Ukraine-Krieg: Russland hat erneut Kontrolle über Ereignisse verloren
Ukraine - Die antisemitischen Ausschreitungen im Süden Russlands haben international für Entsetzen gesorgt. In der Ukraine werden sie zudem als Machteinbuße Moskaus gewertet.
Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt.
Kremlchef Wladimir Putin hingegen nutzte die Ausschreitungen im Süden seines Landes, um dem Westen Vorwürfe zu machen und seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen.
Und die Niederlande versprechen Kiew eine schnelle Lieferung der zugesagten F-16-Kampfjets. Im Osten und Süden der Ukraine halten die schweren Kämpfe an. Unter besonders heftigem Beschuss steht weiter die bereits völlig zerstörte Stadt Awdijiwka im Donezker Gebiet, die Russlands Armee besetzen will.
Die Ukraine wehrt seit mehr als 20 Monaten eine russische Invasion ab. Das ukrainische Militär zählt am heutigen Dienstag den 615. Tag des Krieges.
Alle aktuellen Entwicklungen in der Ukraine findet Ihr hier.
30. Oktober, 21.35 Uhr: Selenskyj: Russland hat erneut Kontrolle über Ereignisse verloren
Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt.
Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. "Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmaß an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert", meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat.
30. Oktober, 20.36 Uhr: Putin nutzt antisemitische Ausschreitungen für Vorwürfe gegen Westen
Kremlchef Wladimir Putin hat die antijüdischen Ausschreitungen in der russischen Teilrepublik Dagestan für Vorwürfe gegen den Westen genutzt.
Die Ereignisse in Dagestans Hauptstadt Machatschkala seien nicht zuletzt von ukrainischem Gebiet aus inspiriert worden, "durch die Hände westlicher Geheimdienste", sagte Putin am Montagabend bei einer Sitzung zur Sicherheitslage Russlands, die in Ausschnitten im Staatsfernsehen übertragen wurde. Belege für die Behauptung einer angeblich ausländischen Steuerung des Vorfalls im muslimisch geprägten Nordkaukasus legte er nicht vor.
Einmal mehr hingegen rechtfertigte der 71-Jährige in diesem Zusammenhang seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wer gerade wirklich für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfe, seien Russlands Soldaten, sagte Putin, gegen den wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine bereits ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs erlassen wurde.
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs war es in Machatschkala am Sonntagabend zu beispiellosen antisemitischen Gewaltexzessen gekommen, bei denen etwa 20 Menschen verletzt wurden. Eine aufgebrachte Menge stürmte den Flughafen der Stadt, als dort ein Flugzeug aus Israel ankam. Passagiere berichteten, sie seien mit Steinen beworfen worden. Die Polizei gab Warnschüsse ab. Die Übergriffe lösten international Bestürzung aus.
30. Oktober, 19.53 Uhr: Französische Fahnder nehmen russischen Oligarchen in Gewahrsam
Französische Ermittler haben den im Zuge des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen Alexej Kusmitschow in Polizeigewahrsam genommen.
Im Rahmen einer Vorermittlung unter anderem wegen Geldwäsche, Steuerbetrug und der Verletzung internationaler Sanktionen habe es an mehreren Orten Hausdurchsuchungen gegeben, bestätigte die Finanzstaatsanwaltschaft am Montag in Paris der Deutschen Presse-Agentur. Durchsuchungen gab es demnach in Südfrankreich und in der Pariser Wohnung von Kusmitschow. Der Oligarch befinde sich weiterhin in Gewahrsam.
Kusmitschow gilt als prominentes Mitglied der russischen Finanzelite und ist mit der Alfa Gruppe verbunden, einem der größten Finanz- und Industriekonzerne in Russland. Wie die Zeitung "Le Monde" am Montag berichtete, besitzt der Oligarch Jachten und Immobilien in Frankreich. Am Montag sei auch seine Villa im südlichen Saint-Tropez durchsucht worden.
Kusmitschow zähle zu den einflussreichsten Personen in Russland und habe einen guten Draht zu Präsident Wladimir Putin, schrieb die Zeitung weiter. Angesichts der gegen ihn verhängten Sanktionen hätte Kusmitschow sich eigentlich nicht mehr in der EU aufhalten dürfen.
30. Oktober, 18.33 Uhr: Ukraine weist Moskauer Vorwürfe zu Ausschreitungen in Dagestan zurück
Die Ukraine hat russische Vorwürfe zurückgewiesen, die antisemitischen Exzesse in der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus angestachelt zu haben.
"Die Vorgänge in Machatschkala spiegeln den tief verwurzelten Antisemitismus der russischen Eliten und Gesellschaft wider", schrieb der ukrainische Außenamtssprecher, Oleh Nikolenko, am Montag bei Facebook. Moskau versuche mit seinen Vorwürfen gegen Kiew nur, die Verantwortung abzuschieben. Der Aufruhr sei vielmehr Folge der "russischen Staatspropaganda, die jahrzehntelang unter den Russen das Gefühl von Hass gegen andere Völker kultivierte".
30. Oktober, 18.32 Uhr: Niederlande versprechen Ukraine schnelle F-16-Lieferung
Die Niederlande wollen innerhalb der nächsten zwei Wochen der Ukraine die zugesagten Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen.
Die F-16 würden in zwei Wochen im Trainingszentrum in Rumänien sein, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Montag auf der Plattform X - früher Twitter - mit. In Rumänien sollen ukrainische Piloten für diese Maschinen ausgebildet werden. "Das bedeutet, dass die Ausbildungen der ukrainischen Piloten schnell beginnen können," schrieb Rutte.
Rutte sicherte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die feste Unterstützung der Niederlande zu. "Die schreckliche Situation in Israel und Gaza lenken uns davon nicht ab."
30. Oktober, 18.28 Uhr: Russische Behörden versteigern Selenskyjs Wohnung auf der Krim
Russlands Behörden haben einem Medienbericht zufolge die Wohnung der Familie des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim versteigert.
Bei einer Auktion sei die Immobilie für 44,3 Millionen Rubel (440.000 Euro) versteigert worden, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag. Das liegt rund 200.000 Euro über dem Startpreis. Insgesamt habe es nur zwei Bieter gegeben. Die etwa 120 Quadratmeter große Wohnung im Luxus-Kurort Jalta war 2023 von den russischen Behörden verstaatlicht worden.
Offiziell gehörte die Wohnung Olena Selenska, der Ehefrau Selenskyjs. Es handelt sich laut Tass um ein Drei-Zimmer-Apartment mit Blick auf das Schwarze Meer und den Liwadija-Palast. Selenska hatte die Immobilie 2013 gekauft. Damals verdiente Selenskyj noch als Schauspieler und Kabarettist sein Geld.
Die Enteignung in diesem Jahr war durch eine Gesetzänderung und einen einstimmigen Beschluss des Krim-Parlaments ermöglicht worden. Ein Teil der Einnahmen könnte nach Medienberichten in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fließen.
Die Käuferin, die Moskauerin Olga Lipowezkaja, zeigte sich unbeeindruckt von der Vorgeschichte der Wohnung und ihrem Vorbesitzer. Sie habe die Wohnung lediglich wegen der guten Lage und des Klimas gekauft, sagte sie dem Nachrichtenportal Mash.
30. Oktober, 16.53 Uhr: Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Cherson und Odessa
Im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden.
Am Nachmittag trafen russische Geschosse in einem Dorf in der Region Cherson ein Lagerhaus, töteten einen Mann und verletzten einen weiteren, wie der regionale Militärgouverneur Olexander Prokudin angab. Zuvor beschoss die russische Armee in der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson einen Bus und in dem sieben Passagiere verwundet wurden.
Prokudin zufolge starb in der Nacht zudem eine ältere Frau in der Stadt, nachdem ihre Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus getroffen wurde.
In mindestens vier Ortschaften der Region Cherson fiel die Stromversorgung nach feindlichem Beschuss aus. Auch die benachbarte Region Odessa wurde zum Ziel russischer Angriffe. So traf ein Marschflugkörper vom Typ Iskander nach Angaben des ukrainischen Militärs im Morgengrauen ein Schiffsreparaturwerk in der Hafenstadt Odessa und verletzte vier Mitarbeiter.
30. Oktober, 15.49 Uhr: Großbritannien: Unklar, ob Russland mehr Frauen an Front einsetzt
Für Russland sind nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums im Krieg gegen die Ukraine bisher kaum Frauen im Kampfeinsatz gewesen.
"Frauen haben im aktuellen Konflikt bei den prorussischen Kräften selten an der Front gekämpft", teilten die Briten am Montag mit. Während des Zweiten Weltkriegs habe es dagegen eine starke Tradition von weiblichen Scharfschützinnen und anderen Kämpferinnen bei den sowjetischen Streitkräften gegeben.
Die Briten blickten in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X auf die dem russischen Verteidigungsministerium unterstehende Söldnereinheit Redut, die mit Anzeigen in sozialen Medien nun gezielt Frauen für Kampfeinsätze rekrutieren wolle. "Es bleibt unklar, ob die offiziellen russischen Streitkräfte dem Beispiel folgen werden und mehr Kampfpositionen für Frauen öffnen", schrieben die Briten.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe im März gesagt, dass etwa 1100 Frauen in der Ukraine stationiert seien, was nur 0,3 Prozent der Streitkräfte entspreche, teilten die Briten mit. Der Anzeige von Redut zufolge würden sie derzeit vor allem für die medizinische Versorgung und die Verpflegung eingesetzt.
30. Oktober, 14.57 Uhr: Ukrainer lehnen Wahlen während des Krieges mehrheitlich ab
Eine Mehrheit der Ukrainer hat sich in Umfragen gegen die Abhaltung von Wahlen während des russischen Angriffskrieges ausgesprochen.
Einer Veröffentlichung des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie vom Montag zufolge sind 81 Prozent der befragten Ukrainer für Wahlen erst nach Kriegsende. Für die Abhaltung von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gemäß der in der Verfassung festgelegten Fristen waren demnach nur 16 Prozent der Befragten.
Hintergrund ist, dass am vergangenen Sonntag gemäß der ukrainischen Verfassung reguläre Parlamentswahlen hätten stattfinden müssen. Das geltende Kriegsrecht sieht jedoch keine Wahlen vor. Reguläre Präsidentschaftswahlen müssten laut Verfassung eigentlich am 31. März kommenden Jahres stattfinden. International war Kiew mehrfach zur Durchführung von Wahlen aufgefordert worden.
Allerdings lehnen ukrainische Politiker bisher Gesetzesänderungen ab - unter Verweis auf Probleme bei der Wahlorganisation. Unklar sei, wie unter Kriegsrecht ein normaler Wahlkampf organisiert und im Hinblick auf Millionen Flüchtlinge im In- und Ausland die Beteiligung aller Wahlberechtigten ermöglicht werden könne.
30. Oktober, 13.55 Uhr: Kiew führt kombinierten Drohnen- und Raketenangriff auf Krim aus
Bei einem Angriff mit Wasserdrohnen und Raketen hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim einen Stützpunkt der russischen Flugabwehr getroffen.
Es sei "erfolgreich ein strategisch wichtiges Objekt der Flugabwehr an der Westküste" der von Russland 2014 annektierten Krim beschossen worden, heißt es in einer Mitteilung der Streitkräfte vom heutigen Montag. Medien zufolge wurde eine Stellung nahe der Ortschaft Oleniwka von Raketen des US-Typs ATACMS getroffen, wobei 17 Soldaten verletzt und fünf Fahrzeuge beschädigt worden sein sollen. Moskau hat dies offiziell nicht bestätigt.
Stattdessen meldeten die russischen Behörden die Abwehr eines Angriffs von Wasserdrohnen in der Nacht. Kräfte der Schwarzmeerflotte hätten in der Nacht vor der Küste eine Drohnenattacke unterbunden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag auf Telegram mit.
30. Oktober, 6.22 Uhr: Selenskyj sieht internationale Solidarität mit der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat die Gespräche mit mehr als 60 Staaten über eine Friedenslösung für sein Land als wichtiges Signal bezeichnet.
"Ganz gleich, was in der Welt geschieht, die Hauptsache ist Einigkeit über die wirkliche Macht des Völkerrechts", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Sonntag in Kiew. "Denn das ist Einigkeit um der Gerechtigkeit willen für die Ukraine und alle Länder und Völker, die einer Aggression ausgesetzt sein könnten."
Über das Wochenende hatten ranghohe Vertreter aus 66 Staaten und von internationalen Organisationen in Malta über die Vorschläge beraten, die Selenskyj seine Friedensformel nennt. Dazu gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal für Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land.
29. Oktober, 18.22 Uhr: Russen-Soldat soll neun Zivilisten in besetzter Stadt erschossen haben
In der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha in der Ostukraine sind nach Behördenangaben neun Zivilisten erschossen aufgefunden worden.
Zwei der Toten seien Kinder, teilte das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands offiziell mit. Die Toten seien mit Schusswunden in einem Privathaus gefunden worden.
Der mutmaßliche Täter sei ein russischer Soldat, berichtete ein unabhängiger russischer Telegramkanal. Vier der Toten seien eine Familie mit Vater, Mutter und zwei Kindern; die anderen seien Gäste im Haus gewesen.
Diese Informationen griff am Sonntag auch der Ombudsmann des ukrainischen Parlaments für Menschenrechte, Dmytro Lubinez, auf: Die Besatzer hätten das Leben einer ganzen Familie ausgelöscht, die einen Geburtstag feierte und ihr Wohnhaus nicht an die Besatzer abtreten wollte, schrieb er auf Telegram.
Seinen Angaben nach stammte der mutmaßliche Schütze aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien.
29. Oktober, 16.39 Uhr: Ukraine will ab 2025 kein russisches Gas mehr durchleiten
Die Ukraine wird ab 2025 kein russisches Erdgas mehr Richtung Westen durchleiten.
Das sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Olexij Tschernyschow, in einem Interview mit dem US-Auslandssender Radio Liberty. Ende 2024 laufe der Transitvertrag mit dem russischen Konzern Gazprom aus.
Die Ukraine würde auch schon früher aussteigen, zumal Gazprom für den Transit nicht wie vereinbart zahle, sagte Tschernyschow.
29. Oktober, 14.41 Uhr: Brand in russischer Ölraffinerie - Drohnenangriff vermutet
Auf dem Gelände einer südrussischen Ölraffinerie ist in der Nacht zum Sonntag ein Brand ausgebrochen. Opfer und Schäden habe es keine gegeben, teilten die Behörden der Region Krasnodar am Morgen mit.
Das Feuer sei mittlerweile gelöscht. Offiziell wurde keine Brandursache genannt. In sozialen Netzwerken wurde allerdings vermutet, dass eine Drohne das Gelände attackierte. Es wurde auch ein Video geteilt, das den Vorfall zeigen soll. Aus Krasnodar wiederum starten immer wieder russische Kampfflugzeuge ihre Angriffe gegen die Ukraine.
Russlands Verteidigungsministerium meldete am Sonntagmorgen zudem insgesamt 36 ukrainische Drohnenangriffe über dem Schwarzen Meer und der annektierten Halbinsel Krim, die angeblich alle abgewehrt wurden. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
28. Oktober, 22.01 Uhr: Selenskyj lobt nach Malta-Treffen "Einheit" gegen Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat das Treffen von Vertretern aus mehr als 60 Staaten in Malta als Zeichen der Einheit gegen den Aggressor Russland gelobt.
"Die Einheit der Welt ist das, was es wirklich braucht, um den Aggressor zu schlagen", sagte Selenskyj in seiner am Samstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Er dankte den Vertretern aus 66 Staaten, darunter Nationale Sicherheitsberater und Topdiplomaten, die seine vor einem Jahr erstmals präsentierte "Friedensformel" für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges unterstützten. Das sei ein "starkes Zeichen internationaler Einheit".
Das Ukraine-Treffen wird an diesem Sonntag in Malta fortsetzt. Zu der "Friedensformel" Selenskyjs gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine etwa auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal gegen Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land.
Die Einheit der Verbündeten der Ukraine werde auch helfen, die internationale Rechtsordnung wiederherzustellen, sagte Selenskyj, der sich per Videobotschaft auch bei den Gesprächen in Malta zu Wort gemeldet hatte. Russland, das Selenskyjs "Friedensformel" als realitätsfern zurückweist, ist zu dem Treffen nicht eingeladen.
28. Oktober, 17.21 Uhr: Kiew setzt Drohnen gegen Landesflucht von Wehrpflichtigen ein
Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein.
Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilte der Grenzschutz am Samstag mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Die Grenzschützer veröffentlichten dazu ein Video. Die Männer versuchten demnach, unrechtmäßig die Grenze zu überqueren.
Immer wieder versuchen Männer in der Ukraine, sich durch Flucht einem Einsatz im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu entziehen. Nach Angaben des Grenzschutzes hatten die Verdächtigen im Internet Kontakt mit Organisatoren aufgenommen, die ihnen Fluchtrouten gegen Bezahlung von 2000 US-Dollar (rund 1893 Euro) aufgezeigt hätten.
28. Oktober, 13.20 Uhr: London: Hohe Verluste Russlands bei Kämpfen um ukrainisches Awdijiwka
Russland habe vermutlich Teile von bis zu acht Brigaden in das Gebiet geschickt - und diese Kräfte hätten wahrscheinlich einige von Russlands bislang höchsten Verlustraten in diesem Jahr erlitten.
Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit. Die schweren, aber ergebnislosen Kämpfe rund um Awdijiwka hätten sich in der vergangenen Woche fortgesetzt, schrieben die Briten.
Die Ukraine wehrt sich seit mittlerweile mehr als 20 Monaten gegen die russische Invasion. In der Nähe der stark zerstörten Industriestadt Awdijiwka verlief bereits seit 2014 die Frontlinie zu den von Moskau unterstützten Separatisten. Die russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt nur wenige Kilometer südlich davon. Die russische Armee hatte vor gut zwei Wochen mit neuen Angriffen nördlich und südlich von Awdijiwka begonnen.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht auf Basis von Geheimdienst-Erkenntnissen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
28. Oktober, 11.24 Uhr: Ukraine-Gespräche in Malta begonnen - Russland nicht dabei
In Malta hat am Samstag ein drittes großes internationales Ukraine-Treffen für einen möglichen späteren Friedensgipfel zur Beendigung des russischen Angriffskriegs begonnen.
"Die internationale Unterstützung für die ukrainische Friedensformel wächst", teilte der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, zum Auftakt mit. Zu der Konferenz versammeln sich am Wochenende Topdiplomaten und nationale Sicherheitsberater zahlreicher Staaten. Jermak sprach von 65 vertretenen Staaten, deutlich mehr als im Sommer in Saudi-Arabien.
Es wird erwartet, dass die Ukraine die beiden Verhandlungstage bis Sonntag als Gelegenheit nutzen wird, um Unterstützung für den Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu gewinnen.
Russland ist nicht eingeladen und kritisierte die Gespräche als "offensichtlich antirussische Veranstaltung".
27. Oktober, 22.29 Uhr: Selenskyj bedankt sich für deutsches Flugabwehrsystem Iris-T
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat sich für die Lieferung des dritten Flugabwehrsystems Iris-T aus Deutschland bedankt.
"Ein sehr starkes Paket aus Deutschland – genau das, was wir mit Herrn Bundeskanzler vereinbart haben", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Die Stärkung der Luftabwehr mit dem Iris-T-System und zusätzlichen Flugabwehrraketen sei speziell vor dem Winter sehr wichtig. "Dies wird unseren Soldaten und der Verteidigung unserer Städte sehr helfen", sagte Selenskyj.
Über die Flugabwehr und den Kampf gegen Drohnen habe er zudem mit Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak (43) bei einem Telefonat gesprochen, teilte er mit. Ein weiteres Gespräch habe es mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate über die Stärkung des internationalen Rechts, aber auch die Lösung der Krise im Nahen Osten gegeben.
27. Oktober, 22.23 Uhr: Mehrere Verletzte nach Beschuss von Cherson in Südukraine
Durch schweren russischen Beschuss sind offiziellen Angaben nach in der südukrainischen Großstadt Cherson mehrere Menschen verletzt worden.
Mehr als zehn Wohnhäuser im Stadtzentrum seien beschädigt worden, teilte der Leiter der Stadtverwaltung, Roman Mrotschko, am Freitag auf Telegram mit. Laut der Gebietsverwaltung wurden sieben Personen in der Stadt verletzt. Drei Frauen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, schrieb am späten Abend der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Olexander Prokudin. Die Stadt Beryslaw sei ebenso beschossen und dabei eine weitere Person verletzt worden.
Unklar ist derzeit noch, ob es sich um Artilleriebeschuss oder einen Angriff mit Raketen und Drohnen handelte. Zumindest wurde bekannt, dass zwei Kampfdrohnen russischer Produktion über dem Gebiet abgefangen worden sein sollen.
27. Oktober, 19.05 Uhr: Ranghoher Politiker bei Anschlag auf Halbinsel Krim schwer verletzt
Auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist der ranghohe Politiker und ukrainische Überläufer Oleg Zarjow (53) nach Besatzer-Angaben bei einem Anschlag schwer verletzt worden.
Zarjows eigener Telegram-Kanal bestätigte am Freitag den Angriff mit Berufung auf dessen Verwandten. Demnach wurde Zarjow gegen Mitternacht auf dem Gelände eines von ihm geleiteten Sanatoriums zweimal angeschossen. Er sei bewusstlos und mit starkem Blutverlust ins Krankenhaus gebracht worden. Informationen über den Täter gäbe es derzeit keine, hieß es.
Der russische Geheimdienst FSB gab am Freitagnachmittag an, Ermittlungen wegen eines Anschlags auf Zarjow aufgenommen zu haben. Der aus der Industriestadt Dnipro stammende Politiker war lange ukrainischer Parlamentsabgeordneter für die russlandfreundliche Partei der Regionen in der Obersten Rada in Kiew gewesen. Nach der proeuropäischen Maidan-Revolution 2014 kandidierte er sogar für das Präsidentenamt, floh jedoch kurz darauf zu den von Moskau kontrollierten Kämpfern in der Ostukraine. Seitdem lebte er auf der von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Krim.
27. Oktober, 16.18 Uhr: Drittes Flugabwehrsystem Iris-T an Ukraine übergeben
Die Ukraine hat von Deutschland ein drittes Flugabwehrsystem vom Typ Iris-T erhalten.
Es sei in dieser Woche übergeben worden und bestehe aus drei Startgeräten, einem Radarsensor, einem Generator und Klimagerät und den dazugehörigen Lenkflugkörpern, teilte das Bundesverteidigungsministerium am Freitag mit. Außerdem erhalte die Ukraine Ersatzteile und technisch-logistische Unterstützung.
Deutschland leiste damit einen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung, der kritischen Infrastruktur und der Soldaten in der Ukraine - insbesondere für den bevorstehenden Winter, wenn wieder mit verstärkten Angriffen der russischen Seite auf kritische Infrastrukturen zu rechnen sei.
27. Oktober, 16.13 Uhr: Russischer Pilot in der Ukraine zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt
In der Ukraine ist ein russischer Pilot wegen tödlicher Schüsse auf einen Zivilisten in Abwesenheit zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Im März vergangenen Jahres habe der Russe einen Mann in Tschernihiw erschossen, hieß es am Freitag in dem Urteil eines Gerichts in der nordukrainischen Großstadt. Der Pilot war nach dem Abschuss seines Flugzeuges von dem Ukrainer entdeckt worden. Der Zivilist sei erkennbar unbewaffnet gewesen und habe keine Gefahr dargestellt. Trotzdem habe der Pilot ihn mit seiner Pistole getötet.
Da der russische Major im Rahmen eines Gefangenenaustausch im Frühjahr vergangenen Jahres an Russland übergeben wurde, konnte er nur in Abwesenheit verurteilt werden. Der Verurteilte soll zudem als Wiedergutmachung eine Geldstrafe von umgerechnet gut 50.000 Euro an die Hinterbliebenen zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
27. Oktober, 16.11 Uhr: EU sichert Ukraine vor zweitem Kriegswinter neue Hilfen zu
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder haben der Ukraine vor dem zweiten Kriegswinter anhaltende Waffen- und Munitionslieferungen zugesichert.
Zudem versprachen sie die Lieferung zusätzlicher Stromgeneratoren und mobiler Heizstationen sowie stärkere Anstrengungen zur Zwangsbeteiligung Russlands an der Beseitigung von Kriegsschäden.
Die Europäische Union werde der Ukraine und ihrer Bevölkerung so lange wie nötig entschiedene finanzielle, wirtschaftliche, humanitäre, militärische und diplomatische Hilfe leisten, heißt es in einer am Freitag verabschiedeten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Die EU-Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sei unverbrüchlich.
27. Oktober, 13.05 Uhr: Russland übergibt Ukraine 50 Soldatenleichen
Die Ukraine hat von Russland erneut tote Soldaten erhalten.
Die Leichname von 50 Ukrainern wurden von der russischen Seite an Kiew übergeben, wie der Koordinationstab für Kriegsgefangenenbelange am Freitag mitteilte. Bei der Vermittlung habe das Internationale Rote Kreuz geholfen, hieß es.
Nicht mitgeteilt wurde, ob an Russland ebenso Tote übergeben wurden.
27. Oktober, 12.11 Uhr: Drohnenangriffe auf Kursker Atomkraftwerk abgewehrt
Russlands Luftverteidigung hat nach offiziellen Angaben aus Moskau drei Drohnenattacken gegen ein Atomkraftwerk in dem an die Ukraine grenzenden Gebiet Kursk abgewehrt.
Das Moskauer Verteidigungsministerium warf Kiew versuchte "Terroranschläge" gegen Objekte in der Russischen Föderation vor. Russlands Kernkraftwerksbetreiber Rosenergoatom bestätigte am Freitag, dass es am Vorabend drei "feindliche Drohnenangriffe" gegen das Kursker Atomkraftwerk gegeben habe.
"Das Ereignis hat sich nicht auf die Arbeit der Station ausgewirkt. Das Kursker Atomkraftwerk arbeitet planmäßig",
27. Oktober, 11.17 Uhr: Russen schießen Raketen auf Feuerwehrstation
Bei einem mutmaßlich russischen Raketenschlag auf eine Feuerwehrstation in der ostukrainischen Stadt Isjum sind acht Feuerwehrleute verletzt worden.
Vier der Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko am Freitag bei Telegram mit. Zudem seien 13 Fahrzeuge beschädigt worden. Bilder der Zerstörungen zeigten auch ein mutmaßlich aus Österreich stammendes Löschfahrzeug mit der deutschen Aufschrift "Brandwehr".
26. Oktober, 22.28 Uhr: Selenskyj dankt für neue Militärhilfe aus USA und Dänemark
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) hat den USA und Dänemark für neue Militärhilfe im Wert von Hunderten Millionen Euro gedankt.
Es sei wichtig, dass bei den Feinden der Freiheit nicht die Illusion aufkomme, die Verteidiger der Freiheit hielten einen Rüstungsmarathon nicht durch. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag in Kiew. Die Ukraine wehrt seit über 20 Monaten eine russische Invasion ab.
26. Oktober, 21.51 Uhr: Russland tötet laut USA eigene Soldaten bei Befehlsverweigerung
Die US-Regierung wirft Russland vor, im Krieg gegen die Ukraine eigene Soldaten im Fall der Befehlsverweigerung zu exekutieren.
"Wir haben Informationen, dass das russische Militär tatsächlich Soldaten exekutiert, die sich weigern, Befehle zu befolgen", sagte der Kommunikationsberater des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby (60), am Donnerstag in Washington. Außerdem gehe man davon aus, dass russische Kommandeure damit drohen würden, ganze Einheiten zu exekutieren, sollten diese versuchen, sich vor ukrainischem Beschuss zurückzuziehen, sagte Kirby weiter. "Russlands mobilisierte Streitkräfte sind nach wie vor unzureichend ausgebildet, unzureichend ausgerüstet."
26. Oktober, 20.26 Uhr: Kiew dementiert Berichte über Sperrung des Schwarzmeer-Korridors
Die ukrainische Regierung hat Berichte über eine angebliche Sperrung des Schiffskorridors im Schwarzen Meer offiziell dementiert.
"Alle bestehenden Routen, die von der ukrainischen Marine eingerichtet wurden, sind gültig und werden von zivilen Schiffen genutzt", teilte das Infrastrukturministerium in Kiew am Donnerstag mit. In den drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj würden derzeit 23 Schiffe beladen.
26. Oktober, 19.01 Uhr: USA kündigen 150 Millionen Dollar neue Militärhilfe für Ukraine an
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung.
Das neue Paket in Höhe von 150 Millionen US-Dollar (rund 142 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein Luftverteidigungssystem, Stinger-Raketen und Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, kündigte die US-Regierung am Donnerstag an. Das Pentagon forderte den Kongress gleichzeitig auf, neue Mittel für die Unterstützung der Ukraine zu genehmigen.
26. Oktober, 18.51 Uhr: Russland tötet nach eigenen Angaben pro-ukrainischen Agenten mit Sprengsatz
Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen pro-ukrainischen Agenten kurz vor dem Zünden eines Sprengsatzes getötet.
Dabei habe es sich um einen Russen gehandelt, der der Ukraine zuvor Informationen über Militäreinrichtungen und die Energieinfrastruktur geliefert habe, teilte der FSB am Donnerstag mit. Der Mann habe bei seiner Festnahme in der Region Twer etwa 180 Kilometer nordwestlich von Moskau bewaffneten Widerstand geleistet und sei "neutralisiert" worden, hieß es. Er habe einen Sprengsatz und eine Granate bei sich gehabt und habe eine Militäreinrichtung angreifen wollen.
26. Oktober, 18.47 Uhr: Ukraine bringt Kinder aus Region um Kupjansk in Sicherheit
Die ukrainischen Behörden haben angesichts der russischen Offensive in der Region der Stadt Kupjansk angeordnet, Kinder aus zehn Ortschaften in Sicherheit zu bringen.
"Die Militärverwaltung der Region Charkiw plant verpflichtend alle Kinder aus zehn Ortschaften im Sektor von Kupjansk zu evakuieren", erklärte das ukrainische Ministerium für eine Wiedereingliederung der besetzten Gebiete am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die Anordnung betrifft rund 275 Minderjährige aus Kupjansk und Umgebung.
26. Oktober, 18 Uhr: Ukrainische Notenbank erhöht Wachstumsprognose auf fast fünf Prozent
Die ukrainische Notenbank hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum trotz des russischen Angriffskrieges angehoben.
Die Wirtschaft werde in diesem Jahr voraussichtlich um 4,9 statt wie bisher angenommen um 2,9 Prozent wachsen, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Zugleich sinken die Erwartungen für die Inflationsrate von 10,6 auf 5,8 Prozent. Wirtschaft und Bevölkerung haben sich dem Zentralbankbericht zufolge inzwischen besser auf den Kriegszustand eingestellt.
26. Oktober, 15.50 Uhr: Russland will ein Drittel seines Etats ins Militär stecken
Russland plant im Zuge seines Angriffskriegs gegen die benachbarte Ukraine die Erhöhung seines Militärbudget auf fast ein Drittel des Gesamthaushalts.
Nach Aussagen von Finanzminister Anton Siluanow (60) bei einer Plenarsitzung des Parlaments am Donnerstag soll der Verteidigungsetat 2024 auf 10,8 Billionen Rubel (etwa 110 Milliarden Euro) ansteigen. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben im kommenden Jahr auf geplant 36,7 Billionen Rubel (370 Milliarden Euro). Der Sieg sei das Hauptziel, worauf das Staatsbudget und die Staatsressourcen fokussiert werden müssen, sagte Siluanow.
26. Oktober, 15.08 Uhr: Orban "stolz" auf seine "Friedensstrategie" mit Putin
Ungarns Regierungschef Viktor Orban (60) hat sich Kritik an seinem jüngsten Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) verbeten.
Er sei "stolz" auf seine "Friedensstrategie", sagte Orban am Donnerstag bei seinem Eintreffen zum EU-Gipfel in Brüssel. Ungarn sei das einzige Land in Europa, das für einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine eintrete. "Darauf sind wir stolz", fügte er hinzu. "Wir haben eine Friedensstrategie. Deshalb wollen wir alle Kommunikationskanäle offen halten", sagte Orban weiter.
26. Oktober, 11.47 Uhr: Lage um umkämpfte Stadt Awdijiwka in Ostukraine verschärft sich
Bei der umkämpften Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine hat sich die Lage für Kiews Truppen verschärft.
"Hier findet eine Schlacht statt, in die der (russische) Feind seine Hauptkräfte wirft", schrieb der gut im Militär vernetzte Journalist Jurij Butussow am Donnerstag bei Telegram. Russisches Militär hat nach seinen Angaben entlang eines Eisenbahndamms nördlich der Stadt ein Gebiet von etwa einem Kilometer Breite erobert.
Vorstöße über den Damm werden in Richtung der Dörfer Stepowe und Berdytschi und das Gelände der stadtprägenden Koksfabrik erwartet. Verschiedenen Quellen zufolge hat sich der ukrainisch kontrollierte Nachschubkorridor auf sechs bis acht Kilometer verringert.
26. Oktober, 11.30 Uhr: Slowakei will Ukraine keine Waffen mehr liefern
Der slowakische Regierungschef Robert Fico (59) hat kurz nach seinem Amtsantritt seine Absicht aus dem Wahlkampf erneuert, die Ukraine nicht mehr mit Waffen zu unterstützen.
Die Slowakei werde weiter zivile Güter ins Nachbarland liefern und ihm "allseitige" Hilfe leisten, geht aus einer Erklärung Ficos hervor.
Die Lieferung von Waffen gehöre nicht dazu. "Als Regierungschef stehe ich für eine Null-Waffenhilfe an die Ukraine", zitierte die Nachrichtenagentur TASR den Ministerpräsidenten. Slowakische Firmen sollen nach früheren Ankündigungen jedoch weiterhin Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine verkaufen können.
Die Slowakei gehörte bisher zu den entschlossensten militärischen Unterstützern der Ukraine. Schon kurz nach Kriegsbeginn im vergangenen Jahr gab sie dem Nachbarland ihr eigenes Luftabwehr-Raketensystem und ein Jahr später ihre MiG-29-Kampfflugzeuge ab.
Seither wird der Luftraum der Slowakei nicht mehr von der eigenen Luftwaffe, sondern von den Nato-Partnern, auch Deutschland, geschützt.
26. Oktober, 11.30 Uhr: Teenager in Südukraine durch russischen Beschuss getötet
In der südukrainischen Region Cherson ist offiziellen Angaben zufolge ein 13 Jahre alter Teenager durch russischen Beschuss getötet worden.
Nach Angaben der ukrainischen Behörden vom Donnerstag seien zudem mindestens vier weitere Menschen durch die Angriffe verletzt worden.
Cherson war kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs Anfang 2022 besetzt worden. Rund acht Monate später befreiten ukrainische Truppen weite Teile der Region wieder.
25. Oktober, 21.40 Uhr: Selenskyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr
Nach Schäden an Gebäuden des ukrainischen AKW Chmelnyzkyj hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe gefordert.
"Dieser Angriff auf das Kernkraftwerk ist eine weitere Erinnerung an alle unsere Partner, wie wichtig es ist, die Luftverteidigung der Ukraine zu stärken", sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner Videoansprache. Der Angriff zeige auch, wie leicht Russland immer noch Sanktionen umgehen und westliche Teile in seine Drohnen und Raketen einbauen könne.
25. Oktober, 21.25 Uhr: Putin dankt Kirchenführern für Unterstützung im Krieg
Vor dem Hintergrund der Gewalt im Nahen Osten hat sich der russische Präsident Wladimir Putin (71) in Moskau mit den Führern der Religionsgemeinschaften seines Landes getroffen.
Dabei dankte er den Vertretern von Orthodoxie, Islam, Buddhismus und Judentum für ihre Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine - in der "militärischen Spezialoperation", wie er nach seiner Sprachregelung sagte. Die Religionen leisteten einen großen Beitrag zur Stärkung von Familienwerten, zur patriotischen Erziehung der Jugend und für ein friedliches Zusammenleben aller Ethnien in Russland. "Wir sind ein Volk, wir haben eine Heimat", sagte der Kremlchef am Mittwoch.
25. Oktober, 18.59 Uhr: EU plant zwölftes Paket mit Russland-Sanktionen
In der EU wird an einem zwölften Paket mit Sanktionen gegen Russland gearbeitet.
Wie mehrere ranghohe EU-Beamte am Mittwoch in Brüssel sagten, gibt es Pläne für die Beschränkung des Handels mit Diamanten aus Russland. Zudem könnte es unter anderem ein Importverbot für Aluminium sowie Exportbeschränkungen für weitere Güter geben, die sich nicht nur zivil, sondern auch militärisch nutzen lassen.
25. Oktober, 15.15 Uhr: Schulze sagt Ukraine weitere 195 Millionen Euro für die Energieversorgung zu
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (55, SPD) hat der Ukraine weitere 195 Millionen Euro für die Sicherung der Energieversorgung zugesagt.
Wärme und Strom seien "zentral für die Widerstandskraft der Menschen in der Ukraine, vor allem mit Blick auf den anstehenden Winter", erklärte die Ministerin am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ukrainischen Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow (41) in Berlin. Ein weiterer Teil des Geldes solle in den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes fließen.
25. Oktober, 8.36 Uhr: 16 Verletzte nach russischem Drohnenangriff in Westukraine
Durch herabfallende Trümmer einer abgefangenen russischen Drohne sind im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj 16 Menschen verletzt worden.
"Im Landkreis Schepetiwka sind durch den Abschuss von Luftzielen diese auf das Territorium eines Objekts der kritischen Infrastruktur gestürzt", teilte der Vizechef der Gebietsverwaltung, Serhij Tjurin, am Mittwoch auf Telegram mit.
Es habe eine Explosion gegeben, die neben einem Verwaltungsgebäude auch Wohnhäuser und Autos beschädigt habe.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der vergangenen Nacht elf Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Alle seien abgeschossen worden, teilte das Militär in Kiew mit.
25. Oktober, 7.55 Uhr: Russlands Verteidigungsminister zu Stabsbesuch an der Front
Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben des Militärs den russischen Soldaten in der Ukraine einen seiner seltenen Frontbesuche abgestattet.
Schoigu habe an einer Stabsbesprechung in der "Zone der militärischen Spezialoperation" teilgenommen, teilte das Ministerium am Mittwoch auf Telegram mit.
24. Oktober, 17.12 Uhr: Ranghöchster Vertreter Russlands bei EU steht unter Spionageverdacht
Der derzeit ranghöchste Vertreter Russlands bei der EU steht unter Spionageverdacht.
Der Diplomat Kirill Logwinow soll nach Erkenntnissen des belgischen Geheimdienstes VSSE nicht nur für das russische Außenministerium, sondern auch für den russischen Auslandsnachrichtendienst SWR arbeiten, wie mehrere Quellen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel bestätigten. Zuvor war er nach seinem Lebenslauf zwischen 2010 und 2014 auch an der russischen Botschaft in Berlin tätig.
Über den Fall berichteten am Dienstag der "Spiegel" und mehrere andere europäische Medien. Auf die Frage, was für Arbeiten Logwinow für den SWR ausgeführt haben könnte oder noch immer ausführt, gab es am Dienstag keine Antwort.
Logwinow (48) ist seit September 2022 als Geschäftsträger (Chargé d’affaires) höchster Vertreter Russlands bei der EU. Der Posten des offiziellen Botschafters ist seit 2022 unbesetzt. Zuvor waren die Beziehungen zwischen Brüssel und Moskau wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine auf einen Tiefpunkt gesunken.
Auf die Frage, warum Logwinow nicht zur Ausreise aufgefordert wird, gab der zuständige Auswärtige Dienst der EU am Dienstag keine klare Antwort.
24. Oktober, 17.09 Uhr: Nur noch etwa 1000 Zivilisten in ostukrainischer Stadt Awdijiwka
In der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka befinden sich nach Angaben aus Kiew noch immer rund 1000 Zivilisten. Darunter seien keine Kinder mehr, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag im örtlichen Nachrichtenfernsehen.
Sie forderte die Verbliebenen nachdrücklich dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte die inzwischen stark zerstörte Industriestadt im Gebiet Donezk noch über 30.000 Einwohner.
Russische Truppen sind in den vergangenen Tagen vor allem nördlich von Awdijiwka bis an eine Bahnlinie vorgerückt. Eine umkämpfte Abraumhalde der städtischen Kokerei scheint übereinstimmenden Berichten zufolge inzwischen unter russischer Kontrolle zu sein.
Ukrainische Einheiten halten demnach noch einen Verbindungskorridor von etwa zehn Kilometern Breite. Die Nachschubwege aus dem ukrainisch kontrollierten Gebiet werden ständig beschossen.
24. Oktober, 13.51 Uhr: Ukrainisches Rheinmetall-Gemeinschaftsunternehmen nimmt Arbeit auf
Ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen Rheinmetall und einem staatlichen ukrainischen Rüstungskonzern hat seine Arbeit aufgenommen.
Die Rheinmetall Ukrainian Defence Industry LLC sei als Gesellschaft bereits seit vergangener Woche tätig, teilte die größte deutsche Waffenschmiede am Dienstag in Düsseldorf mit. Zuvor hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einem Wirtschaftsforum in Berlin von dem neuen Unternehmen berichtet.
Das Vorhaben war bereits im Mai bekanntgegeben worden, danach bekam es von den zuständigen Behörden verschiedener Staaten grünes Licht. Rheinmetall hält 51 Prozent und die Ukraine 49 Prozent an der Firma.
24. Oktober, 13.29 Uhr: Scholz sagt Ukraine langfristige Unterstützung zu
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine langfristige Unterstützung Deutschlands auch beim Wiederaufbau zugesagt.
"Die Ukraine kann sich auf Deutschland verlassen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim 6. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum in Berlin. Scholz sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wiesen auf Erleichterungen für deutsche Firmen bei staatlichen Investitions- und Exportgarantien hin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einem per Video übertragenen Grußwort, Deutschland sei ein verlässlicher Partner der Ukraine. Er wies auf große Potenziale bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit hin. Oberste Priorität habe es, den Verteidigungssektor auszubauen.
24. Oktober, 12.36 Uhr: Kreml dementiert Herzprobleme bei Putin
Der Kreml hat Internetberichte über einen angeblichen Herzanfall von Präsident Wladimir Putin offiziell dementiert.
"Bei ihm ist alles in Ordnung. Das ist wie üblich eine Ente", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Zuvor hatte ein viel gelesener russischer Telegram-Blog behauptet, Putin habe am vergangenen Wochenende einen Herzanfall erlitten und sei von Ärzten reanimiert worden.
Die Glaubwürdigkeit des Berichts ist niedrig, trotzdem sah sich der Kreml zu dem Dementi genötigt. Peskow sprach von falschen westlichen Medienberichten.
24. Oktober, 9.32 Uhr: Russland nutzt Strafbataillone für Angriffe in Ukraine
Russland lässt seine Angriffe gegen ukrainische Stellungen nach britischen Informationen in erster Linie von ehemaligen Gefangenen und in Ungnade gefallenen Soldaten durchführen.
Die "Sturm-Z" genannten Einheiten seien vermutlich als zunächst relativ elitäre Gruppen geplant gewesen, die die taktische Initiative ergreifen könnten, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnissen mit.
"Spätestens seit Frühjahr 2023 sind aus den "Sturm-Z" jedoch de facto Strafbataillone geworden, die mit Sträflingen sowie regulären Soldaten, die Disziplinarverstöße begangen haben, besetzt sind."
24. Oktober, 7.09 Uhr: Moskau wirbt Soldatinnen für Krieg in Ukraine an
Russland hat Medienangaben zufolge mit der Rekrutierung von Frauen für Kampfeinsätze in seinem Krieg gegen die Ukraine begonnen.
In der dem russischen Verteidigungsministerium unterstehenden Söldnereinheit "Redut" würden Scharfschützinnen und Bedienerinnen von Drohnen angeworben, schrieb das unabhängige Internetportal istories am Montag. Bislang wurden Frauen im russischen Militär nur als Sanitäterinnen und in der Küche eingesetzt.
23. Oktober, 22.30 Uhr: Selenskyj wirbt um anhaltende Unterstützung für Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit internationalen Konferenzen weiter für die Unterstützung seines Landes im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg werben.
"Die Aufmerksamkeit der Welt für die Ukraine, für den Schutz der Freiheit und des Völkerrechts muss gewahrt bleiben – dafür tun wir alles", sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Bereits am Dienstag werde ein parlamentarischer Gipfel der "Krim-Plattform" stattfinden, kündigte er an.
Die "Krim-Plattform", eine diplomatische Initiative Kiews, sie soll international Aufmerksamkeit für Missstände auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel erzeugen.
23. Oktober, 21.52 Uhr: Lawrow fordert Feuerpause zwischen Israel und Hamas
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Einstellung der Kämpfe und die Lösung humanitärer Fragen als vordringlich für eine Entspannung im Gaza-Krieg bezeichnet.
"Anschließend ist natürlich ein Mechanismus nötig, der die Situation im großen Kontext betrachtet", sagte Lawrow am Montag in Teheran der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Dieser Kontext sehe eine Zweistaatenlösung vor. Washington warf er vor, jahrelang die Arbeit des internationalen Vermittlerquartetts - UN, USA, EU und Russland - blockiert zu haben.
23. Oktober, 17.50 Uhr: Zwangsevakuierung von Kindern im südukrainischen Gebiet Cherson
Nach massivem russischen Beschuss haben die Behörden im südukrainischen Gebiet Cherson eine Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern angeordnet.
Das betrifft gut zwei Dutzend Gemeinden und die Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro, teilte die Gebietsverwaltung am Montag bei Telegram mit. Wie viele Menschen davon berührt werden, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Einer behördlichen Aufforderung von Mitte September, sich in Sicherheit zu bringen, sind bisher nur 450 Kinder und ihre Angehörigen gefolgt.
Aufgrund von Weigerungen seien nun Zwangsmaßnahmen erforderlich, heißt es. Notwendig wurde die Verordnung wegen nahezu täglichem Artilleriebeschusses und des intensiven Einsatzes von Gleitbomben der russischen Luftwaffe gegen Ziele auf dem ukrainisch kontrollierten Ufer des Dnipro. Wiederholt wurden dabei Zivilisten getötet und verletzt.
23. Oktober, 11.49 Uhr: Russisches Gericht ordnet Untersuchungshaft für US-russische Journalistin an
Ein Gericht in Russland hat Untersuchungshaft für die in der vergangenen Woche festgenommene US-russische Journalistin Alsu Kurmasheva angeordnet.
Kurmasheva solle zunächst bis zum 5. Dezember in Haft bleiben, berichteten russische Nachrichtenagenturen am Montag. Das Gericht in der zentralrussischen Stadt Kasan folgte damit der Argumentation der Staatsanwaltschaft, die der Journalistin vorwirft, sich nicht als "ausländische Agentin" registriert zu haben.
23. Oktober, 10.27 Uhr: Ukraine meldet abgewehrten Drohnenangriff auf Odessa
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Montag einen größeren russischen Drohnenangriff auf die Schwarzmeerregion Odessa abgewehrt.
Die Luftverteidigung des südukrainischen Gebiets habe neun unbemannte Flugobjekte abgeschossen, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. Auf dem Hafengelände hätten herabfallende Trümmerteile das Dach eines Gebäudes beschädigt und ein Feuer ausgelöst, das mittlerweile aber wieder gelöscht sei, schrieb Kiper.
Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Landesweit seien insgesamt 14 Drohnen und eine Rakete abgewehrt worden, hieß es zudem vom ukrainischen Militär.
23. Oktober, 8.40 Uhr: Russische Militärausgaben erhöhen Druck auf Wirtschaft
Der massive Anstieg der russischen Staatsausgaben für Verteidigung wird die russische Wirtschaft nach britischer Einschätzung deutlich belasten.
"Kontinuierlich erhöhte Militärausgaben werden höchstwahrscheinlich zum Inflationsdruck in Russland beitragen", teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Der Anstieg der Militärausgaben werde die Regierung vermutlich zwingen, zur Kriegsfinanzierung schwierige Entscheidungen zu treffen - das erhöhe den Druck auf Unternehmen.
23. Oktober, 6.51 Uhr: Weiter heftige Kämpfe im Osten und Süden der Ukraine
Die heftigen Kämpfen zwischen der Ukraine und den russischen Invasoren dauern im Süden und Osten des Landes weiter an.
Mehr als 60 feindliche Angriffe seien im Laufe des Tages unter anderem in den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman im Osten sowie Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk sowie in der Stadt Saporischschja im Südosten abgewehrt worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Sonntagabend auf Facebook.
An der Front hätten 82 Kampfhandlungen stattgefunden, hieß es weiter. "Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig." Die Front ist rund 1000 Kilometer lang.
22. Oktober, 14.54 Uhr: Russlands Außenminister Lawrow reist in den Iran
Russlands Außenminister Sergej Lawrow will an diesem Montag Angaben aus Moskau zufolge zu Gesprächen in den Iran reisen.
An dem Treffen in Teheran sollen neben Lawrows iranischem Amtskollegen Hussein Amirabdollahian auch die Außenminister der Türkei, Georgiens, Armeniens und Aserbaidschans teilnehmen. Das teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag der Agentur Interfax zufolge mit.
Thema werde unter anderem der kürzlich eskalierte Konflikt zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach im Südkaukasus sein, hieß es. Auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna bestätigte das Treffen, bei dem es demnach außerdem um den Ausbau regionaler Zusammenarbeit gehen soll.
22. Oktober, 11.12 Uhr: 150.000 Russen getötet oder schwerstverletzt
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums bisher mindestens 150.000 russische Soldaten ums Leben gekommen oder dauerhaft verletzt worden.
Es sei wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Konflikts 150.000 bis 190.000 Opfer zu verzeichnen habe, was Tote und dauerhaft verwundete einschließe, teilte das Ministerium am Sonntag in seinem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit.
Beziehe man auch Verletzte ein, die genesen seien und aufs Schlachtfeld zurückkehren sollten, liege die Gesamtzahl etwa bei 240.000 bis 290.000, schrieben die Briten. In der Statistik seien die Toten und Verletzten der Söldner-Gruppe Wagner und von deren Gefangenenbataillonen, die im ostukrainischen Bachmut gekämpft hatten, nicht enthalten.
22. Oktober, 1.07 Uhr: Britisches Militär bildet ukrainische Ingenieure aus
Das britische Militär hat ukrainische Ingenieure ausgebildet, damit diese die Energieversorgung des Landes im Winter besser gegen russische Angriffe schützen können.
"Die ukrainische Zivilbevölkerung ist täglich der tödlichen Gefahr durch (Wladimir) Putins Streitkräfte und deren wahllose Bombardierung kritischer Infrastruktur ausgesetzt", teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps nach Angaben der Nachrichtenagentur PA mit.
Das zweiwöchige Ausbildungsprogramm sei auf Anfrage der Ukraine entwickelt worden, meldete PA in der Nacht zum Sonntag. Teilnehmern sei erklärt worden, wie sie zum Beispiel die Auswirkungen verschiedener Waffen und Sprengstoffe einschätzen und wo sie Barrieren platzieren könnten, um Standorte zu schützen.
21. Oktober, 20.50 Uhr: Ukrainer durften laut Altkanzler Schröder keinen Frieden vereinbaren
Der Altkanzler und Freund des russischen Präsidenten Wladmir Putin (71), Gerhard Schröder (79), hat die Vermutung geäußert, dass die USA kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen schnellen Friedensschluss verhindert hätten.
Bei Verhandlungen im März 2022 in Istanbul hätten die Ukrainer keinen Frieden vereinbart, "weil sie nicht durften", sagte der Sozialdemokrat der "Berliner Zeitung" am Samstag. "Die mussten bei allem, was sie beredet haben, erst bei den Amerikanern nachfragen." Worauf er diese Einschätzung konkret stützt, blieb offen.
21. Oktober, 20.06 Uhr: Kiews Verteidigungsminister lobt Schlagkraft der ATACMS-Raketen
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow hat seinem US-Kollegen Lloyd Austin für die Lieferung der ATACMS-Raketen gedankt und deren Schlagkraft gelobt.
"Das hat eine bedeutende Auswirkung auf dem Schlachtfeld", teilte Umjerow im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) am Samstag mit. Er habe Austin bei dem ausführlichen Telefonat auch über die Lage im Kampfgebiet informiert. Details nannte Umjerow nicht. Austin sicherte nach einer Mitteilung des Pentagon der Ukraine weitere Unterstützung der USA im Kampf gegen die russische Aggression zu.
21. Oktober, 20.04 Uhr: Ukraine arbeitet weiter an Friedensgipfel – nächstes Treffen in Malta
Die Ukraine bereitet mit einem weiteren Treffen von nationalen Sicherheitsberatern mehrerer Staaten weiter einen Friedensgipfel vor.
Bei den Gesprächen über seine "Friedensformel" werde in Malta auch die Türkei "ihre gewichtige Stimme und Haltung" einbringen, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) am Samstag nach einem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan (69) mit.
Das Malta-Treffen auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater der Verbündeten der Ukraine soll am 28. und 29. Oktober über die Bühne gehen.
21. Oktober, 12.01 Uhr: Leistung russischer Hyperschallrakete laut Großbritannien schlecht
Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erweisen sich Russlands Hyperschallraketen im Krieg gegen die Ukraine bisher als weniger schlagkräftig als gedacht.
"Die Kinschal befindet sich praktisch weiterhin in der Erprobung, wobei die Leistung in der Ukraine bisher schlecht ist", schrieben die Briten am Samstag in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter).
21. Oktober, 9.09 Uhr: Bundesregierung gibt 200 Millionen Euro für Ukraine-Wiederaufbau
Deutschland stellt weitere 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Ukraine zur Verfügung.
Wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfuhr, sagte Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth (62) die Hilfe bei einem Besuch in dem von Russland angegriffenen Land zu. Das Geld soll in Bildung, die Gesundheits- und Trinkwasserversorgung sowie den städtischen Wiederaufbau fließen. Das Entwicklungsministerium hat damit nach eigenen Angaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 rund eine Milliarde Euro für die zivile Unterstützung zur Verfügung gestellt.
21. Oktober, 7.21 Uhr: EU und USA bekräftigen bei Gipfeltreffen Beistand für Israel und die Ukraine
Die EU und die USA haben bei einem Gipfeltreffen in Washington ihre Geschlossenheit beim Beistand für Israel und die Ukraine bekräftigt.
"Diese Konflikte zeigen, dass Demokratien zusammenstehen müssen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65) am Freitag bei dem Treffen mit US-Präsident Joe Biden (80) und EU-Ratspräsident Charles Michel (47) im Weißen Haus. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung äußerten die Teilnehmer ihre Sorge angesichts der "sich verschlimmernden humanitären Krise im Gazastreifen".
21. Oktober, 7.17 Uhr: Russischer Armee bei Awdijiwka "katastrophale Verluste" zugefügt
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben einen neuen russischen Angriff auf die ostukrainische Industriestadt Awdijiwka abgewehrt und den russischen Truppen "katastrophale Verluste" zugefügt.
"Der Feind hat seine Angriffe wieder aufgenommen und gibt seine Versuche, Awdijiwka einzukesseln, nicht auf", teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Die ukrainischen Soldaten könnten die Verteidigungslinien aber halten.
20. Oktober, 22.25 Uhr: Selenskyj dankt Scholz nach Telefonat für Flugabwehrsysteme
Nach einem Telefongespräch mit Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (45) sich für das neue deutsche Hilfspaket zur Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung bedankt.
Eine besondere Bedeutung maß Selenskyj der zusätzlichen Einheit des Flugabwehrraketensystems Patriot sowie neuen Iris-T-Systemen bei.
"Wir arbeiten zusammen daran, dass die "Patriots" in den Händen ukrainischer Soldaten bereits in diesem Winter mehr leisten können", sagte Selenskyj bei seiner Abendansprache am Freitag.
20. Oktober, 18 Uhr: USA will Ukraine und Israel mit riesigem Hilfspaket versorgen
US-Präsident Joe Biden (80) hat die Menschen in den USA in einer leidenschaftlichen Rede aufgefordert, der Ukraine und Israel beizustehen, und ein riesiges Hilfspaket in Aussicht gestellt. Er beantragte das mehr als mehr als 100 Milliarden US-Dollar (gut 94 Milliarden Euro) schwere Paket am Freitag beim US-Kongress.
Die USA könnten und würden nicht zulassen, dass Terroristen wie die Hamas oder Tyrannen wie Kremlchef Wladimir Putin gewinnen würden, mahnte der 80-Jährige bereits am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer seltenen Ansprache aus dem Oval Office im Weißen Haus. "Amerikanische Führung ist das, was die Welt zusammenhält." Ob sein Hilfspaket für Israel und die Ukraine im Parlament Chancen hat, ist aber offen.
20. Oktober, 11.38 Uhr: Selenskyj dankt Biden: Ermutigende Hilfe für Freiheitskampf
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden für das in Aussicht gestellte neue milliardenschwere Hilfspaket gedankt.
Die unerschütterliche Unterstützung der USA sei "unglaublich ermutigend für alle unsere Kämpfer und unsere gesamte Nation", teilte Selenskyj am Freitag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) mit. "Amerikas Investment in die ukrainische Sicherheit wird eine langfristige Sicherheit für ganz Europa und die Welt gewährleisten", betonte Selenskyj.
Bisher handelt es sich bei Bidens Ankündigung aber nur um einen Plan, der noch der Zustimmung des US-Kongresses bedarf.
20. Oktober, 8.46 Uhr: Zerstörung von Hubschraubern setzt Russland stark unter Druck
Erfolgreiche ukrainische Angriffe auf russische Hubschrauberstützpunkte in der Ukraine sind nach britischer Einschätzung ein schwerer Rückschlag für die russischen Besatzer.
Das südukrainische Berdjansk, wo vermutlich neun Kampfhubschrauber zerstört worden seien, habe den Russen als wichtige Basis für ihre Einsätze entlang der südlichen Front gedient, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit. "Falls bestätigt, werden sich diese Verluste höchstwahrscheinlich auf die Fähigkeit Russlands auswirken, diese Achse zu verteidigen und weitere Offensivaktivitäten durchzuführen."
20. Oktober, 7.09 Uhr: Putin wirft IOC "ethnische Diskriminierung" von Russen vor
Kremlchef Wladimir Putin hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine "ethnische Diskriminierung" russischer Sportler vorgeworfen.
Er kritisierte am Donnerstag bei dem internationalen Forum "Russland – eine Sportgroßmacht" die Nichtzulassung von Athletinnen und Athleten zu internationalen Wettbewerben.
Die Spiele würden genutzt als "Instrument des politischen Drucks gegenüber Menschen, die zur Politik keinen Bezug haben", sagte Putin laut russischen Staatsmedien. Das diene einer "groben und faktisch rassistischen, ethnischen Diskriminierung", sagte er.
20. Oktober, 3.22 Uhr: Biden will bei Kongress Hilfspaket für Ukraine und Israel beantragen
US-Präsident Joe Biden will beim US-Kongress ein umfassendes Hilfspaket unter anderem für die Ukraine und Israel beantragen.
Die USA könnten und würden nicht zulassen, dass Terroristen wie die Hamas oder Tyrannen wie Kremlchef Wladimir Putin gewinnen würden, sagte Biden am Donnerstagabend in einer seiner seltenen Ansprachen aus dem Oval Office an die Nation.
19. Oktober, 16.55 Uhr: Ukraine rechnet mit weiteren Raketen aus den USA
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rechnet mit weiteren Lieferungen der weitreichenden ATACMS-Raketen aus den USA.
In einem von ukrainischen Medien am heutigen Donnerstag verbreiteten Interview leitete er dies "zwischen den Zeilen" aus einer Vereinbarung zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. Zugleich dankte er den USA "für die Stärkung unserer Feuerkraft".
Kuleba äußerte zugleich die Hoffnung, in Zukunft aus den USA auch ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite bis 300 Kilometer zu erhalten. Bisher hat die Ukraine lediglich knapp zwei Dutzend dieser Projektile mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern bekommen.
19. Oktober, 14.24 Uhr: Kasachstan verbietet Export von über 100 Gütern nach Russland
Nach Forderungen des Westens, sich an Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs zu halten, hat die zentralasiatische Republik Kasachstan den Verkauf von 106 Gütern an das Nachbarland untersagt.
Es gehe um Drohnen, deren Bestandteile, Spezialelektronik, Mikrochips und ähnliche Produkte, die einen Bezug zum Krieg hätten, sagte Vizehandelsminister Kajrat Torebajew der kasachischen Nachrichtenagentur Kaztag zufolge. Genauere Angaben machte er nicht, sagte jedoch, die Waren würden im Ausland hergestellt.
Kasachstan steht in der Kritik, Russland mit solchen Gütern seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 zu beliefern - unter Umgehung internationaler Sanktionen. Unklar ist auch, wie genau Exportverbote oder Beschränkungen kontrolliert werden.
Moskauer Medien hatten immer wieder berichtet, wie etwa Autos, Mobiltelefone und andere Güter aus Kasachstan nach Russland gelangen. Viele Russen kaufen die Waren direkt im Land und bringen sie dann über die Grenze.
19. Oktober, 11.38 Uhr: Ukrainische Armee bestätigt Kämpfe auf Südufer des Flusses Dnipro
Die ukrainische Armee hat erneut einen Vorstoß am russisch besetzten Ufer des Dnipro in der Südukraine unternommen.
Der ukrainische Generalstab informierte am Donnerstag über russischen Beschuss des Dorfes Pischtschaniwka im besetzten Teil des Gebietes Cherson. Damit bestätigte das Militär vorherige Berichte von russischen Quellen über Kämpfe in den Dörfern Pischtschaniwka und Pojma in dem Gebiet. Diesen Berichten nach haben sich die Ukrainer allerdings bereits wieder zurückziehen müssen.
Brückenverbindungen über den Fluss für das Heranbringen von ukrainischer Technik und Nachschub wurden den Angaben nach bisher nicht errichtet. Die russische Luftwaffe hatte zuvor den ukrainisch-kontrollierten Teil des Dnipro-Ufers wegen möglicher ukrainischer Truppenkonzentrationen intensiv bombardiert. Dabei wurden mehrfach Zivilisten getötet.
19. Oktober, 11.06 Uhr: Journalistin von US-Sender Radio Liberty in Russland festgenommen
Russische Behörden haben nach Angaben des US-Auslandssenders Radio Free Europe/Radio Liberty eine US-Journalistin festgenommen.
Alsu Kurmasheva, die auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, werde vorgeworfen, sich in Russland nicht als "ausländische Agentin" registriert zu haben, teilte der Sender am Mittwoch mit. Ihr drohen demnach bis zu fünf Jahre Haft. Die Journalistin berichte seit langem für den Sender über ethnische Minderheiten in den russischen Teilrepubliken Tatarstan und Baschkortostan, hieß es.
19. Oktober, 10.36 Uhr: Merz wirbt für feste weitere Unterstützung für Israel und Ukraine
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat für eine feste weitere Unterstützung für die Ukraine und für Israel geworben.
"Der russische Staatsterror gegen die Ukraine und der islamistische Terror der Hamas gegen Israel gefährden beide auch unsere Freiheit und das friedliche Zusammenleben der Menschen auch in unserem Land", sagte der CDU-Chef am Donnerstag im Bundestag.
In beiden Fällen müsse der Beweis erbracht werden, dass sich Demokratien auch im 21. Jahrhundert erfolgreich gegen Krieg und Terror zur Wehr setzen könnten. Der Schutz Israels und der Sieg der Ukraine seien daher "auch in unserem nationalen wie in unserem gemeinsamen europäischen Interesse".
19. Oktober, 9.45 Uhr: Scholz sagt Ukraine Winterpaket und weitere Waffenlieferungen zu
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung zugesagt.
"Mehr als empört" sei er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin vor zivilen Opfern im Nahost-Konflikt gewarnt habe, sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Zynischer als das geht es nun wirklich nicht." Beim anstehenden EU-Gipfel werde es neben dem Nahostkonflikt auch um die Unterstützung der Ukraine gehen.
Deutschland werde ein Winterpaket für das von Russland angegriffene Land schnüren. Zentral sei "all das, was zur Luftverteidigung nötig ist". So werde Deutschland der Ukraine eine zusätzliche Einheit des Flugabwehrraketensystems Patriot liefern, neue Iris-T-Systeme, neue Flugabwehrpanzer Gepard sowie neue, dafür nötige Munition. Das hatte das Verteidigungsministerium bereits angekündigt.
19. Oktober, 6.17 Uhr: Tote und Verletzte in Südukraine nach russischem Beschuss
In der Südukraine sind am Mittwochabend mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und vier weitere verletzt worden.
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Lebensmittellager kamen in der Region Mykolajiw nach Angaben des Innenministeriums zwei Zivilisten um Leben, eine Person wurde verletzt. In der angrenzenden Region Cherson wurden dem Militärgouverneur Olexander Prokudin zufolge drei weitere Menschen durch Artillerie- und Luftangriffe verletzt.
19. Oktober, 6.05 Uhr: Biden plant Ansprache an Nation zu Kriegen in Nahost und der Ukraine
Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine will sich US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer seltenen Ansprache aus dem Oval Office an die Nation wenden.
Biden werde dort die Reaktion der USA auf die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Israel und auf den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine erörtern, teilte das Weiße Haus am Mittwochabend mit. Die Ansprache aus dem Amtszimmer des Präsidenten in der US-Regierungszentrale ist zur besten Sendezeit um 20 Uhr am Donnerstagabend (Ortszeit/Freitag 2 Uhr MEZ) vorgesehen. Biden hatte am Mittwoch Israel besucht, um sich dort ein Bild von der Lage in dem Konflikt zu machen.
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