich an den Verhandlungstisch setze.
2. Januar, 7.21 Uhr: Klitschko berichtet von Schäden in Kiew nach Drohnenangriff
Russland hat in der fünften Nacht in Folge die Ukraine mit Kampfdrohnen angegriffen. In der Hauptstadt Kiew teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen mit, dass Energie-Infrastruktur bei den Angriffen beschädigt worden sei.
Es gebe Stromausfälle in der Stadt, die sich auch auf die Wärmeversorgung auswirkten, sagte er. Die Wasserversorgung laufe aber normal. Die ukrainische Flugabwehr teilte mit, dass insgesamt 43 Drohnen und eine Rakete abgeschossen worden seien. Allein in Kiew wurden den Angaben zufolge 22 Drohnen abgeschossen.
Bürgermeister Klitschko teilte auch mit, dass nach einer Explosion in einem Stadtviertel ein 19-Jähriger verletzt im Krankenhaus behandelt werden musste. Dort war ein Haus bei einem russischen Angriff getroffen worden.
2. Januar, 6.10 Uhr: Ukrainische Armee setzt angeblich hunderte Russen außer Gefecht
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung in der Region Donezk im Osten des Landes mehrere hundert russische Soldaten außer Gefecht gesetzt.
In Makijiwka sei bei einem nicht näher beschriebenen Angriff in der Neujahrsnacht ein Gebäude zerstört worden, das russischen Truppen als Unterkunft diente. Dabei seien rund 400 russische Soldaten getötet und 300 weitere verwundet worden, teilte die ukrainische Militärführung mit. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
2. Dezember, 6 Uhr: Erneut zahlreiche Angriffe in der Nacht zum Montag
In der Nacht zum Montag gab es erneut in vielen Teilen der Ukraine Luftalarm.
Seit Tagen greift Russland verstärkt nachts mit Kamikaze-Kampfdrohnen vom iranischen Typ Schahed-136 an. Russische Militärblogger berichteten, dass neben Kiew die Regionen Poltawa, Charkiw, Donezk, Dnipropetrowsk, Mykolajiw und Cherson betroffen waren. Die massiven Angriffen mit Kampfdrohnen hatten am Donnerstag begonnen.
Auch Russland meldet immer wieder Drohnenangriffe von ukrainischer Seite. Im grenznahen russischen Gebiet Brjansk wurde nach Angaben von Gouverneur Alexander Bogomas am Montag Energie-Infrastruktur getroffen. In einem Ort sei dadurch der Strom ausgefallen. Es habe keine Verletzten gegeben, sagte Bogomas.
1. Januar, 22.10 Uhr: Neuer russischer Drohnenangriff in der Ukraine
Das russische Militär hat am Sonntagabend neue Angriffe mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine gestartet.
Bei Mykolajiw in der südlichen Ukraine seien zwei Gruppen Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion gesichtet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform. "Luftalarm, zwei Gruppen von Mopeds", schrieb der regionale Militärverwaltungschef Vitali Kim auf Telegram. Wegen ihres Motorgeräuschs werden die Drohnen in der ukrainischen Bevölkerung inzwischen "Mopeds" genannt. Im gesamten Süden des Landes wurde Luftalarm ausgelöst.
Erst in der Neujahrsnacht hatte das russische Militär Dutzende von Kamikaze-Drohnen, die mit ihrer Sprengladung am Ziel senkrecht herabstürzen, gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Nach ukrainischer Darstellung wurden alle 45 Drohnen abgeschossen.
1. Januar, 20.42 Uhr: Selenskyj spricht nach Angriffen von "erbärmlichen" Terroristen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten russischen Drohnenangriffe auf Städte seines Landes in der Neujahrsnacht mit scharfen Worten verurteilt.
"Die russischen Terroristen waren bereits erbärmlich, und sind auch so ins neue Jahr gestartet", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Diese Angriffe könnten den Ukrainern nichts anhaben. "Unser Zusammengehörigkeitsgefühl, unsere Authentizität, das Leben selbst – all das steht so sehr im Kontrast zu der Angst, die in Russland vorherrscht."
Das russische Militär habe spürbar Angst, behauptete Selenskyj. "Und sie haben zu Recht Angst, denn sie werden verlieren." Selbst mit Drohnen und Raketen kämen die russischen Militärs nicht weit. "Weil wir zusammenhalten." Die russische Seite dagegen werde nur von Angst zusammengehalten, argumentierte er.
1. Januar, 20 Uhr: Kiew: Russland führt jetzt "Krieg des Tötens wegen"
Mit den massiven Luftangriffen gegen eine Reihe von ukrainischen Städten in der Neujahrsnacht ist Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak zu einer neuen Strategie übergegangen.
"Russland hat keine militärischen Ziele mehr", twitterte Podoljak am Sonntag. "Es (Russland) versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu töten und so viele zivile Objekte wie möglich zu zerstören. Ein Krieg des Tötens wegen."
Das russische Militär hatte in der Neujahrsnacht eine Welle von sogenannten Kamikazedrohnen gegen mehrere ukrainische Städte gestartet. Die aus iranischer Produktion stammenden Drohnen vom Typ Schahed wurden nach Angaben der ukrainischen Militärführung alle vor Erreichen ihrer Ziele abgeschossen. Die Drohnen waren unter anderem gegen Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw gerichtet.
1. Januar, 17.25 Uhr: Weiter schwere Kämpfe bei ostukrainischer Stadt Bachmut
Im Verlauf schwerer Kämpfe um die ostukrainische Frontstadt Bachmut haben russische Truppen nach ukrainischer Darstellung schwere Verluste erlitten.
Wie der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag mitteilte, seien allein am Vortag rund 170 russische Soldaten getötet worden. Weitere 200 Russen seien bei Versuchen, die Stadt anzugreifen, verwundet worden. Tscherewatyj sprach von einem "Fließband des Todes" für die Angreifer. Die Angaben zu den Opferzahlen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der ukrainischen Frontlinien im Osten des Landes. Für die russischen Streitkräfte ist die Stadt ein Prestigeobjekt, das sie um jeden Preis erobern wollen. Die russischen Angriffe werden von Angehörigen der berüchtigten Söldnertruppe Wagner angeführt. Auch die russische Seite berichtet regelmäßig von hohen Opferzahlen in den Reihen der ukrainischen Gegner.
1. Januar, 11.08 Uhr: Klitschko warnt vor neuem Angriff auf Kiew
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (51) geht von weiteren russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt aus.
"Russland mobilisiert weitere Kräfte, wir rechnen damit, dass bis zu 300.000 Soldaten einen erneuten Angriff auf unser Land starten", schrieb er in einem Gastbeitrag für die Bild am Sonntag. "Kiew war und bleibt ein Ziel." Man müsse jederzeit damit rechnen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen neuen Angriff auf Kiew befehle.
Russland hatte zu Beginn des Angriffskriegs versucht, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen, war aber gescheitert. Seitdem konzentrieren sich die Kämpfe vor allem auf den Osten und Süden des Landes. Doch auch Kiew steht weiter im Visier der russischen Truppen und ist immer wieder Ziel von Luftangriffen.
1. Januar, 10.40 Uhr: Putins Dekret über Zehntausende zusätzliche Soldaten in Kraft getreten
Mehr als zehn Monate nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine erhöht sich mit Beginn des neuen Jahres in Russland die Zahl der Militärs um 137.000 Soldaten.
Ein entsprechendes Dekret über die bereits im August von Kremlchef Wladimir Putin (70) angeordnete Erhöhung auf rund 1,15 Millionen Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende trat am Sonntag offiziell in Kraft. Demnach soll die Armeestärke insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen umfassen. Bei den restlichen Militärangehörigen handelt es sich um ziviles Personal, darunter etwa Verwaltungsangestellte.
1. Januar, 9.41 Uhr: Dutzende Kampfdrohnen in der Nacht zu Neujahr zerstört
Russland hat die Ukraine in der Nacht zu Neujahr nach Angaben der Flugabwehr in Kiew mit insgesamt 45 Drohnen angegriffen. Alle Kamikaze-Kampfdrohnen vom iranischen Typ Schahed-136 seien von der ukrainischen Luftverteidigung zerstört worden, teilten die Streitkräfte am Neujahrstag in Kiew mit.
"Es ist nicht gelungen, den Ukrainern das Fest zu verderben", hieß es in der Mitteilung. Am Silvestertag hatte Russland Militärangaben aus Kiew zufolge auch 20 Raketen auf die Ukraine abgefeuert, von denen die meisten zerstört worden seien. Betroffen waren die Hauptstadt Kiew und andere Städte des Landes.
1. Januar, 9.07 Uhr: Klitschko fordert Deutschland zur Lieferung von Leopard-2-Panzern auf
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko (51), hat von Deutschland die Lieferung von Panzern des Typs "Leopard 2" an die Ukraine gefordert.
"Es wird entscheidend auf Deutschland ankommen, dass Leopard-2-Panzer endlich geliefert werden. Ohne diese Art von Panzer wird es nur schwer möglich sein, weitere Gebiete in der Ukraine zurückzuerobern", schreibt Klitschko in einem Gastbeitrag in der Bild am Sonntag.
1. Januar, 7.31 Uhr: Importstopp für Rohöl aus Russland in Kraft
Deutschland hat zum Jahreswechsel alle Importe von Rohöl aus Russland gestoppt. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Seit 5. Dezember galt bereits ein EU-Einfuhrverbot für russisches Rohöl, das per Tanker kommt. Nun folgt ein deutsches Importverbot für Öl aus der Pipeline Druschba. Die ostdeutschen Raffinerien in Schwedt in Brandenburg und Leuna in Sachsen-Anhalt müssen deshalb die Bezugsquellen umstellen.
1. Januar, 7.14 Uhr: Deutschland übernimmt Führung von NATO-Eingreiftruppe
Deutschland hat mit dem Jahresbeginn die Führung der Schnellen Eingreiftruppe der NATO (VJTF) übernommen. Die Bundeswehr stellt damit etwa 8000 Männer und Frauen für die insgesamt rund 11.500 Soldaten zählende Truppe.
Diese muss in 48 bis 72 Stunden bereit sein, um dorthin verlegt zu werden, wo das Bündnis sie jeweils benötigt. Die NATO bezeichnet ihre "Speerspitze", deren Führung jährlich wechselt, als einen wesentlichen Beitrag zur Abschreckung und Verteidigung in Europa.
Der Aufbau einer superschnellen Eingreiftruppe ("Very High Readiness Joint Task Force/VJTF") geht auf Beschlüsse beim NATO-Gipfel in Wales im September 2014 zurück und war Reaktion auf die russische Annexion der Krim.
1. Januar, 7.01 Uhr: Neuer russischer Drohnenangriff auf die Ukraine
Kurz vor dem Jahreswechsel wurde in der Ukraine der Einflug sogenannter Kamikaze-Drohnen aus Russland gemeldet.
Für die Städte Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Dnipro im Zentrum des Landes wurde Luftalarm ausgelöst, berichtete die Agentur Unian am Samstagabend. Der Militärverwalter von Mykolajiw, Vitali Kim, berichtete von zwei Formationen von Drohnen, die in seinem Gebiet gesichtet worden seien. Die Luftabwehr habe das Feuer auf die Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eröffnet.
Titelfoto: dpa/Jacquelyn Martin