Ukraine-Krieg: USA schaffen laut Putin mit ATACMS-Raketen zusätzliche Bedrohung

Ukraine - Die Ukraine ist mit neuen schweren Waffen aus den USA versorgt worden.

Ein ukrainischer Soldat trauert vor einem Sarg, während einer Beerdigungszeremonie für einen getöteten ukrainischen Bataillonskommandeur.
Ein ukrainischer Soldat trauert vor einem Sarg, während einer Beerdigungszeremonie für einen getöteten ukrainischen Bataillonskommandeur.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Dienstagabend den Erhalt und ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen.

Zugleich berichtete der Sender Voice of America, dass Kiew inzwischen die zugesagten 31 schweren Abrams-Kampfpanzer aus US-amerikanischen Beständen erhalten habe.

Selenskyj dankte US-Präsident Joe Biden für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen "sehr genau" umgesetzt würden. "

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Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier.

19. Oktober, 6 Uhr: Biden plant Ansprache an Nation zu Kriegen in Nahost und der Ukraine

Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine will sich US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer seltenen Ansprache aus dem Oval Office an die Nation wenden.

Biden werde dort die Reaktion der USA auf die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel und auf den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine erörtern, teilte das Weiße Haus am Mittwochabend mit. Die Ansprache aus dem Amtszimmer des Präsidenten in der US-Regierungszentrale ist zur besten Sendezeit um 20 Uhr am Donnerstagabend (Ortszeit/Freitag 2 Uhr MEZ) vorgesehen. Biden hatte am Mittwoch Israel besucht, um sich dort ein Bild von der Lage in dem Konflikt zu machen.

18. Oktober, 19.17 Uhr: Ukrainisches Gericht fällt erstes Urteil zu Maidan-Toten

Ein ukrainisches Gericht hat erstmals seit dem Tod von knapp 50 erschossenen Demonstranten bei den prowestlichen Protesten 2014 auf dem Maidan in Kiew ein Urteil gegen damals beteiligte Polizisten gefällt.

Ein stellvertretender Regimentschef der Sondereinheit "Berkut" (Steinadler) wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, wie ukrainische Medien am Mittwoch berichteten. Zwei Polizisten sollen demnach 15 Jahre ins Gefängnis. Die drei Männer wurden in Abwesenheit verurteilt, weil sie 2019 in einem Gefangenenaustausch an die prorussischen Separatisten in der Ukraine übergeben worden waren und für die Justiz nicht mehr greifbar sind.

Zwei weitere Angeklagte sprachen die Geschworenen in dem Verfahren vom Vorwurf der Beteiligung an den tödlichen Schüssen frei. Sie waren freiwillig nach Kiew zurückgekehrt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

18. Oktober, 14.54 Uhr: USA schaffen laut Putin mit ATACMS-Raketen zusätzliche Bedrohung

Der russische Präsident Wladimir Putin (71) hat die Lieferung der US-Raketen vom Typ ATACMS zur Verteidigung der Ukraine gegen seinen Angriffskrieg als "zusätzliche Bedrohung" bezeichnet.

Allerdings werde Russland auch diese Raketen abwehren, sagte Putin am Mittwoch bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz in Peking. Die USA hätten damit einen Fehler begangen, weil sie sich noch tiefer in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen ließen und damit das Leid dort verlängerten.

"Erstens bringt das natürlich Schaden; das schafft eine zusätzliche Bedrohung. Zweitens können wir natürlich diese Attacken abwehren", sagte Putin. "Krieg ist Krieg." Zugleich betonte er: "Aber das Wichtigste ist, dass dies insgesamt grundlegend nicht dazu in der Lage ist, die Situation an der Front zu verändern."

Beim zweitägigen Seidenstraßen-Gipfel in Peking äußerte sich Russlands Präsident Wladimir Putin (71) zum Einsatz der ATACMS-Raketen durch die ukrainischen Truppen.
Beim zweitägigen Seidenstraßen-Gipfel in Peking äußerte sich Russlands Präsident Wladimir Putin (71) zum Einsatz der ATACMS-Raketen durch die ukrainischen Truppen.  © Ng Han Guan/AP/dpa

18. Oktober, 9.34 Uhr: Russland kritisiert ATACMS-Lieferung als "groben Fehler" der USA

Russland hat die Lieferung der bereits in der Ukraine eingesetzten ATACMS-Raketen als "groben Fehler" der USA kritisiert.

Dieser zunächst von der Öffentlichkeit geheim gehaltene Schritt werde schwere Folgen haben, teilte der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Mittwoch im Nachrichtenkanal Telegram mit. "Die Entscheidung des Weißen Hauses, den Ukrainern Raketen mit großer Reichweite zu liefern, ist ein grober Fehler."

Die Raketen wurden nach ukrainischen Angaben beim Beschuss von Militärflugplätzen in den von Russland besetzten Gebieten in der Ostukraine eingesetzt. Dabei seien mehrere russische Hubschrauber vernichtet worden, hieß es in Kiew.

17. Oktober, 18.43 Uhr: Selenskyj bestätigt ersten Einsatz von ATACMS-Raketen aus USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat am Dienstagabend den Erhalt sowie den ersten Einsatz von amerikanischen ATACMS-Raketen bestätigt.

Er dankte US-Präsident Joe Biden (80) für die Unterstützung und bestätigte, dass die getroffenen Vereinbarungen umgesetzt würden. "Sie werden sehr genau umgesetzt", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Die ATACMS haben sich bewährt."

Nach Berichten ukrainischer und amerikanischer Medien wurden die ATACMS am Morgen erstmals bei Angriffen auf zwei von den russischen Besatzern betriebene Flughäfen im Osten der Ukraine eingesetzt.

Laut Kiew sollen erste ATACMS-Raketen bereits eingesetzt worden sein. (Symbolfoto)
Laut Kiew sollen erste ATACMS-Raketen bereits eingesetzt worden sein. (Symbolfoto)  © South Korea's Joint Chiefs of Staff/YNA/dpa

17. Oktober, 17.06 Uhr: Selenskyj sieht Erfolge an der Front

Nach einer Sitzung des ukrainischen Generalstabs hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Erfolge seiner Truppen im Kampf gegen die russischen Besatzer hervorgehoben.

"Es gibt Ergebnisse", sagte er am Dienstag in einer Videomitteilung, ohne Details zu nennen. "Wir haben ein Ergebnis in unseren Fortschritten, das Ergebnis der Angriffsoperationen unserer Jungs, und das ist die wichtigste Nachricht für unser Land."

17. Oktober, 14.14 Uhr: Putin will offenbar Atomwaffen-Tests

Russland hat offiziell mit dem Ausstieg aus einem weiteren internationalen Sicherheitsvertrag begonnen und will damit erstmals seit Jahrzehnten wieder Atomwaffentests ermöglichen.

Die Staatsduma verabschiedete am Dienstag in erster von drei Lesungen ein Gesetz, mit dem Russlands Ratifizierung des globalen Vertrags über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zurückgezogen wird. Die zweite Lesung ist an diesem Mittwoch geplant, die letzte Lesung am Donnerstag. Es wird erwartet, dass Kremlchef Wladimir Putin den Austritt aus dem Vertrag dann per Unterschrift rasch formalisiert.

Damit kann Russland bald erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder Kernwaffen testen. Der letzte Atomwaffentest liegt 33 Jahre zurück - am 24. Oktober 1990.

Emsig entwickelt Russland neue Atomwaffen. Nach offizieller Darstellung als Reaktion auf das Raketenabwehrschild der USA. (Symbolbild)
Emsig entwickelt Russland neue Atomwaffen. Nach offizieller Darstellung als Reaktion auf das Raketenabwehrschild der USA. (Symbolbild)  © Alexander NEMENOV / AFP

17. Oktober, 13.31 Uhr: Ukraine vermeldet Zerstörung von neun Russen-Hubschraubern

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei Luftschlägen gegen Flugplätze in der Nähe der von Russland besetzten Städte Luhansk und Berdjansk neun Hubschrauber zerstört.

Darüber hinaus seien Spezialtechnik, eine Flugabwehrabschussrampe und Arsenale zerstört worden, teilten die Spezialkräfte der Armee in Kiew am Dienstag bei Telegram mit. Start- und Landebahnen seien ebenfalls beschädigt worden.

Von russischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.

17. Oktober, 12.56 Uhr: Putin empfängt Orban: Genugtuung über Ungarns Haltung

Kremlchef Wladimir Putin hat am Rande eines Besuchs in Peking den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zu einem längeren Gespräch auch über den Krieg in der Ukraine empfangen.

Putin sprach bei diesem ersten Treffen mit einem Regierungschef eines EU-Staates in diesem Jahr von "Genugtuung", dass es trotz der Spannungen mit dem Westen noch Länder in Europa gebe, die zu Russland Kontakt hielten. Orban, der Putin auch vor Beginn des Krieges voriges Jahr im Februar in Moskau besucht hatte, sprach laut russischer Übersetzung von einem "schwierigen" Treffen in Peking.

Putin zeigte sich betont "zufrieden". "Ungeachtet dessen, dass die heutigen geopolitischen Bedingungen die Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Kontakte und zur Entwicklung der Beziehungen ziemlich einschränken, kann es dennoch Zufriedenheit hervorrufen, dass wir unsere Beziehungen mit vielen Ländern Europas erhalten und ausbauen. Eines dieser Länder ist Ungarn", so der Kreml-Herrscher.

Wladimir Putin und Viktor Orban kamen zu einem langen Gespräch zusammen.
Wladimir Putin und Viktor Orban kamen zu einem langen Gespräch zusammen.  © Grigory SYSOYEV / POOL / AFP

17. Oktober, 11.50 Uhr: Russland hat laut Großbritannien neue Offensive begonnen

Das britische Verteidigungsministerium stuft die Attacken Russlands im Osten der Ukraine als womöglich größte Angriffswelle seit Monaten ein.

"Russland hat höchstwahrscheinlich eine koordinierte Offensive an mehreren Achsen im Osten der Ukraine begonnen", teilten die Briten am Dienstag in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X mit.

Russische Streitkräfte greifen seit Längerem vehement die Stadt Awdijiwka an. Die Stadt sei bisher ein großes Hindernis für die Russen, um die Kontrolle über das teils von Moskau besetzte Gebiet Donezk zu übernehmen, schrieben die Briten. Nach ihrer Einschätzung könnten mehrere Panzerbataillone versuchen, die Stadt zu umzingeln. "Es ist wahrscheinlich die bedeutendste Offensive Russlands seit mindestens Januar 2023."

17. Oktober, 10.49 Uhr: Deutschland steht weiter Schulter an Schulter mit Ukraine und Moldau

Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) hat der Ukraine und ihrer kleinen Nachbarrepublik Moldau anhaltende Unterstützung gegen Russland versprochen - trotz der Nahostkrise nach dem Terrorangriff auf Israel.

"In diesen Tagen, wo uns die Lage in Nahost so im Atem hält, ist es mir wichtig, zu unterstreichen: Wir stehen weiter Schulter an Schulter mit der Ukraine und mit Moldau", sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag in Chisinau, der Hauptstadt von Moldau, bei der vierten Moldau-Unterstützerkonferenz.

Annalena Baerbock (42, Grüne) unterstreicht die deutsche Unterstützung der Ukraine und Moldau erneut.
Annalena Baerbock (42, Grüne) unterstreicht die deutsche Unterstützung der Ukraine und Moldau erneut.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

17. Oktober, 6.47 Uhr: Russlands Präsident Putin landet zu Seidenstraßen-Gipfel in Peking

Russlands Präsident Wladimir Putin (71) ist zum Seidenstraßen-Gipfel in Peking gelandet.

Der Kremlchef sei am Dienstagmorgen am Hauptstadtflughafen angekommen, berichtete das chinesische Staatsfernsehen. Putin wird im Rahmen des internationalen Gipfels zum chinesischen Investitions- und Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße" auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (70) treffen. China ist ein wichtiger Partner Russlands und hat dem Land in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang Rückendeckung gegeben, indem sich die Volksrepublik nach außen hin neutral positionierte.

Wladimir Putin (71), Präsident von Russland, trifft auf dem Beijing Capital International Airport ein.
Wladimir Putin (71), Präsident von Russland, trifft auf dem Beijing Capital International Airport ein.  © Parker Song/Kyodo News Pool via AP/dpa

16. Oktober, 21.40 Uhr: Baerbock: Ukraine und Moldau können sich auf Unterstützung verlassen

Außenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine und deren kleiner Nachbarrepublik Moldau trotz der Krise im Nahen Osten anhaltende Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland versprochen.

"So sehr uns die Krisendiplomatie dieser Tage fordert, wir weichen keinen Zentimeter in unserer Unterstützung für die Ukraine und unsere Partner im Europas Osten wie Moldau", erklärte die Grünen-Politikerin am Montag angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel vor ihrem Flug zur vierten Moldau-Unterstützerkonferenz.

Das Treffen findet an diesem Dienstag in Chisinau statt, der Hauptstadt Moldaus.

Titelfoto: Ken Ishii/Kyodo News/AP

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