Ukraine-Krieg: USA schaffen laut Putin mit ATACMS-Raketen zusätzliche Bedrohung
Ukraine - Die Ukraine ist mit neuen schweren Waffen aus den USA versorgt worden.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Dienstagabend den Erhalt und ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen.
Zugleich berichtete der Sender Voice of America, dass Kiew inzwischen die zugesagten 31 schweren Abrams-Kampfpanzer aus US-amerikanischen Beständen erhalten habe.
Selenskyj dankte US-Präsident Joe Biden für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen "sehr genau" umgesetzt würden. "
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier.
19. Oktober, 6 Uhr: Biden plant Ansprache an Nation zu Kriegen in Nahost und der Ukraine
Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine will sich US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer seltenen Ansprache aus dem Oval Office an die Nation wenden.
Biden werde dort die Reaktion der USA auf die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel und auf den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine erörtern, teilte das Weiße Haus am Mittwochabend mit. Die Ansprache aus dem Amtszimmer des Präsidenten in der US-Regierungszentrale ist zur besten Sendezeit um 20 Uhr am Donnerstagabend (Ortszeit/Freitag 2 Uhr MEZ) vorgesehen. Biden hatte am Mittwoch Israel besucht, um sich dort ein Bild von der Lage in dem Konflikt zu machen.
18. Oktober, 19.17 Uhr: Ukrainisches Gericht fällt erstes Urteil zu Maidan-Toten
Ein ukrainisches Gericht hat erstmals seit dem Tod von knapp 50 erschossenen Demonstranten bei den prowestlichen Protesten 2014 auf dem Maidan in Kiew ein Urteil gegen damals beteiligte Polizisten gefällt.
Ein stellvertretender Regimentschef der Sondereinheit "Berkut" (Steinadler) wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, wie ukrainische Medien am Mittwoch berichteten. Zwei Polizisten sollen demnach 15 Jahre ins Gefängnis. Die drei Männer wurden in Abwesenheit verurteilt, weil sie 2019 in einem Gefangenenaustausch an die prorussischen Separatisten in der Ukraine übergeben worden waren und für die Justiz nicht mehr greifbar sind.
Zwei weitere Angeklagte sprachen die Geschworenen in dem Verfahren vom Vorwurf der Beteiligung an den tödlichen Schüssen frei. Sie waren freiwillig nach Kiew zurückgekehrt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
18. Oktober, 14.54 Uhr: USA schaffen laut Putin mit ATACMS-Raketen zusätzliche Bedrohung
Der russische Präsident Wladimir Putin (71) hat die Lieferung der US-Raketen vom Typ ATACMS zur Verteidigung der Ukraine gegen seinen Angriffskrieg als "zusätzliche Bedrohung" bezeichnet.
Allerdings werde Russland auch diese Raketen abwehren, sagte Putin am Mittwoch bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz in Peking. Die USA hätten damit einen Fehler begangen, weil sie sich noch tiefer in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen ließen und damit das Leid dort verlängerten.
"Erstens bringt das natürlich Schaden; das schafft eine zusätzliche Bedrohung. Zweitens können wir natürlich diese Attacken abwehren", sagte Putin. "Krieg ist Krieg." Zugleich betonte er: "Aber das Wichtigste ist, dass dies insgesamt grundlegend nicht dazu in der Lage ist, die Situation an der Front zu verändern."
18. Oktober, 9.34 Uhr: Russland kritisiert ATACMS-Lieferung als "groben Fehler" der USA
Russland hat die Lieferung der bereits in der Ukraine eingesetzten ATACMS-Raketen als "groben Fehler" der USA kritisiert.
Dieser zunächst von der Öffentlichkeit geheim gehaltene Schritt werde schwere Folgen haben, teilte der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Mittwoch im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Die Entscheidung des Weißen Hauses, den Ukrainern Raketen mit großer Reichweite zu liefern, ist ein grober Fehler."
Die Raketen wurden nach ukrainischen Angaben beim Beschuss von Militärflugplätzen in den von Russland besetzten Gebieten in der Ostukraine eingesetzt. Dabei seien mehrere russische Hubschrauber vernichtet worden, hieß es in Kiew.
17. Oktober, 18.43 Uhr: Selenskyj bestätigt ersten Einsatz von ATACMS-Raketen aus USA
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat am Dienstagabend den Erhalt sowie den ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen bestätigt.
Er dankte US-Präsident Joe Biden (80) für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt würden. "Sie werden sehr genau umgesetzt", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Die ATACMS haben sich bewährt."
Nach Berichten ukrainischer und amerikanischer Medien wurden die ATACMS am Morgen erstmals bei Angriffen auf zwei von den russischen Besatzern betriebene Flughäfen im Osten der Ukraine eingesetzt.
17. Oktober, 17.06 Uhr: Selenskyj sieht Erfolge an der Front
Nach einer Sitzung des ukrainischen Generalstabs hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Erfolge seiner Truppen im Kampf gegen die russischen Besatzer hervorgehoben.
"Es gibt Ergebnisse", sagte er am Dienstag in einer Videomitteilung, ohne Details zu nennen. "Wir haben ein Ergebnis in unseren Fortschritten, das Ergebnis der Angriffsoperationen unserer Jungs, und das ist die wichtigste Nachricht für unser Land."
17. Oktober, 14.14 Uhr: Putin will offenbar Atomwaffen-Tests
Russland hat offiziell mit dem Ausstieg aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag begonnen und will damit erstmals seit Jahrzehnten wieder Atomwaffentests ermöglichen.
Die Staatsduma verabschiedete am Dienstag in erster von drei Lesungen ein Gesetz, mit dem Russlands Ratifizierung des globalen Vertrags über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zurückgezogen wird. Die zweite Lesung ist an diesem Mittwoch geplant, die letzte Lesung am Donnerstag. Es wird erwartet, dass Kremlchef Wladimir Putin den Austritt aus dem Vertrag dann per Unterschrift rasch formalisiert.
Damit kann Russland bald erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder Kernwaffen testen. Der letzte Atomwaffentest liegt 33 Jahre zurück - am 24. Oktober 1990.
17. Oktober, 13.31 Uhr: Ukraine vermeldet Zerstörung von neun Russen-Hubschraubern
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei Luftschlägen gegen Flugplätze in der Nähe der von Russland besetzten Städte Luhansk und Berdjansk neun Hubschrauber zerstört.
Darüber hinaus seien Spezialtechnik, eine Flugabwehrabschussrampe und Arsenale zerstört worden, teilten die Spezialkräfte der Armee in Kiew am Dienstag bei Telegram mit. Start- und Landebahnen seien ebenfalls beschädigt worden.
Von russischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.
17. Oktober, 12.56 Uhr: Putin empfängt Orban: Genugtuung über Ungarns Haltung
Kremlchef Wladimir Putin hat am Rande eines Besuchs in Peking den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zu einem längeren Gespräch auch über den Krieg in der Ukraine empfangen.
Putin sprach bei diesem ersten Treffen mit einem Regierungschef eines EU-Staates in diesem Jahr von "Genugtuung", dass es trotz der Spannungen mit dem Westen noch Länder in Europa gebe, die zu Russland Kontakt hielten. Orban, der Putin auch vor Beginn des Krieges voriges Jahr im Februar in Moskau besucht hatte, sprach laut russischer Übersetzung von einem "schwierigen" Treffen in Peking.
Putin zeigte sich betont "zufrieden". "Ungeachtet dessen, dass die heutigen geopolitischen Bedingungen die Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Kontakte und zur Entwicklung der Beziehungen ziemlich einschränken, kann es dennoch Zufriedenheit hervorrufen, dass wir unsere Beziehungen mit vielen Ländern Europas erhalten und ausbauen. Eines dieser Länder ist Ungarn", so der Kreml-Herrscher.
17. Oktober, 11.50 Uhr: Russland hat laut Großbritannien neue Offensive begonnen
Das britische Verteidigungsministerium stuft die Attacken Russlands im Osten der Ukraine als womöglich größte Angriffswelle seit Monaten ein.
"Russland hat höchstwahrscheinlich eine koordinierte Offensive an mehreren Achsen im Osten der Ukraine begonnen", teilten die Briten am Dienstag in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X mit.
Russische Streitkräfte greifen seit Längerem vehement die Stadt Awdijiwka an. Die Stadt sei bisher ein großes Hindernis für die Russen, um die Kontrolle über das teils von Moskau besetzte Gebiet Donezk zu übernehmen, schrieben die Briten. Nach ihrer Einschätzung könnten mehrere Panzerbataillone versuchen, die Stadt zu umzingeln. "Es ist wahrscheinlich die bedeutendste Offensive Russlands seit mindestens Januar 2023."
17. Oktober, 10.49 Uhr: Deutschland steht weiter Schulter an Schulter mit Ukraine und Moldau
Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat der Ukraine und ihrer kleinen Nachbarrepublik Moldau anhaltende Unterstützung gegen Russland versprochen - trotz der Nahostkrise nach dem Terrorangriff auf Israel.
"In diesen Tagen, wo uns die Lage in Nahost so im Atem hält, ist es mir wichtig, zu unterstreichen: Wir stehen weiter Schulter an Schulter mit der Ukraine und mit Moldau", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Chisinau, der Hauptstadt von Moldau, bei der vierten Moldau-Unterstützerkonferenz.
17. Oktober, 6.47 Uhr: Russlands Präsident Putin landet zu Seidenstraßen-Gipfel in Peking
Russlands Präsident Wladimir Putin (71) ist zum Seidenstraßen-Gipfel in Peking gelandet.
Der Kremlchef sei am Dienstagmorgen am Hauptstadtflughafen angekommen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen. Putin wird im Rahmen des internationalen Gipfels zum chinesischen Investitions- und Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße" auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (70) treffen. China ist ein wichtiger Partner Russlands und hat dem Land in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang Rückendeckung gegeben, indem sich die Volksrepublik nach außen hin neutral positionierte.
16. Oktober, 21.40 Uhr: Baerbock: Ukraine und Moldau können sich auf Unterstützung verlassen
Außenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine und deren kleiner Nachbarrepublik Moldau trotz der Krise im Nahen Osten anhaltende Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland versprochen.
"So sehr uns die Krisendiplomatie dieser Tage fordert, wir weichen keinen Zentimeter in unserer Unterstützung für die Ukraine und unsere Partner im Europas Osten wie Moldau", erklärte die Grünen-Politikerin am Montag angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel vor ihrem Flug zur vierten Moldau-Unterstützerkonferenz.
Das Treffen findet an diesem Dienstag in Chisinau statt, der Hauptstadt Moldaus.
16. Oktober, 20 Uhr: Putin telefoniert mit Staatschefs in Nahost
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Reihe von Telefonaten mit Staats- und Regierungschefs in Nahost eine umgehende Feuerpause für humanitäre Zwecke gefordert, um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu versorgen.
In Gesprächen mit den Präsidenten Syriens, Ägyptens, des Irans und der Palästinenser habe sich Putin besorgt über die aktuelle Lage geäußert, wie der Kreml am Montag mitteilte. Zugleich sprach sich der Kremlchef, dessen Truppen seit 600 Tagen Krieg gegen die Ukraine führen, gegen jede Gewaltanwendung gegen Zivilisten aus.
Die Präsidenten sprachen sich nach Kreml-Angaben dafür aus, "mit allen konstruktiv orientierten Partnern" auf ein baldiges Ende der Gewalt und eine schnelle Stabilisierung in Nahost hinzuarbeiten. Die Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass der aktuelle Stillstand des Friedensprozesses zu der Krise beigetragen habe.
16. Oktober, 16.31 Uhr: Moskau spricht von hohen ukrainischen Verlusten
Die ukrainischen Streitkräfte haben im Verlauf ihrer Großoffensive nach russischer Darstellung hohe Opferzahlen und hohe Materialverluste erlitten.
Insgesamt hätten die ukrainischen Truppen rund 1500 gepanzerte Fahrzeuge eingebüßt, erklärte Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben der Staatsagentur Tass vom Montag bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. Die Zahlen ließen sich nicht unabhängig prüfen. Schoigu machte zudem keine näheren Angaben zu russischen Verlusten bei den Gefechten.
16. Oktober, 13.49 Uhr: Moskau vermeidet laut London Rekrutierung mit Hilfe neuer Söldnertruppen
Russland hat nach Einschätzung britischer Militärexperten auch dank der Anwerbung von Söldnern unpopuläre Rekrutierungswellen für den Krieg in der Ukraine zuletzt vermieden.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor.
Allein die Privatarmee Redut, die unter dem Deckmantel der Anwerbung von Freiwilligen unter anderem frühere Wagner-Söldner in ihren Dienst nehme, habe eine Personalstärke von 7000 Mann, hieß es in der Mitteilung am Montag weiter. Redut sei seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 in Kämpfe in den Gebieten Donezk, Charkiw, Kiew und Luhansk verwickelt gewesen. Es sei aber nur eine von mehreren Privatarmeen und Freiwilligeneinheiten, die das russische Verteidigungsministerium einsetze, um reguläre Einheiten zu verstärken.
16. Oktober, 10.11 Uhr: Russland: Außenminister Lawrow reist diese Woche nach Nordkorea
Der russische Außenminister, Sergej Lawrow, besucht an diesem Mittwoch und Donnerstag Nordkorea auf Einladung der Führung dort. Das teilte das russische Außenministerium am Montag in Moskau mit.
Lawrow, der zunächst in Peking eintraf, dürfte dann nach seiner Teilnahme an einem Gipfel zur chinesischen Infrastruktur-Initiative "Neue Seidenstraße" in der chinesischen Hauptstadt direkt nach Nordkorea weiterreisen. Es wird erwartet, dass der russische Chefdiplomat dort auch eine Reise des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, nach Pjöngjang vorbereitet.
Der Kreml hatte bestätigt, dass es für Putin eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Nordkorea gebe. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im September Russland besucht. Die beiden Nachbarländer intensivierten zuletzt ihre Zusammenarbeit deutlich. Auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte unlängst Nordkorea besucht.
Nordkorea steht international in der Kritik, Waffen zu liefern für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine.
16. Oktober, 6.42 Uhr: Russische Luft- und Artillerieangriffe auf Cherson
Die südukrainische Stadt Cherson wurde am Sonntag wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen.
Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. "Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört", schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russische Luftangriffe hatten am Morgen laut Mrotschko Objekte der Infrastruktur getroffen. Dadurch sei die Versorgung mit Strom und Wasser bis zum Abend ausgefallen.
15. Oktober, 21.02 Uhr: Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf Infrastruktur
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt.
Als warnendes Beispiel nannte er die russischen Angriffe auf die Stadt Cherson im Süden des Landes, in deren Verlauf am Sonntag die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zeitweise ausgefallen war.
"Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem nahenden Winter weitere russische Angriffe geben wird", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Darauf müssen wir vorbereitet sein."
15. Oktober, 19 Uhr: Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen
US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann.
"Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt", sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten.
"Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung", betonte er. "Und wenn wir es nicht machen, wer dann?" Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.
15. Oktober, 11.20 Uhr: Umfrage: Mehrheit steht hinter Nein des Kanzlers zu Taurus-Raketen
Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD), keine Marschflugkörper vom Typ Taurus in die Ukraine zu liefern.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stellen sich 55 Prozent hinter das Nein des Kanzlers, nur 26 Prozent halten die Entscheidung für falsch.
Scholz hatte Anfang Oktober nach monatelanger Prüfung entschieden, vorerst keine der Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in die Ukraine zu liefern. Er begründete das damit, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Taurus-Raketen getroffen werden könnte.
Die Ukraine hatte bereits im Mai um die Waffen gebeten, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können.
15. Oktober, 11.17 Uhr: Putin: Russland verbessert Positionen im Kriegsgebiet in Ukraine
Kremlchef Putin hat Kiews Gegenoffensive einmal mehr für "komplett gescheitert" erklärt und von einer Verbesserung der russischen Positionen in der Ukraine gesprochen.
Auf dem gesamten Gebiet der "militärischen Spezialoperation", wie Putin seinen Krieg offiziell nennt, verbesserten die russischen Streitkräfte ihre Lage, sagte der Präsident dem Moskauer Staatsfernsehen. Die russischen Streitkräfte seien in einer Phase der "aktiven Verteidigung", sagte Putin in einem am Sonntag veröffentlichen Videoclip. Die Gefechte im Kriegsgebiet dauerten an.
Die Ukraine bereite an einzelnen Abschnitten der Front neue Kampfhandlungen und Offensivoperationen vor, sagte der Kremlchef. "Und wir werden darauf in entsprechender Weise reagieren", betonte er. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als anderthalb Jahren mit einem beispiellosen Krieg.
15. Oktober, 10.16 Uhr: Kiew: Ukrainer aus Israel nach Rumänien gebracht
Die vom russischen Angriffskrieg erschütterte Ukraine hat mit einem ersten Evakuierungsflug aus Israel nach offiziellen Angaben mehr als 200 Bürger in Sicherheit gebracht.
Die Maschine aus Tel Aviv mit 207 Ukrainern an Bord, darunter 63 Kinder, sei in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelandet, teilte das ukrainische Außenministerium in Kiew am Samstagabend mit.
Aus der Ukraine waren im Zuge der russischen Invasion, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte, Millionen Menschen geflohen, die meisten in die EU. Einige flohen auch nach Israel. In Rumänien kümmere sich die ukrainische Botschaft um die Flüchtlinge. Auch am Sonntag sollten wieder 155 ukrainische Staatsbürger in Rumänien mit dem Flugzeug ankommen. Aus dem Gazastreifen müssten insgesamt 243 Ukrainer in Sicherheit gebracht werden, hieß es.
Es seien aber keine ukrainischen Bürger unter den Geiseln der radikalislamischen Hamas, die Israel vor gut einer Woche angegriffen hatte.
15. Oktober, 9.34 Uhr: London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine
Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene.
"Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.
Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.
"Russland nutzt seine Schienennetze, um Munition, Rüstung, Treibstoff und Personal in die Ukraine zu transportieren", hieß es in London weiter. "Das Schienennetz in der besetzten Ukraine bleibt weitgehend funktionsfähig, ist jedoch anfällig für sporadische Unterbrechungen durch ukrainische Artillerie, Raketen und Sabotage."
Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.
15. Oktober, 7.58 Uhr: London: Russische Schwarzmeerflotte in der Defensive
Die russische Schwarzmeerflotte setzt unterdessen laut britischen Erkenntnissen nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive.
"Sie hat viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile - darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote - von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert", teilte das britische Verteidigungsministerium mit.
Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.
15. Oktober, 7.05 Uhr: Selenskyj: Terror muss weltweit bekämpft werden
Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht.
"Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten - darunter etwa Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.
Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Selenskyj warnte bereits in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Brüssel davor, dass Russland das ausnutzen würde, um in seinem bereits seit fast 20 Monaten andauernden Angriffskrieg neue Kräfte zu sammeln.
14. Oktober, 14.27 Uhr: Grünen-Chef Nouripour: Beistand für die Ukraine nicht vergessen
Grünen-Chef Omid Nouripour mahnt, wegen des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel den Beistand für die Ukraine nicht zu vergessen.
"Es gibt eine sehr große Sorge in der Ukraine, dass ihr Schicksal jetzt unter die Räder kommt", sagte Nouripour am Samstag beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Weingarten (Landkreis Ravensburg). Dies dürfe man nicht zulassen. "Der Beistand für Israel ist Verpflichtung - den Beistand für die Ukraine dabei nicht zu vergessen, ebenfalls."
14. Oktober, 10.17 Uhr: Russland meldet Drohnenabschuss über dem Schwarzen Meer
Russland meldete am Samstag, es habe eine Angriffsdrohne über dem Schwarzen Meer abgeschossen, während die Luftverteidigung in der südlichen Ferienstadt Sotschi im Einsatz sei.
Heute gegen 7.10 Uhr in Sotschi funktionierte die Luftverteidigung … eine Drohne wurde über dem Meer abgeschossen", sagte der Gouverneur der südlichen Region Krasnodar, Alexei Kopaygorodskiy, in den sozialen Medien. "Es gab keine Verletzten oder Schäden in der Stadt", sagte er und fügte hinzu, dass der Flughafen "normal" funktioniere und "die Situation unter Kontrolle" sei.
14. Oktober, 7.55 Uhr: Anwälte von Kremlgegner Nawalny in Untersuchungshaft
Einer der schärfsten Kritiker Putins und seines Propaganda-Apparats ist der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. Nun hat die Justiz in Moskau einem Medienbericht zufolge drei Anwälte Nawalnys in Untersuchungshaft genommen.
Wadim Kobsew und Alexej Lipzer seien wegen des Verdachts der Bildung einer extremistischen Vereinigung bis 13. Dezember in Gewahrsam genommen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag. Einige Stunden zuvor war schon Nawalnys ehemaliger Strafverteidiger Igor Sergunin mit der gleichen Begründung verhaftet worden. Bei allen drei Anwälten gab es zudem Hausdurchsuchungen.
14. Oktober, 7.49 Uhr: Putin spricht nach neuem Pipeline-Schaden von Ablenkungsmanöver
Putin bezeichnete Spekulationen über eine Beteiligung Russlands an der Beschädigung einer Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland als Ablenkungsmanöver.
"Diese Erklärungen werden nur getätigt, um den Terroranschlag, der vom Westen auf Nord Stream verübt wurde, zu vertuschen", sagte Putin auf einer Pressekonferenz in Bischkek am Rande des Gipfels der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS).
14. Oktober, 7.40 Uhr: Zehntausende Flüchtlingskinder werden in Deutschland unterrichtet
Deutschlandweit gehen viele Zehntausend geflüchtete Kinder und Jugendliche zur Schule.
Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern ergeben. Eine genaue Zahl liegt allerdings nicht vor, weil mehrere Bundesländer gar nicht oder nur näherungsweise erfassen, wie viele Flüchtlinge bei ihnen unterrichtet werden, insbesondere wenn es um andere Herkunftsländer als die Ukraine geht.
Alleine aus der Ukraine kommen der Umfrage zufolge mehr als rund 180.000 Schülerinnen und Schüler. Für Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein lag dazu noch keine Zahl vor.
Aus Nordrhein-Westfalen hieß es, dort seien rund 93.000 Schülerinnen und Schüler in der "Erstförderung", darunter 38.915 aus der Ukraine. In Baden-Württemberg nehmen 48.700 Schüler, darunter 28.900 Ukrainer, an sogenannten Vorbereitungsklassen oder einem Vorqualifizierungsjahr teil, bevor sie in die Regelklassen integriert werden.
14. Oktober, 7 Uhr: Selenskyj bedankt sich in Odessa für neue Flugabwehrraketen
Selenskyj hat sich in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa bei den Niederlanden für die Stärkung der Flugabwehr bedankt.
"Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilte er mit.
13. Oktober, 19.01 Uhr: Nordkorea hat Waffen an Moskau für Krieg gegen Ukraine geliefert
Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine geliefert.
Es handle sich dabei um mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung, hieß es am Freitag aus dem Weißen Haus.
13. Oktober, 18.33 Uhr: Sorge um Giftanschlag - Kriegsgegnerin Owsjannikowa gibt Entwarnung
Die durch Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa ist in Paris anders als kurzzeitig befürchtet nicht Opfer eines Giftanschlags geworden.
Nach einer Kontrolle im Krankenhaus teilte Owsjannikowa am Freitag auf Telegram mit, ihr gehe es inzwischen viel besser. In ihrem Blut seien keine Spuren einer giftigen Substanz entdeckt worden, die Ergebnisse der meisten Tests lägen inzwischen vor. Es handele sich nicht um eine Vergiftung.
13. Oktober, 15.28 Uhr: Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in Ukraine
Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden.
Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit.
Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete.
13. Oktober, 14.12 Uhr: US-Bank JPMorgan warnt vor "gefährlichster Weltlage seit Jahrzehnten"
Die gestiegenen Zinsen und die Übernahme des kollabierten Geldhauses First Republic haben der größten US-Bank JPMorgan im Sommer überraschend viel Gewinn beschert.
Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn von fast 13,2 Milliarden US-Dollar (12,5 Mrd Euro) und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie JPMorgan am Freitag in New York mitteilte. Doch Bankchef Jamie Dimon sieht die Welt möglicherweise in der "gefährlichsten Lage seit Jahrzehnten". Der Krieg in der Ukraine und der Überfall der Hamas auf Israel könnten weitreichende wirtschaftliche und geopolitische Folgen haben, sagte er bei der Vorlage der Quartalsbilanz.
13. Oktober, 13.10 Uhr: Ukrainische Medien: Zwei weitere russische Schiffe beschädigt
Die Ukraine will Medienberichten zufolge unweit der annektierten Halbinsel Krim zwei weitere Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt haben.
Ukrainische Medien meldeten am Freitag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU erfolgreiche Angriffe bei der Hafenstadt Sewastopol. Ein Raketenschiff des Typs "Bujan" und das Patrouillenschiff "Pawel Derschawin" sollen mit neuen "experimentellen Waffen" von ukrainischen Seedrohnen attackiert worden sein, hieß es. Ziel sei ebenfalls das U-Boot "Alrossa" gewesen.
Auch Medien auf der Krim meldeten Explosionen im Hafen von Sewastopol. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt, Michael Raswoschajew, behauptete auf Telegram, Hintergrund der Explosionsgeräusche seien Übungen gegen Unterwassersabotagetrupps. Auch die Schwarzmeerflotte informierte über ein Manöver, an dem angeblich auch die "Pawel Derschawin" wie geplant teilnehme.
Die ukrainische Flotte hingegen hatte bereits am Donnerstag über Schäden an der "Pawel Derschawin" berichtet.
13. Oktober, 11.37 Uhr: Kriegsgegnerin Owsjannikowa möglicherweise vergiftet
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Giftanschlags auf die durch Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa.
Die Journalistin habe am Donnerstagnachmittag den Notruf gewählt, weil sie sich nach dem Verlassen ihres Hauses plötzlich schlecht gefühlt und eine Vergiftung befürchtet habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie habe darum gebeten, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Erste Ermittlungen und Überprüfungen der Kriminalpolizei seien im Gange.
"Wir hatten Angst um Marina Owsjannikowa", sagte der Generalsekretär von "Reporter ohne Grenzen", Christophe Deloire. Die Hypothese einer Vergiftung sei im Gespräch gewesen und nicht ausgeschlossen worden. Er widersprach aber der Darstellung der Staatsanwaltschaft, wonach die Journalistin selber gesagt habe, sie befürchte eine Vergiftung. Er wies darauf hin, dass "wir den ganzen Tag bei ihr waren".
Die Organisation hatte die Fernsehjournalistin kurz vor Beginn eines Prozesses gegen sie vor rund einem Jahr aus Russland herausgeschleust. Die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellte Redakteurin hatte kurz nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine im März 2022 für großes Aufsehen gesorgt, als sie mitten in einer Live-Nachrichtensendung ins Bild sprang und ein Protestplakat hochhielt.
13. Oktober, 11.28 Uhr: Toter und Verletzte nach russischem Angriff auf Pokrowsk
Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden.
Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete.
Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka. Russland führt seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Bei Angriffen auf die Infrastruktur des Nachbarlandes werden immer wieder ukrainische Zivilisten getötet.
13. Oktober, 10.55 Uhr: Hausdurchsuchungen bei Anwälten von Kremlgegner Nawalny in Russland
Bei mehreren Anwälten des in Russland inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny hat es laut Angaben seines Teams Hausdurchsuchungen gegeben.
Insgesamt seien bei drei Juristen Polizisten erschienen, schrieben Nawalnys Unterstützer am Freitag auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Einer von ihnen, Wadim Kobsew, hätte den zu 19 Jahren Straflager verurteilten und international als politischen Gefangenen eingestuften Nawalny eigentlich an diesem Tag bei einer Anhörung verteidigen sollen, hieß es. "Die Durchsuchungen bei den Anwälten sind Schritte zur kompletten Isolation Nawalnys."
Die Sprecherin des 47-Jährigen, Kira Jarmysch, schrieb: "Dafür wird das alles getan: damit Alexej ohne juristischen Schutz bleibt." Offenbar wird gegen seine drei Anwälte wegen der angeblichen Mitgliedschaft in einer extremistischen Vereinigung ermittelt. Als solche hat Russlands Justiz bereits vor längerem die mittlerweile aufgelöste Anti-Korruptions-Stiftung Nawalnys eingestuft und verboten.
Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren geht Russland auch im eigenen Land immer repressiver gegen Kritiker vor.
13. Oktober, 10.21 Uhr: Seit drei Wochen keine Angriffe mit russischen Langstreckenfliegern
Das britische Verteidigungsministerium teilte in seinem täglichen Update mit, es seien in der Ukraine seit drei Wochen keine Angriffe mehr mit russischen Langstreckenfliegern (Russian Air Force Long Range Aviation (LRA) aircraft) geflogen worden.
Womöglich wolle die russische Luftwaffe vorhandene Raketenbestände aufsparen und die Pause nutzen, um seine Bestände mit Blick auf weitere schwere Angriffe gegen die Ukraine im Winter aufzustocken, schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X.
13. Oktober, 10.20 Uhr: ISW: Russen rücken bei Awdijiwka etwas voran - aber keine Durchbrüche
Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine halten auch laut Einschätzung internationaler Experten weiter an.
Den russischen Angreifern sei es wohl gelungen, in den vergangenen Tagen rund 4,5 Quadratkilometer zu besetzen, teilte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Donnerstagabend mit. Zugleich wurde in dem Bericht betont: "Den russischen Kräften sind bis zum 12. Oktober keine größeren Durchbrüche bei Awdijiwka gelungen, und es ist unwahrscheinlich, dass sie die ukrainischen Kräfte in der Stadt sofort abschneiden werden."
Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, berichtete im ukrainischen Staatsfernsehen von heftigem Beschuss in der Nacht auf Freitag. "Der Feind setzt alles ein, was er hat." Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe der von Russland besetzten Großstadt Donezk. Ziel der seit zwei Tagen aber noch einmal verstärkten russischen Offensive ist es offenbar, Awdijiwka von der Versorgung abzuschneiden und die dort stationierten ukrainischen Truppen einzukesseln.
13. Oktober, 7.21 Uhr: Putin zu erstem Auslandsbesuch des Jahres in Kirgistan eingetroffen
Putin ist am Donnerstag in der zentralasiatischen Republik Kirgistan eingetroffen. Es ist sein erster Auslandsbesuch in diesem Jahr.
Es ist auch das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat. In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine.
Mit dem kirgisischen Präsidenten Sadyr Schaparow vereinbarte er den Aufbau einer gemeinsamen Flugabwehr. Zudem traf er am Abend auch Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev, wobei die Gespräche über die Lage der Konfliktregion Berg-Karabach unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.
13. Oktober, 7.19 Uhr: Selenskyj dankt Europarat für Anerkennung des Holodomor
Selenskyj hat sich bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) für die Anerkennung des Holodomor als Völkermord bedankt.
"Die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit und die Anerkennung der Holodomor-Opfer senden ein Signal, dass alle früheren und jetzigen Verbrechen Moskaus unausweichlich geahndet werden", schrieb Selenskyj am Donnerstag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Holodomor wird die Hungerkatastrophe 1932/33 in der Ukraine unter Sowjetführer Josef Stalin genannt, der Millionen Menschen zum Opfer fielen.
13. Oktober, 6.33 Uhr: Weiter schwerste Kämpfe um Awdijiwka im Osten der Ukraine
Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben aus Kiew weiter an.
"Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung", teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagabend in seinem Lagebericht mit. Sieben russische Attacken auf die Kleinstadt und sieben weitere auf Ortschaften in der Nähe seien abgewehrt worden, schrieb die Militärführung in Kiew. Russische Militärblogger hingegen schrieben von weiteren Geländegewinnen der Moskauer Truppen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen.
Der Kommandeur des südlichen Frontabschnitts "Taurien", Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, schrieb auf Telegram, den russischen Angreifern würden schwere Verluste zugefügt. Die schwierige Lage der ukrainischen Verteidiger macht allerdings der Bericht des Generalstabs über russische Luftangriffe auf die Gegend deutlich.
In den vergangenen Monaten hat Moskau seine Flugzeuge nur vereinzelt eingesetzt, auch weil die ukrainische Flugabwehr der russischen Luftwaffe empfindliche Verluste zugefügt hat. Nun aber wurden neben Awdijiwka auch die Ortschaften Nowokalinowe, Keramik und Stepowe nordwestlich davon bombardiert.
13. Oktober, 6.12 Uhr: Selenskyj will Waffenlieferungen an das Militär digitalisieren
Selenskyj will die Waffenlieferungen an das eigene Militär durch ein digitales Verzeichnis effizienter gestalten.
Dadurch entstehe ein besseres Verständnis über die Versorgung der Soldaten und mögliche Defizite, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei es so möglich, die Lageberichte in Kiew mit der tatsächlichen Situation an der Front besser zu vergleichen und westlichen Partnern schnell Informationen über die Verwendung der von ihnen gelieferten Waffen zu geben, zeigte sich Selenskyj überzeugt.
Der Ukrainer dankte dem Westen noch einmal für Waffen- und Munitionslieferungen, machte aber auch deutlich, dass es Ziel der Ukraine sein müsse, sich im militärischen Bereich weitgehend selbst zu versorgen.
Nach dem Terror-Angriff der radikalislamistischen Hamas auf Israel wurden Befürchtungen in Kiew laut, dass die Hilfe aus den USA und Europa für das eigene Land angesichts des neuen Krisenherds erlahmen könnte.
12. Oktober, 22.18 Uhr: Lettland wird zwei Grenzübergänge zu Russland schließen
Lettland wird in Reaktion auf Russlands Entscheidung, die Einreisemöglichkeiten ukrainischer Staatsbürger einzuschränken, zwei Grenzübergänge vorübergehend dichtmachen.
Die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes beschloss am Donnerstag, die Kontrollpunkte Pededze and Vientuli zum 16. Oktober bis auf weiteres zu schließen. Damit solle ein "mögliche Bedrohung der öffentlichen Ordnung und der nationalen Sicherheit" verhindert werden, teilte die Staatskanzlei in Riga mit.
12. Oktober, 21.43 Uhr: Russland kritisiert israelische Luftangriffe auf Syrien scharf
Russland hat die Angriffe der israelischen Luftwaffe auf Flughäfen in Syrien als groben Verstoß gegen die Souveränität des Landes kritisiert und vor einer weiteren Eskalation in Nahost gewarnt.
Angesichts der Zuspitzung des palästinensisch-israelischen Konflikts könnten solche Handlungen eine Ausweitung der militärischen Auseinandersetzung auf die ganze Region provozieren, schrieb das Außenministerium in Moskau am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Dies dürfe auf keinen Fall zugelassen werden.
12. Oktober, 17.05 Uhr: Russlands Olympia-Spitze kritisiert Suspendierung durch IOC
Das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) hat seine Suspendierung durch das Internationale Olympische Komitee kritisiert.
"Heute hat das IOC eine weitere kontraproduktive Entscheidung getroffen aus klar politischen Beweggründen", teilte das NOK am Donnerstag in Moskau mit. Zuvor hatte die IOC-Exekutive bei seiner Tagung in Mumbai die russische Mitgliedschaft ausgesetzt, weil das ROC vier annektierte ukrainische Gebiete aufgenommen hat.
Damit sei aber keine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme russischer Sportler und Sportlerinnen bei Olympia 2024 in Paris gefallen, teilte das IOC mit. Dies solle "zum passenden Zeitpunkt" geschehen.
Das ROC in Moskau griff diese Passage auf und teilte mit: "Auf die russischen Sportler, deren überwältigende Mehrheit grundlos von internationalen Auftritten ausgeschlossen ist, hat dieser Schritt keinen Einfluss."
12. Oktober, 16.42 Uhr: IOC suspendiert Russland nach Aufnahme ukrainischer Gebiete
Das Internationale Olympische Komitee hat das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen der Aufnahme von vier annektierten ukrainischen Gebieten suspendiert.
Diese Entscheidung traf die IOC-Exekutive am Donnerstag im indischen Mumbai. Damit sei aber noch keine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme russischer Sportler und Sportlerinnen bei Olympia 2024 in Paris gefallen. Dies solle "zum passenden Zeitpunkt" geschehen, teilte das IOC weiter mit.
"Es gibt keine Entscheidung darüber, wann wir eine Entscheidung treffen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams im Anschluss an die Beratungen der Spitze des Dachverbands. Der Beschluss, ob Russen zumindest als neutrale Athleten bei den nächsten Sommerspielen starten dürfen, werde "im richtigen Moment näher an den Spielen" getroffen, fügte Adams hinzu.
Mehr dazu hier: "Bruch der Olympischen Charta": IOC suspendiert russisches Olympia-Komitee!
12. Oktober, 12.20 Uhr: Geheimdienst: Russland betrachtet Finnland als feindliches Land
Russland betrachtet seinen Nachbarn Finnland nach Einschätzung des finnischen Geheimdienstes mittlerweile als "feindliches Land".
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten sich wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine, der Sanktionen und des finnischen Nato-Beitritts erheblich verschlechtert, teilte der Nachrichtendienst Suojelupoliisi (Supo) am Donnerstag bei der Vorstellung seiner nationalen Sicherheitsüberprüfung mit.
"Russland behandelt Finnland derzeit als feindliches Land", stellte die Behörde fest. "Dies zeigt sich unter anderem in der negativen Berichterstattung über Finnland in den russischen Medien und in der Entscheidung, das Generalkonsulat in St. Petersburg zu schließen."
Russland sei bereit, Maßnahmen gegen Finnland zu ergreifen, wenn dies als notwendig erachtet werde. Die Hauptziele russischer Beeinflussung seien, die Einheit der Nato und der EU zu untergraben und die Unterstützung westlicher Länder für die Ukraine zu verringern.
12. Oktober, 9.14 Uhr: Kiew und Moskau melden Drohnenangriffe
Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut massiv mit Drohnen beschossen.
Bei einem Angriff von ukrainischer Seite wiederum starben nach dem Abschuss einer Drohne auf russischem Gebiet drei Menschen, zwei weitere wurden verletzt, wie der Gouverneur der betroffenen Grenzregion Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag mitteilte.
Russlands Verteidigungsministerium hatte den Abschuss der Drohne am späten Mittwochabend gemeldet. Durch den Absturz der Trümmer seien Häuser zerstört und beschädigt worden, unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Gladkow in einem Video im Nachrichtenkanal Telegram.
Die Ukraine hingegen meldete den Abschuss von 28 Drohnen. Insgesamt habe Russland 33 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, wie die Flugabwehr in Kiew mitteilte. Allein die Region Odessa am Schwarzen Meer meldete zehn Drohnenangriffe, von denen die meisten abgewehrt worden seien. Eine Frau sei mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilten die Behörden mit
12. Oktober, 8 Uhr: Putin zu erstem Auslandsbesuch des Jahres in Kirgistan eingetroffen
Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstag in der zentralasiatischen Republik Kirgistan eingetroffen - es ist sein erster Auslandsbesuch in diesem Jahr. Es ist auch das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat.
In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine. Bei seinem bis Freitag geplanten Aufenthalt in dem Land dürfte sich Putin einmal mehr auch zu seinem seit fast 600 Tagen andauernden Krieg gegen die Ukraine äußern.
Putin will mit der Reise einmal mehr zeigen, dass er trotz der Sanktionen des Westens im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist.
11. Oktober, 22.04 Uhr: Selenskyj dankt für neue Zusagen zu Militärhilfe
Nach einem Tag mit neuen Zusagen militärischer Hilfe für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Verbündeten gedankt.
"Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Stärkung unserer Luftverteidigung und den wichtigsten Instrumenten an der Front, Artillerie, Systeme mit hoher Reichweite", sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Mittwochabend. Ungewöhnlich war, dass der ukrainische Staatschef sich in einem Zug selbst filmte; Fahrgeräusche waren zu hören.
11. Oktober, 18.55 Uhr: Russland überrascht mit Offensive gegen Awdijiwka
Bei der Industriestadt Awidijiwka in der Ostukraine wehren sich ukrainische Truppen nach Kräften gegen eine unvermittelte russische Offensive.
13 russische Angriffe seien bei Awidijwka abgewehrt worden, 10 weitere bei dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwochabend mit.
Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden.
Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er einem Radiosender. Allein am Mittwoch seien mehr 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden. Russische Quellen berichteten über Geländegewinne nördlich von Awdijiwka. Unabhängig lassen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.
Awdijiwka liegt nur wenige Kilometer von Donezk entfernt und ist seit 2014 Frontstadt, als im Osten die Kämpfe zwischen den von Moskau geführten Separatisten und der ukrainischen Armee begannen. Als Russland 2022 seine großangelegte Invasion begann, hatte die noch über 30.000 Einwohner.
11. Oktober, 18.06 Uhr: USA wollen bei Ukraine-Hilfen trotz Krise in Nahost nicht nachlassen
Die USA wollen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Unterstützung der Ukraine trotz angekündigter Hilfen für Israel nicht nachlassen.
Die Vereinigten Staaten seien weiterhin in der Lage, "an mehreren Schauplätzen" Ressourcen zur Bewältigung von Krisen bereitzustellen, sagte Austin am Mittwoch nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel.
"Wir werden also fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen."
11. Oktober, 15.49 Uhr: Putin: Neue Ölmärkte dank größerer Tankerflotte erschlossen
Russland ist es laut Präsident Wladimir Putin nach den westlichen Sanktionen gelungen, seine Öllieferungen auch mithilfe einer vergrößerten Tankerflotte neu auszurichten.
"Dank des Handelns von Unternehmen und Behörden wurde die Tankerflotte vergrößert und neue Mechanismen für Zahlungen, Versicherung und Rückversicherung von Gütern geschaffen. Dadurch konnten die Öllieferungen innerhalb kurzer Zeit auf die schnellwachsenden Zukunftsmärkte der Welt - in Süden und Osten - umgeleitet werden", sagte Putin am Mittwoch bei einem Auftritt auf der "Russischen Energiewoche".
11. Oktober, 15.29 Uhr: Selenskyj warnt vor nachlassender westlicher Hilfe für die Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt.
"Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine", sagte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel. Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die "ganze Ukraine zu zerstören".
"Und dann kommen bereits die Länder der Europäischen Union und der Nato dran", warnte er. Daher halte er die Eskalation im Nahen Osten auch nicht für zufällig. Moskau sei sehr daran interessiert, dass die Aufmerksamkeit und die Hilfe für Kiew nachlasse und sei dabei bereit, andere Weltteile zu destabilisieren, behauptete der ukrainische Präsident.
11. Oktober, 12.56 Uhr: Erste dänische Kampfjets könnten Anfang 2024 an die Ukraine gehen
Die ersten Kampfjets vom Typ F-16 aus Dänemark könnten noch im ersten Quartal des Jahres 2024 in die Ukraine gehen.
Ziel sei es, im März oder April in der Lage zu sein, die ersten Flugzeuge zu übergeben, sagte der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen am Mittwoch am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen für die Ukraine in Brüssel. Die Lieferung sei noch abhängig von einigen Faktoren wie der Pilotenausbildung.
11. Oktober, 12.15 Uhr: Selenskyj würde sich nur im Krieg zur Wiederwahl stellen
Nach einem derzeit noch nicht absehbaren Ende des russischen Angriffskriegs will sich Selenskyj eigenen Angaben zufolge nicht mehr zur Wiederwahl stellen.
"Wenn der Krieg fortgesetzt wird: Ja. Wenn der Krieg beendet ist: Nein", sagte er in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Interview für die rumänische Nachrichtenseite digi24. Während des Krieges gegen Russland könne er nicht davonlaufen, fügte er hinzu.
Reguläre Präsidentenwahlen gemäß der Verfassung wären in der Ukraine eigentlich für den 31. März 2024 vorgesehen. Gemäß dem geltenden Kriegsrecht, das nach Russlands Einmarsch im Februar 2022 verhängt wurde, sollen sie aber nicht abgehalten werden. Auch die ursprünglich für diesen Oktober geplanten Parlamentswahlen wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.
11. Oktober, 12 Uhr: USA kündigen neues Waffen- und Munitionspaket für Ukraine an
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (189 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein neues Luftverteidigungssystem sowie Artilleriegeschosse und Panzerabwehrwaffen, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Zudem nannte er auch präzisionsgelenkte Munition für Luftangriffe und Ausrüstung zur Drohnenabwehr als Beispiele.
Die Zusagen der USA für Militärhilfen seit dem Beginn des Kriegs erhöhten sich mit dem neuen Paket auf rund 43,9 Milliarden Dollar (41,5 Mrd. Euro), erklärte Austin. Über die Kontaktgruppe insgesamt seien bereits mehr als 33 Milliarden Dollar (31,2 Mrd. Euro) mobilisiert worden.
11. Oktober, 11.14 Uhr: London kündigt neues militärisches Hilfspaket für Ukraine an
Großbritannien will die Ukraine mit einem weiteren militärischen Hilfspaket im Wert von mehr als 100 Millionen Pfund (etwa 116 Millionen Euro) unterstützen.
Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Das zur Verfügung gestellte Gerät solle der ukrainischen Armee helfen, Minenfelder zu räumen, seine Fahrzeuge instand zu halten, seine Verteidigungsanlagen zu verstärken und wichtige nationale Infrastruktur zu schützen.
Finanziert werde das Paket mit Mitteln des International Fund for Ukraine (IFU), in den neben Großbritannien auch Dänemark sowie Norwegen, die Niederlande, Schweden, Island und Litauen einzahlten. Insgesamt seien so seit vergangenem Jahr 785 Millionen Pfund zusammengekommen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Kürzlich sei zudem ein abschließender Vertrag zur Lieferung von Flugabwehrkapazitäten im Rahmen eines früheren IFU-Pakets unterzeichnet worden, hieß es. Dazu gehöre auch eine Plattform vom Typ MSI-DS Terrahawk Paladin, die in der Lage sei, Drohnen zu lokalisieren und zu zerstören.
11. Oktober, 11.04 Uhr: Belgien will F-16-Kampfjets an die Ukraine liefern
Belgien will wie die Niederlande, Dänemark und Norwegen Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine liefern. Das kündigte die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder am Mittwoch am Rande eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel an.
Belgien will die Kampfjets demnach ab 2025 an die Ukraine schicken, wenn sie selbst neuere Modelle vom Typ F-35 erhält. Man werde sich auch um die wichtige Wartung und Instandhaltung kümmern, erklärte sie in einem Interview des Senders RTL. Zur geplanten Liefermenge äußerte sie sich nicht.
11. Oktober, 11.03 Uhr: Selenskyj bittet Nato-Staaten in Brüssel um mehr Hilfe für den Winter
Selenskyj hat bei seinem ersten Besuch im Nato-Hauptquartier seit Kriegsbeginn um mehr Hilfen für den bevorstehenden Winter gebeten.
Die Ukraine bereite sich vor und nun werde Unterstützung von den Nato-Mitgliedern gebraucht, sagte Selenskyj am Mittwoch in Brüssel. Es gehe um ganz konkrete Dinge an ganz konkreten geografischen Punkten. Besonders wichtig seien Flugabwehrsysteme.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, er erwarte, dass mehrere Verbündete weitere Unterstützung ankündigen. "Was wir jetzt sehen, ist, dass Präsident Putin sich wieder einmal darauf vorbereitet, den Winter als Kriegswaffe einzusetzen. Das heißt: Das Energiesystem, die Gasinfrastruktur anzugreifen", sagte der Norweger.
11. Oktober, 10.38 Uhr: Russische Soldaten leiden unter Krise psychischer Gesundheit
Zehntausende russische Soldaten stecken nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in einer psychischen Krise.
Bei etwa 100.000 Militärangehörigen sei zum Ende vergangenen Jahres eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine am Mittwoch. Diese Zahl liege inzwischen wahrscheinlich höher, weil das russische Militär keine Rotation und Erholung vom Schlachtfeld mehr ermögliche.
Ein russischer Offizier, der auf das Problem hingewiesen habe, sei abgelöst worden, hieß es weiter in der Mitteilung. Es gebe auch zusätzliche Hinweise darauf, dass Ärzte Militärangehörige an die Front schickten, die nicht in der Lage seien zu kämpfen.
Die Zahl der Einsprüche bei der medizinischen Kommission des russischen Militärs seien in diesem Jahr höher als im vergangenen Jahr. Viele Anträge würden abgewiesen. Angesichts dieser geringen Sorge um die psychische Gesundheit der Soldaten und ihrer Kampffähigkeit, sei Russlands Kampfkraft weiterhin "auf einem suboptimalen Niveau", so das Fazit der britischen Experten.
11. Oktober, 10.35 Uhr: Kiew meldet Abwehr schwerer Angriffe bei Awdijiwka in Donezker Gebiet
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben neue schwere russische Angriffe auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk abgewehrt.
Russlands Militär sei mit einer Stärke von bis zu drei Bataillonen unterstützt von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in die Offensive gegangen, meldete der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Mittwochmorgen. "Unsere Verteidiger haben alle Attacken des Feindes zurückgeschlagen und keinen Verlust von Positionen zugelassen." Moskauer Militärblogger hatten zuvor von russischen Geländegewinnen gesprochen.
Die Experten vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington berichten ebenfalls von verstärkten Angriffsbemühungen Russlands rund um Awdijiwka. Derzeit gebe es allerdings noch keine Bestätigung für die von Moskau beanspruchten Geländegewinne, heißt es in deren Analyse.
11. Oktober, 10.32 Uhr: Selenskyj rät Spitzenpolitikern zu Solidaritätsbesuch in Israel
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, hat internationalen Spitzenpolitikern empfohlen, als Zeichen der Solidarität nach Israel zu reisen.
"Wir sind im Krieg. Wir verstehen, was Terrorangriffe, solche Opfer und Tragödien bedeuten", sagte der Staatschef am Mittwoch am Rande von Gesprächen im Nato-Hauptquartier in Brüssel. In dieser Situation sei es sehr wichtig gewesen, nicht allein zu sein. "Deshalb empfehle ich den Staats- und Regierungschefs, nach Israel zu gehen", sagte er mit Blick auf den beispiellosen Großangriff der Hamas-Terroristen auf Israel. Es gehe dabei nicht darum, die Institutionen zu unterstützen, sondern die Menschen, die von den Terrorangriffen getroffen würden. Wer nicht alleine sei, sei stärker.
11. Oktober, 8.24 Uhr: Selenskyj überraschend für Gespräche in Brüssel
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, ist überraschend für politische Gespräche in Brüssel.
Das bestätigte ein belgischer Regierungssprecher am Mittwoch.
11. Oktober, 7 Uhr: Moskau scheitert bei Wahl für UN-Menschenrechtsrat
Russland scheiterte derweil bei der Wahl für einen Sitz im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen.
Bulgarien und Albanien bekamen bei dem Votum für osteuropäische Staaten in der UN-Vollversammlung in New York die nötige Mehrheit der 193 UN-Mitglieder. Bulgarien erhielt 160 Stimmen, Albanien 123, für Russland stimmten 83 Länder.
Die geheime Abstimmung wurde als Stimmungstest dafür gesehen, wie salonfähig Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine weltweit wieder ist.
11. Oktober, 6 Uhr: Putin zur Gewalt in Israel
Putin hat in einer ersten öffentlichen Reaktion auf die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel den USA ein Scheitern im Nahen Osten vorgeworfen.
"Das ist ein starkes Beispiel für das Scheitern der Politik der Vereinigten Staaten im Nahen Osten, die versucht haben, die Regulierung dort zu monopolisieren", sagte Putin am Dienstag in Moskau zum Auftakt eines Treffens mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani.
Die USA hätten sich nicht um eine Suche nach Kompromissen gekümmert, die für beide Seiten annehmbar seien.
Putin, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, rief die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung auf. Die Zahl der Opfer unter den Zivilisten müsse möglichst auf Null sinken, sagte der Kremlchef, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.
10. Oktober, 19.20 Uhr: Heftige Kämpfe bei Awdijiwka in Donezker Gebiet
Die Ukraine hat von besonders heftigen russischen Angriffen auf die bereits seit Monaten umkämpfte Stadt im östlichen Gebiet Donezk berichtet.
"Nördlich der Stadt dauern schwere Kämpfe an", sagte der Chef der Militärverwaltung von Awdijiwka, Vitali Barabasch, am heutigen Dienstag.
Auch der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, sprach von "massiven Angriffen russischer Artillerie".
10. Oktober, 18.40 Uhr: Deutschland liefert Ukraine umfangreiches "Winterpaket" an Waffen
Die Bundesregierung will der Ukraine mit einer umfangreichen Lieferung von Luftabwehrsystemen, Panzern und Munition militärisch über den kommenden Winter helfen.
Dabei soll das bereits in der vergangenen Woche zugesagte zweite Luftverteidigungssystem Patriot neben dem Feuerleitstand und dem Radargerät acht weitere Startgeräte und mehr als 60 Lenkflugkörper umfassen, teilte das Verteidigungsministerium am heutige Dienstag in Berlin mit.
Zusätzlich liefere Deutschland im Oktober weitere Iris-T-Systeme: ein drittes Iris-T SLM mit Lenkflugkörpern für die mittlere Reichweite sowie ein zweites Iris-T SLS für die kurze Reichweite ebenfalls mit Lenkflugkörpern.
Dazu kommen drei weitere Flugabwehrkanonenpanzer vom Typ Gepard. Das gesamte Luftverteidigungspaket habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro.
10. Oktober, 18.05 Uhr: Güterlieferung an Russland - 12 Menschen in Bulgarien festgenommen.
Im EU- und Nato-Mitgliedstaat Bulgarien sind zwölf Personen festgenommen worden, die illegal Güter mit doppelter Verwendung für den Krieg in der Ukraine nach Russland geliefert haben sollen.
Es handelt sich um sieben bulgarische Staatsbürger, drei Russen sowie einen Albaner und einen Belarussen, wie die bulgarische Staatsanwaltschaft, das Innenministerium und die nationale Sicherheitsagentur DANS am Dienstag mitteilten.
Die Güter, die auch militärisch verwendet werden können, gingen den Angaben zufolge an die russischen Spezialeinheiten und die Wagner-Gruppe in der Ukraine.
10. Oktober, 18 Uhr: Litauen will Überwachung auf strategische Infrastruktur verstärken
Litauen wird nach der Beschädigung der Gas-Pipeline in der Ostsee zwischen Finnland und Estland die Überwachung seiner strategischen Infrastruktur verstärken.
Begründet wurde der Schritt am heutigen Dienstag vom Nationalen Krisenmanagementzentrum in Vilnius mit Informationen, die das EU- und Nato-Land von internationalen Partnern erhalten habe.
Mögliche weitere Entscheidungen sollen bei einer Sitzung am Mittwoch beraten werden, bei der zusätzliche Informationen der litauischen Sicherheitsbehörden erörtet werden sollen.
10. Oktober, 15.55 Uhr: Rumänien sagt Selenskyj Unterstützung zu
Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis (64) hat seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj (45) versprochen, die Ukraine auch militärisch zu unterstützen - "bis zum "Sieg über Russland.
Das sagte Iohannis am heutigen Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast aus Kiew. Selenskyj war erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vor knapp 20 Monaten offiziell zu Besuch im Nachbarland.
Rumäniens Staats- und Regierungsführung hatte es bisher strengstens vermieden, öffentlich über Militärhilfe für die Ukraine zu sprechen. Selenskyj sagte, in den Gesprächen mit Iohannis zu diesem Punkt habe der Schwerpunkt auf der Flugabwehr gelegen.
10. Oktober, 12.42 Uhr: Russland treibt Pläne für Wiederaufnahme von Atomwaffentests voran
Russland stellt mit dem geplanten Ausstieg aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag die Weichen für eine mögliche Wiederaufnahme von Atomwaffentests.
Innerhalb einer Woche solle ein Mechanismus festgelegt werden, um Russlands Ratifizierung des globalen Vertrags über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zurückzuziehen, teilte der Parlamentsabgeordnete Adalbi Schchagoschew am Dienstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Russland schaffe damit Voraussetzungen wie in den USA, sagte in Moskau Vizeaußenminister Sergej Rjabkow.
10. Oktober, 10.54 Uhr: Neue russische Angriffe auf Süden und Nordosten der Ukraine
Die russische Armee hat in der Nacht auf Dienstag den Süden der Ukraine erneut mit Dutzenden Drohnen angegriffen.
Alleine über der Region Odessa zerstörte die Luftabwehr nach Angaben der regionalen Militärverwaltung 23 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed. Bei Treffern auf "regionale Objekte der logistischen Infrastruktur" sei niemand verletzt worden, schrieb der örtliche Militärverwaltungsleiter, Oleh Kiper, auf Telegram. Genauere Angaben zu den getroffenen Zielen machte er nicht.
Insgesamt soll Russland dem ukrainischen Militär zufolge in der Nacht 36 Kamikaze-Drohnen abgefeuert haben. Nach dem Start der Drohnen von der russisch besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus hat die ukrainische Luftverteidigung nach eigenen Angaben 27 der Drohnen über den Küstenregionen Odessa, Mykolajiw und Cherson abgeschossen.
10. Oktober, 10.31 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Gesprächen in Rumänien
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs zu Gesprächen ins Nachbarland Rumänien gereist.
"Ein offizieller Besuch bei unseren guten Nachbarn, die uns im schwierigsten Augenblick unterstützten und deren Unterstützung mit der Zeit nur ansteigt", schrieb Selenskyj am Dienstag bei Telegram.
Geplant seien Unterredungen mit Präsident Klaus Iohannis. Thema seien unter anderem die Stärkung der ukrainischen Flugabwehr und die Sicherheitsarchitektur der Schwarzmeerregion. Erwartet wird auch ein Auftritt des Ukrainers vor dem rumänischen Parlament.
10. Oktober, 9.15 Uhr: Neue Rekrutierungswelle in Russland vor Wahl unwahrscheinlich
Eine neue russische Rekrutierungswelle für den Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten bis zur Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unwahrscheinlich.
Das ging am Dienstag aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach werde der Kreml versuchen, unpopuläre Maßnahmen bis zu der für den 17. März angesetzten Wahl zu minimieren.
10. Oktober, 7 Uhr: Selenskyj: Russland will auch Krieg im Nahen Osten lostreten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat Russland vorgeworfen, neben dem Angriff auf sein Land nun auch einen Krieg im Nahen Osten entfachen zu wollen.
"Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, so dass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt", teilte Selenskyj am Montag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit. Zudem warnte er in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft vor der Gefahr eines Weltkrieges.
"Die Weltkriege der Vergangenheit haben mit lokalen Aggressionen begonnen", sagte Selenskyj auch mit Blick auf die Angriffe der militanten Hamas auf Israel. Zudem warf er kremlnahen russischen Propagandisten Schadenfreude wegen der Gewalt gegen Israel vor.
Wie in seiner Videobotschaft am Sonntag rief Selenskyj erneut zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror auf. Das internationale Recht müsse verteidigt werden gegen Versuche einer Machtübernahme durch die Terroristen.
9. Oktober, 17.13 Uhr: UN-Menschenrechtsrat kritisiert von Russland erzwungene Passvergabe an Ukrainer
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) beobachte "mit tiefer Besorgnis eine Politik der massiven Vergabe der russischen Staatsbürgerschaft an die Bewohner".
Das sagte die stellvertretende Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada Al-Nashif, am Montag vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf. Wer sich gegen einen russischen Pass entscheide, werde massiv unter Druck gesetzt.
Menschen, die den Pass ablehnten, gerieten "in eine Falle": Ihnen werde der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen verwehrt, etwa der Gesundheitsversorgung. Zudem steige das Risiko "einer willkürlichen Inhaftierung für diejenigen, die Widerstand leisten", beklagte Al-Nashif.
Überdies würden zahlreiche Inhaftierte gezwungen, Russland zu preisen und würden bestraft, wenn sie Ukrainisch sprächen. Al-Nashif prangerte zudem "eklatante und ununterbrochene Menschenrechtsverletzungen" durch Russland an, darunter Folter, willkürliche Inhaftierungen und sexuelle Gewalt.
9. Oktober, 17.05 Uhr: Selenskyj wechselt Chef der Gebietsverteidigungskräfte aus
In der Ukraine ist zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Einmarsches der Kommandeur der Gebietsverteidigungskräfte ausgewechselt worden.
Am Montag setzte Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) per Erlass Generalmajor Anatolij Barhylewytsch als neuen Chef ein. Zuvor war Ihor Tanzjura im gleichen militärischen Rang entlassen worden. Tanzjura hatte den Posten seit Mai vergangenen Jahres bekleidet. Zu den Gründen der Entlassung wurde bis zum Nachmittag nichts bekannt.
Die Gebietsverteidigungskräfte sind als Teilstruktur der Armee vor allem für die Organisation der Verteidigung in den Regionen verantwortlich. Barhylewytsch hatte seit 2020 bereits am Aufbau der Gebietsverteidigungskräfte mitgewirkt.
9. Oktober, 11.54 Uhr: Selenskyj wirft Hamas Stolz auf Gräueltaten vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Angriff der Hamas auf Israel erneut verurteilt und den militanten Islamisten das Prahlen mit Gräueltaten vorgeworfen.
"Niemand kann jemals vergessen, was die Terroristen in Israel getan haben", sagte Selenskyj am Montag in einer Videoansprache vor Parlamentariern aus den Nato-Mitgliedstaaten in Kopenhagen. Tausende Raketen seien gegen friedliche Städte eingesetzt worden, weder Männer noch Frauen oder Kinder seien verschont geblieben. "Die Terroristen selbst haben der Welt Aufnahmen ihrer Gräueltaten gegeben und waren stolz darauf."
9. Oktober, 9.24 Uhr: Beziehungen zwischen Russland und Iran dürften enger werden
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und dem Iran dürften nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten künftig noch enger werden.
Moskau versuche damit, die Auswirkungen der internationalen Sanktionen abzuschwächen, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Montag.
"Die internationale Isolation hat Russland dazu gezwungen, seine außenpolitischen Bemühungen auf zuvor weniger erwünschte Partnerschaften zu lenken, um diplomatische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu erhalten", so die Mitteilung. Dazu gehöre etwa die Lieferung Hunderter sogenannter Kamikaze-Drohnen und deren Herstellung in Russland unter Lizenz.
Auch Russlands Zusammenarbeit mit dem Iran im Rahmen multinationaler Foren werde mit ziemlicher Sicherheit stärker werden, nachdem Teheran kürzlich in die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) aufgenommen wurde und die Einladung erhalten habe, mit Januar dem wirtschaftlichen Forum der Brics-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) beizutreten.
8. Oktober, 22.33 Uhr: Aiwanger will Handelsbeziehungen zu Russland rasch wieder aufnehmen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) wünscht sich eine möglichst rasche Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zu Russland.
"Wir wünschen uns, dass auch der Nahe Osten und dass andere Regionen dieser Welt zur Ruhe kommen. Wir wünschen uns das auch für den Ukraine-und-Russland-Konflikt. Auch hier sage ich: In der fernen Perspektive und je näher umso lieber wollen wir, dass wir mit demokratischen Staaten, Ukraine und Russland, auch wieder in Handelsbeziehungen eintreten können", sagte Aiwanger am Sonntagabend in München. "Es wird heute und morgen noch nicht die Normalität sein. Aber am Ende dieses Weges wünschen wir uns Frieden."
8. Oktober, 22.11 Uhr: Selenskyj ruft zu gemeinsamem Kampf gegen Terror auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat angesichts des russischen Angriffskrieges gegen sein Land und der blutigen Gewalt in Israel zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror aufgerufen.
"Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit aufgemacht: der Krieg gegen die Ukraine, der Krieg im Nahen Osten und die schreckliche Destabilisierung in Afrika", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner aus Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. "Und nächste Woche werden wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um eine Einheit der Welt im Kampf gegen den Terror sicherzustellen", sagte Selenskyj.
8. Oktober, 17.27 Uhr: Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu (73) in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert.
Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten, teilte Selenskyj weiter mit.
8. Oktober, 16.29 Uhr: Russland wird laut Experten Lage in Israel für Krieg in Ukraine ausnutzen
Russland wird aus Sicht von US-Experten die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel auch für seinen Krieg gegen die Ukraine auszunutzen.
In einer Informationskampagne werfe der Kreml dem Westen vor, zugunsten der Unterstützung der Ukraine die Konflikte im Nahen Osten vernachlässigt zu haben, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington. Die Experten verwiesen etwa darauf, dass das russische Außenministerium den Westen beschuldigt habe, zuletzt die Bemühungen des Nahost-Quartetts, zu dem neben Russland die USA, die EU und die Vereinten Nationen gehören, blockiert zu haben.
8. Oktober, 15.53 Uhr: Linke will deutsche Friedensinitiative für die Ukraine
Die Linke startet im Bundestag einen neuen Versuch, die Bundesregierung auf eine Ukraine-Friedensinitiative zu verpflichten.
In einem Antrag fordert die Fraktion Unterstützung für einen Plan des ehemaligen Bundeswehrgenerals Harald Kujat (81), des früheren Kanzlerberaters Horst Teltschik (83) und der Professoren Peter Brandt (75) und Hajo Funke (78) für einen "Verhandlungsfrieden" der Ukraine mit Russland.
"Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss im Interesse aller europäischen Völker, insbesondere des ukrainischen Volkes, so schnell wie möglich beendet werden", erklärte der Abgeordnete Gregor Gysi (75) zum Antrag. Anders als Staaten wie Brasilien oder Südafrika habe bisher kein Nato-Staat einen diplomatischen Plan vorgelegt. Deutschland solle "das erste westliche Land mit einer Friedensinitiative" werden, meinte Gysi.
8. Oktober, 15.47 Uhr: Mehr als 1100 Straftaten im Zusammenhang mit Krieg gegen Ukraine
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Berliner Polizei mehr als 1100 Straftaten im Zusammenhang mit dem Krieg gezählt.
Meist handelte es sich um Sachbeschädigungen, Beleidigungen und auch Bedrohungen von Menschen, wie Senat und Polizei auf mehrere Anfragen der Partei Die Linke antworteten. Etwa 650 der Taten hatten einen allgemeinen Bezug zu dem Krieg, etwa 230 waren anti-russisch und 200 anti-ukrainisch. Dann gab es noch weitere Taten, die sich gegen Weißrussland oder Polen richteten.
8. Oktober, 13.01 Uhr: Ukraine: Tote und Verletzte bei russischem Beschuss
Bei neuem russischen Beschuss ukrainischer Gebiete sind nach Behördenangaben aus den betroffenen Regionen mehrere Menschen getötet und verletzt worden.
Im Gebiet Saporischschja starben eine 46 Jahre alte Frau und ein 71-jähriger Mann, wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten. Zwei Menschen wurden demnach bei dem Vorfall am Vortag verletzt. Im Gebiet Cherson wurden elf Menschen, darunter ein neun Jahre altes Mädchen, bei russischem Artilleriefeuer gegen Wohngebiete in der Nacht zum Sonntag verletzt, wie die ukrainischen Behörden mitteilten.
Unter den Verletzten sei auch ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, hieß es. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Den Angaben zufolge wurden auch Autos oder ein Gasverteilungsnetz beschädigt. Im Gebiet Donezk traf laut einer Mitteilung der ukrainischen Staatsanwaltschaft ein russischer Marschflugkörper die Stadt Kostjantyniwka; ein neun Jahre altes Kind und drei weitere Menschen seien verletzt worden. Es seien zehn Wohnhäuser, mehrere Hausgrundstücke, eine Gasleitung und das Stromnetz beschädigt worden.
8. Oktober, 11.49 Uhr: Großbritannien: Ukraine hat Geländegewinne im Osten verbucht
Die Ukraine hat nach britischer Einschätzung in den vergangenen Monaten Territorium im Osten des Landes rund um Welyka Nowosilka im Gebiet Donezk zurückgewonnen.
"Im Laufe des Sommers hat die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit mindestens 125 Quadratkilometer Land auf dieser Achse befreit", schrieb das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem täglichen Update.
In der Gegend westlich der Stadt Wuhledar sei es in den vergangenen vier Wochen relativ ruhig geworden, teilten die Briten auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Die Kämpfe seien weniger heftig als noch im Juni und Juli.
Russische Streitkräfte blieben wahrscheinlich in einer defensiven Haltung, um sich gegen mögliche künftige Angriffe der Ukraine zu schützen, schrieb das Ministerium in London. "Es ist unwahrscheinlich, dass es dort auf der Achse einen signifikanten Rückzug russischer Streitkräfte in den kommenden sechs Wochen geben wird."
8. Oktober, 7.40 Uhr: Russland wirft Ukraine "Terror" gegen Krim vor
In Russland warf das Verteidigungsministerium den ukrainischen Streitkräften ebenfalls "Terror" vor – gegen die von Moskau bereits 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
Das Ministerium informierte am späten Samstagabend über den Abschuss einer weiteren ukrainischen Rakete durch die russische Flugabwehr. Details wurden nicht genannt. Es war demnach der zweite Raketenangriff binnen weniger Stunden. Bereits am früheren Abend soll die russische Flugabwehr eine ukrainische Rakete abgefangen haben.
Die Ukraine hat die Krim immer wieder mit Drohnen und Raketen beschossen und auch mehrfach nach Moskauer Angaben versucht, dort Truppen an Land zu bringen. Immer wieder kam es durch die ukrainischen Angriffe zu massiven Explosionen und Zerstörungen. Es gab Tote und Verletzte. Die Gewalt steht aber in keinem Verhältnis zu dem massenhaften Tod und zu den landesweiten Zerstörungen durch russische Angriffe in der Ukraine.
8. Oktober, 7.38 Uhr: Selenskyj verurteilt Terror in Israel und Ukraine
Ungeachtet ihres eigenen Verteidigungskampfes gegen den russischen Angriffskrieg stand auch die Ukraine unter dem Eindruck des schwersten Gewaltausbruchs seit Jahrzehnten in Israel.
Selenskyj verurteilte den "Terror" der militanten Hamas im Gaza-Streifen gegen Israel und rief zur internationalen Solidarität mit dem Land auf. Schon am Nachmittag hatte er Israels Recht zur Selbstverteidigung betont.
Die Ukraine wisse selbst, was es bedeute, mit Tausenden Raketen beschossen zu werden, tote Menschen auf den Straßen und zerschossene zivile Autos sowie Geiseln misshandelt zu sehen, sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Kiew stehe mit der Botschaft in Israel in Kontakt, weil auch ukrainische Bürger von der Gewalt betroffen sein könnten.
7. Oktober, 19.28 Uhr: Russland versichert baldige Einsatzbereitschaft von neuer Interkontinentalrakete
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) hat beim Besuch einer Rüstungsfabrik die baldige Einsatzbereitschaft der neuen Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat versichert.
Sein Ministerium in Moskau veröffentlichte am Samstag im Onlinedienst Telegram Bilder von Schoigu und anderen Militärvertretern in der Kramasch-Fabrik in der sibirischen Stadt Krasnojarsk. Die Sarmat-Raketen würden "in naher Zukunft in den Dienst gestellt", hieß es in einer Ministeriumsmitteilung.
7. Oktober, 15.46 Uhr: Funktionär von Kremlpartei in besetztem Gebiet in Ukraine getötet
Ein Funktionär der Kremlpartei Geeintes Russland ist durch eine Autobombe in der Stadt Nowa Kachowka im russisch besetzten Teil des ukrainischen Gebiets Cherson getötet worden.
Das teilte der von Moskau eingesetzte regionale Verwaltungschef Wladimir Saldo am Samstag im sozialen Netzwerk Telegram mit. Der Tote sei Sekretär der örtlichen Parteiorganisation von Geeintes Russland gewesen. Den Angaben nach wurde er am Samstagmorgen durch den Anschlag auf sein Fahrzeug schwer verletzt und starb später im Krankenhaus. In dem besetzten Teil des Gebietes Cherson sind immer wieder ukrainische Partisanen aktiv.
7. Oktober, 15.43 Uhr: Putin bekommt Geburtstagsglückwünsche am Telefon
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zu seinem 71. Geburtstag telefonisch Glückwünsche von den Oberhäuptern verbündeter Staaten bekommen und außenpolitische Gespräche geführt.
Der Kremlchef telefonierte am Samstag mit den Präsidenten aus Belarus, Tadschikistan, Turkmenistan und Aserbaidschan sowie mit dem Regierungschef von Armenien, wie russische Agenturen meldeten.
Mit den Präsidenten Schawkat Mirsijojew (Usbekistan) und Kassym-Schomar Tokajew (Kasachstan) traf sich Putin persönlich. Von seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau aus gaben sie den Startschuss für russische Gaslieferungen ins zentralasiatische Usbekistan per Transit durch Kasachstan. Die in den Staatsmedien gefeierten Kontakte Putins sollen den Russen zeigen, dass ihr Land trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht isoliert ist.
7. Oktober, 14.53 Uhr: Selenskyj: Israel hat Recht auf Selbstverteidigung
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (45), hat nach dem Großangriff der militanten Hamas das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont.
Terror dürfe keinen Platz in der Welt haben, weil er sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder Personen richte, sondern gegen die ganze Menschheit, schrieb Selenskyj am Samstag auf Facebook. "Das Recht Israels auf Selbstverteidigung steht außer Frage."
Die Ukraine verteidigt sich selbst seit fast 20 Monaten gegen eine großangelegte russische Invasion. Für Bürger der Ukraine in Israel sei in den Konsularvertretungen eine Anlaufstelle eingerichtet worden, schrieb er.
7. Oktober, 12.12 Uhr: Kiewer Regierung: 200 neue Firmen entwickeln Drohnen
Die von Russland angegriffene Ukraine hat ihre Drohnenproduktion nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal im vergangenen Jahr verhundertfacht.
Allein 200 Firmen seien in die Entwicklung neuer Drohnen eingestiegen, sagte er nach Medienberichten vom Samstag in Kiew. "Jetzt ist der Weg der Drohne von der Entwicklung bis zum Kauf so kurz wie möglich", sagte Schmyhal demnach in einer Fragestunde des Parlaments. Die ukrainische Verteidigungsindustrie habe ihr Vorgehen geändert, der staatliche Rüstungskonzern Ukroboronprom sei modernisiert worden.
Seit der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Drohnenkrieg mehrfach verändert. War erst die Ukraine mit ihren Drohnen des türkischen Herstellers Bayraktar im Vorteil, verursachte Russland später schwere Schäden mit den massenhaft eingesetzten iranischen Shahed-Drohnen.
7. Oktober, 9.29 Uhr: Ukrainische Armee vermeldet "teilweise Erfolge" ihrer Angriffe
Die ukrainische Armee greift nach eigenen Angaben die russischen Truppen weiter an zwei wichtigen Frontabschnitten im Osten und Süden an. Südlich der Stadt Bachmut im Osten gebe es bei dem Dorf Andrijiwka "teilweise Erfolge", teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht für Samstagmorgen mit.
Während Bachmut selbst in russischer Hand ist, haben die Ukrainer in den vergangenen Wochen eine strategisch wichtige Eisenbahnstrecke südlich davon zurückerobert. Sie dehnen nun ihre Stellungen auf der anderen Seite der Bahn aus.
An der südlichen Front im Gebiet Saporischschja gebe es ebenso "teilweise Erfolge" nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka, hieß es. Die Kämpfe bei Kopani und Nowoprokopiwka deuten darauf hin, dass die Ukrainer ihre Einbruchstelle in die russische Abwehr verbreitern.
Angriffe russischer Bodentruppen konzentrierten sich den ukrainischen Angaben zufolge auf die Frontabschnitte Kupjansk und Lyman im Osten sowie Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk. Sie seien aber abgewehrt worden, hieß es. Entlang der fast 1000 Kilometer langen Front seien am Freitag 120 ukrainische Ortschaften von russischer Artillerie beschossen worden. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab.
7. Oktober, 8.28 Uhr: Moskau berichtet von ukrainischer Drohne nahe Moskau
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstagmorgen nahe Moskau eine anfliegende ukrainische Drohne abgeschossen.
Das Fluggerät sei über der Stadt Istra abgefangen worden, die westlich an die russische Hauptstadt grenzt. Auch der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte den Abschuss. Am Boden sei durch die abstürzenden Trümmer kein Schaden entstanden. Wie in den Wochen zuvor störte die Drohne aber den Flugverkehr auf den Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo. Dort herrschte zeitweise Stillstand, einzelne Flüge wurden gestrichen.
7. Oktober, 7.34 Uhr: Klitschko-Buch über Kinder, die nach Russland verschleppt wurden
Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko (47) will mit einem Sachbuch über das Schicksal von verschleppten Kindern aus der Ukraine aufmerksam machen.
Das Buch mit dem Titel "Gestohlene Leben" ist im Heyne Verlag (München) erschienen und erzählt von den Schicksalen entführter Kinder, aber auch von Menschen, die sie suchen und sich um sie kümmern, wie eine Anwältin und eine Pflegemutter. "Diese Verbrechen gegen ukrainische Kinder sind ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit", sagt Wladimir Klitschko im Vorwort.
Seit Beginn des Angriffskriegs wurden laut Nationalem Informationsbüro der Ukraine fast 20.000 ukrainische Kinder aus ihrer Heimat nach Russland verschleppt. Dort sind sie nach Angaben von Hilfsorganisationen Zwangsadoptionen, Umerziehungslagern und Isolation ausgesetzt. Zurück blieben Eltern, die verzweifelt versuchen, ihre Töchter und Söhne wiederzufinden.
Die Hilfsorganisation #WeAreAllUkrainians, die Wladimir Klitschko und seine Geschäftspartnerin Tatjana Kiel in den ersten Kriegstagen gegründet haben, unterstützt von Deutschland aus die ukrainische Hilfsorganisation "Save Ukraine", die sich um die vermissten Kinder und ihre Familien kümmert.
7. Oktober, 7.30 Uhr: Russische Raketen treffen Odessa
Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Samstag Ziel russischer Raketenangriffe geworden.
Dabei seien ein Wohngebäude sowie ein Getreidelager getroffen worden, berichteten ukrainische Medien am Morgen. Russische Militärs hatten demnach die Raketen vom Typ "Oniks", die üblicherweise gegen Seeziele eingesetzt werden, von Abschussanlagen auf der besetzten Halbinsel Krim abgefeuert. Über mögliche Opfer lagen zunächst keine Angaben vor.
7. Oktober, 7.24 Uhr: Russische Gaslieferungen nach Usbekistan
Russlands Präsident, Wladimir Putin, begeht am Samstag seinen 71. Geburtstag. Der Kremlchef wird sich an dem Tag mit seinem usbekischen Kollegen Schawkat Mirsijojew und dem kasachischen Präsidenten, Kassym-Schomar Tokajew, treffen.
In einer feierlichen Zeremonie soll der Beginn russischer Gaslieferungen ins zentralasiatische Usbekistan per Transit durch Kasachstan gefeiert werden, heißt es. Putins Treffen mit diesen Staatschefs sollen den Russen auch demonstrieren, dass Russland international nicht isoliert ist.
7. Oktober, 7.22 Uhr: Moldau wirft russischen Söldnern versuchten Staatsstreich vor
Die russische Söldnertruppe Wagner hat nach Angaben aus Chisinau einen Staatsstreich in der osteuropäischen Republik Moldau geplant.
Der Plan habe darin bestanden, Wähler zu bestechen und Proteste gegen die Regierung in Gewalt ausarten zu lassen. Das sagte die moldauische Präsidentin, Maia Sandu, in einem am Freitag erschienenen Interview mit der "Financial Times". "Die Situation ist wirklich dramatisch, und wir müssen uns schützen", sagte Sandu.
So sei Geld von Russland in die zwischen der Ukraine und Rumänien liegende Ex-Sowjetrepublik geschmuggelt worden, teilweise mit Geldkurieren, teils über Bankkonten und -karten aus Dubai.
7. Oktober, 7.15 Uhr: Selenskyjs Berater: "Wir brauchen Taurus"
Die Ukraine findet sich mit dem Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern nicht ab.
Selenskyjs außenpolitischer Berater, Mychajlo Podoljak, sagte der "Bild"-Zeitung, dass es vor allem um die Krim gehe: "Wir brauchen Taurus, um die wichtigste Transport- und Logistikverbindung zu zerstören, die über die Krim verläuft."
Er hoffe, dass sich die Position des Kanzlers und anderer Vertreter der politischen Elite nicht nur in Deutschland noch ändern werde. Scholz und anderen Spitzenpolitikern müsse bewusst werden, "dass es in diesem Krieg kein Zurück mehr gibt". Es sei daher notwendig, "der Ukraine alle Mittel an die Hand zu geben, die eine gerechte Beendigung dieses Krieges ermöglichen".
7. Oktober, 7.08 Uhr: Moskauer legen Blumen für Opfer russischer Raketenangriffe nieder
Nach den russischen Raketenangriffen auf die nordostukrainische Region Charkiw haben Bürger in Moskau an einem Denkmal Blumen für die Opfer niedergelegt.
In der Nachbarschaft seien fast alle gelben und blauen Blumen - die Nationalfarben der Ukraine - ausverkauft, zitierte das unabhängige Internetportal Astra am Freitag eine Augenzeugin. Auf einem Video sind Blumengebinde am Denkmal Lesja Ukrainka zu sehen. Die städtischen Behörden räumten die Blumen allerdings immer wieder weg, heißt es.
Am Donnerstag und Freitag wurden bei schweren russischen Angriffen Dutzende Zivilisten verletzt und getötet.
7. Oktober, 7 Uhr: Prügelnder Kadyrow-Sohn erhält Orden "Held Tschetscheniens"
Der 15-jährige Sohn des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, Adam Kadyrow, ist offiziellen Angaben nach mit dem hohen Orden "Held Tschetscheniens" ausgezeichnet worden.
Der Jugendliche habe schon früh Führungsqualitäten bewiesen, den Koran auswendig gelernt, mehrere Kampfsportturniere gewonnen und sich bei einer Schießübung der Streitkräfte als "echter Kämpfer" bewiesen, begründete der Duma-Abgeordnete und Kadyrow-Cousin Adam Delimchanow am Freitag die Ordensverleihung. Adam Kadyrow hatte zweifelhafte Berühmtheit durch ein jüngst von seinem Vater veröffentlichtes Video erlangt, in dem er einen Wehrlosen zusammenschlägt und tritt.
Das Opfer war ein Mann, der in Wolgograd wegen der öffentlichen Verbrennung eines Korans festgenommen und später in die mehrheitlich muslimische Region Tschetschenien überstellt worden war. Das Video hatte russlandweit Diskussionen und Kritik hervorgerufen, Kadyrow stelle sich damit über das russische Gesetz.
Forderungen nach der Einleitung eines Strafverfahrens lehnten die russischen Behörden ab - unter anderem mit dem Verweis, dass Adam Kadyrow erst 15 und damit noch nicht strafmündig sei.
6. Oktober, 22 Uhr: USA erklären zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen
Die US-Regierung hat zwei in den USA lebende russische Diplomaten zu unerwünschten Personen ("personae non gratae") erklärt.
Man reagiere damit auf die "fadenscheinige Ausweisung" zweier Diplomaten der US-Botschaft in Moskau, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Man wolle die Schikane der russischen Regierung gegenüber US-Diplomaten nicht tolerieren und ein klares Signal setzen, dass solche Handlungen Konsequenzen hätten, hieß es weiter.
Russland hatte Mitte September zwei Diplomaten der US-Botschaft in Moskau ausgewiesen. Ihnen wurde die Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes vorgeworfen. Moskau warf ihnen vor, einen Russen angeworben zu haben, um an geheime Informationen zu gelangen.
Mit einer Erklärung zur "persona non grata" kann ein Staat die Tätigkeit einer Diplomatin oder eines Diplomaten auf seinem Staatsgebiet beenden. Dies hat zur Folge, dass diese Person abberufen wird und das Land innerhalb einer bestimmten Frist verlassen muss.
6. Oktober, 20.38 Uhr: Selenskyj fordert besseren Schutz für Energiesystem im Winter
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert angesichts zu erwartender neuer russischer Angriffe die schnelle Stärkung des Energiesystems der Ukraine für den Winter.
"Es ist sehr wichtig, diesen Winter zu gewinnen, alle Schwierigkeiten zu meistern und unserem Volk Schutz zu bieten", sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Im vergangenen Herbst und Winter hatte Russland massiv die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes attackiert und viele Ukrainer monatelang in Kälte und Dunkelheit gestürzt.
Russlands Führung wiederhole stets seine Fehler und Bösartigkeiten. "Und wenn ihnen etwas nicht gelingt, denken sie, dass sie wohl nicht genug Böses getan haben, um Erfolg zu haben", sagte Selenskyj. Daher werde Russland in diesem Winter das Energiesystem noch stärker beschießen als im Vorjahr, zeigte er sich überzeugt.
Laut dem ukrainischen Präsidenten ist das Land aber diesmal besser vorbereitet auf solche Attacken - unter anderem durch die vom Westen gelieferte Flugabwehr. In dem Zusammenhang dankte er Bundeskanzler Olaf Scholz für die Zusage eines weiteren Patriot-Systems. Er forderte aber auch die regionalen Behörden zu einer Stabilisierung des Stromnetzes auf, um einzelne Treffer besser wegstecken zu können.
6. Oktober, 17.18 Uhr: Ukrainischer Botschafter enttäuscht über Taurus-Entscheidung
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev ist von der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) enttäuscht, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern.
"Hier geht es um Bedarf unserer Militärs und ums Überleben", sagte Makeiev den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag). Es gehe nicht um seine persönlichen Gefühle, aber Taurus-Raketen seien "überlebenswichtig".
Monatelang hatte Scholz abgewogen, ob Deutschland Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 Kilometern in das ukrainische Kriegsgebiet schicken wird. Trotz eindringlicher Bitten der Ukraine will er das nun vorerst nicht tun. Stattdessen sagte er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem für die Wintermonate zu.
Sein vorläufiges Nein zu Taurus begründete der Bundeskanzler damit, dass Deutschland in den russischen Angriffskrieg hineingezogen werden könnte und er eine Eskalation des Krieges vermeiden wolle.
6. Oktober, 13.56 Uhr: Ukraine und Russland tauschen getötete Soldaten aus
Die Ukraine und Russland haben am Freitag erneut getötete Soldaten ausgetauscht.
Die sterblichen Überreste von 64 Soldaten seien in die Ukraine zurückgekehrt, teilte der zuständige Koordinierungsstab der ukrainischen Regierung in Kiew mit. Auch die Ukraine habe gemäß Völkerrecht getötete russische Soldaten an die andere Seite übergeben. Eine Zahl wurde nicht genannt.
6. Oktober, 13.32 Uhr: Bundesregierung verurteilt russischen Angriff auf Dorf in der Ukraine
Die Bundesregierung hat den russischen Angriff auf ein Dorf im ostukrainischen Gebiet Charkiw auf das Schärfste verurteilt.
"Mindestens 50 Zivilisten sind gestern Opfer eines brutalen und menschenverachtenden Angriffs des russischen Aggressors geworden", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann (56) am Freitag in Berlin.
6. Oktober, 11.28 Uhr: Orban kündigt bei EU-Gipfel Widerstand gegen neue Ukraine-Hilfen an
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban (60) hat am Rande des informellen EU-Gipfels in Granada Widerstand gegen Pläne für neue EU-Ukraine-Hilfen und die Reform des europäischen Asylsystems angekündigt.
Zu Vorschlägen, für die Unterstützung der Ukraine bis Ende 2027 bis zu 70 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, sagte Orban, man werde in keinem Fall einer unüberlegten Budgeterweiterung zustimmen. Ungarn wolle einen Waffenstillstand und Frieden. Zusätzliche Waffenlieferungen würden das Töten verlängern, argumentierte er.
6. Oktober, 11.21 Uhr: Scholz dringt auf EU-Reformen vor Aufnahme neuer Mitglieder
Vor dem informellen EU-Gipfel in Granada hat Bundeskanzler Olaf Scholz (65) erneut auf eine Reform der EU gedrungen, um sie für die Aufnahme weiterer Länder fit zu machen.
"Wir müssen dann auch mit qualifizierten Mehrheiten Entscheidungen treffen können, damit die Souveränität und Handlungsfähigkeit der Europäischen Union gewährleistet ist", sagte er vor dem Treffen. Derzeit können viele Entscheidungen nur bei Zustimmung aller 27 Mitgliedstaaten getroffen werden, unter anderem in der Außen- und Sicherheitspolitik.
Im Dezember soll entschieden werden, ob mit der Ukraine und Moldau Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden und ob Georgien den Status des Beitrittskandidaten bekommt.
6. Oktober, 10.37 Uhr: Russischer Verteidigungsminister fordert erhöhte Kampfjet-Produktion
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) hat eine erhöhte Produktion von Kampfjets zur Verstärkung von Moskaus Offensive in der Ukraine gefordert.
Diese Kampfflugzeuge vom Typ Su-34 hätten "am meisten zu tun" und führten "vier bis fünf Flüge pro Tag" aus, erklärte Schoigu am Freitag beim Besuch einer Flugzeugfabrik im sibirischen Nowosibirsk laut einer Mitteilung der russischen Armee. Deshalb müsse deren Produktion "beschleunigt" werden.
6. Oktober, 9.33 Uhr: Ukraine meldet russischen Beschuss – Kind in Charkiw getötet
Russland hat die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut massiv mit Drohnenangriffen und Artilleriefeuer unter Beschuss genommen.
In der ostukrainischen Stadt Charkiw starb bei russischem Beschuss eines Wohnhauses ein zehn Jahre altes Kind, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Der Junge sei aus den Trümmern gezogen worden. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt. Auf einem Video waren auch schwere Zerstörungen auf der Straße in dem Wohnviertel zu sehen. Dort schlug nach ersten Erkenntnissen eine Rakete ein.
6. Oktober, 6.20 Uhr: Ukraine will Überprüfung von Russlands Fußball-Rückkehr
Nach der umstrittenen Wiederzulassung russischer U17-Junioren zu internationalen Fußball-Wettbewerben hat die Ukraine den Weltverband FIFA und die europäische Dachorganisation UEFA mit eindringlichen Worten zur Überprüfung ihrer Entscheidungen aufgefordert.
"Wir rufen die FIFA und die UEFA auf, sich gegen Russland Gewalt und Aggression zu erheben. Ihre Beschlüsse verletzen die Rechte der ukrainischen Kinder", erklärte das ukrainische Sportministerium. FIFA und UEFA hatten ihre unerwarteten Entscheidungen mit dem Schutz und der Unschuld russischer Jugendlicher begründet.
6. Oktober, 6.17 Uhr: Moskau meldet Abwehr von acht ukrainischen Drohnen im Westen Russlands
Moskau hat nach eigenen Angaben im Westen Russlands acht ukrainische Drohnen zerstört - wenige Stunden nach einem tödlichen russischen Angriff auf ein ukrainisches Dorf auf der anderen Seite der Grenze.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Drohnenangriffe auf die Regionen Belgorod und Kursk nahe der Grenze zur Ukraine hätten am Donnerstagabend stattgefunden. "Der Versuch des Kiewer Regimes, einen terroristischen Angriff mit einer flugzeugähnlichen Drohne auf Objekte auf dem Territorium der Russischen Föderation auszuführen, wurde vereitelt", erklärte das Ministerium im Onlinedienst Telegram.
6. Oktober, 6.12 Uhr: Heusgen hält Taurus-Raketen-Lieferung an Ukraine für legitim
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen (68), hat sich für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen und sich damit gegen die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (65) gestellt.
Es sei "legitim und wichtig", wenn die Ukraine mit deutschen Taurus-Marschflugkörpern die von Russland vor fünf Jahren erbaute Krim-Brücke angreifen wolle, sagte Heusgen am Donnerstag im ZDF-"heute journal". Scholz (SPD) hatte zuvor trotz eindringlicher Bitten der Ukraine klar gemacht, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in das Kriegsgebiet zu liefern.
6. Oktober, 6.09 Uhr: Stillstand im US-Kongress - Biden sucht nach Geld für Ukraine
US-Präsident Joe Biden (80) versucht angesichts des weitgehenden Stillstands im Kongress neues Geld für die Ukraine aufzutreiben.
Eine Möglichkeit sei etwa, ein Programm des US-Außenministeriums zu nutzen, schrieb das Portal "Politico" am Donnerstag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsquellen. Mit dem Programm würden Partnerländer beim Kauf von Waffen und Verteidigungsausrüstung mit Zuschüssen oder Darlehen unterstützt.
5. Oktober, 22.21 Uhr: Laut Selenskyj zielten Russen in Gebiet Charkiw bewusst auf Zivilisten
Nach dem verheerenden Angriff auf das ostukrainische Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) Russlands Armee als "das absolut Böse" bezeichnet.
"Das war ein absichtlicher Raketenangriff auf ein Dorf im Charkiwer Gebiet, der auf ein Lebensmittelgeschäft und ein Café abzielte", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. "Das russische Militärpersonal kann nicht im Unklaren darüber gewesen sein, wo es zuschlug. Das war keine blinde Attacke."
5. Oktober 21.24 Uhr: EU-Chefdiplomat: Russischer Angriff mit über 50 Toten "abscheulich"
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) hat den russischen Angriff im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mindestens 51 Toten verurteilt.
"Russlands entsetzlicher Terror gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine lässt nicht nach und hat heute einen weiteren düsteren Meilenstein erreicht", teilte Borrell am Donnerstag mit. Es sei ein abscheulicher Angriff auf unschuldige Zivilisten. Vorsätzliche Attacken auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen.
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw wurden Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet.
5. Oktober, 21.18 Uhr: Putin erwartet kein Wegbrechen westlicher Hilfe für Ukraine
Die Unterstützung werde fortgesetzt und zu einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaft und der Lebensstandards in den westlichen Staaten führen, sagte Putin am Donnerstag in Sotschi.
Schon jetzt gibt es nach Darstellung von Putin eine Rezession in Europa. Ohne die westlichen Milliardenhilfen und Waffenlieferungen sei die Ukraine nicht überlebensfähig. "Stellen Sie sich vor, die Lieferungen enden morgen, dann überlebt sie nur eine Woche."
Zugleich betonte Putin, dass die russische Wirtschaft mit dem ökonomischen Druck durch die eigenen Rüstungsausgaben zurechtkommen werde. Er bezeichnete Russlands Staatshaushalt als "gesund".
Das Land werde unabhängig von den gestiegenen Rüstungsausgaben für den Krieg gegen die Ukraine auch seine sozialen Pflichten erfüllen. "Zu sagen, dass wir übermäßig Geld für Waffen ausgeben und die Butter vergessen, das ist nicht so", sagte Putin.
5. Oktober, 21.12 Uhr: UN-Chef: Attacken auf Zivilisten in Ukraine verletzen Völkerrecht
UN-Generalsekretär António Guterres hat den schweren Angriff mit Dutzenden getöteten Zivilisten in der Ukraine "auf Schärfste" verurteilt.
"Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind nach dem humanitären Völkerrecht verboten und müssen sofort eingestellt werden", forderte Guterres über seinen Sprecher am Donnerstag. Er sprach den Angehörigen der Toten und Verletzten sein Beileid aus. Sprecher Stephane Dujarric ließ dabei keinen Zweifel daran, dass die UN-Vertreter vor Ort Russland als verantwortlich für den Angriff sehen.
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw waren Behördenangaben zufolge am Donnerstag bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre altes Mädchen. Sechs weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem "demonstrativ grausamen russischen Verbrechen".
5. Oktober, 17.07 Uhr: Wüst kritisiert Absage an Taurus-Raketen für die Ukraine
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (48) hält nichts von einem Verzicht auf deutsche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
"Ich wünsche mir, dass die Bundesregierung ihren Worten Taten folgen lässt und die notwendige Unterstützung der Ukraine fortsetzt", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag nach Angaben der Düsseldorfer Staatskanzlei zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Litauen. "Die Lieferung von Marschflugkörpern erscheint mir als dringend gebotene Maßnahme zur Rettung von Menschenleben und zur Sicherung von Freiheit im Westen."
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in das Kriegsgebiet liefern.
In seinen Gesprächen mit den litauischen Außen- und Verteidigungsministern in Vilnius habe er Enttäuschung über die Haltung der Bundesregierung wahrgenommen, berichtete Wüst. "Gerade in Litauen ist die Sorge über die Aggression Russlands mit den Händen zu greifen."
5. Oktober, 17.04 Uhr: Selenskyj warnt vor Einfrieren des Konflikts in der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem Waffenstillstand und einem Einfrieren des Konflikts in seinem Land gewarnt.
Wenn Russland jetzt eine Pause bekomme, dann werde es bereits 2028 sein bisher durch den Krieg verbrauchtes militärisches Potenzial wieder erlangt haben, sagte Selenskyj am Donnerstag in Granada beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG). In seinem Expansionsdrang werde der Angreifer Russland dann "stark genug sein, andere Länder anzugreifen".
Besondere Gefahr sieht der Ukrainer demnach vor allem für die baltischen Staaten. "Russland versucht, die Lage einzufrieren und sich anzupassen. Es lernt aus seinen Fehlern und bereitet sich darauf vor, sich weiter vorwärts zu bewegen", sagte Selenskyj.
Er verwies darauf, dass Moskau seit Jahren versuche, mithilfe von Kriegen und eingefrorenen Konflikten seine Kontrolle über Nachbarstaaten zu erhalten. "Russland hat Moldau geschadet, versuchte Georgien zu zerstören und zu teilen und andere Gebiete des Kaukasus' zu destabilisieren."
Selenskyj rief zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression auf. Russland könne nur durch eine Niederlage in seinem Angriffskrieg unschädlich gemacht werden. Die Ukraine sei dazu alleine nicht in der Lage und deshalb auf Hilfe und Sicherheitsgarantien angewiesen, sagte Selenskyj.
5. Oktober, 16.57 Uhr: Krankenhaus im Süden der Ukraine bei Beschuss schwer beschädigt
In der Stadt Beryslaw im südukrainischen Gebiet Cherson ist ein Krankenhaus nach offiziellen Angaben durch russischen Beschuss schwer beschädigt worden.
"Die vierte Etage wurde vollkommen zerstört, noch eine teilweise", schrieb der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, am Donnerstag auf Facebook. Der Fahrer eines Krankenwagens und ein Arzthelfer seien beim Angriff verletzt worden. Der Fahrer habe einen Beinbruch und eine Kopfverletzung erlitten, der Helfer Prellungen. Angriffe auf Krankenhäuser gelten als Kriegsverbrechen.
Beryslaw liegt am Ufer des Dnipro und wurde im vergangenen Herbst von der Ukraine nach russischer Besatzung zurückerobert. Wegen ihrer Nähe zur Front gerät die Stadt immer wieder unter Beschuss. Zuletzt warf die russische Luftwaffe auch mehrfach Fliegerbomben auf Beryslaw ab.
5. Oktober, 16.13 Uhr: Ukraine meldet 49 Tote durch russischen Angriff im Gebiet Charkiw
Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit.
Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs viele Zivilisten vor Ort auf. Der Beschuss habe sich gegen 13.15 Uhr Ortszeit (12.15 Uhr MESZ) ereignet, schrieb Synehubow auf Telegram. Es liefen Rettungsarbeiten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem "demonstrativ grausamen russischen Verbrechen". Seinen Angaben zufolge schlug in Hrosa eine Rakete ein.
Die betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes aus russischer Besatzung befreit. Damals gelang es dem ukrainischen Militär auch, den Fluss Oskil zu überqueren und teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vorzudringen. Inzwischen haben in der Region allerdings wieder die russischen Streitkräfte die Initiative erlangt. Seit Wochen toben wieder erbitterte Kämpfe im Osten der Region Charkiw.
5. Oktober, 13.46 Uhr: Özdemir in der Ukraine: "Volle Unterstützung und Solidarität"
Bundesagrarminister Cem Özdemir hat der von Russland angegriffenen Ukraine erneut deutsche Hilfe und Zusammenarbeit zugesichert.
Der Grünen-Politiker traf am Donnerstag zu einem Besuch in der Ukraine ein, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Geplant war unter anderem ein Gespräch mit dem ukrainischen Minister Mykola Solskyi. Nähere Angaben wurden aus Sicherheitsgründen nicht gemacht.
Özdemir betonte anlässlich des Besuchs: "Die Ukraine hat nach wie vor unsere volle Unterstützung und Solidarität." Er habe auf dem Weg sehen können, wie der russische Aggressor alles unternehme, um das Land zu destabilisieren und den Export ukrainischer Agrarprodukte zu erschweren. Mit seinem Amtskollegen wollte er darüber sprechen, wie es gelingen könne, ukrainisches Getreide in die Länder des globalen Südens zu bringen, wo es am dringendsten gebraucht werde.
Dazu sollte europäische "Solidaritätskorridore" als Alternative für die Transportroute über das Schwarze Meer weiter ausgebaut werden, machte Özdemir deutlich.
5. Oktober, 13.42 Uhr: Borrell: Europa kann USA bei Ukraine-Hilfen nicht ersetzen
Europa könnte möglicherweise ausfallende Hilfe der USA für die Ukraine nach Worten des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nicht völlig ausgleichen.
"Europa kann die USA ganz sicher nicht ersetzen", antwortete er am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten zum Auftakt des dritten Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der südspanischen Stadt Granada.
"Jeder, der nicht will, dass Putin diesen Krieg gewinnt, muss nach einem Weg suchen, wie wir dieses Problem angehen und die Ukraine weiterhin unterstützen können", sagte Borrell. "Europa verstärkt seine Unterstützung, es sind 50 Milliarden Euro für die zivile und wirtschaftliche Seite und 20 Milliarden Euro für die militärische Seite vorgeschlagen", fügte er hinzu.
5. Oktober, 13.41 Uhr: ISW: Russland verlegt nach Angriffen Schiffe der Schwarzmeerflotte
Russland hat US-Experten zufolge Schiffe seiner Schwarzmeerflotte auf der besetzten Halbinsel Krim wahrscheinlich wegen der fortgesetzten Raketenangriffe der Ukraine abgezogen.
Satellitenaufnahmen von Anfang Oktober zeigten, dass mindestens zehn Schiffe vom Hafen Sewastopol auf der Krim in das gut 300 Kilometer Luftlinie entfernt gelegene Noworossijsk in der russischen Region Krasnodar verlegt worden seien, schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Sitz in Washington am Mittwoch (Ortszeit).
Ziel sei es augenscheinlich, die Schiffe zu schützen. Das ISW verwies zugleich auf eine Stellungnahme der russischen Denkfabrik Center for Analysis of Strategies and Technologies, die die Schiffsverlegung als "Routine" bezeichnete.
Die Verlegung sei möglicherweise nur vorübergehend, und Russland werde den Flottenstützpunkt Sewastopol auf der Krim sehr wahrscheinlich weiter nutzen, so die ISW-Experten weiter. Ein Abgleich von Satellitenaufnahmen der ersten drei Oktobertage ergab demnach, dass zu den abgezogenen Schiffen die Fregatten "Admiral Makarow" und "Admiral Essen" sowie drei dieselbetriebene U-Boote, fünf Landungsschiffe und verschiedene kleinere Raketenschiffe gehörten.
5. Oktober, 13.38 Uhr: Brisante Gespräche in Granada: Scholz trifft Selenskyj und Meloni
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) wird am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada unter anderen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Das wurde am Donnerstag aus der deutschen Delegation bekannt.
Das Gespräch ist brisant: Bei dem für Donnerstagnachmittag geplanten Treffen mit Selenskyj dürfte es um die Zukunft der deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine gehen, nachdem Scholz von einer Bereitstellung der Taurus-Marschflugkörper Abstand genommen hat.
5. Oktober, 11.59 Uhr: Selenskyj ruft bei Europa-Gipfel zu Geschlossenheit auf
Wolodymyr Selenskyj hat beim Europa-Gipfel im spanischen Granada zu Geschlossenheit gegenüber dem Aggressor Russland aufgerufen und weitere Unterstützung bei der Flugabwehr gefordert.
Selenskyj sagte am Donnerstag bei seiner Ankunft am Tagungsort auch mit Verweis auf russische Fake News: "Die größte Herausforderung für uns besteht darin, Einigkeit in Europa zu wahren."
Selenskyj betonte die Bedeutung eines Abwehrschirms für den Winter. Man werde dann wieder zahlreiche russische Angriffe mit unterschiedlichen Raketen und zum Beispiel iranischen Drohnen erleben, sagte er.
Zu einem möglichen Stopp von US-Unterstützung wegen des Haushaltsstreits in Washington sagte Selenskyj, das Land stehe in der Tat vor einer schwierigen Wahlperiode und es gebe einige eigenartige Stimmen. Nach seinem Eindruck habe die Ukraine aber die hundertprozentige Unterstützung von US-Präsident Joe Biden und auch Unterstützung von beiden Parteien im Kongress.
5. Oktober, 11.17 Uhr: Britische Regierung: Russland könnte zivile Schiffe angreifen
Großbritannien hat davor gewarnt, dass Russland zivile Schiffe im Schwarzen Meer angreifen und der Ukraine dafür die Schuld geben könnte.
Darauf deuteten Geheimdienstinformationen hin, teilte das Verteidigungsministerium in London in der Nacht zum Donnerstag mit. Die Briten gehen davon aus, dass Russland dafür Seeminen in der Nähe ukrainischer Häfen nutzen könnte.
Die britische Regierung hatte Russland bereits vor einigen Wochen einen versuchten Angriff auf einen zivilen Frachter im Schwarzen Meer vorgeworfen. Auch die US-Regierung hatte bereits vor russischen Angriffen gewarnt.
Russland wolle mit ziemlicher Sicherheit vermeiden, dass zivile Schiffe offen versenkt würden, und stattdessen die Schuld für solche Angriffe der Ukraine zuschieben, schrieb das Londoner Ministerium. Mit der Veröffentlichung dieser Einschätzung wollten sie die Taktik Russlands aufdecken und mögliche Angriffe verhindern.
Nach Einschätzung der Briten könnte Russland zivile Schiffe angreifen, die im humanitären Korridor der Ukraine unterwegs sind, um die Ausfuhr von ukrainischem Getreide zu verhindern und die Wirtschaft des Landes weiter unter Druck zu setzen.
5. Oktober, 11.15 Uhr: Russlands Verteidigungsminister verkündet Aufstellung neuer Einheiten
Russlands Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, hat bei einer Lagebesprechung des Militärs die Aufstellung neuer Reserveregimenter verkündet.
"Zum heutigen Tag haben wir neun Reserveregimenter, die vorbereitet werden und deren natürliche und ständige Auffüllung läuft", sagte Schoigu am Donnerstag, die offiziellen Angaben nach im Kriegsgebiet in der Ukraine stattfand. Der Nachschub an Soldaten werde durch Freiwillige gewährleistet, betonte Schoigu dabei. Allein im vergangenen Monat seien 38.000 Freiwillige und Zeitsoldaten neu hinzugekommen. Vor zwei Tagen hatte er deren Gesamtzahl auf 335.000 beziffert.
In Russland ist die Furcht vor einer weiteren Mobilmachung angesichts des sich hinziehenden Kriegs und ausbleibender Erfolge groß.
5. Oktober, 9.30 Uhr: Selenskyj nimmt an Europa-Gipfel in Granada teil
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, nimmt nach eigenen Angaben am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Spanien teil.
Er sei in Granada angekommen, schrieb Selenskyj am Donnerstagmorgen auf der Plattform X.
5. Oktober, 8.54 Uhr: Mehr als 60 Ortschaften in Russland nach Drohnenattacke ohne Strom
In der westrussischen Region Kursk ist nach offiziellen Angaben infolge ukrainischer Drohnenangriffe in vielen Ortschaften der Strom ausgefallen.
Es seien Infrastrukturobjekte in den Landkreisen Sudscha, Korenowo und Gluschkowo attackiert worden, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Alle drei Kreise grenzen an die Ukraine. In Sudscha und Gluschkowo sind nach Angaben des Nachrichtenkanals "Shot" auf Telegram zwei Umspannwerke getroffen worden, wodurch in insgesamt 67 Ortschaften der Strom ausgefallen sei. Starowoit bestätigte die Stromausfälle, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Nach Angaben des Gouverneurs wurde zudem die nahe der Grenze gelegene Stadt Rylsk mit Streumunition beschossen. Mehrere Häuser, Garagen und Fahrzeuge seien durch die Streumunition beschädigt worden.
5. Oktober, 8.52 Uhr: Russlands Verteidigungsminister inspiziert Militärcamp nahe Ukraine
Russlands Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, hat im Süden des Landes offiziellen Angaben nach die Ausbildung von Soldaten für Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine inspiziert.
Die Behörde veröffentlichte am Donnerstag in ihrem Telegram-Kanal unter anderem Bilder, auf denen Schoigu bei der Drohnenausbildung von Rekruten und Freiwilligen zuschaut. Die Publikation diente offenbar auch dazu, andauernde Klagen über die mangelnde Vorbereitung der Soldaten auf den Kriegseinsatz im Nachbarland zu widerlegen.
Im Video ist zu sehen, wie Schoigu mit dem Hubschrauber ins Militärcamp fliegt und dort mehrere Stationen der Gefechtsausbildung in Augenschein nimmt. Anschließend zeichnete Schoigu mehrere Sanitäterinnen aus. Zu sehen ist auch ein vermummter Uniformierter, der sich als Freiwilliger bezeichnet und neben der Ausbildung auch die Ausrüstung lobt.
5. Oktober, 6.20 Uhr: Geschlossen an der Seite der Ukraine?
Staats- und Regierungschefs aus rund 50 Ländern werden an diesem Donnerstag zum dritten Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Spanien erwartet.
In dem von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron initiierten Format wollen die Staaten der Europäischen Union die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern verbessern.
Im Mittelpunkt der Gespräche in der Stadt Granada dürften Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen stehen. Aus Sicht der EU soll der Gipfel erneut ein klares Zeichen an Putin senden, dass sein Land in Europa mittlerweile nahezu vollständig isoliert ist.
Zudem soll die Frage diskutiert werden, was die aktuellen geopolitischen Entwicklungen für die Zukunft der Vereinten Nationen und die G20-Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer bedeuten. In beiden Organisationen ist Russland bis heute vertreten und hat weitreichende Blockademöglichkeiten.
Überschattet werden die Beratungen von Anzeichen einer bröckelnden Unterstützung für die Ukraine. In den USA sind Finanzhilfen für Kiew wegen des internen Haushaltsstreits in der Schwebe. In der EU blockiert das russlandfreundliche Ungarn Hilfen für die Ukraine. Zudem könnte es nach der Wahl in der Slowakei dazu kommen, dass Sieger Robert Fico einen ähnlichen Kurs einschlägt wie Viktor Orban in Ungarn.
5. Oktober, 6.17 Uhr: Ex-EU-Kommissionschef Juncker hält Ukraine für "nicht beitrittsfähig"
Der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat vor einem übereilten Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union gewarnt.
"Wer mit der Ukraine zu tun gehabt hat, der weiß, dass das ein Land ist, das auf allen Ebenen der Gesellschaft korrupt ist", sagte Juncker in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der "Augsburger Allgemeinen". "Trotz der Anstrengungen ist es nicht beitrittsfähig, es braucht massive interne Reformprozesse", sagte Juncker weiter. Die EU habe mit einigen "sogenannten neuen Mitgliedern" schlechte Erfahrungen mit Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit gemacht. Das dürfe sich nicht wiederholen.
Auch dem Land selbst gegenüber, sei ein solches Vorgehen nicht fair, gab Juncker zu bedenken. "Man darf den Menschen in der Ukraine, die bis zum Hals im Leid stecken, keine falschen Versprechungen machen." Dennoch müsse eine "europäische Perspektive" für Moldau und die Ukraine, "die sich so tugendhaft (gegen Russland) wehrt und europäische Werte verteidigt", aufrechterhalten bleiben.
5. Oktober, 6.10 Uhr: USA schicken beschlagnahmte Munition in die Ukraine
Die US-Regierung hat der Ukraine eigenen Angaben nach vom Iran beschlagnahmte Munition geschickt.
Die Munition sei ursprünglich im Dezember 2022 vom US-Militär im Golf von Oman auf einem Schiff sichergestellt worden, teilten das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) und das US-Justizministerium am Mittwoch (Ortszeit) mit. Der Iran habe die rund 1,1 Millionen Schuss den Huthi-Rebellen im Jemen schicken wollen, hieß es weiter. Das sei ein Verstoß gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats. Die USA erklärten die Munition folglich zu ihrem Eigentum.
Mit diesem Waffentransfer unterstütze das Vorgehen der US-Regierung gegen ein autoritäres Regime nun direkt den Kampf der Ukraine gegen ein anderes autoritäres Regime, so das US-Justizministerium. Die USA liefern der Ukraine seit einigen Monaten umstrittene Streumunition. US-Präsident Joe Biden hatte dies unter anderem damit begründet, dass es dem US-Militär an Munition fehle.
5. Oktober, 6 Uhr: Berichte: Keine Taurus-Lieferung - Regierung: Kein neuer Sachstand
Seit Monaten fordert die Ukraine von Deutschland die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Nach einem Bericht der "Bild" und des ARD-Hauptstadtstudios soll nun klar sein, dass die Bundesregierung den Wunsch des von Russland angegriffenen Landes vorerst nicht erfüllen wird.
Eine Bestätigung dafür gab es am Mittwochabend allerdings zunächst nicht. "Zur Frage von Taurus-Marschflugkörpern gibt es keinen neuen Sachstand mitzuteilen", sagte eine Regierungssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Im Klartext bedeutet das: Eine formelle Entscheidung gibt es weiter nicht. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Wochen immer wieder erklärt, dass man sich die Entscheidung nicht leicht machen werde und das Thema weiter mit den Bündnispartnern diskutiere.
Auch "Bild" berichtete, dass Deutschland der Regierung in Kiew bislang der Anfrage nach den Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern keine formelle Absage erteilt habe. Intern sei aber klargemacht worden, dass die Taurus-Raketen derzeit nicht geliefert werden. So halte sich Scholz die Option für die Zukunft offen.
4. Oktober 22.07 Uhr: Scholz rechnet mit Fortsetzung der US-Hilfe für Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) geht fest davon aus, dass die USA ihre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine trotz des Haushaltsstreits im Kongress fortsetzen werden.
"Ich bin sehr überzeugt davon, dass der amerikanische Kongress die notwendige Unterstützung für die Ukraine auch möglich machen wird", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Nikolaj Denkow in Berlin. "Es gibt sowohl unter den Abgeordneten der Demokratischen Partei als auch der Republikanischen Partei eine große, große Zahl, die genau diese Unterstützung auch wichtig finden und auch große Mehrheiten dafür."
Deswegen sei er überzeugt, dass es im politischen Prozess gelingen werde, die Mittel für die weitere Unterstützung der Ukraine zu bewilligen, sagte Scholz. "Eine große Aufgabe, aber ich bin sehr zuversichtlich." US-Präsident Joe Biden habe am Dienstag in einem Telefonat mit den wichtigsten Verbündeten versichert, dass auch in dieser Frage Verlass auf die USA sei.
4. Oktober 21.07 Uhr: Selenskyj erwartet neue Zusagen zur Luftverteidigung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet vom Westen neue Zusagen für die Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme.
"Wir tun unser Bestes, die Ukraine mit mehr Luftverteidigungssystemen vor dem Winter auszustatten", sagte Selenskyj in seiner in Kiew am Mittwochabend verbreiteten Videobotschaft. "Wir erwarten gewisse Entscheidungen von unseren Partnern." Details nannte er nicht. Der Staatschef hatte immer wieder noch mehr Flugabwehrsysteme gefordert, um die Städte sicherer zu machen und vor allem die von den Russen angegriffene Energie-Infrastruktur besser zu schützen.
Die Arbeit in den Regionen zum Schutz wichtiger Anlagen und die dringende Wiederherstellung von Infrastruktur müssten vor dem Winter abgeschlossen werden, betonte Selenskyj. Die bisher vom Westen gelieferten Flugabwehrsysteme helfen der Ukraine, den Großteil der russischen Angriffe mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern abzuwehren.
Allerdings sind nach Darstellung der Führung in Kiew noch viel mehr solcher Anlagen nötig. Zusammen mit den vom Westen angekündigten Lieferungen von F16-Kampfjets will die Ukraine nicht zuletzt die Kontrolle über ihren Luftraum wiedererlangen.
4. Oktober 20.44 Uhr: Biden kündigt große Rede zu Ukraine-Hilfen an
US-Präsident Joe Biden (80) will sich bald in einer größeren Rede zur Ukraine und der Unterstützung für das angegriffene Land äußern. Er werde darin erklären, "warum es für die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten von entscheidender Bedeutung ist, dass wir unsere Zusage einhalten", sagte Biden am Rande eines Termins in Washington am Mittwoch.
Auf die Frage, ob er sich Sorgen mache, dass die USA bald vielleicht nicht mehr in der Lage sein könnten, die versprochene Hilfe zu leisten, antwortete der US-Präsident: "Das macht mir keine Sorgen. Ich weiß, dass die Mehrheit der Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats und beider Parteien die Finanzhilfen für die Ukraine unterstützen."
Weitere Angaben zu der Rede machte Biden nicht. Auch das Weiße Haus nannte keine Details. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sagte nur, die USA könnten von ihrer Verpflichtung nicht zurücktreten. Biden wolle, dass dies ganz klar gesagt werde.
Angesprochen auf die Frage, wie lange die USA noch in der Lage seien, die Ukraine zu unterstützen, sprach Biden von einer "nächsten Tranche" und sagte dann, dass es noch "eine andere Möglichkeit" gebe, wie die Finanzierung sichergestellt werden könne, "aber darauf werde ich jetzt nicht eingehen."
Auf die Frage, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch in Washington ATACMS-Raketen versprochen habe, antwortete er ausweichend: Er habe mit Selenskyj gesprochen, und für alles, worum er gebeten habe, sei eine Einigung gefunden worden.
4. Oktober 10.46 Uhr: Russische TV-Journalistin Owsjannikowa in Abwesenheit zu langer Haftstrafe verurteilt
Mehr als eineinhalb Jahre nach ihrem aufsehenerregenden Protest im Live-TV gegen den Militäreinsatz in der Ukraine ist die russische Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa (45) in einer anderen Angelegenheit in Abwesenheit zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Owsjannikowa wurde wegen "Verbreitung von Falschinformationen" über die Armee verurteilt, wie ein Moskauer Gericht am Mittwoch erklärte. Das Urteil bezieht ich auf eine Protestaktion im Juli 2022, bei der Owsjannikowa allein in der Nähe des Kremls demonstriert und dabei ein Schild hochgehalten hatte, auf dem sie die militärische Intervention in der Ukraine und den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) kritisierte.
4. Oktober 10.41 Uhr: Russland will mehr als 30 ukrainische Drohnen abgewehrt haben
Russlands Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch in grenznahen Landesteilen Dutzende ukrainische Drohnen abgewehrt.
Über den Gebieten Belgorod, Brjansk und Kursk seien von der Luftverteidigung insgesamt 31 unbemannte Flugkörper abgefangen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Morgen mit. Details nannte die Behörde nicht. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht überprüfen. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von Schäden an einem Verwaltungsgebäude.
4. Oktober 8.43 Uhr: Russische Flugabwehr schießt laut London eigenen Kampfjet ab
Nahe der besetzten Stadt Tokmak in der Südukraine hat die russische Flugabwehr nach britischer Einschätzung aus Versehen einen eigenen Kampfjet abgeschossen.
Es handele sich um die fünfte verlorene Maschine des Typs Su-35S, die Russlands fortschrittlichstes Kampfflugzeug im weit verbreiteten Einsatz sei, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Insgesamt habe Russland seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nun etwa 90 Flugzeuge verloren.
4. Oktober 6.28 Uhr: EU-Ratpräsident Michel spricht sich für EU-Beitritt der Ukraine bis 2030 aus
EU-Ratspräsident Charles Michel (47) hat sich für einen EU-Beitritt der Ukraine bis zum Jahr 2030 ausgesprochen - unter der Voraussetzung, dass Kiew bestimmte Kriterien erfüllt.
"Die Ukraine kann 2030 zur EU gehören, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen", sagte Michel dem "Spiegel" (Dienstag). Er forderte von der EU unter anderem die Beschleunigung der "Entscheidungsprozesse". Mit der zügigen Aufnahme der Ukraine würde die EU auch "beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig ist", fuhr Michel fort.
3. Oktober 22.30 Uhr: Charkiw soll laut Selenksyj Basis für Verteidigung der Ostukraine werden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat nach einem Besuch in der nordostukrainischen Stadt Charkiw eine Stärkung der Region vor russischen Angriffen gefordert.
"Es ist äußerst wichtig, dass Charkiw trotz allem nicht nur durchhält, sondern dazu beiträgt, unseren gesamten Osten stark zu halten", sagte er dabei am heutigen Dienstag. Bei verschiedenen Treffen seien unter anderem die Minenräumung und der Schutz von Energieanlagen vor russischem Beschuss besprochen worden.
"Es gibt viele Fragen, die für die Region wichtig sind. Speziell vor dem Winter. Speziell mit Blick auf den anhaltenden russischen Terror gegen Charkiw und das Gebiet sowie die Absichten der Okkupanten, den Sturm auf unsere Positionen zu verstärken", sagte Selenskyj.
3. Oktober 21.38 Uhr: Russsisches Militär meldet Abwehr von Raketenangriff auf die Krim
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen Raketenangriff auf die Krim abgewehrt. Eine ukrainische Antischiffsrakete vom Typ "Neptun" vor der Küste der Halbinsel sei von der Flugabwehr entdeckt und vernichtet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am heutigen Dienstag mit.
In der Hafenstadt Sewastopol wurden derweil Schäden durch herabfallende Trümmer einer Drohne gemeldet. Laut Michail Raswoschajew, dem von Moskau eingesetzten Gouverneur Sewastopols, wurde das Haus eines Wohnhauses durch herabfallende Teile beschädigt.
"Niemand wurde verletzt, aber durch den Absturz der Drohnenteile sind in einigen Wohnungen die Fensterscheiben kaputt gegangen", schrieb Raswoschajew auf seinem Telegram-Kanal. Der am Abend ausgerufene Luftalarm wurde inzwischen aufgehoben.
3. Oktober, 18 Uhr: Biden berät sich mit Vertretern von G7, Nato und EU
US-Präsident Joe Biden (80) hat eine Reihe der wichtigsten Vertreter von Verbündeten und Partnern zusammengerufen, um weitere Unterstützung für die Ukraine zu koordinieren.
Bei einer Telefonkonferenz mit Biden am heutigen Dienstag nahmen Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD), EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (64) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) teil.
Zugeschaltet waren demnach auch EU-Ratspräsident Charles Michel (47) sowie die Staats- und Regierungschefs aus Großbritannien, Kanada, Italien, Japan, Polen, Rumänien und die französische Außenministerin. Die US-Regierung wollte zu einem späteren Zeitpunkt weitere Details zu dem Gespräch bekannt geben.
3. Oktober, 17.54 Uhr: Selenskyj nimmt bei Frontbesuch Leopard-2-Panzer unter die Lupe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat nach offiziellen Angaben bei einem Truppenbesuch im Frontabschnitt Kupjansk auch den Panzer Leopard 2 in Augenschein genommen.
Auf einem am heutigen Dienstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video ist Selenskyj bei der Auszeichnung von Soldaten vor dem Hintergrund eines solchen Kampfpanzers zu sehen.
"Ein Westwagen ist ein Westwagen", lobte einer der Soldaten im Gespräch mit Selenskyj den aus deutscher Produktion stammenden Panzer. Neben den Leopard-Panzern habe Selenskyj sich auch Schützenpanzer des Typs CV-90 angesehen.
3. Oktober, 14.42 Uhr: 335.000 Menschen im russischen Kriegsdienst?
Russlands Verteidigungsminister Schoigu betonte, dass Russland ausreichend Freiwillige und Vertragssoldaten habe, um die Aufgaben im Krieg gegen die Ukraine zu erfüllen.
Ihre Zahl liege inzwischen bei 335.000 Menschen. Allein im September hätten mehr als 50.000 Bürger einen Vertrag für den Kriegsdienst unterschrieben. Schoigu bekräftigte, dass eine neue Mobilmachung deshalb nicht nötig sei.
Bei der von Protesten überschatteten Teilmobilmachung im vergangenen Jahr hatten Hunderttausende Russen aus Angst, zum Krieg eingezogen zu werden, das Land verlassen. Inzwischen melden sich viele Russen auch aus Mangel an Alternativen, Geld zu verdienen, freiwillig zum vergleichsweise gut bezahlten Einsatz im Krieg.
Aktuell werden in Russland zudem 130.000 Wehrpflichtige eingezogen, die aber während der Ausbildung nicht im Krieg eingesetzt werden sollen. Sie können sich nach dem Grundwehrdienst freiwillig zum Kriegsdienst melden.
3. Oktober, 14.38 Uhr: Russlands Verteidigungsminister sieht Ukraine "deutlich geschwächt"
Die russischen Streitkräfte haben nach Auffassung von Moskaus Verteidigungsminister, Sergej Schoigu, das "Kampfpotenzial" der ukrainischen Gegenoffensive "deutlich geschwächt".
Dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung der Militärführung in Moskau. Überprüfbar waren seine Angaben nicht.
Der Minister sagte auch, dass die jüngsten ukrainische Angriffe im Raum Bachmut und Soledar im Gebiet Donezk erfolgreich abgewehrt worden seien. Gescheitert seien auch ukrainische Versuche, die russischen Verteidigungslinien bei Robotyne und Werbowe im Gebiet Saporischschja zu durchbrechen, sagte er. Schoigu widersprach damit ukrainischen Angaben, nach denen es dort erfolgreiche Vorstöße gegeben habe.
3. Oktober, 11.05 Uhr: Ukrainische Flugabwehr schießt Dutzende russische Drohnen ab
Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben bei neuen massiven russischen Luftangriffen 29 Drohnen und eine Rakete vom Typ Iskander abgeschossen.
Bei den Angriffen in der Nacht seien nur zwei sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 nicht abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte des Landes am Dienstag mit. Details nannten sie nicht. Angegriffen hätten die Russen diesmal östliche und südliche Regionen des Landes im Raum Dnipropetrowsk und Mykolajiw, hieß es.
Im Gebiet Dnipropetrowsk seien zwei Gebäude eines Unternehmens durch Raketentrümmer beschädigt worden, teilte die Behörden dort mit. Zu Verletzten gab es keine Angaben. Die ukrainischen Behörden meldeten erneut auch Artilleriebeschuss von russischer Seite.
In Russland warf der Gouverneur des Gebietes Brjansk, Alexander Bogomas, den ukrainischen Streitkräften vor, das Dorf Klimowo mit Streumunition beschossen zu haben. Es seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden, teilte er am Dienstagmorgen in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Verletzt worden sei nach ersten Erkenntnissen niemand.
3. Oktober, 8.34 Uhr: London: Brandmarkung als "Auslandsagent" verfängt in Russland
Russland hat nach britischer Einschätzung mit seiner Taktik Erfolg, Kritiker, Medien und Nichtregierungs-Organisationen (NGO) als "ausländische Agenten" zu brandmarken.
"Mit den Maßnahmen wird der Informationsraum innerhalb Russlands erheblich eingeschränkt", teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit. "Dadurch wird es immer schwieriger, einen Standpunkt zu vertreten, der von der offiziellen Linie abweicht, einschließlich abweichender Meinungen zum Krieg."
In der Bevölkerung verfange die Taktik, hieß es in London unter Berufung auf eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des staatlichen russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM weiter. Demnach seien 61 Prozent der Befragten der Meinung gewesen, dass sie "ausländische Agenten" für "Verräter" halten, die Lügen über Russland verbreiten.
"Die Behörden nutzen die Bezeichnung "ausländischer Agent" erfolgreich als Mittel, um die öffentliche Meinung auf Linie der antiwestlichen und kriegsfreundlichen Narrative des Staates zu bringen", betonte das britische Ministerium.
Wer in Russland als "ausländischer Agent" gelistet ist, muss mit zahlreichen Nachteilen rechnen. Die Einstufung soll Misstrauen gegen sie schüren und ihre Arbeit in Russland erschweren. NGO beklagen, dass sich Russen abwenden - aus Angst, der Zusammenarbeit mit "ausländischen Agenten" bezichtigt zu werden.
3. Oktober, 7.21 Uhr: Wüst reist nach Litauen: Freunde gegen Druck aus Russland stärken
Mit einer dreitägigen Reise nach Litauen will Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, Hendrik Wüst, ein Zeichen der Solidarität gegen russische Aggression setzen.
"Schon seit Jahren setzt Russland Litauen und die anderen baltischen Staaten unter Druck", kritisierte der CDU-Politiker am Dienstag vor seiner Abreise nach Vilnius. "Mit meinem Besuch möchte ich die klare Botschaft verbinden, dass wir ohne Wenn und Aber zu unseren Freunden in Litauen stehen."
In Litauens Hauptstadt Vilnius sind politische Gespräche unter anderem mit Premierministerin Ingrida Simonyte sowie ihren Außen- und Verteidigungsministern geplant, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf mitteilte. Außerdem will Wüst sich mit Wirtschaftsvertretern austauschen und ein Bundeswehr-Kontingent in Rukla besuchen, das an der Sicherung der Nato-Ostflanke beteiligt ist.
In Litauen sind derzeit rund 800 Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland stationiert, darunter 71 aus NRW.
3. Oktober, 7.08 Uhr: Russland: Ukrainische Drohne über Gebiet Brjansk zerstört
Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge in der Nacht zum Dienstag erneut eine ukrainische Drohne über der südwestlichen Grenzregion Brjansk abgewehrt.
Der Flugkörper sei zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Telegram-Kanal mit. Es habe weder Schäden noch Opfer gegeben, berichtete der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass ebenfalls auf Telegram.
Moskau hat in den vergangenen Wochen immer wieder von ähnlichen Drohnenangriffen berichtet und spricht dabei von ukrainischen Terroranschlägen. Die Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den massenhaften Attacken Russlands in seinem über 19 Monate währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.
3. Oktober, 7 Uhr: Selenskyj: EU-Mitgliedschaft der Ukraine "nur noch Frage der Zeit"
Nach dem Besuch der EU-Außenminister in Kiew hat sich Selenskyj zuversichtlich in Bezug auf eine baldige EU-Mitgliedschaft seines Landes gezeigt.
"Wir alle wissen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Ukraine ein Mitglied der EU wird", sagte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache. Dann fügte er mit Blick auf den Besuch der Diplomaten aus den 27 EU-Staaten hinzu: "Also hat das Treffen eigentlich schon in der EU stattgefunden."
Die Ukraine, die sich seit mehr als 19 Monaten gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt, hat seit Sommer 2022 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Es sei das Ziel seines Landes, noch in diesem Jahr mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen, betonte Selenskyj. Die Ukraine werde alle von der EU-Kommission gestellte Forderungen erfüllen, versprach er.
2. Oktober, 19.45 Uhr: Bulgarien schließt Grenzen für Autos aus Russland
Nach mehreren anderen europäischen Staaten schließt nun auch Bulgarien seine Grenzen für in Russland zugelassene Autos. Das Verbot soll nach Angaben der bulgarischen Grenzpolizei am Montag in Kraft treten.
Damit folgt das südöstliche EU-Land dem Beispiel Finnlands, der Baltenstaaten und Polens, die ihre Grenzen für in Russland zugelassene Fahrzeuge bereits dichtgemacht hatten. Das Verbot erfolgt im Einklang mit den Leitlinien der EU-Kommission als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
2. Oktober, 18.22 Uhr: Baerbock ehrt jüdische Mordopfer des zweiten Weltkriegs in Kiew
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42,Bündnis 90/Die Grünen) hat in Kiew der Opfer des Massenmordes an der jüdischen Bevölkerung unter der deutschen Besatzung 1941 gedacht. Am Rande des EU-Außenministertreffens besuchte die Grünen-Politikerin am Montag die Gedenkstätte Babyn Jar.
Am zentralen Mahnmal, einem großen siebenarmigen Leuchter, entzündete sie eine Kerze und verharrte lange stumm. Ausführlich ließ sie sich von Gedenkstättenleiterin Rosa Tapanowa über das Gelände führen, äußerte sich aber nicht.
In der engen Schlucht von Babyn Jar am früheren Stadtrand von Kiew erschossen die Nationalsozialisten am 29. und 30. September 1941 mehr als 33.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Insgesamt wurden an dem Ort während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 Menschen ermordet - neben Juden auch Ukrainer, Roma und Vertreter anderer Volksgruppen.
2. Oktober, 18.10 Uhr: Selenskyj fordert bei EU-Außenministertreffen mehr Sanktionsdruck gegen Russland
Bei dem heutigen Treffen mit den EU-Außenministern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) weitere Sanktionen gegen Russland gefordert.
Die aktuell starken russischen Luftangriffe seien ein Beleg dafür, dass die bislang von Europa erlassenen Strafmaßnahmen noch nicht ausreichend seien, sagte Selensykj am Montag in Kiew.
Jegliche Lieferungen, die Russland eine Steigerung der eigenen Rüstungsproduktion ermöglichten, müssten gestoppt werden. "Das ist nicht nur klar im Interesse der Ukraine, sondern auch weltweit von jedem, der so schnell wie möglich ein Ende des Krieges möchte."
2. Oktober, 18 Uhr: EU-Chefdiplomat Josep Borrell nennt Treffen in Kiew historisch
EU-Chefdiplomat Josep Borrell (76) hat das Treffen der europäischen Außenminister in Kiew als historisch bezeichnet.
Es sei das erste Mal gewesen, dass der Rat der EU-Außenminister außerhalb der Europäischen Union getagt habe, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in Kiew.
Zudem sei es auch das erste Mal gewesen, dass man sich in einem EU-Beitrittskandidatenland und in einem Land im Krieg getroffen habe. Das Treffen sende zugleich ein starkes Signal an Russland. "Wir lassen uns von Euren Raketen oder Drohnen nicht einschüchtern", sagte Borrell.
2. Oktober, 14.26 Uhr: Russland erwartet zunehmende Kriegsmüdigkeit im Westen
Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Kremlangaben auf eine zunehmende Ermüdung im Westen bei der Unterstützung des Landes.
"Wir haben immer wieder schon früher gesagt, dass nach unseren Prognosen eine Müdigkeit bei diesem Konflikt eintreten wird, in verschiedenen Ländern die Ermüdung von diesem völlig absurden Sponsoring des Kiewer Regimes zunimmt, darunter auch in den USA", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
"Diese Ermüdung wird zu einer Zersplitterung der politischen Führungsschicht und zu einem Wachstum der Widersprüche führen", sagte Peskow. Zugleich meinte der Kremlsprecher, dass die aktuellen Diskussionen um den Haushalt in den USA und ein Stopp frischer Finanzhilfen für die Ukraine nur vorübergehende Erscheinungen seien. "Natürlich wird Amerika seine Beteiligung an diesem Konflikt fortsetzen und da praktisch direkt reingezogen sein." Die USA sind mit Abstand die größten Unterstützer der Ukraine.
2. Oktober, 14.24 Uhr: Baerbock fordert "Winterschutzschirm" für die Ukraine
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42) hat zum Auftakt des EU-Außenministertreffens in Kiew ihre Forderung nach einem "Winterschutzschirm" für die Ukraine bekräftigt. Dazu gehöre der Ausbau der Luftverteidigung, die Lieferung von Strom-Generatoren und die Stärkung der Energieversorgung insgesamt.
"Wir haben im letzten Winter gesehen, in welcher brutalen Weise der russische Präsident diesen Krieg auch führt, indem er bewusst Elektrizitätswerke angreift", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Kiew. Wladimir Putin setze damit darauf, dass damit dann auch die Wasserversorgung bei Temperaturen von 20 Grad unter dem Gefrierpunkt einbreche.
"Das müssen wir gemeinsam mit allem was wir haben so weit es geht verhindern." Deutschland hat die Ukraine bereits massiv mit Luftverteidigungssystemen wie Iris-T und Patriot unterstützt.
2. Oktober, 14.22 Uhr: Ukraine führt Gespräche zu drohendem Stopp von US-Hilfen
Die Ukraine versucht über Gespräche mit den beiden großen US-Parteien, eine Fortsetzung der amerikanischen Hilfe für den Abwehrkrieg gegen die Ukraine zu sichern.
Man führe vor dem Hintergrund eines möglichen Shutdowns in den Vereinigten Staaten eine sehr eingehende Diskussion (...) mit den Republikanern und den Demokraten, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Montag am Rande eines Treffens mit den Außenministern der EU-Staaten in Kiew.
Bislang habe man nicht das Gefühl, dass die US-Zusagen nicht mehr stünden.
2. Oktober, 14.19 Uhr: EU-Außenminister treffen sich in Kiew
Zur Unterstützung der Ukraine sind die EU-Außenminister zu einem informellen Treffen nach Kiew gereist.
Das teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) am Montag mit. Für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42) ist es der zweite Besuch in der Ukraine binnen weniger Wochen.
2. Oktober, 6.40 Uhr: Biden warnt vor wenig Zeit im Haushaltsstreit
In Washington hatte der US-Kongress am Samstag in letzter Minute mit einem Kompromiss eine Haushaltssperre abgewendet - um den Preis, dass die Hilfe für die Ukraine darin nicht festgeschrieben ist.
Präsident Joe Biden (80) warnte, dass nicht viel Zeit bleibe, um neue Hilfe zu genehmigen. "Wir haben Zeit, nicht viel Zeit, und es gibt ein überwältigendes Gefühl der Dringlichkeit."
Auf die Frage, was er der Ukraine und Verbündeten zu sagen habe, betonte Biden: "Sehen Sie mich an. Wir kriegen das hin."
2. Oktober, 6.37 Uhr: Borell sichert Geld und Munition für Ukraine zu
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (78) sprach nach eigenen Angaben mit dem neuen ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow über die Prioritäten der EU und ihrer Mitglieder bei Militärhilfe und Training.
"Unsere Militärhilfe hat die Zahl von 25 Milliarden Euro erreicht", sagte er. Humanitäre, wirtschaftliche und finanzielle Hilfe dazugerechnet werde Europa das von Russland angegriffene Land mit 85 Milliarden Euro unterstützen.
Von einer Million Artilleriegeschossen, die in der EU beschafft werden sollen, könnten 300.000 schon geliefert werden. Der EU-Außenbeauftragte stellte klar, dass die EU-Hilfe unabhängig von der Lage auf dem Gefechtsfeld sei. "Unsere Unterstützung für die Ukraine hängt nicht davon ab, wie der Krieg in den nächsten Tagen oder Wochen verläuft."
2. Oktober, 6.36 Uhr: Heftige Feuergefechte ohne Veränderung der Lage
Der Generalstab in Kiew berichtete von heftigen Feuergefechten entlang der fast 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden des Landes. Veränderungen der Lage ließen sich aus dem Bericht für Sonntagabend aber nicht ablesen.
In der Nähe der Stadt Bachmut im Donbass seien Versuche der Russen abgewehrt worden, verlorene Positionen zurückzugewinnen. Die ukrainische Armee setze eigene Angriffe bei Bachmut und bei Robotyne im Süden fort. Diese Militärangaben waren nicht unmittelbar überprüfbar.
1. Oktober, 16.48 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff auf russischen Flughafen Sotschi
Ziel sei ein Abstellplatz für Hubschrauber gewesen, berichteten ukrainische Medien am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Der Angriff sei eine Aktion des Militärgeheimdienstes gewesen.
Russlands wichtigster Badeort Sotschi, von dem aus Präsident Wladimir Putin oft seine Amtsgeschäfte führt, liegt etwa 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, über dem Gebiet Krasnodar sei eine feindliche Drohne abgeschossen worden. Sotschi gehört zu diesem Verwaltungsgebiet.
Der Flughafen von Sotschi in der Stadt Adler war nach Angaben von Bürgermeister Alexej Kopajgorodski morgens zeitweise geschlossen. Anfliegende Flugzeuge wurden umgeleitet.
Ukrainische Drohnenangriffe wurden am Sonntag auch aus den russischen Gebieten Smolensk und Belgorod gemeldet.
1. Oktober, 14 Uhr: Russland meldet Abschuss von Raketen über der Krim
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Raketen über der Halbinsel Krim abgefangen.
"Die Trümmer der abgeschossenen ukrainischen Raketen sind auf das Gebiet des Landkreises Dschankoj heruntergefallen", teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit.
Der von Moskau eingesetzte Statthalter der Krim, Sergej Aksjonow, berichtete, dass durch die Raketentrümmer Lagergebäude in der Stadt beschädigt worden seien. "Tote und Verletzte hat es nicht gegeben", fügte er hinzu. Über das Ausmaß der Schäden machte er keine Angaben.
1. Oktober, 10.36 Uhr: London: Russland stellt sich wohl noch auf mehrere Jahre Krieg ein
Moskau bereitet sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in der Ukraine auf mehrere weitere Jahre Krieg vor.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Sonntag hervor. Demnach dürfte das Ausmaß der von Moskau geplanten Militärausgaben im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der gesamten russischen Staatsausgaben erreichen.
Zwar sei es wahrscheinlich, dass dies das Jahr hindurch durchgehalten werden könne, doch es dürfte zu Lasten der Gesamtwirtschaft gehen, so die Briten.
1. Oktober, 9.29 Uhr: Verletzte in der Ukraine nach russischen Bomben- und Drohnenangriffen
Bei nächtlichen russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden.
Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden. Eine Person werde noch unter den Trümmern vermisst. Wegen der Luftangriffe sei zudem im Umland der Großstadt Cherson teilweise der Strom ausgefallen.
In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy sei eine Frau nach einem Drohnenangriff verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Getroffen wurde auch die Großstadt Krywj Rih. Beschädigt worden seien unter anderem Strom- und Gasleitungen. Der Brand sei eingedämmt worden, Verletzte habe es in dem Fall nicht gegeben.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht insgesamt 30 Kamikaze-Drohnen gestartet. 16 davon seien abgefangen worden.
Darüber hinaus hat Russland auch Raketenangriffe gestartet und dabei Schäden in der nordostukrainischen Großstadt Charkiw angerichtet. Drei Raketen vom Typ S-300 seien in einem zivilen Unternehmen eingeschlagen. Die Höhe der Schäden werde noch geprüft.
1. Oktober, 7 Uhr: Biden: US-Unterstützung für Ukraine darf nicht unterbrochen werden
US-Präsident Joe Biden hat nach der Abstimmung im US-Kongress über die Abwendung eines Stillstands der Regierungsgeschäfte schnell weitere Unterstützung für die Ukraine gefordert.
Die Einigung sei zwar "eine gute Nachricht" für die Menschen im Land, teilte der Demokrat am Samstagabend (Ortszeit) mit. "Wir können unter keinen Umständen zulassen, dass die amerikanische Unterstützung für die Ukraine unterbrochen wird", mahnte er. Er forderte den republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, dazu auf, weitere Hilfen durchzusetzen.
Der Kongress hatte zuvor einen Übergangshaushalt bis Mitte November verabschiedet und so einen sogenannten Shutdown abgewendet. Biden musste das Gesetz noch unterzeichnen. Die Einigung enthält allerdings keine weitere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Die Spitzen der Demokraten und Republikaner kündigten im Zuge der Abstimmung an, dafür zu sorgen, dass so schnell wie möglich über zusätzliche Unterstützung für das angegriffene Land abgestimmt werden soll.
30. September, 16.12 Uhr: EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine bei Besuch in Odessa Beistand zu
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) hat bei einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Odessa anhaltenden europäischen Beistand für den Krieg des Landes gegen Russland zugesichert.
"Wir als Europäische Union unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität", sagte der Spanier am Samstag am Rande einer Besichtigung der infolge eines russischen Angriffs schwer beschädigten Verklärungskathedrale. Es gehe um militärische, wirtschaftliche, politische und diplomatische Unterstützung.
Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin machte Borrell erneut schwere Vorwürfe wegen der Beendigung des Abkommens, das trotz des Krieges ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer ermöglichte. Der Schritt werde zur Folge haben, dass viele Menschen auf der ganzen Welt nichts mehr zu essen hätten und Hunger leiden müssten, sagte Borrell laut einem Transkript des Auswärtigen Dienstes.
Er verwies dabei darauf, dass die Ukraine bis zuletzt größter Getreidelieferant des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen war. Über dieses werden bedürftige Menschen auf der ganzen Welt unterstützt.
30. September, 14 Uhr: Selenskyj will die Ukraine zu einem der größten Waffenproduzenten machen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf einem Forum mit Vertretern internationaler Rüstungskonzerne in Kiew die Gründung einer Allianz der Verteidigungsindustrie verkündet.
Basis der Vereinigung sei eine Erklärung, die bisher von 13 herausragenden Waffenherstellern unterzeichnet worden sei, teilte Selenskyj am Samstag in sozialen Netzwerken mit. Weitere Rüstungskonzerne könnten sich anschließen. Selenskyj will die Ukraine zu einem der größten Waffenproduzenten der Welt machen.
Es handele sich um eine Allianz, die dem internationalen Recht und der Verteidigung der freien Welt verpflichtet sei, sagte der Präsident. "Ich spreche nicht nur über die Ukraine, sondern über die Sicherheit vor Aggressionen jeder Nation auf der Welt", betonte er in einer Rede vor den Waffenherstellern. Demnach nahmen an dem Forum der Verteidigungsindustrie 252 Unternehmen aus mehr als 30 Ländern teil.
30. September, 9.23 Uhr: Russen-Drohne über Rumänien abgestürzt?
In Rumänien ist möglicherweise erneut eine mutmaßlich russische Drohne abgestürzt.
Militärs und Katastrophenschützer prüfen, ob sich ein entsprechender Hinweis eines Bewohners der Stadt Galati an der Grenze zur Ukraine bestätige, wie das rumänische Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte.
In der Nacht zum Samstag hat man demnach die Bevölkerung von Galati und der etwa 100 Kilometer davon entfernten Stadt Tulcea vor Flugkörpern gewarnt. Vorher habe das Radarsystem der rumänischen Armee angeschlagen.
Bis Samstagmorgen habe man in Galati keine Reste eines solchen Flugkörpers gefunden, die Suche werde aber fortgesetzt, hieß es weiter aus dem Ministerium.
30. September, 9.07 Uhr: Ein Jahr Scheinreferendum - Putin verspricht "brüderliche Hilfe" beim Wiederaufbau
Zum ersten Jahrestag der Annexion der vier ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk hat Kremlchef Wladimir Putin (70) einen Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Regionen zugesichert.
Es würden "Schulen, Krankenhäuser, Wohngebäude und Straßen, Museen und Denkmäler" wieder aufgebaut und neu errichtet, sagte Putin in einer am Samstag vom Kreml veröffentlichten Videobotschaft. Alle russischen Regionen leisteten dabei ihre "brüderliche Hilfe" beim Wiederaufbau.
Putin hatte unter Bruch des Völkerrechts und international nicht anerkannten Referenden mit den Besatzungschefs der vier Regionen am 30. September 2022 Verträge über die Aufnahme in die Russische Föderation unterschrieben.
30. September, 7.03 Uhr: Strack-Zimmermann fordert umgehende Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Ukraine
In der Debatte um eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine hat die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65) erneut den Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) verstärkt.
Zugleich machte die Politikerin deutlich, dass die ukrainische Armee mit Waffen aus Deutschland nach dem Völkerrecht auch militärische Ziele in Russland angreifen dürfte.
"Wir sollten Taurus nun umgehend liefern, denn mit dem gezielten Einsatz der Marschflugkörper kann die ukrainische Armee den russischen Nachschub empfindlich stören", sagte Strack-Zimmermann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
29. September, 22.23 Uhr: Kiew plant Bau eigener Flugabwehrsysteme
Die von Russland angegriffene Ukraine plant den Bau eigener Flugabwehrsysteme. Diese Grundsatzentscheidung werde sehr bald umgesetzt, sagte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Freitag.
"Wir werden bald Spezialisten haben, die einen Plan für unsere eigene Produktion von allem, was wir brauchen, entwickeln werden, vor allem von Luftverteidigungswaffen."
Zugleich brauche das Land weitere ausländische Flugabwehrsysteme mittlerer und großer Reichweite wie Iris-T, NASAMS oder Patriot, sagte Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Nur dann werde es gelingen, das Land vor russischen Marschflugkörpern und Flugzeugen zu schützen.
Die Ukraine verfügt nur noch über wenige Flugabwehrsysteme sowjetischer Bauart, für die auch die Munition knapp wird. Der Schutz vor Drohnen- und Raketenangriffen verbesserte sich im vergangenen Winter, als die Ukraine Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard und die Systeme Iris-T und Patriot bekam.
29. September, 17.16 Uhr: Putin ehrt getötete Russen
Am ersten Jahrestag der völkerrechtswidrigen Annexion von vier ukrainischen Gebieten hat Kremlchef Wladimir Putin (70) getötete russische Soldaten geehrt.
Er legte dabei auch eine Schweigeminute ein für ehemalige Häftlinge, die aus dem Straflager entlassen worden waren, um gegen das Nachbarland zu kämpfen und dort getötet worden sind. Russische Staatsmedien veröffentlichten am Freitag ein Video von einem Treffen Putins mit Soldaten, die am Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt gewesen sein sollen.
Durch den Kriegseinsatz hätten sich die Häftlinge von ihrer Schuld befreit, sagte Putin in dem kurzen Filmausschnitt. "Wir alle sind Menschen, und jeder kann irgendwelche Fehler begehen. Sie haben sie begangen, aber sie haben ihr Leben für das Vaterland gegeben und ihre Schuld in vollem Umfang gesühnt", sagte Putin.
29. September, 17.13 Uhr: Schweiz will Minenräumung in der Ukraine zu einem Viertel finanzieren
Die neutrale Schweiz will bei der Minenräumung in der Ukraine ein Viertel des nötigen Budgets finanzieren. Das teilte Außenminister Ignazio Cassis am Freitag in Bern mit.
Das Land stelle 100 der von der Ukraine für nötig befundenen 400 Millionen Dollar (rund 380 Mio Euro) zur Verfügung. Die Minenräumung kann großflächig allerdings erst gestartet werden, wenn die Kampfhandlungen beendet sind. Das Vorhaben werde Jahre dauern, sagte Hansjörg Eberle, Direktor der Stiftung für Minenräumung (FSD).
Die Schweiz ist international in der Kritik, weil sie auch in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf ihre Neutralität pocht. Sie liefert nicht nur keine Waffen an die Ukraine, sondern verweigert auch die Zustimmung zur Weiterleitung von früher eingekauften Schweizer Waffen oder Munition - etwa aus Deutschland. "Im Feld der humanitären Minenräumung sind wir großzügig", sagte Cassis. "Nur militärische Hilfe ist aufgrund der Neutralität ausgeschlossen."
Von den 400 Millionen Dollar hätten die USA schon die Hälfte zugesagt, sagte Cassis. Das neue Schweizer Geld soll in den Jahren 2024 bis 2027 eingesetzt werden. Bei Budgetfragen hat aber das Parlament noch das letzte Wort. 2022 und 2023 hatte die Schweiz das Training von Minenräumern in der Ukraine mit 15,2 Millionen Franken (15,7 Mio Euro) unterstützt.
29. September, 16.26 Uhr: Norwegen macht Grenze für in Russland zugelassene Autos dicht
Nach mehreren europäischen Staaten macht auch Norwegen seine Grenze für Autos mit russischem Kennzeichen dicht. Die Beschränkung von in Russland zugelassenen Pkw mit neun oder weniger Sitzen sei eine weitere Reaktion auf den von Russland geführten Angriffskrieg gegen die Ukraine, teilte das norwegische Außenministerium am Freitag in Oslo mit.
Die Maßnahme tritt demnach um Mitternacht in der Nacht zu Dienstag in Kraft. Es gebe jedoch vereinzelte Ausnahmen von der Regel, etwa für Fahrzeuge, die norwegischen oder EU-Bürgern mit festem Wohnsitz in Russland gehörten und auch für Russen, die zum Beispiel wegen Beerdigungen von Familienangehörigen einreisen müssten.
29. September, 13.10 Uhr: Russische Athleten wohl doch bei Paralympics dabei
Russische Athletinnen und Athleten werden trotz des Angriffskrieges in der Ukraine wohl an den Paralympics 2024 in Paris teilnehmen können.
Während der Mitglieder- und Generalversammlung im Golfstaat Bahrain beschlossen die Mitgliedsverbände des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) am Freitag etwas überraschend, den Komplett-Ausschluss Russlands aufzuheben.
Gegen den Ausschluss stimmten 74 Verbände, 65 votierten dafür, 13 enthielten sich. Die Entscheidung über die aktuell ebenfalls ausgeschlossenen Athleten aus Belarus folgt separat.
29. September, 11.29 Uhr: Mehrere Tote nach russischem Beschuss von Cherson
Bei russischen Angriffen sind im südukrainischen Gebiet Cherson offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet worden.
Weitere fünf Bewohner seien durch den heftigen Beschuss am Vortag verletzt worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin am Freitagmorgen auf Telegram mit. Innerhalb von 24 Stunden habe Russlands Armee die Region insgesamt 96 Mal attackiert, fügte er hinzu.
Alleine auf die von Kiew kontrollierte gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson seien dabei 45 Granaten abgefeuert worden.
29. September, 11.25 Uhr: Russland zieht Wehrpflichtige ein – Keine neue Mobilmachung geplant
Russland zieht ab 1. Oktober erneut mehr als 100.000 Wehrpflichtige ein.
Die Soldaten würden regulär zum zwölfmonatigen Grundwehrdienst einberufen, aber nicht im Kriegsgebiet in der Ukraine eingesetzt, teilte der Generalstab am Freitag in Moskau mit.
Zugleich betonte der beim Generalstab für die Einberufung zuständige Konteradmiral Wladimir Zimljanski, dass keine weitere Mobilmachung für den Krieg in der Ukraine geplant sei.
Es gebe ausreichend Freiwillige, die einen Kriegsdienst ableisteten und in der Ukraine die "entsprechenden Aufgaben erfüllen", behauptet der General.
29. September, 9.11 Uhr: Ex-Wagner-Funktionär soll neue Kampfverbände aufbauen
Nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin soll der Wagner-Kommandeur Andrej Troschew nach dem Willen von Kremlchef Wladimir Putin einen neuen Kampfverband aufbauen.
Troschew sei kriegserprobt und wisse, was zu tun sei, "damit die Kampfeinsätze auf bestem und erfolgreichstem Weise erledigt werden", sagte Putin.
Troschew ist ein früherer Offizier und hatte zeitweilig den Stab der Privatarmee Wagner geführt. Prigoschins Aufstand gegen die russische Militärführung am 23. und 24. Juni hatte er nicht unterstützt. Er schloss sich laut Medienberichten danach einer anderen Privatarmee an.
29. September, 9.08 Uhr: US-Institut: Russische Blogger verschweigen Realität an der Front
Russische Militärblogger üben laut US-Experten in großem Maße Selbstzensur und veröffentlichen nur einen kleinen Teil ihrer Erkenntnisse zum Verlauf des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Einige besonders kritische Blogger hätten eingeräumt, dass sie nur 5 bis 15 Prozent ihrer Informationen von der Front preisgäben, schreibt das in Washington ansässige Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem Bericht von Donnerstagabend.
Insgesamt scheine es auf russischer Seite eine breitere Selbstzensur über die taktischen Realitäten an bestimmten Frontabschnitten zu geben. Dies deute darauf hin, dass russische Quellen ihre Berichterstattung absichtlich einschränkten, insbesondere solche mit einem für Russland ungünstigen Ausgang. So habe ein Blogger am 25. September einen Beitrag über Erfolge der ukrainischen Armee nahe Nowoprokopiwka im südukrainischen Gebiet Saporischschja teilweise gelöscht.
29. September, 9 Uhr: Briten-Geheimdienst sicher: Wagner-Söldner wieder in Bachmut
Die in die Ukraine zurückgekehrten Kämpfer der Wagner-Söldnertruppe werden nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten um die ostukrainische Stadt Bachmut eingesetzt.
Das legten mehrere Berichte nahe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Freitag. In Bachmut hatte Wagner in verlustreichen Kämpfen im Mai einen Erfolg für die russischen Invasionstruppen errungen. "Ihre Erfahrung wird wahrscheinlich in diesem Sektor besonders gefragt sein. Viele werden die aktuelle Frontlinie kennen, nachdem sie vergangenen Winter dort gekämpft haben", so die Mitteilung.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
29. September, 6.28 Uhr: Russische Behörden melden abgewehrte Drohnenangriffe
Die russische Flugabwehr hat in der Nacht zum Freitag nach offiziellen Angaben Drohnen abgefangen.
Insgesamt seien elf ukrainische Drohnen zerstört worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. In der Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine seien zehn Drohnen abgeschossen worden, in der Region Kaluga rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau eine weitere.
29. September, 6.07 Uhr: Polens Justizminister sieht Ukraine hinter Raketen-Vorfall
Eine Rakete, die vor zehn Monaten in Polen nahe der Grenze eingeschlagen war, stammte nach Angaben des polnischen Justizministers Zbigniew Ziobro tatsächlich aus der Ukraine.
Ein Gutachten im Auftrag der Staatsanwaltschaft habe ergeben, dass es sich um eine ukrainische Rakete aus sowjetischer beziehungsweise russischer Produktion gehandelt habe, sagte der Minister am Donnerstag nach Angaben der Agentur PAP in Lublin.
Bei dem Raketeneinschlag im polnischen Przewodow waren zwei Menschen ums Leben gekommen.
Das Dorf Przewodow liegt nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der Westen ging nach dem Einschlag am 15. November 2022 relativ schnell davon aus, dass dort eine ukrainische Flugabwehrrakete niedergegangen war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde.
29. September, 6.02 Uhr: Scholz will Zusammenarbeit mit zentralasiatischen Staaten
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will in Berlin eine engere Zusammenarbeit mit den früheren Sowjetrepubliken Zentralasiens einläuten.
Erstmals wird er die Staatschefs von Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan zu einem gemeinsamen Gipfeltreffen im Kanzleramt empfangen.
28. September, 21.55 Uhr: IAEA-Mitglieder fordern russischen Abzug aus Atommeiler in Ukraine
Die Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben von Russland den sofortigen Abzug aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gefordert.
Soldaten müssten sich zurückziehen, und die Anlage müsse wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht werden, hieß es in einer Resolution die Donnerstagabend bei der jährlichen Generalkonferenz der IAEA in Wien verabschiedet wurde. Außerdem forderte die Resolution, dass die IAEA-Beobachter, die dauerhaft in dem AKW stationiert sind, freien Zugang zu allen Bereichen der Anlage erhalten.
IAEA-Chef Rafael Grossi hatte sich zuletzt besorgt über die eingeschränkte technische Wartung und die russische militärische Präsenz im größten europäischen Kernkraftwerk geäußert. Grossi hat außerdem angesichts der Kampfhandlungen rund um das frontnahe AKW wiederholt vor einem schweren Atomunfall gewarnt.
Die Resolution wurde mit den Stimmen von 69 Staaten angenommen. Sechs Länder, darunter Russland, China und der Iran, stimmten dagegen. 32 Staaten, darunter Pakistan und Südafrika, enthielten sich der Stimme.
28. September, 20.06 Uhr: Ukraine-Flüchtlinge sollen in EU weiter von Sonderregeln profitieren
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine können mindestens bis März 2025 problemlos in der EU bleiben. Darauf einigten sich die EU-Innenminister am Donnerstag in Brüssel.
Die Verlängerung der Sonderregeln biete Gewissheit für die mehr als vier Millionen ukrainischen Flüchtlinge, die in der EU einen sicheren Hafen gefunden hätten, teilte der spanische Vorsitz des EU-Innenministerrats mit.
Die EU-Staaten hatten kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor 19 Monaten die Richtlinie für den Fall eines "massenhaften Zustroms" von Vertriebenen aktiviert. Sie wurde zuletzt bis zum 4. März 2024 verlängert - und jetzt ein weiteres Mal.
Vorteil der Regel ist, dass die Betroffenen kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen müssen. Zudem haben sie unmittelbar etwa das Recht auf Sozialleistungen, Bildung, Unterkunft sowie auf eine Arbeitserlaubnis. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden.
28. September, 20.04 Uhr: Russland feiert Jahrestag Annexion ukrainischer Gebiete
Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland an diesem Freitag den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk.
Zwar kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben. Dennoch verfolgt die Atommacht in ihrem bereits seit mehr als anderthalb Jahren dauernden Angriffskrieg weiter das Ziel einer kompletten Einnahme der Gebiete.
Das mit Teilnahme russischer Popstars wie Dima Bilan oder Sergej Lasarew geplante Konzert will der Kreml vor allem als innenpolitische Machtdemonstration nutzen. Das Motto "Ein Land, eine Familie, ein Russland" erinnere an Losungen wie in Nazideutschland unter Diktator Adolf Hitler, kommentierte das unabhängige russischsprachige Portal Medusa.
Unter Bruch des Völkerrechts hatte Kremlchef Wladimir Putin die Regionen vor einem Jahr nach international nicht anerkannten Scheinabstimmungen zu neuen Regionen Russlands erklärt und dies in der Verfassung verankert. Kein Land auf der Welt erkennt dies an.
28. September, 15.20 Uhr: Nato-Generalsekretär besucht zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn Kiew
Der Norweger Jens Stoltenberg (64) traf am Donnerstag in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das Treffen war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden.
"Heute ist dies bereits ein Gespräch zwischen De-facto-Verbündeten - und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ukraine de jure Mitglied des Bündnisses wird", schrieb Selenskyj (45). Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz kündigte Selenskyj ein neues gemeinsames Dokument an, in dem praktische Schritte festgelegt sein sollen, wie die Ukraine Nato-Standards erreicht.
Selenskyj zeigte sich zudem für die anhaltende Unterstützung der Nato-Partner dankbar, betonte jedoch zugleich den Bedarf an weiterer Hilfe in den Bereichen Cyber-Sicherheit und Luftverteidigung.
28. September, 15.10 Uhr: Grünes Licht für Rheinmetall-Joint Venture in der Ukraine
Deutschlands größte Waffenschmiede Rheinmetall darf ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Rüstungskonzern aus der Ukraine gründen.
Das Bundeskartellamt hat die Freigabe erteilt, wie die Behörde am Donnerstag in Bonn mitteilte. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Kiew soll Militärfahrzeuge bauen und warten. Partnerfirma ist die Ukrainian Defense Industry (UDI), ein Staatskonzern mit rund 67 000 Beschäftigten.
"In Deutschland ergeben sich durch dieses Vorhaben keine wettbewerblichen Überschneidungen", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. Neben dieser Zusammenarbeit liefert Rheinmetall auch direkt aus Deutschland Panzer und Munition für die Ukraine.
28. September, 11.58 Uhr: Britischer Verteidigungsminister sichert Ukraine weitere Hilfe zu
Der neue britische Verteidigungsminister, Grant Shapps, hat zum Antrittsbesuch bei Wolodymyr Selenskyj der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert.
"Wir werden unermüdlich daran arbeiten, unsere Partner zusammenzubringen, um der Ukraine dabei zu helfen, Putins illegale Invasion niederzuschlagen", schrieb Shapps am Donnerstag auf X (ehemals Twitter).
Laut Präsidentenamt in Kiew betonte Selenskyj vor allem, wie wichtig eine Stärkung der Luftabwehr sei. Dies sei vor allem mit Blick auf mögliche neue russische Luftschläge gegen die Energieinfrastruktur des Landes im Winter nötig, sagte er demnach.
Shapps teilte mit, dass die Ukraine ihre besetzten Gebiete befreie und Großbritannien dabei helfe. Er sei in Kiew, um zu erfahren, was es für den Sieg noch notwendig sei.
28. September, 7 Uhr: Deutschland kauft Raketenabwehrsystem Arrow 3 von Israel
Die Verteidigungsminister beider Länder, Boris Pistorius (SPD) und Joav Galant, unterzeichnen an diesem Donnerstag eine Absichtserklärung über den Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3.
Der Kauf ist eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Mit Arrow 3 will sich Deutschland gegen mögliche Angriffe mit Mittelstreckenraketen schützen - und die Nato-Verbündeten gleich mit. Der "Pfeil" kann feindliche Flugkörper in über 100 Kilometer Höhe und damit außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum durch einen direkten Treffer zerstören.
28. September, 6.18 Uhr: Scholz empfängt fünf zentralasiatische Staatschefs auf einmal
In Berlin sollen demnächst alle fünf Präsidenten der früheren Sowjetrepubliken in Zentralasien zu Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammenkommen.
Geplant sei auch ein bilaterales Treffen des tadschikischen Staatschefs Emomali Rachmon mit Scholz, wie das Präsidentenamt des autoritär geführten Landes in der Hauptstadt Duschanbe Medien zufolge mitteilte.
Deutschland will die Kontakte zu den bisher stark unter Russlands Einfluss stehenden zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan ausbauen. Einige dieser Länder haben für Deutschland wichtige Rohstoffe zu bieten.
28. September, 6.07 Uhr: Lawrow: Moskau bleibt bereit für Gespräche über Ukraine
Russland ist nach Aussagen von Außenminister Lawrow weiterhin unter bestimmten Bedingungen bereit, Abkommen über die Ukraine abzuschließen.
"Unsere Position bleibt dieselbe: Wir sind bereit, Abkommen zu treffen, vorausgesetzt, dass die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigt wird", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Lawrow in einem am frühen Donnerstagmorgen veröffentlichten Interview. Darüber hinaus müssten die Sicherheitsinteressen Russlands beachtet werden, darunter die Notwendigkeit, "die Schaffung eines feindlichen Nazi-Regimes in der Nähe der russischen Grenzen zu verhindern".
Lawrow hatte laut Tass bereits gesagt, je länger Kiew Gespräche mit Moskau verzögere, desto schwieriger werde eine Einigung. Moskau besteht vor möglichen Verhandlungen unter anderem darauf, dass die Ukraine auf ihre von russischen Truppen besetzten Gebiete verzichtet. Das lehnt die Ukraine entschieden ab.
28. September, 6 Uhr: Südukrainische Region Cherson meldet Opfer nach russischem Beschuss
Die Behörden der südukrainischen Region Cherson haben am Mittwochabend neue russische Angriffe mit mindestens einem Toten gemeldet.
In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Cherson sei ein 41 Jahre alter Mann getötet worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mit. Ein weiterer Mann sei verletzt worden. Auch unweit der Stadt Beryslaw habe es Luftangriffe der russischen Armee gegeben, hieß es. Bereits in den vergangenen Tagen waren in der Region, die teilweise noch immer von russischen Truppen besetzt ist, immer wieder Zivilisten durch Beschuss getötet oder verletzt worden.
"In diesen Tagen bombardiert Russland Cherson, Beryslaw und Dörfer im Chersoner Gebiet mit besonderer Brutalität", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Das ist bewusster Terror der Besatzer. Mein Beileid gilt allen, die ihre Liebsten verloren haben!"
27. September, 18.46 Uhr: Bulgarien schickt Flugabwehrraketen in die Ukraine
Bulgarien will die Ukraine auch mit Flugabwehrraketen und Munition unterstützen.
Das neue Hilfspaket für das von Russland angegriffene Land wurde am Mittwoch vom Parlament in Sofia gebilligt. Dabei handelt es sich laut Vorlage der pro-westlichen Regierungsmehrheit um fehlerhafte Raketen für Flugabwehrkomplexe S-300 sowjetischer Bauart. Diese könnten, wie es hieß, in dem einstigen Ostblockland und heutigen Nato-Mitgliedstaat nicht mehr repariert werden. Die für die Ukraine bestimmte Munition kommt aus dem bulgarischen Innenministerium, wo sie nicht mehr gebraucht werde.
Für das neue bulgarische Hilfspaket für die Ukraine stimmte eine Mehrheit von 141 Parlamentariern des Regierungslagers, wie die Pressestelle des Parlaments mitteilte. Mit Nein stimmten 40 Abgeordneten vor allem der pro-russischen nationalistischen Partei Wasraschdane (Wiedergeburt). Die ebenso oppositionellen Sozialisten hätten sich nicht an der Abstimmung beteiligt, hieß es.
27. September, 16.47 Uhr: Nato-Generalsekretär begrüßt US-Panzerlieferung an Ukraine
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) hat die Lieferung der ersten US-Panzer vom Typ Abrams in die Ukraine begrüßt.
Die signifikanten Beiträge der Bündnispartner stärkten die Fähigkeit der Ukraine, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen, sagte der Norweger am Mittwoch am Rande eines Treffens mit der neuen lettischen Ministerpräsidentin Evika Silina (48) in Brüssel.
Zur Lage an der Front erklärte Stoltenberg, die Gegenoffensive der Ukraine mache in einigen Bereichen weiterhin stetige Fortschritte und die ukrainischen Streitkräfte hätten russische Verteidigungslinien überwunden. Zugleich sehe man aber keine Anzeichen dafür, dass sich die Kriegsziele des russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) verändert hätten. Der beste Weg hin zu dauerhaftem Frieden sei es deswegen, die Unterstützung für die Ukraine weiter zu erhöhen. "Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die größte Bedrohung unserer Sicherheit seit Jahrzehnten", fügte er hinzu.
27. September, 15.13 Uhr: Athleten für Paralympics-Ausschluss von Russen und Belarussen
Die internationale Athletenbewegung Global Athlete hat das Internationale Paralympische Komitee dazu aufgerufen, Russland und Belarus von den Paralympics im kommenden Jahr in Paris auszuschließen.
An diesem Freitag entscheidet das IPC auf seiner Generalversammlung in Bahrain darüber. "In Anbetracht der fortgesetzten Verletzung der Souveränität und der immer höheren Kosten des Konflikts hat das IPC als weltweit führendes Sportgremium die Verantwortung, seine prinzipielle Suspendierung russischer und belarussischer Athleten aufrechtzuerhalten", hieß es in einer Erklärung von Global Athlete.
Während das Internationale Olympische Komitee mit dem deutschen Präsidenten Thomas Bach (69) seinen Landesverbänden die Teilnahme von Russen und Belarussen trotz des andauernden russischen Angriffskrieges in der Ukraine unter Bedingungen empfiehlt, sind Para-Sportler nach einem IPC-Beschluss weiter ausgeschlossen.
27. September, 13.55 Uhr: Kiew meldet Rückkehr der Wagner-Kämpfer in die Ostukraine
Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner sind nach Angaben aus Kiew wieder im Osten der Ukraine aktiv. Es handle sich um Wagner-Männer, die zuvor auf dem Gebiet von Belarus stationiert gewesen seien, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost des ukrainischen Militärs.
Während ein Teil der Söldner nach Afrika gegangen sei, hätten andere neue Verträge mit Russlands Verteidigungsministerium geschlossen und nähmen wieder an Kampfhandlungen teil. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Wagner-Kämpfer an den Gefechten um Bachmut beteiligt seien.
27. September, 11.27 Uhr: Moskau wirft London und Washington Beteiligung an Krim-Attacke vor
Russland hat den USA und Großbritannien eine Beteiligung an der ukrainischen Attacke auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Krim vorgeworfen.
London und Washington unterstützten seit langem das "verbrecherische Regime" in Kiew, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Mittwoch in Moskau bei einer Pressekonferenz. Die Attacke am 22. September sei "ohne die leisesten Zweifel" mit Hilfe der amerikanischen und britischen Geheimdienste erfolgt.
27. September, 8.53 Uhr: Boris Pistorius im Baltikum - Deutschland übernimmt eine Führungsrolle
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat den Nato-Verbündeten im Baltikum die militärische Verlässlichkeit Deutschlands bei der Abschreckung Russlands zugesichert.
"Deutschland übernimmt Verantwortung. Und Deutschland übernimmt eine Führungsrolle", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch auf der Sicherheitskonferenz in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Zugleich sicherte Pistorius der Ukraine die langfristige Unterstützung bei der Verteidigung gegen die russischen Angreifer zu.
27. September, 8.41 Uhr: Russische Offensive in nächsten Wochen weniger wahrscheinlich
Eine russische Offensive im Angriffskrieg gegen die Ukraine ist derzeit nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Einsatz bislang ungebundener Truppen weniger wahrscheinlich geworden.
Demnach hat Moskau wohl Teile seiner neu gegründeten 25. Armee erstmals im Kampf westlich der Städte Sjewjerodonezk und Kreminna eingesetzt. "Seit Beginn der Invasion hat Russland nur selten eine nicht gebundene Gruppe von der Größe einer Armee zurückgehalten, die potenziell die Grundlage eines großen neuen offensiven Vorstoßes bilden könnte", hieß es in der Mitteilung der Briten.
27. September, 6.29 Uhr: Wladimir Klitschko sieht keine Chance für Friedensgespräche mit Russland
Der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko sieht derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln.
"Verhandlungen mit wem, mit Russland, mit Putin, Lawrow, mit wem?", beantwortete der 47-Jährige am Dienstag in der ZDF-Sendung von Markus Lanz eine entsprechende Frage. Der Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fügte hinzu: "Das sind Lügner, die haben die Welt belogen Jahrzehnte mit ihrer Propaganda." Klitschko fragte weiter, worüber man mit Lügnern verhandeln sollte und antwortete selbst: "Dass wir vertuschen, vergessen: Vergewaltigung, Tötung, Folter, zerstörtes Leben." Wenn man in Verhandlungen gehe, dann nicht aus einer Position der Schwäche.
27. September, 6 Uhr: Hauptsorge Munition!
Der engste Führungkreis in Kiew beschäftigte sich nach Angaben Selenskyjs auch mit dem Nachschub von Artilleriemunition. "Das ist ein Thema, mit dem wir täglich zu tun haben", sagte er.
Die Lieferungen der bisherigen Partnerländer seien wichtig. Zugleich suche die Ukraine neue Quellen. "Und wir erhöhen schrittweise das Volumen unserer ukrainischen Produktion." Gegen die traditionell starke russische Artillerie hat die Ukraine mit Hilfe neuer Geschütze aus westlichen Ländern an einigen Frontabschnitten eine Überlegenheit an Feuerkraft erreicht.
26. September, 21.01 Uhr: Kiew will gegen russische Rüstungsindustrie vorgehen
Die Ukraine will nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj stärker gegen die russische Rüstungsindustrie vorgehen. Bei einer Beratung mit seiner Militärführung habe es einen Bericht zur Lage in Russlands militärisch-industriellem Komplex gegeben.
Das sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner Videoansprache. "Wir können deutlich erkennen, in welchen Bereichen der Druck auf Russland verstärkt werden muss, um zu verhindern, dass die terroristischen Fähigkeiten wachsen", sagte der Präsident.
Ausländische Sanktionen gegen die russische Rüstungsbranche seien nicht genug. "Es wird mehr eigene, ukrainische Maßnahmen gegen den terroristischen Staat geben", sagte Selenskyj. Einzelheiten nannte er nicht. "Solange Russlands Aggression anhält, muss Russland seine Verluste spüren."
26. September, 19.40 Uhr: Sieben Schiffe nutzten ukrainischen Korridor über das Schwarze Meer
Aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen sind seit Mitte August bislang sieben Schiffe trotz einer vermeintlichen russischen Seeblockade ausgelaufen.
Fünf davon hätten dort seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 festgesteckt, teilte der Sprecher der ukrainischen Marine, Dmytro Pletentschuk, am Dienstag in Odessa mit. Zwei weitere Frachter seien in die Ukraine gekommen, hätten Getreide geladen und seien wieder ausgelaufen.
Russland hatte im Juli die Sicherheitsgarantien für Schiffe auslaufen lassen, die Getreide aus drei Schwarzmeerhäfen der Ukraine abholen. Moskau drohte, alle Schiffe als feindlich zu betrachten, die die Ukraine ansteuern.
26. September, 17.07 Uhr: Ukrainische Drohne verursacht Blackout in sieben russischen Dörfern
In der russischen Grenzregion Kursk sind nach einem ukrainischen Drohnenangriff am Dienstag mindestens sieben Dörfer vom Stromnetz abgeschnitten worden.
Eine Drohne habe morgens einen Sprengsatz auf ein Umspannwerk im Dorf Snagost etwa 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt abgeworfen. Das schrieb der Gouverneurs der Region, Roman Starowojt, auf Telegram. Verletzt wurde demnach niemand.
Der ukrainische Geheimdienst SBU bestätigte mehreren einheimischen Medien, darunter dem Portal Ukrainska Prava, den Drohnenangriff. "Die Russen sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie eine harte Reaktion erhalten werden, wenn sie weiterhin ukrainische Energieanlagen angreifen", wurde ein SBU-Mitarbeiter zitiert.
26. September, 14.10 Uhr: Moskau zeigt nach Todesmeldungen Bilder von Schwarzmeerflottenchef
Nach Berichten über den Tod des russischen Schwarzmeerflottenchefs hat Moskau Aufnahmen präsentiert, die Viktor Sokolow lebend zeigen sollen.
Mehrere am Dienstag vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos und ein Video sollen zeigen, wie Sokolow an einer von Verteidigungsminister Sergej Schoigu geleiteten Sitzung teilnimmt. Zu sehen ist er allerdings lediglich als angeblich online zugeschalteter Teilnehmer auf einer schräg hinter Schoigu angebrachten Leinwand.
Auffällig ist, dass Sokolow in der kurzen Sequenz völlig starr wirkt. Auch dass die Bilder wirklich am Dienstag aufgenommen wurden, ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte Fragen zum Tod Sokolows derweil nicht kommentieren. Er habe dazu keine Information, das sei der Aufgabenbereich des Verteidigungsministeriums, sagte er lediglich.
26. September, 14.03 Uhr: Mehrere Verletzte durch russische Angriffe auf die Region Cherson
In der südukrainischen Region Cherson sind am Dienstag nach lokalen Behördenangaben erneut mindestens sieben Menschen durch russische Luft- und Drohnenangriffe verletzt worden.
Einige der Verletzungen seien schwer: So kämpften die Ärzte um die Mittagszeit noch um das Leben einer verwundeten 83-jährigen Frau, wie der Militärgouverneur von Cherson, Olexander Prokudin, auf Telegram schrieb. Ihm zufolge hat die Aktivität der russischen Luftwaffe über der Region in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen.
26. September, 13.55 Uhr: Schwedens Nato-Beitritt - Erdogan macht F-16 aus den USA zu Bedingung
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (69) hat die Zustimmung seines Landes zum Nato-Beitritt Schwedens an einen Kampfjet-Deal mit den USA geknüpft.
"Wenn sie ihr Wort halten, hält auch unser Parlament sein gegebenes Wort", sagte Erdogan am Dienstag unter Bezug auf Gespräche mit US-Außenminister Antony Blinken (61). Auch die USA würden die F-16-Kampfjets mit dem Nato-Beitritt Schwedens verbinden, so Erdogan.
26. September, 11.19 Uhr: Ukraine bringt Getreideschiffe an Rumäniens Donau-Ufer in Sicherheit
Aus Angst vor russischen Luftangriffen bringen die ukrainischen Getreide-Transporteure seit Wochen immer wieder nachts ihre Schiffe vorübergehend am rumänischen Ufer des Donau-Arms Chilia unter, der die Grenze zur Ukraine bildet.
Diese Schutzmöglichkeit hätten Diplomaten der EU und der USA im August mit rumänischen und ukrainischen Behörden ausgehandelt, sagte der Direktor des rumänischen Schwarzmeer-Hafens Constanta, Florian Vizan, der Deutschen Presse-Agentur. Er sei bei diesen Gesprächen dabei gewesen.
26. September, 9.42 Uhr: Laut den Briten ist Russlands Schwarzmeerflotte trotz Angriffen einsatzfähig
Russlands Schwarzmeerflotte ist nach britischer Einschätzung trotz der jüngsten Angriffe weiterhin einsatzbereit.
Die Ukraine hatte die Flotte in den vergangenen Wochen mehrfach attackiert, darunter deren Hauptquartier in der Hafenstadt Sewastopol auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim. "Diese Angriffe haben mehr Schäden angerichtet und waren koordinierter als bisher im Krieg", schrieb das britische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X. Der physische Schaden sei mit ziemlicher Gewissheit groß, aber örtlich begrenzt.
26. September, 8.34 Uhr: Verletzte nach erneutem russischen Drohnenangriff in Südukraine
Bei erneuten russischen Drohnenangriffen sind zwei Menschen im Gebiet Odessa unweit der Grenze zum EU-Land Rumänien verletzt worden.
"Im Landkreis Ismajil gab es Einschläge in der Hafeninfrastruktur", teilte der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, am Dienstag nach den Angriffen in der Nacht mit. Bei den Verletzten handle es sich um Lastwagenfahrer. Einer sei vor Ort behandelt worden, der zweite habe wegen einer schweren Handverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Kipers Angaben nach wurden Lagerhäuser und knapp 30 Lastwagen beschädigt. Sechs Fuhrwerke seien völlig ausgebrannt.
26. September, 6.31 Uhr: Russland meldet Abschuss von Rakete über der Halbinsel Krim
Russland hat eigenen Angaben zufolge einen Luftangriff auf die Halbinsel Krim abgewehrt.
"Unser Militär wehrt einen Raketenangriff ab. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Luftverteidigung eine Rakete in der Nähe des Flugplatzes Belbek abgeschossen", teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur des Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag im Onlinedienst Telegram mit.
26. September, 6.15 Uhr: Laut Moskau erneute Drohnenangriffe im Grenzgebiet Kursk
Die russische Luftabwehr hat offiziellen Angaben zufolge am späten Montagabend insgesamt vier ukrainische Drohnenangriffe über dem Gebiet Kursk nahe der ukrainischen Grenze abgewehrt.
Zwei Drohnen seien gegen 22.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) zerstört worden, zwei weitere etwa eine halbe Stunde später, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Dienstag bei Telegram mit. Das Ministerium sprach von vereitelten Terroranschlägen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
25. September, 22.28 Uhr: Selenskyj nach Abrams-Erhalt: Arbeiten an weiteren Militärhilfen
Nach Übergabe der ersten US-Panzer vom Typ Abrams hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich gezeigt, weitere lang erwünschte Militärhilfe zu erhalten.
"Wir arbeiten auch daran, alle anderen militärischen Fähigkeiten zu bekommen, die wir brauchen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Dazu zählten Kampfflugzeuge vom Typ F-16, Flugabwehrsysteme sowie Langstreckenwaffen. "Um unser gesamtes Staatsgebiet abzudecken brauchen wir mehr Systeme, als wir derzeit haben", so Selenskyj.
Die Ukraine hofft unter anderem auf Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland. Bislang gibt es aus Berlin allerdings keine Zusage. Zudem sei es für sein Land wichtig, zunehmend Waffen und Flugabwehr selbst zu produzieren, sagte Selenskyj.
25. September, 19.06 Uhr: Explosionen in Sewastopol
Nach dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim am Montag erneut Explosionen gegeben.
Nach Angaben des russischen Besatzungschefs des Gebiets, Michail Raswoschajew, soll es sich um eine "kontrollierte Sprengung" am schwer beschädigten Gebäude in der Stadt Sewastopol gehandelt haben. Auch am Abend seien weitere Sprengungen geplant, gab Raswoschajew auf Telegram an. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht überprüfen.
Bereits nach dem Angriff am vergangenen Freitag hatte die russische Seite zunächst nur von herabfallenden Raketentrümmern gesprochen - dabei stellte sich die ukrainische Attacke letztlich als weitaus erfolgreicher heraus.
Mehrere Raketen sollen das Hauptquartier getroffen haben. Laut Angaben aus Kiew wurde dabei unter anderem der Chef der russischen Schwarzmeerflotte, Viktor Sokolow, getötet. Moskau bestätigte das zunächst nicht.
25. September, 17.38 Uhr: Kiew meldet weitere Erfolge in Ostukraine
In der russisch besetzten Region Luhansk im Osten der Ukraine ist nach ukrainischen Angaben ein russisches Munitionslager auf einem Fabrikgelände detoniert.
In der Stadt Sorokyne habe es am Montag eine heftige Explosion gegeben, teilte der ukrainische Militärgouverneur der Region Luhansk, Artem Lyssohor, auf Telegram mit. Die zu Sowjetzeiten als Krasnodon bezeichnete Stadt liegt mehr als 100 Kilometer hinter der Front, jedoch nur etwa 10 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt.
Auf mehreren online veröffentlichten Videos waren Rauchschwaden über der Stadt zu sehen. Zu hören waren zudem die bei explodierender Munition typischen feuerwerksähnlichen Detonationen nach dem ersten Knall. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme dazu, was getroffen wurde. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
25. September, 16.28 Uhr: Fortlaufend Beweise für russische Kriegsverbrechen
Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen sammelt im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben immer mehr Beweise dafür, dass die russische Armee Zivilisten foltert und Angriffe auf sie verübt.
"Es gibt fortlaufend Beweise dafür, dass russische Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen", berichtete die Kommission dem UN-Menschenrechtsrat am Montag in Genf. Die Erkenntnisse deuteten auf eine weit verbreitete und systematische Anwendung von Folter durch die russischen Streitkräfte gegen Personen hin, denen vorgeworfen werde, Informanten der ukrainischen Streitkräfte zu sein. "In einigen Fällen war die Folter so brutal, dass das Opfer starb", teilte die Kommission mit.
Die Kommission werde nun versuchen zu klären, ob die Fälle von Folter und die Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten, hieß es. "Die Kommission bedauert, dass es weiterhin zu Angriffen gegen Zivilisten und medizinische Einrichtungen kommt, die unter Schutz stehen." In der Region Cherson hätten russische Soldaten Frauen im Alter von 19 bis 83 Jahren vergewaltigt und sexuelle Gewalt ausgeübt.
Auch die Ukraine wurde aufgefordert, einige Fälle von möglicher Misshandlung russischer Kriegsgefangener aufzuklären. Ganz wichtig sei, dass allseits die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden, sagte der Leiter der Kommission, Erik Møse.
25. September, 16.25 Uhr: Moskau setzt weitere Richter des Strafgerichtshofs auf Fahndungsliste
Die russische Justiz hat weitere Richter und ranghohe Beamte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Fahndung ausgeschrieben.
Das Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmański, die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste, wie russische Staatsmedien am Montag berichteten. Konkrete Vorwürfe oder Strafparagrafen gegen sie wurden dabei nicht genannt.
25. September, 13.57 Uhr: Erste US-Panzer vom Typ Abrams in der Ukraine eingetroffen
Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) die ersten Abrams-Panzer aus den USA erhalten.
"Abrams sind bereits in der Ukraine und bereiten sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken", erklärte Selenskyj am Montag im Online-Dienst Telegram. Die USA hatten der Ukraine im Januar Kampfpanzer vom Typ Abrams zugesagt - weil Deutschland sonst keine Leopard-2-Panzer bereitgestellt hätte, wie der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan (46), damals sagte.
25. September, 13.26 Uhr: Ukraine meldet Tötung des Kommandeurs der russischen Schwarzmeer-Flotte
Bei ihrem Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet.
"34 Offiziere sind tot, darunter der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte", erklärten die ukrainischen Spezialeinheiten am Montag im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim. Die ukrainische Armee hatte den Luftangriff am Freitag für sich reklamiert.
25. September, 12.02 Uhr: Lettische Armee verliert Kontakt zu Drohne an Grenze zu Russland
In Lettland hat das Verteidigungsministerium in Riga eine Untersuchung eingeleitet, um die Gründe für den Kontaktverlust mit einer Drohne an der lettisch-russischen Grenze zu ermitteln.
Damit sollen die bisher unbekannte technische Ursache für den Abbruch der Kommunikation mit dem unbemannten Flugobjekt ermittelt werden, sagte Verteidigungsminister Andris Spruds am Montag im Fernsehen.
Die Drohne war nach Angaben der Armee des baltischen EU- und Nato-Landes am Wochenende bei einer Militärübung verloren gegangen. Es besteht eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass sie auf russischem Territorium gelandet ist, teilten die lettischen Streitkräfte mit. Die Drohne sei nicht militärisch bewaffnet, sondern zur Überwachung eingesetzt gewesen.
25. September, 10.46 Uhr: Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada
Nach heftigen Protesten hat sich Kanadas Parlamentspräsident Anthony Rota (62) für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen während des Besuchs von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ottawa entschuldigt.
"Ich möchte ganz besonders mein tiefstes Bedauern gegenüber den jüdischen Gemeinschaften in Kanada und rund um die Welt ausdrücken", sagte Rota laut kanadischen Medienberichten vom Wochenende. Er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln.
Als Staatsoberhaupt der Ukraine hatte Selenskyj am Freitag Kanada besucht und vor dem Parlament in Ottawa gesprochen. Wenig später äußerte sich die Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) empört, dass Rota dabei den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka als einen "ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen" gewürdigt habe, der für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland kämpfte.
25. September, 7.20 Uhr: EU-Kommissar zeigt Unverständnis für Chinas Haltung zu Ukraine-Krieg
EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis (52) hat während seines China-Besuchs Unverständnis für die Haltung der Volksrepublik zum Ukraine-Krieg geäußert.
Territoriale Integrität sei für China immer ein Grundprinzip in der internationalen Diplomatie gewesen und Russlands Krieg verletze dieses Prinzip offensichtlich, sagte der Lette vor Studenten der hoch angesehenen Tsinghua Universität in Peking am Montag. "Deshalb ist es so schwer für uns, Chinas Haltung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine zu verstehen, da sie mit Chinas eigenen Grundprinzipien bricht."
25. September, 6.15 Uhr: Russland attackiert Odessa mit Drohnen und Raketen
Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa in der Nacht zum Montag mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Medienberichten zufolge waren Explosionen zu hören. An der Küste sei demnach ein großes Gebäude getroffen worden und in Brand geraten. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, bestätigte am frühen Morgen, dass die Hafeninfrastruktur getroffen worden sei. In einem Hochhaus, das nicht zum Wohnen genutzt werde, sei ein Feuer ausgebrochen. Dies sei schnell gelöscht worden. Auch ein Lagerhaus und ein Privathaus im Bezirk Odessa wurden demnach beschädigt. Zudem sei eine Frau verletzt worden, die im Krankenhaus behandelt werde.
25. September, 6.14 Uhr: Ukrainischer Sonderermittler fodert Hilfe bei Strafverfolgung
Der ukrainische Sonderermittler für die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Gjundus Mamedow, hat internationale Unterstützung bei der Strafverfolgung gefordert.
So könne die Justiz anderer Staaten ermitteln, wenn sich Ansatzpunkte ergeben, sagte Mamedow der Deutschen Presse-Agentur in Kiew. Dies könne der Fall sein, wenn sich Opfer des russischen Angriffskriegs in Ländern wie Deutschland befinden. "Wir haben seit September vergangenen Jahres etwa 500 Fälle von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht dokumentiert. An der Ermittlung der Beteiligten müssen andere Institutionen mitwirken", forderte Mamedow.
25. September, 6.11 Uhr: Nach Angriff in Krementschuk steigt die Zahl der Verletzten
Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50 gestiegen.
Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder sowie eine schwangere Frau, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Sonntag auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im Krankenhaus. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet worden.
25. September, 6.09 Uhr: Russland meldet Drohnenangriffe auf grenznahe Stadt Kursk
Eine Drohne hat am Sonntagabend nach russischen Militärangaben die russische Gebietshauptstadt Kursk nahe der ukrainischen Grenze angegriffen.
Um 20.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr MESZ) habe die Luftabwehr eine ukrainische Drohne abgeschossen, meldete das russische Verteidigungsministerium. Kiew kommentierte dies bis zum späten Abend nicht. Ein auf Telegram-Kanälen veröffentlichtes Video zeigte Rauchwolken nahe des Flughafens östlich der Stadt.
24. September, 22.09 Uhr: "Produktive Woche": Selenskyj zieht Fazit seiner US- und Kanada-Reise
Mit den beiden westlichen Partnerstaaten seien Absprachen über Militär- und Finanzhilfe sowie eine gemeinsame Waffenproduktion getroffen worden, sagte er am Sonntag in seiner abendlichen Ansprache auf seinem Telegram-Kanal.
Mit der US-Regierung wurde demnach eine Entscheidung über ein militärisches Hilfspaket getroffen. Der ukrainische Präsident betonte zudem die Bedeutung der zuvor angekündigten gemeinsamen Produktion von Waffen und Verteidigungssystemen - einschließlich der Luftverteidigung - mit den Vereinigten Staaten.
Kanada sicherte Selenskyj zufolge ebenfalls ein Hilfspaket für die Verteidigung in Höhe von einer halben Milliarde US-Dollar zu. Zudem sei die kanadische Regierung bereit, Mittel für die Fertigstellung für das Holodomor-Museums bereitzustellen. Das Kiewer Museum, das an die ukrainischen Opfer des sowjetischen Genozids Holodomor in den 1930er Jahren erinnern soll wurde 2008 eröffnet und wird seit 2017 erweitert.
24. September, 17.23 Uhr: Russischer Außenminister wirft Westen "direkten" Kampf gegen Moskau vor
Mit Verweis auf Finanzhilfen und Waffenlieferungen sprach Sergej Lawrow (73) am Rande der UN-Vollversammlung in New York von einem "hybriden Krieg".
Der Westen "kämpft de facto gegen uns, indem er die Hände und Körper von Ukrainern benutzt", sagte er vor Journalisten. Die USA und europäische Staaten betonen immer wieder eindringlich, dass sie sich trotz der Lieferung von Waffensystemen nicht im Krieg mit Russland befinden, sondern die Ukraine bei ihrer Verteidigung unterstützen.
Lawrow verwies hingegen auf Militärausrüstung im Wert von Milliarden Dollar für Kiew sowie auf die Unterstützung des US- und des britischen Geheimdienstes und die Präsenz westlicher Militärberater in der Ukraine. "Sie können es nennen wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns", sagte der russische Chefdiplomat.
24. September, 14.41 Uhr: Tote und Verletzte bei Luftangriffen im ukrainischen Gebiet Cherson
Bei russischen Luftangriffen auf das südukrainische Gebiet Cherson sind nach örtlichen Behördenangaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
In der Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro sei am Sonntag eine Frau ums Leben gekommen, in dem Dorf Lwowe ein Mann. Bei dem Beschuss durch russische Flugzeuge seien zudem mehrere Menschen verletzt worden.
Die ukrainische Armee hatte im vergangenen November den Teil des Gebiets zurückerobert, der nordwestlich des Dnipro liegt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland am Sonntag auch das Gebiet Odessa am Schwarzen Meer und andere Regionen im Süden der Ukraine aus der Luft an.
24. September, 13.22 Uhr: Polens Präsident Duda sagt Ukraine Hilfe beim Getreidetransit zu
Polen ist nach Darstellung von Präsident Andrzej Duda weiter bereit, beim Export von Getreide aus der Ukraine in Drittländer zu helfen.
Er sei absolut der Meinung, dass alles getan werden müsse, damit die Transittransporte so umfangreich wie möglich sind, sagte der nationalkonservative Politiker am Sonntag im Fernsehsender TVP1. Das Getreide könne über spezielle Korridore dorthin gebracht werden, wo es wirklich benötigt werde, nämlich in die ärmsten Länder der Welt.
Zugleich verteidigte Duda die jüngste Entscheidung, das Verkaufsverbot für ukrainisches Getreide auf dem polnischen Markt aufrechtzuerhalten, als richtig. Die Regierung in Warschau habe radikale Entscheidungen treffen müssen, um die polnischen Landwirte zu unterstützen und den heimischen Agrarmarkt zu verteidigen.
Die EU-Kommission hatte hingegen beschlossen, ihre Handelseinschränkungen auslaufen zu lassen. Das füge den Nachbarstaaten der Ukraine Schaden zu, kritisierte Duda.
24. September, 8.57 Uhr: Ukraine berichtet von Vordringen an der Südfront
Ukrainische Truppen rücken nach offiziellen Militärangaben an der Front im Süden bei dem Dorf Werbowe weiter vor.
Im Bericht des Generalstabs in Kiew für Sonntagmorgen hieß es: Die Truppen "verdrängen bei Werbowe im Gebiet Saporischschja den Gegner aus seinen Stellungen und setzen sich an den erreichten Positionen fest".
Das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW schrieb, dass die Ukraine an dieser Stelle den am besten befestigten russischen Verteidigungsgürtel der Region durchbrochen habe. Zu diesem Gürtel gehörten Minenfelder, bemannte Schützengräben, Anti-Panzer-Gräben und Betonsperren.
Der Kommandeur der ukrainischen Truppen in diesem Abschnitt, Brigadegeneral Olexander Tarnawskyj, sagte in einem Interview des US-Senders CNN, dass nahe Werbowe ein Durchbruch gelungen sei.
24. September, 6 Uhr: 74-Jährige bei russischem Angriff im Gebiet Donezk getötet
Bei russischen Angriffen im ostukrainischen Gebiet Donezk ist eine 74 Jahre alte Frau in der Ortschaft Elizawetiwka getötet worden.
In der Stadt Awdijiwka wurde am Samstag zudem ein 44 Jahre alter Mann durch Granatenbeschuss verletzt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft des Gebiets dem Sender Suspilne Donbass sagte. Nach Angaben von Anastasia Medwedewa wurde Awdijiwka am Nachmittag mit Mehrfachraketenwerfern angegriffen. Vorläufigen Angaben zufolge wurde Elizawetiwka mit Kanonenartillerie beschossen.
23. September, 22.09 Uhr: Selenskyj macht nach US-Besuch Zwischenstopp in Polen und Irland
Nach seinem Besuch in den USA und Kanada hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) auf seinem Heimweg Zwischenstopps in Polen und Irland eingelegt.
Im polnischen Lublin dankte er am Samstag der Bevölkerung des Nato- und EU-Landes für die Unterstützung des ukrainischen Abwehrkampfes gegen die russische Invasion.
Zuletzt hatte sich ein Streit zwischen Kiew und Warschau über das polnische Importverbot für ukrainisches Getreide zugespitzt - und wirkt sich nun auch auf die militärische Zusammenarbeit der Verbündeten aus. Polen will seine Waffenlieferungen an die Ukraine nun auf bereits abgeschlossene Verträge beschränken.
23. September, 19.48 Uhr: Russland: UN-Vorschläge zu Getreidedeal "nicht realistisch"
Als nicht zielführend bewertet Russland Vorschläge von UN-Generalsekretär António Guterres zur Wiederbelebung des aufgekündigten Abkommens zum Export ukrainischen Getreides.
"Wir lehnen sie nicht ab. Sie sind einfach nicht realistisch", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Samstag in New York. Er betonte dabei erneut, dass Russland trotz des nun ausgesetzten Deals nicht wie eigentlich vereinbart eigenes Getreide sowie Düngemittel habe ausführen können.
23. September, 19.07 Uhr: Lawrow beschwichtigt: "Kein Interesse an großem Krieg"
Inmitten seines Angriffskriegs in der Ukraine hat der russische Außenminister Sergej Lawrow (73) betont, sein Land habe kein Interesse an einem großen Krieg.
"Es liegt ganz bei uns, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, eine Abwärtsspirale in einen groß angelegten Krieg und den endgültigen Zusammenbruch der Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit zu verhindern", sagte Lawrow am Samstag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.
23. September, 14.47 Uhr: Asyl für 90 russische Deserteure und Kriegsdienstverweigerer
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben rund 3500 russische Männer im wehrfähigen Alter einen Asylantrag in Deutschland gestellt - aber nur 90 von ihnen erhielten bislang einen Schutzstatus.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entschied bisher über mehr als 1500 der Anträge aus Russland, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Clara Bünger hervorgeht. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet.
Bei einem Großteil der Anträge (rund 1100) sei aufgrund der Dublin-Regelung ein anderer Mitgliedsstaat für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig.
23. September, 12.25 Uhr: Morawiecki warnt Selenskyj: Polen nie wieder beleidigen
Im Streit um den Getreidehandel hat der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki seine Kritik an den jüngsten Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei der UN-Generaldebatte verschärft.
"Ich möchte Präsident Selenskyj sagen, dass er die Polen nie wieder beleidigen darf, wie er es neulich während seines Auftritts bei den Vereinten Nationen getan hat", sagte der nationalkonservative Politiker nach Angaben der Agentur PAP am Freitagabend in Swidnik. Die Polen würden dies niemals zulassen, warnte der 55-Jährige.
23. September, 9.13 Uhr: Erneut Explosionen in Sewastopol: Russen sprechen von Flugabwehr
Einen Tag nach dem erfolgreichen Angriff der Ukrainer auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte hat es auf der annektierten Halbinsel Krim erneut Explosionen gegeben.
"Vorläufigen Informationen zufolge war in Sewastopol die Luftverteidigung im Einsatz", schrieb der russische Besatzungschef des Gebiets, Michail Raswoschajew, am Samstagvormittag auf Telegram. In einem Bezirk nördlich der Stadt, in der die Schwarzmeerflotte ihren Hauptstützpunkt hat, seien Raketentrümmer herabgefallen, fügte er hinzu. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
23. September, 5.14 Uhr: Ein Toter und 31 Verletzte durch russischen Angriff auf Krementschuk
Durch einen russischen Luftangriff ist in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk offiziellen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet worden.
Weitere 31 Menschen seien verletzt worden, darunter drei Kinder, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Freitag auf Telegram mit.
Nach seinen Angaben feuerten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew gelegene Krementschuk ab. Eines der Geschosse habe von der Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes jedoch habe ein ziviles Gebäude getroffen.
22. September, 22.55 Uhr: Mögliche US-Lieferung von Raketen: Selenskyj zeigt sich optimistisch
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich optimistisch zu einer möglichen Lieferung amerikanischer Raketen mit höherer Reichweite geäußert.
Man rede über verschiedene Arten von Waffen mit höherer Reichweite und Artillerie-Geschütze sowie Luftverteidigungssysteme, sagte Selenskyj am Freitag bei einem Besuch in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. "Ich glaube, dass wir beim Großteil dessen, was gestern mit Präsident (Joe) Biden besprochen wurde, in der Lage sein werden, eine Einigung zu erzielen", so der Ukrainer weiter. Es sei dabei auch eine Frage der Zeit.
Nach einem Treffen Selenskyjs mit Biden am Donnerstag im Weißen Haus hatten US-Medien berichtet, dass die Vereinigten Staaten der Ukraine bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen könnten. Die US-Regierung wolle das von Kiew geforderte Waffensystem zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg in Kürze bereitstellen, berichteten die "Washington Post" und der US-Sender NBC News am Freitag unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen.
Titelfoto: Ken Ishii/Kyodo News/AP