Ukraine-Krieg: "Eskalation" - Trump-Umfeld kritisiert Raketen-Freigabe

Ukraine - Der Winter steht vor der Tür und Russland nimmt erneut die ukrainische Stromversorgung ins Visier. Die Treffer machen sich bemerkbar.

Die Russen haben ihren Raketenterror in den letzten Tagen intensiviert. Leidtragende sind allzu oft die Zivilisten in der leidgeprüften Ukraine.  © Handout / UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE / AFP

Nach den jüngsten russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur beginnen in der Ukraine am Morgen landesweite Stromabschaltungen.

Dazu veröffentlichte der nationale Stromversorger Ukrenerho vorab Zeitpläne für die verschiedenen Regionen, in denen dann für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet wird.

Trotz intensiver Vorbereitungen der Ukraine zum Schutz der Infrastruktur gegen Angriffe war es dem russischen Militär in der Nacht zum Sonntag gelungen, die Schutzschilde mit Raketen und Kampfdrohnen zu durchdringen.

Ukraine Ukraine-Gipfel in Ramstein wird verschoben

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

Anzeige

18. November, 22.12 Uhr: "Eskalation" - Trump-Umfeld kritisiert Raketen-Freigabe

Die mutmaßliche Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat im Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump teils heftige Reaktionen ausgelöst.

Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., schrieb auf der Plattform X: "Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten."

Anzeige
Im Umfeld des designierten US-Präsidenten, Donald Trump (78) , wird der Biden-Vorstoß kritisch gesehen. Trump setzt auf eine Verhandlungslösung.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

18. November, 18.12 Uhr: Moskau warnt Westen vor Waffenfreigabe für Kiew

Das russische Außenministerium hat die westlichen Staaten vor einer Freigabe weitreichender Waffen an die Ukraine gewarnt.

Sollte die Ukraine diese Waffen gegen Russland einsetzen, bedeute das eine direkte Verstrickung der USA und ihrer Verbündeten in den Krieg, schrieb die Sprecherin der Behörde, Maria Sacharowa bei Telegram.

"Russlands Antwort wird in so einem Fall adäquat und spürbar sein." Nähere Details zu einer möglichen Reaktion gab sie nicht preis.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa (48), hat eine "spürbare" Antwort angesichts der Raketen-Erlaubnis angekündigt.  © Alexander NEMENOV / AFP

18. November, 18.12 Uhr: Selenskyj reist in frontnahe Städte Pokrowsk und Kupjansk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in die frontnahe Stadt Pokrowsk im Donezker Gebiet im Osten des Landes gereist.

"Das ist ein angespannter Frontabschnitt", schrieb der Staatschef bei Telegram. Er zeichnete demnach mehrere Soldaten mit Orden aus. "Nur dank Eurer Stärke ist der Osten nicht komplett durch die Russische Föderation besetzt", sagte Selenskyj in dem zum Beitrag veröffentlichten Video.

In einem weiteren Video inspizierte der Staatschef den Bau von neuen Verteidigungslinien in dem Gebiet.

Wolodymyr Selenskyj (46) reiste in die umkämpfte Stadt Pokrowsk.  © Telegram/Zelenskiy / Official

18. November, 16.38 Uhr: Mützenich: Taurus-Ablehnung ist Frage von Integrität

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Forderungen nach deutschen Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine zurückgewiesen und sie als unseriöses Wahlkampfmanöver eingeordnet.

"Ich bedauere, dass zuerst Herr Merz und jetzt auch noch Herr Habeck die Lieferung von weitreichenden deutschen Raketen an die Ukraine in den beginnenden Wahlkampf ziehen wollen. Ich halte das für fahrlässig und falsch", sagte Mützenich der "Kreiszeitung Böblinger Bote".

Er sei froh, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung von Taurus ausschließe. "Es wäre gut, wenn andere genauso viel Besonnenheit und Integrität an den Tag legen würden."

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65) hält eine Lieferung von Tauruis-Marschflugkörpern an die Ukraine für "fahrlässig und falsch".  © JOHN MACDOUGALL / AFP

18. November, 14.38 Uhr: Ukraine meldet mindestens zehn Tote bei russischem Luftangriff auf Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen getötet worden.

Vorläufigen Angaben zufolge gab es bei dem Angriff am Montag zudem 43 Verletzte, darunter vier Kinder, wie der staatliche Rettungsdienst mitteilte. Zunächst war die Zahl der Toten mit acht angegeben worden.

Nach Angaben des Regionalgouverneurs Oleg Kiper handelte es sich bei den Todesopfern um sieben Polizisten, einen Pfleger und zwei Anwohner.

Nach dem jüngsten Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa versammeln sich Anwohner, um die Schäden zu begutachten.  © OLEKSANDR GIMANOV / AFP

18. November, 13.52 Uhr: Weißes Haus übt bei Ukraine-Zusage Zurückhaltung

Das Weiße Haus hat nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet Kritik aus Moskau zurückgewiesen - reagiert ansonsten aber ausweichend auf Fragen zu dem Thema.

"Das Feuer wurde durch die russische Invasion in die Ukraine entfacht", sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Auch auf mehrfache Nachfrage wollte Finer die Berichte nicht offiziell bestätigen, dementierte sie aber auch nicht. "Ich bestätige keine Entscheidungen, die in Bezug auf die US-Unterstützung in diesen operativen Fragen getroffen wurden oder nicht", sagte Finer.

18. November, 13.51 Uhr: Wagenknecht kritisiert Raketen-Entscheidung der USA

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (55) hat nach Berichten über eine Einsatzerlaubnis weitreichender Raketen für die Ukraine durch US-Präsident Joe Biden (81) vor einer Zuspitzung der Lage gewarnt.

Die Entscheidung sei ein weiterer Schritt in Richtung großer Krieg, erklärte Wagenknecht. "Eine so folgenschwere Entscheidung zu treffen, obwohl bereits ein neuer Präsident gewählt ist, ist sehr ungewöhnlich."

18. November, 13.49 Uhr: Nein des Kanzlers zu Taurus-Lieferung ist unverändert

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hält an seinem Nein zur Lieferung weitreichender Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine auch nach der Kursänderung der US-Regierung fest.

"Ja, die Bundesregierung war darüber informiert und nein, es hat keine Auswirkungen auf die Entscheidung des Bundeskanzlers, Taurus nicht zu liefern", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin.

18. November, 13.47 Uhr: Kreml sieht USA durch Raketen-Freigabe in Krieg verwickelt

Der Kreml wertet die angebliche Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet als Verwickelung westlicher Staaten in den Krieg.

"Wenn eine solche Entscheidung tatsächlich formuliert und dem Kiewer Regime mitgeteilt wurde, hat das die Qualität einer neuen Windung der Eskalationsspirale", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) in Moskau. Es sei auch eine "qualitativ neue Lage hinsichtlich der Verwickelung der USA in den Konflikt", sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57).  © Alexander Kazakov/AP/dpa

18. November, 11.22 Uhr: Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet. "Das muss und wird Konsequenzen haben", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (43) am Rande eines EU-Treffens in Brüssel.

Der Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin (72) gegen die Ukraine sei auch ein Angriff auf die Freiheit in Europa und betreffe die Kerninteressen aller europäischen Staaten.

Der Auswärtige Dienst der EU hatte zuvor bestätigt, dass derzeit Hinweise darauf geprüft werden, dass in China Drohnen für den russischen Angriffskrieg produziert werden. "Wir haben Berichte von Geheimdienstquellen über die Existenz einer Fabrik in China erhalten, die Drohnen herstellt, die nach Russland geliefert und im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden", sagte ein EU-Beamter.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet.  © Kin Cheung/AP/dpa

18. November, 9.42 Uhr: Moskau warnt vor Eskalation nach Freigabe von US-Raketen

Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki hat vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg gewarnt.

Hintergrund ist die Freigabe von reichweitenstarken US-Raketen für Schläge gegen russisches Staatsgebiet, über die US-Medien übereinstimmend berichten.

"US-Raketenangriffe tief in russischen Gebieten werden unweigerlich zu einer größeren Eskalation führen, die droht, noch weitaus ernstere Folgen nach sich zu ziehen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma im Gespräch mit der staatlichen Moskauer Nachrichtenagentur Tass.

Die USA haben angedeutet, der Ukraine den Einsatz taktischer ballistischer ATACMS-Raketen auch gegen Ziele im russischen Hinterland zu gestatten.  © John Hamilton / DoD / AFP

18. November, 6.42 Uhr: Ukraine vor neuen Stromabschaltungen

Nach den jüngsten russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur beginnen in der Ukraine am Dienstagmorgen landesweite Stromabschaltungen.

Zwischen 6 und 22 Uhr (5 - 21 MEZ) würde zweimal für einen längeren Zeitraum der Strom in verschiedenen Regionen abgeschaltet, teilte das Unternehmen Ukrenerho per Telegram mit. Die Bürger wurden gebeten, nicht mehrere leistungsstarke Elektrogeräte auf einmal einzuschalten. Ob es auch Begrenzungen in den Tagen darauf geben wird, ist bislang nicht bekannt.

Aus Sicherheitsgründen hat die Ukraine inzwischen die Stromproduktion ihrer Atomkraftwerke gedrosselt. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, teilte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, in Wien mit.

Aus Sicherheitsgründen hat die Ukraine inzwischen die Stromproduktion ihrer Atomkraftwerke gedrosselt.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

18. November, 6.39 Uhr: Erneut Raketenalarm in der Ukraine

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew und mehreren Regionen der Ukraine wurde in der Nacht erneut Raketenalarm ausgelöst.

"Bedrohung durch den Einsatz ballistischer Waffen", warnte die ukrainische Luftwaffe auf der Plattform Telegram. Der Alarm wurde am frühen Morgen aufgehoben. Ob tatsächlich Raketen angeflogen waren oder ob Ziele getroffen wurden, war zunächst nicht bekannt.

Mehr zum Thema Ukraine: